REVIEWS 2025 VON DER METAL ONLY REDAKTION

Hier könnt ihr euch über bekannte Bands, ihre neuen Alben, ihre Fehltritte ... auslassen

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gelal
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Re: REVIEWS 2025 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Cruzeiro (ESP)
Genre: Stoner / Doom Metal
Label: Interstellar Smoke Records
Album Titel: Hic Sunt Dracones
Spielzeit: 46:13
VÖ: 26.03.2025

Die seit 2019 existierenden Cruzeiro kommen dieser Tage mit Album Nummer zwei ums Eck, welches sich "Hic Sunt Dracones" nennt und dem geneigten Hörer ambitionierten Stoner-Doom präsentiert. Wurden die Spanier für ihr Debüt doch sehr gelobt, galt es, mit dem "Nachschlag" dieses Lob zu rechtfertigen. Dazu schraubte man im Jahr 2024 die Live-Aktivitäten deutlich zurück, um das neue Album einzutüten. Thematisch beschäftigt sich das Album mit realen Persönlichkeiten, wie Hildegard von Bingen oder Francisco de Goya, und mit ägyptischer und galizischer Kultur und Mythologie. Aber auch persönliche Erfahrungen und Gefühle aus dem eigenen Leben. Das Ergebnis kann man sich ab 26. März nun zu Gemüte führen.

Schon beim eröffnenden "Sybil Of The Rhine" wird klar, dass Frontfrau Beatriz Onyx über allem steht und ihre Vocals das dominante Instrument der Scheibe ist. Mit leichtem Hall unterlegt verleiht sie ihrem Gesang eine gewisse Mystik, was das Ganze auch relativ kalt klingen lässt. In "Ankh" allerdings wird es etwas übertrieben. Hier hat man das Gefühl, der Song besteht nur aus den Vocals, die "gebrüllt" werden, als würde Beatriz versuchen auszuloten, wann ihre Stimme wohl versagt. Die Feinheiten in der Musik hört man hier nur, wenn man sehr genau hinhört oder unterm Kopfhörer.

Die Gitarren sind rau gehalten, was den doomigen Riffs den amtlichen Stoner-anstrich verpasst. Der Bass könnte etwas stärker durchscheinen, was der Doom-Seite besser zu Gesicht stehen würde und dem Ganzen wahrscheinlich noch etwas mehr Wucht verliehen hätte. Ist aber, wie so oft, eine sehr subjektive Geschichte und Geschmackssache. "Galaxies Waltz" ist ein gutes Beispiel dafür, denn hier ist der Bass etwas präsenter.
Was neben den Vocals noch am besten zu vernehmen ist, sind die Drums, welche sich als sehr variable und präzise erweisen, dem Ganzen immer den nötigen Druck verleihen und auch für Groove sorgen.

Die wirklich gute Produktion sorgt für einen Genre-passenden rauen Anstrich und macht das Album auch relativ wuchtig. Wenn man beim Mix den Instrumenten etwas mehr Raum gegenüber den dominanten Vocals gegeben hätte, hätte das perfekt werden können.

Fazit:
Die Spanier liefern ein wirklich gutes Stoner/Doom Album, was allerdings sein Potenzial nicht ganz ausschöpft. Das Spiel mit dem Tempo, das facettenreiche Gitarrenspiel, feine Soli oder auch die dissonanten Momente, die Platte hat alles, was sie benötigt, um oben mitzuspielen. Aber gerade das abwechslungsreiche Songwriting und die technische Versiertheit der Instrumenten-Fraktion kommen nicht so zur Geltung, weil die Vocals sehr dominant darüber stehen.

Punkte: 7/10

Anspieltipp: Sibyl Of The Rhine, Death Mountain, Galaxies Waltz

Tracklist:

01. Sibyl Of The Rhine
02. Death Mountain
03. Ankh
04. La Quinta Del Sordo
05. Galaxies Waltz
06. Velvet Heart
07. Hic Sunt Dracones
08. Figa!

Lineup:

Beatriz Onyx - Vocals
Gon B. - Guitars
Raposa! - Bass
Rust - Drums

https://www.facebook.com/Cruzeiro.Doom
https://cruzeiro.bandcamp.com

Autor: Thomas

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Band: Autumn's Dawn (AUS)
Genre: Depressive Post Black Metal
Label: Avantgarde Music
Album Titel: We Lost Our Hope Along The Way
Spielzeit: 42:57
VÖ: 28.03.2025

Zwischen Verzweiflung und bittersüßer Schönheit.
Fünf Jahre nach ihrem letzten Album "Dying Ember" melden sich Autumn's Dawn mit "We Lost Our Hope Along The Way" zurück. Das dritte Studioalbum der australischen Band um Sorrow (Tim Yatras, bekannt durch Austere, Germ und viele andere) und Anguish (Matthew Bell, tätig bei Tjaktjadalvve, Skuggor u. a.) setzt ihren Weg an der Schnittstelle von Post-Black Metal und Depressive Rock fort. Doch dieses Mal erweitern sie ihren Sound um subtile, aber spürbare Einflüsse aus dem 90er-Jahre-Rock, was dem Album eine nostalgische, aber zugleich frische Klangfarbe verleiht.

Die Atmosphäre: Eine Welt aus Licht und Schatten.
Von den ersten Tönen an zieht "We Lost Our Hope Along The Way" den Hörer in eine Klanglandschaft aus schmerzhafter Melancholie und flüchtigen Hoffnungsschimmern. Autumn's Dawn beherrschen den Balanceakt zwischen harscher Intensität und zerbrechlicher Schönheit meisterhaft. Kratzige, verzweifelte Screams treffen auf schwebende Melodien, die sich wie ein trügerischer Sonnenstrahl durch die Dunkelheit kämpfen. Besonders bemerkenswert ist das Zusammenspiel von kalten Black-Metal-Riffs und wärmenden, fast träumerischen Passagen. Ein Kontrast, der die emotionale Tiefe des Albums verstärkt.

Songwriting: Emotionale Wucht mit feinfühliger Dynamik.
Der Opener "Infinity On Low" ist ein rein instrumentales Stück, das mit melancholischen Keyboardklängen eine düstere, fast hoffnungslose Grundstimmung setzt. Ohne Worte, nur durch seine sanften, aber bedrückenden Melodien, bereitet es den Hörer auf die emotionale Reise vor, die das Album entfalten wird. Diese einleitende Schwere macht den Übergang zu "Ever Fading Light" umso eindrucksvoller. Hier treffen erstmals die harschen Black-Metal-Wurzeln auf die bittersüße Melancholie des Depressive Rock.

"Far From Home" bringt einen energiegeladenen Moment, der die Melancholie des Albums in eine fast chaotische Intensität verwandelt. Die Gitarren sind wieder voller und rauer, und die treibenden Drums verstärken das Gefühl von Entfremdung und innerer Zerrissenheit. Hier wird die Sehnsucht nicht in die Stille gezogen, sondern in einem Sturm aus verzerrten Klängen und eruptiven Momenten ausgedrückt.

"Forever Yours" hebt sich als ruhiger Moment im Album hervor, der mit sanftem Gesang und der Wärme einer akustischen Gitarre eine intime, fast zerbrechliche Atmosphäre schafft. Anstelle der drängenden Intensität der vorherigen Stücke entfaltet sich hier eine Melancholie, die sich in weichen, fast verträumten Klängen widerspiegelt. Die schlichte Instrumentierung verstärkt die emotionale Tiefe des Tracks und macht ihn zu einem besonders eindrucksvollen Abschnitt des Albums.

Das Album besticht durch eine klare, aber atmosphärische Produktion. Die Gitarren haben genügend Schärfe, um ihre Black-Metal-Wurzeln spürbar zu machen, während die rockigen Elemente organisch ins Gesamtbild integriert sind. Besonders die dichte Layering-Technik sorgt dafür, dass "We Lost Our Hope Along The Way" trotz aller Melancholie eine fast hypnotische Wirkung entfaltet.

Fazit:
Ein Album für einsame Nächte.
Mit "We Lost Our Hope Along The Way" gelingt Autumn's Dawn ein tief bewegendes Werk, das sowohl alte Fans als auch neue Hörer ansprechen dürfte. Die Mischung aus intensiven, schwarz-metallischen Momenten und den warmen, sehnsüchtigen Melodien des Depressive Rock schafft eine einzigartige Atmosphäre; eine, die zwischen Trost und Verzweiflung schwebt. Ein Album, das man am besten allein, in stillen Momenten, genießt.

Punkte: 8/10

Anspieltipp: Far From Home, Unbroken Fragments, Velvet Hue

Tracklist:

01. Infinity on Low
02. Ever Fading Light
03. Dream of Yesterday
04. Shades Of Cold
05. Far From Home
06. Forever Yours
07. Unbroken Fragments
08. A Velvet Hue

Lineup:

Sorrow - Drums, Guitars, Vocals
Anguish - Bass, Guitars, Keyboars

https://www.facebook.com/autumnsdawnband
https://autumnsdawnofficial.bandcamp.com

Autor: Ben

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Band: Lucifer's Child (GR)
Genre: Black Metal
Label: Agonia Records
Album Titel: The Illuminant
Spielzeit: 39:02
VÖ: 28.03.2025

Aus Griechenland spült uns die Welle des Untergangs diese schwarz-metallische Band rüber.
Lucifer's Child haben sich eher dem abwechslungsreichen Ast des Genres verschrieben. Klar wird der Blast-Beat ausgepackt und der Sänger röchelt und speit seine Tiraden brutal ins Mikro, aber da sind die gewissen Nuancen, die das Ganze hörbar spannend machen.
Generell finde ich es schon gut, wenn dieser "Hasen-Fick-Beat" nicht ständig durch die Boxen donnert, weil in der Langsamkeit das Gruselige bei solchen Bands wie Lucifer's Child liegt.

Dies lässt das Dargebotene eher wie ein Soundtrack für die Apokalypse wirken. Die Gitarrenfront hämmert sich Todes-Disharmonien aus den Fingern und rast dann wieder komplett dem Chaos verfallend durch die Botanik.

Episch arrangiert teufeln sich die Jungs durch ihr Repertoire und würzen es immer wieder mit Raserei und krassen Klampfenläufen, dass einem schwindelig wird. Und dies alles machen sie wirklich sehr geschickt und bauen einen Spannungsbogen auf, der die Scheibe nie langweilig werden lässt.

Es sind gerade diese Arrangements, die Melodien und Harmonien zulassen, die nachvollziehbar sind und den gruseligen Moment schaffen. Nicht so wie die Black-Metal-Bands, die eben nur monoton und schnell, schneller am schnellsten die Songs runter prügeln und langweilig wirken.

Fazit:
Ein wirklich sehr gelungenes Werk, das in der Atmosphäre der Songs erhaben, brutal, schwer und düster wirkt. Fans der Band können sich freuen und alle anderen sollten hier unbedingt mal reinhören.

Punkte: 9/10

Anspieltipp: Alles

Tracklist:

01. Antichrist
02. As Bestas
03. The Serpent And The Rod
04. Ichor
05. Righteous Flama
06. Curse
07. The Heavens Die
08. And All Is Prelude

Lineup:

Marios Dupont - Vocals
George Emmanuel - Guitars
Nick Vell - Drums
Kostas Gerochristos - Bass

https://www.facebook.com/luciferschildmusic
https://www.luciferschild.net


Autor: Steiff

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Band: Urn (FIN)
Genre: Black / Thrash Metal
Label: Osmose Productions
Album Titel: Demon Steel
Spielzeit: 43:35
VÖ: 28.03.2025

Die Schwarzdrescher von Urn hauen uns Ende März 2025 ihren sechsten Silberling um die Ohren. Das französische Kultlabel Osmose Productions wird "Demon Steel" auf die metallischen Horden loslassen.

Rasiermesserscharfe Riffs, ballernde Blastbeats und Doublebassattacken sowie eine fein keifige rauchig-kehlige Stimme. Diese Indikatoren erschaffen auf ihrem neuesten Machwerk erneut Urns sinistre Mucke. Die Titel sind durchdacht und sehr eingängig komponiert worden.
Auf den Frühwerken der Band war der Sound noch ein wenig "chaotischer" gehalten und die Nummern auch grober arrangiert. Dieser doch fast schon atmosphärische Ansatz im Songwriting ist auf ihrem aktuellen Werk sehr gelungen umgesetzt worden und wertet die Platte auf. An Aggressivität und Wut hat die Mucke dennoch nichts eingebüßt.

Der thrashige Anteil ist deutlich erhöht worden und macht hier richtig Bock, trotzdem kommt aber diese schwermütige, finnische Melancholie hier stetig durch! Die Stücke sind regelrecht durchtränkt von diesem Einschlag und gewinnen dadurch an wahrhafter Schwärze.
Verantwortlich dafür sind die vielen zweistimmigen Gitarrenriffs und Melodiebögen, welche sich gekonnt in den Titeln einfügen.
Diese Passagen und auch Tempowechsel schaffen es, den Gänsehautfaktor zu steigern. Wenn es dann auch mal stampfend im Midtempobereich loswalzt, wie bei "Wings Of Inferno", hat man einfach Bock abzugehen.

Einen speziellen Anspieltipp zu nennen fällt verdammt schwer, da alle Stücke für sich stehen, sich aber auch hintereinander gespielt nahtlos zu einem gelungenen und spannenden Album zusammenfügen.

Fazit:
Auch auf "Demon Steel" beweisen Urn eindrucksvoll eine leidenschaftliche Spielfreude mit genügend "Grimness". Wer auf schwarzen Thrash à la Nocturnal Breed oder Nifelheim abfährt, muss! hier einfach zugreifen. Bier öffnen, alle Regler auf Maximum stellen und den Kopf schütteln, was das Zeug hält.

Punkte: 9/10

Anspieltipp: Alles

Tracklist:

01. Retribution Of The Dead
02. Heir Of Tyrants
03. Are You Friends With Your Demons
04. Burning Blood's Curse
05. Turbulence Of Misanthropy
06. Iron Star
07. Wings Of Inferno
08. Cold Void Skin
09. Ruthless Paranoia
10. Predator Of Spiritforms

Lineup:

Sulphur - Vocals, Bass
Axeleratörr - Guitars
Pestilent Slaughter - Guitars
Kalle Salminen - Drums

https://www.facebook.com/Urnofficial
https://urn-official.bandcamp.com

Autor: Blacky

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Band: Fatal Embrace (D)
Genre: Thrash Metal
Label: Iron Shield Records
Album Titel: Seventh Sadistic Serenade
Spielzeit: 47:45
VÖ: 04.04.2025

Also eines vorweg; hier muss eine Firma für Abrissarbeiten ihr gesamtes Equipment an die Jungs von FATAL EMBRACE verliehen haben, weil das Gerät hier namens "Seventh Sadistic Serenade", ist mit nur einer Abrissbirne nicht zu beschreiben.
Hier wird ohne Kompromisse dem Teufel mit Anlauf in den Arsch getreten. Hier kreist die rostige Axt und zertrümmert alles und jeden, "who choose to pose".

Der Beipackzettel sagt etwas von Classic Thrash Metal. Okay; kann ich nachvollziehen. Man bekommt schon so ein bisschen das Feeling, als man damals das erste Mal die frühen Alben von Exodus oder Slayer entdeckt hat. Wäre jetzt etwas vermessen, diese Scheibe mit diesen Klassikern zu vergleichen, aber das Feeling ist da.

Riffs, die einem den Scheitel doppeln, nach hinten föhnen und sich durch den Inhalt der Songs schreddern, dass man nicht anders kann, als sich als Veteran, der ich nun mal bin, ein fieses Lächeln ins Gesicht zaubern zu lassen. Die Rhythmus-Sektion pumpt ohne Ende und die Vocals "teufeln" sich den Arsch ab. Die echt gute Produktion hebt das Ganze zwar nicht ins Moderne und das ist gut so, aber die Räudigkeit wird trotz der wirklich filigranen musikalischen Arbeit der Jungs hochgehalten.

Wo wir schon bei der filigranen Seite sind. Die Melodie- und Harmonie-führenden Klampfen sind "Thrash Metal as fuck", haben aber dennoch diese ausgeklügelten Riffs, die, wie soll ich es beschreiben, einfach geil sind und die "Scheiße" dermaßen brutal rocken.

Fazit:
Ein Album wie eine tollwütige Wildsau, die alles in ihrem Weg aufmischt und blutigen Boden zurücklässt. Kompromisslos bis zum Gehtnichtmehr. Thrash Metal mit einer Intensität und Vehemenz eingetrümmert, dass es im Gehörgang nur so scheppert. Ein paar Promille im Turm und 'ne Flasche Jack am Hals und ab in den "fucking Mosh-Pit". Hier kommt, sehr positiv gesagt, dieses Ende 80er Jahre Feeling auf, als man sich vollkommen unbeschwert beim Gig im Pit 'ne Rippe gebrochen hat; hahaha, Danke dafür Jungs, da muss 'ne 10 her.

Punkte: 10/10

Anspieltipp: Alles

Tracklist:

01. Revel In Violence
02. Endure The Plight
03. Divide And Conquer
04. Burn With Desire
05. Where Life And Death Are One
06. Blind Obedience
07. Nice Boys (Rose Tattoo Cover)
08. Exiled Into Void
09. Legends Of Deliverance
10. A Force You Can't Resist
11. Suicidal Chaos
12. Hellish Ground

Lineup:

Dirk "Heiländer" Heiland - Vocals
Jörg "Spezi" Trabalski - Guitars
Christian Beyer - Guitars
Tilo Vogtländer - Bass
Andre Hanschke - Drums

http://www.facebook.com/fatalembraceofficial
https://fatalembrace.bandcamp.com

Autor: Steiff

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Band: Unbounded Terror (ESP)
Genre: Death Metal
Label: Extreem Music
Album Titel: Something Is Rotten In Humanity
Spielzeit: 32:25
VÖ: 01.04.2025

Ja, Unbounded Terror ist eine spanische Death Metal Institution, auch wenn mit "Something Is Rotten In Humanity" erst das vierte Langeisen seit Gründung 1991 erscheint. Obwohl dieses mit unter 33 Minuten eher EP- als LP-Länge aufweist.
1992 mit "Nest Of Affliction" relativ schnell debütiert, dauerte es satte 18 Jahre (auch durch 17 Jahre Pause bedingt), bis Album Nummer zwei "Faith In Chaos" (2020) auf die Fangemeinde losgelassen wurde. Mit "Echoes of Despair" (2022) folgte dann aber bereits 2 Jahre später das dritte Langeisen und nun, weitere gut zweieinhalb Jahre später, ebendieses hier vorliegende Stück Todesblei. Thematisch geht es, wie es der Albumtitel schon erahnen lässt, mehr oder weniger um das Ende, respektive den Tod der Menschheit, und genauso klingt auch das Album.

Zitat: "Willkommen in der Welt, die wir geschaffen haben ... aus dem Rohmaterial unserer Gier und Perversion, unserer endlosen Faszination für Grausamkeit und Konsum. Unsere Moral ist im gefräßigen Glanz unserer Lust verdorrt, und unser Gewissen ist durch die unzähligen Wunden, die wir ihm zugefügt haben, ausgeblutet. Wir leben in einem Reich des Todes, der zerklüfteten Denkmäler des egoistischen Egoismus und der tobenden Gewässer der Desensibilisierung. Die Wächter der Bosheit suchen in diesem Ödland nach jeder Spur von Empathie, jedem Rest von Barmherzigkeit, Mitgefühl und Anstand ... aber sie sind alle schon lange, lange tot. Wahrlich, etwas ist faul in der verdorrten Hülle der Menschheit."

Old School wird hier großgeschrieben. Gnadenlos treibende, dissonante Riffs, feine Soli, ein fetter Groove und Rhythmen, die jeden Fan von Old School Death Metal durchrütteln, bestimmen die alles niederwalzenden Nackenbrecher auf diesem Album. Das Schlagwerk trifft zielgenau und bläst dich immer wieder aus dem Sessel, die unbändigen Riffs fangen dich aber genauso wieder ein und halten dich in den todbringenden Armen des "unbegrenzten Terrors" gefangen.

Der Tod blutet aus jeder Note des Albums und verströmt eine fiese, dunkle Aura. Die Wucht und Dunkelheit wird durch die tiefen Growls und den pumpenden Bass von Andrew noch mal verstärkt und nur wenn das eine oder andere Soli auftaucht, versprüht dies einen Hauch von Hoffnung. Hört euch "Destiny Of Evil" oder "Divine Virtue" an und ihr wisst, was ich meine. Ganz stark auch das Instrumental "The Evil Cause". Am Ende des Tages sind dies aber nur meine Favoriten, denn keine der anderen Nummern steht den genannten in irgendeiner Weise nach. Nur zum Wicked Lady Cover "I'am A Freak" (CD Bonus), am Ende der Platte, kann ich nichts sagen. Der lag mir nicht vor.

Auch wenn die Stücke alle eine ähnliche Ausrichtung haben, so gibt es innerhalb dieser doch genügend Abwechslung, die durch Tempowechsel, Breaks und Soli immer aufrecht gehalten wird. Manchmal sind es lediglich Nuancen, die zur Kurzweiligkeit beitragen.
Dass man auf Altbewährtes zurückgreift, um den geneigten Hörer hinter dem Ofen hervorzulocken, ist auf diesem Album kein Problem, denn wenn man das so verarbeitet, ist das besser als mit Gewalt was "Neues" zu wagen und einen "Rohrkrepierer" zu fabrizieren.

Produktion und Mix sind gut gelungen und setzen das Ganze nahezu perfekt in Szene. Einzig die kurze Spielzeit ist ein Wermutstropfen im blutigen Gesamtbild des Albums.

Fazit:
Das vierte Album der Spanier ist wohl ihr stärkstes und mächtigste bisher. Vielleicht nicht mehr so roh wie in den Anfangstagen, aber gnadenlos und brutal wie eh und je. "Something Is Rotten In Humanity" beschreibt lyrisch wie musikalisch die Menschheit im Endstadium. Wenn du diese Scheibe verinnerlichst, dann weißt du, wie nah die Apokalypse ist. Hier herrscht die Dunkelheit, welche nur Nuancen von Licht durchdringen lässt.

Punkte: 9/10

Anspieltipp: Alles

Tracklist:

01. Fear of Dying
02. Destiny of Evil
03. Demons in Your Mind
04. Reviving
05. Inside Death
06. The Disappointment
07. Divine Virtue
08. Believing Again
09. The Evil Cause (Instrumental)
10. I'm a Freak (CD Bonus - Wicked Lady Cover)

Lineup:

Andrew Spinosa - Vocals, Bass
Vicente Payá - Guitars
Ancor Ramírez - Guitars
Engelbert Rodas - Drums

https://www.facebook.com/UnboundedTerror
https://www.unboundedterror.com

Autor: Thomas

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Band: Mentalist (International)
Genre: Melodic Heavy / Power Metal
Label: Pride & Joy Music
Album Titel: Earthbreaker
Spielzeit: 51:51
VÖ: 11.04.2025

Auf dem inzwischen vierten Album dieses internationalen All-Star-Projekts zelebrieren Blind Guardian Schlagwerker Thomen Stauch und weitere Recken etwas weniger namhafter Bands ihren knackig produzierten Power Metal. Dieser bewegt sich irgendwo zwischen Gamma Ray, Blind Guardian, Iron Savior und Scanner, natürlich mit Elementen, die auch mal nach Helloween oder Iron Maiden klingen. Klingt nach nix Neuem? Nun, ist es leider auch nicht!

Das Ganze gab es nämlich schon zur Genüge über viele Jahrzehnte hinweg von Truppen wie Helicon, Nostradameus oder Insania.
In der breiten Masse an Bands und Veröffentlichungen ist es natürlich schwer, hervorzustechen. Doch wenn man noch namhafte Recken wie den Symphony X Bassisten Mike LePond und Kamelot Keyboarder Oliver Palotai für das neue Werk verpflichtet, dann frage ich mich, warum man nicht ein kreativeres Konzept verfolgt?

Nun, trotz alledem haben wir nun ein weiteres Genrewerk, das natürlich auch seine Vorzüge hat. So scheppern manche Riffs deutlich härter als bei den Vorgängern aus den Boxen und erinnern damit umso mehr an Thomen Stauchs Herkunft der "blinden Wächter".
Gepaart wird dies mit den soeben erwähnten Stilmitteln der zum Vergleich herangezogenen Bands. Hier und dort streut man auch andeutungsweise mal einen progressiveren Einschub ein, aber sehr unauffällig und somit nicht nervig übertrieben.

Die Riffs pendeln zwischen verspielt und galoppierend, das Tempo wechselt öfter, bewegt sich aber überwiegend in schnelleren Gefilden und das Solospiel ufert beizeiten auch mal etwas aus, wie ich empfand. Hervorheben kann ich auf jeden Fall die eingängigeren Titel wie "March On Legionnaire" oder "Monkey King" und besonders gut gefiel mir die episch ausgerichtete Balladen-Hymne "Millions Of Heroes".
Dem entgegen standen aber Songs wie "Lord Of A Wasteland", der mich nicht ganz abholte und der zu sehr auf Maiden gebürstete Closer "A New World", durch den das Album etwas plätschernd für mich endete. Ich bin allerdings auch ganz klar Maiden-Klon übersättigt.

Gut funktionierte als kleiner Bonuspunkt dafür "Mistress Of Pain", bei dem hauptsächlich im Bereich der Riffs die Old School Blind Guardian Seite gut durch kam. Generell mochte ich die Umsetzung mancher mehrstimmigen Refrains, und Sänger Rob Lundgren trägt die Scheibe auch mit einer hervorragenden guten Stimme.

Fazit:
Wer nach neuem Futter als Fan der hier erwähnten Bands sucht und dabei jetzt nicht den neuen heiligen Gral erwartet, findet hier sicher manchen Appetithappen, um ein musikalisches Sättigungsgefühl zu erzeugen. Ob "Earthbreaker" nun das lang erhoffte "Chart Album" für die Band wird, bleibt abzuwarten. Ich glaube, das Jahr wird noch Interessanteres parat haben.

Punkte: 7/10

Anspieltipp: March On Legionnaire, Millions Of Heroes, Monkey King

Tracklist:

01. Intro
02. Earthbreaker
03. March On Legionnaire
04. Event Horizon
05. Millions Of Heroes
06. Lord Of A Wasteland
07. All For One
08. Mistress Of Pain
09. Monkey King
10. Together As One
11. A New World

Lineup:

Rob Lundgren - Vocals
Peter Moog - Guitars
Kai Stringer - Guitars
Mike LePond - Bass
Oliver Palotai - Keyboards
Thomen Stauch - Drums

https://www.facebook.com/mentalistband
https://www.instagram.com/MentalistBand

Autor: Slaine

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Band: Taär (GR/CH)
Genre: Black Metal
Label: Soulseller Records
Album Titel: Catharsis Till Dawn
Spielzeit: 38:33
VÖ: 11.04.2025

Aus dem Hause Soulseller kommt dieser Tage ein ganz starkes Debüt für Schwarzheimer, welche sich Alben wünschen, die in die heutige Zeit passen, aber den Old School Charakter der frühen 90er in sich tragen. Die griechisch-schweizerische Band Taär hat genau dies auf ihrem Debüt glänzend hinbekommen. Ihr Album "Catharsis Till Dawn" erscheint am 11. April und wird den besagten Fans genau das liefern.

Dass die Jungs nicht neu im Geschäft sind, hört man schon nach einigen Sekunden und eingefleischte "Blackys" werden mit Necro und Noctus schnell die beiden Protagonisten der Griechen Anticreation ausgemacht haben. Auch wenn diese sich erst 2022 gründeten und erst ein Album am Start haben.

Was hier direkt mit dem Opener "Celestial Carnage" klargemacht wird; es gibt keine Gnade, für nichts und niemanden. Blastbeats ohne Kompromisse, flirrende Leads und schreddernde Riffs bestimmen den Song und am Ende des Tages auch das ganze Album. Die Vocals kommen aggressiv, manchmal mit verzweifeltem Unterton daher und bewegen sich irgendwo zwischen Rufen und Schreien. Ein Song wie "Perpetual Descent" zeigt aber auch mal, wie mächtig die Truppe daherkommt, wenn das Tempo etwas rausgenommen wird. Hier erzeugt man einen feinen Groove und auch eine leicht mystische Atmosphäre.

Die Doublebassattacken und der Bass machen ein Stück wie "A Depths Of Damnation" mächtig und dunkel, ohne ihm aber seiner Kälte zu berauben. Hier zeigt man eindrucksvoll, dass man auch mit ordentlich Bass den Old School Charakter aufrechterhalten kann. Auch "Undead’s Turn" geht in diese Richtung, ist allerdings nochmal kompromissloser.
Um bei kompromisslos zu bleiben. So gnadenlos und wütend das alles auch daherkommen mag, es gibt dennoch genug Abwechslung auf der Scheibe. Man spielt mit Tempo, wartet mit Breaks auf, die manchmal kaum vernehmbar sind, und es gibt immer wieder auch Atmosphäre, was manchmal eine gewisse Epik erzeugt. Die flirrenden Leads sorgen für eine gewisse Melodik und verbinden sich teilweise mit dissonanten Momenten. Auch gibt es immer wieder eine leichte Monotonie, wie man sie gerade in den Anfangstagen des Black Metal vernommen hat.
Zum Abschluss der Scheibe gibt es dann mit dem Titelgeber eine Art Outro, welches mit einer "hypnotisierenden" Trommel und beschwörenden Worten daherkommt. Dass das Stück auch als Einleitung hätte dienen können, merkt man schnell, wenn man den Player auf Repeat-Funktion stellt und das Album direkt von vorn beginnt.

Dass das Album diesen "modernen" Old School Charakter besitzt, ist nicht zuletzt dem feinen Mix und der starken Produktion zu verdanken. Wie gesagt, das Album dunkel und mächtig zu machen, ohne ihm der Blackmetallischen Kälte zu berauben, ist hier richtig gut gelungen.

Fazit:
Taär stehen hier mit einem wahren Black Metal-Feuerwerk in den Startlöchern und servieren der Schwarzkittelgemeinde ein finsteres, mächtiges Album. "Catharsis Till Dawn" trägt die Rohheit der 90er in sich, vereint diese mit der Wucht der Moderne und vermag es dabei, dennoch die Kälte des Black Metal zu vermitteln. Dieses Album mit einer Produktion der frühen 90er und man könnte meinen, eine Scheibe von Dissection oder Emperor vor sich zu haben (was jetzt keinen Vergleich darstellen soll). Ganz stark.

Punkte: 9/10

Anspieltipp: Perpetual Descent, At Depths Of Damnation, Undead’s Turn

Tracklist:

01. Celestial Carnage
02. Feathered Echoes Of Wrath
03. The Storm Of War
04. Perpetual Descent
05. At Depths Of Damnation
06. Undead's Turn
07. Where Death Stalks Its Prey
08. The Impaler's Triumph
09. Catharsis Till Dawn

Lineup:

Noctus - Vocals, Bass
Necro - Guitars, Bass
Tlhoc - Guitars
V.N. - Drums

https://www.facebook.com/TaarOfficial
https://taarband.bandcamp.com

Autor: Thomas

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Re: REVIEWS 2025 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Malphas (CH)
Genre: Black Metal
Label: Soulseller Records
Album Titel: Extinct
Spielzeit: 44:53
VÖ: 11.04.2025

Die Schweizer Malphas bereichern nun schon seit über 10 Jahren die Black Metal-Szene Europas. Ja, bereichern ist hier das richtige Wort, auch wenn es Kritiker gibt, die behaupten, dass alles so schon gehört zu haben. Aber die gibt es ja immer. Malphas haben allerdings schon auf ihrem Album-Debüt "Incanation" (2017) gezeigt, dass sie aus den bewährten Elementen des Black, Thrash und Heavy Metal eine eigene "böse und okkulte" Suppe kochen. Diesen, ihren eigenen Stil, haben die Jungs von Album zu Album weiterentwickelt und zeigen sich auf Album Nummer vier so vielschichtig wie noch nie.

"Extinct", so der Titel des Albums, startet kompromisslos mit "Psychomachia". Sofort springt dir das Malphas-typische schreddernde Riffing entgegen, unter welchem sich auch gleich mal melodische Leads mischen und Akzente setzen. Die Drums feuern aus allen Rohren, der Bass sorgt für Tiefe und die garstigen Vocals speien dir Wut und Hass entgegen. Die flirrenden Gitarren im hinteren Teil der Nummer sorgen genau wie die Leads am Anfang abermals für Abwechslung.
So ähnlich geht es dann auch in den beiden nächsten Nummern vonstatten. Wobei aber jede ihre unverkennbaren Momente hat, welche den Unterschied machen. Sei es ein prägendes Solo an der einen oder anderen Stelle, ein Break hier oder dort, oder einfach mal ein Tempowechsel. Oder auch die extrem wütenden Vocals in "Trenches", welche dir die Angst in die Glieder fahren lässt.

Melancholisch geht es dann in "Majestic Moon" zu. Schon die Anfangsmelodie betont diese Färbung und die "verzweifelten" Vocals verstärken dies nochmals. Dieses Stück kann man getrost als Black Metal-Ballade bezeichnen, welche traurig schön, verzweifelnd und wütend zugleich ist und fast wie ein Spiel zwischen Hoffnung und Resignation erscheint. Der Piano-Part lässt die Nummer in dieser Phase sogar zerbrechlich wirken. Ganz stark!

Mit "Consumed" geht es dann wieder forscher zur Sache. Hier kommt eine feine Melodie zum Tragen, welche neben den Black Metal Riffs und wütenden Vocals einen einprägenden Part im Song einnimmt. Hier wird eine Stimmung zwischen "Hoffnung" und "Untergang" erzeugt. Da das Tempo hier ein wenig gedrosselt wird, verleiht der Nummer auch einen gewissen Groove.
"Gamygyn" ist dann eher eine "räudige" Nummer, welche wieder Highspeed aufnimmt, im späteren Verlauf aber auch geschickt mit dem Tempo spielt und mit einem "sanfteren" Zwischenpart Akzente setzt. Auch hier wissen die flirrenden Gitarren das Ganze aufzulockern.

Die thrashigen Riffs in "Butcher's Broom" wissen dann genauso Akzente zu setzen, wie die feine Melodie im hinteren Teil, wenn das Tempo wieder rausgenommen wird und der Song ausfadet. Eine Melodie, die definitiv im Kopf bleibt. Auch die beiden abschießenden Nummern "Amanda Christi" und "Astral Dissonance" warten mit allem auf, was Malphas ausmacht und stehen den anderen Songs in nichts nach. Hier gibt es erneut einen prägnanten Zwischenpart (Amanda Christi), welcher sich ins Hirn frisst.
Der Album-Abschluss ist dann ein Instrumental mit mystischer Atmosphäre, welche selbst in den aggressiven Momenten aufrechterhalten und durch Hintergrund-Chöre noch verstärkt wird. Auch hier tauchen wieder diese flirrenden Gitarren auf, aber auch leicht dissonante Momente sind zu vernehmen.

Die "bärenstarke" und ausgewogene Produktion setzt das Ganze hervorragend in Szene und betont die wütende "böse" Seite genauso gut wie die sanfte "hoffnungsvolle". Gemixt und gemastert wurde in der Klangschmiede Studio E. von Markus Stock, der wieder einmal einen klasse Job gemacht hat.

Fazit:
Malphas sind weiter auf Erfolgsspur und haben mit "Extinct" ein vielschichtiges, abwechslungsreiches Album am Start, welches eindrucksvoll die Weiterentwicklung zeigt, ohne die eigenen Wurzeln zu verlieren. Das Album ist wütend und aggressiv, melancholisch und mystisch, aber auch zart und verzweifelnd und vermag es trotz großer Dunkelheit auch immer wieder ein wenig Licht in selbige zu bringen.

Punkte: 9/10

Anspieltipp: Alles

Tracklist:

01. Psychomachia
02. Eradicate.Manifest.Define
03. Trenches
04. Majestic Moon
05. Consumed
06. Gamygyn
07. Butcher's Broom
08. Armada Christi
09. Astral Dissonance

Lineup:

Raven Dust - Guitars, Vocals
Xezbeth - Guitars, Piano
Näbugring - Bass
J - Drums, Guitars, Vocals

https://www.facebook.com/Malphasoccult
https://malphas-ch.bandcamp.com

Autor: Thomas

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Band: Karg (A)
Genre: Post Black Metal
Label: AOP Records
Album Titel: Marodeur
Spielzeit: 54:45
VÖ: 18.04.2025

Gerade einmal drei Monate, nachdem J.J. Kogler mit Harakiri for the Sky ein bockstarkes Album rausgehauen hat, steht er mit seinem "eigenen" Projekt Karg mit der neuen Scheibe in den Startlöchern. Die große Neuerung bei diesem Album im Vergleich zu den (grandiosen) Vorgängern ist, dass dieses nicht im Alleingang von J.J., sondern erstmals von der Band als Einheit geschrieben wurde.

Ich muss zugeben, dass mir als Hardcore Karg-Fan diese Idee zunächst etwas Bauchschmerzen bereitet hat, die sich aber spätestens nach den ersten paar Takten der ersten Singleauskopplung "Findling" verflüchtigt haben. Ganz im Gegensatz zu meiner Befürchtung scheint Karg mehr nach Karg zu klingen als je zuvor. Bereits beim Opener "Schnee Ist Das Blut Der Geister" wird sofort klar, dass die fünf Österreicher perfekt als Einheit funktionieren und das offensichtlich nicht nur musikalisch, sondern auch kompositorisch. Man hört und spürt, dass alle die Musik gleichermaßen fühlen und die Emotionen, für die Karg schon immer bekannt war, absolut authentisch zum Ausdruck bringen.

Im Vergleich zum eher verspielten, zeitweise auch experimentellen Album "Resignation" ist "Marodeur" wieder aufs Wesentliche reduziert. Drei Gitarren, Bass, Schlagzeug, gelegentlich noch ein Klavier sowie die Violine (die wieder einmal von der fantastischen Firtan-Fiedlerin Klara beigesteuert wurde) reichen dieses Mal vollkommen an Instrumentierung. Klar dürfen auch die Karg-typischen Filmsamples ("Märzengrund", "Wind River") nicht fehlen, aber ansonsten wurde auf andere klangliche Einflüsse gänzlich verzichtet.
Was bleibt, ist eine aufwühlende Mischung aus treibenden Riffs, gefühlvollen Melodien und den markanten, mitreißenden Vocals von J.J., die eine Verzweiflung ausstrahlen, welche dem Hörer nicht nur einmal eine Gänsehaut bescheren.

Das erste Highlight, wenn man bei einem durchweg starken Album überhaupt von Highlights reden kann, ist dann das letzte Drittel von "Yügen". Ich habe selten so viel Verzweiflung und so viel Emotion in einem Song gehört wie hier.
Auch "Reminiszenzen Einer Jugend" gilt es hervorzuheben, da das Quintett hier eindrucksvoll beweist, welche Bandbreite der Post Black Metal aufweist. Beginnt es zunächst mit einem dichten, schwarz-metallischen Riff, folgt kurz darauf dann im Kontrast dazu ein rockiger Teil, der eine tragende Melodie einleitet, die nach einem kurzen Break in einen aggressiven, zerklüftet rhythmischen Teil übergeht. Nur um kurz darauf von cleanen, melancholischen Gitarren aufgefangen zu werden. Habe ich schon den mitreißenden Groove-Teil am Ende erwähnt? Nein? Dann wisst ihr es jetzt.

Einzig gegen Ende des Albums brechen die Herren dann aus der zuvor aufgebauten Atmosphäre heraus, indem der Rhythmus mehr in den Vordergrund gerückt wird, wo zuvor dichte Akkorde und Klangfarben waren. Zwar werden in Karg-typischer Manier dann auch mit treibenden Blastbeats und gefühlvollen Melodien die Emotionen wieder aufgegriffen, aber mit seinen musikalischen Lichtblicken fungiert "Anemoia" als würdiger Abschluss für ein fantastisches Album.

Die Produktion ist wie gewohnt fett und so klar, aber auch so verwaschen, wie die Musik es verlangt. Marodeur ist vermutlich das rundeste und in sich stimmigste Album in der Diskografie von Karg. Die Lyrics tun weh, die Musik ist mitreißend, die Gastsänger passen wie die Faust aufs Auge.
Am Ende bleibt von dem Album zwar keine Melodie im Kopf, kein Ohrwurm und kein Riff, aber es bleibt ein Gefühl, das sich nachhaltig im Gehirn einbrennt. Und ich denke, das ist genau das, was die Musik erreichen will und soll!

Fazit:
Funktionieren die Kompositionen von Karg auch, wenn sie von der Band als Einheit erschaffen wurden? Diese Frage lässt sich eindeutig mit JA beantworten. Karg kredenzen mit "Marodeur" ein absolutes Highlight ihrer Bandgeschichte. Schmerzhafte Musik, authentische Atmosphäre, gefühlvolle Arrangements; diese Scheibe ist ein Muss für jeden Anhänger der verzweifelten dunklen Klänge.

Punkte: 10/10

Anspieltipp: Alles

Tracklist:

01. Schnee Ist Das Blut Der Geister
02. Findling
03. Yügen
04. Verbrannte Brücken
05. (Annapurna)
06. Rminiszenzen Einer Jugend
07. Kimm
08. Anemoia

Lineup:

Michael J.J. Kogler - Vocals, Bass
Daniel Lang - Guitars, Vocals
Christopher Pucher - Guitars, Vocals
Georg Traschwandtner - Guitars
Paul Färber - Drums

Guest Musician:

Klara Bachmair - Violin
Perchta - Guest Vocals (Schnee Ist Das Blut Der Geister)
Michael Eder - Piano (Schnee Ist Das Blut Der Geister)
Marko Kolac - Vocals (Kimm)

https://www.facebook.com/kargband
https://karg.bandcamp.com

Autor: Sepp

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Band: The Great Sea (D)
Genre: Black Metal
Label: AOP Records
Album Titel: Noble Art Of Desolation
Spielzeit: 41:42
VÖ: 25.04.2025

Es gibt einen neuen Schatten am Horizont des deutschen Black Metal: JR (Long Distance Calling) und SH (Ordeal & Plight) haben sich zusammengetan und ein Projekt gegründet, welches laut Beipackzettel die majestätische Atmosphäre der Berge mit der nie endenden Dunkelheit der schrecklichen Tiefen der Meere verbinden will. Die Debüt-Scheibe wird auf den Namen "Noble Art Of Desolation" hören.

Das Album beginnt erstaunlich leise. "The Water Remains" erscheint aus dem Nichts, indem sich stetig ein Instrument nach dem anderen erhebt, bevor dann das eröffnende Riff mit brachialer Gewalt aus den Boxen erklingt.
Das Duett zeigt schnell sehr deutlich, in welche Richtung das Ganze gehen soll. Gnadenlos prügelnde Riffs wechseln sich gekonnt mit überraschend leisen, melancholischen Passagen ab und eingängige Melodien werden mit unglaublicher Brutalität nieder geprügelt.

Allerdings zeigt sich auch schnell (erstmals gegen Ende des besagten Openers) das große Manko der Scheibe. Die Melodie ist zwar eingängig, jedoch gleichzeitig auch irgendwie einfallslos und klingt nach "schon oft gehört". Genauso das Riffing, beispielsweise in "The Maze" oder "No Peace Among Men". Die Songs sind zwar unbestreitbar gut, jedoch fehlt hier und da ein gewisses Alleinstellungsmerkmal.

Da weder SH noch JR die Vocals beisteuern, wurde zahlreiche Unterstützung ins Boot geholt, was die Vocals im Allgemeinen erfrischend abwechslungsreich gestaltet. Vor allem in "Eden Unfolded" und "Upright In Nothing" (ersteres von Phil "sG" Jonas gebrüllt, zweiteres von A) klingt der Gesang absolut authentisch und mitreißend.
Ein weiteres Highlight könnte das Album-abschließende Epos "Walking At The Edge Of Death" sein, das vor allem durch ein mächtiges Arrangement, vielschichtige Klänge und unglaublich melancholische Parts glänzt. Allerdings kommen hier stellenweise "heulende" Vocals zum Einsatz, die in keiner Weise authentisch sind, sondern vielmehr so klingen, als hätte man an deren Ende noch einen Lacher weggeschnitten. Dies geht leider sehr auf Kosten der Authentizität des sonst eigentlich grandiosen Songs, der im Kopf bleibt.
Ich könnte mir vorstellen, dass das Gesamtkonstrukt runder klingen würde, wenn sich das Duo auf einen Sänger festlegen und mit diesem gemeinsam schreiben würde, um sicherzugehen, dass dem Sänger der Song auch liegt und er diesen auch fühlt. Aber wer weiß, was die Zukunft da noch bringt?

Technisch ist das Album auf AOP-Records-typisch hohem Niveau. Die Herren beherrschen alle ihre Instrumente und auch das Zusammenspiel harmoniert auf ganzer Linie. Der Sound ist durchweg fantastisch, wenn auch stellenweise hart an der Grenze zum Überladenen. Es kommen viele Synths und Keys zum Einsatz, die oftmals im Gesamten recht verwaschen klingen, was allerdings auch so gewollt sein könnte. Zur Atmosphäre passt es zwar, ist aber auch Geschmackssache.

Fazit:
"Noble Art Of Desolation" ist alles in allem ein starkes Debüt. Die Songs haben Potenzial und sind überwiegend mitreißend und authentisch. Freunde des melodischen Schwarzmetalls werden mit dieser Scheibe auf jeden Fall ihren Spaß haben. Wer jedoch eine innovative Scheibe mit Wiedererkennungswert erwartet, die aus der Masse heraussticht, sollte dieses Album mit Vorsicht genießen.

Punkte: 6,5/10

Anspieltipp: Eden Unfolded, Upright In Nothing

Tracklist:

01. The Water Remains
02. Eden Unfolded
03. The Maze
04. No Peace Among Men
05. Fading (Instrumental)
06. Upright In Nothing
07. Walking At The Edge Of Death

Lineup:

SH - Guitars, Keyboards, Backing Vocals
JR - Guitars, Bass, Keyboards, Drums, Backing Vocals

Guest Musician:

A - Vocals (The Water Remains, The Maze, Upright In Nothing, Walking At The Edge Of Death)
Azathoth - Vocals (No Peace Among Men)
Phil "sG" Jonas - Vocals (Eden Unfolded)
HW - Bass (The Water Remains, The Maze, Upright In Nothing, Eden Unfolded)

https://www.facebook.com/thegreatseaofficial
https://instagram.com/thegreatseaofficial

Autor: Sepp

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Band: Sijjin (ESP/D)
Genre: Death / Thrash Metal
Label: Sepulchral Voice Records
Album Titel: Helljjin Combat
Spielzeit: 48:56
VÖ: 25.04.2025

Klassisch mit Gitarre, Bass und Drums besetzt, kommt das Spanisch/Deutsche Trio "Sijjin" mit seinem zweiten Album "Helljjin Combat" ums Eck.
Der Bandname kommt aus dem Arabischen und bezeichnet im Islam einen Ort heftiger Qualen, tief unten in der Hölle. Und das vermitteln die Drei auch mit ihrer Musik.

"Dreckig", aggressiv wie in den Anfangstagen des Thrash und mit "fiesem" Death Riffing kommt die Platte daher. Tragendes Element sind hauptsächlich die thashigen Death Riffs und die rauen Vocals, welche dir in einer Art und Weise entgegengeschleudert werden, wie wir sie auch ähnlich bei Slayer vernehmen konnten. Immer wieder klingt Malte "Exorzist like", als würde er es direkt aus der Hölle holen.
Das Schlagwerk treibt die Nummern schön vorwärts und was schon direkt beim ersten Durchlauf auffällig ist, ist der Bass, welcher es schafft präsent zu sein, ohne sich aufzudrängen oder das Ganze zu fett zu machen. So bleibt der Old School Charme von Anfang bis Ende erhalten, was nicht zuletzt durch die analoge Produktion des live eingespielten Materials stark in Szene gesetzt wird.

Die Songs der Platte sind dabei sehr variabel gestaltet. Es gibt Tempo- und Rhythmuswechsel à masse, welche immer wieder auch durch feine Soli gekrönt werden und trotz eines gewissen Melodieanteils verlieren die Stücke nie ihre "bösartige" Ausrichtung. Und immer wieder kommen die prägnanten Basslinien zum Vorschein und setzen Akzente. Die Länge der Stücke, keines ist unter 5 min und der Opener gar achteinhalb Minuten lang, lässt es natürlich auch zu, sich in puncto Abwechslung richtig auszutoben.

So abwechslungsreich die Musik auf "Helljjin Combat" auch sein mag, durch die Art und Weise wie die Vocals vorgetragen werden, legt sich auch eine gewisse Monotonie auf die Nummern und lässt diese teilweise recht ähnlich klingen. Für diejenigen, die sich wirklich mit dem Album beschäftigen, sollte dies kein Problem darstellen, denn sie hören der Scheibe zu. Wenn man das Teil aber einfach nur laufen lässt, dann verliert man schon mal den Faden und weiß nicht, in welchem Song man sich gerade befindet.

Fazit:
"Helljjin Combat" ist oldschool, roh, böse und aggressiv und vermittelt den Eindruck direkt aus der Hölle zu kommen. Technisch versiert setzt das Trio die instrumentale Seite abwechslungsreich um, zwingt den Hörer aber auch dazu, intensiv zu lauschen. Denn durch die Vocals, welche allerdings absolut passend sind, entsteht eine gewisse Monotonie, die etwas die Abwechslung übertüncht.

Punkte: 8/10

Anspieltipp: Fear Not The Tormentor, Horrific Distortions, Five Blades

Tracklist:

01. Fear Not The Tormentor
02. Dakhma Curse
03. Trance Of The Mummified
04. Death Opens The Grave
05. Religious Insanity Denies Slavery
06. Horrific Distortions
07. Five Blades
08. The Southern Temple

Lineup:

Malte Gericke - Bass, Vocals
Ekaitz Garmendia - Guitars
Iván Hernández - Drums

https://www.facebook.com/people/Sijjin/100063482105195
https://sijjin.bandcamp.com

Autor: Thomas

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Band: Temple Fang (NL)
Genre: Psychedelic Rock
Label: Stickman Records
Album Titel: Lifted From The Wind
Spielzeit: 74:35
VÖ: 25.04.2025

Heute haben wir es mal mit einer Band zu tun, die anders als viele andere ihre Geschichte mit Gigs und Livealben bedient, bevor ein echtes Studioalbum in die Hände der Fangemeinde gelangt.
Die Psychedelic-Rocker Temple Fang aus Amsterdam sind genau diesen Weg gegangen und veröffentlichen nach diversen Livealben und der "halb live, halb Studio" EP Fang Temple (2021) nun ihr erstes reines Studiowerk "Lifted From The Wind".
In den Jahren seit Gründung 2018 haben sich Temple Fang (trotz interner Schwierigkeiten) einen Namen im Untergrund erspielen können und auch während der Pandemie jede Möglichkeit genutzt, um ihre Musik den Fans zu präsentieren. Sei es als Stream oder in kleinen bestuhlten Gigs, es gab nichts, was die Truppe nicht genutzt hätte. Und das hat ihnen alles andere als geschadet. Und dass ihre ausschweifenden psychedelischen Stücke nicht nur live funktionieren, beweisen die Niederländer jetzt mit ihrem Studio-Debüt.

Fünf ausufernde Kompositionen zwischen siebeneinhalb und über einundzwanzig Minuten bieten dem geneigten Hörer ein eindringliches Klangerlebnis. Dieses ist einerseits voller energetischer Wucht und andererseits zart, zerbrechlich und atmosphärisch. Das Zusammenspiel von rockigen Schlagzeugrhythmen, sphärischen Samples und verspielten Passagen, welche gelegentlich auch "Chillout-Charakter" aufweisen, versetzten dich in eine Welt außerhalb des "Jetzt und hier". Die psychedelische Note ist teilweise so groß, dass der eine oder andere Gefahr läuft, in Trance zu verfallen. Schließt die Augen, dann wisst ihr, was ich meine.

Das Spiel mit Tempo und Rhythmus, mal steigernd, mal abnehmend, Breaks und feine kleine Soli, machen die Stücke abwechslungsreich, auch wenn sich bisweilen ein paar Längen einschleichen. Was ebenso zur Variabilität des Ganzen beiträgt, ist die immer wieder auftretende progressive Note, welche manchmal gar einen leichten Jazz-Charakter annimmt.
Dass die Instrumente viel Raum bekommen, verleiht dem Album einen breiten Klang, wodurch auch der Bass eine tragende Rolle einnehmen kann. Manchmal hört man direkt, wie einzelne Saiten angeschlagen bzw. gezupft werden.

Die Vocals, zu denen jeder des Quartetts seinen Teil beiträgt, harmonieren großartig mit der Musik und bewegen sich von "sanft" melancholisch hin zu einer gewissen Aggressivität. In manchen Momenten erinnern sie an den jungen Bono (U2). Auch wenn die instrumentale Seite des Albums überwiegt, so nehmen auch die Vocals eine tragende Rolle ein, ohne die das Ganze weniger gut funktionieren würde und dass das so ist, dazu trägt auch die starke Produktion bei. Diese setzt das Ganze wunderbar in Szene und definiert die Details in den Arrangements hervorragend.

Fazit:
"Lifted From The Wind" ist wie ein Gewitter, mal grollend und donnernd, mal sanft und ruhig wie im Auge des Sturms, und immer liegt Psychedelic über dem Ganzen. Wenn man sich auf dieses Album einlässt, wird man in eine Klangwelt entführt, die dich trotz einiger Längen immer in ihren Bann hält und selbst nach den letzten Tönen, noch einige Zeit nicht loslässt. Dieses Album klingt wie eine Hommage an die Psychedelic-Größen der 70er, gespickt mit Tempel Fang Trademarks und verpackt in einem modernen Gewand.

Punkte: 8,5/10

Anspieltipp: Alles

Tracklist:

01. The River
02. Once
03. Harvest Angel
04. The Radiant
05. Josephine

Lineup:

Jevin de Groot - Vocals, Guitars, Percussion
Ivy van der Veer - Guitars, Vocals
Dennis Duijnhouwer - Vocals, Bass, Synths
Daan Wopereis - Drums, Vocals

https://www.facebook.com/templefangband
https://templefang.bandcamp.com

Autor: Thomas

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Band: Power State (D)
Genre: Hard Rock
Label: Nauntown Music
Album Titel: Power State
Spielzeit: 41:19
VÖ: 25.04.2025

Aus Frankfurt am Main kommt jüngst ein neues Trio um die Ecke, das mit einer interessanten Mischung aus modern/alternativ angehauchtem Rock und knackigen Hard Rock Klängen garniert mit einem Hauch Retro überrascht.
Stellt euch einfach vor: Die Energie und fetten Sounds modernerer Nickelback oder Kid Rock in "gut" verbunden mit knackigem Hard Rock Groove und dem Herzen am richtigen Fleck.

So bewegt sich das Songmaterial überwiegend in stampfend groovigem Midtempo. Die Stimme von Frontmann Toby Austin Breitenbach klingt passend, kernig und satt und ist der eines Chad Kroegers phasenweise nicht unähnlich.
Der Opener und erste Singleauskopplung "Crash And Burn" macht gleich die Marschrichtung klar und die fetten Rhythmen und eingängige Refrains werden in wirklich jedem Song mitgeliefert. Genauso überzeugen kann hierbei auch das Solospiel.

Kleine Ausbrüche gibt es mit der Power-Halbballade "Rise And Shine", den schnellen Rockern "Titans" und Lucky Strike" oder dem fetzigen Banger "Crossfire". Für den Frühling als Übergang in die Sommerzeit liefern Power State somit wohl die perfekte Musik zum entspannten ersten Grillen.

Fazit:
Ursprünglich bin ich ja eher mit traditionellerem Old School Hard Rock am Liebäugeln, doch Power State konnten mich auch mit ihren moderneren Klängen dank fetter Riffs, knackigem Sound und massenweise sau-eingängigen Titeln vollends überzeugen.
Wer also Rockmusik fürs Autofahren bei offenem Fenster sucht, welche mitreißt und zum Mit-stampfen animiert, findet hier ein kleines Juwel, das einfach Bock auf mehr macht.

Punkte: 9/10

Anspieltipp: Bang Bang, Last Men Standing, Crossfire

Tracklist:

01. Crash And Burn
02. Bang Bang
03. Titans
04. Rise And Shine
05. Last Men Standing
06. Boomerang
07. The Perfect Lie
08. Crossfire
09. Lucky Strike
10. Lion's Fight
11. Not My Nation

Lineup:

Toby Austin Breitenbach - Vocals, Guitars
Pogo - Bass
Robby Siemens - Drums

https://www.facebook.com/powerstatemusic
https://www.powerstatemusic.com

Autor: Slaine


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Band: Teaser Sweet (S)
Genre: Hard Rock
Label: High Roller Records
Album Titel: Night Stalker
Spielzeit: 35:30
VÖ: 25.04.2025

Eine mir bis dato leider unbekannte Hard Rock-Formation mit weiblicher Sängerin bringt nun schon ihr fünftes Studioalbum "Night Stalker" auf den Markt. Teaser Sweet aus Schweden sind also nicht gerade untätig gewesen seit ihrer Gründung im Jahre 2013. High Roller Records wird die neue Scheibe Ende April 2025 veröffentlichen.

Ein gefühlvolles Gitarren-instrumental eröffnet die Platte gekonnt Spannung aufbauend, bevor der Titeltrack auch gleich schön loslegt. Tighte angezerrte Riffs und ein knackiger Schlagzeubeat starten sofort durch und die Stimme von Sängerin Therese lässt auch nicht lange auf sich warten.
Melodischer, aber sehr druckvoller und kräftiger Gesang schallt durch die Boxen. Gelegentlich stimmen auch die Herren der Schöpfung mit ein und werten durch den mehrstimmigen Gesang den Groove-Faktor nochmals auf. Hinzu kommen außerdem gefühlvoll ausgearbeitete Soli, stimmige Breaks und Arrangements.

Auch wenn es mal ruhiger und bluesiger zur Sache geht, wie bei "Blue Sky" büßen Teaser Sweet nichts an Kraft und Energie ein. Die schönen Soli und Thereses druckvolle Stimme harmonieren einwandfrei miteinander. Der Titel erinnert stellenweise an den Klassiker "House Of The Rising Sun".
Auf der gesamten Platte ist kein einziger Lückenfüller zu finden. Ausnahmslos alle Songs sind wirklich kleine Hits für sich und funktionieren am Stück oder auch unabhängig voneinander.

Fazit:
Therese und ihre Jungs wissen einfach, wie man packende Riffs mit Ohrwurmcharakter komponiert, bei denen der Refrain sofort hängen bleibt. Wer auf Bands wie Saturday Night Satan, Lucifer oder auch Blood Star abfährt, sollte unbedingt "Night Stalker" und Teaser Sweet generell in seine Sammlung aufnehmen. Energetischer Female-Fronted Hard Rock, der einfach von Anfang bis Ende zu begeistern weiß. Das ist bodenständiger, authentischer Hard Rock ohne aufgeblähten Firlefanz!

Punkte: 9/10

Anspieltipp: Deep In The Woods, Turn Me On, Cold Is The Fire

Tracklist:

01. Intro
02. Night Stalker
03. Deep In The Woords
04. Living In Sin
05. Blue Sky
06. Eat You Alive
07. Turn Me On
08. Killer Machine
09. Cold Is The Fire

Lineup:

Therese Damberg - Vocals
Marcus Damberg - Guitars
Hampus Steenberg - Bass
Kent Svensson - Drums

https://www.facebook.com/teasersweetband
https://www.instagram.com/teaser_sweet

Autor: Blacky


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