REVIEWS 2025 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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gelal
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Re: REVIEWS 2025 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Inhuman Condition (USA)
Genre: Death Metal
Label: High Roller Records
Album Titel: Mind Trap
Spielzeit: 31:08
VÖ: 27.06.2025

Gegründet 2020 haut das Trio Inhuman Condition mit "Mind Trap" ihr bereits drittes Album in die todes-metallische Landschaft. Genau wie schon beim 2021er-Debüt ist die Spielzeit der Scheibe mit knapp über einer halben Stunde allerdings eher auf EP-Niveau. Der Bandname ist im Übrigen von der gleichnamigen Massacre EP aus dem Jahre 1992 übernommen worden. Ob das jetzt gewählt wurde, weil man in eine ähnliche musikalische Richtung geht oder weil es einfach gut zu den Themen und Death Metal passt, kann ich nicht sagen. Vielleicht war man von der EP auch einfach nur begeistert? Es wird wohl aber mit daran liegen, dass alle drei Mitglieder der Band auch bei Massacre ihre Erfahrungen gesammelt haben. Wobei Jeramie und Taylor nur 2019/20 mit von der Partie waren, während Bassmann Terry zu verschiedenen Zeiten bei den Florida-Kollegen gewirkt hat.

Schon der Opener "Severely Lifeness" verbreitet von der ersten Sekunde an Old School Feeling. Kernige Death Riffs, verbunden mit groovigem Rhythmus, bestimmen die Nummer, welche sich im Midtempo bewegt und mächtig und hart nach vorn geht. Die Growls kommen schön fies daher und fügen sich nahtlos ins stimmige Gesamtbild ein.
Im weiteren Verlauf der Scheibe geht man zwar immer ähnlich vor, spielt aber geschickt mit Tempo, Breaks und Dissonanzen und vermag es, melodische Momente zu erzeugen. "Face For Later" galoppiert regelrecht voran und weiß mit einer prägenden Gitarrenlinie Akzente zusetzen. Auch das Solo und das Sprachsample sorgt für "Aha-Momente". "Godship" habt dann wieder diesen schweren Groove und lässt die Rübe wippen. Hier gibt es dann auch schon mal ein paar "Scratcher" auf der Gitarre zu vernehmen. Das Stück stampft mächtig durch die Boxen, überrascht dann aber auch mal mit einem Geschwindigkeitsausbruch. "Mind – Tool – Weapon" ist das variabelste Stück der Platte und hat das stimmigste Songwriting verpasst bekommen. Hier passt einfach alles zusammen und man vereint alle Trademarks des Florida-Death-Metal.
"Sience Of Discontent" bringt dann schön die dissonante Seite des Ganzen zum Vorschein und trägt auch immer mal einen Hauch europäischen Death Metal in sich. Auch hier weiß man mit einem feinen Solo, welches vertrackt, verzerrt, aber auch mit einem melodischen Moment daherkommt, einen prägenden Akzent zu setzen.

Was direkt auffällig ist, ist die starke Produktion des Ganzen. Die Band, welche die Platte im eigenen Studio produziert hat, hat nichts dem Zufall überlassen, alles kommt sehr sauber durch die Anlage, ohne dabei steril zu wirken. Die Instrumente lassen sich alle wunderbar auseinanderhalten und man kann sogar kleine Nuancen heraushören, ohne dafür den Kopfhörer zu bemühen. So kann man z. B. auch hören, dass in "Obscurer" die Drums ein wenig zu sehr getriggert sind.

Fazit:
Sicher geben auch Inhuman Condition in ihrer Musik Altbewährtes zum Besten, aber sie verweben das zu ihrem eigenen Konstrukt. Somit ist "Mind Trap" ein mächtiges, druckvolles und wütendes Stück Death Metal geworden. Das variable Songwriting weiß mit jedem Song eigene Akzente zu setzen, auch wenn die Stücke alle viele Gemeinsamkeiten aufzuweisen haben. Dies macht die Platte sehr interessant, wenn man denn richtig zuhört. "Mind Trap" funktioniert aber auch zum Nebenbeihören, weil sie einfach ordentlich ballert und keine Gefangenen macht.

Punkte: 8/10

Anspieltipp: Face For Later, Mind – Tool – Weapon, Sience Of Discontent

Tracklist:

01. Severely Lifeless
02. Face For Later
03. GodShip
04. The Betterment Plan
05. Mind – Tool – Weapon
06. Chaos Engine
07. Recollections Of The Future
08. Obscurer
09. Science Of Discontent

Lineup:

Jeramie Kling - Vocals, Drums
Taylor Nordberg - Guitars
Terry Butler - Bass

https://www.facebook.com/Inhumanconditionband
https://inhumancondition.bandcamp.com

Autor: Thomas

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Band: Sarastus (Fin)
Genre: Black Metal
Label: Dominance Of Darkness Records
Album Titel: Agony Eternal
Spielzeit: 42:13
VÖ: 01.07.25

Das finnische Dreigestirn Sarastus veröffentlicht mit Beginn der zweiten Jahreshälfte ihr drittes Album. "Agony Eternal" betitelt, haut uns die Truppe ihren okkulten, satanisch, nihilistischen Black Metal um die Ohren als gäbe es kein Morgen.
Drittes Album, drittes Line-up, aber dieselbe "böse" Muke, könnte man sagen, denn direkt mit den ersten sägenden Gitarrenlinien weißt du, hier sind Sarastus am Schreddern. Die "Handschrift" von Gründer Dusk ist hier deutlich vernehmbar.

Wie zuvor erwähnt, prägen sägende Gitarren, ein rasantes Drumming und die garstig, mal kehlig, mal keifend daherkommenden Vocals die Nummern und immer wieder liegt ein gewisser Grad an Melodik unter den Songs. Diese sorgt für einen ziemlich eingängigen Charakter, welcher auch Atmosphäre erzeugt, ohne jetzt in einen melodischen Rausch zu verfallen. Der Bass ist Song-dienlich eingesetzt und trägt seinen Teil zum Klangbild bei, was der Platte einen satten Sound gibt, ohne die Kälte aus der Musik zu drängen.

Auch wenn die Stücke alle ähnlich gestrickt sind, so erkennt man doch immer Akzente, welche bei jedem einzelnen den Unterschied machen. Sei es ein bestimmtes Riff, ein Solo, ein Tempowechsel oder einfach nur mal eine Art Rufen auf gesanglicher Seite. Am offensichtlichsten ist das in "From Pride, To Shame, To Misery" zu vernehmen. Neben den "flirrenden" Gitarren ist hauptsächlich die Melodie in dem Stück sehr prägend. Dies ist in den anderen Nummern eher hintergründig. Dort wird dann, wie ich immer zu sagen pflege, eher eine Art Melodie erzeugt, wo eigentlich keine ist, weil sie halt nicht prägnant ist.

Das Ganze kommt ziemlich Old-School-lastig daher, was hauptsächlich durch die sägenden Riffs und das Drumming (auch mal mit schepperndem Charakter) schön in Szene gesetzt wird. Die Produktion ist gegenüber dem letzten Album kraftvoller und stimmiger, übertüncht dabei aber in keiner Sekunde die Kälte der Musik. So wie es Filmmusik vermag, die Story geschickt zu betonen, so vermag es hier die Musik, die Thematik der Platte in ein passendes Gewand zu kleiden. Dies sorgt für einen zeitlosen Sound, der in die 90er genauso gut passt wie in die 2020er.

Fazit:
"Agony Eternal" erklingt und jeder weiß, wer hier am Werkeln ist. Einige werden wahrscheinlich sagen: Okay, klingt halt wie immer. Ich sage da lieber, Sarastus verpacken ihre Trademarks neu und mach das, was sie am besten können; wütenden, aggressiven und rasanten Black Metal, aus dem in jeder Sekunde kalte, okkulte, lebensverneinende Ablehnung sprüht. Dieses Album ist so kalt und finster wie vieles in dieser Welt, und wenn dich jemand fragt, wie sehr du Menschen hasst, dann spiele ihm diese Scheibe vor. Denn die sagt alles.

Punkte: 8/10

Anspieltipp: From Pride, To Shame, To Misery

Tracklist:

01. Gravelust
02. Agony Eternal
03. Towards Eternity
04. Where Cruelty Never Ends
05. No Horizon
06. Metamorphosis
07. From Pride, To Shame, To Misery
08. Into The Lair
09. 1644

Lineup:

Galgenvot - Vocals
Dusk - Guitars, Bass
Anzillu - Drums

https://www.facebook.com/sarastusjaikuisuus
https://sarastus.bandcamp.com

Autor: Thomas

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Band: Impureza (F)
Genre: Death Metal
Label: Season Of Mist
Album Titel: Alcázares
Spielzeit: 49:02
VÖ: 11.07.25

2004 in Orléans von Lionel Cano Muñoz gegründet, bewegt sich Impureza im sogenannten Hispanic Metal. Ein Begriff, der wohl nur wenigen geläufig sein wird, handelt es sich doch um einen eher untypischen Stil im extremen Metal. Die Franzosen (mit spanischen Wurzeln) verbinden hier hauptsächlich Death Metal mit spanischer Musik, welche von der andalusischen Kultur und Flamenco inspiriert ist. Die Lyrics kommen passend zur Musik auch auf Spanisch daher.

Das Ganze nennt sich "Alcázares" und beginnt mit "Verdiales", einem Intro mit klassischer spanischer Gitarre, bei dem man eine Flamenco-Tänzerin vorm geistigen Auge haben kann, wie sie auf einer Hazienda auf der Terrasse tanzt. "Bajo Las Tizonas De Toledo" startet dann auch mit einem Flamenco-Rhythmus, nur eben extremer und mit elektrischen Gitarren. Das Stück ist ein treibender Death Metaller mit kraftvollen Riffs, mächtigen Drums und fiesen Death Growls. Aufgelockert wird das Stück dann, neben den spanischen Akustik-Gitarren und klarem Gesang, auch mit flirrenden E-Gitarren und einem eingängigen Chorus.

So und so ähnlich geht man in den meisten Songs der Platte zu Werke. Allerdings versteht man es geschickt, den klassischen, spanischen Momenten nicht zu viel Raum zu geben, was dazu führt, dass die Songs trotz dieser Elemente immer wuchtiger Death Metal bleiben. Wenn dann eine Nummer keine dieser Elemente aufweist, dann werden die Death Metal Riffs so gestrickt, dass man das andalusische Flair verbreitet. Schönes Beispiel dafür bietet "Covadonga".
In "Reconquistar Al-Ándalus", welcher als mächtiger Death Metaller startet, hat dann in der Mitte einen ruhigen Akustikpart, welcher neben dem klassischen Spanien-Touch auch ein wenig Mystik versprüht. Dies lockert das Ganze geschickt auf, ohne dass es kitschig wird. Das Intermezzo "Murallas" teilt das Album und lässt die "Tänzerin" vom Intro wieder erscheinen.

Der zweite Teil des Albums wird dann mit "La Orden Del Yelmo Negro" eingeleitet. Eine Nummer, welche wie eine Mischung aus Death- und Heavy/Power Metal daherkommt. Hier weiß man auch mit einem feinen Soli Akzente zu setzen. Mal kommt der Song brutal und mächtig daher, zeigt auf der anderen Seite aber auch Eingängigkeit und prägende melodische Momente, welche durch den Klargesang verstärkt werden. Das vorletzte Stück "Ruina Del Alcázar" ist dann noch mal ein Intermezzo, bei dem die "Tänzerin" auftaucht, bevor "Santa Inquisición" das Album, mit dem für mich mächtigsten Death Metaller der Platte abschließt, auch wenn er zum Ende mit weniger harten Riffs und Klargesang aufwartet.

Fazit:
Die "spanischen" Franzosen liefern mit "Alcàzares" ein "etwas anderes" Death Metal Album ab, welches extremen Metal geschickt mit spanischer Klassik und andalusischem Flair verknüpft. Impureza gehen dabei clever zu Werke und sorgen dafür, dass die knapp 50 Minuten kurzweilig sind und auch mit dem einen oder anderen Part im Gehörgang bleiben. Dank der sehr sauberen Produktion und einem ausgewogenen Mix kommt alles druckvoll und wuchtig durch die Anlage, lässt aber auch die "zarten" Klänge schön zur Geltung kommen. Wer zur Abwechslung mal etwas anderen extremen Metal möchte, der sollte sich diesen Todes-metallischen "Flamenco" gönnen.

Punkte: 8/10

Anspieltipp: Bajo Las Tizonas De Toledo, Reconquistar Al-Ándalus, Santa Inquisición

Tracklist:

01. Verdiales
02. Bajo Las Tizonas De Toledo
03. Covadonga
04. Pestilencia
05. Reconquistar Al-Ándalus
06. Murallas
07. La Orden Del Yelmo Negro
08. Castigos Eclesiásticos
09. El Ejército De Los Fallecidos De Alarcos
10. Ruina Del Alcázar
11. Santa Inquisición

Lineup:

Esteban Martín - Vocals
Lionel Cano Muñoz - Guitars
Florian Saillard - Bass
Guilhem Auge - Drums

Guest Musicians:

Xavier Hamon - Percussion
Louis Viallet - Orchestration

https://www.facebook.com/Impurezaconquista
https://impureza.bandcamp.com

Autor: Thomas

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Band: Mädhouse (A)
Genre: Glam Rock
Label: Rock Of Angels Records
Album Titel: Plead The Fifth
Spielzeit: 50:53
VÖ: 11.07.2025

Die österreichischen Sleaze Glam Recken von Mädhouse holen zum vierten Schlag aus. Ich folge den Jungs bereits seit zwei Alben und war gespannt, ob man konsequent die Linie weiterführt oder sich irgendwelchen Experimenten hingibt. Wer letzteres fürchtete, kann beruhigt sein, wer letzteres hoffte, kann aufhören zu lesen. Denn es ist noch viel besser. Mädhouse haben ihr Konzept nicht verändert, sondern perfektioniert. So gelingt ihnen mit "Plead The Fifth" genau das, was der Titel suggeriert. Man plädiert sofort für ein fünftes Album!

Nahezu unverschämt gelungen klaut man sich hier zur Spitze der Retro Hair Metal Szene hinauf. So klingt hier alles, als habe man das offizielle Erbe von Mötley Crüe selbst angetreten. Wir leben als alte Säcke in harten Zeiten, in denen der gute Vince Neil nur noch klingt wie das Quietsche-Entchen, das mein Boxer kürzlich noch schredderte. Die alten Spandexhosen würden ohnehin nicht mehr über den Quadrathintern passen und wurden, Lemmy sei Dank, eh von Motten verspeist. Hört man aber die Riffs von Mädhouse, wünscht man sich die Strampelhosen wieder zurück, um damit und mit Teppichklopfer als Gitarre in der Hand durch die Garage zu springen und sich vermutlich die Hüfte zu brechen.

Okay, im Ernst, das Dargebotene klingt wie ein Hybrid aus den erwähnten Crüe gepaart mit der druckvollen Schmissigkeit und bissigen Aggressivität der ersten zwei Skid Row Alben. Dazu der Groove von Love/Hate und Vibes von weiteren Legenden wie Ratt, Cinderella oder Dokken. Das dürfte das Spektrum weitestgehend abdecken. Und es werden auch alle Facetten angeboten. Vom direkt ohne jedes Geplänkel losgehenden Vollgas Opener, über meinen stampfenden Favoriten "We Run Riot", den ebenso stampfenden Titel "Live And Tease", dessen Haupt-Riff mal ganz dreist bei Gillans "Dancing Nylon Shirt" geklaut wurde, bis hin zur Ballade wird alles geboten. Letztgenannte Ballade ist zudem ein Cover zu Giants "I'll See You In My Dreams" und definitiv als "mutig" zu bezeichnen, da Sänger Tommy Lovelace das Ganze zwar mit eigenem Stempel meistert, aber halt kein Dann Huff ist und nie dessen Dramatik erreicht. Dennoch irgendwie nett gemacht.

Fazit:
Mädhouse haben ihren Sound offenbar gefunden, denn dieses Album klingt wie diese eine Scheibe einer Diskografie, die man immer wieder am ehesten aus dem Regal zieht und auflegt. Bei Crüe war das bei mir immer die Dr.Feelgood. Wer also wieder richtig, herrlich Retro-mäßig im Sommer abrocken will und sich im Guten an die alten Hair Metalzeiten erinnert, diese nie aufgehört hat zu feiern und nach neuem Stoff sucht, kommt an diesem Album definitiv nicht vorbei. I plead for a Fifth!

Punkte: 10/10

Anspieltipp: We Run Riot, Live And Tease, It's A Monster In My Head

Tracklist:

01. Midnite Fever
02. We Run Riot
03. Bring On The Night
04. Shotgun Rider
05. Wicked Hearts
06. Get A Grip
07. Live And Tease
08. It's A Monster In My Head
09. I'll See You In My Dreams
10. Mad To The Bone
11. Loveplace
12. I Die Alone
13. You Got The Tail Down

Lineup:

Tommy Lovelace - Vocals
Mikky Stixx - Guitars
Thommy Black – Guitars
Rickey Dee - Bass
Bobby B. Bastard - Drums

https://www.facebook.com/people/Mädhouse/61573379342417
https://www.madhouse-official.com

Autor: Slaine

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Band: Front Row Warriors (D)
Genre: Melodic Heavy Metal
Label: Rock Of Angels Records
Album Titel: Running Out Of Time
Spielzeit: 49:47
VÖ: 11.07.2025

2019 gründete sich in Stuttgart diese Melodic Metal Band und lieferte 2023 ihr Debüt ab, von dem ich gar nichts mitbekam. Nun liegt die zweite Scheibe der Truppe um Frontfrau Elkie Gee vor und soll mit einer Mischung aus melodischem Metal und klassischem AOR auftrumpfen.

Nach einigen Durchläufen kann ich dies auch bestätigen, doch hier versteckt sich mehr als nur das. So donnert der knackige und schnelle Opener "Turn The Tide" erst mal eher wie klassischer Power Metal der fast an Stratovarius mit Dame am Mikro erinnert, aus den Boxen. Dieses Dampfhammer-Tempo kehrt auch gelegentlich wieder zurück, wie zum Beispiel im melodischen "Cast a Spell", überwiegend kann man die Musik auf dem Album aber irgendwo zwischen Crystal Ball, Jaded Heart und aktuelleren Bonfire einordnen.

Dennoch klingt man nicht immer gleich, sondern hebt sich mit Nummern wie "New Horizons", das nach Eclipse aus Schweden klingt, oder den klaren Pretty Maids Einflüssen im gelungenen Banger "Rise Against", oft genug von den anderen Nummern ab. Zudem liefert man mit "Seems Like Paradise" eine gefühlvolle, gelungene Ballade ab und bietet mit dem Stampfer "The Holy" auch eine schöne Retro-Hymne an.

Das Tüpfelchen aufs "I" haut die Band dann mit dem Pat Benatar Cover "Heartbreaker" raus, was wie die Faust aufs Auge passt, denn Elkie Gee kommt stimmlich relativ gut ans Original heran. Mit der AOR Hymne "FRW" (Kurzform des Bandnamen) endet das Album dann auch noch mit ’nem waschechten Ohrwurm. Respekt!

Fazit:
Dermaßen hat mich zuletzt eine female Fronted Truppe 2022 begeistern können. Da waren es die Schweizer Rizon, die aber auch männliche Verstärkung hatten. Hier liefert die Dame allein genug, um mich umzuhauen, auch wenn sie dabei von satten Männerchören hofiert wird. Satter Sound, tolle Riffs, schöne Refrains, memorable Melodien und ein breites Spektrum an Songstrukturen melodischer Ausrichtung. Diese Band muss man sich merken, da sehe ich Großes am Horizont, wenn man diese Qualität hält. Mir bleibt nichts anderes als die Höchstwertung.

Punkte: 10/10

Anspieltipp: Alles

Tracklist:

01. Turn The Tide
02. Theory Of Mind
03. The Holy
04. Cast A Spell
05. New Horizons
06. Running Out Of Time
07. Rise Against
08. Don't Think The Night Is Over
09. Seems Like Paradise
10. Heartbreaker
11. FRW

Lineup:

Elkie Gee - Vocals
Dominik Barth - Guitars
Stef Binning-Gollub - Guitars
Timo Michels - Bass
Richie Seibel - Keyboards
Jay-G - Drums

https://www.facebook.com/FRW.official
https://frontrowwarriors.com

Autor: Slaine

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Band: Abigail Williams (USA)
Genre: Black Metal
Label: Agonia Records
Album Titel: A Void Within Existence
Spielzeit: 45:46
VÖ: 18.07.25

Die amerikanischen Blackies Abigail Williams beehren die Schwarzkittelgemeinde nun schon fast ein viertel Jahrhundert. Hatten die Symphonic Black Metaller in ihrer Frühphase noch das eine oder andere Metalcore Element im Repertoire, so hat man sich doch im Laufe der Jahre deutlicher dem atmosphärischen Black Metal genähert. Mit "A Void Within Existence" liegt nun Longplayer Nummer Fünf vor, welcher genau ebendiesen Eindruck verdeutlicht.

Schon die ersten Töne des Openers "Life, Disconnected" verströmen eine bedrohliche Atmosphäre, welche sehr künstlich, ja, fast sphärisch klingt. Die stark verzerrt klingenden Gitarren verstärken dieses Gefühl noch, was auch den Eindruck des "überladen sein" vermittelt. Die garstigen Vocals gehen ein wenig unter, dafür klingt das Schlagzeug eher dominant und viel zu sehr getriggert. Verspielte Soli lockern das Ganze zwar etwas auf, machen die Nummer deshalb aber auch nicht besser.
Leider geht es in den folgenden Stücken ähnlich vonstatten, was immer wieder den Gedanken aufkommen lässt, dass hier weniger, eventuell mehr gewesen wäre. Selbst wenn man wie in "Nonexistence" stark mit dem Tempo variiert und sehr getragene Parts integriert, vermag man mit nichts, außer mit Kälte und Intensität, den Hörer abzuholen, weil die eigentliche Musik zu sehr im atmosphärischen "Überfluss" untergeht.
Ein Stück wie "Still Nights" ist dann ein anschauliches Beispiel dafür, wie auch ein wütender Black Metaller durch eben zu viel Atmosphäre zerstört werden kann. Hier hätte man mit besserem Mix und Produktion ein echtes Highlight auf dem Album haben können. Denn diese Nummer hat im Prinzip alles, was einen starken Black Metaller ausmacht. Messerscharfe, schreddernde Riffs, wütende, kehlige Vocals und eine gnadenlose Schießbude, aber der Sound frisst einfach alles irgendwie auf und nichts davon kann seine Wirkung entfalten.

Das letzte Stück auf der Platte "No Less Than Death" kommt dann mit Klargesang daher. Hier werden die harschen Vocals nur zwischen gestreut. Die Nummer ist sehr getragen, besitzt aber dennoch die Kälte und Atmosphäre der vorherigen Stücke. Auch hier zeigt sich leider das Problem der Produktion. Alles scheint zu sehr der Atmosphäre und Kälte untergeordnet, was sogar das schöne Solo seiner Wirkung beraubt. Ich habe mir mal zum Vergleich ihr zweites Werk, das 2010er-Album "In The Absence Of Light" aus dem Regal geholt, was ja auch schon 15 Jahre auf dem Buckel hat. Da klingt das alles deutlich souveräner und mit so einer Produktion hätte man hier die Musik deutlich besser zur Geltung bringen können.

Fazit:
Abigail Williams lassen mich mit "A Void Within Existence" etwas ratlos zurück. Einerseits überzeugt die Scheibe mit wirklich gutem Songwriting, mit Kälte und Atmosphäre, welche die Musik des Albums sehr intensiv macht. Andererseits geht das alles aber durch diese, sagen wir mal, unglückliche Produktion vollkommen unter und die Stücke können ihre ganze Wirkung nicht entfalten. Dieses Album ist "weder Fisch noch Fleisch", wie man so schön sagt. Ähnlich wie bei Metallica’s "St.Anger" werden sich hier die Geister scheiden, nicht an den Songs an sich, sondern an der Produktion. Songwriting ist am Ende des Tages halt nur so gut, wie es Produktion und Mix zulassen. Und auch wenn man wollte, wenn alles in Atmosphäre versinkt, kann man es auch nicht mehr experimentell nennen. Schade!

Punkte: 6/10

Anspieltipp: Still Nights

Tracklist:

01. Life, Disconnected
02. Void Within
03. Nonexistence
04. Still Nights
05. Talk To Your Sleep
06. Embrace The Chasm
07. No Less Than Death

Lineup:

Ken Sorceron - Vocals, Guitars
Vance Valenzuela - Guitars
John Porada - Bass
Mike Heller - Drums

https://www.facebook.com/AbigailWilliamsBand
https://www.instagram.com/abigailwilliamsofficial

Autor: Thomas

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Band: Sorceröt (USA)
Genre: Black / Heavy Metal
Label: Naturmacht Productions
Album Titel: Rotten Magick
Spielzeit: 36:35
VÖ: 18.07.2025

Eine Neuheit aus dem Hause Naturmacht Productions erreicht die metallische Welt gegen Ende Juli 2025. Sorceröt nennen sich die vier Mannen aus Ohio und zelebriert werden soll hier eine fein gemischte Tonkunst in Form von Black- und Heavy Metal. Das Debütalbum trägt den passenden Titel "Rotten Magick" und wurde von mir voller Erwartung angetestet.

Die Scheibe startet ohne Firlefanz auch gleich durch. Hämmernde Schlagzeugsalven und schöne, sägende Klampfen kommen mir durch die heimischen Boxen entgegen. Der keifend-wütende Gesang von Cody ist dennoch deutlich und verständlich. Seine Vocals haben eine giftige und bissige Stimmfarbe, welche nur so vor Hass und Schmerz sprüht. Die Stimme steht immer ein klein wenig über der restlichen Instrumentierung, was ich als sehr angenehm empfinde.

Das Riffing ist zu weiten Teilen melodisch und sehr typisch 90er Black Metal-lastig gehalten, wechselt aber immer geschickt im Tempo. Kommt der Opener gerade noch sehr im Midtempo und stampfend um die Ecke, so ballern die Amis z. B. bei "Rats Dance At Ravengard" mal richtig drauflos. Gerade auch das Schlagzeug leistet hier Höchstleistung, zwischen den ständig wechselnden Passagen und Tempos, welche mit eingestreuten Blastbeats oder Doublebass Attacken gespickt sind.

Fazit:
Der Black Metal überwiegt hier fast zu 90 %. Auch weil die Jungs echt sehr viele "rockige" Momente verarbeiten, würde ich die Scheibe noch eher als Black 'n' Roll bezeichnen wollen. Nichtsdestotrotz liefern Sorceröt hier ein fulminantes Debüt ab, welches sich absolut nicht zu verstecken braucht. Viel Abwechslung und Spannung zeichnen die Songstrukturen auf "Rotten Magick" aus. Ich hoffe, wir hören in Zukunft mehr von der Truppe!

Punkte: 8/10

Anspieltipp: Alles

Tracklist:

01. Nightmare Cauldron
02. The Messenger
03. In The Cedar Forest Of Humbaba
04. Sorcerer Of Red Death
05. Noose Of Flesh
06. Lost In The Realm Of Frost
07. The Rats Dance At Ravengard
08. Dragonriders Ascend

Lineup:

Cody Knarr - Vocals
Jared Compton - Guitars
Adrian Magers - Bass
Josiah Allan - Drums

https://www.facebook.com/sorcerot
https://sorcerot.bandcamp.com

Autor: Blacky

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Band: Roulette (S)
Genre: AOR, Melodic Rock
Label: Black Lodge Records
Album Titel: Go!
Spielzeit: 35:54
VÖ: 25.07.2025

Ich erinnere mich noch an die Sommerferien vor gut 35 Jahren … 30 Grad im Schatten die ganze Woche, Strand, Radfahren oder mit Vaddern im Auto CDs kaufen fahren. Musikalische Begleiter waren Roko, Blue Blud, Thunder, Europe, Treat oder Def Leppard. Diese Erinnerungen wurden nun aufgefrischt durch den knackigen neuen Output der schwedischen Melodic Rock Band Roulette, die mir mal wieder bis dato null bekannt waren.

Nach den zugegeben recht kurz gehaltenen, knapp 36 Minuten Laufzeit kann ich nur sagen: Für den Sommer ist die Scheibe ideal.Dabei steigt das Ganze noch recht "solide" ein mit dem Opener "Answer To My Prayers", der einem die klassischen AOR Klänge um die Ohren feuert, mit etwas zurückhaltenderen Gitarren gute Laune erzeugt und vor allem gesanglich ein wenig aufhorchen lässt. Frontmann Thomas Lundgren bewegt sich nämlich stimmlich irgendwo zwischen Thunder, Giant und Unruly Child, was man jetzt eher im Classic Rock verorten würde, sich aber zum typischen AOR Gerüst gut dazugesellt und einfügt.

Dann aber kommen mit dem knackigen "Strangers" die ersten saftigen Gitarrenklänge zum Tragen und die Band liefert ab hier auch ordentliche Hooks, die mitreißen können. Die stadiontaugliche Hymne "We Remember You", der mit coolem Riffing bestückte Titel "Brand New Start" und der fetzige Midtempo Kracher "Don't Be Sorry" stachen für mich besonders hervor. Aber auch "upbeat" Momente wie in "What Are We Looking For" oder dem mit dominanten Keyboards eingeleiteten "She Can't Hide" bieten genug memorable und abwechslungsreiche Nuancen an. Hier und da blitzen dann auch mal Bryan Adams oder Dominoe auf instrumentaler Ebene durch und machen weitere Einflüsse deutlich. Ergänzt wird das Klangbild mit eingängigen, mehrstimmig umgesetzten Refrains, und zwar oft kurzen, aber einwandfreien Solos. Einzig eine Ballade hätte ich mir noch gewünscht, aber das Teil ist einfach zu schnell zu Ende.

Fazit:
Roulette reihen sich ein in die Riege hervorragender Acts für die Sommerzeit. Ob bei offenem Autofenster oder gemütlich beim Grillen, diese Art Mucke KANN eigentlich nur Spaß machen, vorausgesetzt man liebt das Genre. Die Truppe ist ganz klar am stärksten, wenn die knackige Stimme Unterstützung von kernig rockenden Riffs bekommt und dann alles mit 'nem guten Hook-Refrain das Tüpfelchen aufs I bekommt.
Melodischer AOR könnte aktuell kaum besser umgesetzt sein.

Punkte: 9/10

Anspieltipp: We Remember You, Brand New Start, Don't Be Sorry

Tracklist:

01. Answer To My Prayers
02. Fire In Your Eyes
03. We Remember You
04. Strangers
05. What Are We Looking For
06. Take Me As I Am
07. Brand New Start
08. Don't Be Sorry
09. She Can't Hide
10. Better Walk Away

Lineup:

Thomas Lundgren - Vocals
Magnus Nelin - Guitars
Hansi Fellbrink - Bass
Mats Nelin - Drums

https://www.facebook.com/RouletteSwe
https://www.rouletteswe.se

Autor: Slaine

https://www.metal-only.de/fileadmin/rev ... !-2025.pdf
only the weak die on the cross, the strongest during the fight

I HATE HIP HOP!!!

Ich bin Fördermitglied und stolz drauf!
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