Die GEMA II

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Die GEMA II

Beitrag von Metal-Anwalt »

Nach dem allseits beliebten GEMA-Bashing hier nun ein zweiter Thread. Die GEMA ist nämlich nicht nur Böse, sondern macht vor allem eines: Sie nimmt ihre Aufgabe sehr ernst und scheut sich auch nicht davor, sich mir Internetriesen wie Google anzulegen. Alles im Dienste der Urheber.

Ja, der Urheber. Wenn ihr also ein Stück schreibnt, also ein Musikwerk erschafft und dieses auf einem Tonträger veröffentlichen wollt, werdet ihr um eine Mitgliedschaft bei der GEMA nicht herumkommen. Das ist auch garnicht mal so teuer: Die GEMA-Mitgliedschaft kostet 25,56 € im Jahr, plus eine einmalige Aufnahmegebühr von 60,84 €. Es gibt bei der GEMA drei "Mitgliedsstufen": Ihr könnt "angeschlossenes", "außerordentliches" oder "ordentliches" Mitglied werden. Vergesst die letzten zwei. Dazu muss man ziemlich hohe Einnahmen aus seinen Musikrechten erwirtschaften...sagen wir einfach: Dieter Bohlen dürfte ordentliches Mitglied der GEMA sein.

Ihr könnte also "angeschlossenes Mitglied" werden, da befindet ihr euch in der Gesellschaft von 56.000 Anderen. Dazu müsst ihr zunächst einen Aufnahmeantrag stellen. Wenn ihr alle Kriterien erfüllt, bekommt ihr von der GEMA den Berechtigungsvertrag zugesandt. Durch den Berechtigungsvertrag übertragt man seine Nutzungsrechte zur treuhänderischen Wahrnehmung an die GEMA. Was heißt das jetzt?

Das heißt: die GEMA erteilt nun die Lizenzen für die Nutzung. Die GEMA sagt dazu selber: "Das führt dazu, dass ein Urheber, wenn er bei öffentlichen Aufführungen selbst als Veranstalter auftritt, auch für seine eigenen Kompositionen oder Texte GEMA-Lizenzgebühren bezahlen muss. Gleichzeitig stehen ihm - als Musikurheber - dafür natürlich die entsprechenden Tantiemen zu." Achtung: Nur die Urhebere werden druch die GEMA vertreten. Das heißt: Es kann keine ganze Band Mitglied werden und auch keine beteiliigten Musiker. Nur derjenige, der tatsächlich an der Komposition beteiligt ist kann Mitglied werden.

Was konkret hat man nun davon? Die GEMA schüttet jedes Jahr alle Einnahmen, abzüglich der eigenen Verwaltungskosten, aus allen erteilten Lizenzen an die Mitglieder aus. Das heißt, einmal im Jahr, in der Regel im Frühjahr, kommt eine Abrechung der GEMA für das vergangene Jahr und dann fließt in der Regel Geld. Die Einnahmen stammen aus Konzerten, CD-Produktionen, Film-Produktionen, Air-Play, Streams....aus allem, wo Musik legal genutzt wird. Wer woraus wieviel erhält regelt der sogenannte Verteilungsplan. Dieser wird jedes Jahr von der Mitgliederversammlung neu beraten und geregelt. Den aktuell gültigen findet ihr hier https://www.gema.de/fileadmin/user_uplo ... gsplan.pdf. Das in aller Kürze,

Cheers,

der Metal-Anwalt
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Mitglied von Metal Only e.V. mit einer ganz niedrigen Mitgliedsnummer....
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