REVIEWS 2025 VON DER METAL ONLY REDAKTION
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Re: REVIEWS 2025 VON DER METAL ONLY REDAKTION

Band: Grafjammer (NL)
Genre: Black Metal
Label: Folter Records
Album Titel: De Tyfus, De Teerling
Spielzeit: 34:37
VÖ: 10.01.2025
Grafjammer aus Utrecht beehren uns Anfang 2025 mit ihrem vierten Machwerk "De Tyfus, De Teerling". Veröffentlicht wird das neue Album erneut über Folter Records aus Berlin. Bisher sind die Jungs bei mir immer etwas unter dem Radar gelaufen, was sich nach den ersten Durchläufen aber definitiv ändern wird.
Die Niederländer zelebrieren eine sehr rohe und dreckige Version des Schwarzmetalls. Immer schön rockig gehaltene Riffs und Rhythmen, welche durch eine wunderbar hämmernde Schießbude getragen werden. Die Klampfen schrabbeln schön im verzerrten Sound die Melodiebögen durch die Boxen. Meist rasend und voll auf die Zwölf, dann wieder in kurzen Momenten etwas melancholischer und in fast schon verträumter Art und Weise.
Überwiegend gibt es aber Black 'N' Roll mit ein wenig D-Beat Atmosphäre, der bodenständig und packend daher kommt. Dies ist sehr "gefährlich" für mich, da ich jetzt beim morgendlichen Kaffee schon gleich Lust bekomme, mir einen Schuss Whiskey einzukippen.
Besonders auch die angezerrte, kehlige Stimme von Jorre kommt mit einer herrlichen "Fuck Off" Attitüde daher. Auch wenn ich kein Niederländisch verstehe, passt die Muttersprache hier wie die "Faust aufs Auge". Trotz der "schmutzigen" Soundelemente drückt die Mucke schön ins Gesicht und wurde differenziert abgemischt, sodass auch die kleinen Feinheiten im Riffing etc. nicht untergehen.
Auch wenn der Silberling mit knapp über einer halben Stunde sehr schnell durch ist, habe ich dennoch nicht das Gefühl, dass hier etwas fehlen würde. In den 34 Minuten zelebrieren Grafjammer all das, was diese Sparte im Black Metal ausmacht, und hinterlassen ein zufriedenes Grinsen im Gesicht. Geballer und Gebolze ohne Firlefanz!
Fazit:
Schöner räudiger Black Metal mit einem Gewand aus ganz viel punkig-rockigen und thrashigen Klängen gibt es auf der neuen Platte der Niederländer zu lauschen. Die kurzen, aber knackigen Songs gehen sofort ins Blut und lassen jedes metallische Herz höher schlagen. Grafjammer treten mit voller Wucht und Absicht mächtig in den Allerwertesten!
Punkte: 8,5/10
Anspieltipp: Lijdensverlenger, Rampokker, Waanzee
Tracklist:
01. De Dijk Is Dicht (Intro)
02. Hachel Mijn Bout
03. Lijdensverlenger
04. Bloedbruid
05. Krengenslagers
06. Bertken
07. Rampokker
08. Schoftensermoen
09. Varkensbocht
10. Waanzee
Lineup:
Jorre - Vocals
Jeroen - Guitars
Jammerhout - Guitars
Jelle - Bass
Jicht - Drums
https://www.facebook.com/grafjammer
https://grafjammer.bandcamp.com
Autor: Blacky
https://www.metal-only.de/fileadmin/rev ... g-2025.pdf
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Re: REVIEWS 2025 VON DER METAL ONLY REDAKTION

Band: Crimson Storm (I)
Genre: Speed / Heavy / Power Metal
Label: Fighter Records
Album Titel: Livin' On The Bad Side
Spielzeit: 33:43
VÖ: 14.01.2025
Nach 15 Jahren Bestehen liefern die vier Metalheads aus Italien unter dem Bandnamen Crimson Storm beim Label Fighter Records ihr erstes vollwertiges Album ab. Dies kommt, mit etwas mehr als einer halben Stunde Laufzeit, aber kaum über die Laufzeit einer EP hinaus. Die Frage, die sich dem geneigten Hörer nun stellt, ist, ob sich die Musik denn dann auch für einen Kauf lohnt, bei so wenig Runtime.
Die Band spielt stilistisch eine ordentliche Mischung aus vorherrschendem Speed- und Powermetal, in einigen Titeln geht es aber auch klar Richtung traditionellem 80er Heavy Metal. Soundtechnisch gibt es hier nichts zu meckern und Sänger Pau Correas kreischt sich in höheren Tonlagen durch die Titel, was teilweise gar an einen gewissen Herrn Dickinson zu besten Zeiten erinnert.
Verwirrend war für mich aber der Einstieg. Der erste wirkliche Song namens "Raging Eyes Of Darkness" ist ein ordentlicher Banger, dem zuvor gestellt ist ein 1:04-minütiges Intro namens "Night Of The Tyrant" - und genau diese Worte shoutet die Band dann mehrstimmig im Song "Raging Eyes Of Darkness". Sei's drum, die Nummer macht viel Spaß.
In der Mitte des Albums aber geschieht erstmalig etwas, das meine Meinung ein wenig aufsplittet. Mit "Nightmare Deceiver" gibt es nämlich einen tollen und klassischen Midtempo-Kracher, mit schmissigem Gangshout-Refrain, irgendwo zwischen alte Y&T und Armored Saint. Warum spaltet das nun meine Meinung? Weil mir die schnelleren Songs zwar gefallen, man das Ganze aber in der Form von zahllosen ähnlich gelagerten Bands wie Skull Fist, Enforcer und Konsorten schon zu oft genauso gehört hat. Zudem liebe ich halt eher die unaufgeregteren Faustreck-Hymnen, die mit dem erwähnten Song geliefert wurden, was diesen für mich auch zum klaren und einzigen Album-Highlight macht.
Nichtsdestotrotz liefern Crimson Storm knackiges Retro Speed Metal Riffing, alles zerschneidende Solos und Stoff zum Bangen bis zur Besinnungslosigkeit. Letzteres brauche ich in meinem Alter aber nicht mehr in dem Ausmaß, zumal ich um das Ausfallen meiner Rest-Matte fürchten muss. Interessant für Fans der "Abschädel"-Nummern wäre aber noch, dass der Rausschmeißer "Seven Days Of Mayhem" in spanischer Sprache vorgetragen wird, was an Bands wie "Muro" erinnert. Dafür macht "Harakiri Rendez-Vouz" als treibender Heavy Metal Titel umso mehr Spaß.
Fazit:
Speed Metal auf die Zwölf, mit ein paar Pausen in Richtung traditionellem Heavy Metal, mit kernig kreischendem Gesang und mehrstimmigen Shouts in den Refrains. Wem dieser Satz ein Lächeln aufs Gesicht zaubert und wer sich nicht an der kurzen Laufzeit stört, der kann bedenkenlos zugreifen. Crimson Storm liefern zusätzlich mit einem herrlichen Old School gehaltenen Covermotiv das Nostalgie-Metal Gesamtpaket, bei dem es aber gleichzeitig auch nicht viel wirklich Neues zu entdecken gibt. Wenn die Brieftasche es zulässt, werde ich es mir aber wohl ins Regal stellen.
Punkte: 7/10
Anspieltipp: Raging Eyes Of Darkness, Nightmare Deceiver, Harakiri Rendez-Vouz
Tracklist:
01. Night Of The Tyrant
02. Raging Eyes Of Darkness
03. Outrageous
04. Abuse Of Power
05. Nightmare Deceiver
06. Speed Hammerin' Metal
07. Harakiri Rendez-Vouz
08. Headfukker
09. Seven Days Of Mayhem
Lineup:
Pau Correas - Vocals
Lögan Heads - Guitar, Backing Vocals
Aless Oppossed - Bass, Backing Vocals
Pol Esteban - Drums
https://www.facebook.com/CrimsonStormOfficial
https://crimsonstorm.bandcamp.com
Autor: Slaine
https://www.metal-only.de/fileadmin/rev ... m-2025.pdf
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Re: REVIEWS 2025 VON DER METAL ONLY REDAKTION

Band: Hesperia (I)
Genre: Atmospheric / Pagan Black Metal
Label: Hammerheart Records
Album Titel: Fra Li Monti Sibillini
Spielzeit: 76:03
VÖ: 17.01.2025
Bereits 1997 gegründet und mit sieben Longplayern am Start, ist mir das Einmann-Projekt Hesperia dennoch bisher nicht untergekommen. Zugegebenermaßen ist das ob der Flut an Veröffentlichungen, die dem geneigten Hörer seit dem WWW-Zeitalter zugänglich sind, auch nichts Besonderes. Bevor ich mich den nicht leicht zugänglichen "Inszenierungen" der neuen Scheibe zu widmen begann, habe ich mir erst einmal zwei ältere Veröffentlichungen herausgesucht, um mir ein Bild machen zu können. Daher kann ich sagen, dass Hesperus (so das Pseudonym des Künstlers) im Prinzip das Ganze schon immer in dieser Form darbietet.
Das neue Album nennt sich "Fra Li Monti Sibillini" und befasst sich erneut mit Erzählungen der italienischen Kultur und Geschichte. Hesperia ist der antike und obskure Name der italienischen Länder, die vom mythologischen Herrscher Hesperus regiert wurden. Ging es in den letzten beiden Werken grob gesagt um Rom, so dreht es sich dieses Mal, um den schwarzen mittelalterlichen Winter über den Sibyllinischen Bergen (so auch der Untertitel der Scheibe). Es ist eine mittelalterliche Reise durch die Sybillinischen Berge in Mittelostitalien, die voller dunkler Geschichten sind. Hier geht es um Ketzer, Hexen, Alchimisten, Nekromanten, die Inquisition, verborgene Schluchten und Dörfer und natürlich um die Zauberin Sybilla. Hesperus verknüpft dabei Legenden und Geschichten mit realen Schauplätzen und legendäre Charaktere mit realen Menschen. Dies alles erwähne ich hauptsächlich für diejenigen, die sich auf dieses Werk einlassen können, denn das kann man nur, wenn man weiß, worum es inhaltlich geht. Der Knackpunkt dabei ist, wenn man der italienischen Sprache nicht mächtig ist, benötigt man eine Übersetzung, um in die Geschichten eintauchen zu können. Gelegentlich kann auch Latein nicht schaden. Ob auch englische Vocals vorhanden sind, kann ich nicht sagen, da vieles unverständlich ist und mir die Lyrics nicht vorlagen.
Die Genre-Bezeichnung Atmospheric / Pagan / Black Metal ist hier auch nur eine grob vorgegebene Richtung, denn die Musik Hesperias kann man nicht in ein "Genre-Korsett" stecken. Die Stücke sind alle wie eine Theateraufführung gestaltet und haben manchmal sogar was von einer Oper. Das Ganze einfach als Musik-Album zu bezeichnen, wäre genauso falsch wie die Einordnung in das bereits erwähnte "Genre-Korsett".
Deshalb wird es hier auch keinen Anspieltipp geben, da jedes Stück die gleiche Faszination ausstrahlen kann, wenn man sich, wie zuvor erwähnt, darauf einlassen kann.
Hier gibt es atmosphärische Samples mit Effekten, wie Wind, Gewittersturm, Pferdehufe, Schafs-blöken, Wolfs-heulen und Knurren oder Türknarren und anderes. Mal befindest du dich auf einem mittelalterlichen Markt oder in einem Ort selbiger Zeit, was mit entsprechender Musik untermalt wird. Dann wieder kommt man sich vor, als würde man bei einem Klassikkonzert zu Gast sein oder vor einer großen Freilichtbühne eine Opernaufführung erleben. Dazwischen gibt es immer Black Metallische Ausbrüche mit sägenden Riffs, treibenden Drums und heiseren Black Metal Vocals, welche auch mal recht garstig vorgetragen werden. Manche Parts in den Songs erinnern immer wieder an Theater- oder Operetten-Aufführungen, in denen das gesprochene Wort den Vorzug bekommt. Vor allem in den Parts, in denen es diese mittelalterliche Instrumentierung gibt, wirkt das Ganze dann auch etwas "beschwingter" und eingängiger. Auch bekommt man schon mal das Gefühl, in einem Kloster zu sein, wenn der eine oder andere Chant mit entsprechender Atmosphäre zu vernehmen ist oder in Latein gesprochen wird.
Im Vergleich zu älteren Alben kommen hauptsächlich die schwarz-metallischen Ausbrüche sauberer und deutlicher zum Tragen, was der Gesamtstimmung der Scheibe zugutekommt. Diese Ausbrüche sind dabei sehr Old School-lastig und erinnern an die frühen Neunziger des skandinavischen Black Metal. Außerhalb dieser Ausbrüche gibt es gelegentlich aber auch Passagen, die etwas holprig sind und nach Demo klingen. Ansonsten geht die Produktion aber in Ordnung, auch wenn an einigen Stellen etwas weniger manchmal mehr wäre.
Aufgrund dessen, dass dieses Album stilistisch so breit gefächert ist und es schon auf eine spezielle Art und Weise konzipiert wurde, macht es auch die Bewertung schwierig. Deshalb setzt sich meine Wertung dieses Mal aus mehr als nur "A und B-Note" zusammen. Ich habe hier jedes Genre bzw. Stilistik für sich bewertet und daraus den Schnitt ermittelt, sowie die Stimmigkeit des Ganzen und das Gesamtkonzept. Das Ergebnis seht ihr unten.
Fazit:
"Fra Li Monti Sibillini" ist eher ein vertontes Theaterstück als ein Musik-Album und auf diesen Umstand muss man sich definitiv einlassen, um das Ganze wirklich fassen zu können. Dieses Werk würde sich sicher auch gut für einen Film oder eine Serie als Soundtrack eignen. Wer sich mit dem Konzept von Hesperus nicht anfreunden kann, wird auch hier keinen Zugang finden. Gerade die Spielzeit von über 70 Minuten macht es in diesem Fall Neulingen schwer, wirklich bis zum Ende durchzuhalten. Fans Hesperias dürften allerdings begeistert sein, denn es ist auf alle Fälle eine Steigerung zu den letzten beiden Werken und genau das, was sie von Hesperus erwarten. Offene Geister können ebenfalls mal ein Ohr riskieren und ja eventuell Hesperia für sich entdecken. Geht also mit Hesperus auf eine Reise in eine längst vergangene Zeit und erlebt den schwarzen mittelalterlichen Winter der Sibyllinischen Berge.
Punkte: 8/10
Anspieltipp: Alles
Tracklist:
01. Fra Le Nevi De Li Monti Sibillini (Preludio)
02. La Grotta De La Sibilla Atto I: L’Qrrivo A L’Hostaria
03. La Grotta De La Sibilla Atto II: Il Regno De La Sibilla
04. La Grotta De La Sibilla Atto III: La Fuga/La Salvezza
05. Notte A Foce: Saltarello, L’Ballo De Le Fate
06. Mons Daemoniacus: Nero Paese De La Scomunica
07. Notte A Vallegrascia: Echi Di Antiche Feste Piceno-celtiche
08. La Leggenda Del Lago Di Pilato
09. Notte A Rocca: Ombre Pagane Sul Fiume Aso
10. Jòppe Le Gole De L’Infernaccio
11. Notte A Montegallo: Echi De Le Sdreghe A Lu Sabba
12. Cecco D’ascoli Atto I: L’Eretico, Il Necromante
13. Cecco D’ascoli Atto II: L’Inquisizione/Il Rogo
14. Solstizio D’inverno Fra Li Monti Sibillini (Fine)
Lineup:
Hesperus - Vocals, all Instruments and Effects
https://www.facebook.com/HesperiaOfficial
http://www.hesperiaofficial.it
Autor: Thomas
https://www.metal-only.de/fileadmin/rev ... i-2025.pdf
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Re: REVIEWS 2025 VON DER METAL ONLY REDAKTION

Band: Grave Digger (D)
Genre: Heavy / Power Metal
Label: RPM / ROAR
Album Titel: Bone Collector
Spielzeit: 46:48
VÖ: 17.01.2025
Jedem Metalhead sollten Grave Digger ein Begriff sein, ein Urgestein des deutschen Heavy und Power Metal. Bereits 1980 gegründet, feiern die "Totengräber", um Mastermind Chris Boltendahl, ihr 45. Jubiläum und mit "Bone Collector" ihr bereits zweiundzwanzigstes Album. Die umtriebigen Nordrhein-Westfalen haben in diesen 45 Jahren kaum eine Pause eingelegt und den Fans seit 1982 fast jedes Jahr etwas ins Regal gestellt. Sei es ein Demo, eine EP, eine Split-VÖ, ein Live-Album, ein Box-Set oder eine Compilation und im Schnitt alle zwei Jahre ein neues Album. Da stellt sich dem geneigten Hörer natürlich die Frage, wo holt Chris das alles her und kann er uns noch etwas Neues bieten? Ich habe so einige Grave Digger Scheibchen in meiner Sammlung und auch wenn in jeder Scheibe 100 % und unverkennbar Grave Digger stecken, so entwickeln sie doch alle immer ihren eigenen Charme und so wirklich wiederholt sich die Band nie.
Was auf "Bone Collector" neu ist, ist, dass es das erste Album in der Band-History ist, welches ohne Keyboard auskommt. Auch gibt es dieses Mal kein Konzeptalbum, was dem Ganzen allerdings keinen Abbruch tut und es nicht weniger stimmig macht.
Das Album startet schwungvoll mit dem Titelsong "Bone Collector". Diese Nummer ist ein kräftiger Stampfer, welcher sich im oberen Midtempo bewegt und durch kräftige Power Riffs, präzises Drumming und die markant dunklen, rauen Vocals von Chris getragen wird. Ein Einstieg ins Album, welcher den Hörer sofort abholt und in Bewegung versetzt. Mit dem folgenden "The Rich, The Poor, The Dying" setzt man noch einen obendrauf und geht hoch in den schnellen Power Metal Bereich. Hier zeigt der neue Klampfer Tobias Kersting eindrucksvoll, warum er bei Chris gelandet ist. An der Schießbude "überschlägt" sich Marcus förmlich, sodass es jedem Power-Metaller ein breites Grinsen ins Gesicht zaubert. "Kingdom Of Skulls" kommt dann im klassischen Heavy Metal Gewand daher und wenn der Bass ihn nicht so dunkel machen würde, könnte er auch auf einem 80er-Album auftauchen. "The Devil’s Serenade" ist ebenfalls im klassischen Heavy Metal Stil gehalten. Die Nummer hat einen schwungvollen Groove und bietet sich geradezu an, um auf Konzerten von den Fans mitgesungen zu werden. Dieses Stück ist bereits, genau wie "Killing Is My Pleasure" und "Kingdom Of Skulls", als Stream zu hören.
Noch mehr Groove gibt es in "Mirror Of Hate", welches auch mit Tempowechsel und Solo überzeugt. "Riders Of Doom", welcher, wie der Titel schon erahnen lässt, eine doomige Note in sich trägt, ist ein noch größeres Groove-Monster, mächtig, schwer und dunkel. Großartig. "Made Of Madness" ballert dir dann wieder in ähnlicher Gangart wie "The Rich …" um die Ohren, ist aber noch eine Spur variabler gehalten. Mit dem Album-Abschluss "Whispers Of The Damned" gibt es das längste Stück auf der Platte. Hier geben sich die "Totengräber" ganz getragen und beweisen ihr Gespür für mächtige Sounds, welche druckvoll durch die Boxen drücken, aber trotzdem zu einer gefühlvollen Ballade verwoben werden. Habe selten eine so dunkle und mächtige Power Metal Ballade gehört. Stark.
Wie gewohnt hat Chris auch hier wieder nichts dem Zufall überlassen und Produktion, Mix und Mastering selbst übernommen. Dass das Ganze dann auch druckvoll und schön fett klingt, braucht man wohl nicht extra zu betonen. Genau wie auch, dass das Cover-Artwork, wofür der brasilianische Künstler Wanderley Perna verantwortlich zeichnet, wieder die typischen Grave Digger Züge aufweist, was das Ganze perfekt abrundet. Auch wenn es schon wuchtigere Alben von den "Totengräbern" gab, steht das neue Werk diesen in Sachen Durchschlagskraft in nichts nach.
Fazit:
Auch auf Album Nummer 22 ruhen sich Grave Digger nicht auf ihren Lorbeeren aus, kopieren sich nicht selbst oder werfen ihren Fans 0815 Futter vor. "Bone Collector" ist ein saustarkes, abwechslungsreiches und eingängiges Album, welches alles bietet, was Grave Digger ausmacht. Raue Gitarren, präzises, variables Drumming, einen prägnanten Bass, der für Tiefe sorgt, ohne aufdringlich zu sein und ein Songwriting, welches den 80er Heavy Metal genauso bedient wie den modernen Power Metal. Und nicht zuletzt die unverkennbare Stimme von Chris. Hier werden Speed, Power und Groove eindrucksvoll miteinander verwoben und am Ende mit einer Ballade gekrönt.
Punkte: 9/10
Anspieltipp: Alles
Tracklist:
01. Bone Collector
02. The Rich, The Poor, The Dying
03. Kingdom Of Skulls
04. The Devil’s Serenade
05. Killing Is My Pleasure
06. Mirror Of Hate
07. Riders Of Doom
08. Made Of Madness
09. Graveyard Kings
10. Forever Evil And Buried Alive
11. Whispers Of The Damned
Lineup:
Chris Boltendahl - Vocals
Tobias Kersting - Guitars
Jens Becker - Bass
Marcus Kniep - Drums
https://www.facebook.com/gravediggerofficial
https://www.grave-digger.de
Autor: Thomas
https://www.metal-only.de/fileadmin/rev ... r-2025.pdf
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Band: Rigorious (D)
Genre: Power Metal
Label: Metalapolis Records
Album Titel: Kingdom Unfold
Spielzeit: 48:56
VÖ: 17.01.2025
Mit ihrem Debüt "Night Of Retribution" konnten mich die Recken aus NRW von Rigorious ordentlich begeistern, sodass ich mir das Album auch gern ins Regal stellte. Daher war ich nun sehr gespannt auf die Fortsetzung des Erstlings, nach der ich nun ehrlich gesagt ein wenig ernüchtert hier hocke.
Anscheinend gibt es Bands, die sich bei ihrer Weiterentwicklung doch eher auf die weniger guten Elemente berufen, statt den eigentlichen Stärken mehr Raum zu verleihen. Bewegte sich das Songmaterial des Debüts noch auf extrem gelungen heroischem Power Metal mit starken, einprägsamen und eingängigen Refrains, die zum Faustrecken animierten, so sucht man diese Attribute hier eher vergebens.
Nichtsdestotrotz liefert die Band ein ordentliches Stück Power Metal ab, doch irgendwie hinterlässt das neue Werk einfach keinen bleibenden Eindruck, im Gegensatz zum stärkeren Vorgänger. Auch walzt man hier ein unbeliebtes Element zu sehr aus, das mir extrem sauer aufstieß: Growls! Es mag ja stimmen, dass der facettenreiche Frontmann Lukas Remus alle Höhen und Tiefen gut beherrscht und auch das Growling meistern kann, das bedeutet aber nicht gleichzeitig, dass man dies auch inflationär oft einsetzen muss.
Auf dem Debüt kam dieses Element nur ein auffälliges Mal wirklich zum Vorschein, hier sorgte es auf Dauer nur noch für Augenrollen und beständiges Zucken des Zeigefingers auf der Skip Taste.
Nun ist dies natürlich persönlicher Geschmack (auch wenn alle meiner Bekannten und Freunde dieses Element ebenfalls im Heavy/Power Metal als sehr störend empfinden), doch dabei bleibt es ja leider nicht. Remus Stimme wirkt hier, als könne er sich nicht recht entscheiden, ob er denn nun der tief tönende Goth Rocker, oder der kernige Metal Shouter sein will.
Das Songmaterial bedient sich dann stilistisch irgendwo bei allen namhaften Bands aus der Kategorie "schon millionenfach gehört" von Helloween über Maiden bis Hammerfall. Wenn dann eine Dame am Mikro mehr Raum bekommt, glaubt man sich plötzlich auf einem Rizon Album zu befinden.
Das wirkt auf mich eher wie eine Label-Compilation, aber nicht mehr wie die irgendwo doch heroischere und eigenständige Band vom Debüt.
Auch bei den Refrains wollte man offensichtlich zu viel. So ufert jeder Chorus in eine ganze Strophe aus und lässt schmissige Hooks vermissen, wie beim damaligen "Fight" und einen Über-Song wie auf dem Debüt die Hymne "Brothers Unite" darf man hier leider auch keinesfalls erwarten.
Auf der Habenseite gibt es dann aber knackig produzierten Metal, der mal schnell ballernd voran brettert wie "Bathed In Blood" oder das zubrüllte "Dreams", mal kernig im Midtempo rockt "The Snake" oder gar doomig aus den Boxen stampft wie in "Midnight". Bei "Ignite The Flame" beginnt alles erst wie eine Ballade, was man aber nicht durchzieht und die Nummer "Hear Me Out" wirkt fast befremdlich, denn das Stück ist eher Rock als Metal. Leider wirkt dieser Gesamt-Mix nicht wie aus einem Guss, sondern verwirrte mich eher.
Fazit:
Schade. Ich hatte erhofft, dass man die melodischen und epischen Stärken des Debüts, wie zum Beispiel die folkigen Elemente und die nie zu langen Singalongs weiter ausbaut, aber man wollte hier irgendwie zu viel und verrennt sich in unnötig gewollte Härten, die nicht passen. Damit kann ich leider nur die halbe Punktezahl und nicht wie erhofft die volle geben, denn es blieb kein wirklich begeisternder Eindruck zurück. Ich hoffe, die Band fängt sich noch, oder das Album wächst noch an mir. Die Zeit wird es zeigen.
Punkte: 5/10
Anspieltipp: Midnight
Tracklist:
01. Fate Is Sealed
02. King
03. Hear Me Out
04. Bathed In Blood
05. Midnight
06. Ignite The Flame
07. The Wish
08. The Snake
09. Into The Sea
10. To Life
11. Dreams
12. Akeldama
Lineup:
Lukas Remus - Vocals, Bass
Lukas Famula - Guitars
Chrisopher Blankenaufulland - Guitars
Sebastian Kanczok - Bass
Paul Reil - Drums
https://www.facebook.com/rigoriousofficial
https://rigorious.de
Autor: Slaine
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Re: REVIEWS 2025 VON DER METAL ONLY REDAKTION

Band: Retador (E)
Genre: Thrash Metal
Label: Xtreem Music
Album Titel: Earëndel
Spielzeit: 38:47
VÖ: 21.01.2025
Wer der spanischen Sprache mächtig ist, hat hier schon mal einen Vorteil, weil, richtig, die Band aus Spanien kommt. Und spanische Bands haben, wahrscheinlich kulturell traditionsbedingt, immer einen etwas gewissen musikalischen Kniff in ihren Werken. So würzen Retador (was wohl so viel wie Herausforderer bedeutet) ihren Thrash Metal mit einer hochmusikalischen Note, und die Gitarrenfront haut neben derben Schredder-Riffs immer wieder sehr feine melodische Meldebögen aus den Geräten.
Okay, das machen andere Thrash-Bands auch, aber hier merkt man den europäischen Anstrich im Sound. Das Ganze unterscheidet sich wesentlich von US-Bands und den z. B. deutschen Vertretern des Genres, gerade auch weil hier der Anteil an "normalem" Heavy Metal eine sehr große Gewichtung hat. Das Tempo wird natürlich hochgehalten und der Sänger keift sich durch das Material, aber durch die Arrangements und die Gitarrenarbeit würde ich hier eher von Heavy Metal mit Speed reden wollen.
Es fehlen mir zwar diese typischen Thrash-Vibes und Riffs, was aber ziemlich geil ist, weil hervorragend gespielt.
Gut, gelegentlich verfallen die Jungs schon in ziemliches Geballer, welches aber nie den Song an sich bestimmt und lange andauert.
Fazit:
Ein grundsolides Metal Album mit vielen Facetten und einer ordentlichen Portion Geschwindigkeit, die aber nie die Oberhand gewinnt. Die sehr virtuose Gitarrenarbeit setzt dem Ganzen dabei das Sahnehäubchen auf.
Punkte: 8,5/10
Anspieltipp: La Sombra De Tu Existir, Lux Ferre, Terror En La Noche
Tracklist:
01. Earëndel
02. Somos Eternos
03. La Sombra De Tu Existir
04. Redes
05. Lux Ferre
06. Asesino
07. Profanado
08. Terror En La Noche
09. Abismo 52 (Outro)
Lineup:
Jofre - Vocals, Guitars
Rolo - Guitars
Migueli - Bass
Juan Jolocaust - Drums
https://www.facebook.com/retador.thrashmetal
https://www.instagram.com/retador_oficial
Autor: Steiff
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Band: Avatarium (S)
Genre: Doom Rock / Metal
Label: AFM Records
Album Titel: Between You, God, The Devil And The Dead
Spielzeit: 42:43
VÖ: 24.01.2025
Avatarium aus Stockholm wurden im Jahr 2013 von Candlemass-Mitglied Leif Edling gegründet und haben sich dem Doom Metal verschrieben. Mit dem Ende Januar 2025 erscheinenden neuen Werk komplettiert die Truppe das halbe Dutzend an Studioalben.
Das neue Album erschlägt einen noch vor dem ersten Hören mit dem sperrigen Titel, der mir eine gewisse Unentschlossenheit symbolisiert. Überrascht war ich dann aber, als der erste Song "Long Black Waves" aus den Boxen erklang. Getragene, langsame und fette Gitarren sind zu vernehmen, von denen sich der Gesang von Jennie-Ann Smith gut abhebt. Mit diesem Titel ist die Marschrichtung für die erste Albumhälfte vorgegeben.
Bis einschließlich "Lovers Give A Kingdom To Each Other", das vierte und ziemlich verträumt klingende Stück der Platte, sind Gesang und Strophen eher verhalten, nur der Refrain kommt teils bombastisch daher. Starten die Songs teilweise akustisch, kommen später längere Solos mit Fuzz-Gitarren dazu.
Ab "Being With The Dead", das die zweite Hälfte eröffnet, ändert sich die Musik grundsätzlich. Die Band spielt brachialer und die Songs werden schleppender gespielt. Häufig sind Musik und Gesang auch mit Hall unterlegt, was für Atmosphäre sorgt. Das am Ende platzierte Titelstück des Albums mit seinem getragenen Klavier steigert sich langsam und bildet einen schönen Abschluss.
Die Produktion hat für eine ausgewogene Mischung gesorgt. Gesang und Musik sind gleichermaßen gut zu hören, was ich stets wichtig finde. Dabei sind alle Titel, auch die brachialen, sehr melodiös gehalten. Hierfür sorgt nicht zuletzt auch die im Refrain immer wieder dazu gemischte Orgel.
Fazit:
Die im Albumtitel angedeutete Unentschlossenheit setzt sich auf dem Album fort. Ich hatte stets das Gefühl, als habe die Band zwei EP zu einem vollwertigen Album zusammengestellt. Dies bedeutet nicht, dass das Werk nicht gelungen ist. Im Gegenteil, die Songs sind sehr atmosphärisch und die Mischung aus ruhigeren und härteren Stücken ist gelungen, wenn auch nicht alle Titel gleich gut zünden. Mir hat die erste Hälfte des Albums besser gefallen als die zweite, aber das kann man für sich selbst beurteilen. Eine Empfehlung ist das Werk auf jeden Fall wert!
Punkte: 7/10
Anspieltipp: Long Black Waves, My Hair Is On Fire (But I'll Take Your Hand), Being With The Devil
Tracklist:
01. Long Black Waves
02. I See You Better In The Dark
03. My Hair Is On Fire (But I'll Take Your Hand)
04. Lovers Give A Kingdom To Each Other
05. Being With The Devil
06. Until Forever And Again
07. Notes From Underground
08. Between You, God, The Devil And The Dead
Lineup:
Jennie-Ann Smith - Vocals
Marcus Jidell - Guitars
Mats Rydström - Bass
Andreas Habo Johansson - Drums, Percussion
https://www.facebook.com/avatariumofficial
https://www.avatarium.se
Autor: Udo
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Re: REVIEWS 2025 VON DER METAL ONLY REDAKTION

Band: The Great Old Ones (F)
Genre: Post Black Metal
Label: Season Of Mist
Album Titel: Kadath
Spielzeit: 61:15
VÖ: 24.01.2025
Die Franzosen The Great Old Ones beschäftigen sich seit Anbeginn ihrer Karriere(2009) mit dem Lovecraft Universum und entführen den Hörer auch auf ihrem fünften Album in selbiges. "Kadath", so der Titel des Albums, nimmt dich mit in die Dreamlands und lässt dich teilhaben an Randolph Carters (so der Name des Protagonisten) Suche nach der sagenumwobenen Stadt, welche ihn in seinen Visionen heimsucht. Randolph Carter ist ein Student der Miskatonic-Universität und Altertumsforscher aus Massachusetts und man munkelt, es sei das Alter-Ego von Lovecraft selbst.
In sechs Songs und einer Interlude wird die Reise Carters dem Hörer präsentiert, dabei sind die Songs relativ ausufernde Stücke, die keines unter 7 Minuten Spieldauer aufweisen. Das Instrumental "Leng" ist sogar eine Viertelstunde lang. Für diejenigen, die die limitierte Collector’s Edition erwerben, gibt es noch das stark umgesetzte Jean-Michel Jarre Cover "Second Rendez-Vous", als Bonus obendrauf.
Die Stücke strotzen nur so vor Dunkelheit und Kraft. Die Gitarren zaubern mächtige Riffs und flirrende Melodien, die rasanten Drums sind präzise und druckvoll und versorgen das Ganze auch mal mit amtlichem Groove. Der Bass versieht die Stücke zu guter Letzt mit einer enormen Tiefe, was dem Lovecraft-Universum sehr zuträglich ist. Dies sorgt in den schwarz metallischen Parts für eine enorme Wucht und wenn dann noch Atmosphäre aufgebaut wird, dann umhüllt dich ein Mantel voller Mystik und Epik. Wunderbar zu vernehmen in "Those From Ulthar". Die kehlig rauen Vocals kriechen dir regelrecht unter die Haut und betonen die düstere Seite der Geschichte zusätzlich.
Die post-metallischen Instrumentalparts erzeugen immer wieder progressive Momente, welche einen feinen Kontrast zu den dunklen Black Metal Parts bilden und somit, neben Tempowechsel, Breaks und Soli, für Abwechslung sorgen. Das alles wird sehr stimmig umgesetzt, was dem Konzept der Platte ausgesprochen dienlich ist. Mit dem oben schon erwähnten Instrumental "Leng" wird der Hörer allerdings auch auf eine Geduldsprobe gestellt. So gut das Stück auch komponiert ist, so gibt es in den 15 Minuten auch einige Längen, die schon mal den Gedanken aufkommen lassen, dass es jetzt genug sei. Da hilft die technische Versiertheit, in der das Ganze dargeboten wird, nur bedingt den Hörer bei der Stange zu halten.
Vonseiten der Produktion gibt es nichts auszusetzen. Selbst in den extremen Momenten, wenn Raserei und progressives "Wirrwarr" aufeinander trifft, überlagert sich nichts und alles kommt sauber und druckvoll daher.
Fazit:
Das neue Album "der großen Alten" ist wuchtiger Post Black Metal, welcher das Lovecraft Universum atmet und mit ausufernden Kompositionen vertont. Es ist dunkel, voller Mystik und hat immer wieder epische Züge. Dass das Ganze einige Längen auf instrumentaler Seite aufweist, macht es dem einen oder anderen Hörer etwas schwerer bei der Stange zu bleiben, tut dem Gesamteindruck aber kaum einen Abbruch. Hier liegt es wie bei den meisten Konzeptalben immer am Hörer, denn wer sich darauf einlässt, der wird seine Freude dran haben. Lovecraft würde gefallen, wie die Franzosen seine Geschichten vertonen.
Punkte: 9/10
Anspieltipp: Alles
Tracklist:
01. Me, The Dreamer
02. Those From Ulthar
03. In the Mouth of Madness
04. Under the Sign of Koth
05. The Gathering
06. Leng
07. Astral Void (End of the Dream)
08. Second Rendez-Vous (Jean-Michel Jarre cover / Collector’s edition only)
Lineup:
Benjamin Guerry - Vocals, Guitars
Aurélien Edouard - Guitars
Alexandre Rouleau - Guitars
Benoit Claus - Bass
Julian Deana - Drums
https://www.facebook.com/thegreatoldones
https://www.thegreatoldonesband.com
Autor: Thomas
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Re: REVIEWS 2025 VON DER METAL ONLY REDAKTION

Band: Atramentum (D)
Genre: Doom / Death Metal
Label: Self-Release
Album Titel: The Wrath Within
Spielzeit: 71:57
VÖ: 24.01.2025
Quasi aus meiner Nachbarschaft kommen die Hamburger Doom / Deather Atramentum. Gegründet 2017, ist man mit dem Debüt "Doomed In Time" (2021) bereits auf viel positive Resonanz gestoßen. Ob man mit dem neuen Werk "The Wrath Within", durch diese positiven Resonanzen, erzeugte Erwartungen bestätigen kann, wird sich zeigen.
Dass die Band reichlich Material in petto hat, um sich so richtig auszutoben, zeigt schon die Spielzeit von über 70 Minuten. Wobei alle Nummern zwischen fast fünf und etwas über sieben Minuten Spielzeit aufweisen, also auch genug Zeit, um den Doom so richtig auszukosten.
Die Hamburger gehen sehr variabel zu Werke und bieten dem geneigten Hörer alles, was die Genre Doom und Death ausmacht. Schwere, dunkle, raue Riffs, ebenso dunkle und schwere, groovige Drums und einen mächtigen Bass. Letzterer ist trotz seiner Präsenz nicht zu dominant, sondern macht das Ganze nur noch mächtiger. Das Tempo variiert auf dem Album im Allgemeinen und in den Songs im Speziellen immer wieder von schleppend über Midtempo hin zu Highspeed und das nicht nur an der Schießbude. Die Rhythmus-Fraktion weiß mit kernigen Death Riffs genauso zu überzeugen wie mit schweren Doom Riffs und auch mal mit schwarz angehauchten schreddernden Gitarren.
Die Musik hat meistens diesen monotonen Doom-Touch, welcher allerdings auch immer wieder durch Ausbrüche nach oben unterbrochen oder mit feinen Melodien unterlegt wird. Diese kommen mal ganz zart daher, mal sehr markant oder auch mal im Hintergrund gehalten und erzeugen dabei eine feine Atmosphäre und teilweise sogar einen epischen Touch, welcher dann durch einen entsprechenden Chorus noch verstärkt wird. Getragene Post-Metal Parts, welche gelegentlich auch Ambiente-Züge annehmen, setzen immer wieder Akzente. Schön zu vernehmen in "Emptiness Inside".
Bei den Vocals werden sich die Geister ein wenig scheiden. Vor allem die dunklen, rauen Growls und die schwarz angehauchten Vocals werden den Hörer begeistern, sie passen einfach perfekt zu den Stücken. Die klaren Vocals hingegen klingen gelegentlich etwas unpassend und "nicht zugehörig". Dies ist am Ende des Tages aber Geschmackssache des jeweiligen Hörers und bedeutet eher "meckern" auf hohem Niveau. Was hier allerdings immer wieder super passt, ist, wenn man mehrstimmig daherkommt und diesen bereits erwähnten epischen Touch erzeugt.
Produktion und Mix sind sehr ausgewogen und verleihen dem Album Wucht und eine schwere Tiefe, lassen aber auch die Melodien schön zur Geltung kommen. Dies verleiht der Musik eine große Harmonie. Dass Eike Freese hier für das Mastering verantwortlich zeichnet, wird Kennern schon Aussage genug sein, dass das nur gelungen sein kann.
Fazit:
Die Erwartungen, welche das Debüt geschürt hat, konnte man mit "The Wrath Within" definitiv erfüllen, wenn nicht sogar übertreffen. Atramentum liefern ein ganz starkes Album ab, welches mit schweren Doom-Wänden, genauso überzeugt wie mit rasanten Death Metal Ausbrüchen und schwarz angehauchten Parts. Immer wieder gibt es epische Momente oder einen melancholischen Anstrich, was neben den melodischen Anteilen, Breaks, Tempowechsel und atmosphärische Samples für Abwechslung sorgt und den Spannungsbogen aufrecht hält. Wenn du den "inneren Zorn", so der deutsche Titel des Albums, mit Musik ausdrücken möchtest, dann liefen Atramentum den Soundtrack. Stark!
Punkte: 9/10
Anspieltipp: Living In Dystopia, Emptiness Inside, Window
Tracklist:
01. Lighthouse
02. Living in Dystopia
03. Higgs Field
04. Back to Soil
05. Emptiness Inside
06. Window
07. No One Escapes
08. The Noose
09. Another Life to Die
10. Farewell
11. Path to Salvation
12. Lake of My Own Essence
13. The Wrath Within
Lineup:
Sebastian Schlenker - Vocals
Tim Stopar - Guitars
Oliver Dermann - Guitars
Tobias Norff - Bass
Julian Gricksch - Drums
https://www.facebook.com/AtramentumHamburg
https://atramentum1.bandcamp.com
Autor: Thomas
https://www.metal-only.de/fileadmin/rev ... n-2025.pdf
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Re: REVIEWS 2025 VON DER METAL ONLY REDAKTION

Band: Harakiri For The Sky (A)
Genre: Post Black Metal
Label: AOP Records
Album Titel: Scorched Earth
Spielzeit: 72:34
VÖ: 24.01.2025
Das neue Jahr beginnt mit einem absoluten Highlight - vier Jahre sind vergangen (abgesehen von den Re-Recordings der ersten zwei Alben), seit die österreichischen Post-Black-Metaller Harakiri for the Sky den grandiosen Langspieler "Mære" herausgebracht haben. In der Bandgeschichte, die schon fast anderthalb Dekaden zählt, markiert "Scorched Earth" bereits das sechste Album und schaut man sich die bisherigen Platten an, so darf man sich getrost auf melancholische Melodien und Songwriting auf allerhöchstem Niveau einstellen.
Ohne großes Intro geht es mit dem Opener "Heal Me" auch direkt wie erwartet los. Der unverkennbare Sound von Harakiri for the Sky überrollt den Hörer gnadenlos und die markanten Vocals von J.J. gehen direkt unter die Haut. Die Melodien sind großartig und Sänger und Multiinstrumentalist Tim Yatras von Austere tut sein Übriges, um den Song perfekt zu machen.
Die ersten drei Songs glänzen in ähnlicher Manier durch getragene Melodien, schleppende Rhythmen und grandiose Ausbrüche in allen Richtungen. Dafür sorgen cleane, ruhige Parts wie in "Keep Me Longing" oder packende, mitreißende Melodien in "Without You I'm Just A Sad Song". "No Graves But The Sea" sticht dann durch sein verhältnismäßig hohes Tempo und unerwartet aggressive Atmosphäre hervor, auch wenn hier vorwiegend gegen Ende des Songs die Melodie nicht zu kurz kommt, bevor der Track abrupt endet.
Die absoluten Highlights des Albums folgen meiner Meinung nach allerdings jetzt. Einerseits der hoch melodiöse Titel "With Autumn I'll Surrender", in dem J.J. durch eine so bisher noch nie dargebotene Klangfarbe seines Gesangs brilliert. Die verzweifelten Schreie nehmen hier teilweise melodiöse Züge an, ohne dabei an Authentizität einzubüßen. Musikalisch hat sich hier M.S. ebenfalls in alle Richtungen ausgetobt. Von grandiosen Melodien über prügelnde Riffs bis zu rockigen, fast bluesigen Zwischenparts ist in dem Track alles vorhanden, was das schwarze Herz begehrt. Andererseits geht es direkt darauf mit "I Was Just Another Promise You Couldn't Keep" weiter, wo ein Gänsehautmoment den nächsten jagt. Dieser Song ist wohl einer der grandiosesten, den wir bisher von dem Duo hören durften.
Den Abschluss findet das Album mit "Too Late For Goodbyes", wo Serena Cherry von Svalbard ihren Klargesang beisteuert. Dies gibt dem Song zwar eine eigene Note, die so zuvor auch bisher nicht von der Band zu hören war, passt allerdings (wenn auch grandios performt) nicht so ganz zum Rest der Scheibe. Das ist allerdings Geschmackssache und über diesen lässt sich bekanntlich nicht streiten.
Dass die Produktion absolut fett, die Instrumentalisierung perfekt, die Arrangements grandios und das Albumcover absolut passend sind, zieht sich schon durch die letzten fünf Alben der Österreicher und da macht auch "Scorched Earth" keine Ausnahme.
Fazit:
Man kann mir jetzt vorwerfen, dass ich als Fan der ersten Stunde recht voreingenommen an dieses Album herangegangen bin, andererseits hat meine Voreingenommenheit auch die Messlatte für "Scorched Earth" unendlich hoch gesetzt. Harakiri for the Sky schaffen es allerdings wieder einmal geradezu mühelos, alle Erwartungen zu übertreffen. "Scorched Earth" ist (wie zu erwarten war) ein unglaublich starkes Album und bereits jetzt ein absolutes Highlight 2025!
Punkte: 9,5/10
Anspieltipp: Alles
Tracklist:
01. Heal Me
02. Keep Me Longing
03. Without You I'm Just A Sad Song
04. No Graves But The Sea
05. With Autumn I'll Surrender
06. I Was Just Another Promise You Couldn't Keep
07. Too Late For Goodbyes
08. Street Spirit (Fade Out) (Radiohead Cover) (Bonus Track)
09. Elysian Fields (Bonus Track)
Lineup:
J.J. - Vocals
M.S. - All Instruments
Guest Musician:
Tim Yatras - Vocals (Heal Me)
Serena Cherry - Vocals (Too Late For Goodbyes)
P.G. - Vocals (Street Spirit (Fade Out))
Daniel Lang - Vocals (Elysian Fields)
https://www.facebook.com/HarakiriForTheSky
https://www.instagram.com/harakiriforthesky_official
Autor: Sepp
https://www.metal-only.de/fileadmin/rev ... h-2025.pdf
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Re: REVIEWS 2025 VON DER METAL ONLY REDAKTION

Band: Pentagram (USA)
Genre: Doom Metal
Label: Heavy Psych Sounds
Album Titel: Lightning In A Bottle
Spielzeit: 52:05
VÖ: 31.01.2025
Heute beschäftigen wir uns mal mit einer Legende des Doom. Dass Pentagram jedem Doomer ein Begriff sein sollte, steht außer Frage, aber der Name Bobby Liebling wird wahrscheinlich so ziemlich jedem Metalhead auch jenseits des Doom schon mal begegnet sein. Man könnte jetzt bestimmt eine lange Geschichte über die Urväter des US-Doom und ihre Höhen und Tiefen schreiben, aber das würde den Zweck einer Review verfehlen und man kann den Legenden damit ohnehin nicht gerecht werden. Diese sollten ihre Geschichten am besten immer selbst erzählen. Nur soviel; gegründet 1971 hat man bis zum selbst betiteltem Debüt 1985 nur eine Demo und ein paar Singles veröffentlicht, was ihnen allerdings schon einige Aufmerksamkeit beschert hat. Mit den ersten drei Alben konnte man dann auch direkt Klassiker des Genres verbuchen. Wie bereits erwähnt gab es Höhen und Tiefen und entsprechend die eine oder andere, mal kürzere, mal längere Pause und diverse Besetzungswechsel. Mit dem neuen Album "Lightning In A Bottle" veröffentlicht man nun, zehn Jahre nach dem letzten Werk, das zehnte Studio-Album.
Direkt der Opener "Live Again" beamt dich mit rauen Gitarren, doomigen Groove und einem leicht psychedelischen Touch in die 70er und 80er und zeigt die unverkennbaren Trademarks Pentagrams. Der Bass, welcher sich nicht zurückhält, sorgt für eine schöne Tiefe, ohne aber zu prägnant zu werden. Am Mikrofon macht Bobby auch mit 71 Jahren immer noch einen großartigen Job. Im Vergleich zu den Frühwerken sind seine Vocals noch passender zum Sound, da sie eine dunklere Klangfarbe bekommen haben, was dem Ganzen zusätzlich eine gewisse Wucht verleiht.
Auch wenn die Songs im Großen und Ganzen ein ähnliches Schema aufweisen, setzt jeder eigene Akzente. Sei es eine besonders einprägende Textzeile, ein feines Solo, ein unerwartetes Break, ein dich fesselnder Groove oder ein prägendes Riff. In "Thundercrest" gibt es gar ein Riff, welches vor allem den deutschen Hörern auffallen dürfte. Erinnert es doch stark an den Böhse Onkelz Song "Auf Gute Freunde". In Songs wie "Lady Heroin", "I Spoke to Death" und "I'll Certainly See You in Hell" beschäftigt sich die Band auch mit der eigenen Geschichte.
Wenn man wie in "Lady Heroin" dann das Tempo herunterschraubt und die psychedelische Note erhöht, vermag man dich fast in Trance zu versetzen. Auch gibt es auf dem Album immer wieder Momente, in denen man es versteht, eine gewisse Melodie unter die Schwere zu zaubern, ohne der Musik ihrer Mächtigkeit zu berauben. Der Titelsong versprüht diese erwähnte psychedelische und schwere Note, betont aber auch eine etwas aggressivere Gangart, wenn man zum Refrain kommt. Dieses Wechselspiel macht die Nummer ziemlich einprägsam und erzeugt an einigen Stellen schon fast einen bluesigen Touch.
Während die erste Hälfte der Scheibe eher die energetische Seite Pentagrams betont und die schnelleren Parts "das Sagen" haben, gibt es hinten raus meist die schwere, doomige Seite zu genießen, welche auch mal sehr schleppend sein kann.
Die gelungene Produktion betont schön die raue Note, welche so ähnlich auch im Stoner-Bereich zu finden ist. Das Ganze hat dabei einen fast klassischen Anstrich und atmet den Spirit der 70er und 80er, bekommt aber gleichzeitig eine Klangfarbe, welche wir in moderneren Produktionen finden. Apropos Stoner; der Rough Mix von "Lady Heroin", welcher als Bonus Track aufs Album gepackt wurde, könnte auch mit seiner "Sandpapier-Note" auf einem solchen Album auftauchen.
Fazit:
Ja, Pentagram klingen immer noch nach Pentagram, und ja, auch ein Hauch Black Sabbath schwebt immer wieder über den Nummern, aber die Band kopiert sich nicht selbst und klingt auf dem neuen Album frischer und energetischer als manch gehypter Newcomer, von denen manche nicht mal zehn, geschweige denn 50 Jahre durchhalten.
"Lightning In A Bottle" zeigt schön, dass man auch nach über 50 Jahren im Business genug Enthusiasmus hat, um richtig guten Doom in die Rille zu pressen. Der "Blitz in der Flasche" wird von Pentagram eher freigelassen als in der Flasche gefangen. Ob sich das 10. Album zu einem "späten" Klassiker der Band entwickelt, muss sich erst noch zeigen. Das Potenzial dazu hat es auf jeden Fall.
Punkte: 9/10
Anspieltipp: Live Again, Thundercrest, Lightning In A Bottle
Tracklist:
01. Live Again
02. In The Panic Room
03. I Spoke To Death
04. Dull Pain
05. Lady Heroin
06. I'll Certainly See You In Hell
07. Thundercrest
08. Solve The Puzzle
09. Spread Your Wings
10. Lightning In A Bottle
11. Walk The Sociopath
12. Start The End (Bonus Track)
13. Might Just Wanna Be Your Fool (Bonus Track)
14. Lady Heroin (Bonus Track - rough mix)
Lineup:
Bobby Liebling - Vocals
Tony Reed - Guitars
Scooter Haslip - Bass
Henry Vasquez - Drums
https://www.facebook.com/pentagramusa
http://www.pentagramusa.com
Autor: Thomas
https://www.metal-only.de/fileadmin/rev ... e-2025.pdf
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Re: REVIEWS 2025 VON DER METAL ONLY REDAKTION

Band: SAOR (UK)
Genre: Atmospheric Folk / Black Metal
Label: Season Of Mist
Album Titel: Amidst The Ruins
Spielzeit: 58:55
VÖ: 07.02.2025
Multi-Instrumentalist und Mastermind Andy Marshall beschert uns mit seinem Projekt SAOR Anfang Februar 2025 ein neues Machwerk namens "Amidst The Ruins". Der Bandname ist Gälisch und bedeutet soviel wie Frei/Uneingeschränkt. Veröffentlicht wird wieder über Seasons Of Mist.
Mystische Windgeräusche läuten den neuen Silberling ein, bevor es kurz darauf auch gleich zur Sache geht. Ein treibendes Schlagzeug eröffnet mit der Begleitung von schönen, Black Metal-lastig verzerrten, aber hymnenhaften Riffs und Klangteppichen aus synthetischen Geigen und weiteren Soundelementen den musikalischen Reigen. Dazu keift und brüllt sich Mr. Marshall die Lunge aus dem Leib, währen dessen liebreizende Flötenklänge darüber gelegt werden. Auch Dudelsack gesellt sich noch dazu und erzeugt diese für SAOR typische "Tiefe" und verweilende "Hypnose".
Der cleane Frauengesang, der möglicherweise von Ella Zlotos (Live-Besetzung) stammt, erzeugt echtes Gänsehautfeeling, immer dann, wenn sie im Duett mit Andy singt. Nie operettenhaft, sondern immer mit einer schönen, natürlichen Stimmfarbe. Ich vermute, dass Ella auch für die Flöten- und Dudelsackpassagen verantwortlich sein könnte. Leider finde ich im Beipackzettel keine genaueren Angaben hierzu.
Viele abwechslungsreiche Ideen in den Kompositionen durch Tempowechsel oder den Einsatz von folkloristischen Instrumenten, seien sie nun echt oder synthetisch, bringen den Hörer verzückt zum Verweilen und Eintauchen in die Kraft der mystischen, schottischen Landschaften.
Da ich die Truppe auch schon live erleben durfte, kann ich diesen "Schamanischen Rausch" an Emotionen sowohl vor der Bühne, als auch vor der heimischen Anlage bestätigen. Irgendwie fühlt man sich immer in die Hochebenen Schottlands versetzt, mit Blick von der Klippe auf das Meer und den Sonnenuntergang.
Fazit:
Wer auf diesen ganzen Atmo-Folk Black Metal wie Cân Bardd, Gallowbraid und Co. abfährt, hat SAOR wohl schon längst entdeckt. Falls nicht, schaut euch die Kapelle auf jeden Fall auch live an, was die Magie dieser Klangwelten noch um Längen intensiviert. Fakt ist, dass "Amidst The Ruins" wieder ein herrliches, musikalisches Schmankerl geworden ist.
Punkte: 8,5/10
Anspieltipp: Alles
Tracklist:
01. Amidst The Ruins
02. Echoes Of The Ancient Land
03. Glen Of Sorrow
04. The Sylvan Embrace
05. Rebirth
Lineup:
Andy Marshall - All Instruments, Vocals
https://www.facebook.com/saorofficial
https://saor.bandcamp.com
Autor: Blacky
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Re: REVIEWS 2025 VON DER METAL ONLY REDAKTION

Band: Ereb Altor (S)
Genre: Viking / Black Metal
Label: Hammerheart Records
Album Titel: Hälsingemörker
Spielzeit: 63:20
VÖ: 07.02.2025
Mir liegt die kommende Langrille der Schweden Ereb Altor vor. Hier sogar die Digipack Ausgabe mit drei Bonustiteln, weshalb die Spielzeit auch gleich über eine Stunde beträgt. Das neue Album kommt über Hammerheart Records raus und wird den Titel "Hälsingemörker" tragen, was "Die Dunkelheit von Hälsingland" (eine historische schwedische Provinz) bedeutet. Durfte ich ja 2017 schon für das grandiose Machwerk "Ulven" die Review schreiben, so hab’ ich mich erneut gleich wieder über die aktuelle Platte hergemacht.
Der Klargesang nimmt mittlerweile einen Großteil der Titel in Anspruch, was gleich zu Beginn an deutlich wird. Mats und Ragnar singen häufig mehrstimmig und im Wechsel voller Leidenschaft. Ein Klangteppich aus Keys untermalt wie schon auf den Vorgängeralben den "Bathory-Spirit" der Nordland-Ära und schafft hierdurch auch wieder das Gefühl von Tiefe und Treiben in die Ferne. Auch die mehrstimmigen Parts und überlappenden chorartigen Passagen sind hier extrem mächtig gehalten worden!
Die arrangierten Gitarrenriffs und Soloparts fügen sich zusammen mit dem Schlagzeug und Bass in ein episches Gesamtbild ein, was häufig zum Verweilen einlädt, als stünde man am Meer auf einer Klippe und würde fasziniert im Blick zum Horizont versinken. Ergriffen und festlich spielen sich die Schweden hier durch ihr neues Langeisen, sodass ich gänzlich die Zeit vergesse und in die Mucke eingetaucht bin, als das Album zu Ende ist.
Die drei Songs, welche auf die Deluxe Digipackedition draufgepackt wurden, fügen sich nahtlos in das reguläre Album ein und sind eine großartige Ergänzung! Das einzige kleine Manko, wenn man auf hohem Niveau meckern will, wäre für mich, dass es ein wenig mehr eingestreute Growls und Gekeife hätte geben können.
Fazit:
Ereb Altor zelebrieren das, was sie am Besten können. Melodisch epischen Viking Metal mit ganz viel Inbrunst und einem Gefühl für episches Songwriting. "Hälsingemörker" begrüßt in würdig musikalischer Art und Weise die Dunkelheit und ist ein hypnotischer Soundtrack für Anfang 2025 geworden.
Punkte: 9/10
Anspieltipp: Alles
Tracklist:
01. Valkyrian Fate
02. Hälsingemörker
03. Ättestupan
04. Vi Å Mörkret
05. Träldom
06. The Waves, The Sky And The Pyre
07. The Last Step
08. Midvinter (Bonus Deluxe Digipack Edition)
09. Skogsrået (Bonus Deluxe Digipack Edition)
10. The Lake Of Blood (Bonus Deluxe Digipack Edition)
Lineup:
Mats - Vocals, Guitars, Keyboards
Ragnar - Vocals, Guitars
Björn - Bass
Tord - Drums
https://www.facebook.com/ErebAltorOfficial
http://www.erebaltor.com
Autor: Blacky
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Band: Spiders (S)
Genre: Hard Rock
Label: Wild Kingdom Records
Album Titel: Sharp Objects
Spielzeit: 34:15
VÖ: 14.02.2025
Meine Augen leuchteten sofort, als sich mir die Möglichkeit bot, das neue Album einer schwedischen Band zu rezensieren. Habe ich mich hier doch schon verschiedene Male über die von mir sehr geschätzte Rockszene unserer nördlichen Nachbarn geäußert. Die 2012 gegründete Truppe war mir bis dato unbekannt, obwohl sie mit "Sharp Objects" bereits Album Nr. 4 herausbringt. Allerdings liegt der Vorgänger auch schon acht Jahre zurück.
Das Werk startet mit "Rock 'N' Roll Band", das man ruhig als eine Art Ankündigung für die insgesamt 11 Titel des Albums betrachten kann. Die häufig kurze Spielzeit der Titel von unter 3 Minuten ließ bei mir erst die Befürchtung aufkommen, es werde "derselbe Titel" in immer nur leicht variierter Weise gespielt. Weit gefehlt. Es entfaltet sich ab der ersten Nummer eine bunte Mischung aus Hard Rock, Pop und Punk. Transportiert der bereits erwähnte Opener die Musikrichtung auch nach außen, könnte "Sweet Boy" von Blondie sein und "What’s Your Game (Mrs. Insane)" kann ich mir auch gut von den Ramones vorstellen. Das eher poppige "Valentines" überrascht mit einer präsenten Harmonika, welche später noch einmal zum Einsatz kommt.
Der sehr melodische Gesang von Ann-Sofie Hoyles wird im Chorus häufig durch mehrere Stimmen verstärkt, was die Melodie betont. John Hoyles sorgt dann zusätzlich für Abwechslung beim Gesang. Das trockene, auf den Punkt gebrachte Drumming des nur auf dem Album spielenden Schlagzeugers treibt die Songs gut nach vorne. Die Gitarren klingen teilweise etwas schief und verbreiten eine echte Proberaumatmosphäre. Auf Effekte verzichtet die Band weitgehend, nur am Anfang von "Life Mission" ist eine Art Nebelhorn zu vernehmen.
Zu meckern gibt es wenig. Die Produktion hätte ich mir einen Tacken heller gewünscht, aber Musik und Gesang sind gleichermaßen gut zu hören, deswegen ist sie dennoch gelungen. Trotz generell kurzer Spielzeit wirken die Titel gelegentlich etwas gestreckt, etwa wie am Ende von "'Schizoid". Das macht die Tracks aber nicht weniger gut.
Fazit:
Das neue Werk der Spiders ist außerordentlich gut geworden. Die Titel klingen alle unterschiedlich und fügen sich aber zu einem gelungenen Ganzen zusammen. Vor allem die Schnörkellosigkeit der Songs nimmt einen schnell für das Werk ein und Perlen wie "Valentines" bleiben sofort im Ohr. Das Album vermittelt gleichzeitig Partystimmung und Melancholie. Wenn man durch ist, fängt man sofort wieder von vorne an. Wer ein einfach nur gut rockendes Album sucht, liegt hier richtig. Klare Empfehlung!
Punkte: 9,5/10
Anspieltipp: Alles
Tracklist:
01. Rock 'N' Roll Band
02. Sweet Boy
03. What’s Your Game (Mrs. Insane)
04. Fun In The Sun
05. Schizoid
06. Mess With My Emotions
07. Too Hard For You
08. Valentines
09. Life Mission
10. Love Yourself To Death
11. Would You Miss Me?
Lineup:
Ann-Sofie Hoyles - Vocals, Harmonica
John Hoyles - Guitars, Vocals
Rickard Hellgren - Guitars, Backing Vocals
Olle Griphammar - Bass, Backing Vocals
Guest Musician:
Ricard Harryson – Drums
https://www.facebook.com/wearespiders
https://www.wearespiders.com
Autor: Udo
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