REVIEWS 2024 VON DER METAL ONLY REDAKTION

Hier könnt ihr euch über bekannte Bands, ihre neuen Alben, ihre Fehltritte ... auslassen

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gelal
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Re: REVIEWS 2024 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Chotzä (CH)
Genre: Black Metal
Label: Folter Records
Album Titel: Pächschwarz
Spielzeit: 40:17
VÖ: 29.04.2024

Das Berner Quintett Chotzä, welches seit 2011 eigenen Angaben zufolge asozialen, rock 'n' rolligen Black Metal auf Schwitzerdütsch zelebrieren, dürften inzwischen doch den meisten Verfechtern des schwarzen Metalls ein Begriff sein. "Pächschwarz" steht nun, drei Jahre nach dem Vorgänger "Plump u primitiv (10 Jahr furchtbar)", bei Folter Records in den Startlöchern.

Der fünfte Full-length "Kotzbrocken" beginnt ohne große Umschweife mit dem Opener "Gottvergässä". Ein kurzer Auftakt des Schlagzeugs und schon wird gnadenlos in die Fresse geprügelt. Allerdings wird auch schnell klar, dass Chotzä schon lange nicht mehr nur plump und primitiv sind, sondern inzwischen auch komplexere Songstrukturen und technische Raffinesse mitbringen.

Gewissermaßen kommt recht schnell das Gefühl auf, dass die Scheibe eine Reise durch die verschiedenen Einflüsse der Band darstellt, die sie über die Jahre gesammelt hat. Beispielsweise glänzt "Schimubuebä" durch groovig prügelnden Rock 'n' Roll, der Titeltrack "Pächschwarz" durch feinsten Black Metal oder "Löutschä" durch herrlich stumpfe Punk-Einflüsse.

Wer allerdings glaubt, das wäre schon alles, wird sich bei "Unusgschprochä" verwundert zeigen. Hier lassen die Schweizer grandios-melancholische Melodien einfließen, die im emotionalen Mittelteil in einem wundervollen Basssolo münden. Die Vocals werden hier auf ein Minimum zurückgeschraubt, tragen jedoch in der kurzen Zeit, wo sie dann zur Geltung kommen, absolut authentisch zu einer Atmosphäre, die man während der ersten Albumhälfte überhaupt nicht erwartet hätte.

Das darauffolgende "Satan's Sündä" ist dann allerdings leider der Durchhänger des Albums. Zwar ist das Intro und der Großteil des Riffings nicht schlecht, doch der Cleangesang im Zwischenteil ist einfach "zum Chotzä". Glücklicherweise bekommen die Jungs mit dem stumpfen "Fieberwahn" wieder die Kurve zu ihrem plump-primitiven Stil, den sie einfach perfektioniert haben.
Gegen Ende trumpfen Chotzä dann allerdings noch mal auf, indem sie bei "Wundgang" an die melancholische Atmosphäre anknüpfen und diese noch weiter ausschmücken. Dieser Song ist durch seine zahlreichen Gänsehautmomente in meinen Augen das absolute Highlight und dürfte auch der Song sein, der sich am wenigsten schnell abnutzt. Dies ist bei den restlichen, eher stumpf gehaltenen Songs des Albums bedauerlicherweise anders und nach mehrmaligem hören ein Problem.

Fazit:
Noch nie habe ich eine Review mit so vielen Umlauten geschrieben. Chotzä kredenzen mit "Pächschwarz" wieder einmal eine Scheibe, auf der sie, ohne ihren eigenen dreckigen Sound einzubüßen, die Grenzen des Genres weiter ausloten. Auch dieses Album bietet einige erfreuliche Überraschungen ("Unusgschprochä", "Wundgang"), wobei trotzdem der klassische stumpf-groovige Stil der Band nicht zu kurz kommt ("Schimubuebä", "Fieberwahn"). Wer auf dreckigen Black Metal mit Augenzwinkern steht, darf bei dieser Scheibe beherzt zugreifen!

Punkte: 7/10

Anspieltipp: Schimubuebä, Unusgschprochä, Wundgang

Tracklist:

01. Gottvergässä
02. Schimubuebä
03. Pächschwarz
04. Löutschä
05. Unusgschprochä
06. Satan's Sündä
07. Fieberwahn
08. Wundgang

Lineup:

Szivilizs - Vocals, Guitars, Bass
Raven Dust - Guitars
Kryptos - Guitars
Erebos - Bass
Süüchägott - Drums

https://www.facebook.com/MundartBlacknRoll
https://chotzaeband.bandcamp.com

Autor: Sepp

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Band: Dauþuz (D)
Genre: Black Metal
Label: Amor Fati Productions
Album Titel: Uranium
Spielzeit: 49:31
VÖ: 30.04.2024

Das Nordrhein Westfälisch, Thüringische Duo Dauþuz veröffentlichen, mit ihrem fünften Album "Uranium", den Nachfolger zu ihrem 2021er-Meisterwerk "Vom Schwarzen Schmied". Auch hier begibt sich die Band mit ihren Hörern unter Tage. Dieses Mal geht es aber nicht in die Kohle, sondern in die Wismut-Minen, um Uran aus dem Stein zu brechen. Um es mit der Band zu sagen "für die Bombe, für die Vernichtung, das Erz zutage gebracht".

Auf dem neuen Album machen die beiden Protagonisten genau da weiter, wo sie auf "Vom Schwarzen Schmied" aufgehört haben. Da man musikalisch keine neuen Pfade bestreitet, könnte man die Songs von "Uranium", rein musikalisch gesehen, beinahe auf eine Scheibe zusammen mit dem Vorgänger packen, obwohl die Musik auf "Uranium" noch intensiver ist. Dies soll jetzt aber nicht heißen, dass die Nummern genauso klingen, denn das ist mitnichten so. Vielmehr bestätigt dies den hohen Wiedererkennungswert der Musik des Duos, ist also ein eher positives Merkmal.

Schon der Opener "Pechblende (Gedeih und Verderben)", eines von drei Stücken, welche an der 10 min Grenze nagen, zeigt schön, wie akribisch man beim Songwriting zu Werke geht. Diese Nummer, welche mit dem knarzigen Knacken eines Geigerzählers eingeleitet wird, baut eine bedrohliche Atmosphäre auf, verströmt gleichzeitig Kälte und ist dennoch bis zum Ende ein Song mit einer gewissen Eingängigkeit. Zwischendurch gibt es einen ruhigen Moment mit "spoken Words", was einen Augenblick zum Verschnaufen freigibt.

Neben den flirrenden Gitarren, den feinen Leads und sägenden Riffs, welche auch mal eine gewisse Monotonie erzeugen können, treiben die Drums kräftig an oder fungieren auch mal nur als Taktgeber, die sich zurückhalten können. Somit gibt es auch immer genügend Abwechslung, auch wenn sich der eine oder andere Moment mal ähnelt. Nicht zuletzt die variablen, emotionalen Vocals, welche Black Metal typisch heiser daherkommen, aber auch mal "halb klar", mit dunklem Touch, können die Szenerie in den Stücken wunderbar audiovisuell darstellen. Mal wütend, mal verzweifelnd, mal einfach nur garstig oder auch gleichgültig und selten mit einer Spur Hoffnung versehen, bringen sie fast alle Emotionen in den Songs unter. Wenn dann gelegentlich "Ohoho-Chöre" zu vernehmen sind, verleiht dies den Songs noch einen hymnisch-epischen Touch.

Auch von Produktions-technischer Seite packt man die Musik wieder ins passende Korsett, welches fest anliegt, aber immer auch ein gewisses Spiel aufweist. Der raue Sound passt super zur kalten Musik und dem "strahlendem" Thema. Was ich toll finde, ist, dass der Bass schön zum Tragen kommt, ohne sich aufzudrängen, aber auch nicht unterzugehen droht.

Fazit:
"Uranium" schließt nahtlos an das Meisterwerk "Vom Schwarzen Schmied" an. Dauþuz vertonen die harten und politisch angespannten Jahre (mit den russischen Besatzern im Nacken) des Uranabbaus in der Ostdeutschen "Wismut" und setzen das Thema mit ihrem "puristischen", eingängigen und kalten Black Metal perfekt um. Dabei macht man keine Kompromisse, bleibt immer kalt und rasant, weiß aber auf der anderen Seite auch dem Ganzen mit großen Melodiebögen und hymnischem Touch einen eingängigen Anstrich zu versehen. Dieser frisst sich dem Hörer ins Hirn und hallt dort noch lange nach. Erneut erschaffen die "Bergbau" Black Metaller von Dauþuz ein Meisterwerk intensiver schwarzer Tonkunst.

Punkte: 10/10

Anspieltipp: Alles

Tracklist:

01. Pechblende (Gedeih und Verderben)
02. Radonquell 1666
03. Wüst die Heimat
04. Ein Werkzeug des Todes
05. Wismut »Justiz«
06. Uranfeuer 55

Lineup:

Syderyth G. - Vocals
Aragonyth S. - Guitars, Bass, Drums

https://www.facebook.com/DauthuzBM
https://dauthuzbm.bandcamp.com

Autor: Thomas

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Band: Horn (D)
Genre: Pagan Black Metal
Label: Northern Silence Productions
Album Titel: Daudswiärk
Spielzeit: 39:18
VÖ: 03.05.2024

Zwei Jahre nach "Verzet" erscheint nun der Nachfolger "Daudswiärk" von Mastermind Nerrath. Das zehnte Studioalbum behandelt das ländliche Leben und Brauchtum in Westfalen um die Jahrhundertwende. Hier gibt es immer wieder Abschnitte in Mundart zu vernehmen. Northern Silence Productions wird das Werk Anfang Mai 2024 auf die metallische Gemeinde loslassen.

Horn zeichnet besonders die stampfenden Rhythmen und eingängigen Melodien aus, wie sie schon auf den Vorgängern prägnant sind. Die zweistimmigen Arrangements der Gitarrenarbeit, mit leichtem Hall und darüber die kehlig-raue Stimme von Nerrath, bilden die Markenzeichen des Paderborner Masterminds. Auch die vielen Tempo- und Rhythmuswechsel und kurzen Breaks erzeugen Spannung und gehen sofort ins Ohr.

Ein leichter Hall auf der Produktion erzeugt ein weiteres episches Klangmoment. Da der Gesang kein reines Gekeife ist, sondern stetig die Stimme verständlich vernehmen lässt, wird hier der heidnische Einschlag verstärkt. Bekräftigt wird dies auch noch durch die herrlich mit Hall unterlegten, mehrstimmigen Vocals. Die Klampfen sind schön verzerrt, überreizen aber den Grad an Distortion nicht bis zur Unkenntlichkeit.
Trotz aller Verspieltheit und Facetten in den Kompositionen, verliert der Härtefaktor hier nichts an Glanz und Energie. Das Verhältnis der Instrumente zu- und untereinander wurde Lautstärke-technisch absolut perfekt abgemischt.

Besonders live haben mich Horn in Würzburg Anfang 2024 überzeugen können, da Nerrath all diese genannten Punkte auch mit seinen Gastmusikern in einem kleinen Club perfekt umgesetzt hat. Eine Band, die sowohl aus der heimischen Anlage, als auch auf der Bühne zu 100 % punkten und mitreißen kann!

Fazit:
Auch nach über 20 Jahren mischen Horn im Sektor Pagan Black Metal zu Recht ganz vorn mit. Die Melodieführung und Rhythmik, sowie die generelle Art des Songwriting besitzen ganz klar einen gewissen traditionellen Wiedererkennungswert. Langjährige Verehrer der Tonkunst Horns werden auch mit "Daudswiärk" zu begeistern sein. Für alle "Neulinge" empfehle ich dringend ein Ohr zu riskieren!

Punkte: 9/10

Anspieltipp: Likentog, Broth, Antoniusfeuer

Tracklist:

01. Braud
02. Daudsaom
03. Likentog
04. Broth
05. Dagetostaon
06. Antoniusfeuer
07. Pyres
08. Landrake

Lineup:

Nerrath - Vocals and all Instruments

https://www.facebook.com/HornOfficial
https://hornlichterlischt.bandcamp.com

Autor: Blacky

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Band: Ivanhoe (D)
Genre: Progressive Metal
Label: Massacre Records
Album Titel: Healed By The Sun
Spielzeit: 53:30
VÖ: 10.05.2024

Nach dem sehr gelungenen Ivory Tower Neuling habe ich ein wenig "progressives Blut" geleckt und dachte mir, ich nehme mir mal die neue Ivanhoe vor. Die Band ist immerhin seit den Achtzigern an mir vorbeigegangen und lediglich durch ihr gelungenes Bandlogo bei mir im Gedächtnis geblieben.
Auf ihrem inzwischen neunten Studioalbum zeigt sich (nach kurzem Intro) mit dem Opener und Titeltrack auch gleich, dass man es hier mit absoluten Profis ihrer Zunft zu tun hat. Druckvoll und glasklar produziert gibt es knackige Riffs und durchaus ausreichend Eingängigkeit, um mir nicht zu sehr mit der oft im Progressive anzutreffenden "Verkopftheit" auf die Nerven zu fallen.

Die Riffs pendeln von den Einflüssen her gekonnt zwischen moderneren Klängen, wie in "Headnut" zu hören, der mich teils an Symphorce erinnerte und klassischen Heavy Metal Nuancen. Der Prog Anteil schlägt sich meist auf die melodischen Strophen nieder, die mit angenehm klarer Stimme umgesetzt wurden. Einen Bonuspunkt gibt es für die mehrstimmig vorgetragenen Refrains, die überwiegend eine gute Stimmung erzeugen und sich sauber ins Gesamtbild fügen. Das Solospiel ist zweifellos gekonnt und sticht auch ordentlich hervor, sodass man durchaus auch mal kurz aufhorcht.

Die CD Version bietet zudem zwei Bonustracks. Zum einen die Keyboard-orientierte Pianoballade "Picture in my Mind" und am Ende des Albums ein Remake des von der 1989er-Demo bekannten "Awaiting Judgement Day", den die Band bereits 1997 schonmal recycelt hat.
Highlights sind, neben dem Titeltrack, aber die beiden hymnischen Stampfer "Moments in Time" und "War of Ages", wobei ersterer mit seiner Eingängigen Hookline und dem Refrain punktet.

Es gibt aber auch Schattenseiten: So zünden bei mir einige Titel wie "Small Path Home" oder "q0C" auch nach mehreren Durchläufen gar nicht und liefern ein gutes Beispiel dafür, warum ich mich mit Progressive Metal dann doch oft schwertue. Der Mammutanteil konnte aber überzeugen.

Fazit:
Wer auf Progressive Metal Bands wie Royal Hunt oder Magnitude 9 steht, der liegt hier recht gut. Die Produktion muss sich vor keinem großen Genrekollegen verstecken und die eingängigeren Songs wissen zu überzeugen. Zum ganz großen Wurf fehlt es ein wenig, da es mir teils doch zu sperrig ist.

Punkte: 7/10

Anspieltipp: Healed By The Sun, Moments In Time, War Of Ages

Tracklist:

01. Daybreak
02. Healed By The Sun
03. Headnut
04. Moments In Time
05. Goodbye
06. Small Path Home
07. Invictus
08. Picture In My Mind
09. One Ticket To Paradise
10. War Of Ages
11. 10C
12. Broken Illusions
13. Awaiting Judgement Day (Re-recorded)

Lineup:

Alex Koch - Vocals
Chris Lorey - Guitars
Gio Soulas - Bass
Richie Seibel - Keyboards
Mathias Biehl - Drums

https://www.facebook.com/ANGELSHOLOGRAM
http://www.ivanhoe.de

Autor: Slaine

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Band: Hunter (D)
Genre: Heavy Metal
Label: Metalapolis Records
Album Titel: Rock 'N' Roll V.I.P.
Spielzeit: 48:52
VÖ: 10.05.2024

Diese Mannheimer Heavy Metal Band aus den 80ern war mir bis vor drei Jahren nicht bekannt. Dann feierten sie mit ihrem Album "The Return" ihre Rückkehr und lieferten ein sehr gelungenes Album ab, auf dem Eingängigkeit dominierte und man sich stilistisch zwischen klassischem Heavy Metal und knackigem Hard Rock hin und her bewegte.
Diesen Weg geht die Band nun auf dem neuen Album konsequent weiter. Der Hardrock Einfluss dominiert diesmal aber wesentlich stärker als auf dem Vorgänger, was mir angesichts des hoffentlich bald beginnenden Sommers, natürlich wunderbar in den Kram passt.

So eignet sich zum Beispiel der rockige Opener "Phoenix Rising", mit Twin Lead Gitarren Intro und der erdig rockende Titeltrack, wunderbar zum Ellenbogen beim Autofahren hinaushängen und Wind durch die Restmatte wehen lassen.
Dieses Feeling zieht sich dann auch wie der berühmte rote Faden durch die ganze Scheibe und die, durch die Bank straighten und eingängigen Titel, werden sehr gut von der Stimme des neuen Frontmanns Steve Strater getragen, dessen Stimme oft wie ein "knarzigerer" Bon Scott anmutet.
Dies zeigt sich vor allem in Titeln, wie dem auch als Video Single ausgekoppelten Stampfer "Runaway Ramp". Für mich eines der Albumhighlights.
Welcher allerdings vom geilen Stampfer "Dust 'n' Bones" tatsächlich noch getoppt wurde und wohl noch 'ne Weile in meinem Kopf und im Fuß verweilen wird.

Der Sound der Scheibe ist auch ordentlich, mit seinen stampfenden Drums und der trocken rockenden Gitarre. Meist gibt es auch mehrstimmige Refrains, die zwar simpel umgesetzt sind, sich dafür aber umso schneller festsetzen und einen zum unterschwelligen Mitsingen animieren.

Hervorheben möchte ich noch die Eishockeyteam-Hymne der Adler Mannheim "The Eagles Fly Free", die mit fetten Gangshouts mitreißend vor sich her stampft, den fetzigen Heavy Metal Banger "Black Cat" und das facettenreiche Instrumental "The Huntress". Mit diesem Trio beschließt die Band ein rundum gelungenes Album ohne einen einzigen Ausfall.

Fazit:
Hunter liefern ein sehr geiles Hard Rock / Heavy Metal Album zur warmen Jahreszeit ab, das gerade Freunden klassischer Hardrock Klänge von Bands wie AC/DC oder Krokus gut reinlaufen wird. In den etwas mehr Metal beeinflussten Momenten kann man sich dann an Dokken oder Trans Am erinnert fühlen.
Manchem mag es vielleicht zuweilen an Anspruch und Vielschichtigkeit fehlen, doch das ist glaube ich auch gar nicht das Ziel, welches Hunter hier erreichen wollen. Hier regiert harter Rock mit Heavy Metal Untertönen und einer fetten Dosis Rock 'n' Roll Fun.

Punkte: 9/10

Anspieltipp: Runaway Ramp, Dust 'n' Bones, The Eagles Fly Free

Tracklist:

01. Phoenix Rising
02. Rock 'n' Roll V.I.P.
03. Hard To Survive
04. Runaway Ramp
05. Who Needs The Devil (When You're Already In Hell)
06. Dust 'n' Bones
07. Demon Of The Highway
08. Vegas Madness
09. The Eagles Fly High
10. Black Cat
11. The Huntress

Lineup:

Steve Strater - Vocals
Steven Brandy - Guitars, Backing Vocals
Ringin' D - Guitars
Van Noize - Bass
Paul "Mosh" B. Herrmann - Drums

https://www.facebook.com/Hunter.RnRVIP
https://www.hunterband.de

Autor: Slaine

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Band: Warlord (USA)
Genre: Heavy Metal
Label: High Roller Records
Album Titel: Free Spirit Soar
Spielzeit: 47:11
VÖ: 10.05.2024

Es ist mir schon fast eine Ehre, mich um das neue Werk dieser Legende des klassischen Heavy Metals kümmern zu dürfen. Und das, obwohl ich nie so viel Berührung mit der Truppe aus L.A. hatte, denn in der Sammlung steht nur die von Hammerfalls Joacim Cans eingesungene "Rising Out The Ashes" Scheibe und seit wenigen Wochen, dank meiner lieben Frau, das Re-Release zu "Deliver Us". Das reichte dann auch schon, um mich in die Band zu verlieben, denn vor allem der besagte Re-Release hat mich restlos begeistert.

Kann das neue Material da mithalten? Das ist nun die zu klärende Frage. Ich beginne mal mit dem neuen Sänger Giles Lavery. Nun ja, nicht ganz neu, denn er sang schon auf dem Live Album von 2015, gibt hier aber seinen Studioeinstand und überzeugt dabei auf absolut allen Ebenen. Seine klare und dabei kraftvolle Stimme verleiht den Songs die nötige, heroische Epik, die einfach wunderbar zu Warlords Stilistik passt. Epischen, höchst melodischen und stets zum Recken der Heldenfaust animierenden Old School Heavy Metal, wie ihn derzeit viele jüngere Bands dankenswerterweise wieder zu spielen versuchen. Unterstützt wird das Ganze, neben den wunderbaren Twin Lead Gitarrenparts, von tollen Backing Chören und mehrstimmigen Refrains. Dazu kommt dann Eric Juris Solospiel, welches auch voll überzeugt. Auch Eric ist neu in der Band und schwang den Sechssaiter zuvor bei Crystal Viper.

Der Sound ist auch sehr gelungen, druckvoll und dennoch herrlich klassisch geraten, nie überproduziert oder auf Hochglanz poliert, sondern halt so wie man sich seinen guten alten Heavy Metal einfach wünscht.

Das Material an sich ist durch die Bank dermaßen theatralisch episch geraten, dass ich hier jetzt noch mit Gänsehaut hocke. Meist fett stampfend wie im Remake des Demosongs "Worms of the Earth" oder dem ebenso epischen "The Bell Tolls", gerne aber auch durchaus nach vorn rockend wie beim großartigen Banger "Conqueror" oder dem vielseitigen Titeltrack.

Womit wir auch beim einzigen kleinen Haken sind. Warlord sind bekannt dafür, immer wieder alte Songs zu recyceln. Diesmal haben sie das allerdings angenehm selten getan. Lediglich der erwähnte "Worms of the Earth" und "The Bell Tolls" gab es schon auf der ersten Demo, dort aber nur in instrumentaler Form.
Auch zum Titeltrack gab es wohl eine als Bonus veröffentlichte instrumentale Demo anno 1997. Der Rest sind neu geschriebene Songs, wobei ich anmerken muss, dass mir die beiden Songs "Twin" und "The Watchman" nicht vorlagen, denn dies sind Bonussongs der CD Version, auf die ich mich dann umso mehr freue. Bei dem dermaßen starken anderen Material, kann bei diesen beiden Titeln ja nichts mehr schiefgehen.

Fazit:
Eine Legende, die ihren Status in absoluter Würde aufrechterhält. Das fasst ziemlich gut zusammen, wie dieses Album auf mich wirkte.
Vollgepackt mit heroisch hymnischen Melodien, mit geschwellter Brust vorgetragene Texte und tollen Chören sowie wunderbaren Gitarrenriffs und Harmonien. Für mich ein klarer Anwärter auf das Album des Jahres, denn hier gibt es viel mehr zu entdecken und viel mehr Herz und Seele zu verspüren, als bei anderen "Legenden" und deren neusten Releases. "Free Spirit Soar" ist Epic Heavy Metal in absoluter Königsklasse!

Punkte: 10/10

Anspieltipp: Alles

Tracklist:

01. Behold A Pale Horse
02. The Rider
03. Conquerors
04. Worms Of The Earth
05. Free Spirit Soar
06. The Bell Tolls
07. Alarm
08. Revelation XIX

Lineup:

Giles Lavery - Vocals
Eric Juris - Guitars
Philip Bynoe - Bass
Jimmy Waldo - Keys
Mark Zonder - Drums

https://www.facebook.com/OfficialWarlord

Autor: Slaine

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Band: Daily Thompson (D)
Genre: Grunge / Stoner / Alternative Rock
Label: Noisolution
Album Titel: Chuparosa
Spielzeit: 36:57
VÖ: 17.05.2024

Für alle, die die Band bislang nicht kennen, ja, Daily Thompson sind eine deutsche Band aus 'm "Pott". Nicht nur Black 'n' Thrasher oder Power Metaller kommen von dort. 2013 gegründet, haben die Dortmunder bereits fünf Alben (+ eine live Scheibe) unters Volk gebracht. In ihrer Band-Bio gibt das Gespann die verschiedensten Einflüsse, wie Fuzz, Noise-Rock oder Stoner, Blues und Psychedelic Rock an. Der Bandname ist im Übrigen eine Anlehnung an den britischen Zehnkämpfer Daley Thompson. Vielleicht ist dies als Anspielung auf die vielen Einflüsse der Band zu werten? (Spekulation d. Verf.) Die Texte von Daily Thompson haben laut Danny keine Botschaft, denn die Band will einfach „coole Musik mit Gesang“ machen.

Eins gleich vorweg, cool klingt das Ganze auf jeden Fall. Der Stoner Charme kommt direkt mit den ersten Tönen vom Opener "I'm Free Tonight" zum Tragen. Raue Gitarren, ein ebenso rauer und richtig präsenter Bass prägen die Nummer. Die Drums werden schön dazwischen "geflochten" und fungieren als feiner Taktgeber. Das schöne Solo vom Gast Bob Balch, setzt dann noch einen feinen Akzent.
Die folgenden Stücke sind dann alle von ähnlichem Kaliber. Immer wieder kommt auch ein Hauch Southern Rock zum Vorschein und die Vocals von Mercedes stehen im schönen Kontrast zum lässigen Gesang von Danny.

Wenn man bei "Diamond Waves" dann schön gemächlich seine Bahn zieht, nimmt es dich regelrecht mit auf die Reise und man vernimmt einen leichten Hauch von Roadtrip. Könnte ich mir gut für ein Roadmovie als Filmmusik vorstellen, bei dem ein Tramper durchs Land zieht, um seine Wurzeln zu finden oder einfach, um von vorn anzufangen. Richtig coole Nummer. Hier ist schön zu vernehmen, wie lässig das alles rüberkommt, trotz rauer und tief gestimmten Gitarren und fettem Bass.
Ob das Album jetzt in jeder Note nach Seattle klingt, wie es im Infoblatt so schön heißt, vermag ich nicht zu sagen, da ich im Grunge nicht soo tief verankert bin. "Raindancer" und "Ghost Bird" würde ich allerdings schon in diese Richtung verorten. Wenn man jetzt Vergleiche hernehmen müsste, fallen mir am ehesten Pearl Jam und Soundgarden ein, vielleicht noch ein Hauch Mudhoney (nur ohne Keys). "Ghost Bird" geht dann eher in die Richtung der Stone Temple Pilots. Wie zuvor erwähnt, das sind nur Vergleiche, die man hernehmen könnte. Das, was uns die Dortmunder hier darbieten ist aber weit weg von kopieren.

Der Albumabschluss "Chuparosa" kommt dann "ganz leise" daher. Hier kannst du regelrecht in der Musik versinken. Im Refrain werden die Gitarren dann etwas mehr strapaziert und das Raue kommt wieder mehr zum Tragen. Im hinteren Teil der Nummer setzt dann der Bass einen schönen Akzent. Neben dem schwungvollen Ausklang des Songs, weiß auch der Gesang von Mercedes zu gefallen, auch wenn dieser ruhig etwas mehr nach vorn gemischt hätte werden können. Das wäre dann auch der zweite Song für "mein" Roadmovie.
Genauso "erdig" wie die Musik ist auch die Produktion geworden und nicht zuletzt wurde das Album auch in Seattle mit Tony Reed aufgenommen, eben genau dort, wo diese Musik ihren Ursprung hat.

Fazit:
Was soll man groß sagen, Daily Thompson machen genau das, womit ich Danny oben zitiert habe. Coole Musik mit Gesang. Dieses Coole findet sich in jeder Note wieder und trotz einer gewissen Härte kommt das ganze Album richtig schön lässig rüber.
Am Ende des Tages bleibt festzuhalten, und da bin ich mit dem Label konform; Daily Thompson nehmen, in ihrer unverwechselbaren Weise, den Liebhaber mit auf eine Reise zurück in die 90er, lassen dabei aber immer auch Raum für Neues.

Punkte: 8/10

Anspieltipp: I'm Free Tonight, Diamond Waves, Chuparosa

Tracklist:

01. I'm Free Tonight
02. Pizza Boy
03. Diamond Waves
04. Raindancer
05. Ghost Bird
06. Chuparosa

Lineup:

Danny Zaremba - Vocals, Guitars
Mercedes „Mephi“ Lalakakis - Vocals, Bass
Thorsten Stratmann - Drums

Guest Musician:

Bob Balch (Fu Manchu) - Solo on I'm Free Tonight

https://www.facebook.com/dailythompson.band
https://dailythompsonband.bandcamp.com

Autor: Thomas

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Band: Ufomammut (I)
Genre: Doom / Stoner / Psychedelic Rock
Label: Neurot Recordings
Album Titel: Hidden
Spielzeit: 44:32
VÖ: 17.05.2024

Zum 25. Bandjubiläum, nur ein Jahr nach ihrem letzten Album "Fenice", veröffentlichen Ufomammut (gespr. wie >>oofomammoot<<), die italienischen Meister des psychedelischen "Semi-Instrumental" Doom / Stoner Rock, ihr 11. Studiowerk "Hidden". Zitat: >>Der Titel HIDDEN spiegelt das Konzept der Präsenz von allem in unserer Existenz und der Fähigkeit wider, das, was in uns liegt, ans Licht zu bringen.<<
Wie "Semi" schon andeutet, gibt es auch hier wieder nur wenige Vocals, denn das Hauptaugenmerk liegt hier, wie immer bei der Truppe, auf die Kompositionen und auch wenn die Vocals gefühlt mehr geworden sind, bleiben sie immer noch spärlich.

Wie gewohnt, kommen die Stücke bei Ufomammut meist extrem rau durch die Boxen, werden von schweren Riffs geprägt und mit prägnantem Bass fett gemacht. Das Schlagzeugspiel ist punktgenau, songdienlich und ein solider Taktgeber.
Die raue Ausrichtung wird manchmal so auf die Spitze getrieben, dass man das fast schon nicht mehr als rauen, sondern eher als Raspelsound bezeichnen könnte. Gleich der Opener "Crookhead" ist ein solcher Song. Das Stück wirkt dabei allerdings auch sehr überladen, da der raue Sound, die Instrumente sehr überlagert und sie dadurch schwer auszumachen sind. Dies gehört anderseits aber auch zu den Trademarks der Band und ist daher nicht ungewöhnlich. Dieser Song lässt die Detailverliebtheit erkennen, mit der man beim Songwriting vorgeht. Mit Tempowechsel und Breaks sorgt man für viel Abwechslung und selbst mit dem Sound, der mal mehr und mal weniger rau daherkommt, tut man dies. Vor allem in den langen Stücken, welche über 8 bzw. 10 Minuten Spielzeit aufweisen, bekommt man einen feinen Spagat zwischen Abwechslung und Monotonie hin.

Natürlich kommen auch die psychedelischen, sphärischen Momente nicht zu kurz und erzeugen immer wieder einen teilweise mystischen Touch. Wenn dann auch noch hintergründige Vocals zu vernehmen sind, wird dies zudem verstärkt, wie z. B. in "Mausoleum". Das Abschlussstück "Soulost", mit seinen weichen, fast zerbrechlichen Synths, Effekten und psychedelisch-sphärischen Sound ist wieder so eines, was dich, wenn du es zulässt, in eine Art Trance versetzen und in eine andere Welt "beamen" kann. Mit dem, jetzt offiziell erlaubtem Joint im Mund, wahrscheinlich noch besser (lach).

Bis auf die teilweise sich etwas zu sehr überlagernden Momente ist das Ganze ausgesprochen stimmig abgemischt und aufgenommen worden. Der Sound ist absolut passend und verfehlt seine Wirkung beim Hören nicht. Auch hier gilt wieder; das Album am Stück hören, denn nur so entfaltet es seine ganze Wirkung.

Fazit:
Zum 25. Bandjubiläum gibt es mit "Hidden" erneut ein starkes Werk, welches nahtlos an das letzte Album "Fenice" anschließt und sich noch einmal intensiver zeigt als dieses. Gerade die langen Kompositionen, welche man laut Poia "wie ein Gemälde" sehen kann, zeigen eindrucksvoll, wie "filigran" und detailverliebt man "Krach" verarbeiten und darin sogar immer einen gewissen Grad an Melodie legen kann. Das Album wächst mit jedem Durchlauf und schafft es erneut den geneigten Hörer mit auf eine sphärisch, psychedelische, aber auch dunkle und intensive Reise mitzunehmen und ihn in eine andere Welt zu versetzen. Auch wenn es nicht ganz an das letzte Album herankommt, so ist es für Fans der Band dennoch ein Muss. Alle anderen sollten daran denken, dass das Werk nicht sofort zündet, sondern erkundet werden möchte. Wer aber die Geduld hat und sich drauf einlässt, wird auch dieses Mal mit großer Kunst des Genres belohnt.

Punkte: 8/10

Anspieltipp: alles

Tracklist:

01. Crookhead
02. Kismet
03. Spidher
04. Mausoleum
05. Leeched
06. Soulost

Lineup:

Urlo - Bass, Fxs, Synths, Vocals
Poia - Guitars, Fxs
Levre - Drums, Fxs
Cicco - Soundlord

https://www.facebook.com/ufomammutband
https://www.ufomammut.com

Autor: Thomas

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Re: REVIEWS 2024 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Freedom (S)
Genre: Vintage Rock
Label: Wild Kingdom Records
Album Titel: Stay Free
Spielzeit: 42:09
VÖ: 17.05.2024

Ein breites Grinsen überzog mein Gesicht, als ich die Möglichkeit bekam, das neue Album der erst 2019 gegründeten schwedischen Band Freedom zu besprechen. Habe ich doch mehrfach hier geschrieben, dass ich großer Freund der schwedischen Musikszene bin. Freedom fingen als reine Live-Band an und erspielten sich zunächst einen guten Ruf in der schwedischen Club-Szene. Tief in der Rockmusik der 1970er und 1980er verwurzelt, erscheint nach der Veröffentlichung des Debüts im Jahr 2021, bereits Album Nr. 2, "Stay Free" betitelt. Die Truppe hat sich dafür um einen neuen Drummer und einen weiteren Gitarristen verstärkt.

Die musikalischen Wurzeln der Band erweckten bei mir die Erwartung an Gitarren dominierte, erdige Rockmusik. Und folgerichtig zieht sich ab Titel Nr.1 eine wunderbar hell gestimmte, klare Gitarre als roter Faden durch das Werk. Passend hierzu ist der eher helle, klare Gesang von Lead-Singer und Gitarrist Mange Monroe. Der neue Gitarrist Matte Gustafsson singt ebenfalls und im Chorus kommen häufig noch weitere Stimmen hinzu.

Gleichzeitig zünden die Gitarristen ein wahres Melodie-Feuerwerk. Melodie wird auf "Stay Free" großgeschrieben. Wenn auch nicht gleichermaßen, so gehen doch alle zehn Titel gut ins Ohr und setzen sich dort fest. Bei den teils zurückhaltend gespielten Songs wie "I´m Going To Leave You" zeigt sich, wie melodisch allein der eher helle Gesang der beiden Doppel-Funktionäre ist, wenn ich das so ausdrücken kann.

Obwohl mit Gitarren, Bass und Schlagzeug klassisch besetzt, sorgen Freedom immer mal für Überraschungen. So erklingt im "Freedom Song" ein Saxofon, das teilweise so richtig schön überdreht gespielt wird. Dieser Titel wiederholt wie ein Mantra die schöne Textzeile "When Life Starts Movin Don't be Slow On Your Feet", die unabhängig vom Song im Gedächtnis bleibt.

Die Lieder sind überwiegend schnell gehalten, nur der letzte Song "Generation" mit seinem schleppenden Rhythmus ist langsam gespielt, stellt aber gerade deswegen den perfekten Albumabschluss und gleichzeitig eines der Highlights auf dem Album dar. Hier trifft die helle Gesangsstimme perfekt den klagenden Grundton des Lieds. Auf Effekte verzichtet die Band weitgehend. Die Songs klingen dadurch alle schön geerdet und schnörkellos. Hierzu hat auch die gelungene Produktion ihren Beitrag geleistet, die Musik und Gesang gleich laut gemischt und einen schön satten Sound geschaffen hat.

Ein wenig Kritik gibt es trotz des ganzen Lobs am Ende doch noch. Manchmal setzt die Band gegen Ende der Songs wie bei "Eye Of The Storm" Gitarren-Feedback ein. Das ist eine kleine Dissonanz im Rahmen der sonst einfach nur schönen Titel. Und so sehr ich den "Freedom Song" sonst mag, ist er mit seinem langen Instrumentalstück und der Wiederholung der schon erwähnten Song-Zeile doch etwas gestreckt. Das zerstört aber nicht den sehr guten Gesamteindruck des Werks. Es macht immer noch Riesenspaß, das Album rauf und runter zu hören.

Fazit:
Meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Mit "Stay Free" kommt ein tolles Werk auf den Markt. Schön, dass sich auch heute noch Bands gründen, die musikalische Werte hochhalten und bereit sind, die Ochsentour durch die Clubs auf sich zu nehmen. Wenn als Belohnung sowohl für die Band selbst als auch für die Fans solche Alben wie "Stay Free" herauskommen, ist das die Mühe wert. Es würde mich sehr freuen, wenn Freedom den einmal eingeschlagenen Kurs beibehielten und nicht auf den musikalischen Zeitgeist aufsprüngen. Die Kritikpunkte sind eher meinen musikalischen Vorlieben geschuldet. Keinesfalls sollen sie darüber hinwegtäuschen, dass "Stay Free" ein starkes Album ist, das sofort neugierig auf das Debüt macht (wenn man es bisher nicht kennt). Ich spreche eine klare Empfehlung aus!

Punkte: 9/10

Anspieltipp: Tonight, Freedom Song, Generation

Tracklist:

01. Tonight
02. Love Reaktion
03. Eye Of The Storm
04. I'm Going To Leave You
05. Freedom Song
06. This Is Gonna Hurt
07. Johnny, You're Electric
08. Melanie
09. Gone
10. Generation

Lineup:

Mange Monroe - Vocals, Guitars
Matte Gustafsson - Guitars, Vocals
Magnus Lavér - Bass
Ola Göransson - Drums

https://www.facebook.com/freedomsthlm
https://freedomsthlm.bandcamp.com

Autor: Udo

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Re: REVIEWS 2024 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Vale Of Pnath (USA)
Genre: Blackened Technical Death Metal
Label: Willowtip Records
Album Titel: Between The Worlds Of Life And Death
Spielzeit: 37:05
VÖ: 24.05.2024

Aus Denver/Colorado stürmen Vale Of Pnath mit ihrem düsteren, rasenden, aber durchaus symphonischen Black-Tech Death Metal auf uns zu. Im Internet steht geschrieben:
"Das Tal von Pnath (original: "Vale of Pnath") ist finster und Knochen bedeckt, da es von den Ghoulen der wachen Welt zur Entsorgung ihrer Essensreste benutzt wird. Es wird von den Bhols bewohnt, die sich durch die Knochenberge graben. Manchmal werden Menschen, die ein Dunkeldürrer irgendwo aufgelesen hat, hier abgesetzt." (Quelle: Deutsche Lovecraft Gesellschaft)

Und genau so kann man auch die Musik der Band beschreiben. Das Dargebrachte klingt, als würde man von einem verrottenden Knochenberg begraben werden. Die letzten Fleischreste rauben einem den Atem und im nächsten Moment wird man brutal von einem Ghoul an den Haaren aus dem Berg der Verwesung gezogen, nur um in die nächste schwarz brodelnde und stinkende Brühe geworfen zu werden.

Die Jungs hauen hier echt einen Hassbatzen raus, der gröber nicht sein kann. Wenn, ja wenn da nicht immer wieder diese unheilvollen und symphonischen, fast schön anmutenden Klänge wären. Dies ist auch, neben dem musikalischem Können, die Stärke von Vale Of Pnath. Durch diese melodischen Elemente veredeln sie ihren Soundtrack zur Apokalypse. Klar tauchen hier die typischen Black Metal Elemente und Arrangements auf, die aber wirklich klasse ins Plastik gezimmert wurden. Erinnert mich stellenweise an Dimmu Borgir und Behemoth.

Auf jeden Fall ballern einem die mal rasenden, mal Stakkato-mäßigen Klampfen voll in die Fresse. Die harmonisch erhabenen Melodien ziehen einen voll in einen Horrorfilm und über allem thront das - positiv gemeint - Gebelle des "Stimmbandquälers".

Fazit:
Nicht nur ein sehr gutes Stück modernen Black Metals, sondern eine großartige Reise in eine fiese Welt Knochen bedeckter Landschaften, Ghoule und anderer schöner Hässlichkeiten. Das hier ist definitiv der Soundtrack.

Punkte: 9/10

Anspieltipp: Alles

Tracklist:

01. The Forgotten Path (Intro)
02. Silent Prayer
03. Soul Offering
04. Shadow
05. Uncertain Tomorrow
06. Beneath Ashen Skies
07. No Return, No Regret
08. Echoes Of The Past (Interlude)
09. Burning Light

Lineup:

Ken Scorceron - Vocals, Guitars
Vance Valenzuela - Guitars
Gabe Seeber - Drums
Austin Rolla - Bass

https://www.facebook.com/ValeOfPnathCO
https://valeofpnath.bandcamp.com

Autor: Steiff

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Re: REVIEWS 2024 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Rotting Christ (GR)
Genre: Black Metal
Label: Season Of Mist
Album Titel: Pro Xristou
Spielzeit: 46:05
VÖ: 24.05.2024

Wenn es um die griechische Black Metal Szene geht, darf eine Band definitiv nicht fehlen, gelten sie doch als die Urväter selbiger. Rotting Christ haben ihre ersten "Gehversuche" 1984 unter dem Namen Black Church unternommen, sich dann '87 aber den des "Verfaulenden Christen" zugelegt, was auch den lyrischen Inhalten der Band besser zu Gesicht steht.
Mit "Pro Xristou" (was vor Christus bedeutet) erscheint nun das bereits vierzehnte Studioalbum der Band. Zur lyrischen Seite des Albums sagt die Band: (Zitat) "Dieses Album wurde von der Macht der alten heidnischen Weisheit inspiriert. Es ist eine Hommage an diejenigen, die sich dem Christentum widersetzt haben, das alle Werte, Traditionen und das Wissen der Alten Welt zerstört hat."

Wer Rotting Christ kennt, der weiß, dass die Brüder Tolis bis auf die Anfangsjahre zwar immer im Black Metal unterwegs waren und sind, aber auch eine Weile benötigten, um ihren Stil zu entwickeln, welcher sie unverwechselbar macht. Auf dem neuen Album gehen die beiden allerdings so melodisch zu Werke wie sonst nur selten. Zumindest habe ich die Hellenen so noch nie gehört.
Schon das titelgebende Intro "Pro Xristou", in welchem Sakis über einem mächtigem, dunklen Riff und groovendem Drum, in beschwörenden Worten Antigötter und Dämonen aufzählt, lässt die epische Atmosphäre erahnen, welche uns das ganze Album hindurch begleiten wird.

Im weiteren Verlauf der Scheibe kommen immer wieder dunkle, Black Metal typische monotone Riffs zum Tragen, welche gemeinsam mit dem kraftvollen Drumming einen steten Rhythmus erzeugen. Die Basslinien sorgen dabei immer für einen zusätzlichen dunklen Touch und im Zusammenspiel mit den Leadgitarren wird immer eine Art Mystik versprüht, was dem Ganzen auch eine leichte Gothic Note verleiht. Der raue Gesang von Sakis und die Chöre tragen dann ihren Teil genau wie die Atmosphäre zum Epic-Faktor bei.

"Like Father, Like Son" ist wohl das Stück, welches am meisten im Gedächtnis bleibt. Das Stück zeichnet sich hauptsächlich durch seine hohe Eingängigkeit (für Rotting Christ Verhältnisse) aus. Schon die Gitarrenlinie am Beginn setzt sich direkt im Hirn fest und der ganze Song ist absolut stimmig. Hier scheint alles genau zu passen und wie bei einem perfekt ausgerichtetem Getriebe fasst hier ein Zahnrad ins andere, ohne auch nur einen Ruckler zu haben. Auch das kurze Solo setzt einen tollen Akzent und bleibt ebenso im Kopf. Trotz aller Eingängigkeit, klingt die Nummer immer dunkel und bedrohlich. Hier kommt wiederum Sakis Art zu singen schön zum Tragen. Seine Stimme klingt fast, als würde er predigen und wenn er "like, father, like son" sehr bestimmend über die Lippen bringt, erzeugt dies schon fast Gänsehaut.

Ein weiteres Beispiel für die hohe Eingängigkeit des neuen Rotting Christ Albums ist "La Lettera Del Diavolo". Die Nummer erzeugt schon fast Bombast und obwohl es hier gar nicht die "großen" Melodienanteile gibt, wie etwa in "Like Father, Like Son", wird sie doch durch das Zusammenspiel der Instrumente in Verbindung mit den Chören und Vocals erzeugt. Hier wird dann auch mal das Tempo angezogen und das Schlagwerk verrichtet vorzügliche und den Song prägende Arbeit. Die verschiedenen Vocals (auch weibliche) geben dem Song dann zusätzlich Akzente für die Abwechslung.

Im Prinzip könnte man jetzt hier wieder jeden Song auseinanderpflücken, denn jedes Stück hat seine speziellen Momente. Dies würde aber den Rahmen sprengen. Im Großen und Ganzen haben alle Stücke auch alles in sich, was ich hier erwähnt habe. Was ich aber dennoch anmerken möchte; setzt euch mal die Kopfhörer auf und hört gespannt zu, was man da drunter noch für Nuancen entdecken kann. Die klasse Produktion lässt dies nämlich zu. Vor allem hört man da schön wie "sauber" auch "rau" sein kann.

Fazit:
Wo Rotting Christ draufsteht, ist auch Rotting Christ drin. Das ist ein Fakt, der auch von diesem Album nicht erschüttert wird. Aber auch hier erkennt der Hörer schnell, dass sich die Band auch nach 37 Jahren noch immer wieder "neu" erfinden und überraschen kann. Dieses Album kommt sehr modern daher, verliert dabei aber nicht den Bezug zu den Wurzeln, da es immer noch einen Hauch 90er in sich trägt. "Pro Xristou" ist das wohl melodiöseste und eingängigste Album der langen Band-Historie, vermag es aber trotzdem den Spirit des Ur-Black Metal zu versprühen. Auch mit erhöhtem Gothic-Charme und episch, atmosphärischem Touch, schaffen es Rotting Christ Spannungsbögen aufzubauen, welche übers ganze Album aufrechterhalten werden und den Hörer zu fesseln wissen.

Punkte: 9/10

Anspieltipp: alles

Tracklist:

01. Pro Xristou
02. The Apostate
03. Like Father, Like Son
04. The Sixth Days
05. La Lettera Del Diavolo
06. The Farewell
07. Lix Lax Dax
08. Pretty World, Pretty Dies
09. Yggdrasil
10. Saoirse

Lineup:

Sakis Tolis - Vocals, Guitars
Georges Emmanuel - Guitars
Kostas Spades - Bass
Themis Tolis - Drums

Guest Musician:

Androniki Skoula - add. Vocals on La Lettera Del Diavolo
Nikos Kerkiras - Keyboards
Christina Alexiou, Maria Tsironi, Alexandros Loyziotis, Vasilis Karatzas - Choirs
Andrew Liles - spoken Words on The Apostate, Pretty World, Pretty Dies
Kim Diaz Holm - spoken Words on Yggdrasil

https://www.facebook.com/rottingchristofficial
https://www.rotting-christ.com

Autor: Thomas

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Band: Pestkraft (E)
Genre: Black Metal
Label: Folter Records
Album Titel: Ancestral Sounds
Spielzeit: 39:07
VÖ: 30.05.2024

Die Spanier Pestkraft kommen dieser Tage mit ihrem zweiten Langeisen ums Eck. Das "böse" Stück nennt sich "Ancestral Sounds" und wird Ende Mai via Folter Records auf die Menschheit losgelassen. Das Berliner Label zeigt immer ein recht gutes Händchen bei der Auswahl ihrer Künstler und so war ich gespannt, inwieweit mich die "spanische Pest" infizieren kann.

Gleich der Opener "Memento Mori" bringt mich zurück zu den Anfängen Dimmu Borgir's, als diese ihren Bombast noch nicht hatten, sondern mit Klaviertönen einen leicht symphonischen Touch erzeugten. Auch die im hinteren Teil auftauchenden "Klimper-Parts" erinnern daran. Ob man das jetzt positiv oder negativ sehen möchte, muss jeder für sich entscheiden. Auf jeden Fall sorgt es dafür, dass das Ganze auch im Schädel hängen bleibt. Der Gesang von Frontfrau Blodig, welche auch für die Gründung der Band verantwortlich zeichnet, klingt wie eine Mischung aus Shagrath (Dimmu) und Onielar (DNS). Die bestialischen, Unheil verkündenden Schreie gehen dabei durch Mark und Bein.

Im zweiten Stück "Lost Soul" zeigen die Spanier aber, dass sie auch roh, brutal und sehr old schoolig zu Werke gehen können. Hier verschärft man das Tempo, lässt die Gitarren rauer schreddern und unterlegt den Song mit einer im Black Metal typischen monotonen Gitarrenlinie. Man versteht es aber auch einen gewissen Groove hineinzupacken und mit Tempo- und Rhythmuswechsel Abwechslung hineinzubringen. Leider gibt es aber auch kleine Ecken und Kanten, welche das Ganze auch mal ruckeln lässt.

Was auf dem ganzen Album immer wieder zu gefallen weiß, sind die flirrenden Gitarren, welche in fast jedem Stück auftauchen. Auch gefällig ist es, wenn eine Art Eingängigkeit Einzug hält. "The Gates Of Hell" ist dafür ein anschauliches Beispiel. Hier wird das Tempo erneut erhöht und trotz der auch hier deutlichen Monotonie und einiger Dissonanzen wird dem Stück eine Eingängigkeit zu eigen, die man so nicht erwartet hätte. Sehr geil auch der Bass-Part im Song, welchen man aber bedauerlicherweise nur wirklich gut vernehmen kann, wenn man die "Mickeymäuse" auf den Ohren hat.

Das andere Momentum, wenn man das Tempo herausnimmt und einen tiefschwarzen Schleier über den Hörer legt, findet man dann im Titelstück "Ancestral Sounds". Hier kommt Blodig dann mit "röchelnden" Vocals daher. Dies klingt als würde dir ein sterbender Pestkranker, seinen Hass darauf, dass er und nicht du gehen musst, entgegenpressen. Auch hier gibt es wieder diese monotone Linie, welche unter dem Song liegt und eine gewisse Bedrohlichkeit versprüht. In "Altar For The Dead" geht es dann wieder zügiger vonstatten und es gibt neben feinen Leads auch einen amtlichen Groove, welcher dem Black Metal nicht gerade zu Eigen ist, den Song jetzt aber auch nicht aus seinem schwarzen Korsett drängt. Im hinteren Teil bekommt man das Gefühl, dass sich Gitarre und Schlagwerk (wahrscheinlich programmiert) duellieren und jeder der schnellere sein will. Ein cooler und unerwarteter Abschluss der Nummer.

In "Spirits Walk The Earth", ein abwechslungsreiches Stück, in dem Pestkraft mit Geschwindigkeit, Dissonanzen und Rhythmus variieren wie in kaum einem anderen Stück der Scheibe, kommt uns Blodig dann gegen Ende noch mit wehleidigen Schreien daher, was der Nummer einen "kranken" Touch verpasst. Im Gegensatz dazu gibt es im Albumabschluss "La Plegaria Del Féretro" dann Vocals, welche einen beschwörenden Ausdruck und okkulten Touch in sich tragen.

Fazit:
"Ancestral Sounds" ist ein tiefschwarzer, böser und "kranker" Black Metal Batzen, welcher die Genre-typische Monotonie genauso innehat wie einen gewissen Grad an Melodie und Groove. Das Spiel mit Tempo, Dissonanzen und Rhythmus sorgt immer für Abwechslung, ohne den monotonen Part zu vernachlässigen. Man versteht es, den Spannungsbogen bis zum Schluss aufrechtzuerhalten und so den Hörer nicht zu verlieren. Ein paar Haken und Ösen gibt es zwar, aber Pestkraft erschaffen hier Black Metal, welcher Old School und Moderne so gut miteinander verbindet, dass man geneigt ist von "Modern Old School Black Metal" zu sprechen.

Punkte: 8/10

Anspieltipp: Lost Souls, Altar For The Dead, Spirits Walk The Earth

Tracklist:

01. Memontop Mori
02. Lost Souls
03. The Gates Of Hell
04. Ancestral Sounds
05. Altar For The Dead
06. The Shadow Of Death
07. Spirits Walk The Earth
08. La Plegaria Del Féretro

Lineup:

Blodig - Vocals
Ed Hellsaw - Guitars
Nefariel - Guitars
Azazel - Bass

https://www.facebook.com/Pestkraft
https://pestkraft.bandcamp.com

Autor: Thomas

https://www.metal-only.de/fileadmin/rev ... s-2024.pdf
Zuletzt geändert von gelal am Mo 20 Mai, 2024 17:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Band: High Desert Queen (USA)
Genre: Desert / Stoner / Doom Rock
Label: Magnetic Eye Records
Album Titel: Palm Reader
Spielzeit: 43:08
VÖ: 31.05.2024

Erst im Jahr 2019 in Texas gegründet, bringen High Desert Queen Ende Mai bereits ihr zweites Album auf den Markt. Nach eigenen Angaben zeichnet sich die Musik durch viel Improvisation aus. Die Band geht mit einer "Live Attitüde" in die Studio-Sessions und so war ich gespannt, ob sich das im Album niederschlägt.

Selbiges knallt einem von Beginn an fette Gitarren-Riffs und viel Feedback um die Ohren. Dazu kommen häufig scheppernd gespielte Drums. Das muss man erst mal auf sich wirken lassen. Angesichts des Soundgewitters ist es erstaunlich, dass die Truppe mit Rusty Miller nur einen Gitarristen aufweist. Der tiefe Gesang von Sänger Ryan Garney in Kombination mit den meist tief gestimmten Sechssaitern schafft eine leicht bedrohliche Atmosphäre und die teils über neun Minuten langen Titel lassen viel Raum für Abwechslung.

Den Raum nutzt die Truppe auch. Startet das Werk mit zwei recht ähnlichen Titeln, ändert sich einiges ab Song Nr.3 "Head Honcho". Dieser beginnt noch in etwa so wie die beiden Vorgänger, zeichnet sich aber ab der Mitte durch ruhigere Passagen aus. Hier wird der vorher teils ins Schreien ausartende Gesang auch zurückhaltender und die Stimme leicht verfremdet. Hervorragend gelungen ist auch die Sprech-Gesang-Passage in "Tuesday Night Blues".

Dieses Muster baut die Truppe noch in weitere Songs ein und verleiht ihnen so eine gewisse Komplexität. Die langen Titel wirken tatsächlich wie im Studio improvisiert und zeigen eine gut eingespielte Band. Der überwiegend schleppende Rhythmus kann beim Zuhören richtig in Trance versetzen. Ein Psychedelic-Faktor ist damit unüberhörbar und tut den Songs auch gut. Nur das clever in der Mitte des Albums platzierte Titelstück "Palm Reader" fällt etwas aus der Rolle, weil es deutlich schneller gespielt ist als die anderen Lieder.

Eine gute Idee war es, Gastsängerin Emma Näslund in "Death Perception" einige Passagen singen zu lassen. Ihre Stimme hebt sich gut vom eher dunklen Sound ab und hätte gerade in den längeren Stücken für noch mehr Abwechslung sorgen können, da die Songs doch etwas gestreckt wirken. So blendet die Musik teilweise halb aus und man hat das Gefühl, beim Wieder-Einblenden fange ein neuer Song an, was sich gerade im Abschlussstück bemerkbar macht. Die Produktion hat für ordentlich Dampf auf den Kesseln gesorgt, die laute Band übertönt den Gesang aber nicht. Lediglich die Drums sind ganz leicht in den Hintergrund gemischt. Unter dem Strich geht das voll in Ordnung.

Fazit:
"Palm Reader" überzeugt weitestgehend. Die Titel haben häufig Jam-Charakter, sind aber teilweise in die Länge gezogen und die Gitarren-Feedbacks sind manchmal etwas anstrengend, allerdings leidet die Musik darunter nicht. Die Songs haben Biss und Sänger Ryan Garney überrascht gerade in den ruhigen Passagen mit facettenreichem Gesang. Wer Bands wie Soundgarden mag, wird auch seine Freude an "Palm Reader" haben. Ein "Time Waster", um einen der Titel aufzugreifen, ist das Album ganz sicher nicht!

Punkte: 6/10

Anspieltipp: Tuesday Night Blues

Tracklist:

01. Ancient Alien
02. Death Perception
03. Head Honcho
04. Palm Reader
05. Time Waster
06. Tuesday Night Blues
07. Solar Rain

Lineup:

Ryan Garney - Vocals
Rusty Miller - Guitars
Morgan Miller - Bass
Phil Hook - Drums

Guest Musician:

Emma Näslund - add. Vocals on "Death Perception"

https://www.facebook.com/highdesertqueen
https://www.highdesertqueen.com

Autor: Udo

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Band: SIG:AR:TYR (CDN)
Genre: Folk Black Metal
Label: Hammerheart Records
Album Titel: Citadel Of Stars
Spielzeit: 60:02
VÖ: 31.05.2024

Mit "Citadel of Stars" veröffentlicht das kanadische Soloprojekt SIG:AR:TYR seine neuste und somit schon fünfte full-lenght Scheibe. Zu hören gibt es in über einer Stunde Spielzeit eine wahre Wanderung durch die musikalischen Welten des Rock und Metal. Den Silberling Genre-technisch einzuordnen wird also nicht so einfach, wie man zunächst annehmen könnte. Doch zunächst zerpflücken wir das Gesamtwerk nun erst einmal in seine Einzelteile.

Die Scheibe beginnt sehr gemächlich und lässt sich gar nicht aus der Ruhe bringen. Mit ganzen 10 Minuten ist "Awaiting The Last Dawn" natürlich auch ein richtiger Longplayer und mit einer Stunde Spielzeit gehört das Album ohnehin zu den längeren Werken.
Schwarze Atmosphäre baut sich auf, düstere Gitarren durchströmen den Raum, bis die Klänge sägender und verzweifelter werden. Die ersten Minuten plätschern dahin, bis der Gesang Einzug hält. Etwas rauchig, keifend, gar knurrend, aber erstaunlich gut zu verstehen, kommt der Gesang aus den Boxen. Düsterer Black Metal eben, aber dennoch nicht zu verwaschen.

Musikalisch gibt es hier nichts zu beanstanden. Technisch gut umgesetzt kann Deamonskald sowohl mit rauen und ungebügelten Parts überzeugen, als auch glasklare Gitarrensoli abzuliefern. Freunde von ellenlangen Ausführungen ebenjener kommen hier voll auf Ihre Kosten. Qualität statt Quantität, passt hier wie die Faust aufs Auge. Die Riffs sind nicht zu schnell, sodass die Klänge klar und gestochen scharf aus den Boxen hageln. So verteilen sich über die gesamte Spielzeit einige schöne Ausführungen von Gitarrenklängen. Natürlich durfte auch eine Akustik-Gitarre nicht fehlen. Demzufolge kommt die Scheibe passagenweise etwas rockig daher, lässt aber auch Pagan und Viking-Bausteine immer wieder heraushören.
Mein persönlicher Favorit ist "From The Land Of The North". Der Song ist kernig, kurzweilig und hat eine ausgezeichnete Melodieführung und einen gewissen Pep, der den anderen bisweilen fehlt.

Das Album lebt vom stetigen Wechsel dieser Stile, hätte sich im Großen und Ganzen aber doch etwas mehr festlegen können. Ich persönlich habe entweder Lust auf entspannten Rock zum Feierabend oder richtig Bock auf Black Metal, so düster und brachial wie es geht. Die Mischung zu finden ist sehr schwierig, ist und bleibt aber Geschmackssache. Ich bleibe meinem Motto treu; selbst mal hineinhören.
Die limitierte 2LP und 2CD Version enthält dann noch die 2003er-Akustik-Demo, mit der alles begann.

Fazit:
Mit "Citadel of Stars" hat Deamonskald ein solides Album erschaffen. Der Black Metal steht hier ganz klar im Vordergrund. Rockige Passagen sowie Bestandteile des Pagan sind hier aber ebenso wichtig für die Songstruktur. Für alle Liebhaber solcher Mischungen wurde genau dieses Album geschrieben. Der Kanadier konnte hier unter Beweis stellen, wie gut die einzelnen Stile miteinander harmonieren können. Wer aber eher auf brutales Geknüppel ohne Pause steht und weniger Wert auf die Atmosphäre legt, ist hier wahrscheinlich fehl am Platz.

Punkte: 7/10

Anspieltipp: From The Land Of The North

Tracklist:

01. Awaiting The Last Dawn
02. Beyond the Stars Unknown
03. The Blood That Came Before You
04. Citadel Of Stars
05. Ascending The Stellar Throne
06. I Sail On, Eternal
07. Who Will Guide Me Now
08. From The Land Of The North
09. Where The Sun Never Sets

Lineup:

Deamonskald – Vocals, all Instruments

https://www.facebook.com/SIGARTYR
http://www.sigartyr.com

Autor: Yannick

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Re: REVIEWS 2024 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Rhapsody Of Fire (I)
Genre: Symphonic Power Metal
Label: AFM Records
Album Titel: Challenge The Wind
Spielzeit: 63:30
VÖ: 31.05.2024

Rhapsody of Fire oder früher einfach Rhapsody sollte jedem Freund des symphonischen Power Metals ein Begriff sein. Kaum eine andere Band schafft es diese Spielweise dermaßen auf die Spitze zu treiben wie die Italiener. Seit fast 30 Jahren beschallt die Truppe ihre Fangemeinde und die, die noch erst zu selbiger stoßen möchten, mit ihren orchestralen Soundwänden. Das neue Album "Challenge The Wind" macht da keine Ausnahme und fährt wieder alles auf, was in diesem Genre eine Daseinsberechtigung anmeldet.

Direkt der Opener und Titelgeber "Challenge The Wind" bläst jedem Fan den letzten Hauch eines Zweifels fort, dass man vielleicht nicht das zu hören bekommt, was man erwartet. Genauso wird aber auch die Hoffnung anderer zerstört, die da glauben, dass sich die Band nicht "wiederholt". Was in diesem Fall auch ein Stichwort darstellt. Die Band wiederholt sich mittlerweile einfach zu sehr.
Natürlich ist es immer schwer, wenn man über Jahrzehnte am Start ist, sich immer wieder "neu zu erfinden". Wenn ich aber z. B. ihr meiner Meinung nach bestes Album, aus dem Jahr 2000, "Dawn Of Victory" auflege und genau den Sound im Ohr habe, als würde das neue Album im Player rotieren, dann ist das alles andere als innovativ. Natürlich werden jetzt einige "unken", dass die neue Scheibe sich niemals anhört wie "Down Of Victory" und damit haben sie auch recht. Denn erstens war dort das Tempo meist höher und sie war auch nicht ganz so abwechslungsreich, hatte dafür aber eine extrem wuchtige Produktion, Sounddichte und war im Ganzen sehr stimmig. Die Aussage vom Label, dass das neue Album ausschließlich schnelle Songs hat, kann ich nicht bestätigen, aber man kann "schnell" natürlich unterschiedlich interpretieren.

Musikalisch gibt es natürlich auch hier alles, was Rhapsody Of Fire schon immer auszeichnet, Keyboard-Wände, Gitarren, die mit Power Metal Riffing genauso überzeugen wie mit filigranen Melodien. Drums, die die Nummern ordentlich antreiben und einen songdienlichen Bass, was alles entsprechend orchestral arrangiert wird. An Abwechslung fehlt es dem Album auch nicht, was gerade bei solch "opulenten" Stücken nicht unerheblich ist. Starke Soli, Breaks und immer wieder Tempowechsel sorgen für Kurzweil und den einen oder anderen Überraschungsmoment.

Als bestes Beispiel für Abwechslungsreichtum steht das Symphonic Power Epos "Vanquished by Shadows". Mit seinen über 16 Minuten Spielzeit hat es natürlich auch viel Raum für Abwechslung. Die Nummer besticht mit orchestralen Parts und verspielten Gitarren genauso wie mit "garstigen" Gesangparts, Tempowechsel und Breaks, oder auch mal einen Akustik-Part. Seitdem Giacomo 2017 das Mic übernommen hat, passt der Gesang auch wieder besser zu den Italienern. Nach dem Break zur Hälfte der Nummer, denkt man, man befindet sich in einem neuen Stück. Man geht deutlich getragener und mit etwas weniger Bombast zu Werke und das Ganze bekommt einen Hauch von Opera. Definitiv das Highlight der Platte und eines der besten Stücke, welches die Band je geschrieben hat.
Auch den Albumabschluss "Mastered By The Dark" möchte ich erwähnen. Hier gibt es eine Midtempo-Nummer, die eine Art stampfenden Groove in sich trägt. Hat schon ein wenig was von einer Ballade.

Produktion und Mix sind, wie bei den Italienern üblich, auf hohem Niveau und lassen alle "Genre-Klischees" deutlich zutage treten. Allerdings auch etwas zu laut abgemischt, was im oberen Lautstärkebereich leider den Hörgenuss mindert.

Fazit:
"Challenge The Wind" ist ein Album, welches die meisten der eingefleischten Hörerschaft wohl glücklich machen sollte. Man bekommt alles geboten, was in diesem Genre und vor allem bei Rhapsody of Fire Programm ist. Auch wenn man sich dabei ein ums andere Mal wiederholt, so bleibt es am Ende dennoch ein gutes Album, was zumindest bei den Fans der Band, zur Komplettierung der Sammlung, ins Regal gehört.

Punkte: 7/10

Anspieltipp: Challenge the Wind, Vanquished by Shadows, Mastered By The Dark

Tracklist:

01. Challenge the Wind
02. Whispers of Doom
03. The Bloody Pariah
04. Vanquished by Shadows
05. Kreel’s Magic Staff
06. Diamond Claws.
07. Black Wizard
08. A Brave New Hope.
09. Holy Downfall
10. Mastered by the Dark

Lineup:

Giacomo Voli - Vocals
Roby De Micheli - Guitars
Alessandro Sala - Bass
Alex Staropoli - Keys
Paolo Marchesich - Drums

https://www.facebook.com/rhapsodyoffire
https://www.rhapsodyoffire.com

Autor: Thomas

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