REVIEWS 2022 VON DER METAL ONLY REDAKTION

Hier könnt ihr euch über bekannte Bands, ihre neuen Alben, ihre Fehltritte ... auslassen

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REVIEWS 2022 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Re: REVIEWS 2022 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Necrophagous (S)
Genre: Death Metal
Label: Transcending Obscurity Records
Album Titel: In Chaos Ascend
Spielzeit: 45:24
VÖ: 07.01.2022

Ein fettes Line Up und noch fettere Klänge werden mir mit der Debütscheibe der Schweden Necrophagous versprochen. Und Versprechen sollte man immer halten. Transcending Obscurity Records sind sich ihrer Verantwortung zum Glück bewusst und hauen uns Anfang 2022 "In Chaos Ascend" um die Ohren.

Nur drei Mannen braucht es, um auf der Platte anständigen und ordentlich wummernden Death Metal zum Beben zu bringen. Diese sind auch keine Unbekannten, steht bzw. stand man als Mitglieder von Istapp, Entrails oder Visceral Bleeding doch genau in der richtigen Ecke, um genug Ahnung von dem zu haben, was der geneigte Death Metal Hörer sich wünscht.

Growlige Vocals, schön erdig und fies, ein ballerndes Schlagzeug, was punktgenau draufhaut und ein stets grindender Bass machen hier alles richtig. Es gibt schnellere Nummern wie das "Traitors And The Pendulum" oder bissige Titel wie den Titeltrack "In Chaos, Ascend". Da im Infosheet die gängigen Genregrößen aneinandergereiht werden wie bei einer Perlenschnur (Morbid Angel, Dying Fetus, Cannibal Corpse usw.), kommt man nicht umhin, diese Truppen auch in den Songs wiederzufinden. Das spricht in meinen Augen aber eben für die Qualität der Songs. Ich mag jetzt nicht jeden Titel irgendeinem Vorreiter zuordnen, hier sei nur "Wolf Mother" exemplarisch für die Nähe zu Cannibal Corpse genannt. Aber was will man auch erwarten? Nicht jede neue Band erfindet jedes Genre neu. Und wenn man eine klassische Deathertruppe wie Necrophagous vor der Nase hat, die klassischen Death Metal rocken, dann klingt das eben auch schon mal so, als wenn man das schon mal gehört hat. Das macht den Dreier noch lange zu keiner plumpen Kopie. Die Songs dieser Dreiviertelstunde an Spaß haben genug einzigartige Merkmale, um für sich selbst zu stehen und sprechen. So findet man z.B. schöne Läufe in "Blood On The Stone Of Thee Monuments", die (wie eigentlich alle Titel) sehr abwechslungsreich gestaltet sind.

Die Produktion ist sehr gut und passt für so ein erdiges Death Metal Album hervorragend. Der Klang ist nicht spiegelglattpoliert, sondern rau genug, um den dreckigen Sound zu fördern.

Fazit: Mit ihrem Erstlingswerk legen uns die Schweden ein dickes Brett vor die Füße. Schwer mit Death Metal beladen, sollte es vor allem die alten Fans ansprechen, ist abergenauso auch für Neulinge und Einsteiger geeignet.

Punkte: 8,5/10

Anspieltipp: The Vile Embalmed, Wolf Mother

Tracklist:

01. The Binding
02. Order Of The Lion
03. At Dawn Thee Immolate
04. Traitors And The Pendulum
05. In Chaos, Ascend
06. Wolf Mother
07. Blood On The Stone Of Thee Monuments
08. The Vile Embalmed
09. The Plague And The Arts
10. Horns Of Seven
11. Wreaker of Pain

Lineup:

Tommy Carlsson - Vocals, Guitar
Jocke Svensson - Bass
Martin Michaelsson - Drums

https://www.facebook.com/necrophagous.sweden

Autor: Godshand

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Band: Needless (HUN)
Genre: Progressive Melodic Death Metal
Label: Uprising Records
Album Titel: The Cosmic Cauldron
Spielzeit: 57:08
VÖ: 07.01.2022

Die Ungarn Needless veröffentlichen mit "The Cosmic Cauldron" ihr zweites Album. Bereits 2004 als Heimprojekt gegründet, formte sich schon bald eine vollwertige Band, mit der man 2009 dann die erste Demo veröffentlichte. 2015 folgte eine EP und 2019 das Debüt "Heresy". Die musikalischen Ergüsse, welche die verschiedensten Genres vereinen, lief Kritikern und Fans ziemlich gut durchs Gehör, was nun natürlich mit dem Zweitwerk bestätigt werden soll. Die Band nimmt den Hörer auf ihrem Konzeptalbum mit auf die Reise eines Astronauten in die endlosen Weiten des Universums, um es mal etwas klischeebeladen zu sagen.

Die 10 Songs der Platte variieren zwischen 3:41 und 10:05 Minuten Länge, was viel Platz für die progressiven Arrangements bietet. Und diese sind hier "en masse" vorhanden. Das Album startet mit "Warvoid A.D.", welcher mit einem spacigen Intro und Sprachsamples eingeleitet wird und sich zu einem vertrackten Death Metaller entwickelt. Dieser eingangs erwähnte spacige Moment wird uns allerdings über die Länge der Platte hin nicht verfolgen, also wer jetzt befürchtet hat, ständig mit "Weltraumklängen" beschallt zu werden, den kann ich beruhigen.

Von Beginn an zeigen die Ungarn, wie gut sie es verstehen, ein gewisses Chaos zu erzeugen, aber gleichzeitig auch hochmelodiöse Linien zu zeichnen. Auf der anderen Seite ist immer eine massive Aggressivität in den Nummern vorhanden, welche dir voll in die Fresse haut, wie es so schön heißt. Was immer wieder auffällt, ist der Spagat zwischen den verschiedenen Genres. Die Grundausrichtung ist hier zwar eindeutig der Progressive Death Metal, es gibt aber auch den einen oder anderen thrashigen Moment, schleppende Parts, welche schon mal in Richtung Doom schielen und auch einen amtlichen Groove, wie wir es im Stoner Rock/Metal kennen, kann man hin und wieder vernehmen.

Gitarren und Schlagwerk bilden ein solides Grundgerüst, in welchem sich alles andere geschickt einfügt, dabei aber auch selbst Akzente zu setzen vermag. Der Bass könnte manchmal vielleicht noch eine Spur mehr in Erscheinung treten, was aber nur marginal auffällig ist. Ansonsten kommt das Ganze sehr stimmig rüber. Die progressiven Frickeleinen werden hier nie nervig, weil sie in den komplexen Arrangements perfekt positioniert sind. Auch bei den Vocals kommt man nicht puristisch daher, sondern weiß mit Death-typischen Growls genauso zu punkten wie mit Shouts und fast schon schwarzmetallischem Gekeife. Auch cleane Vocals fehlen nicht und mit den female Vocals in "Planet Oblivion" trägt man noch zusätzlich zur Abwechslung bei.

Produktion und Mix sind genauso auf hohem Niveau wie die Musik selbst und lassen das Album genau so klingen, wie es sich für so einen progressiven Leckerbissen gehört. Vor allem unterm Kopfhörer lässt sich, trotz des komplexen "Wirrwarrs", alles differenziert ausmachen und vor allem die Feinheiten gut erhören. Deshalb gebe ich hier auch eine Kopfhörer-Empfehlung.

Fazit:
Needless machen auf "The Cosmic Cauldron" alles richtig und beweisen mit ausgefeilten, komplexen Arrangements und einem Gespür für Melodien, dass auch progressiver, technisch anspruchsvoller Death Metal eine gewisse Eingängigkeit besitzen kann. Diverse Soli, Breaks und Tempowechsel, die unterschiedlichen Vocals und nicht zuletzt die Produktion tragen ebenso zum Gelingen der Platte bei. Hier wird dir zwar voll in die Fresse geboxt, dies aber mit feiner Note serviert. Wer progressiven Metal und Death Metal geleichermaßen mag und das zusammen auch noch auf technisch hohem Niveau angerichtet haben möchte, der sollte hier zugreifen.

Punkte: 9/10

Anspieltipp: alles

Tracklist:

01. Warvoid A.D.
02. Astrogate The Spectral Lane
03. The Predation
04. Mournful Heavens
05. The Cosmic Cauldron
06. Odium
07. The Prism Fortress
08. Chrononaut
09. Planet Oblivion
10. Transgalactic

Lineup:

Ádám Foczek - Vocals
Fogl Botond - Guitars
Tamás Bárány - Guitars
László Bánfalvi - Bass
Kasper Botond - Drums

Guest Musician:

Martina Horvath (Thy Catafalque) - female Vocals on Planet Oblivion

https://www.facebook.com/Needlesshun

Autor: Thomas

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Re: REVIEWS 2022 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Tristan Harders Twilight Theatre (D)
Genre: Melodic / Power Metal
Label: Pride & Joy Records
Album Titel: Drifting Into Insanity
Spielzeit: 49:02
VÖ: 14.01.2022

Tristan Harders Hauptband Terra Atlantica war mir bisher unbekannt gewesen. Daher erschien es mir im ersten Moment ungewöhnlich, ein Album zu hören, auf dem der Sänger der Band als Solo-Projekt bisher unveröffentlichte Stücke herausbringt. Dass ich die Band und ihre Musik nicht kenne, ermöglicht dieser Umstand aber ein unbefangenes Herangehen ohne ständiges Vergleichen.

Angekündigt als melodisches Power Metal-Album, geht es mit einem halbminütigen, passend "Entrance" benannten, Intro los. Als Einstieg finde ich sowas gut, ermöglicht so eine kurze Eröffnung doch die Möglichkeit, sich zurückzulehnen und auf das Kommende einzustellen. "Drifting Into Insanity" ballert dann ab "The End" gut los. Double-Bass-Attacken beim (programmierten) Schlagzeug, Keyboards, fette Gitarren; es wird das volle Spektrum geboten. Dazu kommt der kraftvolle, teils durch eine zweite Stimme verstärkte Gesang. Melodie wird hier groß geschrieben und gelegentliche, etwas abrupte Taktwechsel sorgen für einen ganz leichten Prog-Einschlag, was sich aber zum Glück in Grenzen hält.

Und so rauscht das ganze Album durch. Ab und zu wird mal etwas auf die Bremse getreten, wie beispielsweise bei "Halls Of Glory" oder "When The Fairy Tales Are Gone". Aber die immer wieder einsetzten Double-Guitarbretter rufen uns immer wieder in Erinnerung, dass hier Metal gespielt wird.
Sehr positiv fällt die Produktion auf. Der Gesang ist klar in den Vordergrund gemischt und kommt sehr deutlich aus den Boxen. Die anderen Instrumente sind aber stets gut zu hören. Man hat das Gefühl, dass tatsächliche eine komplette Band spielt.

Die Songs sind alle gut gemacht und es gibt keine Aussetzer auf dem Album. Leider fehlen aber die großen Stücke, die man gerne sofort nochmal hört. Die Melodien sind zu beliebig. Ich hätte mir ein paar Titel gewünscht, die ich den Tag über im Kopf behalte, Lieder, die ich mir früher mit der Single-Repeat-Funktion des CD-Players kaputt gemacht hätte.

Fazit:
"Drifting Into Insanity" hinterlässt einen gemischten Eindruck. Melodie und Metal werden geboten und man vergisst, dass hier keine komplette Band, sondern im Wesentlichen ein Sänger und Multiinstrumentalist agiert. Aussetzer gibt es keine. Allerdings brennt sich das Album nicht so ins akustische Gedächtnis ein, dass man den "Haben-wollen-Effekt" spürt. Hardcore-Sammler, die von ihren Bands alles brauchen, können aber mit gutem Gewissen zuschlagen.

Punkte: 6/10

Anspieltipp: keine

Tracklist:

01. Entrance
02. The End
03. Open The Gates
04. Rise Against The Tyranny
05. Halls Of Glory
06. Interlude in G# Minor
07. Quests Into The Mountains Of Steel
08. When The Fairytales Are Gone
09. In The Realms Of Memories
10. Back To Avalon
11. Save Me From Insanity
12. Between The Battles

Lineup:

Tristan Harders - Vocals, all Instruments

Guest Musician:

Robin Kelka, Finn Harders - Additional Choirs
Tomi Fooler - Vocals on Save Me From Insanity
Gabriel Tuxen - Guitar-Solo on Save me From Insanity

https://www.facebook.com/tristanharderstwilighttheatre

Autor: Udo

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Re: REVIEWS 2022 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Maule (CDN)
Genre: Heavy Metal
Label: Gates Of Hell Records
Album Titel: Maule
Spielzeit: 38:31
VÖ: 14.01.2022

Seit 2017 schicken sich die vier Recken von Maule an, die ungestüme Seite des traditionellen NWOBHMs wieder aufleben zu lassen. Nach einer Demo, die 2019 veröffentlicht wurde, liegt nun das erste Studioalbum vor. Wobei man dazu sagen muss, dass die 5 Tracks der Demo hier allesamt neu aufgenommen vertreten sind. Somit gibt es nur vier wirklich "neue" Songs.

Die Stilistik liegt irgendwo zwischen Blitzkrieg, Diamond Head und den alten Satan aus Newcastle. Auch die berühmten Iron Maiden-Einflüsse lassen sich in manchen Riffs nicht von der Hand weisen. Dazu hat Frontman Jakob Weel ein ähnliches Timbre wie Stallion-Shouter Pauly oder Kryptos' Ganesh K. und geht einem beim Hören mehrerer Songs hintereinander schon leicht auf die Nerven, da es kaum Variationen im Höhen-/Tiefenbereich gibt. Muss man schon mögen. Mir persönlich fehlen auch die Refrains, die wirklich im Ohr hängen bleiben. Eigentlich kann man hier nur den gelungenen Titel "Summoner" und das abschließende "We Ride" nennen, das gegen Ende mit einem kleinen Doom Part überrascht.

Die Songs bewegen sich überwiegend im schnelleren Tempobereich und bieten eher phasenweise Mid-Tempo-Einlagen. Stärker ist die Band für mich, wenn sie in drei der neun Songs mal das Tempo ein wenig rausnehmen und dadurch hymnischer werden. Die Soli sitzen an sich alle gut und der gesamte Sound versprüht definitiv ein brauchbares Retroflair. Leider muss man hier aber von der klassischen "hat man alles schon mal gehört" Krankheit sprechen.

Fazit:
Leider bietet das erste Werk der Kanadier nicht viel Neues zum Entdecken. Wer dennoch einfach eine ordentliche Ladung Retro Heavy Metal möchte und mit den stets gleich klingenden Vocals klar kommt, kann gern mal ein Ohr riskieren. Mir persönlich fehlten die großen "Aha"-Momente und memorablen Songs zu sehr. Dennoch ein solide geschmiedetes Stück Schwermetall.

Punkte: 7/10

Anspieltipp: Summoner, March Of The Dead, We Ride

Tracklist:

01. Evil Eye
02. Ritual
03. Summoner
04. Maule
05. Red Sonya
06. Sword Woman
07. Father Time
08. March Of The Dead
09. We Ride

Lineup:

Jakob Weel – Vocals, Guitars
Justin Walker - Guitars
Johnny Maule - Bass
Eddie Riumin - Drums

https://www.facebook.com/MAULEOFFICIAL

Autor: Slaine

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Re: REVIEWS 2022 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Ereb Altor (S)
Genre: Viking / Black Metal
Label: Hammerhearts Records
Album Titel: Vargtimman
Spielzeit: 42:29
VÖ: 14.01.2022

"Vargtimman" ist bereits das neunte Album in der 18 jährigen Geschichte Ereb Altors. Waren die frühen Werke eher dem epischen Doom / Viking Metal zuzuordnen, so wandelte sich die musikalische Ausrichtung immer mehr in die Viking / Black Metal Richtung. Wobei man sagen muss, Ereb Altor ließen sich eigentlich nie in einer bestimmten Ecke des Genres festmachen. Schon immer war ihre Musik variabel im großen Spektrum des Viking / Folk und Black Metals zuhause. Auch das neueste Werk wartet mit Elementen aus all diesen Spielarten auf und überzeugt, um es schon mal vorwegzunehmen, auf ganzer Linie.

"Vargtimman" wird direkt mit einer epischen Hymne eröffnet. "I Have The Sky" nimmt den Hörer mit extremer Atmosphäre sofort gefangen. Der emotionale Klargesang, eine hymnische Melodie, das Keyboard und die flirrenden Leads erzeugen Gänsehaut. Das Ganze wird mit Breaks und Tempowechseln aufgelockert und die Chöre betonen den epischen Touch zusätzlich. Ganz starker Einstieg ins Album. Vorteil; der Hörer wird direkt abgeholt. Nachteil; alle anderen Stücke müssen jetzt das Level halten. Auch wenn die folgenden Songs nicht mehr die Epik des Openers erreichen, so kann man getrost sagen, dass die hohe Messlatte, die er aufgelegt hat, nicht eingerissen wird.

Im Titeltrack "Vargtimman" treten erstmals auch die Black Metal Vocals in Erscheinung und stehen im schönen Kontrast zu den Klaren. Ein Stück wie "Rise Of Destroyer" nimmt dann auch schon mal richtig Fahrt auf und zeigt schön, wie die Band die Black Metal Fraktion bedienen kann, den epischen Melodie-Sektor dabei aber nicht verlassen muss. Über das ganze Album hinweg wird sehr schön mit den verschiedensten Elementen des Viking Genres gearbeitet und man verbindet diese zu einer Einheit, sodass man immer wieder das Gefühl bekommt, dass diese nur so funktionieren können. Wie variabel man auch unter den Songs zu Werke geht, zeigt "Den Dighra Döden". Dieser klingt wie eine Beschwörung und verbreitet mystisches Flair. Man pendelt hier zwischen atmosphärischen Parts und grooviger Aggressivität.

Das Album verarbeitet praktisch das ganze Repertoire des Viking Metals mit seiner heidnisch, nordischen Mythologie. Hier gibt es schwarzmetallisch schreddernde Riffs genauso wie melodische, epische Melodien oder klassische Heavy Riffs. Die Keys werden songdienlich für die Atmosphäre eingesetzt, was sie für dieses Album unersetzlich macht, ohne aber zu viel Aufmerksamkeit zu bekommen. Auch der eine oder andere Doom Moment aus frühen Tagen tauch immer wieder auf (z.B. "Alvablot") und auch die kurzen Soli sorgen für Variabilität. Zum epischen und mystischen Touch tragen nicht zuletzt beschwörende "spoken Words" wie im oben erwähntem "Den Dighra Döden" bei. Was ich persönlich immer sehr schön finde, dass englische und muttersprachliche Lyrics verarbeitet werden. Gerade in diesem Gerne bekommen die Nummern in Muttersprache noch mal ein zusätzliches mystisches Flair.

Die Produktion setzt das Album perfekt in Szene, hier wurde an den Reglern genauso viel richtig gemacht wie bei der Musik selbst, nämlich alles. Hier kommt alles schön zu Geltung, nicht poliert aber auch nicht zu rau. Instrumente und Vocals/Gesang sind optimal aufeinander abgestimmt und haben absolut den gleichen Anteil am Gelingen der Scheibe.

Fazit:
"Vargtimman" läutet das neue Jahr direkt mit einem Highlight in Sachen Viking / Black Metal ein. Großartige Melodien, epische Hymnen, messerscharfe Riffs und flirrende Leads, atmosphärische Beschwörungsmomente, aber auch Doom angehauchte Riffs und groovende Drums geben sich die Klinke in die Hand. Der emotionale Klargesang und die schwarzmetallischen Vocals ergänzen sich prächtig und die Chöre sorgen immer wieder für große Momente. Am Ende bleibt festzuhalten; "Vargtimman" ist das bisher beste Ereb Altor Album, weil es einfach alles in sich trägt, was die Band ausmacht und mit großartigem Songwriting unter Beweis stellt. Auch wenn das Jahr erst beginnt, dieses Album ist der erste Anwärter auf das "Album of the Year" in der Kategorie Viking / Black Metal. Must Have Masterpiece!!!

Punkte: 10/10

Anspieltipp: alles

Tracklist:

01. I Have The Sky
02. Vargtimman
03. Fenris
04. Rise Of The Destroyer
05. Alvablot
06. Den Dighra Döden
07. Ner I Mörkret
08. Heimdals Horn

Lineup:

Mats - Vocals, Guitars, Keys
Ragnar - Vocals, Guitars
Mikael - Bass, Vocals
Tord - Drums

https://www.facebook.com/ErebAltorOfficial
https://www.erebaltor.com

Autor: Thomas

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Re: REVIEWS 2022 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Spitfire (GR)
Genre: Heavy / Power Metal
Label: No Remorse Records
Album Titel: Denial To Fall
Spielzeit: 43:58
VÖ: 21.01.2022

"Denial To Fall", so der Titel des erst dritten Studioalbums der bereits 1984 gegründeten, griechischen Metal-Recken Spitfire, kann als Ausdruck der bandeigenen Stärke verstanden werden. Die Truppe hat nämlich im Laufe ihrer langen Existenz einiges durchgemacht, musste z.B. schon früh den Verlust ihres Original-Sängers durch einen schweren Autounfall und einige Besetzungswechsel verkraften. Ich war daher gespannt, was das neue Werk zu bieten hat.

Los geht es mit "Stand And Fight", das nach leicht orientalischen Klängen zu Beginn mit fetten Gitarren, Keyboards und druckvollen Drums aber richtig auf die Hörer losballert. Gleichzeitig gewährt die Truppe damit einen Ausblick auf das, was in den weiteren Stücken des Albums zu erwarten ist.

Musikalisch bieten Spitfire einen Sound, der sich am besten als Mischung aus klassischen Klängen der NWOBHM-Ära und wegen der Keyboards aus der Musik von Black Sabbath zu Zeiten von "Tyr" oder "Headless Cross" beschreiben lässt. Die teils erst während eines Titels dazukommenden, tiefer gestimmten Gitarren verleihen dem Album den einen oder anderen modernen Anstrich, bremsen die Songs aber auch etwas aus. Am besten rocken die Stücke, wenn Spitfire einen lockeren, aber immer noch druckvollen Groove spielen, wie etwa im Titelstück "Denial To Fall" oder in "Many Lies".

Hinzu kommt der eine oder andere Takt- und Tempowechsel, sodass man erfreut feststellt, dass die neun Titel des Albums recht abwechslungsreich geraten sind. Spitfire setzen die Keyboards sehr clever ein. Häufig sorgen sie für einen Songauftakt, der einen auf die falsche Spur führt, weil sich das Stück dann in eine ganz andere Richtung entwickelt. Das ist reizvoll, weil es zum einen für die bereits erwähnte Abwechslung sorgt und zum anderen auch für kleine Überraschungen. Das zu Beginn erwähnte "Stand And Fight" ist ein gutes Beispiel dafür.

Sänger Tassos Krokodilos besticht durch einen sehr kraftvollen, teils zum Schreien neigenden Gesang, der sehr gut zum dichten Sound der Band passt. Die Stimme erinnert etwas an den Sänger von Manowar und ohne den Original-Sänger zu kennen, kann ich guten Gewissens schreiben, dass Spitfire einen sehr guten Shouter in ihren Reihen haben, der am Ende von "Unholy" zeigt, dass er auch mal höhere Tonlagen erreichen kann. Eine Ballade fehlt auf dem Album, sodass wir nicht zu hören bekommen, wie der Sänger ruhigere Passagen meistert. Solche finden sich nämlich nicht auf dem Album.

Die Musik bewegt sich durchweg im härteren Bereich. Die Double-Bass-Drum des Schlagzeugs läuft dabei nicht permanent durch. Drummer Nick Adams schaltet bei Bedarf auch mal als Afterburner dazu. Auch reine Gitarrensoli sind sparsam gesät. Eher finden sich einzelne Instrumentalpassagen, wo die ganze Band spielt, ohne dass einzelne Instrumente betont sind. Auf "On My Own" zeigen Spitfire aber auch im Song eingebettete Sologitarren. Die Produktion hat dabei Musik und Gesang gut aufeinander abgestimmt. Niemand ist in den Vorder- oder Hintergrund gemischt und der Sound hat richtig schön Power. Gelegentlich wird ein kleinerer Effekt eingesetzt, etwa in "Ready To Attack" eine tickende Uhr, die wohl einen Countdown andeuten soll.

Ich hätte mir bei allem Positiven die Gitarren ohne tiefe Töne gewünscht, weil dann die NWOBHM noch mehr durchgeklungen hätte. Dazu wäre es schön gewesen, noch ein paar Titel mehr von der Sorte des Titelstücks oder "Stand And Fight" mit draufzupacken. Zudem hätten Spitfire den einen oder anderen Pfad, den die Keyboards teilweise andeuten, ruhig weiter beschreiten können. Dies hätte dem Album noch eine zusätzliche Dimension verliehen. Vielleicht verfolgen sie diesen Ansatz ja auf weiteren Alben weiter. Dem Gesamtwerk schaden die Kritikpunkte aber nicht, die gebotenen Titel funktionieren alle.

Fazit:
Das lange Warten hat sich gelohnt. "Denial To Fall" erinnert an die NWOBHM-Ära, allerdings mit einer zeitgemäßen Produktion. Geboten wird klassischer und vor allem schnörkelloser Metal. Spitfire zeigen, dass geschickt eingesetzte Keyboards im Metal ihre Daseinsberechtigung haben und Songs nicht verwässern. Wir dürfen uns hoffentlich auf weitere Alben von Spitfire freuen!

Punkte: 8/10

Anspieltipp: Stand And Fight, Denial To Fall, On My Own

Tracklist:

01. Stand And Fight
02. Wasted
03. Denial To Fall
04. Unholy
05. Ready To Attack
06. On My Own
07. Many Lies
08. Naked Fire
09. Back To Zero

Lineup:

Tassos Krokodilos - Vocals
Elias Logginidis - Guitars
Panos Hatziioannidis - Guitars
Nikos Michalakakos - Bass
Nick Adams - Drums

https://www.facebook.com/pages/Spitfire/44583097734
https://www.spitfire.gr

Autor: Udo

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Band: Space Parasites (D)
Genre: Thrash Metal
Label: Iron Shield
Album Titel: The Spellbound Witch
Spielzeit: 38:45
VÖ: 21.01.2022

Man möge mir im Laufe des Reviews meine ein oder andere Berliner-Slang-Verfehlung verzeihen, aber dit muss so jeschrieben wern, wie et jeschrieben wern muss, wa!?

Weil, dit is räudiger Shit aus Berlin, wa? Und genau das brennen uns die Hauptstädter*innen in die Lauschlappen. Räudigen, kompromisslosen und schwarz angehauchten Heavy Thrash Metal. Scheiß auf besonders filigrane Arrangements oder Alleinstellungsmerkmal; hier ist eine Combo am Werk, die merkbar Herzblut in die Songs steckt und einfach frisch und frei von der alkoholgetränkten Leber weg losrockt.

Das Teil tritt klampfen- und soundtechnisch so dermaßen Old-School in die Ärsche, dass es eine wahre Wonne ist. Die Saiten-Fraktion sägt einem genussvoll den Schädel vom Torso. Klar bedient sich die Band an 80er-Riffs, verpackt diese aber immer wie frisch vom Metzger.

Die Weltraumparasiten sind durchaus um Musikalität bestrebt und verlaufen sich in ihren Songs nicht im Chaos. Räudig ja, aber mit Anspruch. Es gibt auch mal ruhige Momente, die zwar eher selten sind, aber Mittel zum Zweck, um es spannend zu machen. Ab und an könnte es zwar mehr Tempo sein, um hier noch derber rüberzukommen, aber das ist Geschmackssache. Mir fällt hier im dem Zusammenhang irgendwie die Scheibe "All Hail To Thee" von ZnöWhite (kennt die überhaupt noch wer? ...anhören!!) ein.

Und wenn eine Band noch eine Sängerin in ihren Reihen hat, die klingt wie eine Mischung aus Quorthon (Bathory, R.I.P.) auf der ersten Scheibe und Wendy O. William (Plasmatics, R.I.P.), denn is allet klärchen.

Fazit:
Dit is jeil, da steh ick druf. Schöner 80er-Metal mit geilen Riffs, die zwar schon mal da waren, aber hier mit frischem Blut angereichert werden. Beim nächsten Mal etwas das Tempo anziehen, bitte. Aber das werden die Space Parasites schon selbst entscheiden. Auf jeden Fall ist hier noch Luft nach oben. Dit is ne Band, die uffs K.I.T.-Festival jehört.

Punkte: 8,5/10

Anspieltipp: alles

Tracklist:

01. Intro
02. Crimson Eyes
03. Rot In Hell
04. Cross The Line
05. ...And Again
06. Enter The Void
07. The Spear
08. He-M-An
09. The Spellbound Witch
10. Outro

Lineup:

Nadine Woelk - Vocals
Sebastian Daschke - Guitars
Matti Schneider - Guitars
Diana Arnold - Bass
Willi Will - Drums

http://www.facebook.com/Spaceparasites
http://www.spaceparasites.de

Autor: Steiff

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Band: Ashes Of Ares (USA)
Genre: Heavy / Power Metal
Label: ROAR! Rock Of Angels Records
Album Titel: Emperors And Fools
Spielzeit: 60:24
VÖ: 21.01.2022

Etwas mehr als 3 Jahre musste sich die Fangemeinde gedulden, bis "Emperors And Fools", das dritte Ashes Of Ares Album, in die Regale der Plattenläden kommt. Gegründet 2012 von Ex-Nevermore Drummer Van Williams (wird seit dem zweiten Album, nur noch als Gast gelistet) und den beiden Ex-Iced Earth Membern Matt Barlow (Gesang) und Freddie Vidalis (Gitarre, Bass), versorgt die "Asche des Ares" (Ares = griechischer Kriegsgott) die Hörer mit einer Mischung aus Heavy und Power Metal. Wobei hier die Hauptausrichtung schon als US Power Metal zu werten ist.

Etwas mehr als eine Stunde lang zieht das Album den geneigten Hörer in seinen Bann. Schon das Intro "A City In Decay" erzeugt eine düstere Atmosphäre und baut eine erwartungsvolle Spannung auf. "I Am The Night" legt dann gleich mit amtlichem Heavy- und Power Metal-Riffing los, wobei die Leads hier eher den Heavy- und die Rhythmusabteilung den Power Metal bedienen. Das präzise Drumming und die markanten Matt Barlow-Vocals runden das Ganze perfekt ab und der Bass betont den dunklen Charakter zusätzlich. Sehr markant, auch die Basslinie zu Beginn von "Throne of Iniquity", welcher leider nur auf CD verfügbar ist.

Das schöne bei Ashes of Ares ist, dass trotz der Besetzung mit Matt und Freddie zu keinem Zeitpunkt ein Vergleich zu Iced Earth gezogen werden kann. Obwohl beide sich das Songwriting teilen und sie sicher auch, bewusst oder unbewusst, Erfahrungen aus ihrer IE Zeit mit einfließen lassen, ist das einzige, was wirklich an ihre Ex-Band erinnert, die Stimme von Matt.

Das Album hält über die ganze Spielzeit das Level hoch und den Hörer bei der Stange. Mal galoppiert man straight mit messerscharfen, schweren Riffs nach vorn, dann stampft man, vom Schlagzeug getrieben, durch die Dunkelheit, welche über den Nummern schwebt, um sich dann auch mal in balladesken Emotionen zu verlieren. Abwechslung wird also auch auf "Emperors And Fools" groß geschrieben. Nicht zuletzt die Soli, welche immer im richtigen Moment Akzente setzen, sorgen dafür, dass hier nichts vorhersehbar ist und man immer wieder überrascht wird.

Sind die Songs alle zwischen 3 ¾ und knapp 6 Minuten gehalten, so mündet das Album mit "Monster's Lament" in einem fulminanten 11 ½ minütigen Finale. Hier haben Freddie und Matt nochmal alles reingepackt, was Ashes of Ares ausmacht. Fettes, schweres Riffing, filigrane Leads, verspielte, teils rasende Soli, Tempowechsel, Breaks und emotionale Parts, einfach alles, was das Genre zu bieten hat wird hier serviert. Garniert wird das Ganze dann noch mit zusätzlichen Vocals von niemand geringerem als Tim "Ripper" Owens.

Kritik habe ich aber leider auch. Es ist zwar Meckern auf hohem Niveau, soll aber dennoch erwähnt werden. Die Produktion ist zwar fast perfekt gelungen, aber beim Mix wurden die Vocals von Matt hin und wieder nicht so hervorgehoben, wie es wünschenswert wäre. Gerade eine so markante Stimme wie seine dürfte gern etwas präsenter sein. Dies ist hier nicht immer der Fall, was man an den Reglern hätte besser hinbekommen können. Auch wirkt das Ganze in manchen Parts etwas überladen, was am Ende aber Geschmackssache ist.

Fazit:
"Emperors And Fools" ist ein ganz starkes Power Metal-Album mit ausgefeiltem Songwriting, welches den Hörer von der ersten bis zu letzten Sekunde gefangen hält und ihn in die düstere Welt Ashes Of Ares' entführt. Selbst wenn der letzte Ton verklungen ist, fällt es schwer, sich der Musik zu entziehen und man wird schon fast genötigt, die Scheibe gleich noch mal zu starten. Wegen der kleinen Wermutstropfen kratzt die Scheibe nur knapp am Meisterwerk vorbei.

Punkte: 9/10

Anspieltipp: I Am The Night, Emperors And Fools, Monster's Lament

Tracklist:

01. A City In Decay (Intro)
02. I Am The Night
03. Our Last Sunrise
04. Primed
05. Where God Fears To Go
06. Emperors And Fools
07. By My Blade
08. What Tomorrow Will Bring
09. The Iron Throne
10. Gone
11. Throne Of Iniquity (CD Exclusive Track)
12. Monster’s Lament

Lineup:

Matt Barlow - Vocals
Freddie Vidalis - Guitars, Bass

Guest Musician:

Van Williams - Drums
Wiley Amett - 1st Solo on The Iron Throne
Charlie Mark - 2nd Solo on The Iron Throne
Bill Hudson - 2nd Solo on Monster's Lament
Tim "Ripper" Owens - add. Vocals on Monster's Lament
Brian Trainor - Keys on Monster's Lament
Jonah Weingarten - Composer Keyboard Intro

https://www.facebook.com/AshesOfAres
http://www.ashesofares.com

Autor: Thomas

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Re: REVIEWS 2022 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Crystal Ball (CH)
Genre: Melodic Metal / Hard Rock
Label: Massacre Records
Album Titel: Crysteria
Spielzeit: 54:03
VÖ: 28.01.2022

Wie ich bereits schon einmal geschrieben habe, bin ich sehr froh, dass Melodic Metal und klassischer Hard Rock ihre Plätze in der modernen Musikszene haben. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Schweizer Band Crystal Ball, die seit ihrer Gründung 1999 fleißig Alben herausgebracht hat. Mit "Crysteria" erscheint Ende Januar 2022 bereits Werk Nr. 11, für das die Truppe aus 30 dafür geschriebenen Songs wählen konnte.

Von Beginn an zeigen Crystal Ball, wo ihre Wurzeln liegen. Sehr präsente Keyboards sorgen für ein melodisches Fundament, das sich durch alle Songs zieht. Dazu gesellen sich fette Gitarren, die in einzelnen Passagen wie in "Make My Day" durchaus mal etwas tiefer gestimmt sind, was aber gut passt. Es überwiegen aber die höheren Passagen. Gitarren und Keyboards haben Crystal Ball auf allen Songs miteinander verzahnt. Mal sind erstere präsenter, mal letztere. So entsteht ein Wechselspiel, was etwa im Titelstück "Crysteria" gut zu hören ist. Die Gitarrensoli sind immer in den jeweiligen Titel eingebettet und sorgen im Zusammenspiel mit der restlichen Band für schöne Instrumentalpassagen.

Mit seiner leicht rauen Stimme verleiht Sänger Steven Mageney den Songs zusätzlichen Biss und zeigt im letzten Track "Till We Meet Again", dass er auch ruhige Passagen beherrscht. Im Refrain kommen häufig weitere Stimmen dazu, so dass sich viele Songs gleich im Gehörgang festsetzen. Mit den Ausnahmen eines leichten über die Musik gelegten Effektes im Titelstück "Crysteria" und der am Anfang von "Loins On Fire" geringfügig bearbeiteten Stimme haben Crystal Ball auf technische Spielereien verzichtet. Das ist eine weise Entscheidung, denn Gesang und Musik stehen für sich selbst. Nicht vergessen werden darf die Rhythmus-Fraktion. Hier gefällt vor allem das unprätentiöse, oft schön trockene Drumming, das in den Keyboard lastigeren Songs sehr gut als Gegenpart funktioniert.

Hervorzuheben ist auch die Produktion. Gesang und Instrumente sind perfekt aufeinander abgestimmt, niemand zu sehr in den Hinter- oder Vordergrund gemischt. Das ganze Album über hatte ich nicht das Gefühl, Musik "aus der Konserve" zu hören, wie ich es nicht nur bei älteren Produktionen oft habe. Der große Kritikpunkt ist, dass Crystal Ball das bewährte Muster aus Gitarren und Keyboards das ganze Album durchziehen. Überraschungen gibt es praktisch keine. Im Titelstück "Crysteria" fallen die leicht schrägen Gitarren auf. Der letzte Titel "Till We Meet Again" stellt einen ruhigen Schlusspunkt dar. Hier hätte ich mir ein oder zwei Titel gewünscht, die etwas aus der Reihe fallen, aber immer noch zu den restlichen Stücken gepasst hätten.
Zudem klingen einzelne Titel wie "No Limits" und "Draw The Line" zu ähnlich, sodass das Album mit dem Verzicht auf einen der beiden nicht an Qualität eingebüßt hätte. Letztlich lässt sich "Crysteria" aber gut komplett durchhören, was ein deutliches Qualitätsmerkmal ist. Das wird all die freuen, die - wie ich - Alben und keine Singles hören.

Fazit:
Mit "Crysteria" legen Crystal Ball ein gelungenes Werk vor. Ein paar Titel mehr wie mein Favorit "What Part Of No" wären schön gewesen. Dafür hätten Crystal Ball "No Limits" oder "Draw The Line" runter nehmen können. Unter dem Strick zählt aber das Gesamtwerk. Und das ist gelungen. Wer Bands wie "Night Ranger" mag, fühlt sich gleich zuhause. Vielleicht veröffentlicht die Band irgendwann eine Kompilation mit den nicht für "Crysteria" verwendeten Stücken. Dann kann man für sich entscheiden, ob die Truppe aus den 30 Songs die besten gewählt hat.

Punkte: 7/10

Anspieltipp: What Part Of No, Crysteria, Sole Conviction

Tracklist:

01. What Part Of No
02. You Lit My Fire
03. Call Of The Wild
04. I Am Rock
05. Undying
06. Crysteria
07. Make My Day
08. No Limits
09. Draw The Line
10. Loins On Fire
11. Sole Conviction
12. Crystal Heart
13. Till We Meet Again

Lineup:

Steven Mageney - Vocals
Peter Berger - Guitars
Scott Leach - Guitars, Keyboards
Cris Stone - Bass
Marcel Sardella - Drums

Guest Musician:

Ronnie Romero - Vocals on Call Of The Wild
Johan Fahlberg - Additional Vocals on Crystal Heart
Stefan Kaufmann - Additional Guitars on I Am Rock, No Limits, Loins On Fire, Sole Conviction
Peter Östros - Lead-Guitars on Crystal Heart
Torsten Röhre - Piano And Orchestra on Till We Meet Again

https://www.facebook.com/crystalballrocks
http://www.crystal-ball.ch

Autor: Udo

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Re: REVIEWS 2022 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Harpyie (D)
Genre: Folk / Mittelalter Rock
Label: Metalville
Album Titel: Blutbann
Spielzeit: 48:27
VÖ: 28.01.2022

Gerade ein halbes Jahr nach ihrem letzten Langspieler, der Cover-Platte Minnewar, stehen die Harpyien schon mit der nächsten Scheibe vor der Tür. Doch ob es der Formation gelungen ist, das hohe Niveau aufrecht zu erhalten, musste ich erst genau unter die Lupe nehmen. In jedem Fall wurde "Blutbann" wieder der Stempel "Selfmade" aufgedrückt. Alle Songs stammen aus eigener Feder und wurden lediglich durch ein Feature von ASP bereichert.

Schon beim ersten Durchlauf fällt auf: Hier hat sich einiges getan! Gleich der erste Song der Scheibe, "Blutadler", ließ mich aufhorchen. Die Ostwestfalen klingen um Längen böser, dunkler und deutlich aggressiver als noch auf ihren letzten Scheiben. Aello, welcher für meinen Geschmack eine sehr schöne klare Stimme hat, präsentiert sich deutlich rauchiger, stellenweise gar keifend-rotzig. Was man jetzt als Kritik auffassen könnte, wertet die Vocals allerdings nochmal auf. Düstere Growls und Screams werden wohlüberlegt in die Songs eingebaut, ohne den typischen Harpyie-Charakter fallen zu lassen. Für mich klare Albumhighlights. Musikalisch hat man sich von der Geige losgesagt und baut jetzt voll und ganz auf die Drehleier, welche gut ins Klangbett integriert wurde und den mittelalterlichen Charme aufrecht erhält. Die Tieftöner machen das, was sie sollen, sie treiben an und geben den Songs richtig Power.

"Angst Im Wald" vermittelt gut, dass das dunklere Klangbild den Melodieführungen und der Spielfreude keinesfalls einen Abbruch getan hat. Die Tracks sind Harpyie-typisch wieder einmal echte Kandidaten für Ohrwürmer. "Liebe auf den ersten Biss" ist bezeichnend dafür. Gitarrentechnisch bleiben ebenfalls keine Wünsche offen. Alles in allem sind aber auch die Gitarrenlinien deutlich basslastiger und düsterer geworden. Mit Soli halten sich die Metaller auf "Blutbann" allerdings etwas zurück. Als modernes Element wurde hin und wieder auch ein Keyboard eingesetzt, welches mal als Orgel, mal als Piano in Erscheinung tritt.

Für "Nachtfalter" hat man sich ASP ins Boot geholt. Zwangsläufig bekommt der Song dadurch eine opernhafte Note, was ich keinesfalls negativ meine. Auch ruhigere Passagen hat der Silberling im Angebot. "Ich Glaub Dir Nicht" bereichert die Liste durch etwas Melancholie.

Fazit:
Bin ich doch kritischen Blicks an das Album herangetreten, muss ich sagen: Die Ostwestfalen haben hier alles richtig gemacht. Passend zur dunkleren Jahreszeit ist das Album deutlich härter und düsterer als ihre bisherigen Werke. Epischer Mittelalter-Folk trifft auf gelungene Melodien und eine gewisse Note Schwarzmetall. All jene, denen "Freakshow" und "Minnewar" gefallen haben, sollten hier zugreifen. Die Scheibe ist ausgereift und voller Details. Danke Harpyie!

Punkte: 10/10

Anspieltipp: alles

Tracklist:

01. Blutadler
02. Angst Im Wald
03. Liebe Auf Den Ersten Biss
04. Die Geister Die Ich Rief
05. Dunkelschwarz
06. Nachtfalter feat. ASP
07. Verräterisches Herz
08. Fang Mich Ein
09. Wir Sind Die Nacht
10. Vampir
11. Okkult
12. Ich Glaub Dir Nicht

Lineup:

Aello - Vocals
Podargo - Guitars
Jean - Bass
Brian - Lyre
Kayran - Drums

https://www.facebook.com/harpyien
https://www.harpyien.de

Autor: Yannick

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Re: REVIEWS 2022 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Redstacks (NL)
Genre: Hard Rock / Heavy Metal
Label: Pure Steel Records
Album Titel: Revival Of The Fittest
Spielzeit: 49:29
VÖ: 21.01.2022

Der Niederländer Jeffrey Revet war 9 Jahre bei der Symphonic Metal Band Streams Of Passion als Keyboarder aktiv und hat nun zusammen mit dem Gitarristen Jouke Westerhof ein Classic Hard Rock Projekt namens "Redstacks" gegründet, deren Debüt nun über Pure Steel kommt. Aus den Boxen knattert dann eine gesunde und ausgewogene Mischung aus schnell rockenden oder satt stampfenden Mid-Tempo-Rocksongs, die allesamt mit dem klassischen Sound der Hammondorgel unterlegt wurden.

Am Mikro holte man sich dafür nun zudem einiges an Verstärkung ins rockende Boot, was das Werk schon fast zu einem kleinen All-Star-Album macht.
Dabei haben wir bekannte Stimmen von Ayreon, Sun Caged, Sinbreed oder gar den Burning Witches. Aber auch beim Songmaterial wird ein wenig auf Abwechslung geachtet. So gibt es mit "Jealousy" einen schönen Retro-Stampfer im 80er Soundgewand, mit "Mercy" haben wir eine langsame und bluesig angehauchte Nummer dabei, während bei einem Stück wie "Dreamworld Junkie" ordentlich abgerockt werden kann.

Die Spielweise vieler Riffs ist recht melodisch statt simpel gehalten und erinnert dadurch an noch ältere Glanzzeiten aus den 70ern, wie man sie von Uriah Heep und Co. gewohnt sein dürfte. Dies ist für mich allerdings Segen und Fluch zugleich. Zu sehr ist der Markt mit derartigen auf die Classic Rock Schiene getrimmten Truppen inzwischen bedient. Seit Greta Van Fleet oder schon Wolfmother Erfolge in diesem Bereich verbuchen, grassiert dieser Stil wieder, was ich an sich löblich finde, aber nicht in diesem Ausmaß brauche. Zudem fehlen mir die eingängigen Refrains, die hängen bleiben und zum Mitmachen animieren. Dem Live-Publikum wird hier nicht wirklich viel geboten, zumindest wenn es gern im Chor mit einstimmen möchte.

Fazit:
Technisch geht auf "Revial Of The Fittest" alles in Ordnung, denn die Recken aus den Niederlanden wissen ihr Können an den Instrumenten ordentlich einzusetzen und das Ganze wurde auch amtlich produziert. Die zahlreichen Gastsänger ließen auch keine wirklichen Kritikpunkte zu und fügen sich sehr passend ins Retro-Rock Genre ein. Hingegen ging mir der Hammondsound auf Dauer ziemlich auf den Zeiger und es fehlten mir, wie erwähnt, die memorablen Refrains zum mitgehen. Eine allgemein höhere Eingängigkeit wäre künftig wünschenswert, denn technisches Können ist nicht immer alles. Man sollte auch einen gewissen Ohrwurmeffekt erzielen können. Wer aber nach neuem Classic Rock Futter sucht, sollte mal ein Ohr riskieren.

Punkte: 6/10

Anspieltipp: Jealousy

Tracklist:

01. Overture 1848
02. Oceans
03. Jealousy
04. Dreamworld Junkie
05. Mercy
06. Cold
07. Mind's Eye
08. Dystopia Now
09. Money
10. Vortex
11. Angels In Crime

Lineup:

Jouke Westerhof - Guitars
Rob van der Loo - Bass
Jeffrey Revet - Keyboards
Tim Beudel - Drums

Guest Musician:

Paul Adrian Villarreal - Vocals
Martin van der Starre - Vocals
Jan Willem Ketelaers - Vocals
Nick Holleman - Vocals
Timothy Drake - Vocals
Laura Guldemond - Vocals
Thomas Meeuwis - Vocals
Marjon Revet-Weerink - Backing Vocals

https://www.facebook.com/redstacksmusic
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Autor: Slaine

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Re: REVIEWS 2022 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Review von Metal Only:

Band: Sarcasm (S)
Genre: Melodic Black / Death Metal
Label: Hammerheart Records
Album Titel: Stellar Stream Obscured
Spielzeit: 41:00
VÖ: 28.01.2022

Mal wieder habe ich eine alte Kapelle zwischen meinen schreibwütigen Fingern. Sarcasm haben sich bereits 1990 gegründet, dann aber zwischen '94 und 2015 eine lange Pause eingelegt. Mit dem Konzeptalbum "Stellar Stream Obscured" bringen die Nordmänner ihren vierten Langspieler heraus, die allesamt nach der Reunion entstanden sind.

Schaut man sich den Genremix an, kann man sich eigentlich nur freuen. Freuen auf Geknüppel, schnelle Songs, harte, giftige Vocals und definitiv Melodie. Und alles das wird einem auch geboten, doch ist das nicht alles, was das Quintett auf der Pfanne hat.

Als erstes möchte ich positiv anmerken, dass die in englischer Sprache vorgetragenen Vocals trotz der Death Metal-Wurzeln gut verständlich und artikuliert sind. Ich mag sowas einfach und das ist bei mir immer ein Pluspunkt. Neben diesem tollen Aspekt kann man aber auch gut gesetzten Rhythmen lauschen, z.B. in "We only saw the Shadows of Life", einem Song, der in seiner Machart auch von den deutschen Dark Fortress hätte stammen können.

Der Anfang ist gemacht und hat auch den Appetit für mehr angeregt, da ändert sich plötzlich einiges auf der Scheibe. Mit dem mit Abstand längsten Titel "Ancient Visitors" - strategisch sehr gut an dritter Stelle platziert - gibt es einen waschechten Death/Doom Song. Langsames Tempo, eine kraftvolle Düsternis, tiefe Vocals und eine leidende Melodie stützen den Song auf seinen über 8 Minuten Spielzeit. Das kommt unerwartet, zeigt aber, wie breit die Band in Sachen Genreeinflüsse aufgestellt ist. Eine Sprechpassage im Mittelteil darf auch nicht fehlen. Großes Kino und sehr mutig, auch im Hinblick auf die restlichen Titel, die doch schon deutlicher auf das Gaspedal treten.

Um die Review nicht allzu sehr in die Länge zu ziehen, sei weiter ausgeführt, dass die restlichen Titel gut gemachte Black/Death Metal Hausmannskost bieten, die man leicht verdauen kann. Hier erstickt keiner an zu viel Bombast oder überdrehten Sperenzien. Es gibt feines Geknüppel, wie man es im Black gewöhnt ist, garniert mit der einen oder anderen Death-Melodie, meist aber nur als Solo, und die schon bekannten Vocals.

Etwas seltsam dagegen und für mich die Schwachstelle von "Stellar Stream Obscured" ist der Song "Apocalyptic Serenity", der in meinen Ohren gar nicht zündet. Zum Einen liegt das an dem schleppendem Tempo (nicht so schön düster-doomig wie in Track Nr. 3), und zum Anderen an der sehr seltsamen und atonal klingenden Melodie. Schade für mich eben, weil es auch so kurz vor dem Ende des Albums dann so einen komischen Song gibt. Wenigstens kann der letzte Song dann wieder überzeugen.

Die Produktion ist ordentlich. Es wurde nichts falsch gemacht und der Klang ist organisch und unterstreicht die alte Death Metal Schule, aus der die Jungs einst hervorgegangen waren, kann aber gleichzeitig auch die moderne Seite pointieren.

Fazit:
Nüchtern betrachtet ist "Stellar Stream Obscured" kein überragendes Album und für mich daher im oberen Durchschnitt anzusiedeln. Es macht Spaß zu Lauschen, aber nicht alle Lieder sind auf dem gleichen Niveau und das lässt die Scheibe dann gesamtheitlich betrachtet schon etwas sinken. Für dem Doom-Übersong gibt es einen Extrapunkt. Ordentlichen Black/Death Metal gibt es hier zwar, das aber eben auch bei anderen Bands.

Punkte: 7/10

Anspieltipp: Ancient Visitors, Obsidian Eyes, The Powers of Suffering that Be

Tracklist:

01. Through The Crystal Portal
02. We Only Saw The Shadows Of Life
03. Ancient Visitors
04. The Spinning Tomb
05. Obsidian Eyes
06. The Powers Of Suffering That Be
07. Apocalyptic Serenity
08. Let Us Descend

Lineup:

Heval Bozarslan - Vocals
Anders Eriksson - Guitars
Peter Laitinen - Guitas
Jonas Söder - Bass
Alvaro Svanerö - Drums

https://www.facebook.com/sarcasmsweden
http://www.sarcasmsweden.se

Autor: Godshand

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Re: REVIEWS 2022 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Freaks And Clowns (S)
Genre: Heavy / Power Metal
Label: Metalville
Album: We Set The World On Fire
Spielzeit: 56:39
VÖ: 28.01.2022

Ich versuche, dem Album gerecht zu werden und gehe deshalb ohne viele Umschweife direkt in die Review.

Direkt mit dem ersten Riff wird klar, in welche Richtung es gehen wird. Geradliniger Heavy Metal umschmeichelt die Ohren und macht Lust auf mehr. Überhaupt ist "Mitreißend" ein Prädikat, dass sich das bereits dritte Album des schwedischen Quintetts getrost auf die Fahne schreiben kann. Allen Songs ist das Hymnenhafte zu Eigen, besonders markant beim Titeltrack "We Set The World On Fire" oder "Children Of The Night". Es lädt zum Mitgröhlen und verstärktem Kopfnicken ein. Einen Dämpfer verpassen dabei jedoch das gemächlichere "Toxic" oder das grobschlächtigere "Fight Fire With Fire", obwohl dies Meckern auf hohem Niveau ist.

Immer wieder begeistern Freaks And Clowns mit musikalischer Finesse. In "Am I A Freak Or Just A Monster" krönt eine ruhige, von cleanen Gitarren begleitete Einlage einen wirklich gelungenen Opener und in den letzten Takten von "Dogs Of War" tauchen leichte Disharmonien in den Gitarren auf, die den Songs wunderbar zum Ende führen. Ich habe gar keine Lust, drauf zu achten, dass das Genre ausgeschöpft wirkt und gefühlt alles bereits einmal irgendwo gehört wurde. Den Schweden ist es wahrlich gelungen, das Interesse der Zuhörenden zu wecken und bis zum Ende aufrecht zu erhalten. Gefehlt hätten höchstens noch ein, zwei Songs, die als richtige Abräumer zu bezeichnen wären und auch Fachfremde in ihren Bann gezogen hätten.

Zum Abschluss möchte ich aber auch den Sound lobend erwähnen. Das Album hört sich absolut spitze an. Zum einen in der Gesamtheit ausgewogen und zielsicher abgemischt, zum anderen aber auch jeder einzelne Teil der Band. Der Gesang ist in seiner Aggressivität und genretypischen Giftigkeit souverän und liefert zu jedem Zeitpunkt eine stabile Leistung ab. Pluspunkt: Das tut er auch in der bereits erwähnten ruhigeren Einlage. Die Gitarren bieten mächtige und schwere Riffs, ebenso wie melodische Einwürfe und Begleitungen, die sich nahtlos ins Geschehen einflechten. Der Bass tritt nicht ins Rampenlicht, kann allerdings hier und da rausgehört werden. So zum Beispiel in "Scream Until You Like It". Die Drums überzeugen mit ihrem satten Sound und der Rhythmus wurde gekonnt mit den Melodien verbunden.

Fazit:
Stabil und stark. Es handelt sich um ein Brett, das dir Freaks And Clowns da vor die gut gelaunte Kinnlade knallen. Selbst die verhältnismäßig "schwächeren" Songs können Spaß machen. Das dritte Album der Schweden überzeugt mit sauberer Technik und Kompositionen, die mit ihren detaillierten Verzierungen von der kreativen Power zeugen, die hier drinsteckt. Wie gesagt, für die vollen 10 Punkte hat nur noch ein extravaganter Ohrenschmaus gefehlt.

Punkte: 9/10

Anspieltipp: Am I A Freak Or A Monster, We Set The World On Fire, When Evils Got A Hold On You

Tracklist:

01. Am I A Freak Or Just A Monster
02. We Set The World On Fire
03. When Evils Got A Hold On You
04. Hell Raising Woman
05. Scream Until You Like It
06. Dogs Of War
07. Fight Fire With Fire
08. Dance Of The Dead
09. One Last Ticket
10. Toxic
11. Children Of The Night
12. Freaks Of The Town
13. Heavens Calling My Name

Lineup:

Chrille Wahlgren - Vocals
Mats Gesar - Guitars
Mathias Henrysson - Guitars
Ulf Lagerström - Bass
Johan Lindstedt - Drums

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Autor: Felix

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Band: Silverlane (D)
Genre: Power Metal
Label: Drakkar Entertainment
Album Titel: Inside Internal Infinity
Spielzeit: 41:17
VÖ: 28.01.2022

Über 25 Jahre liegt es zurück, dass sich Silverlane in einer fränkischen Garage gründeten. Nachdem sie 2009 und 2010 richtig durchstarteten und als Vorband von Lordi sowie Doro Pesch die Bühnen erklommen, wurde es allerdings mehr als ruhig um die Franken. Jeder lebte sein Leben und für die Band fehlte Zeit. Nun stehen Silverlane wieder mit einem brandneuen Silberling auf der Matte, voll und ganz bereit, wieder anzugreifen. Neben Basti Kirchdörfer hinter den Kesseln hat auch Tom Klossek als Frontmann zur Band gefunden und das Feuer der Kapelle neu entzündet.

"Inside Infernal Infinity" wird von "Twinkle Twinkle Little Star", zugegebenermaßen, etwas gewöhnungsbedürftig eröffnet. Bisher suche ich den Beweggrund, die Platte mit einem Kinderlied, welches auch von einem Kind gesungen wird, zu eröffnen, vergeblich. Der Umbruch von der zarten Kinderstimme in sägende Gitarrenriffs kommt dann aber schneller als erwartet und das Quintett stürzt den Hörer sofort in ein echtes Album-Highlight. "I Universe" ist nicht nur schnell, hart und rockig, sondern auch gut komponiert und mit einem Wahnsinns Refrain ausgestattet. Hin und wieder wurden gutturale Bestandteile in die Song integriert und verdeutlichen, wie experimentierfreudig hier komponiert wurde. In "Blessed" überlagern sich beispielsweise flüsternde Stimmen, welche ebenso mit einem Echo versehen sind, und mich stilistisch an Gullaggh erinnern.

Musikalisch wirklich eine sehr gut umgesetzte Scheibe. Die Gitarren, ruppig sowie riffig, das Schlagwerk antreibend und der Bass rundet die ohnehin klangvollen Kompositionen schön ab. Percussion und Synthesizer bereichern die Songs zusätzlich. Gesanglich gibt es ebenfalls keinen Grund, unzufrieden zu sein. Die meiste Zeit über bekommt man Klargesang vom Feinsten präsentiert, ab und an aber wird man auch mal mit scream- oder growlähnliche Passagen überrascht. Für den Song "Für Immer Und Ewig" hat man sich Patty Gurdy ins Boot geholt. Tom Klossek und Patty Gurdy singen hier im Duett und stellen somit die einzigen deutschen Lyrics der Scheibe.

Fazit:
Unterm Strich hat das Album sowohl ruhigere Passagen, als auch viele energiegeladene Riffs und Refrains im Angebot, welche durch starke Melodien überzeugen. Abwechslung wird dem Hörer hier geboten, indem man immer wieder neue Bestandteile in die Tracks einbaut. Die Formation kommt mit neuer Stärke zurück und kann mit diesem Silberling durchaus überzeugen. Es würde mich freuen, ab jetzt wieder regelmäßiger von Silverlane zu hören. Dieser Langspieler hat seinen Platz in der Sammlung jedenfalls sicher.

Punkte: 9/10

Anspieltipp: I Universe, Hero Inn Sunset Club, Soul Of Tears

Tracklist:

01. Twinkle Twinkle Little Star
02. I Universe
03. Blessed
04. Hero Inn Sunset Club
05. Leviathan Rising
06. Medusa
07. Soul Of Tears
08. Scorched Earth
09. Für Immer Und Ewig feat. Patty Gurdy
10. Life To Die For

Lineup:

Tom Klossek - Vocals
Uli Holzermer - Guitars
Chris Alexander - Guitars
Daniel Saffer - Bass
Basti Kirchdörfer - Drums, Percussions

Guest Musician:

Patty Gurdy - female Vocals on Für Immer Und Ewig

https://www.facebook.com/SilverlaneOfficial
https://www.silverlane.org

Autor: Yannick

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