REVIEWS 2022 VON DER METAL ONLY REDAKTION

Hier könnt ihr euch über bekannte Bands, ihre neuen Alben, ihre Fehltritte ... auslassen

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gelal
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Re: REVIEWS 2022 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Hath (USA)
Genre: Progressive Blackened Death Metal
Label: Willowtip Records
Album Titel: All That Was Promised
Spielzeit: 51:36
VÖ: 04.03.2022

Bei "All That Was Promised", so der Titel des Zweitlings der US Deather Hath, ist es das erste Mal, dass die Band als Quartett an die Sache herangegangen ist. Das Album beschäftigt sich mit den Versprechen, die man im Leben bekommen hat, ob eingehalten oder nicht. Was dabei herausgekommen ist, könnt ihr in 9 Tracks und fast 52 Minuten hören.

Es werden vom Label Bands oft in Genres eingeordnet, die man am Ende entweder gar nicht oder kaum wahrnehmbar entdecken kann. Hier ist das anders; ich habe lange kein Album mehr unter meine Fittiche genommen, welches die Genre Angabe des Labels so deutlich erfüllt. Allerdings hat man vergessen, die Progressivität zu erwähnen, welche hier so deutlich zum Tragen kommt, dass ich schon mal vorwegnehmen möchte; wer mit progressiven Metal so seine Probleme hat, braucht gar nicht weiterlesen, denn der wird, wenn überhaupt, nur schwer Zugang zum Album finden.

Das Album beginnt mit sanften Gitarrenklängen des Openers "The Million Violations", bevor nach ca. 40 Sekunden das erste harte Riff die Ruhe durchbricht, was aber nach ca. 70 Sekunden wieder abebbt, bevor nach einer weiteren halben Minute die komplette Macht der Band über dich herfällt. Da gibt es schwarz angehauchte Death Riffs, ein Schlagwerk, was sich zwischen schwarzmetallischen Blastbeats und Death Metal-mäßigen Grooves bewegt, und Growls, die dir die Lyrics so richtig fies entgegenschleudern. Das Progressive "Chaos" was auf dem Album immer wieder losbricht, kommt hier noch relativ dezent zum Tragen. Dies ändert sich allerdings direkt im Nachfolger "Kenosis", bei dem nebenbei erwähnt auch das erste Mal cleane Vocals auftauchen. Diese kommen allerdings relativ dünn rüber. In dem Stück gibt es dann das erste richtig starke Solo, welches eindrucksvoll das Können der Musiker unter Beweis stellt.

"All That Was Promised" wartet aber nicht nur mit einer Genremixtur auf, sondern weiß mit Abwechslung und Finesse zu punkten. Es gibt immer wieder Tempowechsel und Breaks in erwarteten oder auch unerwarteten Momenten. Auch ruhige Parts werden geschickt eingepflegt. Der Titelsong lässt dich sogar fast 2 Minuten verschnaufen, was den Fluss der Scheibe etwas stört und eine Spur zu lang ausgefallen ist, wenn er dann allerdings aus allen Rohren zu feuern beginnt, entschädigt das wieder. Trotz der hohen Progressivität, dem damit verbundenen "Chaos" und den Death Metal-mäßigen Dissonanzen, gibt es durch flirrende Leads immer wieder einen gewissen Grad an Melodie, welche sich manchmal fast unbemerkt untern den jeweiligen Song schleicht und dem Hörer gar nicht sofort auffällt. Dadurch haben die entsprechenden Nummern immer auch eine relative Eingängigkeit.

Die Produktion hätte, ob der hohen Progressivität, etwas sauberer ausfallen können. Leider lassen sich in den hochprogressiven Passagen die Instrumente schwer ausmachen, was gerade Leuten, die gern Details entdecken, missfallen dürfte. Was den schwarz- und todesmetallischen Anstrich angeht, der ist allerdings recht gut gelungen.

Fazit:
Das zweite Hath-Album ist ein verdammt schwarz gefärbter Todesblei-Brocken, welcher kraftvoll und mit Wucht aus den Boxen kommt. Die Band bekommt Progressivität und Blackened Death Metal gekonnt unter einen Hut und versteht es dabei, den Songs immer wieder einen gewissen Grad Eingängigkeit zu verleihen. Dies ist zwar kein Alleinstellungsmerkmal, verleiht dem Material aber schon eine Art Wiedererkennungswert und sorgt dafür, dass das Album leichter zugänglich wird, als die meisten reinen Prog-Alben. Aber auch hier ist angesagt, mehrere Durchläufe und Hin- und nicht nur Zuhören.

Punkte: 7,5/10

Anspieltipp: Kenosis, Casting Of The Self, Name Them Yet Build No Monument

Tracklist:

01. The Million Violations
02. Kenosis
03. Lithopaedic
04. Iosis
05. Decollation
06. Death Complex
07. Casting Of The Self
08. All That Was Promised
09. Name Them Yet Build No Monument

Lineup:

Frank Albanese - Guitars, Vocals
Peter Brown - Guitars
Greg Nottis - Bass, Vocals
AJ Viana - Drums

https://www.facebook.com/HathBand

Autor: Thomas

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Band: Helge (DK)
Genre: Black Metal
Label: Vendetta Records
Album Titel: Neuroplasticity
Spielzeit: 48:01
VÖ: 04.03.2022

Mit "Neuroplasticity" erscheint dieser Tage das Debüt der dänischen Black Metaller Helge. Ander als vermutet, ist der Name Helge nur bedingt an den Vornamen des Bandgründers Helge Nørbygaard angelehnt. Helge ist nämlich auch ein Name von Königen der dänischen und nordischen Sagenwelt und da Gründer und Könige den gleichen Namen haben, beschloss man, ihn auch als Bandnamen zu nutzen. Da auch die Songs die inneren Dämonen Helges thematisieren, macht der Bandname noch mehr Sinn.

Helge vertonen auf ihrem ersten Album den Black Metal in ihrer ganz eigenen Art. Beginnt das Album mit "Disavow" noch ohne Kompromisse mit einem typischen Black Metal-Gewitter, welches allerdings neben den ebenso typischen, kehligen Vocals auch schon mit Growls und Klargesang aufwartet, geht man schon im zweiten Stück "Dying To Become..." eingängiger zu Werke. Hier ist der Klargesang dominant und es wird mit flirrenden Gitarren eine Melodie in den Song gepackt, die zwar eine gewisse Monotonie in sich trägt, aber direkt im Kopf hängen bleibt. Dies erzeugt Atmosphäre und hat fast schon einen epischen Charme.

Nach dem düsteren, einminütigen Klangsample "Cordyceps" folgt "Thrall", welcher eine Art Mixtur aus den ersten beiden Nummern ist. Hier kommt man auf der einen Seite mit sägenden Riffs daher und feuert in Hochgeschwindigkeit aus der Schießbude, legt aber auf der anderen Seite auch wieder eine flirrende Melodie unter den Song, was auch in den anderen Stücken immer wieder geschieht. Genau wie die verschieden Vocals, sorgt das alles auch immer für entsprechende Abwechslung.

Dieses Wechselspiel in und zwischen den Songs betont, vor allem durch die unterschiedlichen Vocals, das Thema der Platte sehr gut. Denn genau wie bei den inneren Dämonen, seien es nun die von Helge oder deine eigenen, geht es halt auch auf und ab und der eine ist etwas böser als der andere. Helge setzen dies in Form von Härte und Aggressivität, aber auch mit einem gewissen Gefühl und "Sanftheit" (wenn man davon im Black Metal überhaupt sprechen kann) geschickt um.

"Lack Of Serotonin" geht im ersten Teil ins untere Mid-Tempo und erzeugt mit monotonem Drum und Klargesang eine klagende Stimmung, welche durch tiefe Growls bedrohlich wird. Im zweiten Teil verwandelt sich das Stück in einen aggressiven Black Metaller, bei dem das Doppelpedal getreten wird, dass es sich anhört, als bestünde die ganze Schießbude nur aus diesem. Dies steigert sich so dermaßen, dass du das Gefühl bekommst; gleich springt dir die Platte aus der Anlage. Doch kurz bevor dies passiert, endet das Ganze abrupt, was hier absolut passend ist.

Das eigentlich letzte Stück "Venomous Breath", das längste mit fast 12 Minuten, beginnt mit einem Akustikteil, bevor man dann alles vereint, was die Musik Helges ausmacht. Sägende und flirrende Gitarren, Klargesang, kehlige Black Metal Vocals, Growls und ich meine auch kurz female Vocals vernommen zu haben. Dazu die Drums, mal scheppernd, mal rasend, mal monoton, mal treibend und nicht zu vergessen, der Bass, welcher in den Stücken ebenso immer präsent ist. Am Ende klingt der Song mit einem längeren Klangsample und Knistern aus, bevor das Album mit dem 9-sekündigen Rauschen "Satori" schließt.

Bei Mix und Produktion hat man vieles richtig gemacht. Der Sound kommt leicht rau und erdig durch die Boxen und ist ziemlich düster eingefärbt, lässt aber auch den melodiösen Parts genug Raum. An manchen Stellen hätte es etwas sauberer klingen dürfen, aber bei diesen Klangstrukturen ist es sicher auch nicht einfach, es jedem recht zu machen.

Fazit:
Helge liefern ein starkes Debüt ab. Man geht musikalisch eigene Wege und zeigt bereits beim ersten Album einen hohen Grad an Wiedererkennungwert. "Neuroplasticity" ist ein variables, düsteres und manchmal verstörendes Black Metal Album, was für den geneigten Hörer die eine oder andere Überraschung parat haben dürfte. Helge bringen Old School, Moderne und den eigenen Anspruch an Black Metal geschickt unter einen Hut und werden wohl auch in Zukunft für die eine oder andere Innovation im Genre gut sein.

Punkte: 8/10

Anspieltipp: Disavow, Thrall, Venomous Breath

Tracklist:

01. Disavow
02. Dying To Become...
03. Cordyceps
04. Thrall
05. The Calling: Wakan Tanka
06. Depressive Waters
07. With The Attention Of A Million
08. Lack Of Serotonin
09. Venomous Breath
10. Satori

Lineup:

Danny Woe - Vocals
Torsten Madsen - Vocals
Balder Smed - Guitars
Helge Nørbygaard - Guitars
Henrik Jørgensen - Bass
Christoffer Djurhuus - Drums

https://www.facebook.com/HELGEofficialband

Autor: Thomas

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Band: Warpath (D)
Genre:Thrash Metal
Label: Massacre Records
Album Titel: Disharmonic Revelations
Spielzeit: 51:05
VÖ: 04.03.2022

Da sind sie wieder. Nachdem die Jünger 2020 mit dem Track "Innocence Lost" schon angeteasert wurden, gibt es jetzt mit der Langscheibe "Disharmonic Revelations" voll auf die Fresse.

Warpath anno 2022 sind gemeiner, düsterer und härter. Und das macht die Scheibe umso interessanter. Die Hamburger haben sich zwar nicht neu erfunden, aber bringen so manche Nuance ins Spiel. Hier eine Priese Death Metal, dort etwas Hardcore und ab und zu trifft einen die Sludge-Keule mit einer fast schon Post-Rock-Alternative Wucht.

Das mag jetzt hier ziemlich zerfahren klingen, aber neeee. Die Band verpackt alles sehr geschickt in das Warpath-Kostüm, was auch an den Vocals, Screams und Growls von Dirk Weiß liegt, der sich in diesem fiesen Hassbatzen von Songs austobt. Und vor allem ein Zugewinn ist die, jetzt auf zwei angewachsene, Klampfen-Batterie, die sicherlich live eine noch viel geilere Soundwand geben dürfte.

Alles in allem ein gewaltiger Monolith aus fiesen Arrangements, die kräftig die Schädel spalten. Klampfen-Riffs, die mal schnell und mal krass fies einem den Schweiß auf das Trommelfell zaubern. Bei all dem räudigen Songwriting kommt aber auch eine gewisse Virtuosität nicht zu kurz.
Es rockt einfach alles im Einklang von fiesen, gemeinen und derbe harten Melodien, die den Hörer in eine Tiefe ziehen, aus der dieser erst mal wieder herauskommen muss.

Hier muss nochmals die Zweier-Riff-Saitenfraktion gewürdigt werden. Was die beiden sich an Killer-Riffs aus dem Handgelenk schütteln ist einfach geil und im Zusammenspiel mit der Rhythmussektion und den Vocals wie ein kakophonisches Gewitter.

Fazit:
Irgendwie haben Warpath, bei aller Härte und so, hier ihr vielleicht emotionalstes Stück Metal raus gehauen. Zwischen all der Härte kommen auch die relativ ruhigen, weil langsamen Töne ("The Unpredictable Past") zu Gehör und bilden in irgendeiner Weise eine emotionale Fahrt durch die Tiefen der menschlichen Seele... oder so... Krasses Album. Absolute Hör-Empfehlung!

Punkte: 9/10

Anspieltipp: alles

Tracklist:

01. The Last One
02. Disharmonic Revelations
03. Parasite
04. A Part Of My Identity
05. Visions And Reality
06. Scars
07. Egos Aspire
08. MMXX
09. Resurrection
10. Decisions Fall
11. Digitized World
12. The Unpredictable Past
13. Innocence Lost (Bonus Track)
14. MMXX (Alternative Version) (Bonus Track)

Lineup:

Dirk "Digger" Weiß - Vocals
Roman Spinka - Guitars
Claudio Illanes - Guitars
Sören Meyer - Bass
Norman Rieck - Drums

https://www.facebook.com/WarpathHamburg
https://www.warpath-germany.com

Autor: Steiff

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Band: Vanir (DK)
Genre: Viking / Folk Metal
Label: Mighty Music
Album Titel: Sagas
Spielzeit: 59:36
VÖ: 11.03.2022

Liest man den Albumtitel der sechsten Studioscheibe der Dänen Vanir, müssen viele Folk Fans sicher gleich an die 2008er Platte von Equilibrium denken, die wirklich wahnsinnig viele geile Titel hatte.

Auf den Namen "Sagas" (einem simplen Palindrom) wurde das neueste Werk also getauft und muss sich wahrlich nicht verstecken. Forsch gespielter, immer hochenergetischer Viking Folk Metal erwartet den Hörer eine gute Stunde lang. Und diese Stunde ist vollgepackt mit allem, was man sich so vorstellt und wünscht. Nur Enttäuschung haben die sechs Herren nicht im Gepäck. Stattdessen gibt es unterhaltsame Musik, die zwar nicht total innovativ ist, aber dafür einen ganzen Batzen an Spielfreude, schön gestrickten Arrangements und eigentlich keine Verschnaufpausen bieten. Dabei variiert man innerhalb der Genregrenzen mit Tempo, Aggressivität ("Eindriði") und Stimmung. Es sei noch erwähnt, dass der Bombast sich gut in Grenzen hält. Das könnte vielleicht dem einen oder anderen "zu wenig" sein, ich finde jedoch, dass es auch ohne exzellent funktioniert.

Gleich der Opener "Day of Reckoning", der mit siebeneinhalb Minuten auch der längste Song der Scheibe ist, haut alles raus, was man von einer Viking Folk-Scheibe erwarten kann. Natürlich sind bei dem gebotenen Sound Parallelen zu anderen Bands wie Amon Amarth ("See the Dragons ride", "The Bounty of Flesh and Bone") oder den vielleicht unbekannteren Æther Realm ("Sessrúmnir") nicht zu vermeiden, stoßen mir nun aber auch nicht gleich sauer auf. Spielspaß wie bei Svartby gibt es auch hin und wieder zu hören ("Black Clad"), wobei Vanir doch recht "melodeathig" zu Werke gehen. Das beinhaltet nicht nur die durchgängig growligen Vocals, sondern auch schöne Twingitarren und neben einem angenehm hörbaren Bass auch grundsolide Drums, die sich für immer wieder eingestreute, kleine Attacken nicht zu schade sind. Und ja, auch ein Keyboard gibt es, doch Freunde der eher klassischeren Bandbesetzung können aufatmen. Die Keys sind nie überladen oder stechen unangenehm hervor. Sie sind immer eher passiv eingestreut und unterstützen das Songgerüst mehr, als dass sie es einreißen würden.

Die vorhin schon angesprochenen, nicht vorhandenen Verschnaufpausen braucht man bei diesem klasse Album gar nicht. Nicht nur als Fan der Band, sondern auch ganz allgemein kann man sich über die Qualität der Platte nur freuen. Als zusätzlichen Fanservice hat man sich für die 12 Songs der "Sagas" nicht nur von den nordischen Mythen und Legenden inspirieren lassen, sondern unter anderem auch von Tolkiens Herr der Ringe-Universum ("Battle of Middle-Earth"). Doch auch wenn jetzt alles wie nach einer duftenden Blumenwiese klingt, so ist dies mitnichten der Fall. Auch Vanir hat Corona schwer zu schaffen gemacht und die Kreation dieses Albums hat die Truppe zusammengehalten und ihr ein Ziel und einen Weg gezeigt, den sie gemeinsam beschreiten konnten. Das ging sicher nicht nur Vanir so, sondern wohl der ganzen Künstlerbranche. Umso beeindruckender ist im Falle dieses dänischen Exports das Ergebnis.

Fazit:
Diese Platte sollte einfach jeden Fan dieses Genres packen und noch lange festhalten. Die Songs sind stark, ziehen sich nicht künstlich in die Länge, es passiert immer was, und die Energie ist fast schon greifbar. Mit "Sagas" haben sich Vanir übertroffen und ein Viking Folk-Schwergewicht ohne Durchhänger veröffentlicht.

Punkte: 10/10

Anspieltipp: alles

Tracklist:

01. Day of Reckoning
02. Black Clad
03. See the Dragons ride
04. Dødsfærd
05. Eindriði
06. Sessrúmnir
07. The Bounty of Flesh and Bone
08. Æresstrid
09. Battle of Middle-Earth
10. Andvari's Curse
11. Gods of War
12. Visdomsmjøden

Lineup:

Martin Rubini - Vocals
Kirk Backarach - Guitars
Phillip Kaaber - Guitars
Lars Bundvad - Bass
Stefan Dujardin - Keyboards
Daniel Kronskov - Drums

https://www.facebook.com/Vanirband
https://www.vanir.dk

Autor: Godshand

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Band: Purple Dawn (D)
Genre: Heavy / Doom Rock / Metal
Label: Electric Valley Records
Album: Peace And Doom Session Vol. II
Spielzeit: 40:40
VÖ: 11.03.2022

Die Kölner Doomer von Purple Dawn bringen, obwohl erst 2020 gegründet, bereits ihre zweite Full-length an den Start. "Peace And Doom Session Vol. II" nennt sich das gute Stück und wird Anfang März über Electric Valley Records veröffentlicht.

Das (fast) instrumentale "Bonganchamun" leitet das Albumgeschehen ein und geht nahtlos in "100 Years A Day" über. Der kräftig-kernige Gesang von Patrick Rose harmoniert sehr gut mit dem doomig groovenden Gitarrensound, der hypnotisch aus den Boxen wabert. Klampfenmeister Timo Fritz entlockt seinem Instrument mal schleppend-langsame, mal zackige Heavy Riffs, die immer wieder in starken Soli gipfeln und tiefe, druckvolle Basslinien werden vom präzise abgestimmten Drumming begleitet.

Im weiteren Albumverlauf gibt es mit "The Moon Song" obendrein leicht melancholisch verträumte Gitarrenklänge zu hören, die sich zu einem gewaltigen Doom-Epos entwickeln. Eine sehr starke Nummer und einer meiner Anspieltipps!

Vielschichtige Rhythmuswechsel sorgen für einen interessanten, abwechslungsreichen Klangteppich, der in vielen Nuancen an die Vorbilder des Trios erinnern. Einflüsse von Pentagram und auch Led Zeppelin sind nicht von der Hand zu weisen. Auch mit dem Tempo wird hier und da gespielt und die Songs energetisch vorangetrieben. Zum Abschluss gibt es mit "Bonganchamun Part II" noch ein weiteres fast-Instrumental auf die Lauscher, welches das Album nach 40 Minuten ausklingen lässt.

Fazit:
Purple Dawn liefern ein handwerklich einwandfreies Album ab, das den Hörer in einen doomigen Strudel aus psychedelischen Heavy Riffs, erdigen Vibes und kraftvollen Vocals zieht. Diese Mischung weiß zu überzeugen und sollte vor allem Liebhaber des Genres aufhorchen lassen.

Punkte: 8/10

Anspieltipp: 100 Years A Day, The Moon Song, Death To A Dying World

Tracklist:

01. Bonganchamun
02. 100 Years A Day
03. Old Fashioned Black Madness
04. Power To The People
05. The Moon Song
06. Death To A Dying World
07. Bonganchamun Part II

Lineup:

Patrick Rose - Vocals, Bass
Timo Fritz - Guitars
Florian Geiling - Drums

https://www.facebook.com/PurpleDawnDoom
https://www.purpledawn.eu

Autor: Eva

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Band: Blackslash (D)
Genre: Heavy Metal
Label: Iron Shield Records
Album Titel: No Steel No Future
Spielzeit: 49:46
VÖ: 11.03.2022

Aus dem beschaulichen Donaueschingen erreicht mich die neueste Scheibe der mir bislang unbekannten Truppe Blackslash, die sich auf ihrem inzwischen vierten Album (und vermutlich auch schon auf den Vorgängern) der aktuellen New Wave of Traditional Heavy Metal Szene anschließen. Dabei tönen sie wie eine solide Mixtur aus den leider aufgelösten Booze Control und anderen Kollegen wie Traveler oder Hitten und reihen sich dort recht nahtlos ein.

Dies bedeutet zwar auch, dass man die ganz großen Innovationen mit der Lupe suchen muss, doch der geneigte Traditions-Metaller findet genau was er erwartet. So verneigt man sich natürlich auch vor den alten Legenden wie Iron Maiden, was vor allem auf die Lead Riffs zutrifft, aber auch vor beispielsweise Manowar, wenn das Intro von "Hammertime" mit einem ähnliche epischen Bass beginnt, nur um dann in eine schnelle Nummer umzuschlagen, die in der Form auch den Helden von Hammer King gut zu Gesicht stünde. Das Ganze wird mit gelungenen Soli und mehrstimmigen Refrains abgerundet.

Eingängige Titel wie der erwähnte "Hammertime", das Titelstück oder der mitreißende "Gladiators of Rock" bleiben auch direkt nachhaltig im Ohr hängen. Dem gegenüber stehen nicht minder memorable Mid-Tempo-Stampfer wie "The Power" oder "One For The Road", die stets gut von der kraftvollen Stimme des Frontmannes Clemens Haas getragen werden, wobei er nun auch kein Sangeskünstler in akrobatischen Kopfstimmen-Rekordhöhen ist, was aber auch keine Relevanz für diese Stilistik hat, wie ich finde.

Fazit:
Inzwischen finde ich, dass Bands wie Blackslash, die erwähnten Hitten und so weiter, locker die älteren Kollegen wie Skull Fist oder Enforcer überholt oder gar übertrumpft haben. Der neueste Output "No Steel No Future" hat die Band jedenfalls für mich so interessant gemacht, mich auch mit den älteren Werken auseinandersetzen zu wollen. Das gelingt schon lange nicht mehr jeder Truppe. Auch wenn's hier wie erwähnt kaum "Neues" gibt, wurde ich durch die Bank weg unterhalten und wirklich jeder Song konnte mich gut abholen. Wer also Spaß an der Rückkehr des klassischen Heavy Metals hat, bekommt hier 'ne ordentliche Portion Edelstahl serviert.

Punkte: 9/10

Anspieltipp: No Steel No Future, Hammertime, Gladiators Of Rock

Tracklist:

01. Queen of the Night
02. Midnight Fire
03. The Power
04. Under the Spell
05. No Steel no Future
06. Hammertime
07. Gladiators of Rock
08. One for the Road
09. Bombers
10. Demons of Life

Lineup:

Clemens Haas - Vocals
Christian Haas - Guitars
Daniel Hölderle - Guitars
Alec Trojan - Bass
David Hofmaier - Drums

https://www.facebook.com/blackslashband
https://www.blackslash-band.de

Autor: Slaine

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Band: Rizon (CH)
Genre: Melodic Metal
Label: Pure Steel Records
Album Titel: Prime Time
Spielzeit: 59:54
VÖ: 12.03.2022

Und wieder eine Pure Steel Kapelle, die mir bislang nicht weiter bekannt war. Diesmal haben wir es aber nicht mit teutonischem Traditional Heavy Metal oder klassischem US-Power Metal zu tun, sondern mit eher moderner ausgerichtetem, satt und druckvoll produziertem Melodic Metal in bester Pretty Maids meets Dynazty und Avantasia Manier.

Den Avantasia Effekt bekommt das Ganze für mich, da sämtliche Titel im Duett oder Chor, sowohl von männlicher als auch weiblicher Stimme, vorgetragen werden. Die hier zu hörende Dame Anastasia Panagiotou hat eine klare, aber gern auch mal kraftvolle Stimme und meistert sowohl rockige Grooves, als auch ruhigere Passagen, wohingegen Matthias Götz' knackige Stimme vor Energie nur so strotzt und auch durchaus mal in aggressivere Bereiche ausbricht, ohne es zu derb zu übertreiben. Dazu gesellen sich dann durch die Bank melodische Refrains im Sing-along-Stil, die größtenteils auch gut im Ohr hängen bleiben.

Die satte und saftige Produktion tut dann ihr übriges und drückt die teils modernen, teils klassischen und melodischen Riffs fett aus den Boxen.
Dazu kommen eingestreute, moderne Keyboardeinlagen und natürlich fehlt es auch nicht an stets melodischen Gitarrensoli. Die hör- und spürbaren Einflüsse anderer Bands liefern auch reichlich Abwechslung.

So beginnt der Mid-Tempo-Kracher "Love your Life" wie ein Rammstein-Klon und schwenkt dann ins wesentlich melodischere Gefilde um. Der groovige Stampfer "High Noon" oder das Hauptriff des griffigen "Rebel Heart" lassen deutlich die Hard Rock Einflüsse durchscheinen. Mit "Fuckin' Rock It" hat die Band auch einen echten und modern angehauchten Radioohrwurm mit den berühmten "Oooho"-Chören am Start, wohingegen sich "Time Till Kingdom Come" als reinrassige Akkustikballade präsentiert.

Fazit:
Durch die zweistimmig vorgetragenen Songs liefern Rizon mit ihrem neuesten Werk einen besonderen Pluspunkt, der ihr Album durchaus ein wenig aus der Masse hervorheben dürfte. Die Wahl von Fräulein Anastasia Panagiotou kann man somit nur als löbliche Ergänzung zur Band erwähnen, immerhin ist sie erst seit 2020 dabei. Die Scheibe besticht durch die Bank weg mit schönen Melodien, gelungenen Refrains und einem knackigen Soundgewand, das sich hören lassen kann. Wer also etwas moderneren und satten Melodic Metal sucht, sollte definitiv ein Ohr riskieren - oder besser gleich zwei.

Punkte: 10/10

Anspieltipp: Fuckin' Rock It, Time Till Kingdom Come, High Noon

Tracklist:

01. Truth Or Consequences
02. Rebel Heart
03. Torn
04. Fuckin‘ Rock It
05. Time Till Kingdom Come
06. Save My Soul
07. Love Your Life
08. High Noon
09. In The End
10. Back To The Game
11. Through The Fire
12. Heaven’s Gate

Lineup:

Matthias Götz - Vocals
Anastasia Panagiotou - Vocals
Christian Götz - Guitars
Reto Hähnel - Guitars
Maik Kindermann - Bass
Marco Küderli - Keyboards
Tom Lindegger - Drums

https://www.facebook.com/rizonrock
https://www.rizon.ch

Autor: Slaine

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Band: Chemicide (CR)
Genre: Thrash Metal
Label: RipRide Records
Album Titel: Common Sense
Spielzeit: 36:08
VÖ: 15.03.2022

Eins vorweg... "Old School Thrash as fuck", aber sowas von "as fuck".

Bei den Costa Rica Thrashern fühlt man sich in die Zeit versetzt, als es galt, den Thrash Metal für sich zu entdecken und Halswirbelverletzer wie Slayer, Possessed, Dark Angel und wie sie alle heißen/hießen, anzuchecken. Wie man an den drei genannten Beispielen evtl. bemerkt, handelt es sich hierbei um die etwas derbere Auslegung des "Gedresch Metalls". Oh, ich habe in dem Kontext Kreator vergessen mit anzuführen.

Nun weiß man ja als Beobachter der Szene aus dem südamerikanischen Raum, dass Bands dieses Genres mal gerne etwas chaotisch durch die Botanik rödeln. Zwar prügeln uns hier Chemicide sehr gepflegt mit der Abrissbirne die Knochen aus dem Leib, aber nie nur Hau-Drauf, sondern Hau-Drauf mit Finesse und in absoluter Vehemenz, was die Dynamik der Songs angeht.

Geile Brutalo-Klampfen-Riffs in Hochgeschwindigkeit peitschen einem die Arrangements mit der Präzision eines Dampfhammers in die Lauschlappen. Klar, sie können auch mal das Tempo drosseln, um einfach die Sache interessanter und virtuoser in all seiner brutalen Schönheit zu machen, ehe man im nächsten Moment einfach so eine in die Fresse gezimmert bekommt. Man sagt ja "a slap in the face makes you feel alive" und das kann hier kaum schöner nachvollzogen werden.

Die derbe Produktion und ein Sänger, der ziemlich angepisst zu wirken scheint, fügen all dies zu einem Tornado zusammen, der den Hörer packt, durch die Sphären schleudert und am Ende derbe auf den Grund der Hölle zerschmettert. Und man fühlt sich gut dabei.

Fazit:
Mit dieser Wucht-Scheibe, die übrigens neben ein paar EPs, Splits und Singles der vierte Langspieler ist, hauen Chemicide mal so richtig einen raus. Wer oben genannte Bands auf seiner Playlist hat, MUSS sich dieses Teil unbedingt anhören. Ich hoffe man wird noch viel von Chemicide hören, denn für mich ist dies eines der Highlights der letzten Monate in Sachen brutaler Thrash. Wirklich sehr geil!

Punkte: 9,5/10

Anspieltipp: alles

Tracklist:

01. Self Destruct
02. Lunar Eternity
03. Common Sense
04. Barred Existence
05. False Democracy
06. Color Blind
07. Strike As One
08. Disposable
09. It's An Action

Lineup:

Frankie - Vocals, Guitars
Sebastian - Guitars
Jorge - Bass
Luis Fer - Drums

https://www.facebook.com/chemicide

Autor: Steiff

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Re: REVIEWS 2022 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Eric Wagner (USA)
Genre: Doom Metal
Label: Cruz Del Sur Music
Album Titel: In The Lonely Light Of Mourning
Spielzeit: 36:53
VÖ: 18.03.2022

Der leider bereits 2021 verstorbene Ex-Frontmann von Trouble und The Skull liefert uns posthum noch (s)ein musikalisches Vermächtnis. Das Werk "In The Lonely Light Of Mourning" bietet erstklassigen Doom der alten Schule und die letzten Aufnahmen einer musikalischen Kollaboration etlicher Musiker, zusammen mit der stimmlichen Sangeskunst von Eric Wagner.

Tiefergestimmte Klampfen schrabbeln und schrubben meist gemächlich durch die Boxen und werden von Eric Wagners klarer Stimme begleitet. Der Gesang wirkt durch die Intonierung einzelner Silben leicht klagend und wird auch manchmal etwas "quäkig" in höhere Tonlagen gezogen.

Eine gewisse Ambivalenz besteht in musikalischer Umsetzung auf der einen Seite aus dieser traurigen und schwermütige Stimmung, welche aber auch häufig wieder in aufbruchsartige, Mut machende Klänge und Attitüden aufbricht. Für letzteren Teil sind dann die eingespielten Soli oder das Schlagzeug mit dessen besonders groovigen Intonationen und Fill-Ins verantwortlich. All die genannten Komponenten sind besonders gut z.B. im Titelstück auch dementsprechend hör- und spürbar.

Eine schöne Abwechslung bietet der Einsatz vom Cello beim schleppenden und dunklen "If You Lost It All". Dem gegenüber steht der wohl zackigste Song auf der Scheibe "Wish You Well".

Fazit:
Gefühlvoll, episch und überwiegend schwer melancholisch muten die letzten Aufnahmen von Eric Wagner an. Ein gelungener musikalischer Nachruf eines begnadeten Sängers und Songwriters. Für Liebhaber von Candlemass, Solitude Aeternus und Konsorten ein absoluter Pflichtkauf!

Punkte: 8/10

Anspieltipp: Isolation, Walk With Me To The Sun, Wish You Well

Tracklist:

01. Rest In Place
02. Maybe Tomorrow
03. Isolation
04. If You Lost It All
05. Strain Theory
06. Walk With Me To The Sun
07. In The Lonely Light Of Mourning
08. Wish You Well

Lineup:

Eric Wagner - Vocals
Chuck Robinson - Guitars, Bass
Dave Snyder - Guitars, Drums
Doug Hakes - Guitars (Strain Theory, Walk With Me To The Sun, Wish You Well)
Victor Griffin - Guitars (In The Lonely Light Of Mourning)
Ron Holzner - Bass (Rest In Place, Maybe Tomorrow, In The Lonely Light Of Mourning)
Sean McAllister - Bass (Isolation)
Tim Reeves - Bass (If You Lost It All, Strain Theory)
Matt Cross - Bass (Walk With Me To The Sun)
Brian Gaona - Cello (If You Lost It All)

https://ericwagner.bandcamp.com

Autor: Blacky

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Re: REVIEWS 2022 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Final Cry (D)
Genre: Melodic Thrash / Death Metal
Label: MDD Records
Album: The Ever-Rest
Spielzeit: 37:56
VÖ: 18.03.2022

Vier Jahre sind in die Lande gezogen, seit das niedersächsische Quintett Final Cry ihr letztes Album veröffentlicht haben. Was hat sich seitdem getan?

Leider muss ich direkt mit Kritik beginnen, denn der Sound lässt immer wieder zu wünschen übrig. Hin und wieder reißt mich ein Kratzen der Gitarren aus dem Hörfluss. Dabei haben sie doch so viel mehr zu bieten. Etwa wenn sie druckvolle, tiefe Akkorde mit melodiösen Höhen verbinden. Der Bass ist auch am eben erwähnten Druck beteiligt, an einzelnen Stellen ist dieser jedoch mit eher knarzigem Charakter herauszuhören. Die Drums klingen kraftlos, besonders die Snare Drum, handwerklich allerdings sauber und sicher. Der Gesang wirkt nicht bündig in den Mix eingewoben. Statt auf dem Instrumentarium zu thronen, geht er beinahe darin unter. Die nötige Aggressivität bringt er schon mit sich, bleibt aber platt.

Kompositorisch gibt es dazu leider Parallelen. Die Soli strotzen nicht gerade vor Virtuosität. Böse Zungen behaupten, ich könne das auch so spielen. Ungalant gestaltet sich auch zum Beispiel der Übergang vom Intro zum ersten Vers im Titeltrack "The Ever-Rest". Eine ruhige Passage cleaner Gitarren wird direkt und beinahe unvorhersehbar von einem Gewitter aus verzerrten Gitarren, Drums und Growls abgelöst.

Aber es gibt auch immer wieder Lichtblicke. Gerade dann, wenn sich die Melodien einzelner Instrumente in bester Melo-Death-Manier zu Harmonien verbinden, die eine grandiose Atmosphäre erzeugen. Besonders im Hinblick auf das Konzept des Albums, trifft das Ambiente den Nagel auf den Kopf. Jeder Song behandelt eine wahre Geschichte des frostigen Szenarios, das sich auch auf dem Albumcover wiederfindet.

Fazit:
Schade, dass ich mich immer wieder über den Sound oder den Mix geärgert habe. Dabei steckt hier drin eigentlich so viel Potenzial. Ich hatte sehr viel Spaß, gerade mit dem Titeltrack, der das beste Beispiel der eben erwähnten Atmosphäre präsentiert. Gerne Probehören, manch einer mag hier womöglich sein Glück finden.

Punkte: 4/10

Anspieltipp: The Ever-Rest, The Beckoning Silence

Tracklist:

01. The Brotherhood Of The Rope
02. The Ever-Rest
03. Down The Icefall
04. The Beckoning Silence
05. Seven Summits
06. Ascending The Avalanche
07. Mallory’s Mask
08. Into The Whiteout
09. Words Unspoken
10. This Ending

Lineup:

Kai Wilhelm - Vocals
Burghardt Sonnenburg - Guitars
Eiko Truckenbrodt - Guitars
Sonja Sonnenburg - Bass
Holger Feldmann - Drums

Guest Musician:

Herbie Langhans - Backing Vocals
Børd Wäsche - Backing Vocals

https://www.facebook.com/finalcryofficial
https://www.finalcry.de

Autor: Felix

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Re: REVIEWS 2022 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Glemsel (DK)
Genre: Black Metal
Label: Vendetta Records
Album Titel: Forfader
Spielzeit: 47:04
VÖ: 18.03.2022

Die Kopenhagener Jungs von Glemsel stehen mit ihrer ersten Full-Length "Forfader" bereit, um nicht nur ihre dänische Heimat zu erobern, sondern am besten die ganze Metalwelt.

Ziemlich klassischen Black Metal gibt es nach dem stimmungsaufbereitenden Intro "Arv", welcher zwar eingängig ist, aber auch ein Problem beherbergt. Die mit einer Ausnahme recht langen Songs, die bei 9 bis 11 Minuten Spielzeit liegen (die Ausnahme ist "Møntens Prædikant" mit um die 5 Minuten), verstärken das Problem, was ich habe, noch ein bisschen mehr. Es geht um die Aufmerksamkeit, die man "Forfader" widmen möchte, die aber sehr fragil ist. Denn der hier gebotene Black Metal ist zwar forsch und druckvoll und auch mit schön keifigen Vocals versehen, die sehr gut dazu passen, doch die Gitarren spielen in schnellen Tonfolgen sehr lange und überspannende Melodien, die mit dem ballernden, aber variantenarmen Schlagzeug schon fast tranceartige Zustände heraufbeschwören. Und die in die Länge gezogenen Titel resonieren mit diesem Phänomen noch. Theoretisch kann man dafür quasi alle Songs ins Feld führen, hier sei exemplarisch "Savn" genannt, dem statt 9 auch 6 Minuten ausgereicht hätten.

Letztlicht obliegt diese Entscheidung ja den Künstlern, aber mir persönlich passiert einfach zu wenig in den Songs, als dass meine Konzentration vom Album gebannt wird. Vor allem das sehr gut gelungene Intro "Arv" verspricht auch Ausflüge in den Post-Black Metal-Bereich, die mir sehr gut gefallen und meiner Meinung nach "Forfader" interessanter gemacht hätten.

Doch ich will das Werk nicht schlechter machen, als es ist. Es ist neu, und doch klingt es klassisch nach dem rauen Black Metal der 90er Jahre. Ungeschliffen, wüst und voller brachialer Energie. Normalerweise bleibt die einmal angeschlagene Geschwindigkeit über den ganzen Titel erhalten, aber dass das Quartett auch mal eine Pause einlegen kann, beweisen sie bei "Mod Afgrund", "Det Gamle Må Vige" und noch viel besser bei "Møntens Prædikant", der nach wenigen Umdrehungen zu meinen Favoriten avanciert ist - auch wegen seiner kurzen Spiellänge. Und das ist für mich umso erstaunlicher, da ich ein ausgewiesener Fan langer Songs bin, die normalerweise nicht in Metalradios oder bei Konzerten gespielt werden. Da wurde doch einiges an Potential aus der Hand gegeben.

Die Produktion ist der Musik angepasst und genauso rau und ungeschliffen, wie die Vocals von Sänger Asmund Iversen, der nebenbei gesagt einen fantastischen Job macht, indem er die Texte fast schon angewidert von der Welt herausspeit.

Fazit:
An die 50 Minuten Spielzeit, die besser zu 40 Minuten konzentriert worden wären, lassen bei mir "Forfader" mit einem etwas verwässerten Einduck zurück. Der Black Metal ist rau und lässt ein schönes 90er Feeling aufkommen, zeigt aber auch Schwächen, was die Eingängigkeit angeht, weil die Stücke so ausgedeht sind, dass man auch mal den Fokus verlieren kann. Potenzial hat die Truppe sehr viel, ich hoffe, sie nutzen es für die nächste EP oder Full-Length aus und scheuen sich nicht, auch andere Einflüsse (gerne Post-Black Metal) in ihrer Musik zuzulassen.

Punkte: 7/10

Anspieltipp: Møntens Prædikant, Det Gamle Må Vige

Tracklist:

01. Arv
02. Mod Afgrund
03. Savn
04. Møntens Prædikant
05. Det Gamle Må Vige
06. Ansigterne

Lineup:

Asmund Iversen - Vocals, Guitars
Sune Pedersen - Guitars
Mikkel Alkjær - Bass, backing Vocals, Lyre, Oboe
Joachim Højer - Drums

https://www.facebook.com/Glemsel

Autor: Godshand

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Re: REVIEWS 2022 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Powergame (D)
Genre: Heavy Metal
Label: Iron Shield Records
Album Titel: Slaying Gods
Spielzeit: 46:53
VÖ: 18.03.2022

Seit 2012 ist diese Bielefelder Stahlschmiede nun schon unterwegs und bewegte sich bisher, schön klammheimlich, unter meinem Radar.
Doch nun ist es an der Zeit, mir die Truppe mal zur Brust zu nehmen. Erfrischend finde ich bereits das bunte Covermotiv, das einen gezeichneten Luchadore im Kampf mit einem Minotaurus zeigt und angenehm Retro gezeichnet ist.
Der gezeigte Kämpfer ist das Bandmaskottchen "El Demonio Negro", was ich sehr löblich finde, denn welche Band macht sich noch die Mühe eine eigene Ikone im Eddie Stil zu kreieren.

Bei Eddie sind wir dann auch schon beim Thema. Denn die Einflüsse der eisernen Jungfrauen lassen sich genauso schlecht wegleugnen, wie der von verräterischen Priestern oder Hansestädtischen Kürbisköpfen. Twin Lead Salven reihen sich an Speed Kaskaden und werden immer wieder mit stampfenden Edelstahlwalzen-Passagen gekreuzt. Langeweile - Fehlanzeige!

Da fehlen dann auch genauso wenig die gut gesetzten Solos, sowie eingängige Refrains. Sänger Mätty hat eine klare aber kraftvolle Stimme, die gut zum melodischen Geballer passt und dem Ganzen einen schönen Retro-Anstrich verleiht, denn er erinnerte mich bisweilen an Scanners "S.L. Coe" wodurch Banger wie "Fire In The Sky" auch gut auf deren "Terminal Earth" Scheibe Platz gefunden hätten.

Mit astreinen Hymnen wie dem Power Metal Brecher "Sacrificer", dem recht angenehm britischen "Twisted Minds" oder dem eher traditionellen "Chasing The Lion" bleiben auch sonst kaum Wünsche offen. Für die nötigen anderen Nuancen sorgt dann der fast doomig schleppende Stampfer "The End Of The World", bevor man dann mit dem fast Ohrwurm lastigen "Midnite Steel" zu gewohnt speediger Form zurückkehrt.
Mit dem Grand Finale "The Chalice" liefert das eiserne Quartett dann, traditionell für die gebotene Stilistik, den epischen und überlangen Rausschmeisser, der nochmal alles an Können und Nuancen der Band auffährt und wie eine Reise durch sämtliche Facetten des Albums klingt.

Fazit:
Powergame liefern ein ziemlich ordentliches Brett für den geneigten Anhänger klassischer Heavy und Speed Metal Klänge ab, das einiges zu bieten hat.
Wer die zum Vergleich zitierten Heroen feiert, findet auch hier massenweise gutes Material.
Zwar gelingt es den Jungs nicht, den melodischen Metal um eine neue Evolutionsebene der Schöpfung zu erweitern, aber das ist auch gar nicht nötig wenn man weiß, wie man den Stahl zu schmieden hat. Und fürwahr, dank ihres hörbaren Könnens (und ihres Schmiedes El Demonio Negro) wissen sie dies formidabel umzusetzen.

Punkte: 9/10

Anspieltipp: Sacrificer, Midnite Steel, The Chalice

Tracklist:

01. Slaying Gods
02. Twisted Minds
03. Sacrificer
04. Chasing The Lion
05. Fire In The Sky
06. The End Of The World
07. Midnite Steel
08. Prelude To Suffering
09. The Chalice

Lineup:

Mätty - Vocals, Guitars
Marc-Philipp Längert - Guitars
Marc Zimmermann - Bass
Klaus-Gerald Fedeler - Drums

https://www.facebook.com/powergame.heavymetal

Autor: Slaine

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Re: REVIEWS 2022 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Confidential (N)
Genre: Symphonic Metal
Label: Massacre Records
Album Titel: Devil Inside
Spielzeit: 53:25
VÖ: 25.03.2022

Confidential ist eine von Astrid K Mjøn gegründete norwegische Symphonic Metal Band, die Ende März 2022 ihr Debüt "Devil Inside" unter die Leute bringt. Angekündigt als Album mit einer Mischung aus schnellen und langsamen, persönlichen Tracks, freute ich mich einmal mehr, dass in den heutigen Zeiten noch Bands gegründet werden.

Los geht es mit "Prelude To Resurrection", einem kurzen Instrumentalstück, das eine unheimliche Atmosphäre erzeugt und welches ich mir auch gut in einem Film vorstellen kann. Ein gelungener Auftakt des Albums. So etwas finde ich als Einstieg immer gut, stimmt es doch auf das Kommende ein und zeigt, dass sich die Band Gedanken gemacht hat.

Danach geht es dann richtig los. Fette Gitarren, Chöre, Double-Bass-Drums und präsente Keyboards versetzen uns gleich in einen richtigen Groove. Der sehr klare Gesang der Frontfrau und Bandgründerin setzt sich gut davon ab, die Band ist aber auch deutlich zu hören. Daher bezeichne ich gleich an dieser Stelle die Produktion als gelungen. Keyboards und Gitarren liefern sich Duelle und auch die Melodien kommen nicht so kurz. "So kann es ruhig weitergehen", dachte ich nach "Devil Inside" und "Salvation".

Leider zeigt sich dann der eine große Kritikpunkt, den ich habe. Mit "Forever Angel" folgt ein sehr ruhiges, sparsam instrumentiertes Lied, das den von den beiden vorherigen Stücken erzeugten Flow unterbricht, auch wenn am Ende die Band dazu kommt. Das Stück ist zu früh auf dem Album platziert. Ein paar schnellere Stücke und "Forever Angel" zum Verschnaufen etwa in der Mitte des Albums, wären besser gewesen. Mir ist natürlich bewusst, dass die richtige Song-Reihenfolge eine eigene Philosophie ist, aber das finde ich hier nicht so gut.
Dieses Muster wiederholt die Band das ganze Album hindurch, wobei ich die Melodien durchweg für gelungen halte. Es wäre aber schön gewesen, wenn die Musik noch mehr das "Metal" im Symphonic Metal betont hätte. Mehr Gitarren, mehr Drums, die Keyboards etwas mehr in den Hintergrund gemischt, und das Album hätte ganz anders geklungen.

Dass uns Confidential auch ein paar echte Schwergewichte um die Ohren hauen können, beweist die Truppe durchaus. So grooven etwa "Devil Inside" und "Salvation" ziemlich gut. Insbesondere beim letztgenannten gefällt mir die zweite Stimme von Gastsänger Jake E gut, der mit der kräftigen und klaren Stimme von Astrid K Mjøn eine schöne gesangliche Mischung zaubert. Das hätte ruhig ein paarmal öfter sein dürfen. Ich hätte mir auch gewünscht, dass Frontfrau Astrid K Mjøn andere Facetten ihrer Stimme gezeigt hätte, beispielsweise teilweise rauere, was nur ab und zu mal durchscheint, etwa in "Release My Symphony".

Richtig interessant ist "Devil Inside", wenn Confidential mal einen ganz anderen Rhythmus spielen. So kommt eines der besten Stücke, nämlich "Black Angel", ganz am Ende und schaff mit seinem leicht schleppenden Rhythmus einen gelungenen Kontrast zu manchem vorherigen Stück. Auch der gesangliche Beitrag von Madeleine Liljestam, die sich mit Astrid K Mjøn die Vocals teilt, ist richtig gut gelungen.

Fazit:
"Devil Inside" hinterlässt einen gemischten Eindruck. In den guten Passagen rockt es richtig gut los, während in den schwächeren Passagen das Album ausgebremst wird. Dabei sind auch die nicht so guten, weil etwas zu poppig wirkenden Songs, nicht wirklich schlecht, so dass ich guten Gewissens schreiben kann, dass die gelungenen Passagen überwiegen. Ich wünsche mir für weitere Alben eine Spur mehr Härte. Den grundsätzlichen Ansatz sollte die Band auf jeden Fall beibehalten, nur eben mit der dargestellten, etwas anderen Akzentuierung.
Letztlich darf man aber nicht vergessen, dass es sich bei "Devil Inside" um ein Debüt handelt. Und das ist trotz der Kritik gelungen. Für mich ist ein positives Zeichen immer, dass ich das ganze Album gerne höre und keine Titel überspringe. Dies ist hier der Fall. Trotz aller Kritikpunkte spreche ich deswegen eine Empfehlung aus.

Punkte: 6,5/10

Anspieltipp: Devil Inside, Historia, Black Angel

Tracklist:

01. Prelude To Resurrection
02. Devil Inside
03. Salvation
04. Forever Angel
05. Release My Symphony
06. Historia
07. Queen Of The Dark
08. Brother Of My Soul
09. Prophecies
10. My Kiss Of Death
11. Black Angel

Lineup:

Astrid K Mjøn - Vocals
David Hovde - Guitars
Frode Hovd - Guitars
Charlotte Stav - Keys, Piano, Backing Vocals
Jacob Hansen - Bass (Session)
Robert Myrhaug - Drums (Session)

Guest Musician:

Jake E - Vocals on "Salvation"
Madeleine Liljestam - Vocals on "Black Angel"
Jonah Weingarten - Orchestration
Rikard Edberg - Guitars on "Black Angel" and spoken Words on "My Kiss Of Death"
Morten Gade Sørensen - Drums on "My Kiss Of Death

https://www.facebook.com/ConfidentialBandOfficial

Autor: Udo

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Band: Kvaen (S)
Genre: Pagan / Black / Viking Metal
Label: Black Lion Records
Album Titel: The Great Below
Spielzeit: 39:08
VÖ: 25.03.2022

Zwei Jahre nach dem Einstand "The Funeral Pyre", welches ein Feuerwerk an Black- Pagan und Viking Metal entfachte, bringt Mastermind Jakob Björnfot seinen Nachfolger unter die Hörerschaft. Das zweite Album "The Great Below" erscheint ebenfalls über Black Lion Records. Auch hat sich Jakob hier einige Gastmusiker ins (Wikinger)Boot bei seinem Projekt Kvaen geholt.

Der Gesang ist klassisch-keifig, wie er im Schwarzmetall üblich ist. Er kommt in jeder Sekunde leicht kratzig und schön rau daher, ist aber dank der guten Produktion dennoch verständlich. Schnelle Stakkato-artige Schlagzeugsalven beherrscht Jakob ebenso, wie auch groovige Rhythmen. Die ersten beiden Songs auf der Platte rauschen voller Wucht durch die Boxen. Mit "In Silence" kommt der getragenere Teil des Songwritings zur Geltung.

Atmosphäre erzeugen hier die leicht hallig, verzerrten Klampfen. Die Leadgitarre schreddert angezerrte Riffs als musikalische Grundierung, während die Melodiespur von der überlappenden Axt schon leicht Post Black Metal-lastige Züge, wie beispielsweise bei "In Silence", aufweist. Schön sind auch die kleinen Wechsel im Taktbereich und in einzelnen Passagen.

Jakob hat hier nochmal deutlich den Anteil an Schwarzmetall erhöht und driftet häufig in epische und melodische Momente ab, bevor er sich dann erneut kompositorisch immer wieder auf den traditionellen Black Metal besinnt.

Fazit:
Der Nachfolger zu "The Funeral Pyre" ist spielerisch und kompositorisch ganz bestimmt noch um einiges virtuoser und technisch verfeinert ausgefallen. Trotzdem hat mich das Debüt ein wenig mehr begeistert, weil da die Mischung der Genres noch deutlicher auf die Titel Einfluss genommen hat. "The Great Below" ist ein schöner schwarzer Silberling, welcher leider die Markenzeichen und das leicht kauzige Ambiente von seinem Vorgänger nicht vollständig halten kann.

Punkte: 7/10

Anspieltipp: Sulphur Fire, Ensamvarg, Your Mighty Has Fallen

Tracklist:

01. Cauldron Of Plagues
02. The Great Below
03. In Silence
04. Damnations Jaw
05. Sulphur Fire
06. Ensamvarg
07. Your Mighty Has Fallen
08. The Fire Within Him Burns

Lineup:

Jakob Björnfot - Vocals, all Instruments

Guest Musician:

Tommi Tuhkala - Drums
Jeff Loomis - Solo on "The Great Below"
Nephente Fridell - Vocals on "In Silence"
Mike Wead - Solo on "Damnations Jaw"
Sebastian Ramstedt - Solo on "Ensamvarg"
Mathias "Vreth" Lillmåns - Vocals on "The Fire Within Him Burns"

https://www.facebook.com/OFFICIALKVAEN

Autor: Blacky

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Band: Heltekvad (DK)
Genre: Black Metal
Label: Eisenwald
Album Titel: Morgenrødens Helvedesherre
Spielzeit: 35:29
VÖ: 25.03.2022

Das Dreigestirn, welches schon durchs gemeinsame live musizieren bei Afsky ein eingespieltes Team ist, hat sich anscheinend gedacht; "wenn das so gut klappt, dann machen wird doch eine gemeinsame Band auf und bringen unsere Ideen unter einen Hut". Heltekvad, so der Name des "Huts", gründete sich also 2020 und kommt dieser Tage nun mit dem Debüt ums Eck. "Morgenrødens Helvedesherre" nennt sich dieses und serviert uns kalten, rohen, ins Fleisch schneidenden und klagenden Black Metal.

Bestimmend in den 7 Stücken sind dabei sägende Gitarren, flirrende Melodien und Drums, die meist amtliche Doublebass Attacken liefern und durch die Nummern rasen, aber auch einfach mal nur einen treibenden Rhythmus unter den Song packen. Trotz der Kälte die den Nummern innewohnt, ist auch der Bass eine tragende Komponente, die vor allem unterm Kopfhörer sehr gut auszumachen ist. Das ist so geschickt gemacht, dass das Klangbild nicht zu "fett" wird. Trotz allem gibt es die Black Metal typische Monotonie, die sehr Songdienlich verarbeitet wurde. Sehr markant sind die Vocals von Ole, welche mich immer wieder an Kim aka () von Lifelover erinnern, seine Schreie zerreißen förmlich die Luft.

In "Eder Og Hæder" übertreibt man es ein bisschen mit der Geschwindigkeit und überschlägt sich fast, was etwas Konfus wirkt, fängt dies allerdings geschickt mit Tempo- und Rhythmus-Wechsel auf. Ein Stück wie "Fornægter Din Aet" weiß dagegen mit einem fast schon epischen Charme und feiner Melodieführung zu überzeugen, was sich aber beides nicht in den Vordergrund schiebt, sondern geschickt ins Klangbild integriert und der Song somit auch nichts von seiner Kälte und Unbändigkeit verliert. Auch hier wird geschickt mit Tempo und Rhythmus variiert.

Immer wieder gibt es auf dem Album kurze Sequenzen mit Mittelalterlichen Klängen, was mir aber viel zu wenig (Lyrics hin oder her) ist, um den Stil, wie das Label, als Medieval Black Metal zu bezeichnen. Diese Klänge wären auch gar nicht nötig gewesen, denn das Album funktioniert auch ohne sehr gut. Auch wenn die Vorgehensweise in den Nummern ähnlich ist, was sie auf der einen Seite ausrechenbar macht, so gibt es auf der anderen Seite Breaks, Tempo- und Rhythmus-Wechsel die unerwartet kommen und für "Aha-Momente" sorgen. Wenn die Vocals mal nicht mit markerschütternden Schreien daherkommen, sorgen auch sie mit "Heulen" und "Rufen" für eine gewisse Abwechslung.

Was richtig gut gelungen ist, ist die Produktion. Das Klangbild ist schon fast als atmosphärisch kalt zu bezeichnen und trotzdem der Bass eine gewisse dunkle Note in die Musik legt, ist die Gradwanderung zwischen aggressivem dunklen Sound und kaltem, rohen Klang super gelungen.

Fazit:
"Morgenrødens Helvedesherre" ist ein wirklich gutes Debüt der Dänen, welches das Potential der Band gut widerspiegelt. Ein kaltes, rohes, unbändiges und aggressives Black Metal Album, welches dem Hörer mit verzweifelten, klagenden Vocals ins Gesicht geschleudert wird, ihn aber auch mit feinen, flirrenden und teils epischen Melodien zu besänftigen weiß. Für Freunde des kalten und rohen Black Metal, welcher aber nicht altbacken und nach Garage klingt, eine unbedingte Empfehlung.

Punkte: 8/10

Anspieltipp: Fornægter Din Aet, Døden Sved Himmelens Port

Tracklist:

01. Morgenrødens Abenbaring
02. Ærbødig Er Den So M Sejrer
03. Ved Sværdets Klinge Skal Du Forgå
04. Eder Og Hæder
05. Fornægter Din Aet
06. Du Skæbnesvangre Stund
07. Døden Sved Himmelens Port

Lineup:

Ole Luk - Vocals, Guitars, Bass
Simon Skotte - Guitars, Bass
Simon Frenning - Drums, Backing Vocals

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Autor: Thomas

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