REVIEWS 2023 VON DER METAL ONLY REDAKTION

Hier könnt ihr euch über bekannte Bands, ihre neuen Alben, ihre Fehltritte ... auslassen

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gelal
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Re: REVIEWS 2023 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Witte Wieven (NL)
Genre: Atmospheric Black Metal
Label: Babylon Doom Cult Records
Album Titel: Dwaallicht
Spielzeit: 41:21
VÖ: 14.04.2023

Mit "Dwaallicht" veröffentlicht das bereits 2014 gegründete Duo Witte Wieven zu Beginn des vierten Quartals ihr erstes Full-lenght Album. Ins Deutsche übersetzt bedeutet der Titel Irrlicht. Ganz passend, wie ich finde, aber dazu später mehr. Der Scheibe vorausgegangen sind bisher eine EP mit drei, ein Split mit zwei Songs sowie etliche Live-Auftritte. Stilistisch ordnen sich die Niederländer im atmosphärischen Schwarzmetall ein, bedienen sich aber ebenso an einer ordentlichen Portion Doom mit progressivem Einschlag.

Und so rollt der Tonträger dann mit dem ersten Song "Ontsponnen Uit De Diepte" auch an. Ruhige und dezent zarte Klänge strömen aus meinen Kopfhörern. Kurz darauf; der Umbruch. Aufdringlich und mit der nötigen Aggressivität für ein ordentliches Klangvolumen, brechen die Gitarrenparts herein. Schön rau und nicht zu weich erzeugen diese schon zu Beginn eine ordentliche Atmosphäre. So, wie ich mir das vorstelle, wenn Atmospheric Black drauf steht. Jedoch dauert es nicht lange und dem Ganzen wird wieder der Riegel vorgeschoben. Der Hörer fällt zurück in das klare Klangbett aus zarten Klängen, welche ihren Ursprung ebenfalls auf "sechs Saiten" haben dürften. Eben diese verkörpern die schon angesprochenen Irrlichter. Ziellos treiben sie durch den Raum und erzeugen eine gewisse Leichtigkeit, welche auch vom Gesang unterstrichen wird. Immer wieder mischen sich nun auch noch Schlagwerk und basslastige Riffs in den Hintergrund eben dieser Klänge, welche aber keinesfalls dominieren. Die Kessel nehmen dabei keine unerhebliche Rolle ein und stechen phasenweise sogar etwas zu sehr heraus.

Die Songstruktur ist also klar erkennbar. Spannung baut sich auf, die aggressiveren Parts brechen auf den Hörer herein und darauf folgt ein Bruch, welcher wieder in ruhigeres Fahrwasser abdriftet. Eine wirklich große Überraschung im Songaufbau bleibt also aus. Zu Beginn des zweiten Tracks "Koorddanser" bekommt man die ersten 3 Minuten so gut wie keine Abwechslung geboten. Der Song plätschert eigentlich nur vor sich, bis dann mit dem Gesang wieder etwas Abwechslung einkehrt. Neben dem Klargesang von Sängerin Carmen, welcher sich in die ruhigeren Parts einfügt, gibt es in den Spitzen aus ordentlich schrubbenden Gitarren und treibenden Drums auch tiefe Growls und Screams auf die Ohren. Im Track "Drogbeeld" findet sich gegen Ende ein sehr schönes, lang gezogenes Riff. Der Gitarrenarbeit kann ich hier wirklich nichts absprechen und das mildert auch etwas die Kritik am Songaufbau.

Mit dem Abschluss Track des Silberlings "Met Beide Benen In Het Niets" hat das Duo auch noch einen live gespielten Song veröffentlicht, welcher aber bereits 2018 auf der Split zu hören war. Dennoch widme ich dem Track ein paar Worte, denn er gefällt mir. Mit etwas mehr Tempo hebt er sich etwas vom Rest ab und durch den Gesang, welcher insgesamt noch etwas mehr durch Mark und Bein geht, baut sich eine starke Stimmung auf. Durch die Live-Aufnahme ist er auch nicht glasklar, was ich an dem Song sehr schätze. Ein Konzert, welches ich durchaus besuchen würde.

Fazit:
Alles in allem handelt es sich bei "Dwaallicht" um ein stimmiges Gesamtkonzept. Alle Songs wurden im gleichen Feuer geschmiedet und der Stil bleibt unverkennbar und Lieder übergreifend erhalten. Die aggressiven Parts, welche durch die kernigen Gitarren und druckvollen Bässe aus der Schießbude geprägt werden haben mir dabei besser gefallen. Die ruhigeren Songstellen aus zarten Klängen, welche sich hin und wieder auch mit den Tieftönern und stimmigen Riffs paaren, sind wirklich gelungen und tragen zur Atmosphäre bei. Im Blick auf das gesamte Album allerdings nehmen diese zu viel Raum ein. Dem ein oder anderen Song hätte es gut getan, diese etwas zu verkürzen. Für Liebhaber ruhigerer Atmosphäre dürfte Witte Wieven allerdings genau das richtige kreiert haben.

Punkte: 8/10

Anspieltipp: Ontsponnen Uit De Diepte, Drogbeeld, Met Beide Benen In Het Niets (Live)

Tracklist:

01. Ontsponnen Uit De Diepte
02. Koorddanser
03. Drogbeeld
04. Het Mistige Zicht
05. Kringen
06. Met Beide Benen In Het Niets (Live)

Lineup:

C. - Vocals, Guitars
S. - Drums

https://www.facebook.com/wittewievenofficial
http://www.wittewieven.com

Autor: Yannick

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Band: Czakan (D)
Genre: Melodic Hard Rock
Label: Pride & Joy Music
Album Titel: Unreal
Spielzeit: 51:12
VÖ: 14.04.2023

Nicht nur im traditionellen Heavy Metal feiern seit einigen Jahren etliche Bands aus den 80ern, die damals meist nur ein Album am Start hatten, ihr Comeback. Auch aus dem Melodic Hard Rock und AOR Bereich meldet sich manche Truppe zurück. Die Frage ist dabei immer; ist dies auch nötig und vor allem, braucht man das?

Czakan aus Pforzheim landeten mit ihrem 1989er Debüt "State of Confusion" einen Achtungserfolg in der Szene, der aber komplett an mir vorbeiging. Dankenswerterweise wurde dieses Debüt jüngst aber re-released und nach kurzem Reinhören konnte ich nicht anders und musste zugreifen. Czakan spielen auf dem Debüt nämlich genau die Richtung melodischen Hard Rocks, mit dem ich meine Sommer in der Schulzeit verbracht habe. Aber können sie auf dem neuen Album fortführen, was vor 24 Jahren gelang?

Direkt der Opener und erste Singleauskopplung inklusive Video namens "Free Line" macht klar; können sie!
Den geneigten Hörer erwarten hier über 50 Minuten feinsten Retro Melodic Rocks der Marke Craaft meets China. Der Sound drückt amtlich und die Mixtur aus knackigen Riffs und getrageneren AOR-Elementen passt hervorragend zur hoffentlich bald wärmer werdenden Jahreszeit. Manch saftiges Riff erinnert gar an die unterbewerteten Roko. Die cleane Stimme von Frontmann Michael Schennach ist sehr klar und somit angenehm anzuhören und das Solospiel ist auf dem gesamten Album gelungen und pointiert.

So stimmen vor allem knackige Feelgood-Rocker wie "Get Down", "My Sweet Love", das mich an Victory erinnert, oder der Gute-Laune-Rausschmeißer "Show Me All Your Love", hervorragend auf die Sommerzeit ein. Während atmosphärischere, aber nicht weniger eingängige Titel wie das stampfende "Burns Like A Fire" mit dezenten Tribalelementen, das hymnische "City Nights" und das tolle "Winners Don't Cry", das auch auf eine der ersten Bonfire Scheiben gepasst hätte, zeigen, dass die Band immer noch neben Retro Ikonen wie House Of Lords oder (alten) Domain bestehen können, fehlen mir aber ein wenig eine Faustreck "Klischee"-Hymne (bevorzugt mit "Rock" im Titel, wie auf Czakans Debüt) und 'ne Herzblut-Ballade. Ich bin aber sicher, die Jungs hätten auch das drauf.

Netter Bonus für Underground Freaks wie mich ist das gelungene Cover "Breaking All The Rules", das im Original von "Red Heat" stammt, auf deren einzigem Werk "1st" (1993) immerhin Schlagzeuger Randy Arcachon spielte.

Fazit:
Czakan machen auf ihrem Zweitwerk alles richtig, fahren keinen einzigen Song an die Wand und liefern für AOR / Hard Rock Fans der guten alten Zeit ein unterhaltsames Rockwerk ab, das manche überproduzierte All-Star Truppe alt aussehen lässt. Fans der zum Vergleich herangezogenen Bands können einfach bedenkenlos zugreifen. Chapeau!

Punkte: 9,5/10

Anspieltipp: Breaking All The Rules, Burns Like A Fire, Winners Don't Cry

Tracklist:

01. Free Line
02. Getting Hungry
03. Breaking All The Rules
04. Livin In A Nightmare
05. Get Down
06. Burns Like A Fire
07. Under The Gun
08. City Nights
09. Masquerade
10. She Is A Woman
11. Winners Dont Cry
12. My Sweet Love

Lineup:

Michael Schennach - Vocals
Oliver Güttinger - Guitars
Frank Schrafft - Bass
Tom Fein - Keyboards
Randy Arcachon - Drums

https://www.facebook.com/profile.php?id=100085605874815
https://www.czakan-band.de

Autor: Slaine

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Band: Frenzy (E)
Genre: Heavy Metal
Label: Fighter Records
Album Titel: Of Hoods And Masks
Spielzeit: 35:05
VÖ: 20.04.2023

Die Welle an Bands, die der "New Wave of traditional Heavy Metal" angehören, rollt seit inzwischen gut und gerne 20 Jahren durch die Szene und nimmt seit gut 3 bis 5 Jahren erst so richtig an Fahrt auf. Die Bands und Releases sprießen aus dem stählernen Boden wie aktuell die Frühlingsblümchen.

Aus Spanien kommt nun ein weiterer Vertreter der Zunft und bringt sogar ein Gimmick mit, das es so vielleicht noch nicht gab. Frenzy aus Spanien sind nämlich Comicfans mit Leib und Seele und diese Begeisterung lebt man auch musikalisch aus. So fließt das Ganze natürlich thematisch in die Texte ein, schlägt sich aber auch auf die Covermotive nieder. Zeigte des Vorgängeralbum des neuen Outputs einen düster wirkenden Superhelden, der an The Red Hood erinnerte, so mutet das neue Covermotiv an wie ein Bild aus einem Batman oder Watchmen Comic mit leichtem Noir Feeling.

Aber wie klingen die fünf Recken aus Madrid nun? Die Scheibe beginnt erstmal mit einem kurzen balladesken Intro, woraufhin es dann mit der ersten Single "The Dommsday" losgeht und holla die Wald... äh... Superheldenfee; geht das Ding gut ins Ohr. Mit einem genialen retro Heavy Metal Riff, knackigem Sound und kraftvoll-kerniger Leadstimme setzt man die Messlatte direkt sehr hoch. Es folgt ein simpler, aber mitreißender Refrain plus einem technisch einwandfreien Solo. Das macht schon mal richtig Bock auf mehr.

Dem Titel folgt auf dem Fuße direkt die zweite Single "Where Is The Joke" und hier wird textlich klar; es geht tatsächlich thematisch um die Watchmen Comics! Die Nummer erinnert spontan in Auszügen an bessere Van Halen-Zeiten und rockt angenehm im flotteren Mid-Tempo vor sich her. Für Abwechslung sorgt man dann mit den beiden zunächst bluesigen bzw. hymnischeren Stampfern "Spectre of Love" und "Fear The Hood", die aber beide hinten raus ordentlich Gas geben und sich zu echten Rockern steigern. Beendet wird das Werk mit einem echten Knall; dem Rausschmeißer "Give Me Shred (Or Give Me Death)", bei dem man nochmal absolut Vollgas gibt. Welch ein Nackenbrecher!

Zudem wagt man sich an den Rick Springfield Song "Living in Oz" und macht aus dieser angenehmen AOR 80er Nummer ein Cover, welches klingt, als hätten es die Scorpions zu besten Zeiten neu intoniert. Interessant wäre noch eine Ballade gewesen, was auch die recht knappe Laufzeit etwas aufgewertet hätte, aber man kann nicht alles haben.

Fazit:
Retro Heavy Metal der alten Schule mit knackigen Riffs und eingängigen Refrains, basierend auf Retro Comic Klassikern; geht es noch "nerdiger", wenn man Metal will? Dabei machen Frenzy einen dermaßen guten Job bei der Umsetzung des Themas, dass es niemals peinlich wird. Es bleibt stets ernstzunehmender, aber dennoch spaßiger Heavy Metal der alten Schule. Anhänger der erwähnten NWOTHM kommen hier dran wohl nicht vorbei und ich muss meine Hausaufgaben nachholen, nämlich das erste Album nachbestellen. Tolles Album!

Punkte: 10/10

Anspieltipp: Alles

Tracklist:

01. One Minute Closer To...
02. The Doomsday
03. Where Is The Joke
04. Spectre Of Love
05. Uncompromised
06. Betrayal In Cold Blood
07. Fear The Hood
08. Living In Oz
09. Give Me Shred (Or Give Me Death)

Lineup:

Anthony Stephen - Vocals
Luis Pinedo - Guitars
Billy Banzai - Guitars
Angel Muñoz "Choco" - Bass
Tato Bazán - Drums

https://www.facebook.com/frenzymetal

Autor: Slaine

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Band: Formosa (D)
Genre: Hard Rock
Label: Metalville
Album Titel: Bittersweet
Spielzeit: 32:21
VÖ: 21.04.2023

Formosa ist eine erst 2015 im Ruhrgebiet gegründete Band, die als Trio anfing. Die drei Gründungsmitglieder wuchsen in unmittelbarer Nachbarschaft am Bodensee auf, wo sie bereits in ihrer Kindheit Musik machten. Nach dem Umzug ins Ruhrgebiet taten sie sich zu Formosa zusammen. 2022 wurden sie durch das Hinzukommen eines Bassisten zum Quartett und mit "Bittersweet" erscheint nun bereits das vierte Album der Truppe, die sich dem Hard Rock verschrieben hat.

"Bittersweet" bietet in den zehn Titeln des Albums Hard Rock im allerbesten Sinne. Die Rhythmusfraktion versetzt einen schnell in einen schönen Groove, in den immer wieder kleine Drum-Fills und klassische Rock 'n' Roll Riffs eingestreut wurden. Die raue Stimme von Sänger Nik Bird passt dabei gut zur Musik. Im Chorus wird der Gesang auch immer mal wieder durch Background-Chöre verstärkt und die Melodien gehen überwiegend gut ins Ohr.

Einen großen Teil nehmen die eher hell gestimmten Gitarren ein, die genügend Auslauf erhalten. In "Melinda" liefern sie sich mit den Drums sozusagen ein Wettrennen. Es ist schön zu hören, wie die eine Fraktion vorweg sprintet und von der anderen dann eingeholt wird. Die Drums klingen hier tatsächlich wie galoppierende Pferde und die Taktwechsel innerhalb der Songs sorgen für Abwechslung. Die Musik vermittelt den Eindruck, als sei die Band mit mehr Instrumenten besetzt als angegeben, so voll klingen die Titel auf "Bittersweet". Ab und zu wird wohl auch ein Keyboard eingesetzt und die Produktion hat Musik und Gesang gut aufeinander abgestimmt.

Obwohl primär im Hard Rock verwurzelt, unternehmen die Songs den einen oder anderen Ausflug in den Metal, wobei die Übergänge dabei fließend sind. Bei der Musik fällt auch das eine oder andere feine Detail auf. In "Wild And Free" etwa hört man beim Drumming eine Kuhglocke und bei den Gitarren "Wah-Wah-Effekte". Mit dem in der Mitte des Albums platzierten Titelstück "Bittersweet" findet sich sogar eine Ballade auf dem Album. Dieser Track beginnt rein akustisch und entwickelt sich zu einer echten Power-Ballade. Das Stück hätte auch komplett rein akustisch gespielt werden können, denn hier zeigt Nik Bird, dass er rockige und balladeske Titel gleich gut beherrscht.

Formosa machen nicht den Fehler, den gleich im Opener "Burning Desire" erzeugten Groove über das ganze Album hindurch zu wiederholen, sondern variieren die Songs. Leider zünden aber nicht alle Titel gleich gut. Insgesamt grooven die ersten zwei Drittel des Albums mehr als das Letzte. Da die Songs alle recht kurz gehalten sind, wird gegen Ende öfter der Refrain wiederholt. Mit "Burning Desire" und "Iron Boar" haben Formosa aber den perfekten Einstiegs-und Abschluss-Song auf dem Album.

Fazit:
Das neue Werk von Formosa überzeugt trotz der Kritikpunkte. Der schnörkellose Hard Rock hat ordentlich Power und auch die Melodien gefallen überwiegend. Auf dem nur gut halbstündigen Werk wird viel Abwechslung geboten. Die locker groovenden Titel wie "Burning Desie" gefallen dabei eher als Tracks wie "Wild And Free". Unter dem Strich hört man das Album aber immer gerne als Ganzes und kommt nicht in Versuchung, einzelne Songs zu überspringen. Es ist schön, dass klassischer Hard Rock immer noch seinen Platz hat. Klare Empfehlung!

Punkte: 8/10

Anspieltipp: Burning Desire, Melinda, Bittersweet

Tracklist:

01. Burning Desire
02. Hons Up
03. Melinda
04. Fight The Fire
05. Bittersweet
06. Living On A Blade
07. Welcome To My Hell
08. Crawling Through The Night
09. Wild & Free
10. Iron Boar

Lineup:

Nik Bird - Vocals
Nik Beer - Guitars
Nikola Santias - Bass
Paris Jay - Drums

https://www.facebook.com/Formosa.Band
https://www.formosaband.com

Autor: Udo

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Re: REVIEWS 2023 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Decipher (GR)
Genre: Black Metal
Label: Transcending Obscurity Records
Album Titel: Arcane Paths To Resurrection
Spielzeit: 36:24
VÖ: 21.04.2023

2017 gegründet, haben die griechischen "Düsterheimer" Decipher 2019 mit ihrer 4-Track-EP "Of Fire And Brimstone" ein erstes Lebenszeichen und einen starken, bleibenden Eindruck in der Szene hinterlassen. Dieser Tage folgt nun mit "Arcane Paths To Resurrection" ihr Album-Debüt, was Fans der ersten Stunde sicher schon sehnlichst erwarten. Den Opener der Scheibe "Chants Of The Unholy" konnte man bereits 2021 auf einem Transcending Obscurity Labelsampler genießen.

Mit genanntem Opener geht man auch direkt und ohne Umschweife zu Werke. Pfeilschnelle Riffs dringen in dein Ohr und nehmen dich sofort mit, auf die "Geheimnisvollen Pfade zur Auferstehung". Die Drums feuern eine Salve nach der anderen ab und die kehligen Vocals untermauern die düstere Atmosphäre. Auch der Bass ist vorzüglich integriert und betont die Dynamik in der Nummer wunderbar.

So oder so ähnlich sind alle Stücke arrangiert, was nicht heißt das sie alle gleich klingen. Es heißt nur, dass sie alle auf gleich hohem Niveau anzusiedeln sind, was es auch schwer macht, einen einzelnen rauszupicken. Den Songs wohnt auch immer ein gewisser Grad Melodik inne, genauso wie ein dezenter Groove, der dich immer zum Mitwippen und Bangen animiert. Das ganze Album ist dabei sehr stimmig und man genießt es von der ersten bis zur letzten Sekunde.

Auch Abwechslung gibt es zur Genüge auf der Scheibe. So gibt es immer wieder Tempowechsel (auch schon mal deutlich), Breaks, fein gestrickte Soli, hintergründige Chants und auch mal etwas Hall. Das Intermezzo "Arcane Paths" hätte ich mir allerdings eher als Intro gewünscht, weil es die Platte mit seiner Atmosphäre schön eingeleitet hätte. Um bei der Atmosphäre zu bleiben; diese gibt es in allen Nummern und wird meist mit "flirrenden" Gitarren erzeugt, trägt hin und wieder etwas Monotonie in die Stücke und driftet dabei nie in "Kitsch" ab, sondern passt sich der Eingängigkeit der Songs geschickt an. Trotz dieser Eingängigkeit büßen die Songs nichts von ihrer Düsternis und Dynamik ein. Die Gitarren erinnern mich immer wieder an die Norweger Satyricon zu "Nemesis Divina"-Zeiten, schön zu vernehmen in "Enslave To Be".

Die Produktion der Scheibe betont die düstere Note schön und macht das Ganze bedrohlich und druckvoll. Allerdings auch etwas zu glatt, da hätte man eine Spur rauer zu Werke gehen können, auch wenn sie so, wie sie ist, die Dynamik der Songs betont.

Fazit:
Mit "Arcane Paths To Resurrection" haben Decipher ein ganz starkes Album am Start, was eine perfekte Symbiose aus Old School- und Modern Black Metal darstellt. Die Band versteht es mit scheinbarer Leichtigkeit, dynamikgeladene Songs zu arrangieren, welche den geneigten Hörer zu packen vermögen und trotz Eingängigkeit und Atmosphäre immer düster und bedrohlich bleiben.

Punkte: 9/10

Anspieltipp: alles

Tracklist:

01. Chants Of The Unholy
02. Lost In Obscurity
03. Arcane Paths
04. Enslaved To Be
05. Altar Of The Void
06. Penance
07. Sanctum Regnum

Lineup:

M.L. - Vocals, Chants
K.C. - Guitars
K.G. - Guitars, Bass, Vocals, Chants
N.C. - Drums

https://www.facebook.com/decipherbandgr

Autor: Thomas

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Band: Blodtår (S)
Genre: Black Metal
Label: Nordvis Produktion
Album Titel: Det Förtegna Förflutna
Spielzeit: 41:26
VÖ: 21.04.2023

Wenn man an die Einwohnerzahl Schwedens denkt, dann ist es doch schon bemerkenswert, wie viele Metal Bands dieses Land so ausspuckt. In diesem Fall haben wir es mit dem Stockholmer Black Metal Duo Blodtår zu tun. Wobei hier ziemlich deutliche Folk-Einflüsse vorhanden sind und man ohne weiteres von Folk-Black Metal reden kann. Bereits 2019 gegründet, war Gründer Carl nicht gerade erfolgreich beim Rekrutieren von Mitstreitern und nahm erst mal alles selbst in die Hand. Für sein erstes Lebenszeichen, in Form der 2021er selbst betitelten EP, holte er dann Drummer H. Alarcón C. an Bord und mit selbigem wurde nun auch das Album Debüt "Det Förtegna Förflutna" eingetütet.
Inhaltlich beschäftigt sich das Album, dessen Titel so viel wie "Die geheimnisvolle und stille Vergangenheit" bedeutet, mit der nordischen Folklore, der Natur und ihren mystischen Wesen.
Zitat Carl: "Der Titel des Albums drückt meinen Wunsch aus, ein kulturelles Erbe zu beleuchten, das wir in Skandinavien immer noch haben, aber mehr und mehr zu vernachlässigen scheinen."

Musikalisch spiegelt sich das dann auch in den Melodieläufen wieder, welche zwar kalt und rasant daher kommen, aber auch immer wieder "flirrende" Melodiebögen voller Erhabenheit hervorzaubern. Dabei erinnern einige Parts immer wieder an Vintersorg oder auch, wenn es die schnelleren sind, an Windir. Auf der anderen Seite ist die Musik auch immer aggressiv und bedrohlich. Dieses Bedrohliche wirkt dabei aber nicht böse, sondern spiegelt eher die Atmosphäre eines Unwetters in den Bergen wider. So ähnlich wie es Dissection, Darkthrone, Gorgoroth und Co. mit ihren frühen Werken, nur mit anderem Thema geschafft haben, so nehmen auch Blodtår den Hörer mit dieser "mystischen" Atmosphäre gefangen. Wenn man bei manchen Parts die Augen schließt, umgibt dich eine fast schon melancholische Stimmung.

Die Vocals Carls kommen rau und kehlig daher und sind gut verständlich, sodass, wenn man der Schwedischen Sprache mächtig ist, man die Texte auch gut versteht. Ich kann es nicht, dennoch spürt man die Aussagekraft selbiger. Hin und wieder gibt es auch cleane "Spoken Words", was neben Tempo- und Rhythmus Wechsel und einigen Samples sowie akustischen Gitarren für genügend Abwechslung auf Album und innerhalb der Songs sorgt. Die "flirrenden" Gitarren, welche fast immer da sind, erzeugen dabei immer diese oben erwähnte Erhabenheit in den Stücken, welche manchmal schon epische Züge annimmt. Was vor allem immer dann auftaucht, wenn im Hintergrund der Chorus in Form von Genre-typischen "ohohohoho" Gesang auftaucht.

Der Mix des Ganzen ist sehr ausgewogen und unterstreicht die Ausrichtung schön. Die Produktion ist rau wie die besungene Natur, kommt aber in den entsprechenden Parts auch Glasklar durch die Boxen.
Dies macht den Sound immer passend zur entsprechenden Stimmung, die durch die Songs bzw. entsprechenden Parts erzeugt wird.

Fazit:
Blodtårs Album Debüt ist ein Bärenstarkes Black Metal Album, welches die Folkloristische Seele Skandinaviens in Verbundenheit mit Natur und mystischen Wesen, in einem stimmigen musikalischen Werk aufleben lässt. Eingängig, packend, von schon fast Majestätischer Erhabenheit und dennoch kalt und bedrohlich, vermögen es die Schweden den geneigten Hörer in ihren Bann zu ziehen. Fans oben genannter Bands sollten hier Gleichermaßen fündig werden.

Punkte: 9,5/10

Anspieltipp: alles

Tracklist:

01. En Krona Av Is
02. Ur Mörker
03. Skymning
04. Den Fördärvande Sorgbundenheten
05. De Dansar På Berget…
06. I Avgrundens Djup
07. Gånglåt
08. Uttala Dess Namn
09. En Brynja Av Barr

Lineup:

Carl - Vocals, Guitars, Bass
H. Alarcón C. - Drums

https://www.facebook.com/BlodtarOfficial

Autor: Thomas

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Band: Blood Star (USA)
Genre: Heavy Metal
Label: Shadow Kingdom Records
Album Titel: First Sighting
Spielzeit: 32:39
VÖ: 21.04.2023

Aus Salt Lake City stammt das Quartett Blood Star um Frontfrau Madeline Smith. Bereits drei Singles gab es bisher zum Lauschen, welche im metallischen Untergrund schon reichlich für positive Furore gesorgt haben. Jetzt, auf dem Debüt "First Sighting", welches über Shadow Kingdom Records veröffentlicht wird, gibt es nur neue Titel für die bereits angefixten Metalheads, was ich auch schon bin.

Knackige Gitarrenriffs von Klampfer Jamison Palmer, welcher auch bei Visigoth aktiv ist, schreddern im klassischen Heavy Klanggewand auf mich ein. Ein treibendes Schlagzeug und ein Bass drücken mir ebenfalls voller Enthusiasmus aus den Boxen entgegen und dazu kommt der herrlich klare und wahnsinnig energetische Gesang von Madeline Smith. Dieser ist mitunter ein ganz eindeutiges Markenzeichen von Blood Star, erzeugt Gänsehautfeeling und zaubert mir ein wohliges Grinsen ins Gesicht.

Packende Melodien, super eingängige Refrains und tolle Zwischenteile mit Arrangements und Soli - jeder Song wirkt zu keiner Zeit künstlich konstruiert oder aufgeblasen. Bodenständigster Hard 'n' Heavy, welcher nur so vor Spielfreude strotzt. Kleine Besonderheit ist, dass bei "The Observers" Jamison Palmer den Hauptgesang übernommen hat. Auch seine Stimme besitzt eine eigene Klangcharakteristik und somit Wiedererkennungswert. Auch dieser Kracher reiht sich harmonisch in das Gesamtwerk ein.

Fazit:
Wirklich ausnahmslos jeder Song ist ein Hit und kleines Juwel geworden! Selbst das kurze Zwischenspiel "Dawn Phenomenon" überzeugt auf ganzer Linie. Bei der aktuellen Langrille wurde die Essenz der späten 70er Hardrock- und glorreichen 80er Heavy Metal Jahre zusammengefasst. Die Scheibe hat von der ersten bis zur letzten Sekunde nur packende Kracher auf Lager. Die Repeat-Taste drücken und gleich nochmal von vorne Lauschen... Jetzt schon ein schwermetallisches Highlight im Jahre 2023!

Punkte: 10/10

Anspieltipp: alles

Tracklist:

01. All For Nothing
02. Fearless Priestess
03. No One Wins
04. The Observers
05. Dawn Phenomenon
06. Cold Moon
07. Going Home
08. Wait To Die

Lineup:

Madeline Smith - Vocals
Jamison Palmer - Guitars, Vocals (Backing & Lead At Track 4)
Noah Henley - Bass
Al Lester - Drums

https://www.facebook.com/bloodstarslc

Autor: Blacky

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Band: Danava (USA)
Genre: Heavy Metal / Hard- / Progressive Rock
Label: Tee Pee Records
Album Titel: Nothing But Nothing
Spielzeit: 40:50
VÖ: 28.04.2023

Danava aus Portland in den USA gründeten sich bereits 2003 und bringen nach der Veröffentlichung ihres Debüts im Jahr 2006, Ende April nun ihr mittlerweile viertes Album heraus. Der Vorgänger wurde bereits 2011 veröffentlicht und seitdem gab es einige Besetzungswechsel. Mit ihrer Musik hat man sich, so die Band, an Vorbildern wie den frühen Black Sabbath oder Iron Maiden orientiert, sodass ich gespannt auf das neue Werk war.

Selbiges wirft dich mit dem gleich am Beginn platziertem Titelstück mitten ins Geschehen. Das ist wörtlich zu verstehen, beginnt das Lied doch mit einer wuchtigen Instrumental-Passage, die auch mitten im Song so hätte erklingen können. Dafür hat die ebenfalls wuchtige Produktion gesorgt, die einen echten Breitwand-Sound geschaffen hat. Das zweite Stück "Let The Good Times Kill" hätte mit seinem öffnenden Gitarren-Beginn allerdings besser an den Anfang des Albums gepasst.

Aus dem Soundgewitter schält sich der teils an Ozzy Osbourne erinnernde Gesang von Gregory Meleney. Diesen hätte ich mir einen Tick lauter gewünscht, auch wenn er sehr gut zur Musik passt. Selbige zeichnet sich durch bestens in die Songs eingefügte Gitarren-Passagen aus, die den einzelnen Titeln teils Jam-Charakter verleihen. Untermalt wird das Ganze von einer starken Rhythmus-Fraktion, bei der ich das Drumming hervorheben muss. Schlagzeuger Matthew Oliver gibt richtig Vollgas und baut das eine oder andere Fill in sein Spiel ein. Gleichzeitig klingt sein Instrument sehr natürlich, ist aber leider auch etwas in den Hintergrund gemischt.

So sehr der starke Sound auch gefällt, so ist die Produktion einen Tacken zu wuchtig. Das zeigt sich insbesondere, wenn sich in "Enchanted Villain" nach dem zuvor erwähnten wuchtigen Beginn ein schönes Metal-Riff aufbaut, das einen in einen echten Groove versetzt. Das schaffen die Songs nämlich leider nicht durchgängig, weil sie dich beim Hören richtiggehend umhauen und meist auch nicht im Ohr bleiben. Die Band setzt auch einen Synthesizer ein, der in "Enchanted Villain" für einige Melodie-Läufe sorgt, was ruhig öfter hätte vorkommen können.

Der Progressive Einfluss ist groß und die Songs sind manchmal sehr verschachtelt. Aber positiv fällt auf, dass keine abrupten Taktwechsel gespielt werden, die die Songs immer etwas zerstückeln würden. Trotz des teilweisen Jam-Charakters fügt sich alles gut zusammen. Am ehesten klingen die frühen Black Sabbath durch, aber auch das nur ab und zu. Die Truppe verfolgt vielmehr ihren eigenen Ansatz.

Mit "Nuthin But Nuthin" kommt gegen Ende eine nicht nur der Schreibweise nach abgewandelte Version des Titelstücks, in der die Band mit viel Synthesizer einfach nach vorne los rockt und die Gitarren in Kombination mit selbigem etwas Bedrohliches anzukündigen scheinen. Trotzdem passt der Titel nicht so richtig zum Rest des Albums.

Die ganz an den Schluss gesetzte, in einer slawischen Sprache gesungene Power-Ballade "Čas", zeigt, dass der Sänger auch ruhige Töne beherrscht. Effekte setzt die Band wenig ein. Ab und zu hallt der Gesang leicht und am Ende von "Strange Killer" ist eine Sirene zu hören, die sich bestens in das Soundgewitter einfügt.

Fazit:
"Nothing But Nothing" überzeugt nicht durchgehend. Die wuchtigen Songs zeichnen sich allerdings durch eine tolle Instrumental-Arbeit aus. Die mit zwei Gitarren, Bass und Synthesizer besetzte Band erzeugt den Eindruck einer größeren Besetzung. Die Titel hätten jedoch nichts von ihrem Charakter verloren, wenn sie etwas weniger wuchtig gespielt würden. Sie sind teils zu verschachtelt, um durchweg im Ohr hängen zu bleiben. Etwas mehr Titel wie "Enchanted Man", das sich nach hartem Beginn etwas zurücknimmt und echten Groove erzeugt, wären schön gewesen. Hier ertappt man sich beim Mitwippen und dem Wunsch, mehr davon zu hören. Trotzdem ist das neue Werk von Danava beileibe kein schlechtes Album und wird seine Anhänger finden.

Punkte: 6/10

Anspieltipp: Enchanted Man

Tracklist:

01. Nothing But Nothing
02. Let The Good Times Kill
03. Seasons Of Vengeance
04. Enchanted Man
05. At Midnight You Die
06. Strange Killer
07. Nuthin But Nuthin
08. Čas

Lineup:

Gregory Meleney - Vocals, Guitars, Synths
Peter Hughes - Guitars
Dominic Casciato - Bass
Matthew Oliver - Drums

https://www.facebook.com/danavaband
https://www.danavaband.com

Autor: Udo

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Zuletzt geändert von gelal am So 16 Apr, 2023 15:37, insgesamt 1-mal geändert.
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Band: Runemagick (S)
Genre: Doom / Death Metal
Label: Hammerheart Records
Album Titel: Beyond The Cenopath Of Mankind
Spielzeit: 47:50
VÖ: 28.04.2023

Die Schwedischen Oberklasse-Doom-Deather Runemagick sind gut 3 1/2 Jahre nach ihrem Meisterwerk "Into Desolate Realms", mit ihrem mittlerweile 13. Studioalbum zurück. Diesmal hat man sich deutlich mehr Zeit gelassen als zwischen Album 11 und 12, wo gerade mal 15 Monate dazwischen lagen. "Beyond The Cenopath Of Mankind", so der Titel der neuen Scheibe, beglückt den geneigten Hörer diesmal "nur" mit 6 Titel und knapp 48 Minuten Spielzeit, was gute 12 min kürzer ist als beim Vorgänger. Was aber nicht weiter tragisch ist, denn es kommt schließlich auf die Qualität an. ...und die ist, wie wir es von Runemagick gewohnt sind, ganz oben anzusiedeln.

Los geht es direkt mit der längsten Nummer der Scheibe. "Archaic Magick (After The Red Sun)" kommt von ganz tief unten aus den Boxen gekrochen und ummantelt dich mit einer Bedrohlichkeit, die ihres Gleichen sucht. Die Riffs schneiden dir langsam und tief ins Fleisch, sodass du regelrecht spüren kannst wie sich die Dunkelheit über dich ausbreitet und alles zu verschlingen droht. Die Gitarren sind hier wie Stahlseile, die das ganze Geflecht zusammenhalten. Die Leads lockern zwischendrin dieses Geflecht zwar auf, was dann auch die typisch vertrackten Züge annimmt, welche es immer wieder in Songs der Schweden zu vernehmen gibt. Dies sorgt für Abwechslung, was aber der drückenden Stimmung, der bedrohlichen Atmosphäre und der großen Sounddichte keinen Abbruch tut. Die extrem tiefen Growls von Nicklas tun dabei ihr Übriges, was die Bedrohlichkeit zusätzlich unterstreicht. Direkt mit einer der stärksten Nummern, die ich von Runemagick gehört habe, das Album eröffnet. Ganz stark!!!

Runemagick wären nicht Runemagick, wenn sie nicht auch variabel mit Geschwindigkeit und Melodie arbeiten würden, welche sie geschickt in die Songs einbauen. Dies zu schaffen ohne die bedrohliche Atmosphäre oder die beängstigende Stimmung des jeweiligen Stücks zu zerstören ist eine Kunst, welche die Schweden so gut wie kaum eine andere Band hinbekommen. Auch wenn ein feiner Groove eingebaut wird, bekommst du in keiner Sekunde das Gefühl der Song bricht aus seiner eigentlichen Struktur aus. Schön zu vernehmen in Songs wie "Endless Night And Eternal End" oder auch "The Storm Rode Beyond The Firmament", welcher nach hinter heraus aus seinem schweren Doom-Gewand ausbricht, am Ende aber wieder regelrecht zusammengeschnürt wird und langsam zu ersticken droht.

"Revocation Of Spectral Paths" ist zwar der Kürzeste Titel der Platte, kommt aber mit ganz "fiesen" Vocals und einer beängstigenden Stimmung daher, wie sie ein Horrorfilm á la Ring und Co. nicht besser hätte erzeugen könnte. Diese Nummer ist Death Doom in Vollendung, auch ohne opulente Spielzeit. Der Bass ist hier so drückend wie er es nur sein kann. Noch mächtiger drückt er nur noch in "Noctrunal Dieties Of Winter".

Das Album wird mit dem Titelgeber der Platte beendet, welcher langsam, schwer und mächtig daherkommt; eine träge Walze voller Dunkelheit und epischer Gewalt. Death-Doom in Reinform. Die Gitarren und die Vocals bilden hier die tragenden Säulen und alles kommt perfekt aufeinander abgestimmt durch die beiden Muscheln der Kopfhörer, woran die exzellente Produktion einen großen Anteil hat. Diese ist, wie auch der Mix, hervorragend gelungen. Das Ganze klingt dabei schön rau, ohne es jedoch zu übertreiben. Es gibt nur kleine Nuancen bei denen die Regler einen Hauch zu hoch gedreht wurden. Was aber bei dem großartigen Gesamteindruck und der Stimmigkeit des Albums nicht weiter in Gewicht fällt.
Kleine Anmerkung: Auf der Vinyl Version gibt es statt "Revocation Of Spectral Paths", "Visions of Nothing (Interlude to the Other Side)" zu hören. Zu diesem kann ich leider nichts sagen, da er mir nicht vorliegt. Wer also beide Stücke möchte, muss wohl CD und Vinyl ordern.

Fazit:
Runemagick sind und bleiben auch mit ihrem 13. Album eine der Sperrspitzen des Doom Death Metal. Gewaltig, schwer, bedrohlich und mit extremer Sounddichte kommt "Beyond The Cenopath Of Mankind" daher. Old School Death und klassischer Doom werden zu einer Einheit verwoben, wie es wohl nur diese Band zu tun vermag. Ausgeklügelte Arrangements schaffen es dabei immer genug Abwechslung in die Musik zu packen und damit einen feinen Kontrast zur Genre-typischen Monotonie zu bilden. Doom-Death der Extraklasse, welcher in jede Doom Sammlung gehört.

Punkte: 9,5/10

Anspieltipp: alles

Tracklist:

01. Archaic Magick (After The Red Sun)
02. Endless Night And Eternal End
03. Revocation Of Spectral Paths
04. The Storm Rode Beyond The Firmament
05. Nocturnal Deities Of Winter
06. Beyond The Cenotaph Of Mankind

Lineup:

Nicklas Rudolfsson - Vocals, Guitars
Jonas Blom - Guitars
Emma Rudolfsson - Bass
Daniel Moilanen - Drums

https://www.facebook.com/runemagick
http://www.runemagick.se

Autor: Thomas

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Band: Necronomicon (D)
Genre: Thrash Metal
Label: El Puerto Records
Album Titel: Constant To Death
Spielzeit: 48:41
VÖ: 28.04.2023

Bei Necronomicon aus Baden-Württemberg handelt es sich um wahre Urgesteine im deutschen Thrash Metal. Bereits 1984 gegründet, stehen die Süddeutschen nun mit ihrem zwölften Studioalbum auf der Matte. Einziges noch aktives Gründungsmitglied der vierköpfigen Formation ist Frontmann Freddy, dessen eindeutige Handschrift durch "Constant To Death" nun in die Plattenläden kommt. Er selbst ordnet den Langspieler zwischen Thrash und Power Metal, mit einer unverkennbaren Punk Note, ein. Zugegeben; Ich kannte die Jungs bisher nur vom hören und ich war zunächst kritisch was diese Genre-Kombination betrifft. Nimmt man sich allerdings ausreichend Zeit für den Silberling, versteht man durchaus was sich die Künstler dabei dachten und welche Vorteile sie aus den einzelnen Genres extrahieren konnten. Nach eigenen Angaben beschäftigt sich die Band auf "Constant To Death" mit dem aktuellen Zeitgeschehen und der Weltlage. Geschrieben wurde die Scheibe Anfang 2022.

Der Titeltrack heißt den aufmerksamen Zuhörer willkommen und bricht sofort mit Bass-lastigen Riffs ins Haus. Maschinengewehre im Einsatz erschaffen ein Kriegsdrama. Freddys kernige Stimme setzt ein und stimmige Riff-Salven durchströmen den Raum. Durch ihr rauchiges Auftreten legt sie sich perfekt in das Klangfundament. Ein richtig kerniger Thrash-Hammer prasselt da durch die Boxen. Insgesamt wurde den Tieftönern auf der Scheibe ordentlich Raum gegeben und diesen nutzen sie auch aus. Fetter Sound! Kann man nicht anders sagen! Die Gitarren sägen in feinster Thrash Manier durch die Lieder ohne sich zu verstecken.

Der zweite Track "They Lie" bedarf ebenfalls besonderer Erwähnung. Mit unter drei Minuten kein Langspieler aber ein wahres Brett. Er beginnt ziemlich ruhig und es sind lediglich Schritte und Stimmen zu hören, doch dann; HERE COMES THE PAIN!!! Schnell. Laut. Brachial. So hat mich ein Song schon länger nicht mehr mitgerissen. Hinter den Kesseln entzündet Rik Charron ein wahres Feuerwerk. Doublebass geladen und stehts im Einklang mit den Kesseln wird so das Fundament für die Langrille gegossen. Das ist einfach "On Point". Jetzt könnte man annehmen das Pulver wird zu Beginn der Scheibe verschossen und was darauf folgt wäre nur noch Formsache; jedoch weit gefehlt. Das Quartett haut eine Power-Thrash Hymne nach der anderen raus. Einzig die Gitarrenriffs ähneln sich manchmal etwas, was dem Gesamteindruck der Scheibe aber keinen Abbruch tut.

Der Power Metal Einfluss ist ebenfalls klar erkennbar. Die Melodieführung und die eingängigen Refrains setzten sich einfach im Ohr fest. Der Punk tritt prozentual gesehen am wenigsten in Erscheinung und macht sich eigentlich nur in Aggressivität und Geschwindigkeit bemerkbar. Eventuell könnte man diesem auch noch den einen oder anderen Drop zuschreiben. Ein ruhiger Themen Part, auf welchem innerhalb eines kurzen Augenblicks alle Instrumente aus der Ruhe herausbrechen und dem Hörer so richtig was um die Ohren hauen. Diese Spielweise würde ich Necronomicon ganz klar als einen der Hauptbestandteile ihres Stils attestieren.

"The Guilty Shepherd" und "A Voice For The Voiceless" sind ebenfalls astreine Kompositionen, welche sich wirklich im Ohr festsetzen. Während meiner Zeit des Probehörens hatte ich permanent irgendeinen Song im Kopf. Probehören? Es war eigentlich ein Rauf- und Runter-hören! Die vielen abwechslungsreichen Soli, welche in "Black Rain" besonders gut zu hören sind, wurden von Glen Shennon in den USA aufgenommen, während die restlichen Klänge im heimischen Studio ihren Weg auf das Tonband fanden. Mit Sicherheit hat auch die Auswahl von Drummer Rik und Solo Gitarrist Glen für die hohe Qualität des Outputs gesorgt. Ebenso die vielen Spezialeffekte, die jedem Song noch einen ganz eigenen Fingerabdruck verschaffen, sind wirklich gelungen. Freddy selbst gab an, dass das Album mehr als eine Sammlung von grundsätzlich unterschiedlichen Songs sei und man es gar nicht unbedingt als Gesamtwerk betrachten könne. Dem muss ich allerdings widersprechen. Grade diese Zusammenstellung, jeder Song mit seinen Besonderheiten und Feinheiten, erschafft eine Gesamtatmosphäre wie aus einem Guss, welche nicht mal entsteht wenn sich alle Songs gleich anhören würden. Genau das macht den Reiz für mich aus. Das "Outro" setzt dann dem Ideenreichtum noch einen drauf. Die Komposition aus verzerrten Schreien, Stimmen und leisen Streichinstrumenten und einem Klavier, passt gut in das Gesamtwerk und rundet die Scheibe ab.

Fazit:
Egal wie kritisch ich die Scheibe unter die Lupe nehme, ich finde sie einfach geil. Hier passt wirklich alles zusammen. Eine saubere Abmischung trifft auf hervorragend gespielte Instrumente während dem Ideenreichtum keine Grenzen gesetzt wurden. Bass-lastige Gitarrenriffs, treibende Drums, kerniger Gesang und Refrains, welche sich im Gehör festbeißen. Eine der besten Thrash Scheiben, die ich je gehört habe.

Punkte: 10/10

Anspieltipp: They Lie, Redemption, The Blood Runs Red

Tracklist:

01. Constant To Death
02. They Lie
03. Redemption
04. Stored In Blood
05. The Guilty Shepherd
06. A Voice For The Voiceless
07. Black Rain
08. Children Cry Alone
09. Bloodrush
10. Down From Above
11. The Blood Runs Red
12. Poverty Show
13. Outro

Lineup:

Freddy - Vocals, Guitars
Glen Shannon - Guitars
Marco Lohrenz - Bass
Rik Charron - Drums

https://www.facebook.com/necronomiconofficial
http://www.necronomicon.eu

Autor: Yannick

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Band: Fimbulvet (D)
Genre: Pagan / Black Metal
Label: Trollzorn Records
Album Titel: Portale
Spielzeit: 45:54
VÖ: 28.04.2023

Ganze 9 Jahre mussten wir auf neues Liedgut von den Thüringern warten. Ende April 2023 ist es endlich soweit und "Portale", das fünfte Studioalbum Fimbulvets, wird in Kooperation von Trollzorn Records und Einheit Produktionen erhältlich sein. Da ich bisher jedes Werk als äußerst gelungen empfinde, war ich umso gespannter, als die Ankündigung und die Scheibe für Metal Only ins Haus flatterte.

Gefühlvoll und verträumt leitet "Schwelle Zur Inbrunst" auf instrumentaler Ebene die kommenden 45 Minuten ein, bevor es mit dem Titelstück in die Vollen geht. Das bestens ausgewogene Verhältnis von Klargesang und Gekeife ist auch auf der neuen Langrille wieder zu finden. Stefans hymnische Stimme harmoniert im Wechsel mit seiner schwarzmetallischen Färbung enorm gut. Auch wenn diese beiden Gesangsarten miteinander kombiniert oder gar überlagert werden, ist ein inbrünstiges und erhabenes Gefühl geschaffen worden.

Es gibt klare und verzerrte Klampfen im Wechsel oder Miteinander und ein ballerndes, treibendes Schlagzeug. Besonders das pfeilschnelle Riffing mit dem bissigen Gesang erzeugt ordentlich Druck, welcher aber immer mit herrlichen Melodieläufen und Soli der zweiten Gitarrenstimme gepaart angereichert wird. Auch das akustische "Wie Ein Blatt im Wind" fügt sich wie ein kleines Zwischenspiel einwandfrei in das Schaffen ein. Was mich besonders entzückt, ist, dass es auf dem neuen Eisen von Fimbulvet wirklich keine Durchhänger und Lückenfüller gibt, sondern ausnahmslos alle Stücke echte Killer geworden sind. Stefan Gauger ist ein Genie in Sachen Komposition und Arrangements.

Fazit:
Fimbulvet melden sich mit einem Donnerschlag auf der metallischen Bühne zurück. Mit "Portale" ist der Band erneut ein episches und packendes Stück Tonkunst gelungen, welches sich nahtlos in die bestehende Diskografie einreihen kann. 20 Jahre Bandjubiläum können mit meinem Anwärter auf das Pagan Black Metal Album 2023 bestens abgefeiert werden! Endlich wieder heidnisch-metallische Tonkunst ohne kitschiges Gedudel und nerviges Kirmesgeblödel!

Punkte: 10/10

Anspieltipp: Feuertod, Drachentor, Patron Des Lebens

Tracklist:

01. Schwelle Zur Inbrunst
02. Portale
03. Neiding
04. Feuertod
05. Krieg Der Ratten
06. Drachentor
07. Wie Ein Blatt Im Wind
08. Der Finst're Poet
09. Traumfänger
10. Patron Des Lebens

Lineup:

Stephan Gauger - Vocals, All Instruments

https://www.facebook.com/FimbulvetOfficial
http://www.fimbulvet.com

Autor: Blacky

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Band: Bloodgutter (DK)
Genre: Death Metal
Label: Trollzorn
Album Titel: Death Mountain
Spielzeit: 37:16
VÖ: 05.05.2023

Bereits 2019 gegründet, stehen die vier Freunde von Bloodgutter nun mit ihrem Debütalbum "Death Mountain" auf der Matte. Über Trollzorn Records findet der neue Output nun seinen Weg in die Plattenläden. Bisher kann die Band mit einigen Liveauftritten und einem Lyric Video zu "Rot Awaits" aufwarten, welches sich ebenfalls auf "Death Mountain" wieder findet. Schmeißen wir die Scheibe also mal an.

"Katabatic Death Wind" eröffnet die Jagd und lässt gleich zu Beginn anklingen, wo die musikalische Reise hingeht. Extrem bratende Gitarren füllen sofort den klanglichen Raum, die Schießbude treibt ordentlich an und Basser Bjoern Jensen untermauert den Old-School Death Metal Sound, welcher auch gut und gerne in den 90er Jahren zu Hause sein könnte. Aber genau das war auch der Anspruch des Quartetts. Was mir positiv aufgefallen ist; die Dänen nehmen zu Gunsten des Songaufbaus immer wieder Geschwindigkeit aus der ohnehin nicht sonderlich schnellen Abmischung. Das soll natürlich nicht bedeuten, dass wir es hier mit einer lahmen Scheibe zu tun haben! Für mein Empfinden haben es sich nur immer mehr moderne Death Metaller auf die Fahne geschrieben, die härtesten und vor allem schnellsten sein zu wollen. Dass Bloodgutter hier aber die Ruhe weg hat und auf Qualität statt Quantität gesetzt hat, kommt dem gesamten Output sehr zugute und spiegelt wiederum den Oldschool Charakter wider.

Die Abmischung und Spielweise der Gitarren und ihrer Riffs haben wirklich Charakter. Besonders gut ausgeprägt bekommt man dies in "For The Empire" serviert. Knarzend und kernig mit der nötigen Tiefe füllen sie den Raum, hätten in puncto Facettenreichtum allerdings noch Luft nach oben gehabt. Im Gesamtwerk betrachtet hätten sich die Tracks noch etwas mehr voneinander abheben können. Oftmals war ich mir gar nicht sicher, welcher Song gerade läuft und erwischte mich dabei, wie ich nachschaute. Highlights gibt's natürlich trotzdem. "Down The Gutter" ist mir besonders durch seine schönen und stimmigen Taktwechsel im Einklang mit den Gitarren aufgefallen und hat sich zu meinem Lieblingssong der Scheibe gemausert.

Gesanglich wird man auf "Death Mountain" nicht enttäuscht. Frontmann Mikkels Growls passen sich durch ihr rotzig-kerniges Auftreten gut in das Klangbett ein, so, wie ich das von einer Death-Scheibe erwarte. Der Shortplayer "Unternehmen Gericht" gehört ebenfalls zu meinen Top Songs der Scheibe. Kurz und knackig, beinhaltet er dennoch alles, was ein Death Metal Kracher braucht.

Fazit:
Mit "Death Mountain" hat Bloodgutter ein grundsolides Death Metal Album kreiert. Wer auf den Death der 80er und 90er steht, sollte hier auf jeden Fall mal reinhören. Eine Schießbude, die ordentlich antreibt, brachiale Vocals, kernige Riffsalven und ein satter Bass runden diesen Sound ab. Etwas mehr Abwechslungsreichtum zwischen den einzelnen Songs hätte der Scheibe allerdings noch etwas mehr Aufwind gegeben.

Punkte: 8/10

Anspieltipp: Down The Gutter, For The Empire, Unternehmen Gericht

Tracklist:

01. Katabatic Death Wind
02. Rot Awaits
03. Artillery Supremacy
04. Torture Sacrifice
05. Down The Gutter
06. For The Empire
07. Unternehmen Gericht
08. Fill The Graves
09. Whirlwind Of Doom
10. Jaws Of Death
11. Our Final Conflict

Lineup:

Mikkel Lau - Vocals
Martin Soerensen - Guitars
Bjoern Jensen - Bass
NP Nielsen - Drums

https://www.facebook.com/bloodgutterband

Autor: Yannick

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Band: Pronostic (CDN)
Genre: Technical Melodic Death Metal
Label: Self Release
Album Titel: Chaotic Upheaval
Spielzeit: 39:40
VÖ: 12.05.2023

Pronostic ist ein kanadisches Trio, welches sich bereits vor dreizehn Jahren dem technisch ansprusvollen, zeitweise auch progressiven Melodeath Metal verschrieben hat. Nach dem Debütalbum sind inzwischen acht Jahre ins Land gegangen, bis sich die Jungs mit dem in Eigenproduktion entstandenen Nachfolgewerk "Chaotic Upheaval" zurückmelden.

Bereits die ersten Takte lassen mein Herz höher schlagen, da die Scheibe direkt mit einem Basssolo beginnt. Nachdem dann die Gitarren zunächst clean einsetzen, wird kurz darauf auch schon kompromisslos drauf losgeprügelt. Pronostic glänzen von der ersten Minute an durch hochkomplexe Songstrukturen und Rhythmen, aber auch mit mitreißenden Grooves und gefühlvollen Melodien.

Dass jeder, der seinen Beitrag zu diesem Album geleistet hat, sein Instrument in Perfektion beherrscht, dürfte jedem ziemlich schnell klar werden, zumal die Kompositionen einem jeden Musiker genügend Platz für virtuose Soli bieten. Auch eher genreuntypische Instrumente, wie beispielsweise ein klassisches Klavier oder auch ein Saxophon ("Massive Disillusion") werden gekonnt in die einzelnen Tracks eingebaut, ohne dass sie erzwungen oder fehl am Platz wirken. Ebenso schafft es der (fretless) Bass in fast jedem Track in den Vordergrund, indem Sperduklis ein technisch grandioses Solo zum Besten gibt oder einfach nur mit fetten Licks die Gitarrenfraktion unterstützt.

Allerdings ist auch der Bass eines der größten Mankos dieses Albums, da er sich durch seinen eigenwilligen, höhenlastigen Sound (teilweise klingt es, als wäre konstant ein leichter Wah-Effekt auf der Spur) leider nicht wirklich in das Gesamtgefüge einzubringen vermag. Vielmehr quäkt er dauerhaft neben dem eigentlichen Sound her, anstatt ihm die Tiefe und das Fundament zu verleihen, das musikalisch eigentlich gefordert wird. Dass es auch anders geht, zeigt das Trio in "The Pure Celestial Being", wo der Bass sich wundervoll in die Soundwand einbettet, ohne sich dabei zu verstecken.

Ebenso gilt es anzumerken, dass Pronostic auf diesem Album eine ganze Latte an Gastmusikern auffahren, die auch teilweise so namhaft in der Branche sind, dass es sich definitiv gut liest, jedoch die pure Masse schon etwas stutzig macht. Dass ein Session-Drummer angestellt wird, ist ja noch zu verkraften, zumal dieser einen fantastischen Job macht. Und auch das Saxophon ist fantastisch eingebaut. Allerdings bringen alle anderen Gastmusiker ihren eigenen Stil mit in das Album, was leider dazu führt, dass das ganze Werk an sich nichts wirklich Individuelles hat. Die Songs sind an sich wirklich stark komponiert und grandios dargeboten, aber insgesamt wirkt die Scheibe in sich nicht rund. Besonders der Einfluss von Fleshgod Apocalypse (vor allem "Concealed Parasite") ist konstant nicht zu überhören. Irgendwie passt das zwar kompositorisch alles zusammen, aber alles in allem springt nicht der Funke über, der Pronostic zu einer eigenständigen, wiederzuerkennenden Truppe macht.

Sich auf Anspieltipps festzulegen, die die Band repräsentieren, gestaltet sich demnach etwas schwierig, da es insgesamt keinen repräsentativen Stil gibt. Allerdings lohnt es sich definitiv, in "Massive Disillusion" reinzuhören, wo von epischen Orchestrations bis zum Saxophon-Solo alles vorhanden ist. Außerdem sticht "L'Impureté Globale" mit seinem düsteren Mittelteil positiv aus dem Gesamtwerk heraus.

Fazit:
"Chaotic Upheaval" ist ein kompositorisch starkes, unglaublich virtuoses und durchaus experimentelles Album, mit dem sich Pronostic nicht verstecken müssen. Allerdings muss man hierbei leichte Abstriche beim Sound machen und es haben auf dieser Scheibe zu viele Köche sprichwortlich den Brei verdorben, was leider vor allem auf Kosten der Individualität und des Wiedererkennungswertes der Band gegangen ist.

Punkte: 6,5/10

Anspieltipp: Massive Disillusion, L'Impureté Globale

Tracklist:

01. Indefinite Continuity
02. Massive Disillusion
03. Conclusion Impromptue
04. Concealed Parasite
05. Waves
06. Bare And Wretched
07. L'Impureté Globale
08. Drained By Remorse
09. The Pure Celestial Being
10. Abstract Entity

Lineup:

Charles "Butcher" Pilotte - Low Vocals, Guitars
Alex Lauzon - High Vocals, Guitars
Xavier Sperduklis - Bass

Guest Musicians:

Samuel Santiago - Session-Drums
Francesco Ferrini - Keyboards, String Arrangements
Christian Donaldson - Guitars Track 3
Marc Roy (Killitorous) - Guitars Track 3
Morane Chabot - Guitars Track 2
Sam Hampell - Saxophone Track 2
Alex Pelletier - Vocals Track 2, 6
Fannie Tassé Lessard - Vocals Track 2, 6
Krissy O'Shaughnessy - Vocals Track 2, 6

https://www.facebook.com/pronosticofficial

Autor: Sepp

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Band: Duskwood (GB)
Genre: Stoner Dessert Rock
Label: Ripple Music
Album Titel: The Last Voyage
Spielzeit: 45:12
VÖ: 12.05.2023

Das neue Album der Englischen Stoner Rocker Duskwood nennt sich "The Last Voyage" und führt die Geschichte des zeitreisenden Space Cowboys, der letzten Veröffentlichungen, fort. Die Band möchte, nach eigener Aussage, mit dem Thema etwas erschaffen, in das man eintauchen kann. Zitat "Das Schreiben von Songs über unser Kleinstadtleben oder den nächsten neuen Trend interessiert uns einfach nicht mehr."
Ob und wie ihnen das gelungen ist, kann man auf diesem Album hören. Dass der Sound immer wieder Genre Größen durchscheinen lässt, ist nicht vermeidbar aber auch nicht weiter tragisch.

Musikalisch geht das Quartett ohne Spielereien zu Werke. Man beginnt zwar beim Opener "Vagrant" mit einem ganz kurzen spacigen Intro, was natürlich gut zum Thema passt, kommt dann aber sofort zur Sache. Hier und das ganze Album hinüber gibt es harte, raue Stoner Riffs, die dir immer wieder ins Fleisch schneiden. Das Ganze kommt auch immer mit einem kräftigen Groove daher und wird mit gefälligen Soli und feinen Leads untermalt, welche ebenso rau wie trocken gespielt und geschickt in die Nummern intergriert werden. Der Gesang, welcher ebenso rau daherkommt, aber auch mal weich und klar zu vernehmen ist, thront oft über den Songs, ohne sich dabei aber zu sehr in den Vordergrund zu schieben.

Der Bass kommt mir persönlich etwas zu kurz, auch wenn er mal eigenen Akzente setzen kann. In diesem Genre darf er gern etwas präsenter sein. Das ist aber am Ende Geschmackssache. Die Songs klingen auch alle ziemlich ähnlich, was trotz der Abwechslung, welche Songs und Album innewohnt, doch auffällt. Auch gibt es immer wieder Momente wo man das Gefühl bekommt, der Song plätschert einfach vor sich hin.
Die Abwechsung wird vor allem durch Tempowechsel und das eine oder andere Break oder Solo erzeugt. Auch kurze Leads im Hintergrund haben dabei ihren Anteil oder auch mal ruhige Parts in der einen oder anderen Nummer.

Mix und Produktion sind genauso wie man es in diesem Genre erwartet, was beides passend zu Musik und Thema macht. Schön rau kommt alles durch die Anlage und in manchem Momenten kann man den Staub schon fast durch die Boxen strömen sehen, so trocken kommen die Riffs daher.

Fazit:
"The Last Voyage" ist ein gutes Stoner Dessert Rock Album, was handwerklich gut umgesetzt wurde und alles mitbringt was das Genre ausmacht. Auch wenn hier die "Hits" fehlen, die so richtig hängen bleiben und hin und wieder der eine oder andere Part "vor sich hin plätschert", so kann man doch von einem soliden Album sprechen. Duskwood sind oder werden jetzt nicht die Englischen Kyuss aber Fans der Amerikaner und des Genres sollten mal ein Ohr riskieren.

Punkte: 7,5/10

Anspieltipp: Vagrant, Blackhand

Tracklist:

01. Vagrant
02. Gammon Lord
03. She Calls
04. Blackhand
05. Iliad
06. Skyriders
07. Deathproof
08. Legacy

Lineup:

Liam Tinsley - Vocals
Greg Watts - Guitars
Aaron Tinsley - Bass
Hugh Landon - Drum

https://www.facebook.com/duskwoodmusic
http://www.duskwood.co.uk

Autor: Thomas

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Re: REVIEWS 2023 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Henget (FIN)
Genre: Avantgarde Black Metal
Label: Season Of Mist
Album Titel: Beyond North Star
Spielzeit: 37:37
VÖ: 19.05.2023

Die gegen Ende 2021 gegründeten Henget aus dem schönen Finnland stehen nun mit ihrem Debütalbum "Beyond North Star" auf der Matte. Versprochen wird Avantgardistisches Schwarzmetall. Zugegeben; das musste ich mir anhören! Ist Avantgarde doch ein sehr dehnbarer Begriff, konnte ich bisher doch meistens etwas damit anfangen. Hier habe ich also mit einer Black Metal Spielweise gerechnet welche es nicht in jedem Plattenladen zu finden gibt. So viel möchte ich vorgreifen; Es trifft auch zu.

Brachial und brutal geht es los, kratzige Gitarren bringen die ersten Noten hervor und der erste krasse Bruch steht an. Ein Chaos bricht aus, welches dazu neigt, den Hörer zunächst etwas zu überfordern. Extrem hohes Tempo trifft auf pfeilschnelle Gitarrenriffs, die Schießbude treibt so richtig an und das Keyboard hakt sich durch seine zarten Klänge ebenfalls immer wieder ein. Irgendwie doch noch etwas melodisch die ganze Mischung, eher aber für Verfechter skrupelloser Gewalt, meiner Meinung nach. Hin und wieder nimmt das Quartett etwas Tempo aus der Scheibe, was dem Album wirklich gut tut. Den Einsatz des Keyboards hätte man für meinen Geschmack allerdings etwas geringer ausfallen lassen können. Immer wieder werden Lücken mit einer Auswahl an Keyboard-Effekten gefüllt um der Scheibe noch eine Melodie beizufügen oder diesen Raum nicht ungefüllt zu lassen. Ich bin beim besten Willen kein Keyboard Hasser, hier war es mir nur etwas zu viel des guten. Besonders gut zur hören in "I Am Them".

Über das Album hinweg wurde auch immer wieder mit Soundeffekten wie Schreie die durch Mark und Bein gehen im Hintergrund, gut zu vernehmen im Titeltrack "Beyond North Star", oder dem weinen eines Babys gearbeitet. Im Enddefekt auch wieder eine Geschmackssache, in dem Fall aber durchaus als Bereicherung zu sehen. Die Gittarenriffs gefallen mir sehr gut. Sie sägen schön durch die Tracks und wurden hin und wieder mit Effekten belegt oder durch Verzerrer gejagt um mehr Abwechslungsreichtum in die Scheibe zu bringen. Aber auch klare, fein gezupfte Soli fanden ihren weg auf den Langspieler. Gesanglich lässt sich wirklich nichts aussetzen. Kratzig-verraucht und etwas keifend bringt King Aleijster de Satan die Vocals aufs Tonband und legt diese gut in das Klangbett der Verwüstung.

Bei der Abmischung gehen dann durch die Lautstärke und Geschwindigkeit der einzelnen Instrumente leider etwas die einzelnen Komponenten unter und alles verschwimmt etwas. Im Rausschmeißer "The Chalice Of Live And Death" kann man das denke ich gut nachvollziehen.

Fazit:
Wer auf harte, ungebügelte Musik steht, welche brachial und laut aus den Boxen hagelt wird hier durchaus fündig. Über die Länge der Scheibe fehlt mir dennoch etwas Abwechslung. Diese hat man zwar durch den Einsatz von Effekten oder Keyboard Parts immer wieder versucht einzubauen, das Ganze wirkt dann aber etwas zu überladen um langfristig im Ohr zu bleiben und mir dauerhaft Freude zu bereiten. Modern und fortschrittlich ist "Beyond North Star", keine Frage, etwas mehr von den Wurzeln des Schwarzmetalls in dezenter Kombination mit den Ideen der Finnen hätten mir jedoch mehr Freude bereitet.

Punkte: 5/10

Anspieltipp: Beyond North Star

Tracklist:

01. Dive
02. I Am Them
03. Henkivallat
04. The Great Spiral
05. Beyond North Star
06. Lovi
07. Nouse
08. The Chalice Of Live And Death

Lineup:

King Aleijster de Satan - Vocals
Jesse J. Heikkinen - Guitars, Keyboards
Lasse J. Launimaa - Keyboards
Ville J. Rissanen - Drums

https://www.facebook.com/hengetband

Autor: Yannick

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