REVIEWS 2018 VON DER METAL ONLY REDAKTION

Hier könnt ihr euch über bekannte Bands, ihre neuen Alben, ihre Fehltritte ... auslassen

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REVIEWS 2018 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Meden Agan (GR)
Genre: Symphonic Melodic Metal
Label: No Remorse Records
Album Titel: Catharsis
Spielzeit: 49:30
VÖ: 05.01.2018

Vier Jahre sind nun seit der letzten Full-Length-Scheibe der griechischen Symphonic Metaller Meden Agen vergangen. Nun stehen die Jungs und die Dame mit ihrem vierten Album in den Startlöchern.

Ich muss ehrlich zugeben, dass ich von dieser Band bis dato noch nichts gehört habe. Allerdings wurde mir beim ersten Hören klar, dass Meden Agan ihr Handwerk wirklich verstehen. Nachdem man von einem ausgesprochen düsteren Intro begrüßt wurde, bekommt man direkt ein ballerndes, virtuoses Riff auf die Mütze, das in den ersten Takten schon ausdrucksvoll demonstriert, dass hier Profis am Werk sind.

Das ganze Album über steht die herausragende Gitarrenarbeit im Vordergrund. Auch während der Strophen und Refrains wird Dimitra Panaritis teils opernartiger, teils rockiger Gesang von komplizierten Stakkato-Rhythmen oder auch treibenden Licks umrahmt. Ballernde Drums, geschredderte und gesweepte Gitarrensoli, ausgeklügelte Keyboardsoli, der dezente Einsatz von zusätzlichem, männlichem Gesang und orchestrale Klänge verleihen dem Gesamtkonzept eine ganz eigene Note, sodass man ohne schlechtes Gewissen Meden Agen in einem Satz mit Genregrößen wie Nightwish oder Within Temptation aufzählen kann.

Im Großen und Ganzen sind alle Songs von brachialen Beats, düsterer Atmosphäre und schnellen Riffs geprägt. So weit, so gut. Allerdings fehlt auf Dauer die Abwechslung. Irgendwie klingt dann doch fast jedes Lied, wie wenn man es schon mal irgendwo gehört hat und auch die Soli klingen durchweg immer ähnlich. Lediglich das etwas ruhigere "Salvation" bietet hier eine kleine und definitiv nötige Verschnaufpause. Insgesamt bekommt die Scheibe mit dem Rausschmeißer "Weaver Of Destiny" aber dann doch noch gerade so die Kurve, um äußerst positiv in Erinnerung zu bleiben. Diese Nummer ist ein grooviger, extrem düsteren Track, bei dem Aris Nikoleris' Gesang viel Raum gegeben wurde.

Fazit:
"Catharsis" ist definitiv ein Album, welches man ohne Bedenken weiterempfehlen kann. Es lohnt sich auf jeden Fall, hier mal reinzuhören. Allerdings wird es für mich kein Album werden, dass ich mir in Dauerschleife geben kann, da es insgesamt dann doch zu wenig Abwechslung bietet. Trotzdem: Starke Leistung!

Punkte: 7/10

Anspieltipps: Cleanse Their Sins, Salvation, Weaver Of Destiny

Tracklist:

01. Catharsis (Intro)
02. The Purge
03. Cleanse Their Sins
04. No Escape
05. Whispers In The Dark
06. Shrine Of Wisdom
07. Veil Of Faith
08. Salvation
09. A Curse Unfolding
10. Lustful Desires
11. Weaver Of Destiny

Lineup:

Dimitra Panariti - Vocals
Diman Koutsogiannopoulos - Guitars
Tolis Mikroulis - Keyboards
Aris Nikoleris - Bass, Vocals
Panos Paplomatas - Drums

https://www.facebook.com/meden.agan.official

Autor: Sepp

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Band: Leave's Eyes (D)
Genre: Symphonic Metal
Label: AFM Records
Album Titel: Sign Of The Dragonhead
Spielzeit: 47:06
VÖ: 12.01.2018

Drei Jahre nach ihrer letzten Veröffentlichung "King of Kings" ist es nun wieder an der Zeit für die deutschen Symphonic Metaller von Leave's Eyes, ein weiteres Stück Geschichte musikalisch darzustellen. Nachdem das letzte Album vom ersten König Norwegens erzählte, wird auf "Sign Of The Dragonhead" die Chronik der Wikinger nahtlos weitergeführt.

Der eingefleischte Leave's Eyes Anhänger wird dieses Album schon lange gespannt erwartet haben, da es die erste Full-length-Scheibe ohne Liv Kristine am Mikrofon ist. Allerdings kann man sich schon bei den ersten Klängen des Openers und Titeltracks "Sign Of The Dragonhead" entspannt zurück lehnen und feststellen, dass Elina Siirala eine würdige Nachfolgerin ist.

Na gut, das "entspannt zurücklehnen" ist hier eher im übertragenen Sinne zu verstehen, da eben dieser Song vollgestopft ist mit packenden Rhythmen, epischen Chören und treibenden Riffs, bei denen es verdammt schwer fällt, seinen Nacken still zu halten. Ein weiteres Highlight stellt der letzte Track "Waves Of Euphoria" dar; ein düsterer Song, der zunächst ruhig anfängt, sich dann langsam zu einem fetten Riff steigert, teilweise von Growls dominiert wird und insgesamt die komplette Bandbreite demonstriert, zu der die Truppe fähig ist.

Leider sind die anderen neun Songs nicht so stark wie die eben beschriebenen Stücke. "Across The Sea" klingt nicht wirklich nach Wikingern, sondern eher nach einem irischen Volksfest. Die Übergänge zwischen den Themen, Riffs und Melodien der einzelnen Songs klingen irgendwie erzwungen und passen oft auch nicht recht. An der einen oder anderen Stelle passt auch der klassische Gesang nicht zu den rauen Sitten der Wikinger, was definitiv nicht an der bezaubernden Stimme von Siirala liegt, sondern vielmehr an den Arrangements, die den Gesang nicht stimmig ins Klangbild der Band einbauen. Auch der Instrumentaltrack "Rulers Of Wind And Waves" klingt zwar an einigen Stellen wirklich episch, aber insgesamt bleibt er doch recht eintönig in Erinnerung.

Zudem ist der Sound, wie schon bei den letzten Alben von Leave's Eyes, recht dünn, auch wenn Victor Smolskis Almanac Symphony Orchestra und der Soundtrack-Chor London Voices, der auch schon unter anderem Star Wars vertonen durfte, hier hervorragende Arbeit geleistet haben. Nur im Mix wirkt es teilweise schwammig, oberflächlich und an manchen Stellen sogar "poppig".

Fazit:
Auf "Sign Of The Dragonhead" etabliert sich Elina Siirala als würdige Nachfolgerin von Liv Kristine. Musikalisch bietet das Album fette Riffs, epische Refrains, coole Grooves und folkige Passagen, die irgendwie miteinander verwurschtelt wurden. Hervorragende Ansätze, die leider nicht so gekonnt arrangiert wurden, wie beim Vorgängeralbum. Trotzdem ist die Scheibe auf jeden Fall hörenswert.

Punkte: 6/10

Anspieltipps: Sign Of The Dragonhead, Fires In The North, Waves Of Euphoria

Tracklist:

01. Sign Of The Dragonhead
02. Across The Sea
03. Like A Mountain
04. Jomsborg
05. Völva
06. Riders On The Wind
07. Fairer Than The Sun
08. Shadows In The Night
09. Rulers Of Wind And Waves
10. Fires In The North
11. Waves Of Euphoria

Lineup:

Elina Siirala - Vocals
Alexander Krull - Vocals
Pete Streit - Guitars
Thorsten Bauer - Guitars, Bass
Joris Nijenhuis - Drums

Guest Musician:

London Voices - Choir
Victor Smolskis Almanac Symphony Orchestra

https://www.facebook.com/leaveseyesofficial/
http://www.leaveseyes.de/

Autor: Sepp

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Re: REVIEWS 2018 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Abysmal Grief (I)
Genre: Doom Metal
Label: Terror From Hell Records
Album Titel: Blasphema Secta
Spielzeit: 45:11
VÖ: 13.01.2018

Die italienischen Doom Metaller Abysmal Grief vertonen ihre kalten, dunklen und okkulten Gedanken bereits seit über zwanzig Jahren. 1996 gegründet, erscheint nun Anfang 2018 ihr 5. Studiowerk "Blasphema Secta".

Zu hören bekommen wir auf dem Silberling Doom Metal, welcher eine kalte Atmosphäre besitzt, aber auch ziemlich monoton daherkommt. Gut, werden jetzt einige sagen, das ist im Doom Metal ja nichts besonderes, was sicherlich richtig ist. Aber wenn man schon mit einem Intro beginnt, was 3 ½ Minuten lang ist, bei dem man, wenn auch mit einer getragenen Atmosphäre, immer von den gleichen Synth- und Keyboard-Parts beschallt wird, könnte es den einen oder anderen schon direkt zum Ausschalten verleiten.

Der zweite Track, "Behold The Corpse Revived", macht auch gleich mit einem Streicher-Part weiter, welcher über den ganzen Titel hin ebenfalls für Monotonie sorgt. Auch wenn man mit den Gitarren immer wieder versucht, Abwechslung in die Nummer zu bringen, so gelingt dies doch eher mäßig. Denn neben dem besagten Streicher-Part sorgen auch hier gleichbleibende Key- und Synth-Klänge für besagte Monotonie.

Auch das Schlagzeug und der Bass können sich dem nicht verschließen und gehen ebenfalls in diese Richtung. Sei es durch einen immer gleichbleibenden Groove oder ein immer wiederkehrendes Riff. Es gibt zwar in fast jeder Nummer immer wieder den einen oder anderen Moment, in dem man denkt "jetzt bekommen sie die Kurve", aber der Gedanke ist noch gar nicht zu Ende gedacht, da geht’s schon wieder los. Auch das gute Solo in "Maleficence" kann dies nicht wirklich ändern. Einzig das abschließende "Ruthless Profaners" macht Hoffnung, dass das beim nächsten Album besser wird. Obwohl es auch hier etwas zu viel monotone Parts gibt, die der Hoffnung einen Dämpfer geben.

Als vorletzte Nummer gibt es mit "When Darkness Prevails" dann auch noch ein Interlude, welches zwar wiederum eine kalte Atmosphäre erzeugt und sich wunderbar für die Untermalung eines Horrorfilms eignen würde, aber auch dieses ist mit über 5 Minuten Spielzeit einfach zu lang.

Was hier noch am meisten mit Abwechslung aufwartet, sind die Vocals. Diese kommen mal als dunkle Growls, mal als gurgelnde Shouts oder auch mal in Form von female Vocals bzw. Sprachsamples daher.

Technisch ist das alles nicht schlecht gemacht, aber bei den Arrangements der Songs ist deutlich Luft nach oben. Auch von produktionstechnischer Seite gibt es hier nichts auszusetzen. Vom Sound her passt alles sehr gut zur Stilausrichtung der Band und zum okkulten Thema der Platte.

Fazit:
Technisch versierte Musiker machen leider noch kein tolles Album, wenn die durchaus vorhandene Abwechslung in den Stücken durch zu viele monotone Parts in den Hintergrund rückt. Dieses Album wird sicher seine Anhänger finden, auch wenn es nicht "das Gelbe vom Ei ist", aber wem Monotonie und etwas zu viel Tastengeklimper nichts ausmachen, dem wirds gefallen.

Punkte: 6/10

Anspieltipp: Ruthless Profaners

Tracklist:

01. Intro (The Occult Lore)
02. Behold The Corpse Revived
03. Maleficence
04. Witchlord
05. When Darkness Prevails (Interlude)
06. Ruthless Profaners

Line-Up:

Labes C. Necrothytus - Vocals, Keyboards
Regen Graves - Guitars, Synths
Lord Alastair - Bass
Lord of Fog - Drums

http://www.abysmalgrief.com

Autor: Thomas

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Re: REVIEWS 2018 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Cruentator (I)
Genre: Thrash Metal
Label: Xtreem Music
Album Titel: Ain't War Hell?
Spielzeit: 32:13
VÖ: 10.01.2018

Old school as Fuck... so lässt sich die Scheibe der aus Italien stammenden Combo wohl am besten beschreiben.

In bester Kreator-Manier - zu Pleasure To Kill-Zeiten - bolzen die Jungs von Cruentator ihren Thrash durch die Boxen der heimischen Anlage. Mag wohl auch an der ähnlichen Namensgebung liegen (Kreator/Cruentator), dass sich ''Ain't War Hell?'' stark an der deutschen Thrash-Institution orientiert. Oder aber Cruentator will am Thron sägen... was sie gleich wieder vergessen können. Weil sie dazu zu sehr eine versuchte Blaupause der Essener Originale sind und die haben doch noch weit mehr auf dem Kasten.

Durchweg werden die typischen Highspeed-Riffs aus dem Fundus deutscher Thrash-Bands bedient, räudig und intensiv dargebracht, aber auch schon mehrfach bemüht. Klar, die Klampfer haben ihre Hausaufgaben in Sachen Old School-Thrash gemacht und sind technisch versiert, aber was hilft das gegen (un-)gewollte Abkupferei? Selbst gesangstechnisch ähnelt das sehr an Mille, wenn auch in nicht ganz so hoher Stimmlage.

Aber das alles wird den Italienern nicht gerecht, denn sie machen ihre Sache wirklich gut, wenn auch diese Scheibe im Wust der Veröffentlichungen unterzugehen droht. Es fehlt eben an Eigenständigkeit.

Fazit:
Wer mit einem kleinen Ableger von Kreator etwas anfangen kann, sollte sicherlich reinhören. Wirklich gute Thrash-Hausmannskost, die aber sicher noch etwas an Eigenständigkeit zulegen könnte.

Punkte: 7/10

Anspieltipp: Tyrants of the Wasteland, The Nightstalker

Tracklist:

01. Merciless Extermination
02. Tyrants of the Wasteland
03. Barbaric Violence
04. Evil is Prowling Around
05. The Nightstalker
06. Marching Into a Minefield
07. The Shining Hate
08. Cluster Terror

Line-Up:

Ambro - Vocals
Omar - Guitars
Massi FD - Guitars
Vanny - Bass
Riccardo - Drums

https://www.facebook.com/Cruentator

Autor: Steiff
Übersetzung: Dine

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Re: REVIEWS 2018 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Trespass (GB)
Genre: NWOBHM
Label: Mighty Music
Album Titel: Footprints In The Rock
Spielzeit: 50:24
VÖ: 12.01.2018

Zu behaupten, die mir bislang tatsächlich unbekannte Band Trespass würde auf den Pfaden von Bands wie Saxon oder Angel Witch wandeln, wäre eine Beleidigung für die Truppe. Immerhin wurde die Band bereits 1979 in Sudbury, England gegründet und gehört somit wohl eher in einem Atemzug mit besagten Legenden genannt. Nur mit der Ausnahme, das bei Trespass der große Erfolg, wie er vielen anderen Vertretern der klassischen NWOBHM-Schiene zuteil wurde, ausblieb.

Und das zu Unrecht, wie man schnell erkennt, wenn der Opener "Momentum" des Comebackalbums "Footprints In The Rock" aus den Boxen knattert.
Treibende rockige Riffs, eine herrlich old-schoolige und dennoch knackige Produktion, kraftvoller, eher in tieferen Gefilden angesiedelter Gesang und ein eingängiger Refrain können direkt ordentlich überzeugen.

Die Band ist auch keine bloße Kopie der Kollegen, sondern hat irgendwie tatsächlich einen gewissen eigenen Sound gefunden, finde ich. Die Eingängigkeit der Songs, vor allem im Bereich der Refrains, hält sich auch recht konstant über das gesamte Album. Hinzu kommen natürlich stets ordentlich gespielte und passend gesetzte Soli und hier und da schimmert dann doch mal ein Einfluss wie Iron Maiden oder UFO durch, vor allem in den Riffs von Songs wie dem einfach gelungenen "Be Brave" oder dem treibenden Titeltrack.

Ein wenig hervor stechen dann Songs wie der leicht hymnische Stampfer "Little Star" mit seinen leichten Hard Rock-Anleihen, das mit einer Prise Black Sabbath gewürzte "The Green Man" und der episch galoppierende Mid-Tempo-Rocker "Beowulf And Grendel".

Die abschließende und bluesige Ballade "Music Of The Waves" konnte mich jetzt allerdings nicht so begeistern.

Fazit:
Wer der klassischen 80's NWOBHM-Stilistik zugeneigt ist, findet hier sicher ein passendes Festmahl. Mancher mag allerdings die recht gleich gehaltene, straighte Spielweise der durchgängig rockenden Titel auf Dauer etwas eintönig empfinden, obwohl es genug Riffs zu entdecken gibt. Man merkt den Jungs absolut ihre jahrelange Erfahrung an und es macht auch Spaß, einfach mal simpel abzurocken. Mir fehlt auf der Scheibe allerdings ein echter Killersong, der sich dauerhaft festsetzt und mitzureißen vermag. Doch auch ohne diesen kann dieses Comebackalbum Fans der alten Schule ordentlich unterhalten.

Punkte: 8/10

Anspieltipp: Be Brave, Little Star, Beowulf And Grendel

Tracklist:

01. Momentum
02. Be Brave
03. Beowulf And Grendel
04. Dragons In The Mist
05. Mighty Love
06. The Green Man
07. Music Of The Waves
08. Prometheus
09. Weed
10. Footprints In The Rock
11. Little Star

LineUp:

Mark Sutcliffe - Vocals, Guitars
Joe Fawcett - Guitars
Danny B. - Bass
Jason Roberts - Drums

https://www.facebook.com/trespassnwobhm
https://www.trespassband.com

Autor: Slaine
Übersetzung: Sereisa

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Re: REVIEWS 2018 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Panorama (CH)
Genre: Hard Rock
Label: Rock Of Angles Records
Album Titel: Around The World
Spielzeit: 44:20
VÖ: 12.01.2018

Weit ist der Horizont und erstrahlt in einem kräftigen Mix aus Himmelblau und Sonnengelb. In weiter Ferne türmen sich zwei Gesteinsformationen auf, welche schon seit Jahrhunderten majestätisch und stolz dort verwahren und sich auch nicht von den heraufziehenden Wolken einschüchtern lassen. Doch es gibt keine Atempause, keine Gelegenheit dies zu genießen. Zu hoch ist die Geschwindigkeit, Straßenschilder schießen an uns vorbei während das kleine Mädchen auf dem Kinderdreirad um die Welt reist.

Was?! Ja, richtig gelesen. Das Coverartwork von "Around the World" lässt einen beim Betrachten zwiegespalten zurück. Auf der einen Seite ist es wunderschön und cool. Auf anderen Seite fragt man sich aber warum man sich für bestimmte Motive entschieden hat. Warum mich das Coverartwork so arg bei einer CD Review beschäftigt? Weil es genau die Problematik dieser CD beschreibt.

Die Schweizer Rockband Panorama veröffentlicht gleich zu Beginn des Metaljahres ihr Debütalbum. Dabei trifft es der Albumtitel ganz gut. Die Mitglieder der Band haben Wurzeln über den ganzen Globus verteilt. Und alles trifft sich zusammen in der Schweiz für ein gemeinsames Projekt.
Dabei haben haben die Jungs bereits schon Erfahrungen in anderen Bands gesammelt und beherrschen dementsprechend ihre Instrumente. Der handwerkliche Teil ist grundsolide und die Songs sind angenehm arrangiert. Die Produktion von Dennis Ward, sowohl Produzent als auch Bassist, ist grandios. Ein feines Gespür für die jeweiligen Instrumente und in der Lage, jedem seinen Raum zu lassen. Wenn man will, kann man sich auf jedes Instrument konzentrieren und hört einfach alles heraus. Nichts ist zu dominant oder geht in einem Soundbrei unter. Die Abstimmung und der Klang sind wunderbar und es macht Spaß, dem Ganzen einfach nur wegen des Klangs zu lauschen.

Das Problem dieser Scheibe, und daher auch der Zwiespalt, ist das Songwriting. Beim Opener ist das noch nicht sehr stark zu spüren. "Around The World" ist stark und treibt alles in die richtige Rictung. Der Rhythmus passt, die Melodienführung und die Klangatmosphäre - alles harmoniert hier. Man merkt einfach, dass die Truppe hier richtig Spaß hat. Doch schon beim zweiten Song, "Standing My Ground", verblasst die Energie. Anstelle wie ein reißender Strom einen mitzureißen, ist es eher ein plätscherndes Gewässer, bei welchem man nur nasse Füße bekommt. Und dies hat man das ganze Album durch.

Letztendlich kann der Klang oder das Handwerk noch so gut sein. Man wird an dem Songmaterial gemessen. "The Glory Within" ist da wieder ein herausragend guter Song. Ebenfalls wie beim Opener, nimmt einen die umschweifende Melodienführung und die Kraft des Sängers Christian Palin in seinen Bann. Ich musste unweigerlich an einen Spionagefilm denken, als der Chorus das erste Mal durch meine Boxen drang. "Gates Of Babylon" baut zwar dagegen wieder etwas ab, ist aber immer noch ein sehr ansprechender Song geworden. Leider hat man hier das Gefühl, dass dieser Song weiteres und ungenutztes Potential hatte, um ein richiger Hit zu werden. "The Highest Mountain" ist dabei dann der Tiefpunkt des Albums. Die Energie und die Spielfreude sind hier definitiv nicht zu finden. Auch wenn es sich um eine Ballade handelt, eine gute Ballade lebt nun mal von der Energie und den Emotionen. Beides fehlt hier. Bei der zweiten Hälfte des Album verhält es sich ähnlich. "Jammin In The Jungle" oder "Shout It Out" sind starke Songs, welche vor allem live reinhauen werden. Hierbei hat mir letzterer auf Grund der Dynamik und Rhythmik etwas mehr zugesagt. Dann hat man aber auch wieder mit "The Other Side" und "Heart Has Been Broken" Schatten auf dem Silberling. Der Funke will einfach nicht überspringen. Zum Glück gibt es dann mit "World On Fire" einen zufriedenstellenden Abschluss des Albums.

Fazit:
Licht und Schatten. Dies trifft es gut. Es ist definitiv kein schlechtes Werk und manche Bands wären froh, so ein Debütalbum ihr Eigen nennen zu dürfen. In ihren guten Phasen erinnert einen die Band an die starken Zeiten von Gotthard. Doch leider gibt es auch andere Songs auf der Scheibe, bei denen man einfach merkt, dass hier noch etwas mehr Zeit benötigt worden wäre. Dies lässt mich als Hörer unzufrieden zurück, da man einfach weiß, dass diese Truppe es besser kann. Und ich vertraue darauf. Ein gutes Werk, ein gutes Debüt, in das man reinhören sollte.

Punkte: 7/10

Anspieltipp: Around The World, The Glory Within, Shout It Out

Tracklist:

01. Around The World
02. Standing My Ground
03. The Glory Within
04. Gates Of Babylon
05. The Highest Mountain
06. Jammin In The Jungle
07. One For All
08. The Other Side
09. Heart Has Been Broken
10. Shout It Out
11. World On Fire

Lineup:

Christian Palin - Vocals
Sammy Lasagni - Guitars
Ben Varon - Guitars
Dennis Ward - Bass
Philipp Eichenberger - Drums

https://www.facebook.com/Panoramarocks
http://www.panorama-band.com

Autor: Rocky

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Band: Mystic Prophecy (D)
Genre: Power / Speed Metal
Label: Massacre Records
Album Titel: Monuments Uncovered
Spielzeit: 40:45
VÖ: 12.01.2018

Sechs mal schon haben die vor 18 Jahren in Bad Grönach gegründeten Mystic Prophecy verschiedene Songs auf ihren Alben gecovert. Das Spektrum reichte hier von Manowar über Tom Jones bis hin zum großen Ozzy Osbourne, und die Cover konnten sich allesamt immer hören lassen und waren interessant gewählt.

Daher bin ich nicht böse, wenn die fünf Power / Speed Metaller uns als ihr zehntes Album eine reine Coverscheibe präsentieren. Normalerweise wird so etwas von anspruchsvolleren Metalheads gern als überflüssig durchgewunken, und ich gebe zu, dass es Cover gibt, die mehr als unnötig sind oder zu oft von verschiedenen Interpreten umgesetzt wurden. Aber Scheiben wie Helloweens "Metal Jukebox" oder die beiden "Bleed For The Gods" Scheiben von Powergod zeigten doch, wie sehr so etwas auch Spaß machen kann. In diese Kategorie fällt nun auch "Monuments Uncovered", zumindest meiner Ansicht nach.

Dies liegt vor allem an der durchaus interessanten Auswahl der Titel. Bei manchem Song, der mir im Original durchaus bekannt ist, war ich beim Antesten daher richtig gespannt, wie das Ganze denn nun umgesetzt wurde. Und das ist dann der zweite absolute Pluspunkt des Albums. Liapakis kernig kraftvolle Stimme und die extrem fetten Riffs von Evan K. verwandeln das Ganze in ein wirklich ordentliches Spektakel.

Mystic Prophecy schaffen es nämlich, aus Nummern wie "Shadow on the Wall" von Mike Oldfield oder Donna Summers "Hot Stuff", fette Power Metal-Stampfer mit Hymnenfaktor zu machen, die von vorne bis hinten druckvoll und knackig aus den Boxen dröhnen. Besonders gut gefiel mir – auch als Liebhaber des Originals – der Digipak Bonus Track "The Stroke" (ursprünglich von Billy Squier), der klar macht, dass sich der Griff zu dieser Edition durchaus lohnt. Erwähnen sollte man noch, dass viele der Riffs genug Eigenständigkeit haben, um mehr als bloße Kopien – nur heavier – zu sein.

Fazit:
Man mag von Coveralben halten, was man will, aber Mystic Prophecy liefern hier höchste Qualität ab und der Silberling macht einfach nur Spaß, womit er mindestens für jede Metal Party absolut geeignet sein dürfte. Freunde von ordentlich umgesetzten Covern kommen an dem Album absolut nicht vorbei.

Punkte: 9/10

Anspieltipp: Hot Stuff, Shadow On The Wall, The Stroke

Tracklist:

01. You Keep Me Hangin' On (Kim Wilde/The Supremes Cover)
02. Hot Stuff (Donna Summer Cover)
03. Shadow On The Wall (Mike Oldfield Cover)
04. Are You Gonna Go My Way (Lenny Kravitz Cover)
05. I'm Still Standing (Elton John Cover)
06. Because The Night (Patti Smith Cover)
07. Space Lord (Monster Magnet Cover)
08. Get It On (T.Rex Cover)
09. Tokyo (Tokyo Cover)
10. Proud Mary (Creedence Clearwater Revival Cover)
11. The Stroke (Billy Squier Cover) (Digipak Bonustrack)

LineUp:

R.D. Liapakis - Vocals
Markus Pohl - Guitars
Evan K. - Guitars
Joey Roxx - Bass
Hanno Kerstan - Drums

https://www.facebook.com/mysticprophecy
http://www.mysticprophecy.net

Autor: Slaine
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Band: Lyra's Legacy (D)
Genre: Melodic Power Metal
Label: Roll The Bones Records
Album Titel: PrisOner
Spielzeit: 48:47
VÖ: 19.01.2018

Benannt hat sich die 2008 gegründete Band Lyra's Legacy nach dem antiken Saiteninstrument Lyra, welches zu den ersten dieser Art gehörte. Im Hellenismus war es zudem eine Bezeichnung für Dichter und Denker und war somit Grundlage für den Ausdruck Lyrik. Im Jahr 2014 veröffentlichte man eine selbstbetitelte Promo-EP und nun erscheint das Debütalbum.

Dieses enthält absolut professionell gespielten Power Metal im Stile von Narnia, Stratovarious und Co. Technisch ist alles super umgesetzt. Der Sänger kann wirklich singen und die Riffs sind melodisch und teils leicht vertrackt aufgebaut. Den Bass kann man auch sehr gut wahrnehmen und das Keyboard ist nicht zu sehr im Vordergrund.

Somit ist vieles im grünen Bereich. Allerdings gibt es überhaupt nichts Neues zu entdecken bzw. wird das Altbewährte halt "nur" ordentlich dargeboten. Die Songs sind gut arrangiert und flutschen prima in die Gehörgänge, allerdings ohne sich dort festzusetzen. Dies ist das größte Manko der Scheibe. Es klingt alles sehr ähnlich und wie schon so oft woanders gehört. Das Tempo ist nicht sehr hoch, sodass man sich bei Songs wie "Breath Of A Winter Night" darüber freut, dass es etwas flotter zugeht. Nicht so doll ist das langweilige, akustische "Dust In The Wind".

Der Sound ist ordentlich pumpend und klar. Auch die Lieder ziehen sich nicht in die Länge oder wirken bieder und langweilig. Da gibt es auf dem Markt sicherlich wesentlich Schlechteres zu hören. Somit es alles in allem eine gute Scheibe.

Fazit:
Es ist halt vieles musikalisch schon gesagt worden, was Lyra's Legacy hier bieten. Die Band macht ja auch nicht wirklich was falsch. Für Fans oben genannter Bands gibt es hier ordentliches Futter. Man sollte halt nichts Außergewöhnliches erwarten. Dann macht das Album auch wirklich Spaß.

Punkte: 7/10

Anspieltipps: Breath Of A Winter Night

Tracklist:

01. The Arrival
02. Reign Of Greed
03. Utopia
04. Hero Of The Night
05. PrisOner
06. Since You Left Me
07. Dust In The Wind
08. Mirror Of My Life
09. The Unknown Gate
10. Misguided
11. Breath Of A Winter Night

Lineup:

Christian Casaccia - Vocals
Andreas Denz - Guitars
Tobias Breuer - Bass
Romuald Tichawski - Keyboards
Fabius Farkas - Drums

https://www.facebook.com/lyraslegacyofficial
http://www.lyraslegacy.de

Autor: Possessed

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Band: Evil Warriors (D)
Genre: Black / Death / Thrash Metal
Label: War Anthem Records
Album Titel: Fall From Reality
Spielzeit: 46:41
VÖ: 19.01.2018

Meine erste Review für 2018 behandelt die aktuelle Platte der Leipziger Evil Warriors. Eine seit 2007 lärmende Kapelle, welche eine Mischung aus Black-, Death- und Thrash Metal fabrizieren soll. Zwei Demoscheiben und eine Full-Length aus 2011 pflastern bereits ihren metallischen Weg. Nach sieben Jahren Funkstille erscheint mit "Fall From Reality" ihr Nachfolger.

Typisches Black Metal Gekeife ertönt von Herrn Beast, welcher hier seinem Pseudonym alle Ehre macht. Ebenso ist er einer von zwei Klampfern, welche ihr Handwerk wirklich sehr gelungen zelebrieren. Auch wenn im aktuellen Line-Up kein Basser vermerkt worden ist, so bilde ich mir dennoch ein, das eine oder andere mal selbigen an einigen Passagen heraushören zu können. Die Schiessbude hämmert meist gut drauf los, kann aber auch mal einen groovigeren Takt vorgeben, wenn es der Titel verlangt. Dennoch sind die acht Titel rasant und voller Energie komponiert worden.

Viele atmosphärisch-morbide Zwischenteile werden durch Gitarrenarangements aufgelockert, welche nicht selten auch düster und hasserfüllt anmuten. Ein sehr psychedelischer Moment entsteht sogar beim Beginn von "Mania And Passion", wo der Titel wahrlich passend vertont beginnt und auch gegen Ende das Thema nochmal gebracht wird. Hier ist der "Wahnsinn" förmlich spürbar. Ich würde sogar so weit gehen und behaupten, dass hier flächendeckend der frostig-nordische Black Metal die Oberhand gewonnen hat. Allerdings finde ich auch nach mehreren Durchläufen keinen Todesblei. Auch so wirklich thrashlastig ist hier kein Titel auf der gesamten Platte.

Fazit:
Ein sehr räudiges und wütendes Biest ist hier mit dem zweiten Langeisen der Leipziger entstanden. Ich vermisse zwar die Death- und Thrash Metal Elemente, sodass ich bei den Jungs eher von einer atmosphärisch, frostig-angehauchten Schwarzmetall-Truppe sprechen würde, was mich persönlich als Liebhaber dieser Sparte aber nicht stört. Nur leider führt solch eine Angabe der Genre, wie sie ursprünglich gemacht wurde, den Käufer etwas in die Irre. Beim Gegenhören der älteren Demos höre ich wesentlich stärkere Anteile an Blackened Thrash heraus. Trotzdem ein durchweg solides Album in Reinkultur und auf jeden Fall für Liebhaber empfehlenswert!

Punkte: 7/10

Anspieltipp: Excess, Pillow Of Cold Water, Mania And Passion

Tracklist:

01. Fall From Reality
02. Excess
03. Pillow Of Cold Water
04. Reincarnation
05. Idleness And Doom
06. Mania And Passion
07. Worthless Wretch
08. All The Stars

Lineup:

Beast - Vocals, Guitars
Alastor - Guitars
Exesor - Drums

https://www.facebook.com/Evil.Warriors.Excess

Autor: Blacky

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Re: REVIEWS 2018 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Inquisitor (NL)
Genre: Death / Thrash Metal
Label: Hammerheart Records
Album: Stigmata Me, I'm In Misery
Spielzeit: 34:33
VÖ: 19.01.2018

Das neue Jahr wird gleich zu Anfang von einer enormen Todeswalze platt gemacht - die Rede ist von der 1991 gegründeten Kapelle Inquisitor, die nach über 21 Jahren (!) ihren zweiten Silberling am Start haben. Am 19. Januar 2018 wird "Stigmata Me, I'm In Misery" via Hammerheart Records auf CD und LP veröffentlicht.

Der erste Song legt mit einem eindrucksvollen Intro los, Kampfgeschrei erklingt, bevor es in gnadenloses Geballer übergeht. Über allem thront der markante Gesang von Alex Wesdijk, der schön rotzig-thrashig keift und einfach extrem bissig klingt. Extrem ist auch die rasende Geschwindigkeit, mit der hier die Songs einfach nur durchgezockt werden und kaum Zeit zum Luft holen lassen. Schnelle Killer-Riffs und donnernde Schlagzeug-Salven paaren sich mit tief-dröhnenden Bassläufen zu einem wütenden Reigen und der Sound knallt druckvoll aus den heimischen Boxen. Durch viele eingebaute Rhythmuswechsel werden die Songs abwechslungsreich gestaltet und kommen energiegeladen daher.

"Northern Goliath - Death A Black Rose" wird im Mittelteil nochmals mit einem etwa einminütigen Intermezzo ausgestattet und darf sich zu meinen persönlichen Favoriten zählen.

Den Abschluss dieser knackig kurzgehaltenen Scheibe bildet "Hate, Misery, Torture & Dismay", der nochmals alle Register zieht und das Können der vier Mannen unter Beweis stellt. Besonders schön sind auch hier wieder die groovenden Basslinien zu hören.

Fazit:
Hier haben die Niederländer ein echtes Brett rausgehauen, das nur so vor Geschwindigkeit und brachialen Riffs strotzt. Die Gefahr von stark strapazierten Nackenmuskeln ist extrem hoch. Ein gelungener Streich und das lange Warten hat sich definitiv gelohnt!

Punkte: 8,5/10

Anspieltipp: Dreadful Fate, Northern Goliath - Death, A Black Rose

Tracklist:

01. Castigate Into Devine Apostle
02. I Am Sick, I Must Die
03. Holy Man's Gallows Pole
04. Dreadful Fate
05. Hammering Rusty Nails
06. Northern Goliath - Death, A Black Rose
07. The Witching Time Of Night
08. On A Black Red Blooded Cross
09. Hate, Misery, Torture & Dismay

Lineup:

Alex Wesdijk - Vocals
Erik Sprooten - Guitars
Alex Bakker - Bass
Wim van der Valk - Drums

https://www.facebook.com/InquisitorXtremeThrash
http://www.inquisitorxtremethrash.nl

Autor: Eva

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Re: REVIEWS 2018 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Dark Hound (USA)
Genre: Progressive Metal
Label: Rampant Struggle Records
Album Titel: Dawning
Spielzeit: 48:12
VÖ: 19.01.2018

Aus den Lautsprechern meiner Anlage erklingt das zweite Full-Lenght-Album der amerikanischen Prog. Metal Band Dark Hound. Der Silberling mit dem Titel "Dawning“ kommt im Januar 2018 auf den Markt.

Man möchte meinen, wenn Amis Progressive Metal machen, dann sollte oder wird es sicherlich anspruchsvoller, aber leider wird man bei diesem Output enttäuscht. Das einzige, was hier beansprucht wird, sind die Gehörgänge, und das nicht im positiven Sinne. Auch nach dem zweiten oder dritten Durchlauf muss ich mich echt zurückhalten, um wenigstens etwas Positives zu Papier zu bringen.

Aber erst mal fange ich mit dem negativen Gesang an. Ja, ich weiß, einen guten Sänger zu finden ist schwer, und wenn man dann noch Metal - bzw. Prog. Metal - macht, umso schwerer. Aber hier nervt einen der Gesang ab dem ersten Ton und genauso die Stimmfarbe des Sängers, bei der deutlich wird, wie er seine Grenzen erreicht und versucht, darüber hinaus zu gehen. Er klingt sehr nasal und in den hohen Passagen hört man deutlich, dass er diese nicht beherrscht. Der Stimme fehlt es definitiv an Durchsetzungsvermögen und Facettenreichtum.

Als bestes Beispiel dazu dient der Opener "Ashes Of Your Worth". Schon nach wenigen Sekunden kommt man in den Genuss der Gesangsstimme, die den Song quasi sofort mit der Strophe einleitet. Ja, auch ich dachte "ok, das ist die erste Strophe und die klingt etwas seltsam, aber wer weiß, eventuell ist das auch so gewollt". Aber genau hier zeigt sich die bereits vorher angesprochene Grenze.

Positiv zu erwähnen wäre die Instrumentalfraktion, die sehr gut eingespielt ist. Der Stilmix aus thrashigen Parts, gepaart mit etwas Nu Metal aus den 90'ern lässt einen aufhorchen. Beim Opener bemüht man sich, ein solides Fundament zu erschaffen, was ihnen auch gelingt. Der Song hat eigentlich einen sehr guten, groovigen Beat, der einen schön nach vorne treibt und jedes Instrument hören lässt. Die Gitarristen spielen einen guten Gitarrenriff, der vom Schlagzeug auch gut in Szene gesetzt und zusätzlich vom Bassisten unterstützt wird. Schöne zweistimmige Gitarrenparts mit einem ordentlichen Druck, der zum Headbangen und Tanzen einlädt, dann aber leider vom Gesang zerstört wird.

Und genauso trifft das auf alle anderen Songs zu, deshalb gehe ich da nicht weiter drauf ein. Insgesamt befinden sich auf dem Output elf Stücke die instrumental ganz gut gemacht sind, durch den Gesang aber leider ihren Reiz verlieren.

Fazit:
Die tollsten Riffs und Kompositionen sind leider nichts wert, wenn man am Mikro jemanden hat, der das nicht umsetzen kann. Somit ist das neue Werk der Amerikaner Dark Hound eines von vielen, die wohl in der Masse der Veröffentlichungen untergehen werden. Schade, denn musikalisch wäre es gar nicht so schlecht, wie es vielleicht die Bewertung vermuten lässt.

Punkte: 3/10

Anspieltipp: keinen

Tracklist:

01. Ashes of Your Worth
02. Guilt Tripper
03. Carnival of Youth
04. The Answer
05. Crisis of Hope
06. Thrown to the Wolves
07. Stripped Away
08. Balancing Act
09. The Jagged Edge
10. Thrashgasm
11. Here Lies Truth

Line Up:

ET Brown - Vocals, Bass
Evan Hensley - Guitars
Preston Walls - Guitars
Josh Brown - Drums

https://www.facebook.com/darkhoundband
http://www.dark-hound.com

Autor: Basser1971
Übersetzung: Sereisa

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Re: REVIEWS 2018 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: ZOM (USA)
Genre: Heavy / Stoner Rock / Grunge
Label: Argonauta Records
Album Titel: Nebulos
Spielzeit: 45:34
VÖ: 19.01.2018

Die Band ZOM aus den USA bringen im Januar mit "Nebulos" ihr Debüt auf den Markt und genau dieses liegt nun in meinem Player, für die nächste Review.

Mit dem typischen Stoner-Gitarrensound wird der erste Song "Nebulos/Alien" eingeleitet und zusammen mit dem Rest der Band wird ein schöner grooviger Klangteppich gelegt, der dann in die erste Strophe einleitet. Der Sänger hat eine sehr raue, kraftvolle Stimme, die genau zum Song passt und es macht richtig Spaß, den Amis zuzuhören. Jedes Instrument ist hier gut zu hören und die Musiker schaffen es, einen bei Laune zu halten. Nichts drängt sich in den Vordergrund oder wirkt unprofessionell. Mehrstimmige Gitarrenriffs treffen auf einen scheppernden Bass. Der Mid-Tempo-Kracher wird vom Schlagzeug genau richtig dosiert, und über allem steht der sehr ausdrucksstarke Gesang, der dem Ganzen noch die nötige Würze verleiht.

Bis zum Song Nummer Vier,"Solitary", zu dem es auch ein Video auf Youtube gibt, wird nicht sehr viel an der Grooveschraube gedreht, denn erst bei diesem Track treten die Jungs etwas auf die Bremse, was aber dem Spaßfaktor nicht schadet. Je länger ich dem Mann am Mikro zuhöre, je mehr erinnert er mich an Joey Belladonna, was als Lob zu verstehen ist.

Zu den Einflüssen der Band zählen unter anderem Black Sabbath und Soundgarden , was man hin und wieder auch heraushört. Und das ist nicht negativ auszulegen. Im Gegenteil, ich finde, trotz der Parallelen zu den genannten Bands haben ZOM ihren eigenen Stil entwickelt und ausgebaut. Auch nach dem dritten oder vierten Durchgang wird die Scheibe nicht langweilig und ZOM entführt uns in ihre eigene musikalische Welt.

Die restlichen Stücke sind im ZOM-Stil komponiert worden, ohne nennenswerte Aussetzer oder Höhepunkte zu liefern. Mit insgesamt neun Songs und einer Spielzeit von knapp fünfundvierzig Minuten gibt es auch nichts zu meckern.

Fazit:
ZOM aus Amerika kann ich jedem Fan des Stoner Rock / Grunge Genres empfehlen. Die Jungs haben ihren eigenen Stilmix und die Scheibe wirkt zu keiner Zeit langweilig. Wer auf Soundgarden und/oder Black Sabbath steht, sollte hier einmal rein-hören, denn genau diese Fans spricht die Band mit ihrem Debüt an.

Punkte: 8/10

Anspieltipp: Nebulos/Alien, Solitary

Tracklist:

01. Nebulos/Alien
02. Burning
03. Gifters
04. Solitary
05. The Greedy Few
06. There's Only Me
07. Bird On a Wire
08. Final Breath
09. New Trip

LineUp

Gero von Dehn - Vocals, Guitars
Andrew D'Cagna - Bass
Ben Zerbe - Drums

https://www.facebook.com/ZOM-189166947896954/

Autor: Basser1971
Übersetzung: Sereisa

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Re: REVIEWS 2018 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Rapture (GR)
Genre: Death / Thrash Metal
Label: Memento Mori
Album Titel: Paroxysm Of Hatred
Spielzeit: 40:59
VÖ: 22.01.2018

Die 2012 gegründeten Griechen bringen es bisher auf drei EPs (2013, 2014, 2016), eine Split (2017) und nun auf nunmehr zwei Longplayer. Der erste hieß "Crimes Against Humanity" und erschien 2015.

Wie schon der Name Rapture andeutet, gibt es hier keinen Kuschelkurs. Es wird gnadenlos gebolzt, dass sich die Balken biegen. Sehr schön ist vor allem der Bass, der in "Leprosy"-Manier (Death) fett knurrend durch die Songs marschiert. An das eben genannte Album wird man zudem vor allem im Song "Vanishing Innocence" erinnert.

Es wimmelt sowieso vor Zitaten, die aber zu einem sehr energischen und brutalen Cocktail gemixt werden. Die Gitarren rasen im Stil von Slayer oder Dark Angel von einem Riff zum nächsten. Das Ganze wird garniert mit ordentlich fies kreischenden Soli, die aber nie komplett atonal wirken. Der Schlagzeuger kloppt sich einen Tacken zu mechanisch, vor allem im Double-Bass Bereich, durch die Botanik und kennt neben wenigen Verschnaufpausen nur Speed, Speed und nochmals Speed. Hört euch mal "Paroxysm Of Hatred - Procreation" an. Der Track vereint so ziemlich die Essenz der Truppe. Der Gesang geht eher in die Kreator bzw. Possessed-Richtung. Somit gibt es keine abgrundtiefen Growls, sondern schönes Aggrogeshoute.

Nach dem für Rapture-Verhältnisse eher langsamen "Taken By Apathy" (zum Rest des Albums, wirklich langsam kennen die Jungs nicht), wird man mit dem Exumer-Soundalike "Quintessence Of Lunacy" wieder in die Thrashölle katapultiert, bevor der breaklastige, abwechslungsreiche Schlußtrack "Paroxysm Of Hatred - Revelation" das Album würdevoll abschließt.

Die Arrangements sind wirklich griffig und der Sound pustet die Speaker ordentlich durch. Im Gegensatz zu den alten Recken wie Thanatos oder Infernal Majesty, die grandiose aktuelle Alben am Start haben, fehlt noch etwas dieser große Moment, der den einen oder anderen Song zu einem Hit macht.

Fazit:
Falsch macht hier keiner was. Wenn man auf die knüppelharte Mixtur aus Death- und Thrash Metal steht und die oben genannten Gruppen geil findet, bekommt man ein Album ohne Ausfälle. Die Qualität ist hoch und bietet dem Hörer genau das, was man von so einer Truppe hören will. Nämlich harten, schnellen und brutalen Stoff. Wohl bekomm's!

Punkte: 7,5/10

Anspieltipps: Paroxysm Of Hatred Procreation

Tracklist:

01. Thriving on Atrocity
02. Vanishing Innocence
03. Redemption Through Isolation
04. Paroxysm Of Hatred Procreation
05. Misanthropic Outburst
06. Taken By Apathy
07. Quintessence Of Lunacy
08. Paroxysm Of Hatred Revelation

Lineup:

Apostolos Papadimitriou - Vocals, Guitars
Nikitas Melios - Guitars
Stamatis Petrou - Bass
Giorgos Melios - Drums

https://www.facebook.com/ThrashRapture

Autor: Possessed
Übersetzung: Sereisa

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Re: REVIEWS 2018 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Armortura (GB)
Genre: Melodic Thrash Metal
Label: Mighty Music / Target Group
Album Titel: Armortura
Spielzeit: 54:25
VÖ: 26.01.2018

Die Geschichte dieser Band liest sich wie die von jeder dritten anderen Band. Zwei gestandene Musiker lernen sich kennen und entscheiden, zusammen eine Band zu gründen und ganz viel tolle Musik zu machen.

Soweit, so gut. Bei Armortura scheint auch alles wunderbar zu funktionieren. 2016 gegründet, arbeitete man sofort an musikalischem Material, welches sodann in Reinform gegossen wurde. Mit dem Selftitled-Debütalbum soll nun der große Durchbruch erfolgen. Warum dann nur "scheint"? Nun, das vorliegende Album ist bei weitem nicht schlecht, größtenteils sogar wirklich gut. Aber bei soliden, aber austauschbaren Nummern wie den ersten Dreien ("Zodiac", "Insidious", "Hellbound") erkennt man, dass die Band noch jung ist und – obwohl deren Mitglieder bereits in anderen Projekten Erfahrung gesammelt haben – noch viel Luft nach oben besitzt.

Das Tempo ist meist flott und bietet über dem Durchschnitt liegenden Thrash, der in seiner Grundform Old-School ist, aber dennoch viele moderne Elemente durchscheinen lässt. Das ist ein echt gut gelungener Mix, der die Scheibe auch kurzweilig macht. "Shadow Underworld" beispielsweise lässt es erst ruhig angehen und startet dann wuchtig in den Mittelteil. Die Texte werden durchweg geshoutet und erinnern mich immer wieder an die alten Zeiten der deutschen Thrasher All We Hate (die inzwischen Driven by Demons heißen). Im Vergleich zu dieser Band sind Armortura aber wesentlich melodischer. Auch dieses ist ein weiterer Pluspunkt, denn die vielen instrumentalen Passagen werden gerne und oft durch frische Soli aufgelockert.

Doch ich will auch nicht die negativen Sachen verschweigen, wobei es da nicht so viel zu verschweigen gibt. Im Großen und Ganzen ist das einzige, wirkliche Problem der Platte, dass dieser Thrash nicht viel neues zu bieten hat. Die Arrangements sind bekannt und wurden in der Vergangenheit auch sehr häufig bedient. Das Shouting bleibt das ganze Album über in den gleichen Gefilden, was den einzelnen Songs zwar einen gewissen Wiedererkennungswert verschafft, insgesamt aber überwiegt deutlich die dadurch entstehende Monotonie. Ein paar überraschende Elemente können da wahre Wunder bewirken.

Grundsätzlich ist "Armortura" exzellent aufgenommen und gemischt worden. Nichts klingt blechern oder blass, die Gitarren kommen glasklar raus und auch der Shouter ist weder zu laut, noch zu leise. Bleibt nur noch zu erwähnen, dass man sich für den Bonustrack mit Jeff Waters (Annihilator) ein echtes Schwergewicht besorgt hat. Dieser gibt beim Remix von "11th Hour" sein Können zum Besten.

Fazit:
Der ganz große Wurf ist Armortura mit ihrem ersten Album zwar nicht gelungen, aber grundsolide ist es allemal, daher halte ich die Punktzahl für gerechtfertigt und möchte anfügen, dass für das nächste Album auch auf unserer Punkteskala noch Luft nach oben ist.

Punkte: 7,5/10

Anspieltipps: Shadow Underworld, Flight 19

Tracklist:

01. Zodiac
02. Insidious
03. Hellbound
04. Cursed
05. Shadow Underworld
06. Flight 19
07. 11th Hour
08. Wanted Dead or Alive
09. The Keep
10. Requiem for the Damned
11. 11th Hour (Remix - Bonus Track)

Lineup:

Phil De Sade - Vocals
Paul Trotter - Guitars
Adam Ironside - Guitars
Steve Smart - Bass
Neil Vickers - Drums

https://www.facebook.com/armortura
http://www.armortura.co.uk/

Autor: Godshand

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Re: REVIEWS 2018 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Miskatonic Union (RCH)
Genre: Heavy Metal
Label: Iron Shield Records
Album Titel: Astral Quest
Spielzeit: 49:29
VÖ: 26.01.2018

Sie kommen, sie kommen und zwar aus Arkham, um uns mit ihrer Version des Heavy Metals zu beglücken. Was soll der Quatsch, werden jetzt einige denken. Nun, die 2014 gegründete Band bezieht sich im Namen auf den Fluss Miskatonic, an dem die Stadt Arkham aus den Lovecraft-Erzählungen liegen soll. Also von wegen Chile, alles nur Tarnung.

Nun stellt sich die Frage, ob Arkham-Metal anhörbar ist oder nicht. Und da kann ich schreiben: Er ist sehr gut anhörbar. Wem die alten Helden zu ausufernd (.....), von der alten Form doch etwas entfernt (.....) oder schlichtweg zu vorhersehbar (.....) geworden sind, sollte Miskatonic Union sein Ohr leihen. Übrigens könnt ihr in die Klammern je nach Gusto nun Maiden, Priest und Accept einsetzen.

Genau in diesem Umfeld bewegt sich die Band nämlich. Zwar ist man wirklich teils hart an der Grenze, wie der Maiden-lastige Opener "Awakening" zeigt, jedoch hat man solche Kompositionen halt schon länger nicht mehr in dieser Form gehört. "Nostramadus" wird uns als Accept-Stampfer präsentiert und das mit einem solch geilen Refrain und solch feinen Melodien, dass man gar nicht anders kann, als direkt mit einzusteigen.

Somit gibt es schnelle Riffs - immer melodisch - eine mehr als ordentliche Rhythmusfraktion, bei der der Bass auch gut präsent ist und einen Sänger. Und an den musste ich mich erst einmal gewöhnen. Und zwar nicht, weil er nicht singen kann. Das kann er nämlich. Nein, es ist die Aussprache. Ich bin kein großer Englischkönner und mir fällt auch eher selten auf, dass mit Akzent gesungen wird. Hier klingt es für mich aber ganz stark danach. Teils wusste ich nicht, ob er überhaupt Englisch singt. Tut er aber.

Das ist aber auch der einzige Makel, den ich entdecken konnte und der bei längerem Hören entweder verschwindet, oder zum Problem wird. Bei mir ist es Ersteres, denn dafür machen die Kompositionen, wie das flotte "Captain Sparrow", der Rocker der Platte "I Always Do What I Want" oder das teils balladeske "The Quest" zu viel Spaß. Weiterhin ist das Album auch noch gut und aufgeräumt produziert und vom Sound sehr natürlich und warm.

Fazit:
So sollte man Metal spielen, ob nun aus Arkham, Chile oder sonstwo her. Etwas Punkte gehen aufgrund der teils großen Nähe zu den Vorbildern und für den Gesang verloren. Aber es ist das Debüt und das müssen andere Bands erst einmal so hin bekommen. Ausfälle konnte ich keine entdecken. Sehr feines Teil!

Punkte: 8/10

Anspieltipps: Awakening, Nostradamus

Tracklist:

01. Awakening
02. Road To The Mountains Of Madness
03. Bushido Ninja
04. Miskatonic Union
05. Nostradamus
06. Astral Wings
07. Captain Sparrow
08. Where Is Your Nation Now?
09. I Always Do What I Want
10. The Quest

Lineup:

Raul Saa - Vocals
Hector Paris - Guitars
Rodrigo Meza - Guitars
Paul Rajcevic - Bass
Carlosm Retamales - Drums

https://www.facebook.com/miskatonicunion

Autor: Possessed

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