REVIEWS 2024 VON DER METAL ONLY REDAKTION

Hier könnt ihr euch über bekannte Bands, ihre neuen Alben, ihre Fehltritte ... auslassen

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gelal
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Re: REVIEWS 2024 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Total Hate (D)
Genre: Black Metal
Label: War Anthem Records
Album Titel: Forthcoming Age Of The Reaper
Spielzeit: 46:20
VÖ: 29.11.2024

Die Nürnberger Schwarzmetaller von Total Hate hauen uns Ende November 2024 ihr sechstes Studioalbum "Forthcoming Age Of The Reaper" um die Ohren. Die Truppe hat seit letztem Jahr Verstärkung an der Gitarre vom Goath-Frontmann Goathammer bekommen. Bisher war dieser nur als Aushilfe bei Auftritten dabei, ebenso wie Abortio am Bass. Beide sind nun fester Bestandteil der Band. Der neue Silberling wird nach einem Wechsel von Eisenwald dieses Mal über War Anthem Records veröffentlicht.

Eingeleitet wird das neue Album von einem knapp 40-sekündigem Intro aus dämonisch teuflischen Klängen, mit ein wenig Orchesteruntermalung.
Bissige Gitarrenriffs mit einer fies keifenden Stimme und feinem Schlagzeug-Geballer durchdringen die Boxen gleich darauf. Total Hate legen ohne Umschweife voll los und zelebrieren, was sie am besten können. Traditionellen Blackmetalsound der 90er Jahre ist hier Programm. Die kalten, scharfen Riffs schneiden sich durch die Gehörgänge.

Tempowechsel und Melodiebögen schaffen hier Abwechslung und werten die einzelnen Songs auf. Auch wenn der Fuß mal ein wenig vom Gaspedal genommen wird, wie im Mittelteil von "Djevelens Legioner", erzeugen die Jungs sehr viel pechschwarze Atmosphäre. Trotz aller Rohheit und wilder Kompositionen ist die Produktion druckvoll und gut abgemischt worden. Dies verstärkt die Bedrohlichkeit der Mucke nochmal um einen weiteren Aspekt.

Auch ein reines Instrumentalstück ist mit "Field Of Victory (The Final Return)" gegen Ende der Platte zu finden. Ebenfalls gibt es zum krönenden Abschluss des Langeisens noch ein Urgehal Cover. Wohl auch mit ein Tribut an die eigenen musikalischen Einflüsse und Wurzeln von Total Hate.

Fazit:
Kompromissloser und frostiger Black Metal der alten Schule gibt es auch auf dem mittlerweile sechsten Studioalbum von Total Hate. Dennoch werden in den einzelnen Songs viele kleine Feinheiten eingebaut, welche hier über die gesamte Länge von "Forthcoming Age Of The Reaper" verstreut für ein mitreißendes Hörerlebnis sorgen. Ein finsterer und wütender Klumpen Schwarzmetall aus den Tiefen der Hölle.

Punkte: 8/10

Anspieltipp: Alles

Tracklist:

01. Intro
02. Eternal Lust For Blood
03. Hailing The Falling Angels
04. Looming Age Of The Vermin King
05. Burn With Your Prophet
06. Coldest Wrath
07. Djevelens Legioner
08. Death, Hate, Eradicate
09. Downfall Of Tolerance
10. Field Of Victory (The Final Return)
11. Dodsmarsj Til Helvete (Urgehal Cover)

Lineup:

Adrastos - Vocals
Czernobog - Guitars, Backing Vocals
Goathammer - Guitars
Abortio - Bass
Serrator - Drums

https://www.facebook.com/totalhate666
https://totalhate.bandcamp.com

Autor: Blacky

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Band: Warpstormer (UK)
Genre: Stoner / Doom Metal
Label: London Doom Colective
Album Titel: Warpstormer
Spielzeit: 39:36
VÖ: 29.11.2024

Im Jahr 2022 gegründet und im selbigen mit Demo und EP an den Start gegangen sind die Engländer Warpstormer (subtile Anspielung auf das Tabletop-Universum von Warhammer). Zu Hause im Stoner Metal mit Doom-Einschlag und einer Prise Sludge kommt nun Ende November das selbst-betitelte Langeisen-Debüt unters Volk. Thematisch greifen die Londoner auf Sci-Fi und Fantasy-Themen zurück. „Aber so, dass sie als eine Art kreatives Gefäß für die Erforschung der psychologisch erschütternden Aspekte des Lebens im 21. Jahrhundert dienen." (Zitat des Sängers)

So startet das Album auch mit dem spacigen Intro "Black Herald". "Oracle", was auch schon als digitale Single zu streamen ist, kommt dann mit den typischen, rauen, verzerrten Gitarren, wie wir sie aus dem Stoner Genre kennen, um die Ecke. Der Bass sorgt für Tiefe, die Drums für Groove und die leicht kehligen Vocals für die aggressive Note. Die schweren Riffs (welche auch schon mal thrashige Momente hervorbringen) erzeugen ordentlich Druck und der etwas "verwaschene" Sound erzeugt eine feine Sludge-Atmosphäre. In "Cursed, Cold" kommt dann zu dem Beschriebenen noch eine kräftige Doom Note hinzu. Hier wird das Ganze auch noch mit 'nem feinen Solo aufgelockert.

So und so ähnlich geht es auch in den anderen Stücken vonstatten. Hinzu kommen dann auch immer wieder mal spacige Momente, welche dich an die thematische Ausrichtung erinnern. Gelegentlich kommt das auch alles etwas chaotisch daher, was natürlich durch die Mischung aus Stoner und Sludge etwas verstärkt wird und dadurch auffälliger ist als bei anderen Genres. Wer nicht gerade ein großer Freund dessen ist, wird sich schwertun, das ganze Album am Stück zu hören, die anderen werden aber ihre Freude dran haben.

Trotz der ähnlichen Ausrichtung der Songs schaffen es die Engländer, mit Details die Abwechslung hochzuhalten und somit auch den Spannungsbogen aufrecht. "Fester" ist dann kurz vor Ende eine Nummer, welche im Verhältnis zu den anderen Stücken relativ "klar" daherkommt, aber dennoch die Genre-typischen Merkmale aufweist. Auch hier gibt es wieder einen schön auflockernden Mittelpart mit Solo. Doom wird dann im fast elfminütigen Albumabschluss "The Edge Of Time" ganz großgeschrieben. Die schweren und rauen Riffs feilen dir regelrecht die Haut vom Schädel und in Kombination mit dem "schmutzigen" und finsteren Sound des Stücks drückt dich eine fette Klangwand in den Sessel. Im zweiten Teil der Nummer erhöht man dann die Schlagzahl, bindet wieder die Album-typischen Elemente mit ein und wird sehr variabel. Die Wand, die dich vorher in den Sessel gedrückt hat, hebt dich nun aus selbigen, um dich zum Ende wieder hineinzupressen. Zum Schluss klingt die Nummer dann ähnlich spacig aus, wie das Album begonnen hat.

Die raue Produktion betont die Genre-Ausrichtung ausgezeichnet und verleiht dem Ganzen einen "schmutzig-verwaschenen", rauen, aber auch fetten und dunklen Sound. Was die Truppe auch bestens hinbekommt, ist, dass das alles trotz der ganzen Genre-typischen Merkmale einen sehr eingängigen Charakter hat, was jetzt nicht mit hohem Melodieanteil zu verwechseln ist. Das alles ist einfach nur so stimmig, dass genau dieser Eindruck entsteht.

Fazit:
Das Debüt von Warpstormer ist bestens gelungen. Auch wenn der eine oder andere Hörer sagen wird, alles irgendwo schon gehört zuhaben, so muss man den Engländern doch zugestehen, dass sie aus altbewährten Zutaten ihr eigenes Gebräu mischen und somit schon auf dem Debüt bandeigene Trademarks festigen. "Warpstormer" ist ein sehr düsterer, mächtiger Stoner- und Doom Metaller mit Sludge Einschlag, welcher einen bleibenden Eindruck hinterlässt und zum Besten in diesem Genre gehört, was in diesem Jahr auf die Hörerschaft losgelassen wurde.

Punkte: 8,5/10

Anspieltipp: Oracle, Cursed, Cold, The Edge Of Time

Tracklist:

01. Black Herald
02. Oracle
03. Cursed, Cold
04. Beyonder – i. A Cry Towards the Light; ii. Ash & Rust
05. A Liar's Crown
06. Fester
07. The Edge Of Time

Lineup:

Richard J. Morgan - Vocals
Adam Davies - Guitars
James Loh - Bass, Vocals
Simon Dogett - Drums

https://www.facebook.com/Warpstormer
https://warpstormer.bandcamp.com

Autor: Thomas

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Band: Dewfall (I)
Genre: Black / Pagan / Folk Metal
Label: Naturmacht Productions
Album Titel: Landhaskur
Spielzeit: 48:02
VÖ: 29.11.2024

Wie die Zeit doch rennt? Auch wenn mit "Landhaskur" erst das dritte Album der Italiener Dewfall an den Start geht, so ist die Band schon über zwanzig Jahre aktiv. Zwar ist mit Flavio nur noch einer der Gründer dabei, aber da dieser auch Hauptsongwriter ist, hat sich das nicht großartig auf die musikalische Ausrichtung der Band ausgewirkt. Man serviert dem geneigten Hörer eine Mischung aus Black und Pagan Metal, in welchem immer auch eine feine Prise Folk mitschwingt.
"Landhaskur", erzählt vom vergessenen Mythos von Winnili (dem alten Volk der Langobarden) und den atavistischen heidnischen Kulten und Traditionen, die sie während ihres 200-jährigen Königreichs an den Toren des Mittelalterlichen Italiens, während seiner scheinbar dunkelsten historischen Periode, einführten. Die Geschichte wird in englischer Sprache, mit einer Hommage an die alten lateinischen und langobardischen Sprachen erzählt, mit einem mittelalterlichen italienischen Einschlag.

Anders als bei vielen anderen Black / Pagan Bands dominieren hier nicht die schreddernden Riffs, sondern eher die flirrenden Gitarren, was der Melodik deutlich zugutekommt und vor allem Freunde dieser Spielweise ein breites Lächeln ins Gesicht zaubern wird. Freunde des Black Metal Riffings werden aber auch gut bedient und kommen in Songs wie "Skalks" oder "Maska" voll auf ihre Kosten.

Das Album startet mit "Fara", welches auch im Vorfeld als Single ausgekoppelt wurde. Die Nummer wird mit einem traurig-schönen Cello-Part eingeleitet und bricht dann mit einem Feuerwerk aus schreddernden Riffs und flirrenden Gitarren über dich hinein. Das Schlagzeug feuert aus allen Lagen, kehlige Vocals werden dir entgegengeschleudert und mit Chören wird Atmosphäre erzeugt. Mit dieser Eröffnung gelingt es garantiert, jeden Hörer bei der Stange zu halten. Auch wenn es zum Ende hin etwas überladen wirkt, ist dieses Stück direkt ein Highlight der Platte, was natürlich auch die Erwartungen an die anderen Stücke nach oben schraubt. Obwohl für mich nur "Hrings" ein ähnliches "Aha-Erlebnis" darstellt, kann man festhalten, dass die Last von "Fara" mit den anderen Songs bewältigt werden konnte. Alle Stücke sind auf ähnlichem Level.

Im erwähnten "Hrings" ist die Mischung der Stile am besten geglückt. Schließ die Augen und du wirst, wenn du den Regen prasseln hörst und die Kriegstrommeln und das Horn erklingt, in eine Welt ähnlich Game Of Thrones versetzt. Das Cello streicht seine dunkle Melodie und du wartest darauf, dass der Sturm losbricht. Dies tut er dann auch, mit voller Macht. Auch hier kommen wieder kehlige Vocals und atmosphärische Chöre zum Tragen, was vorwiegend im weiteren Verlauf den Epik-Faktor kräftig nach oben schraubt. Das Soli ist mir etwas zu "liebsam" ausgefallen, sorgt aber für zusätzliche Abwechslung. Wobei die Nummer im Speziellen und das Album im Allgemeinen ohnehin, ob des ausgefeilten Songwriting, genug davon zu bieten haben.

Das schnelle „Maska“ ist dann einer der Black Metal-lastigeren Stücke, was hauptsächlich in den schnellen Parts deutlich wird. Die Chöre lassen aber auch hier immer wieder die Pagan-/Folk-Einflüsse deutlich vernehmen. Zu Beginn von "Lackeskur" erinnert die Akustikgitarre an die Minnesänger des Mittelalters und auch hier erzeugt die Mischung aus Vocals und Chören, im Zusammenspiel mit den flirrenden Gitarren, einen gewissen Epik-Faktor.

Die Produktion ist ziemlich gut gelungen, auch wenn es manchmal etwas überladen wirkt, kommt das Ganze ziemlich stimmig durch die Boxen geströmt. Das "Überladene" macht sich vorwiegend unterm Kopfhörer bemerkbar. Was beim Mix richtig gut gelungen ist, ist, dass der Bass sehr gut integriert wird und dem Ganzen Tiefe verleiht, ohne dass er wirklich herauszuhören ist. Aber er geht halt auch nicht unter.

Fazit:
Das neue Werk von Dewfall ist ein Album, welches nicht einfach Black / Pagan und Folk in Fragmenten zusammensetzt, sondern eine Symbiose der Genres vollzieht und es somit schon fast zu einem eigenen Sub-Genre macht. Die enorme Sounddichte vermag es, trotz einiger Parts, die etwas zu voll gepackt wirken, den Hörer zu fesseln und den Spannungsbogen bis zum Schluss aufrechtzuerhalten. Auch mit dem atmosphärisch-epischen Charakter versprüht das Album einen rauen, erdigen Charme, dem der geneigte Fan einfach erliegen muss. Obwohl "Landhaskur" erst das dritte Langeisen in 20 Jahren ist, wenn ich nun erneut sechs Jahre warten muss, um ein solch starkes Album zu bekommen, wäre ich dankbar.

Punkte: 9/10

Anspieltipp: Fara, Hrings, Maska

Tracklist:

01. Fara
02. Skalks
03. Skranna
04. Hrings
05. Maska
06. Lackeskur
07. Laur

Lineup:

Vittorio Bilanzuolo - Vocals
Flavio Paterno - Guitars
Niko Lassandro - Guitars
Saverio Fiore - Bass
Ambrogio Locardo - Drums & Percussions

Guest Musician:

Ivan Eder - Vocals on Skalks
Veronica Iannella - Cello
Giada Cancelli - Violin
Giuseppe Ricco - War Horn

https://www.facebook.com/DewFallOfficial
http://www.dewfallofficial.com

Autor: Thomas

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Zuletzt geändert von gelal am Do 21 Nov, 2024 09:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Band: Konkhra (DK)
Genre: Death Metal
Label: Hammerheart Records
Album Titel: Sad Plight Of Lucifer
Spielzeit: 46:17
VÖ: 29.11.2024

Die dänischen Death Metal Urgesteine, welche bereits 1988 unter dem Banner Vicious Circle starteten, aber schon ihre selbst betitelte Demo als Konkhra veröffentlichten, sind mittlerweile um die halbe Welt getourt und kommen dieser Tage mit Album Nummer acht ums Eck. Seit dem letzten Werk "Alpha And The Omega" (2019) spielt die Band fast wieder in Urbesetzung und veröffentlicht 5 Jahre später nun "Sad Plight Of Lucifer".

Das Album bietet uns 10 mächtige, Nacken brechende Songs und die Interlude "August.6 1945", wobei diese eher das Intro zu "Artificial Sun" darstellt, denn mit "künstliche Sonne" ist hier wohl der Schein der Hiroshima-Atombombe gemeint. Titel wie "Seven Plagues", "Nothing Can Save You", "Artificial Sun" oder auch "Tentacles Of Madness" lassen vermuten, dass es hier um das Unheil geht, was wir in unserem Wahn uns und der Welt antun und somit für unser eigenes Ende sorgen. Auch wenn es immer wieder mal Hoffnung gibt, so wird am Ende wohl doch der Untergang stehen. Und selbst Luzifer gerät in eine Notlage, weil der Mensch ihm die Arbeit wegnimmt.

Fette Old School Riffs, mächtige Drum-Salven und ein Bass, der für satte Tiefe sorgt, bestimmen die Nummern. Dadurch entsteht eine Soundwand, welche dich regelrecht in den Sessel presst. Soli, Breaks und Dissonanzen sorgen immer für Abwechslung. Alles ist meist im Midtempo angesiedelt, bricht aber gelegentlich auch nach oben aus. Vor allem in der zweiten Hälfte der Scheibe gibt es die schnelleren Momente zu vernehmen. Immer wieder kommen auch verspielte Gitarrenlinien zum Tragen, was immer passend integriert ist.

Die dunklen, kehligen Vocals, welche mehr "gesungen" als geshoutet oder gegrowlt werden, sind relativ gut verständlich und lassen es zumindest teilweise zu, die Texte auch ohne Lyricsheet zu verstehen. Sehr cool auch die bedrohlichen, fast "gesprochenen" Vocals im Albumabschluss "Tentacles Of Madness". Hier bekommt der Bass richtig viel Platz, was in Kombi mit dem Schlagzeug einen fetten Groover aus der Nummer macht. Der feine "helle" Zwischenpart verleiht dem Song dann einen feinen und passenden Kontrast.

Was die Dänen hier auch super hinbekommen, ist, einen gewissen Grad an Melodie einzubauen, ohne die Death-typischen Dissonanzen zu vernachlässigen oder gar den Old School Charakter zurückzuschrauben.
Dieser Umstand ist auch der wuchtigen Produktion zu verdanken, welche es schafft, den Bass trotz seiner hohen Präsenz nicht aufdringlich werden zu lassen.

Fazit:
Konkhra zeigen eindrucksvoll, dass sie nicht ohne Grund zu den "Überlebenden" der ersten skandinavischen Death Metal Welle gehören. Sie schaffen es auch auf Album Nummer 8, die Old School Fahne hochzuhalten, ohne altbacken oder abgenutzt zu klingen. "Sad Plight Of Lucifer" trifft den Hörer genau dort, wo es weh tut; ohne Umwege direkt in die Magengrube. Es presst dich an die Wand und lässt erst wieder los, wenn der letzte Ton verklungen ist. Wenn der Teufel es laut Albumtitel nicht schon wäre, spätestens wenn er diese Scheibe hört, wird er in eine Notlage kommen, denn das Album ist finsterer als er selbst.

Punkte: 9/10

Anspieltipp: Sad Plight Of Lucifer, Nothing Can Save You, Tentacles Of Madness

Tracklist:

01. Sad Plight Of Lucifer
02. Revolution
03. Seven Plagues
04. Nothing Can Save You
05. The Lesser Key Of Solomon
06. August.6 1945
07. Artificial Sun
08. Magick
09. Resurrection Machine
10. Gates Of Paradise
11. Tentacles Of Madness

Lineup:

Anders Lundemark - Vocals, Guitars
Kim Mathiesen - Guitars
Martin Rolighed Patterson - Bass
Johnny Nielsen - Drums

https://www.facebook.com/KonkhraOfficial
https://www.konkhra.com

Autor: Thomas

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Band: Svarttjern (N)
Genre: Black Metal
Label: Soulseller Records
Album Titel: Draw Blood
Spielzeit: 39:21
VÖ: 06.12.2024

Gelegentlich rotzt uns die Hölle eine Black Metal Band vor die Füße, die sich sehr angenehm von diesen ach so truen Bands des Genres, die kaum ihre Instrumente geradeaus spielen können, abhebt.

So geschehen mit den Norwegern von Svarttjern, die bei all der Raserei ihre Songs durch langsam und böse dahin wabernde Parts auflockern. Trotzdem verstehen die Jungs, dass Ihr Sound immer gefährlich daherkommt. Wenn das Gaspedal mal bedient wird, können sie auch gemäßigt das Tempo gestalten. Dies wirkt umso bedrohlicher, da somit diese bösen Arrangements nachvollziehbarer sind und eben derber wirken, als wenn man ohne Sinn und Verstand nur draufhaut und alles zu einem Brei verschwimmt.

Sicherlich gibt es auch hier die für das Genre typischen disharmonischen Gitarrenriffs und die "Knüppel-aus-dem-Sack-Beats", aber eben immer auch schön pumpende Klampfen, die die Songkonstrukte vorantreiben wie der Deibel die Seelen.
Gewürzt wird das ganze mit einer leichten Prise Punk, aber auch klassischen Gitarrenriffs der Speed Metal Ära.

Fazit:
Solide Scheibe des schwarzen Metalls mit gut überlegten Tempos, weil auch der Tod nicht immer schnell tötet.
Und wer sich als Black Metal Band an ein Cover der Rolling Stones wagt, zeigt seine offene Einstellung zu anderen Sounds. Godt gjort.

Punkte: 8/10

Anspieltipp: Alles

Tracklist:

01. Determination
02. Follow Through
03. Draw Blood
04. Don't Contain Your Lust
05. Erect Your Congregation
06. Lick My Flesh
07. Chop, Slit, Flay
08. Aluminium Bat Domina
09. Under My Thumb (Rolling Stones Cover)
10. Sin, Offer, Obey

Lineup:

HansFyrste - Vocals
HaaN - Guitars
Fjellnord - Guitars
Malphas - Bass
Audun - Drums

https://www.facebook.com/svarttjern
https://svarttjern.bandcamp.com

Autor: Steiff

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Band: Jarl (D)
Genre: Black Metal
Label: Trollzorn Records
Album Titel: Trümmerfestung
Spielzeit: 45:51
VÖ: 12.12.2024

Bereits 2004 als Akustik-Projekt von Black Unicorn gegründet, aber dann lange auf Eis gelegen, gilt das Jahr 2017 als offizielle Geburtsstunde von Jarl. 2019 setzten die Nordlichter dann mit ihrem Debüt "Wiedergänger" ein erstes Lebenszeichen im Black Metallischen Untergrund. Nun, etwas mehr als 5 Jahre später, steht "Trümmerfestung" in den Startlöchern und möchte den schwarzen Untergrund erneut aufmischen.

Der Fünfer zelebriert hier eine feine Mischung aus melodischen, mit "flirrenden" Gitarren daherkommenden und rohem Old School Black Metal, welcher auch immer thrashige Momente in sich trägt. Mal schreddern die Gitarren schwarze Riffs runter, dann kommen sie fast schon Stakkato-mäßig daher und erzeugen einen gewissen Groove, um dann wieder von "flirrenden" Melodien abgelöst oder mit diesen verwoben zu werden. Die Drums sorgen mal für Groove, geben mal einen treibenden Takt vor, lassen aber auch mal die Doublebass von der Leine. Gelegentlich scheppert es auch im Gebälk, was die Old-School-Note schön betont.

Auch wenn oft eine gewisse, dem Black Metal eigene Monotonie Einzug hält, so ist das Ganze doch sehr abwechslungsreich gestaltet. Man versteht es, mit Tempowechsel, Breaks und kurzen Soli immer Akzente zu setzten und nicht zuletzt sorgen die Vocals für Abwechslung, welche mal als Genre übliches Gekeife und mal als dunkle, kehlige Vocals dargeboten werden. Einen nachhaltigen Akzent setzt man in "Trümmerfestung", wenn man zum Ende hin, nach dem Break, in eine gewisse Trägheit verfällt. Die kehligen und die keifenden Vocals kommen dann fast als eine Art Canon daher und eine feine Basslinie legt sich unter das Ganze.

Wo wir gerade beim Bass sind, dieser kommt etwas zu kurz auf dem Album. Unterm Kopfhörer ist er schön auszumachen, aber über die Anlage kommt er leider nicht so zur Geltung. Dies unterstreicht die Old-School-Note zwar sehr gut, aber heutzutage möchten es die Meisten doch etwas fetter. Am Ende des Tages ist das aber immer Geschmackssache.
Die Produktion der Platte ist recht gut gelungen und auch hiermit wird der Old-School-Charakter unterstrichen. Ein weiterer Pluspunkt sind die deutschen dunklen Lyrics, was die Vocals immer noch eine Spur garstiger macht.

Fazit:
Mit "Trümmerfestung" haben Jarl einen facettenreichen, einerseits hoch melodischen und andererseits finsteren und schweren Black Metaller am Start. Dieser verbindet gekonnt schwarze Monotonie und Kälte mit Eingängigkeit und Melodie. An Star Wars angelehnt kann man auch sagen; ziehe mit Jarl auf die dunkle Seite des Seins.

Punkte: 8/10

Anspieltipp: Levitation, Trümmerfestung, Dreck und Rost

Tracklist:

01. Levitation
02. Schattenwurf
03. Trümmerfestung
04. Schein
05. Wirkmacht
06. Dreck und Rost
07. Alchemie

Lineup:

Blutaxt - Vocals
Natt Kongen - Guitars
Aestus - Guitars
Mightyraven - Bass
Hrimthur - Drums

https://www.instagrm.com/JarlBlackMetal
https://www.instagram.com/jarl.official

Autor: Thomas

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Band: Spere (D)
Genre: Black Metal
Label: Northern Silence Productions
Album Titel: Eight - Let To The Beam
Spielzeit: 41:37
VÖ: 06.12.2024

Spere ist ein neues Projekt von Niklas (Horn) und Tempestas (Halphas). Schon das in altertümlichem Stil gestaltete Cover des Debüt-Albums "Eight - Let To The Beam" macht Appetit auf das Scheibchen. Klassisch nur mit Gesang, Gitarre und Schlagzeug kommt der Black Metaller daher. Dass das Ganze dennoch einen relativ satten Sound, trotz der Kälte an sich, aufzuweisen hat, liegt wahrscheinlich daran, dass nicht nur mit Gitarren-, sondern auch mit Bass-Verstärkern gearbeitet wurde.
Thematisch befasst sich das Album mit acht fiktiven Charakteren, über das Bewusstsein ihrer Überflüssigkeit bis hin zu ihrem Ende.

Ich weiß nicht, ob es am Cover liegt, aber schon beim ersten Hören hat man den Eindruck, eine mystische Atmosphäre legt sich über das Ganze.
Aber auch der Gesang, welcher trotz seiner "Klarheit" und sehr guten Verständlichkeit, immer eine aggressive Note in sich trägt und Kälte ausstrahlt, hat seinen Anteil an diesem Eindruck, vor allem, wenn ein leichter Hall draufgelegt wird. Die kehlig, rauen Vocals sind dann ein feiner Kontrast dazu und wenn sich beide abwechselnd die Klinke in die Hand geben, wie in "Krier", sorgt dies für einen gewissen Grad an Düsternis. Der Beginn dieser Nummer erinnert mich hier sofort an die Iren Primordial, welche die Harmonien mit flirrenden Gitarren und Drums ähnlich gut hinbekommen.

Immer wieder erzeugen vorwiegend die "klaren" Vocals einen epischen Touch, die Gitarren zaubern feine Melodielinien und die Drums sorgen für einen treibenden Rhythmus und Groove. Das Ganze wird in einem relativ gleichmäßigen Mid-tempo serviert, lässt aber vor allem die Drums auch mal richtig Fahrt aufnehmen. Vor allem die Doublebass sorgt dabei für ordentlich Tiefe und Druck, was einen schönen Kontrast zu den Gitarrenlinien darstellt, welche mit diversen Effekten daherkommen. Wenn dann immer wieder auch Akkorde nur kurz angespielt und wieder unterbrochen werden, gibt es kleine Aha-Momente und setzt feine Akzente.

Die starke Produktion steht dem Album richtig gut zu Gesicht und sorgt für einen satten Sound, welcher, wie oben schon erwähnt, dennoch immer Kälte ausstrahlt. Auch dafür, dass das Album so stimmig ist, zeichnet die Produktion, genau wie der Mix mitverantwortlich. Für Leute, die die Musik wirklich erkunden möchte, gibt es hier mal wieder eine klare Empfehlung, sich das Ganze unterm Kopfhörer anzuhören, erst dann werdet ihr dieses tolle Album richtig zu schätzen wissen.

Fazit:
Das Debüt von Spere fängt dich schon beim Anblick des Covers ein, versetzt dich in eine große Erwartung und fesselt dich dann mit den ersten Klängen. Diese Klanglandschaften, die Spere hier erschaffen, lassen dich erst wieder los, wenn der letzte Ton verklungen ist. Das wirst du aber so nicht stehen lassen und startest die Scheibe garantiert ein zweites Mal.
"Eight - Let To The Beam" besticht mit ausgefeiltem, variablem Songwriting, kalter, aber auch epischer Atmosphäre und mit einer breit gefächerten Klanglandschaft. Diese Klanglandschaft bewegt sich zwar hauptsächlich im Mid-tempo-lastigen Black Metal, lässt aber auch immer wieder Doom und Heavy Metal Einflüsse durchschimmern.

Punkte: 9/10

Anspieltipp: Alles

Tracklist:

01. Kevalier (Intro)
02. Kevalier
03. Charburner
04. Medikus
05. Krier
06. Nawigator
07. Kombatant (Intro)
08. Kombatant
09. Bearer
10. Krafter

Lineup:

Niklas - Vocals, Guitars
Tempestas - Drums

https://www.facebook.com/profile.php?id=61567570018063
https://www.instagram.com/spere_metal

Autor: Thomas

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Band: Mörk Gryning (S)
Genre: Black Metal
Label: Season Of Mist
Album Titel: Fasornas Tid
Spielzeit: 44:01
VÖ: 12.12.2024

Gegründet in den frühen 90ern, gehören Mörk Gryning zu den Urgesteinen des schwedischen Black Metal, welcher nicht mehr diesen unsauberen "Garagen-Touch" aufwies, aber dennoch roh und brutal durch die Boxen drang. Mit ihrem Debüt "Tusen år har gått..." schuf die Band einen Klassiker, welcher leider immer noch von vielen unterschätzt wird. In den Folgejahren ging man konsequent seinen eigenen Weg, welcher im progressiv-experimentellen Album "Pieces Of Primal Expressionism"(2003) mündete. 2005 folgte noch das selbst betitelte 5. Studiowerk, bevor die Band auf Eis gelegt wurde. Nach 11 Jahren Pause entschloss man sich weiterzumachen, kehrte mit einer exklusiven Live-Show in Stockholm auf die Bühne zurück und veröffentlichte 2018 die 4-Track "Live At Kraken" EP. Nach dem 2020er-Comeback-Album "Hinsides Vrede" erscheint nun Mörk Gryning's siebentes Studio-Album "Fasornas Tid".

Das Album startet mit einem feinen Intro, welches mit einer zarten Akustikgitarre daherkommt. Ab Mitte des Intros baut man mit kräftigen Drumschlägen und harten Riffs schon mal Druck für den ersten Track "The Seer" auf und mündet schließlich in selbigem mit flirrend-sägenden Riffs, mächtigen Drums und prägnantem Bass. Die Vocals variieren hier zwischen harschen, kehligen Gesang und rauen Schreien. Zwischendurch gibt es auch cleane Gesänge, was für einen schönen Kontrast sorgt. Außerdem verleihen sie in den Passagen, wo das Tempo rausgenommen wird, dem Ganzen eine gewisse Epic.

Wo wir gerade bei Kontrast, Tempowechsel und Epic sind; nicht nur das Album, sondern jedes Stück für sich ist so abwechslungsreich gehalten, wie es andere mit mehreren Alben zusammen nicht schaffen. Hier wirst du in jeder Nummer immer wieder überrascht, sei es mit einem unerwarteten Break, einem plötzlichen Tempowechsel, einem Solo oder auch mit einer clean gesungenen Passage.
Trotz seiner teilweise extrem hohen Brutalität erzeugt das Album eine gewisse Eingängigkeit und trotz seiner Schwere auch immer eine Leichtigkeit, die man so nicht vermuten würde. Die Keys, welche immer wieder Akzente setzen und für Atmosphäre sorgen, sind so geschickt in dem Ganzen eingepflegt, dass man sie in manchen Momenten gar nicht wahrnimmt, obwohl sie maßgeblich am Sound beteiligt sind. In den Momenten, wo sie wirklich deutlich hervorstechen, sind sie auch nie aufdringlich.

Was die Schweden hervorragend hinbekommen, ist, dass das Album einen modernen Anstrich hat, aber aus jeder Note auch der Old School Charakter der 90er quillt. Nicht zuletzt zeichnet auch die kräftige und druckvolle Produktion für den tollen Sound verantwortlich. Wer sich etwas näher mit der Diskografie der Band befasst, wird auch schnell erkennen, dass sich Sound-mäßig fast schon die History der Band ablesen lässt.

Fazit:
"Fasornas Tid" ist mächtig, brutal und schwer, besticht anderseits aber auch mit Eingängigkeit und epischen Momenten. Es vereint auf eindrucksvolle Weise den rohen Old School Charakter des frühen Black Metal der Neunziger und die Wucht und Melodik der Moderne. Dieses Album ist ein zeitloses Stück Black Metal, welches in die 1990er genauso passt wie ins Jetzt und Hier und auch in zwanzig Jahren noch seine Wirkung erzielen wird. 31 Jahre nach Gründung hauen uns Mörk Grymning erneut einen Klassiker um die Ohren, der in jedes gut sortierte Black-Metal-Regal gehört.

Punkte: 10/10

Anspieltipp: Alles

Tracklist:

01. Intro
02. The Seer
03. Tornet
04. Fasornas Tid
05. Before The Crows Have Their Feast
06. Savage Messiah
07. An Ancient Ancestor Of The Autumn Moon
08. Black Angel
09. Barren Paths
10. The Serpent's Kiss
11. Det Svarta
12. Age Of Fire

Lineup:

Draakh Kimera - Vocals, Guitars
Goth Gorgon - Bass, Backing Vocals & Lead Vocals on Det Svarta
Aeon - Keyboards, Backing Vocals
C-G - Drums

https://www.facebook.com/morkgryningband
https://morkgryningofficial.bandcamp.com

Autor: Thomas

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gelal
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Re: REVIEWS 2024 VON DER METAL ONLY REDAKTION

Beitrag von gelal »

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Band: Magic Kingdom (B)
Genre: Symphonic / Power / Heavy Metal
Label: Massacre Records
Album Titel: Blaze Of Glory
Spielzeit: 65:12
VÖ: 13.12.2024

Gegründet 1998, blicken Magic Kingdom auf ein gutes Vierteljahrhundert Bandgeschichte zurück. Dem stehen mit bislang fünf veröffentlichten Alben recht wenige Werke gegenüber. Die Truppe lässt sich lange Zeit zwischen zwei Veröffentlichungen. So sind seit dem letzten Werk von 2019 erneut fünf Jahre vergangen. Kurz vor Jahresende erscheint am 13.12. Album Nr.6, dessen Titel mich sofort an den Song und das Album von Bon Jovi denken ließ, was aber auch die einzige Assoziation mit den US-Rockern ist. Magic Kingdom fahren ein Konzept-Album auf, das in 12 Kapiteln eine Geschichte erzählt, die sich am einfachsten als den alten Kampf Gut gegen Böse zusammenfassen lässt. Die 12 Kapitel entsprechen den 12 Songs auf dem Album.

Verschiedene Beteiligte werden durch den Gesang repräsentiert. Der Engel wird von Gastsängerin Géraldine Gadaut mit ihrem Sopran gesungen. Der Ritter kommt im Melodic-Metal Stil daher, der Dämon wird wie zu erwarten durch Death-Gegrunze verkörpert, die Hexe durch Black Metal Schreie und der Geisterkönig schließlich durch den Bariton und Tenor von Gastsänger Riccardo Cecchi.

Los geht es aber erst mit einem verlängerten Intro, das aber schon einen guten Vorgeschmack auf das Album gibt. Es knallt nämlich gleich gut los. Ab Kapitel 2 entfaltet sich ein episches Werk. "The Great Rebellion" vereint zugleich alle zuvor dargestellten Charaktere und Stimmen und wirkt innerhalb des Kanons wie eine Art Mini-Oper.

Melodie wird großgeschrieben. Die Refrains werden meist von Chören gesungen und bleiben so gut im Gehör. Allerdings funktionieren die Titel nicht alle gleich gut, wenn auch keiner besonders negativ auffällt. Die orchestralen Teile sind sehr präsent, aber die durch die Bank losballernden Gitarren lassen uns nicht vergessen, dass hier eine Metal-Band spielt. Die Songs geben größtenteils Vollgas. Mit "Frozen Realm Of Death" ist in der Mitte des Albums sehr clever ein langsamer, getragener Titel platziert, der einem Luft zum Durchatmen gibt.
Hiervon hätte ich mir etwas mehr gewünscht, denn das Album haut einen schon richtig um. Kurz vor Schluss kommt mit "Fallen For The Kingdom" ein immer noch druckvoller, etwas zurückgenommener Titel, der auch gut aufs Album passt und dessen Charakter nicht ändert. Hiervon hätten ein oder zwei mehr für ein Plus an Abwechslung gesorgt.

Etwas schade sind die in den Hintergrund gemischten und deswegen etwas dumpf klingenden Drums. Die Produktion ist aber sonst gelungen. Musik und Gesang sind gleich gut zu hören. Bei den in den langen Titeln obligatorischen Taktwechseln schafft es die Band, die Titel nicht zu zerstückeln, sondern spielt fließende Übergänge. Die Lieder wirken teilweise wie ein Film-Soundtrack, wie gut in "The Great Retribution" zu hören ist, in dem auch die anfangs dargestellten verschiedenen Stimmen wieder auftauchen.

Fazit:
Das Konzept geht auf. "Blaze Of Glory" ist ein geschlossenes Werk. Das Teil hat mich am Anfang erst etwas im Sinne von Überfordern umgehauen, aber nach mehreren Durchläufen habe ich Zugang dazu gefunden. Die Songs sind nicht mit Keyboards überfrachtet, und die Idee mit den verschiedenen Stimmen ist gut gelungen. Die langen Titel sind teils etwas getreckt und es zünden nicht alle Melodien gleich gut, aber wer Symphonic-Metal mag, darf bedenkenlos zugreifen.

Punkte: 7,5/10

Anspieltipp: The Great Rebellion, Frozen Realm Of Death, The Great Retribution

Tracklist:

01. Sanctus Maleficus
02. The Great Rebellion
03. Blaze Of Storming Rage
04. Undead At The Gates
05. The Great Invasion
06. Frozen Realm Of Death
07. Unsacred War Alliance
08. The Great Retribution
09. Ashes In The Wind
10. Bells Of Triumph
11. Fallen For The Kingdom
12. Lonely In The Universe

Lineup:

Michael Viscera - Vocals, Backing Vocals
Roma Siadletsky - Death Vocals, Black Vocals
Dushan Petrossi - Guitars, Keyboards
Vassili Moltchanov - Bass
Gabriel Deschamps - Drums

Guest Musicians:

Géraldine Gadaut - Soprano on The Great Retribution
Riccardo Cecchi - Tenor on The Great Retribution

https://www.facebook.com/MAGICKINGDOMofficial
https://www.magickingdom.be

Autor: Udo

https://www.metal-only.de/fileadmin/rev ... e-2024.pdf
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