REVIEWS 2022 VON DER METAL ONLY REDAKTION

Hier könnt ihr euch über bekannte Bands, ihre neuen Alben, ihre Fehltritte ... auslassen

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gelal
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Re: REVIEWS 2022 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Review von Metal Only:

Band: Serpents Oath (B)
Genre: Black Metal
Label: Soulseller Records
Album Titel: Ascension
Spielzeit: 41:32
VÖ: 24.06.2022

Die belgischen Black Metaller Serpents Oath sind nach ihrem 2020er Debüt von einem Dreigestirn zu einem Quintett angewachsen und kommen dieser Tage mit ihrem Zweitwerk "Ascension" zum Händler eures Vertrauens. Ob auch die Musik der "Finsterheimer" gewachsen ist, wird am Ende die Fangemeinde entscheiden. Ich durfte das Teil schon mal checken und war gespannt, schließlich war ich schon vom Erstling begeistert.

Das Cover, welches von Néstor Avalos gestaltet wurde, zeigt Ähnlichkeiten zum Cover vom Debüt "Nihil", da es genau wie die Musik die Thematik Serpents Oath weiterzeichnet. Wütete Luzifer auf "Nihil" noch unterm Thron, so hat er diesen nun erklommen und macht sich zu seinem eigenen Gott. Die Songs nehmen dich mit auf seinen Weg, um genau wie er selbst dein eigener Gott zu werden.

Wie auch schon auf dem Debüt, werden dem Hörer messerscharfe Black Metal-Riffs um die Ohren gehauen und druckvolle Drums und der Bass (welcher für meinen Geschmack noch etwas kräftiger sein könnte) sorgen dabei für einen düsteren Anstrich. Dennoch kommt die Black Metal-typische Kälte nicht zu kurz. Die dir entgegen geschleuderten, hasserfüllten Vocals sorgen zudem für die entsprechend teuflische Stimmung.

Was mir schon auf dem Debüt sehr gut gefallen hat, sind die gekonnt eingepflegten, flirrenden Melodielinien, welche immer präsent sind, aber nie die Songs bestimmen und ihnen somit auch nicht ihres Hasses und ihrer Kälte berauben. Selbst eine Nummer wie "Thy Mighty Serpent" mit ihrem Chorus, die live richtig gut funktionieren wird, wenn die Fans mitgröhlen "Thy... Thy... Thy Mighty Serpent", bleibt in jeder Sekunde ein schwerer Wutbatzen.

Auf "Ascension" wird der geneigte Hörer keine Experimente finden, die Band geht hier ihren Weg genau da weiter, wo sie bei "Nihil" aufgehört hat. Auch das Erzählschema ändert sich nicht. Man teilt die Platte zwischen gesprochenen Intros (manchmal klingt es, als spräche Luzifer himself mit dir) und den dazugehörigen Songs auf. Diese Intros sorgen immer für einen diabolischen, okkulten Touch, was sich fast schon als Markenzeichen der Band bezeichnen lässt. Auch die Mischung zwischen schweren Mid-Tempo-Nummern und Schnellfeuerangriffen ist ähnlich ausgewogen wie beim Vorgänger. Allerdings kommt auch die genretypische Monotonie nicht zu kurz.

Nicht nur der starken Produktion, sondern auch dem Anwachsen auf 5 Bandmitglieder ist es wohl zu schulden, dass die Nummern etwas voluminöser klingen als auf "Nihil", was dem Gesamteindruck sehr zuträglich ist.

Fazit:
Die anfangs gestellte Frage nach dem Wachsen der Musik von Serpents Oath kann man eindeutig mit ja beantworten. Ja, die Songs und auch das Schema auf "Ascension" sind ähnlich wie auf "Nihil". Dies ist aber ob der Thematik nicht verwunderlich, schließlich führen Serpent Oath diese hier fort und somit gehören beide Alben auch irgendwie zusammen. Die Mannschaft auf 5 zu erhöhen war eine gute Entscheidung, lässt sie das Ganze doch noch mächtiger klingen und sorgt für mehr Volumen. So wie Luzifer den Thron auf "Ascension" erklommen hat, so werden Serpents Oath wohl zumindest in Belgien auch den Black Metal Thron erklimmen. Mal schauen/hören, was als nächstes kommt!? In die erste Liga sind sie ja schon mit ihrem Debüt eingedrungen. Dieses Album gehört in jedes Black Metal Regal!

Punkte: 9/10

Anspieltipp: alles

Tracklist:

01. Invocation Pestum
02. Summoning The Ancients
03. Thy Mighty Serpent
04. Invocation Perversum
05. Blasphemy
06. Bring Down The Sun
07. Invocation Maledictum
08. Sworn To The Oath
09. Of Fang And Claw
10. Invocation Infectum
11. Death The Destroyer
12. Blood Moon

Lineup:

Tes Re Oth - Vocals
Baelus - Guitars
Daenum - Guitars
Mørkald - Bass
Draghul - Drums

https://www.facebook.com/serpentsoath

Autor: Thomas

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Re: REVIEWS 2022 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Ironflame (USA)
Genre: Heavy Metal / Power Metal
Label: High Roller Records
Album Titel: Where Madness Dwells
Spielzeit: 39:16
VÖ: 01.07.2022

Icarus Witch Frontmann und Multi Instrumentalist Andrew D'Cagna, kann auf eine mehr als 25jährige Musikerlaufbahn zurückblicken und liefert mit dem vierten regulären Studioalbum seiner Band Ironflame aus Ohio, neues Futter für klassische Metal-Puristen. Stilistisch in geradlinigem, traditionellen Heavy- und Power Metal fest verankert rollen die Songs wie aus einem Guß aus den Boxen und liefern einen satten Soundteppich, der sich vor anderen aktuellen Outputs nicht verstecken muss.

Vom eingängigen Opener über treibende Nummern wie "Under The Spell" oder dem mitreißenden "Ready To Strike", bei dem vor allem schnelle Twin Leads an Maiden gemahnen, geht die Bandbreite weiter mit Stücken wie dem schweren Stampfer "A Funeral Within" oder dem abschließenden und angenehm hymnischen Titeltrack.

Die Gitarrenarbeit ist durchweg sauber und die Solos funktionieren auch stets auf recht hohem Qualitätslevel. Andrews Stimme liefert eine angenehme Mischung aus Dickinson und Heavens Gates' Thomas Rettke und trägt die Songs sehr gut. Dies stellt aber auch zugleich das erste Problem dar. Denn er trägt die Songs zu 90% völlig allein. Mir fehlen einfach die mitreißenden Refrains mit großen Hooks. Es mag zwar eingängig sein, wenn Andrew immer und immer wieder "Ready To Strike" trällert, aber auf Dauer nutzt sich das auch mal ein wenig ab.

Ein klein wenig hervor sticht der Refrain von "The Phantom Flame", der mich dennoch nicht umhaut und weit von einem "Killer" entfernt ist. Auf instrumentaler Ebene hat man das Ganze auch schon woanders alles des Öfteren gehört, auch wenn das sprichwörtliche "Rad" hier sehr gut gefahren wird. Irgendwas fehlt mir, um mich vollends ins Boot zu bekommen.

Fazit:
"Where Madness Dwells" ist eine solide Scheibe für traditionelle Metal Puristen, keine Frage. Aber große Hymnen, Hits und Ohrwürmer bleiben für mich leider zu sehr aus. Da das Ganze aber einen herrlichen Sound hat und mir Andrews Stimme wirklich gut reingeht (ich vermisse euch, Heavens Gate) vergebe ich meine Wertung mit ehrlich gewählter Großzügigkeit. Abchecken kann man das Ding definitiv.

Punkte: 7/10

Anspieltipp: Ready To Strike, The Phantom Flame, Where Madness Dwells


Tracklist:

01. Everlasting Fire
02. Under The Spell
03. Kingdom Of Lies
04. A Funeral Within
05. Ready To Strike
06. The Phantom Flame
07. A Curse Upon Mankind
08. Where Madness Dwells

Lineup:

Andrew D'Cagna - Vocals
Quinn Lukas - Guitars
Jesse Scott - Guitars
James Babcock - Bass
Noah Skiba - Drums

https://www.facebook.com/IronflameUSA

Autor: Slaine

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Re: REVIEWS 2022 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Review von Metal Only:

Band: In Slumber (A)
Genre: Melodic Death / Black Metal
Label: War Anthem Records
Album Titel: While We Sleep
Spielzeit: 36:18
VÖ: 01.07.2022

Dass die österreichische (Black) Metal-Szene einen ganz eigenen Stil an den Tag legt, ist ja inzwischen kein Geheimnis mehr. Und dass gut Ding Weile haben will, ist ja ein altbekanntes Sprichwort. Beste Voraussetzungen also für das vierte Album des österreichischen Quintetts In Slumber, welches ganze dreizehn Jahre auf sich hat warten lassen.

Schon in den ersten Takten des Openers "Clairvoyance" erkennt man, dass man In Slumber einiges nachsagen kann, aber definitiv nicht, dass Blastbeats zu kurz kommen. Ohne Introgeplänkel wird kompromisslos drauf losgeprügelt. Die anfänglichen Harmonien, die die Saitenfraktion noch einzubringen versucht, werden dann mit dem Einstieg der fetten Growls von Rothbauer gnadenlos niedergeprügelt.

So weit, so stumpf möchte man meinen; jedoch glänzen die einzelnen Songs (die größtenteils auf klassische Songstrukturen verzichten) vor allem dadurch, dass im Kontrast zum aggressiven Geprügel stets an den richtigen Stellen wunderschöne Harmonien in Kombination mit großartigen Gitarrenmelodien eingebracht werden.

Allgemein zeigen sich In Slumber auf "While We Sleep" ausgesprochen vielseitig. Über eine gute halbe Stunde hinweg wird hier gekonnt mit verschiedenen Taktarten, Tempi und Stilrichtungen jongliert. So folgt auf den bockstarken Melodeath-Banger "The Lake Of Visions" (mit einem wunderschönen Gänsehautmoment in Form eines grandiosen Gitarrensolos) die schwarzmetallische Nummer "Sleep Paralysis", welche in kürzester Zeit eine eiskalte Atmosphäre kreiert, nur um danach von "Monacle Of Dogma" abgelöst zu werden, was stellenweise schon fast an Metalcore erinnert.

Der schönste Kontrast ist in "The Demon Whispers" herausgearbeitet, in dem die dämonischen Schreie durch eine cleane, einlullende Gitarrenmelodie unterbrochen werden, nur um kurz darauf, wie mit einem Schlag in die Fresse, den Dämon wieder zu entfesseln.

Die Produktion von "While We Sleep" lässt ebenfalls kaum Wünsche offen. Der Sound ist fett, die Gitarren klar, der Gesang authentisch und der Drumsound erinnert an eine kleine Festivalbühne. Schon beim ersten Hören des Albums kann man es dadurch kaum erwarten, diese Songs live erleben zu können. Das einzige Manko, welches die Produktion aufwirft, sind die fragwürdigen Fade-Outs von "Sleep Paralysis" und "Monacle Of Dogma", wo gefühlt mitten im Song einfach die Anlage ausgedreht wird.

Auch wenn sich In Slumber auf diesem Album keinem eindeutigen Stil zuordnen lassen, hat man zu keiner Zeit das Gefühl, dass die fünf Österreicher ihren Stil nicht gefunden hätten. Die Arrangements arbeiten die verschiedenen Einflüsse gekonnt heraus und durch den Verzicht von langatmigen Zwischenspielen oder Experimenten liefert das Quintett eine halbe Stunde astreinen Hörspaß. Alles in allem fehlt zwar die eine oder andere Melodie, die sich langfristig in die Gehörgänge brennt, jedoch ist das schon wieder Jammern auf allerhöchstem Niveau.

Fazit:
"While We Sleep" ist ein absoluter Kracher - eine halbe Stunde voller Hörspaß, in der alles gesagt wird, was das schwarze Herz begehrt. Ein fett produziertes, ehrliches Album, auf dem von melancholischen Melodien bis zu brachialen Blastbeats alles vertreten ist. Definitiv eine Empfehlung für jeden, der sich für die härteren Klänge begeistern kann!

Punkte: 8/10

Anspieltipp: The Lake Of Visions, Sleep Paralysis, The Demon Whispers

Tracklist:

01. Clairvoyance
02. Stillborn
03. Parasomnia
04. The Lake Of Visions
05. Sleep Paralysis
06. Monacle Of Dogma
07. The Demon Whispers
08. Subconscious Scars
09. A Moral Of Strain

Lineup:

Wolfgang Rothbauer - Vocals
Simon Öller - Guitars
Robert Bogner - Guitars
Kay Brem - Bass
Flo Musil - Drums

https://www.facebook.com/inslumber

Autor: Sepp

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Re: REVIEWS 2022 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Inhuman Condition (USA)
Genre: Death Metal
Label: Self-Release
Album Titel: Fearsick
Spielzeit: 36:14
VÖ: 15.07.2022

Mit dumpfmelodischer Gitarrengewalt wüten sich die Florida-Herren durch den ersten Song, "The Mold Testament", ihres zweiten Longplayers "Fearsick". Das Tempo zieht dabei immer mal wieder an, überschlägt sich aber nicht. In Old-School-Manier liefern Inhuman Condition von Anfang an sauber ab.

Mit der Lust auf mehr, weil man super stimmungsvolle Wucht-Riffs um die Ohren gehauen kriegt, setzt sich das anfängliche Musikerlebnis auf der Scheibe fort. Und für alle Übermütigen wird in Sachen Beatarbeit auch bei der Schnelligkeit nochmal zugelegt.

Während die Saitenschwinger ihre Riffs wenig nackenschonend abliefern und auch die Bassarbeit an einigen Stellen ein hervorragendes Songgerüst abliefert, sticht Jeramie Klings mit seinen Growls auf gewohnt harmonische Weise aus dem Klangteppich heraus.

Gekonnt lösen teils groovig anmutende Riffmelodien die Schlagkraftbrutalität der Combo ab und vereinen sich zu einem stimmigen Gesamtbild, welches nicht nur auf losgehämmerte Härte aus ist, sondern sich auch harmonischen Klängen fügt. Hört mal genau hin, aus dem Inhuman Condition-Soundgewand lösen sich durchaus einigermaßen bekannte Klangerinnerungen von Inspiration gebenden Bands wie beispielsweise Massacre und Six Feet Under und es sei der Vollständigkeit halber dazugesagt: Wen wundert's? Wo doch alle drei Bandmitglieder einst Teil von Massacre waren und Terry Butler zudem lange Zeit von Six Feet Under.


Fazit:
Wer darauf aus ist, mit einer Old-School-betonten Death Metal Scheibe den Boden energetisch erzittern zu lassen und dabei trotzdem nicht auf melodische Elemente und ein recht harmonisch aufeinander abgestimmtes Miteinander verzichten möchte, hat mit "Fearsick" vielleicht schon seinen perfekten Begleiter durch den Hitzesommer gefunden. Zu heiß ist da gar nix! Die Scheibe nutzt eure Betriebstemperatur, um sie in unverschämt heiße Energie umzuwandeln – Nackenkräftigung und Sprungmuskelstärkung eingeschlossen.

Punkte: 9/10

Anspieltipp: I'm Now The Monster, King Con, Fencewalker

Tracklist:

01. The Mold Testament
02. Recyded Hate
03. Caustic Vomit Reveries
04. I'm Now The Monster
05. King Con
06. Hellucid
07. Wound Collector
08. Fencewalker
09. Where Pain Is Infinity

Lineup:

Jeramie Kling - Vocals, Drums
Taylor Nordberg - Guitars
Terry Butler - Bass

https://www.facebook.com/Inhumanconditionband

Autor: Swenja

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Band: Balls Gone Wild (D)
Genre: Hard Rock
Label: Metalville
Album Titel: Stay Wild
Spielzeit: 43:58
VÖ: 22.07.2022

Der Infotext zum neuen Album der seit 10 Jahren bestehenden Kölner Rockband Balls Gone Wild tönt großspurig mit einer "Liaison von AC/DC und Motörhead". Nach einigen Durchläufen des Langspielers kann ich dies eher weniger bestätigen. Sicher, mancher Hook und manches Riff haben schon einen gewissen Vibe, der an die gehörnte Schuluniform gemahnt und Bassläufe wie im Intro zu "School on Fire" lassen den Hörer schon mit manchem Tooth snaggeln und zum Whiskey greifen... Ich würde hier aber eher von Einflüssen sprechen und derer höre ich noch einige weitere.

So hat die Stimme von Frontmann und Bassist Vince van Roth eine ähnliche Klangfärbung wie die von Volbeats Michael Poulsen, mit maximal leichten Danzig-Anflügen. Bei der von Balls Gone Wild gebotenen Stilistik habe ich es da aber gern rauer und schmieriger, wenn nicht gar leicht rotzig, und das fehlt mir hier ein wenig. Zudem lassen sich auch die Punkeinflüsse nicht von der Hand weisen, machen aus dem Werk aber nun keine reine Punk Platte.

Der punkige Einfluss macht sich am intensivsten im Pogo-tauglichen "Knocked Out" bemerkbar, was aber nach 57 Sekunden auch schon wieder überstanden ist. Die knarzigen Riffs knattern auch angenehm druckvoll aus den Lausch-Membranen und sind saftig produziert. Steht man also auf den typischen "Schweinerock" der Marke Motorjesus, Crossplane, Nitrogods oder jüngst El Pistolero, dann kann man das Ganze hier durchaus abfeiern.

Mir persönlich gefielen am ehesten die simplen, aber eingängigen Refrains, die durchaus mal zum Mitgrölen animieren konnten ("Feel My Love"). Hier fühlte ich mich teils gar an härtere Little Caesar erinnert. Auch der vorletzte Titel "Ready For Love" sticht durchaus ein wenig heraus und ist für mich noch mit am brauchbarsten. All Zuviel mehr blieb aber leider nicht wirklich hängen.

Fazit:
Wem die rotzige, druckvolle Spielweise der moderneren Rockmusik erwähnter Bands gefällt, der sollte mal ein Ohr riskieren. Ich selbst habe schon zu viele derartige Kapellen gehört und brauche da kaum eine weitere, gestehe dem Album "Stay Wild" aber ganz klar eine handwerklich sehr hohe Qualität zu. Mir fehlte es an Ideenreichtum, Abwechslung und Ohrwurmtauglichkeit. Das Gehörte macht an sich Spaß, riss mich aber nie aus dem Sessel.

Punkte: 6/10

Anspieltipp: School on Fire, Feel My Love, Ready For Love

Tracklist:

01. Killing One
02. Hangman
03. School On Fire
04. Feel My Love
05. Twist Of Fate
06. Masked City
07. Stay Wild
08. Knocked Out
09. Plata O Plomo
10. Ready For Love
11. Bride Of Satan

Lineup:

Vince van Roth - Vocals, Bass
Tom Voltage - Guitars, Backing Vocals
Artyrium - Drums, Backing Vocals

https://www.facebook.com/ballsgonewildband

Autor: Slaine

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Re: REVIEWS 2022 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Source Of Rage (D)
Genre: Melodic Groove Metal
Label: Metalville
Album Titel: Witness The Mess
Spielzeit: 49:19
VÖ: 22.07.2022

Der niedersächsische "Familienbetrieb" Krause, inklusive Kumpel Oliver, genannt Source Of Rage, kommt dieser Tage mit dem zweiten Album um die Ecke. "Witness The Mess", so der Titel des Albums, verspricht laut Info "tanzbaren Nackenbruch samt der nötigen technischen Finesse und griffigen Melodien". Ich kannte die Jungs bis dato nicht und habe mir die Scheibe vorgenommen, um mal zu hören, was die Band unter Melodic Groove Metal versteht. Soweit so gut und vor allem gut so! Denn was ich da zu hören bekam, ist richtig gut und wäre mir sonst entgangen.

Die Bezeichnung "tanzbar" ist so eine Sache!? Ich verstehe unter tanzbar etwas anderes (der Begriff ist allerdings auch sehr dehnbar), aber was wir hier hören, ist definitiv rockbar und das reicht mir auch. Mit allem anderen gehe ich absolut konform. Die Songs auf der Scheibe grooven was das Zeug hält, treten amtlich in den Allerwertesten, haben feine Melodielinien, ohne aufgesetzt zu wirken, und das Riffing der Rhythmusfraktion fördert definitiv den Nackenbruch. Neben dem druckvollen, präzisen Drumming sorgt auch ein pumpender Bass für einen wunderbaren Groove und lässt das Ganze entsprechend fett klingen.

Dass die Jungs nicht einfach nur aus allen Geschützen feuern möchten, stellen sie mit viel Abwechslung unter Beweis. Hier wird immer wieder geschickt das Tempo variiert und auch mal gefühlvoll ein "zarter" Part eingestreut. Allein "Construe The Last Word", mit seinen fast 7 1/2 Minuten, hat mehr Variabilität zu bieten, als andere auf einem ganzen Album haben. Auch die immer wieder eingestreuten Soli sind sehr klug in die Nummern integriert worden. Und manchmal ist es auch einfach nur ein kurzes "Screamen" einer Gitarre, was einen zusätzlichen Akzent setzt. In "Path Ways" kommt sogar ein Hauch Progressivität zum Vorschein und das Soli setzt hier nochmal einen Extrapunkt aufs I. Sehr schön!

Bei den Vocals geht man ebenso variabel zu Werke und kommt genauso mit Shouts, wie man sie im Thrash oder Death Metal kennt, daher, wie auch mit melodischem Klargesang oder mit "sanfter" Stimme im ruhigen Part von "Construe The Last Word", welcher auch eine schöne Akustikgitarre bereithält.

Damit alles auch schön in die Lauscher der Leute kommt, dafür sorgt die richtig fette und saubere Produktion. Dabei ist das Klangbild sehr ausgewogen und somit ist der Sound auch nicht steril. Hier klingt alles fast so lebendig wie früher bei analogen Aufnahmen für Vinyl. Sehr cool.

Fazit:
Source Of Rage haben mich überzeugt. Das, was sie auf "Witness The Mess" abliefern, hat mir definitiv gezeigt, dass sie unter Melodic Groove Metal dasselbe verstehen wie ich. Nämlich fette, groovende Songs, welche dich an die Wand drücken, dich aber auf der anderen Seite auch mit feinen Melodien abholen und zum Rocken oder eben Tanzen einladen. Mit detailliert ausgearbeiteten Songs machen sie die Sache zudem extrem abwechslungsreich und somit auch kurzweilig. Diese Scheibe will man geradezu mehrmals am Stück hören. Auch wenn man mit "Construe The Last Word" einen echten Hit auf dem Album hat, so stehen die anderen Nummern nicht in seinem Schatten, sondern glänzen nur einen Hauch weniger. Diese Scheibe gehört in jede gut sortierte Metalsammlung!

Punkte: 9/10

Anspieltipp: Construe The Last Word, Path Ways, Solitude Fortitude

Tracklist:

01. Witness The Mess
02. The Eyes Of The Restless
03. Purify Me My
04. Silent Hollow Self
05. Construe The Last Word
06. The Louder, The More Right
07. Path Ways
08. Aware
09. Solitude Fortitude
10. Dark Project

Lineup:

Marko Krause - Vocals
Oliver Roffmann - Guitars
Thilo Krause - Bass, Backing Vocals
Riko Krause - Drums

https://www.facebook.com/sourceofrage
https://www.sourceofrage.de

Autor: Thomas

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Re: REVIEWS 2022 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Bells And Ravens (D)
Genre: Epic / Heavy / Progressive Metal
Label: Self-release
Album Titel: What Death Cannot End
Spielzeit: 63:53
VÖ: 22.07.2022

Die "Ein-Mann-Band" Bells And Ravens wurde 2018 vom früheren Contracrash Mastermind Matt Carviero ins Leben gerufen. Wobei man "Ein-Mann-Band" nicht wirklich sagen kann, scharrt Matt doch für seine großartigen Stücke immer auch großartige Musiker (hauptsächlich Sänger) um sich.

Bereits 2018 konnte Matt mit dem ersten Bells And Ravens-Album "In Our Blood" zeigen, wie er sich epischen Heavy Metal vorstellt und damit so einige Liebhaber der alten Schule, welche mit dem klassischen Heavy Metal groß geworden sind, auf seine Seite ziehen.

Seine Markenzeichen, fette Riffs, gepaart mit hochmelodiösen Leads und teilweise orchestralen Arrangements, in Verbindung mit den ebenso epischen Stimmen seiner Gastvokalisten, drückt auch dem neuen Werk "What Death Cannot End" seinen Stempel auf. Nicht zuletzt die immer wieder perfekt eingestreuten Soli sorgen dafür, dass auch eine 8 Minuten Nummer nicht lang wird.

Das neue Werk zeigt dabei allerdings noch mal eine Steigerung, die ich ob des großartigen Erstlings gar nicht so erwartet habe. Auf dem neuen Album ist einfach alles noch eine Spur klassischer, epischer, fetter und ja, auch mal grooviger. Nicht zuletzt ein gutes Maß an Progressivität, ohne in verschachteltem Chaos zu landen, setzt immer wieder Akzente, die immer wieder einen kleinen Aha-Moment erzeugen.

Sehr gefällig ist die Abwechslung. Hier gibt es wuchtige, treibende Nummern wie den Opener "Your Last Sacrifice", welche aber dennoch auch mit ihrer "zarten" Seite zu überzeugen wissen. Hier zeigt sich schön, wie ausgeklügelt die Arrangements sind. Mal dominieren Bass und Drums nebst fetter Rhythmus-Abteilung und dann wieder feine Leads und orchestrale Parts. Dann gibt es epische Stücke wie z.B. "Scourge Of The Seven Seas", welches auch als eine Ballade in einem Musical auftauchen könnte (nicht nur weil der Anfang an Hollywood erinnert). Hier erzeugt die Epic immer wieder Gänsehaut und mit dem Geniestreich, Zak Stevens (Savatage) für die Vocals zu gewinnen, hat Matt auch den letzten Zweifler Schachmatt gesetzt. Seine Vocals sind geradezu dafür gemacht, eine solch große Nummer zu veredeln. Einen ähnlichen Charakter besitzt auch das mächtige "Martyrs & Illusionists (Home) Pt. 2", welches mit der Stimme von Tobias Hübner (Ex-Forensik) verfeinert wurde.

Ein Stück wie "Martyrs & Illusionists (Victory) Pt.1" erinnert mich, durch seine epischen, orchestralen Parts, ein wenig an Rhapsody zu "Dawn Of Victory"-Zeiten (2000), als die Metalwelt von einem Subgenre namens Epic Hollywood Metal redete. Zum Glück hat sich so eine Genrebezeichnung nicht gehalten.

Um nochmal auf die Vocals zurückzukommen, bis auf die vom "Ripper" Tim Owens geben alle den Songs immer das gewisse Etwas. Was den "Ripper" angeht, er klingt einfach zu "gequält", was irgendwie ein zu großer Kontrast zur Musik ist. Ein Stück wie "The Headless Horseman", welches richtig Dampf hat und einen leichten Power Metal Touch besitzt, verliert durch seinen Gesang etwas an Kraft. Am Ende ist dies allerdings immer Geschmackssache des jeweiligen Hörers.

Mit "1773" gibt es auch ein Instrumental, welches ein klassisches Stück von Mozart ist und von Matt richtig gut in eine epische Metalnummer verwandelt wurde. Wenn du dieses Stück hörst, dann weißt du, warum solche Musiker wie Mozart die "Headbanger" ihrer Zeit waren.

Getreu dem Motto "Viele Köche verderben den Brei" und "Trau keinem Anderen" hat Matt alles in Eigenregie gemixt, gemastert und produziert. Was soll ich sagen, das Ergebnis gibt ihm Recht. Ein sauberes, druckvolleres und trotzdem erdiges Klangbild, bei dem man auch immer die Instrumente differenziert ausmachen kann, hätte wohl auch kein anderer besser hinbekommen können, als Matt selbst.

Fazit:
"What Death Cannot End" ist ein Meisterwerk des Genres geworden, welches wahrscheinlich nicht bei jedem sofort zünden wird, da es einfach zu komplex für Leute ist, die "nur" konsumieren. Wer sich aber drauf einlässt, wird mit großartiger Musik belohnt, wie man sie nicht alle Tage bekommt. Ein Album für die Ewigkeit! Dieses Album ist im Übrigen dem Andenken des kürzlich verstorbenen Drummer Claudio Sisto, welcher hier die Drums eingespielt hat, gewidmet. Und womit geht das besser als mit einem Meisterwerk!

Punkte: 10/10

Anspieltipp: alles

Tracklist:

01. Your Last Sacrifice (Feat. Tommy Laasch, Julian Scott)
02. The Headless Horseman (Feat. Tim Ripper Owens)
03. Scourge Of The Seven Seas (Feat. Zak Stevens)
04. Martyrs & Illusionists (Victory)Pt. 1 (Feat. Selin Schönbeck)
05. Zone Of Pain (Feat. Jürgen Volk)
06. Beyond Redemption (Feat. Tobias Hübner, Andreas Mozer)
07. Dishonored (Feat. Tommy Laasch)
08. Master Of My Fate (Feat. Tim Ripper Owens)
09. 1773 (Symphony No. 25 In G Minor KV 183 - I. Allegro Con Brio)
10. Martyrs & Illusionists (Home) Pt. 2 (Feat. Tobias Hübner)

Lineup:

Matt Carviero - Guitars, Keyboards, Orchestra Programmings, Bass on Dishonored and Master Of My Fate

Guest Musician:

Tommy Laasch - Vocals on Your Last Sacrifice, Dishonored
Tim "Ripper" Owens - Vocals on The Headless Horseman, Master Of My Fate
Zak Stevens - Vocals on Scourge Of The Seven Seas
Selin Schönbeck - Vocals on Martyrs & Illusionists Pt. 1
Jürgen Volk - Vocals on Zone Of Pain
Tobias Hübner - Vocals on Beyond Redemption, Martyrs & Illusionists Pt. 2, Dishonored
Andreas Mozer - vocals Beyond Redemption
Julian Scott - 2nd Guitar Solo on Your Last Scrifice
Thomas Schmeer - 2nd and 4th Guitar Solo on Beyond Redemption
Roberto Palacios - Bass
Claudio Sisto (R.I.P.) - Drums
https://www.facebook.com/bellsandravensofficial
https://www.bellsandravens.com

Autor: Thomas

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Band: We Are Legend (D)
Genre: Power Metal
Label: Metalapolis Records
Album Titel: Fallen Angel
Spielzeit: 52:08
VÖ: 29.07.2022

We Are Legend gründeten sich 2010 und lösten sich nach einem vielversprechenden Start mit einem gewonnen Wettbewerb sowie der Veröffentlichung einer EP und eines Albums bereits im Jahr 2016 auf. 2021 folgte in teils reformierter, internationaler Besetzung der Neustart, welcher in die Veröffentlichung des neuen Albums "Fallen Angel" Ende Juli mündet.

Das Teil geht mit einem Intro aus Piano und Gitarre im Opener "Tale Of A Legend" gut los. Nach einer kurzen, tiefen Gesangspassage übernimmt Lead Vocalist Selin Schönbeck, dessen Organ gleich mal positiv auffällt und ganz leicht an den Manowar-Sänger erinnert. Sehr melodisch rockt das Stück vor sich hin, Gitarre und das sehr präsente Piano ergänzen sich perfekt.

Mit dem an zweiter Stelle plazierten Titelstück "Fallen Angel" reißt einen das Album sofort aus dem Groove heraus. Erklingt zu Beginn noch das Piano, treten tief gestimmte Gitarren sozusagen auf die Bremse. Auch wenn hier gut gelungener Wechselgesang zwischen Lead-Vocalist und Sängerin Eleonora zu hören ist, rockt der Titel mit seinen tief gestimmten Gitarren einfach nicht richtig los.

Auf diese Weise geht es dann das ganze Album hindurch weiter. Die Songs sind teils schneller, teils schleppend gespielt und bestechen gesanglich durch den häufig zum Einsatz kommenden mehrstimmigen Harmoniegesang, sehr schön eingesetzt etwa gleich zu Beginn von "Angel Station". Dieses Stück gehört zu den besseren auf dem Album. Hier stellt sich sowohl in den Strophen, als auch im sich sofort im Gehör festsetzenden Refrain der Groove wieder ein, den man sich noch mehr an der einen oder anderen Stelle wünscht.

Das ist insgesamt schade, denn die gelungene Produktion hat für einen schönen Klang gesorgt und Musik und Gesang gut aufeinander abgestimmt. Den einen oder anderen Effekt setzt die Band gekonnt ein, etwa eine kurze gesprochene Passage in "Prayer For The Fallen". Die Prog-Elemente zeigen sich in Titeln wie "The Inner Circle". Das Gleiche gilt für den letzten Titel "A Human So Strange", welches das Album mit kurzem Applaus beendet.

Fazit:
Komplett überzeugt "Fallen Angel" nicht. Titel wie "Tale Of A Legend" oder "Angel Station" sind zwar gut gelungen. Hiervon hätte ich mir aber mehr gewünscht. Songs, die einfach losrocken und die man den Tag über im Gehör behält. Die teils etwas gestreckten Songs mit den überwiegend tiefen Gitarren hört man, aber sie setzen sich nicht im Gedächtnis fest. Das ist schade, weil gerade der (Harmonie-)Gesang überzeugt. Trotzdem kann ich guten Gewissens schreiben, dass "Fallen Angel" bei Anhängern eher modern ausgerichteten Metals seine Fans finden wird.

Punkte: 6/10

Anspieltipp: Tale Of A Legend, Angel Station

Tracklist:

01. Tale Of A Legend
02. Fallen Angel
03. I Don't Care
04. Angel Station
05. Only God Forgives
06. I Am This One
07. Prayer For The Fallen
08. The Inner Circle
09. Society Of Shadows
10. A Human So Strange

Lineup:

Selin Schönbeck - Vocals, Piano
Eleonora - Vocals
Dirk Baur - Vocals, Guitars
Jimmy Konsta - Guitars
Alex Endress - Bass, Vocals
Fabio Alessandrini - Drums

https://www.facebook.com/WeareLegendOfficial
http://www.wearelegend.de

Autor: Udo

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Re: REVIEWS 2022 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: WarWolf (D)
Genre: Heavy Metal
Label: Metalapolis Records
Album Titel: Necropolis
Spielzeit: 62:18
VÖ: 29.07.2022

Zusammengesetzt aus aktuellen und ehemaligen Mitgliedern der Power/Thrash Metal Band Wolfen, gibt es nun ein neues Projekt mit dem ähnlichen Bandnamen WarWolf, und behauptet von sich, "Iron Maiden bis 1985 gewürzt mit Warwolf DNA" zu spielen.

Man zelebriert also den Spirit der 80er NWOBHM-Legenden und zwar vornehmlich die eisernen Jungfrauen, die hier aus allen Poren sprühen. Angesichts des Bandnames, Coverartworks und Albumtitels hatte ich eigentlich Martialischeres oder Epischeres erwartet und war auf knurrigen Heldenmetal irgendwo zwischen Ironsword und Lonewolf gefasst, bekam aber ein Werk präsentiert, bei dem der Fokus, was den musikalischen Einfluss betrifft, dann doch fast komplett auf der Verneigung vor Iron Maiden liegt, dies allerdings auf zugegeben hohem Qualitätslevel.

Produzent Chris Boldenthal von Grave Digger versieht das Debüt auch mit der nötigen Kante und genug Saft, um neben anderen großen Produktionen bestehen zu können. Das Material bleibt auch stets melodisch und sehr eingängig, vor allem was die Refrains betrifft. Stimmlich bewegt sich Frontmann Andreas von Lipinski tatsächlich auf einem schmalen Grad zwischen DiAnno und Dickinson, behält aber oftmals auch eine dezente eigene Note aufrecht.

Vom flotten Opener "Daywalker" über den galoppierenden Mitd-Tempo-Rocker "Dawn of Destiny" bis hin zur überlangen Titelnummer wird hier viel für Maiden Fans geboten. Beim benannten hymnischen Titeltrack erinnert mich das Ganze sogar positiv an die Blaze Bayley-Ära, die ich sehr mochte, um ehrlich zu sein. Erinnerungen an "Sign of the Cross" werden hier schon sehr stark wach. Mit "When the Hangman Cries" und dem Bonustitel "Witches & Demons" liefert man dann noch zwei kleine Ohrwürmer ab, von denen vor allem Letzterer ein wenig heraussticht, da er ganz leicht vom durch und durch maidenesken Timbre abweicht.

Fazit:
Wer nach klassischem Maiden Stoff dürstet, der eingängiger geraten ist als die letzten, meiner Meinung nach eher schwachen Outputs des Originals, der sollte definitiv ein Ohr riskieren. Die einzige Kritik, die ich anbringen kann und die volle Punktzahl verhindert, ist, das die NWOBHM Zeit eben nicht nur aus Iron Maiden bestand. Soll heißen; ich hätte mir mehr Einflüsse und somit mehr Abwechslung gewünscht. Ein wenig Priest, Saxon oder gar Raven wäre für mich interessant gewesen, aber das liegt immer im Auge des Betrachters, oder in diesem Fall im Ohre des Hörers. So oder so liefern WarWolf ein knackiges und durch die Bank starkes Debüt ab.

Punkte: 9/10

Anspieltipp: Daywalker, Necropolis, Witches & Demons

Tracklist:

01. Daywalker
02. Nosferatu
03. Dawn Of Destiny
04. Necropolis
05. Clan Of The Undead
06. When The Hangman Cries
07. Cold Blood
08. Slaves Of The Night
09. Witches & Demons (Bonustrack)
10. The Priest (Bonustrack)

Lineup:

Andreas von Lipinski - Vocals
Frank Noras - Guitars
Björn Grüne - Guitars
Florian Abegg - Bass
Holger Bloempott - Drums

https://www.facebook.com/WARWOLFofficial

Autor: Slaine

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Band: Savage Master (USA)
Genre: Heavy Metal
Label: Shadow Kingdom Records
Album: Those Who Hunt At Night
Spielzeit: 35:54
VÖ: 05.08.2022

Die 2013 gegründeten Savage Master aus Louisville, Kentucky, beglücken ihre Fans drei Jahre nach "Myth, Magic and Steel" mit neuem Material.
"Those Who Hunt At Night" nennt sich der aktuelle Longplayer und wird Anfang August über Shadow Kingdom Records veröffentlicht. Auch ich darf mich zu den Fans zählen und habe die Kombo bereits live auf dem Keep It True Festival erleben dürfen. Nun bin ich umso gespannter, was Album Nummer Vier zu bieten hat.

Die Eröffnung macht "Hunt At Night" und es geht sofort ans Eingemachte. Straightes Riffing und der raue, charakteristische Gesang von Stacey Savage dröhnen aus den Boxen. Gesangstechnisch hat sich auch ein wenig getan und er erklingt etwas abwechslungsreicher als noch auf den Vorgängern. Mal tief-dunkel, dann mal wieder glockenhell - aber immer schön kauzig, eben wie Stacey.

Sehr stark präsentiert sich auch die Axtfraktion, die im Akkord knackige Riffsalven, verspielte Melodieläufe und herrliche Soli erklingen lässt. Die Drums dürfen schön schrabbelig rumpeln und ergänzen das musikalische Geschehen. Eingängige Hooklines gehen ins Ohr und laden zum Mitgröhlen ein. Das ganze Album hat, wie man es von den Vorgängern bereits kennt, einen schönen 80er-Jahre Oldschool-Sound und erinnert stellenweise an diverse NWOBHM-Klassiker. Hier sei nur mal "The Hangman's Tree" erwähnt, welches mit einem typischen Maiden-Riffing startet. Auch hierbei wurde u.a. Staceys Gesang mit männlichen Backing Vocals hinterlegt, was ziemlich gut ankommt. Eines meiner persönlichen Lieblingsstücke! Zu guter Letzt geht mit dem längsten Song der Platte "The Death Of Time", nach einer kurzweiligen halben Stunde, dieser wirklich gelungene Streich zu Ende.

Fazit:
Savage Master zelebrieren auf ihrer neuen Scheibe traditionellen, schnörkellosen Schwermetall, der von Staceys unverkennbarer Stimme geprägt wird.
Bei diesem Sound muss man einfach die Anlage aufdrehen und quer durchs Zimmer moshen.

Punkte: 8,5/10

Anspieltipp: Spirit Of Death, The Hangman's Tree, Queen Satan

Tracklist:

01. Hunt At Night
02. Eyes Behind The Stars
03. Rain Of Tears
04. Spirit Of Death
05. A Warrior's Return
06. The Hangman's Tree
07. Queen Satan
08. Vaster Empires
09. The Death Of Time

Lineup:

Stacey Savage - Vocals
Larry Myers - Guitars
Adam Neal - Guitars
John W. Littlejohn - Drums

https://www.facebook.com/savagemasterofficial

Autor: Eva

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Re: REVIEWS 2022 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Liminal Shroud (CDN)
Genre: Black Metal
Label: Willowtip Records
Album Titel: All Virtues Ablaze
Spielzeit: 40:04
VÖ: 05.08.2022

Nach der selftitled Demo (2018) und dem Debüt "Through the false Narrows" (2020) haben wir mit "All Virtues Ablaze" nun das dritte Klangwerk der Kanadier Liminal Shroud auf dem Tisch.

Man hatte auf dem Debüt zwar eine längere Spieldauer, es waren dort aber auch mehr und "kürzere" Songs zu finden. Bei nur vier Songs auf "All Virtues Ablaze", aber ausgestattet mit knapp über 40 Minuten Spielzeit, bietet sich nach längerer Zeit endlich mal wieder eine Track-by-Track Review an.

Das Album startet mit dem Lied "Hypoxic" (dt. unter Sauerstoffmangel (leidend)), welches mit 7:43 Minuten auch das Kürzeste ist. Kratzige Gitarren und gelegentliches Schlagwerk starten die ersten 20-30 Sekunden des Openers, sodann steigt auch der Rest der Band ein. Kehlige Vocals bahnen sich ihren Weg zwischen den sauber gespielten Gitarren und dem schon jetzt auffällig variablen Schlagzeug. Mit etwas Übung und vielen Wiederholungen kann man die Wörter und Texte auch verstehen. In "Hypoxic" wird eine gute Portion Progressivität in den Black Metal gemischt, was sich immer wieder in den Non-Vocal-Teilen bemerkbar macht und die Nummer vielseitig erscheinen lässt. Etwas geradlinier ist die Instrumentarisierung innerhalb der Strophen, hier gibt es auch schöne Blastbeats zu hören. Allgemein ist die Stimmung gut, aber eine gewisse Bedrücktheit macht sich trotzdem bemerkbar. Ebenfalls auffällig ist die gute Ausgewogenheit zwischen instrumentalen und mit Vocals ausgestatteten Spielzeiten innerhalb des Liedes.

"Mists along Florencia" beginnt sehr ruhig mit nur einer Gitarre. Quasi instant spürt man hier (nachdem die seichten ersten Drums und eine zweite Gitarre eingesetzt haben) die Post-Black Metal Schiene, auf der sich der Track bewegt. Diese wird er auch nicht mehr verlassen, was die Sehnsucht in der Musik verstärkt. Erst nach drei Minuten nimmt der Song an Härte zu und Fahrt auf. Die Drums dominieren das Geschehen zeitweilig. Hier wird fast schon übermäßig geballert, obwohl die Gitarren viel weitläufigere Melodiebögen spannen. Dies stellt einen interessanten Kontrast dar, der schließlich durch die Hauptmelodie aufgebrochen wird, bei der sich die Instrumente auf ein gemeinsames Tempo einigen. Als wäre dies noch nicht ausreichend, variiert man das Tempo im weiteren Verlauf des Songs nochmal mehrfach, ohne aber die gemeinsam gefundene Basis wieder zu verlieren. Mein Eindruck ist, dass die Vocals, die für gewöhnlich das Markanteste an einem Song sind, hier von ihrer Wichtigkeit eher in den Hintergrund treten, um dem Zusammenspiel von Gitarren und Drums Raum zu geben. Dieser Song ist eine wunderschöne Klangwelt und hallt in meinen Ohren noch lange nach.

Das erste Stück des Zweiteilers, "Transmigration I: Pelagic Voids", beginnt wie so oft mit einer einzelnen Gitarre, die schnell von ihren Kollegen eingeholt wird. Dieses Stück ist erheblich langsamer als seine beiden Vorgänger, auch die Vocals werden hier nicht nur rau, sondern auch leiser und cleaner vorgetragen. Bis weit über die Hälfte des Liedes herrscht eine stark Sludge-ähnliche Stimmung, die durch den Ausbruch nach ca. sechs Minuten beendet wird. Ab da gibt es das gewohnte Klangbild des kanadischen Trios, welches um eine melancholische Note angereichert wird.

Der letzte Titel dieses Albums und der zweite Teil, "Transmigration II: The Cleansing Ash", stellt mit seinen 12:01 Minuten die längste Spielzeit und bietet eine Besonderheit. Wurden die bisherigen Stücke allesamt mit einer Gitarre eingeleitet, so übernimmt dies hier ein Piano/Klavier. Sodann setzen auch die übrigen Instrumente ein, bleiben aber alle noch eine Weile in ruhigen Fahrwassern. Nach ca. einer Minute kommt die Leadgitarre hinzu und reiht sich in den immer noch entspannten Reigen ein. Nach zwei Minuten sitzt man da, immer noch gespannt, wann die Vocals kommen... Was ist das? Ein 12-minütiges Instrumental? Das wäre episch und extrem mutig. Aber ich kann hier Entwarnung (?) geben. Nach fast drei Minuten des instrumentalen Einstiegs in den Rausschmeißer hören wir ein erstes "Ooaahh" und alsbald darauf auch die kehlig vorgetragenen Texte. Es ist schon irgendwie beruhigend. Trotzdem behält das Lied seine grundsätzliche Idee bei und besticht mit langen Instrumentalpassagen. Dieser Song ist zwar keiner der Kategorie "die Band fährt noch mal alles auf, was sie ausmacht", aber das muss er auch nicht. Durch das gedrosselte Tempo kann die aufgebaute Stimmung noch amplifiziert werden. Und wenn man überhaupt eine Referenz zu anderen Bands ziehen möchte, dann kann man hier mit ein bisschen Fantasie Satyricon-eske Züge vernehmen.

Fazit:
Die durchweg auf dem Album vorhandenen Post-Black Metal-Anleihen sowie die melancholische, sehnsuchtsvolle Stimmung machen "All Virtues Ablaze" zu einem wahrlich fantastischen Kunstwerk. Die kehligen Vocals passen typischerweise zum Genre, sind aber nicht das Wichtigste. Hier steht sozusagen die Musik im Vordergrund. Und die Kombination aus Blastbeats und übergreifenden Melodien - wenn auch nicht neu - entfaltet ihre besondere Wirkung und lässt einen ob der entstandenen Stille mit dem Wunsch zurück, nach Ende der Scheibe einen neuen Durchlauf zu starten. 40 Minuten können manchmal echt schnell vorbei sein, bei Liminal Shroud sind es 40 exzellente Minuten.

Punkte: 9/10

Anspieltipp: Mists Along Florencia

Tracklist:

01. Hypoxic
02. Mists Along Florencia
03. Transmigration I: Pelagic Voids
04. Transmigration II: The Cleansing Ash

Lineup:

Aiden Crossley - Vocals, Guitars
Rich Taylor - Vocals, Bass
Drew Davidson - Drums

https://www.facebook.com/liminalshroudofficial

Autor: Godshand

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Re: REVIEWS 2022 VON DER METAL ONLY REDAKTION

Beitrag von gelal »

Diese Review wurde entfernt, weil das Album dieses Jahr nicht mehr erscheinen wird!
Zuletzt geändert von gelal am Mi 10 Aug, 2022 11:07, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: REVIEWS 2022 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Ferum (I/EST)
Genre: Death / Doom Metal
Label: Unorthodox Emanations
Album Titel: Asunder / Erode
Spielzeit: 44:57
VÖ: 19.08.2022

Das 2017 in Italien gegründete Trio Ferum hat nach der 2018er EP "Vergence" seinen Standort nach Estland verlegt, was aus logistischen Gründen auch einen Wechsel an den Drums mit sich brachte. Das nun in der zweiten Augusthälfte erscheinende Albumdebüt nennt sich "Asunder / Erode" und bietet dem geneigten Hörer eine Dreiviertelstunde Death Doom Metal, welcher sich auch in funerale Gefilde begibt.

Das Album startet mit "Halfhead" und direkt mit fetten Death/Doom Riffs. Diese Riffs erzeugen eine finstere Atmosphäre, welche durch die tiefen Growls von Frontfrau Samantha noch verstärkt wird. Diese beweist einmal mehr, dass es keine männliche Stimme braucht, um solche fiesen Vocals zu generieren. Durch das gemäßigte Tempo versprüht der Song auch einen kräftigen Groove. Wie in den anderen Nummern auch, zeigt sch das Trio in dem Song sehr ergänzend. Das Schlagzeug weiß auf der einen Seite einen klanglichen Kontrast zum dunklen Riffing zu bilden, auf der anderen Seite aber auch die dunkle Note der Riffs und der präsenten, aber nicht aufdringlichen, Basslinie zu unterstützen oder sogar zu verstärken.

Wenn man dann in den Funeral Doom Bereich eindringt, wird die Musik Ferums noch bedrohlicher und man baut eine mächtige Wand auf. Bestes Beispiel dafür ist das schwere, zähe "Monolithic Asquiescence". Diese Wände werden nur von Soli aufgebrochen, denen hin und wieder auch vertrackte Parts folgen, welche schon mal einen progressiven Charakter annehmen. Auch wenn es dem Album im Prinzip nicht an Abwechslung fehlt, so ist dies dennoch ein Schwachpunkt des Ganzen. Dadurch, dass die Songs ähnlich aufgebaut sind, wird alles relativ vorhersehbar und es schleicht sich "Langeweile" ein. Was sehr schade ist, denn handwerklich ist das alles ziemlich gut.

Auch die Produktion ist sehr gut ausgefallen, hierfür zeigt sich Drummer Are verantwortlich. Für das Mastering hat Dan Swanö Hand angelegt. Beide haben einen klasse Job gemacht. Genauso sollte diese Art Musik klingen und nicht anders, was natürlich auch an der analogen Aufnahme liegen dürfte. Den Vinyl-Liebhaber wird es freuen, denn analog ist dafür natürlich optimal.

Fazit:
Ferum haben mit "Asunder / Erode" ein starkes Debüt im Gepäck. Das Trio überzeugt vor allem handwerklich, was sich hauptsächlich im Riffig und den Vocals widerspiegelt. Die Abwechslung, welche ohne Frage da ist, wiederholt sich allerdings immer wieder in ähnlichen Intervallen und macht die Musik dadurch relativ vorhersehbar. Nichtsdestotrotz sollte jeder, der mit dem Genre was anzufangen weiß, mal ins Album reinhören.

Punkte: 7/10

Anspieltipp: The Undead Truth, Monlithic Asquiescence

Tracklist:

01. Halfhead
02. The Undead Truth (ft. Mike Perun from Cianide)
03. Desolate Vantaa
04. Belong
05. Monolithic Acquiescence
06. Entrails Of Linnahall
07. Resurgence In Bereavement
08. Outro - Spesso Il Male Di Vivere Ho Incontrato

Lineup:

Samantha - Vocals, Guitars
Matteo - Bass
Are Kangus - Drums

Guest Musician:

Mike Perun (Cianide) - add. Vocals on The Undead Truth

https://www.facebook.com/ferumdeath

Autor: Thomas

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Band: Träumen Von Aurora (D)
Genre: Progressive Black Metal
Label: Trollzorn
Album Titel: Aurora
Spielzeit: 45:52
VÖ: 19.08.2022

Ganze neun Jahre sind vergangen, seit uns die Bielefelder Träumen Von Aurora zum letzten Mal mit einem (großartigen) Langspieler beehrt haben. Das lange Warten wird jedoch nicht nur mit einer Full-length Scheibe belohnt, sondern gleich mit zwei kompletten Alben, die thematisch wie Ying und Yang fungieren sollen.

Während "Aurora" das Licht in den Vordergrund rückt, wird auf "Luna" die Dunkelheit thematisiert. Dass beide Alben thematisch einen roten Faden bilden, fällt bereits beim Blick auf die Tracklist auf, wo mit dem ersten Track der ersten Scheibe, "Nicht Alle Dunkelheit Der Welt…" und dem letzten Track der zweiten Scheibe, "…Kann Eines Lichtes Flackern Trüben", ein unübersehbarer Rahmen um das Gesamtwerk gespannt wird.

Der Opener "Aurora I", der zugleich auch als einer der beiden Titeltracks fungiert, zeigt deutlich, dass Träumen von Aurora sich auf dieser Scheibe von einer etwas progressiveren und experimentelleren Seite zeigen. Auch "Aurora" wird durch ein Instrumental eröffnet, welches allerdings nicht ganz so viel Platz einnimmt wie der Opener der ersten Scheibe. Das ist auch gut so, denn das darauf folgende "Gram Und Verve" beansprucht die gesamte Aufmerksamkeit der Hörerschaft – zerklüftete Rhythmen, ein nicht wirklich fassbarer 7/8-Takt, nicht wirklich fassbare Akkorde und die erzählerischen Vocals kreieren eine unglaublich spannende Atmosphäre, die man nicht einfach so mal beim Nebenbei hören verstehen kann.

In "Aurora II" wird nun mit großartigen Melodien, gefühlvollen Harmonien und perfekt herausgearbeiteten Kontrasten tief in den Schmalztopf gegriffen, ohne dass es jedoch aufgesetzt oder pathetisch wird. Das Bielefelder Quartett zeigt mehr als deutlich, dass sie es verstehen, Grenzen auszuloten, ohne diese zu überschreiten.

Auch der Rest des Albums ist weniger düster und kommt deutlich ruhiger und progressiver als sein düsterer Bruder daher, was auch Sinn macht, da hier ja das Licht thematisiert wird. Auf jeden musikalischen Höhepunkt einzugehen würde jeglichen Rahmen einer Review strecken, da hier, wie auch auf "Luna", ein Gänsehautmoment den anderen jagt, bevor sich mit "...Kann Eines Lichtes Flackern Trüben" thematisch wie auch musikalisch der große Rahmen um dieses Meisterwerk in zwei Teilen wieder schließt. Hier werden nochmals alle Facetten aufgegriffen, die die Bielefelder in den letzten anderthalb Stunden (sofern man sich das Gesamtwerk als Eins zu Gemüte führt) zum Besten gegeben haben, bevor ein abrupter Schluss den staunenden Hörer mit offenem Mund zurücklässt.

Kompositorisch, lyrisch wie auch soundtechnisch sind beide Alben auf demselben herausragenden Niveau. Der einzige Kritikpunkt, der auffällt, ist die Tatsache, dass "Luna" und "Aurora" als zwei separate Alben veröffentlicht werden. Zwar sind sie thematisch gegensätzlich, jedoch funktioniert das eine nicht ohne das andere, was die Frage aufwirft, ob es nicht besser gewesen wäre, hier ein klassisches Doppelalbum herauszubringen.

Fazit:
Träumen von Aurora bringen zwei grandiose Alben heraus, die geradezu vor Abwechslungsreichtum strahlen. Beide Alben sind Kunst auf höchstem Niveau! Definitiv eine Empfehlung für jeden, der für ausgeklügelte, durchkomponierte Musik in irgendeiner Weise empfänglich ist. Auch wenn es zwei einzelne Alben sind, funktionieren sie dennoch als Gesamtwerk - daher sollte man sich auf jeden Fall beide Alben in Folge zu Gemüte führen.

Punkte: 9,5/10

Anspieltipp: Alles

Tracklist:

01. Aurora I
02. Gram Und Verve
03. Aurora II
04. Epiphanie
05. Essenz Der Wildnis
06. ...Kann Eines Lichtes Flackern Trüben

Lineup:

Patrick Wunsch - Vocals
Marek Peperkorn - Guitars
Matthias Schäfers - Keyboards
Alexander Häger - Bass, Drums, Vocals

https://www.facebook.com/traeumenvonaurora
https://www.traeumenvonaurora.de

Autor: Sepp

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Band: Träumen Von Aurora (D)
Genre: Progressive Black Metal
Label: Trollzorn
Album Titel: Luna
Spielzeit: 45:42
VÖ: 19.08.2022

Ganze neun Jahre sind vergangen, seit uns die Bielefelder Träumen Von Aurora zum letzten Mal mit einem (großartigen) Langspieler beehrt haben. Das lange Warten wird jedoch nicht nur mit einer Full-length Scheibe belohnt, sondern gleich mit zwei kompletten Alben, die thematisch wie Ying und Yang fungieren sollen.

Während "Aurora" das Licht in den Vordergrund rückt, wird auf "Luna" die Dunkelheit thematisiert. Dass beide Alben thematisch einen roten Faden bilden, fällt bereits beim Blick auf die Tracklist auf, wo mit dem ersten Track der ersten Scheibe, "Nicht Alle Dunkelheit Der Welt…" und dem letzten Track der zweiten Scheibe, "…Kann Eines Lichtes Flackern Trüben" ein unübersehbarer Rahmen um das Gesamtwerk gespannt wird.

Bei ebendiesem Opener zeigt das Quartett bereits eindrucksvoll, dass "Träumen Von Aurora" vor allem für eines steht - nämlich großartige Melodien. Trotz einer Länge von achteinhalb Minuten ist mir erst beim zweiten Durchhören aufgefallen, dass es sich bei dem Track um ein reines Insrumentalstück handelt, welches wie eine Ouvertüre zu dem, was darauf folgt, wirkt. "Stille, Mehr Stille" erinnert stellenweise dann sogar an einen Musical-Soundtrack, was vor allem durch den kontrastreichen Gesang (mal flüsternd, mal schauspielerisch erzählend, mal clean, fast operesk, dann wieder grandios gegrowlt) hervorgerufen wird.

Die Kontraste in Dynamik, die Ausbrüche von Dur zu Moll wie auch die herzzerreißenden Melodien werden so gekonnt herausgearbeitet, dass ein Gänsehautmoment den anderen jagt! Auch folkige Einflüsse dürfen natürlich nicht fehlen, so lädt der Albumteiler "Etwas" zum Mitschunkeln ein, was auch durch die zerklüfteten rhythmischen Einschnitte nicht getrübt werden kann.

Die Musik ist dominiert von Gitarren, die teils clean, teils verzerrt, eine ganz eigene Atmosphäre kreieren und dabei gekonnt von dezenten Klavier- und Keyboardsounds umspielt werden. Hier und da schleichen sich dann die einen oder anderen Prog-Elemente ein, wie beispielsweise überraschende Tempo-, Takt- oder Tonartwechsel. Doch werden diese glücklicherweise nur spärlich verwendet, sodass der Flow niemals unterbrochen wird. Wenn sich das Keyboard dann doch mal in den Vordergrund drängt ("Sturmgeweiht") ist dies doch keineswegs aufdringlich, sondern einfach nur der Musik dienlich. Die Drums und der Bass bilden eine Einheit und verleihen der Musik genau den Groove, den sie benötigt - egal ob schleppend wie in "Luna I", tänzerisch ("Etwas"), oder auch treibend aufwühlend wie in "Luna II".

Die Lyrics sind ebenso virtuos geschrieben wie die Musik komponiert ist. Es werden Geschichten erzählt, Bilder kreiert und jedes Wort wirkt so, als ob es passender nicht hätte gewählt werden können. Auch soundtechnisch haben Träumen Von Aurora zum Vorgängeralbum nochmal eine Schippe drauf gelegt. Beide Alben sind absolut fett produziert, alle Facetten, die musikalisch zum Ausdruck gebracht werden, sind klar verständlich und zu keiner Sekunde überladen. Der einzige Kritikpunkt, der auffällt, ist die Tatsache, dass "Luna" und "Aurora" als zwei separate Alben veröffentlicht werden. Zwar sind sie thematisch gegensätzlich, jedoch funktioniert das eine nicht ohne das andere, was die Frage aufwirft, ob es nicht besser gewesen wäre, hier ein klassisches Doppelalbum herauszubringen.

Fazit:
Träumen von Aurora bringen zwei grandiose Alben heraus, die geradezu strahlen vor Abwechslungsreichtum. Beide Alben sind Kunst auf höchstem Niveau! Definitiv eine Empfehlung für jeden, der für ausgeklügelte, durchkomponierte Musik in irgendeiner Weise empfänglich ist. Auch wenn es zwei einzelne Alben sind, funktionieren sie dennoch als Gesamtwerk - daher sollte man sich auf jeden Fall beide Alben in Folge zu Gemüte führen.

Punkte: 9,5/10

Anspieltipp: Alles

Tracklist:

01. Nicht Alle Dunkelheit Der Welt…
02. Stille, Mehr Stille
03. Luna I
04. Etwas
05. Luna II
06. Sturmgeweiht

Lineup:

Patrick Wunsch - Vocals
Marek Peperkorn - Guitars
Matthias Schäfers - Keyboards
Alexander Häger - Bass, Drums, Vocals

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Autor: Sepp

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