
Band: Cruzeiro (ESP)
Genre: Stoner / Doom Metal
Label: Interstellar Smoke Records
Album Titel: Hic Sunt Dracones
Spielzeit: 46:13
VÖ: 26.03.2025
Die seit 2019 existierenden Cruzeiro kommen dieser Tage mit Album Nummer zwei ums Eck, welches sich "Hic Sunt Dracones" nennt und dem geneigten Hörer ambitionierten Stoner-Doom präsentiert. Wurden die Spanier für ihr Debüt doch sehr gelobt, galt es, mit dem "Nachschlag" dieses Lob zu rechtfertigen. Dazu schraubte man im Jahr 2024 die Live-Aktivitäten deutlich zurück, um das neue Album einzutüten. Thematisch beschäftigt sich das Album mit realen Persönlichkeiten, wie Hildegard von Bingen oder Francisco de Goya, und mit ägyptischer und galizischer Kultur und Mythologie. Aber auch persönliche Erfahrungen und Gefühle aus dem eigenen Leben. Das Ergebnis kann man sich ab 26. März nun zu Gemüte führen.
Schon beim eröffnenden "Sybil Of The Rhine" wird klar, dass Frontfrau Beatriz Onyx über allem steht und ihre Vocals das dominante Instrument der Scheibe ist. Mit leichtem Hall unterlegt verleiht sie ihrem Gesang eine gewisse Mystik, was das Ganze auch relativ kalt klingen lässt. In "Ankh" allerdings wird es etwas übertrieben. Hier hat man das Gefühl, der Song besteht nur aus den Vocals, die "gebrüllt" werden, als würde Beatriz versuchen auszuloten, wann ihre Stimme wohl versagt. Die Feinheiten in der Musik hört man hier nur, wenn man sehr genau hinhört oder unterm Kopfhörer.
Die Gitarren sind rau gehalten, was den doomigen Riffs den amtlichen Stoner-anstrich verpasst. Der Bass könnte etwas stärker durchscheinen, was der Doom-Seite besser zu Gesicht stehen würde und dem Ganzen wahrscheinlich noch etwas mehr Wucht verliehen hätte. Ist aber, wie so oft, eine sehr subjektive Geschichte und Geschmackssache. "Galaxies Waltz" ist ein gutes Beispiel dafür, denn hier ist der Bass etwas präsenter.
Was neben den Vocals noch am besten zu vernehmen ist, sind die Drums, welche sich als sehr variable und präzise erweisen, dem Ganzen immer den nötigen Druck verleihen und auch für Groove sorgen.
Die wirklich gute Produktion sorgt für einen Genre-passenden rauen Anstrich und macht das Album auch relativ wuchtig. Wenn man beim Mix den Instrumenten etwas mehr Raum gegenüber den dominanten Vocals gegeben hätte, hätte das perfekt werden können.
Fazit:
Die Spanier liefern ein wirklich gutes Stoner/Doom Album, was allerdings sein Potenzial nicht ganz ausschöpft. Das Spiel mit dem Tempo, das facettenreiche Gitarrenspiel, feine Soli oder auch die dissonanten Momente, die Platte hat alles, was sie benötigt, um oben mitzuspielen. Aber gerade das abwechslungsreiche Songwriting und die technische Versiertheit der Instrumenten-Fraktion kommen nicht so zur Geltung, weil die Vocals sehr dominant darüber stehen.
Punkte: 7/10
Anspieltipp: Sibyl Of The Rhine, Death Mountain, Galaxies Waltz
Tracklist:
01. Sibyl Of The Rhine
02. Death Mountain
03. Ankh
04. La Quinta Del Sordo
05. Galaxies Waltz
06. Velvet Heart
07. Hic Sunt Dracones
08. Figa!
Lineup:
Beatriz Onyx - Vocals
Gon B. - Guitars
Raposa! - Bass
Rust - Drums
https://www.facebook.com/Cruzeiro.Doom
https://cruzeiro.bandcamp.com
Autor: Thomas
https://www.metal-only.de/fileadmin/rev ... s-2025.pdf