REVIEWS 2023 VON DER METAL ONLY REDAKTION

Hier könnt ihr euch über bekannte Bands, ihre neuen Alben, ihre Fehltritte ... auslassen

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Re: REVIEWS 2023 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Nothingness (USA)
Genre: Death Metal
Label: Everlasting Spew Records
Albumtitel: Supraliminal
Spielzeit: 43:24
VÖ: 13.01.2023

Die aus Minneapolis stammenden Nothingness sind eine noch recht junge Formation. Nach ihrer Gründung 2018 veröffentlichten sie im folgenden Jahr ihr Debütalbum "The Hollow Gaze Of Death". War der Erstling noch eine Eigenproduktion, konnten sie für den Nachfolger einen Deal mit Everlasting Spew Records an Land ziehen.

Der erste Song "Curse Of Creation" beginnt mit einem eher untypisch hohem Gitarrenriff, bedenkt man, dass man es hier mit Death Metal zu tun hat. Das Tempo ist eher gemäßigt. Wenn die Drums dann los stampfen, macht der Song dennoch schon ordentlich Druck. So richtig in Fahrt kommt er allerdings erst mit dem Einsetzen des brutalen Gesangs.

Damit wird auch grob die Marschroute für das übrige Album vorgegeben. Allerdings ohne eintönig zu werden. "Catapulted Into Hyperspace" geht zum Beispiel, dem Namen entsprechend sofort von Null auf Hundert. Die schnellen, Schweren Riffs auf schnellen, wilden Drums, unterstützt von einer schnörkellosen Basslinie, ergeben einen klassischen Death Metal Song. Die Tiefen Growls von Sänger Olson tun ihr Übriges dazu.

"Festering Abstraction" dagegen ist ein sehr technischer Song. Hier variiert das Tempo mehrfach. Während Bass, Drums und Rhythmusgitarre hier ein solides, hartes Grundgerüst bilden, scheint die Leadgitarre von der Leine gelassen worden zu sein und zeigt sich sehr experimentierfreudig. Aber auch rohe Gewalt beherrscht die Formation, wie sie in "The Anvil" beweisen.

Fazit:
Nach eigenen Angaben, ist die Musik von Nothingness besonders geeignet für Fans von Morbid Angel, Gojira und Gorguts. Diese Angaben kann ich bestätigen. Die Musik von Nothingness ist zwar nicht ganz so technisch, wie die von Gojira, allerdings für Fans von klassisches Death Metal vielleicht doch einen Tick zu technisch. Allerdings wissen die Jungs was sie tun und hauen mit "Supraliminal" ein wirklich hörenswertes Album raus.

Punkte: 8/10

Anspieltipp: Curse Of Creation, Catapulted Into Hyperspace, The Anvil

Tracklist:

01. Curse Of Creation
02. Horrendous Incanation
03. Catapulted Into Hyperspace
04. Temple Of Broken Swords
05. Festering Abstraction
06. Inviolate Viscera
07. Beacon Of Loss
08. The Anvil
09. Decimation Mechanism

Lineup:

Barclay Olson - Vocals
Alex Walstad - Guitars
Jon Grandel - Guitars
Xen Hartzell - Bass
Erik Christianson - Drums

https://www.facebook.com/nothingnessmn

Autor: Chris

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Band: Wothrosch (GR)
Genre: Black / Death / Sludge Metal
Label: Hammerheart Records
Album Titel: Odium
Spielzeit: 59:49
VÖ: 13.01.2023

Die Griechen Wothrosch eröffnen das Metaljahr '23 mit ihrem Album Debüt "Odium", aus dem bereits die Songs "Tumor" und "Mass" als Singles ausgekoppelt wurden.
Es ist immer schwierig, wenn aus vier verschiedenen Quellen, vier verschiedene Genreaussagen kommen und man die Musik noch nicht gehört hat. Also habe ich versucht mal alle Genre-Gedanken außen vor zu lassen und mir die Scheibe einfach mal ein paar Mal reingezogen ohne mir Gedanken zu machen, was da nun kommen könnte. Also "play" gedrückt und los.

Der erste Durchlauf auf der Suche nach dem Genre war etwas Zwiegestalten. Auf der einen Seite kommt hier ganz klar der Doom zum Vorschein, denn immer wieder bestimmen dunkle, schleppende Riffs das Grundgerüst der Song. Hin und wieder gibt es schwarzmetallische Einschübe in Form von sägenden und manchmal flirrenden Gitarren und die Vocals werden in einer Mischung aus Death- und Hardcore Growls dargeboten, welche sich hin und wieder auch in verzweifelten Schreien verlieren. Dies alles wird noch mit Samples angereichert und relativ "schwammig" vorgetragen, sodass die Musik einen deutlichen Einschlag Richtung Sludge Metal bekommt.

Bei jedem Durchlauf der Scheibe gab es neue Feinheiten zu entdecken und es wurde schon fast wie eine Sucht, immer wieder neu zu starten, um was zu finden. Denn so finster, rau und hart das alles auch durch die Anlage quillt, so viel Spaß hat es mir bereitet, die Feinheiten zu suchen, die es hier definitiv zu finden gibt. Ein gewisses gewolltes Chaos, was hier immer wieder erzeugt wird passt dabei sehr schön zu dieser "verrückten" Musik und lässt manchmal fast einen Hauch Progressivität durchschimmern.

Die Songs auf der Platte sind alle auf einem ähnlichen Niveau und lassen sich ob ihre Vielfalt schwer auseinander klamüsern, da man gar nicht weiß welchen man dafür am besten hernimmt. Deshalb sind meine Anspieltipps eher als Hinweis zu sehen, wo man die verschiedenen Seiten der Musik von Wothrosch am besten zu hören bekommt.

Ob der verschiedenen Genre-Einflüsse, waren auch der Mix und die Produktion sicher nicht ganz einfach, was dann am Ende aber ziemlich gut gelungen ist. Gerade da das alles doch einen ordentlichen Sludge Einschlag besitzt, hinterlässt die raue Produktion einen guten Eindruck und somit hat die Platte wahrscheinlich genau den Sound den die Band wollte.

Fazit:
"Odium" ist ein wirklich starkes Debüt, welches schwer, finster, wütend und voller Verzweiflung durch die Boxen gekrochen kommt. Die Vermischung von Sludge, Death- und Black Metal ist zwar nicht ganz neu, wird aber von Wothrosch in einer Art und Weise vorgetragen, welche, wenn sie denn so beibehalten wird, ein Markenzeichen der Band werden und ihnen damit einen gewissen Wiedererkennungswert bescheren könnte. Dieses Album ist ein wahres Klangmonster, welches von Durchlauf zu durchlauf wächst und entdeckt werden möchte. Vergleiche zu anderen Band erspare ich mir(auch die vom Label genannten), denn der würde immer hinken und der Band nicht gerecht werden. Willkommen in der Klangwelt von Wothrosch.

Punkte: 8/10

Anspieltipp: Sinner, Purge, Odium

Tracklist:

01. Child
02. Tumor
03. Disease
04. Sinner
05. Purge
06. Odium
07. Mass
08. Reign

Lineup:

Philip Dellas - Vocals
Nassos Stergiou - Guitars
N.P. - Bass

Guest Musician:

Niklas Kvarforth (Shining) - add. Vocals on Mass

https://www.facebook.com/wothrosch

Autor: Thomas

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Zuletzt geändert von gelal am Sa 07 Jan, 2023 13:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Band: Crom (D)
Genre: Power Metal
Label: From The Vaults Records
Album Titel: The Era Of Darkness
Spielzeit: 57:04
VÖ: 13.01.2023

Ein gutes Vierteljahrhundert ist der bayrische Recke mit dem Pseudonym "Crom" nun in den musikalischen Gefilden der metallischen Klangwelt unterwegs. Ansonsten stets ein stabiles Pendant zu den Wikinger thematisierten Bathory Werken, bewegt man sich aber auf dem nunmehr vierten vollwertigen Werk durchaus auch in ganz anderen Fahrwassern. Mehr denn je schlägt einem hier nämlich die klare Power Metal Schlagseite entgegen.

Tut dies der Epik vergangener Werke Abbruch? Mitnichten; denn immerhin haben wir es hier mit Crom selbst zu tun, dem Gott der Cimmerier, laut Robert E. Howard.
So stehen reinrassige Melodic-Power Metal Kracher wie der harmonisch knallende Opener "Into The Glory Land", der wuchtige True Metal Faustrecker "Together We Ride" und das rasend schnell, in seinen Strophen an speedige Manowar Großtaten erinnernde "Riding Into The Sun", tapfer Seite an Seite mit elegisch epischen Hymnen der Marke "Higher Ground" oder dem noch etwas atmosphärisch, folkigerem "The Forsaken". Beides Songs wie sie Quorthon selbst nicht besser hätte umsetzen können. Und apropos Folk: das wunderschöne "Heart Of The Lion" erinnert gar an beste Zeiten von Falconer.

Der Titeltrack hingegen wagt den Ausbruch in extremere Gefilde. Es mag Geschmackssache sein, aber Walter Grosse stehen die extremeren Gesangsversuche nicht gut zu Gesicht wie ich finde. Zudem fehlt mir ein ohrwurmträchtiger Refrain in der Nummer, die dennoch vor nicht von der Hand zu weisender Epik strotzt. Letzteres liegt an den stets ordentlich eingesetzten Chorälen, die als stimmungsvoller Teppich an genau den richtigen Stellen sitzen, um den Hörer in ein Reich der düsteren Fantasy zu entführen. Immerhin folgt das Album einem Konzept um das Reich Thalion, das auf die Rückkehr ihrer Krieger hofft, um die Dunkelheit aus dem Reich zu vertreiben.

Crom steht aber diesmal auch nicht allein auf dem Schlachtfeld. So spielt die Lead Gitarre Stefan Peyerl von Diabolus Dust und das Schlagzeug bedient Syncronomica/Sektor Schlagwerker Thomas Hagl.
Ausserdem begrüsst man am Mikro als Gast den Steel Shock Shouter Nima Sadeghi, der sich im erwähnten "Riding Into The Sun" bestens in die Strophen einfügt.
Als Bonbon am Ende gelingt es Crom zudem noch, den America Klassiker "The Last Unicorn" metallisch zu veredeln, was sogar völlig unpeinlich und wohldosiert episch glückt.

Fazit:
Das neue Jahr beginnt mit einem Rundling, der runder kaum sein könnte. Die neu eingeschlagene Richtung steht Crom wirklich gut, denn er vermeidet es gekonnt die alten Wurzeln zu vernachlässigen und bietet trotz alle Experimente immer noch genug epische Elemente, um alte Fans bestens zu bedienen. Die saftige Produktion tut zudem ihr übriges und beschert uns meiner Ansicht nach das erste akustische Voll-Highlight 2023. Noch epischer ist Metal kaum möglich.

Punkte: 10/10

Anspieltipp: Higher Ground, Together We Ride, The Forsaken

Tracklist:

01. Into The Glory Land
02. Heart Of The Lion
03. The Era Of Darkness
04. Higher Ground
05. Together We Ride
06. In Your Eyes
07. Riding Into The Sun
08. The Forsaken
09. When Will The Wounds Ever Heal
10. Bridge To Paradise
11. A New Star
12. The Last Unicorn

Lineup:

Walter “Crom” Grosse - Vocals, Choirs, Guitars, Bass
Steve Peyerl - Guitars
Thomas Hagl - Drums

Guest Musician:

Nima Sadeghi - add. Vocals on Riding Into The Sun

https://www.facebook.com/cromofficial

Autor: Slaine

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Review von Metal Only:

Band: Ashen Horde (USA)
Genre: Progressive / Black / Death Metal
Label: Transcending Obscurity Records
Album Titel: Antimony
Spielzeit: 51:03
VÖ: 27.1.2023

Pünktlich zum Ende des ersten Monats des neuen Jahres stehen Ashen Horde, welche sich 2013 in der Film-Hauptstadt Hollywood gründeten, mit ihrem vierten full lenght Album auf der Matte. Im Gepäck, so versprechen die US-Amerikaner, neuer ausgereifter Sound und Charakterstarke Songs.

Bereits auf den vorangegangen Alben wurde ordentlich Druck gemacht, was auch hier wieder der Fall ist. Nach dem Intro, welches hauptsächlich aus Black Metal typischen Gitarrenparts besteht, baut das Quartett ordentlich Tempo auf. Der Bass drückt und Stevies gutturale Vocals durchströmen den Raum. Mal rotzig-würgend aber auch brachial-keifend kommt er durch die Boxen. Eine hohe Taktzahl und die häufigen Wechsel dessen, verkörpern schön die Death Metal Bestandteile der Scheibe, welche manchmal sogar mit ein paar Nuancen Thrash daherkommen.

Die Gitarren sind besonders hervorzuheben. Insgesamt ist die Spielweise sehr knackig und ziemlich gut auf die Drums abgestimmt. Das verleitet unterbewusst sofort zum Headbangen. Aber auch ausgereifte Soli finden Ihren Platz, wofür "The Consort" ein ganz gutes Beispiel ist. Auf das Solo folgt der Klargesang, welcher wiederum von tiefen Screams, welche fast von einem keifenden Eber stammen könnten, verschluckt wird. Rau schruppende Gitarren ergreifen den Hörer und ziehen ihn in den tiefen Abgrund des Black Metal. Einmal in den Krallen der düsteren Klänge gefangen, lassen Ashen Horde auch nichts mehr anbrennen. Und so kann man die Scheibe ganz entspannt durchhören. Der Stil bleibt unverkennbar und zumindest ich, könnte keine Band nennen die diesen genauso umsetzt. Fans von Immortal, Enslaved oder Death werden hier aber durchaus angesprochen.

Der Bonus Track "Knives" wurde zu einem meiner liebsten Songs der Platte. Brachiale Riffs treffen auf eine aussagestarke Bass-Drum und einen melodischen Songaufbau. Insgesamt noch energiegeladener als die anderen Songs, ist die Nummer aber leider nur knappe zwei Minuten lang.

Fazit:
Mit "Antimony" wurde eine abwechslungsreiche Scheibe kreiert, welche aufgeladene Death Metal Elemente in Progressivem Schwarzmetall einbettet. Genauso wie durch ihre düsteren und dennoch melodischen Elemente, können die Kompositionen auch durch die Vielfalt im Gesang glänzen. An Geschwindigkeit und einer hohen Taktwechselrate fehlt es den Tracks ebenfalls nicht. Der gesamte Langspieler wirkt dabei wie aus einem Guss, allerdings überzeugen die Songs auch alleinstehend, durch ihren eigenen Charakter.

Punkte: 8,5/10

Anspieltipp: alles

Tracklist:

01. Summoning
02. The Throes Of Agony
03. The Consort
04. The Barrister
05. The Physician
06. The Courtesan
07. The Disciple
08. The Neophyte
09. Animus Nocendi
10. Knives (Bonus)

Lineup:

Stevie - Vocals
Trevor - Vocals, Guitars
Igor - Bass
Robin - Drums

https://www.facebook.com/AshenHorde

Autor: Yannick

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Band: Veilcaste (USA)
Genre: Doom / Sludge Metal
Label: Wise Blood Records
Albumtitel: Precipice
Spielzeit: 40:44
VÖ: 10.02.2023

Obwohl Veilcaste mit "Precipice" ihr erstes full length Album veröffentlichen, ist die Formation aus Indianapolis sehr erfahren. Die Band wurde nämlich bereits 2010 unter dem Namen Conjurer gegründet und benannte sich 2020 in Veilcaste um. Nachdem sie als Veilcaste bereits 2022 ein Split mit Tusk veröffentlichten, folgt nun eben mit "Precipice" ihr erster Longplayer.

Die Sieben Songs sind dabei alle nach demselben Schema aufgebaut. Das Tempo ist nie besonders hoch. Die Riffs wirken eher schleppend, sind dafür aber ziemlich heavy. Die Drums tragen zum gemächlichen Tempo bei und setzen an den richtigen Stellen Akzente, während der Bass vor allem das Spiel der Gitarren unterstützt. Der Gesang ist etwas in den Hintergrund gemischt.

Bei einigen Songs, wie zum Beispiel dem Opener "Asunder Skie", der zu den schnelleren Stücken der Scheibe zählt, sind die Sludge-Einflüsse deutlich heraus zu hören. Hier erinnern die aggressiven Shouts von Sänger Dustin Mendel schon fast an New York Hardcore. Andere Songs dagegen sind deutlich düsterer. Ein Beispiel dafür wäre zum Beispiel "Dust & Bone". Vor allem durch Mendels Betonung überwiegen hier deutlich die Doom Einflüsse.

Fazit:
Sowohl für Doom als auch für Sludge Fans ist hier etwas dabei. Allerdings sind die Songs etwas eintönig gehalten. Zwar variieren sie hier und da ein wenig, allerdings klingen sie doch alle recht ähnlich. Auch die Soundqualität lässt ein wenig zu wünschen übrig, was allerdings vor allem eingefleischten Sludgefans gefallen könnte.

Punkte: 5/10

Anspieltipp: Empty Hell

Tracklist:

01. Asunder Skies
02. Dust & Bone
03. Drag Me Down
04. For Us
05. Relapse In Reason
06. A Gasp Of Air
07. Empty Hell

Lineup

Dustin Mendel - Vocals
John Rau - Guitars, Vocals
Brian Wyrick - Guitars
Gabe Withcomb - Bass
Chris Cruz - Drums

https://www.facebook.com/veilcaste

Autor: Chris

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Band: Atomwinter (D)
Genre: Death Metal
Label: Trollzorn Records
Album Titel: Sakrileg
Spielzeit: 37:55
VÖ: 10.02.2023

So ziemlich auf den Tag genau 5 Jahre nach dem letzten Atomwinter Album "Catacombs", erscheint am 10. Februar das mittlerweile vierte Studioalbum der 2010 gegründeten Death Metaller aus Göttingen. Nicht nur ein neues Album haben die Niedersachsen am Start, sondern mit Burden Of Grief-Bassist Florian Bauer auch einen neuen Mann am Mikro. Dieser macht einen super Job, was ich schon mal vorab erwähnen möchte.

Nach dem Intro holt dich "Ov Blood And Flesh" sofort ins Boot, um die Jungs auf ihrer gut 40-minütigen Frevel-Reise zu begleiten. Diese Reise wird eingebettet in Blastbeatsalven, Death Metal-Riffgewittern und fiesen Growls. Unter den brachialen Riffs sind aber auch feine Leads zu vernehmen, welche einen feinen Kontrast und ein gewisses "Flirren" erzeugen. Dies macht den Song eingängig, ohne ihn seiner Brutalität und Härte zu berauben oder ihn gar melodisch zu machen.

Beim nächsten Song "The Lungs Ov Hell" gibt es zum zuvor Gehörten auch noch groovige Doom Momente, welche geschickt in die Nummer integriert werden und die Variabilität der Band schön unterstreichen. Die Truppe versteht es, geschickt die Old-School-Flagge hochzuhalten, ohne nur drauf loszuholzen, und trotzdem andere Einflüsse zuzulassen. In "Brutal Scriptures" wird dieser doomige Groove sogar noch erhöht, was den Song noch mächtiger macht.

Im Prinzip ist es egal, welchen Song man sich aussucht, alle haben ein ähnliches Grundgerüst, aber auch jeder hat eigene Feinheiten, welche ihn von den anderen Nummern unterscheiden. Bei Einem sind es besonders doomige, groovige Parts, beim Anderen eine flirrende Gitarre, die der Nummer unterlegt ist. Dann wieder ein kurzes Solo, selbst wenn es nur für einen Moment ist. Und wenn man denkt, jetzt müsste man alles entdeckt haben, dann kommt doch noch ein Break ums Eck. Was auch gefällt, ist, dass es immer wieder Passagen gibt, die eine gewisse Monotonie erzeugen. Dies führt aber nie dazu, dass ein Gefühl aufkommt, es könne langweilig werden.

Der Titelsong "Sakrileg" zeigt dann praktisch alle Attribute Atomwinters auf. Der Abwechslungsreichtum, der den anderen Songs eh schon inne liegt, wird hier noch um ein Spur erhöht, und das nicht nur wegen den deutlicheren Tempowechseln und größerem Doom-Anteil. Allein die "atmosphärische" Passage mit dem "gregorianischen" Chor, welcher ruhig etwas länger hätte sein können, macht dieses Stück besonders. Definitiv das Highlight der Scheibe.

Die Produktion der Platte ist richtig fett und setzt die Stücke schön in Szene. Ganz stark umgesetzt, da gibt es nichts zu Meckern. Ein "sauberes" Stück Death Metal.

Fazit:
Fünf Jahre warten auf den "Catacombs"-Nachfolger haben sich definitiv gelohnt. "Sakrileg" ist ein fetter, wütender und frevelnder Death Metal-Batzen, der die Old-School-Flagge hoch hält, aber die Tür für "fremde" Einflüsse offen gelassen hat. Er strotzt vor Kraft und Energie, hat einen hohen Grad an Abwechslung und überzeugt in allen Belangen.

Punkte: 9/10

Anspieltipp: alles

Tracklist:

01. Intro
02. Ov Blood And Flesh
03. The Lungs Ov Hell
04. Brutal Scriptures
05. Catatonic Pathway
06. The Dark Void
07. Sakrileg
08. Cryptic Death
09. Until The Loss Ov God
10. Born Into The Iron Coffins

Lineup:

F. Bauer - Vocals
B. Grapp - Guitars
M. Schulz - Bass
P. Walter - Drums

Guest Musician:

G. Grapp - Cello on Intro

https://www.facebook.com/Atomwinter

Autor: Thomas

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Band: Pelegrin (F)
Genre: Psychedelic Rock
Label: Self-release
Album Titel: Ways Of Avicenna
Spielzeit: 35:36
VÖ: 17.02.2023

Pelegrin sind ein französisches Trio, das sich dem mit östlichen Einflüssen durchsetzten Psychedelic Rock verschrieben hat. Der Bandname ist ein alter französischer Begriff für Pilger und so liegt dem, zunächst als privater Download und Stream erscheinenden zweiten Album der Band, konsequenterweise das Reisen im weiteren Sinne als Konzept zugrunde. Erzählt wird eine Geschichte während der spanischen Eroberungen im 16. Jahrhundert, in der ein Koran-Schüler ein altes Dokument vor der Zerstörung durch die Spanier bewahren soll.

Das Werk umfasst 6 Titel, aufgeteilt auf zwei Blöcke aus jeweils 2 langen Liedern, die durch ein kurzes Zwischenstück unterbrochen werden. Los geht es mit dem langsam startenden "Madrassa", welches mit seinem über den Gesang gelegten Hall ein Gefühl von Weite und Raum erzeugt. Es wechseln sich Gesang und von den Gitarren dominierte Instrumentalpassagen ab, die von rumpelnden Drums unterlegt sind, die gut zur Musik passen.

Dabei wechselt die Band auch innerhalb einzelner Songs immer mal wieder das Tempo, tritt nach schnelleren Teilen sozusagen auf die Bremse, um nach dem Break wieder an Fahrt aufzunehmen. Auch der eingangs erwähnte Hall über dem Gesang findet sich nicht nur im ersten Stück. Die Band setzt ihn phasenweise auch in späteren Titeln ein.

Obwohl das Album nur von einem Trio aufgenommen worden ist, hat man das Gefühl, es spiele eine größere Band. Die Mischung aus langsamen, teils bedächtigen und schnellen Passagen verhindert, dass die weitgehend langen Stücke zu eintönig werden. Der manchmal klagende Gesang des Gitarristen und Sängers François Roze passt dabei gut zur Musik und auch die ausgewogene Produktion weiß zu gefallen. Ich finde es wichtig, dass Musik und Gesang gleichermaßen gut zu hören sind und nicht eines vom anderen überlagert wird.

Etwas aus der Reihe fällt Titel Nr.4 "Disgrace". Dieser Song ist rein akustisch auf der Gitarre und ohne Drums gespielt und hebt sich deswegen nicht nur wegen der Spielzeit vom restlichen Album ab. Das ist eine gute Idee, weil die übrigen Tracks trotz aller Abwechslung aufgrund der Tempowechsel recht ähnlich aufgebaut sind. Dabei setzen sich die Songs durchaus im Gehör fest, wenn auch nicht alle gleich. Auch finde ich die Tempowechsel manchmal etwas zu abrupt. Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn nach dem ersten Instrumentalteil in "Reach For The Sky" die Musik vor dem langsameren Teil noch etwas nachgeklungen hätte!? Und eventuell hätte man die Songs auch etwas straffen können!?

Weil es ein Konzeptalbum ist, empfehle ich, das Werk immer komplett zu hören. Einen bestimmten Titel kann ich nicht herauspicken. Der Facebook Seite des Trios lässt sich entnehmen, dass neben der digitalen auch eine Veröffentlichung auf Platte ansteht. Für Konzeptalben, die ich bevorzugt immer am Stück höre, ist dies m.E. das ideale Format.

Fazit:
Das neue Werk von Pelegrin gefällt. Gerade, wer nicht im 4/4-Takt gespielten Rock mag, wird an dem Album Gefallen finden. Ich selbst habe ein paar Anläufe gebraucht, aber dann hat mich "Ways Of Avicenna" überzeugt. Die gebotene Musik ist keine, die man so nebenher im Hintergrund laufen lässt. Dafür sind die Songs einfach zu komplex. Ich bin gespannt, was die Band noch in petto hat!

Punkte: 6/10

Anspieltipp: keinen

Tracklist:

01. Madrassa
02. Thunderstorm
03. Reach For The Sky
04. Disgrace
05. Mystical Appear
06. Forsaken Land

Lineup:

François Roze - Vocals, Guitars
Jason Recoing - Bass
Antoine Ebel - Drums, Percussions

https://www.facebook.com/PelegrinMusic

Autor: Udo

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Band: The Black Moriah (USA)
Genre: Black / Thrash Metal
Label: Folter Records
Album Titel: Desert Hymns & Funeral Grins
Spielzeit: 41:52
VÖ: 17.02.2023

Die Texaner von The Black Moriah veröffentlichen ihr drittes Studioalbum "Desert Hymns & Funeral Grins" über das deutsche Kultlabel Folter Records. Die Scheibe wird Mitte Februar erscheinen. Leider sind die Jungs bisher bei mir unter dem Radar gelaufen, was sich mit diesem Output aber ändern sollte.

Der Opener erklingt mit mystischen, sphärischen Instrumentalklängen und sakral anmutendem Frauengesang. Dies alles steigert sich, bis der Track mit voller Wucht auf die Hörerschaft losgelassen wird. Pfeilschnelle Gitarrenriffs dreschen ebenso gnadenlos auf mich ein, wie ein herrliches, ballerndes Schlagzeug. Dazu gesellt sich die herrlich schwarzangehauchte, schreiend keifende Stimme von The Mad Arab. Gerade die häufig progressiv-lastigen Keyboardsamples, welche gekonnt mit eingestreut werden, ohne das Hauptinstrument zu sein, erzeugen hier ein wahres Wild-West Feeling.

Bei "At Night In The Desert" und "Carry Me Home" zeigen die Jungs, dass sie auch in langsameren und groovigen Gefilden durchaus in den Arsch treten können. Schon stellenweise leicht "funkige" Rhythmen zaubern mir bei erstgenanntem Titel ein breites Grinsen ins Gesicht. Ohne dass hier irgendetwas musikalisch ins Lächerliche gezogen wird, schaffen es The Black Moriah, eine Reihe an Stilelementen so zu verknüpfen, dass es in sich stimmig und spannend wirkt. Besonderes Westerngefühl kommt z.B. bei "Endless Prairie" oder "Echo Of Hooves" auf. Hört hier nur auf diesen fiesen Redneck Groove in der Komposition und die Mischung von Schlagzeug / Gitarre / Keyboard... Herrlich!!!

Ansonsten gibt es natürlich ganz viel blackened Thrash Metal um die Ohren gehauen. Stakkatoartige Drumsalven und herrlich räudige Riffs ballern mit voller Kraft auf den Schädel ein. Meine Anspieltipps sind daher ganz klar hier die klassischen, traditionelleren Black-Thrash Nummern.

Fazit:
Ich würde dieser Langrille zusätzlich zum Prädikat Blackened Thrash Metal noch mit dem Brandeisen das Siegel "Western / Southern" aufdrücken, da hier wirklich ein sinisteres Wildwest-Gefühl erzeugt wird und der Metalhead meint, er wäre mitten in einem Tarantino Streifen ala "Django Unchained" oder "The Hateful 8". Ein toller und abwechslungsreicher musikalischer Ausreißer in diesem Genresektor. Unbedingt mehr als nur ein Ohr riskieren.

Punkte: 8/10

Anspieltipp: The Devils Grin, Buy Me A Blade, A Witch Is Born

Tracklist:

01. Slain Children/ Roaring Arrows / A Blood Atonement
02. Endless Prairie
03. Echo Of Hooves
04. The Devils Grin
05. Buy Me A Blade
06. Blessed By Buzzards
07. At Night In The Desert
08. Carry Me Home
09. A Witch Is Born

Lineup:

The Mad Arab - Vocals
Zawicizuz - Guitars, Keyboards, Vocals
Menayar - Bass
Azhul - Drums


https://www.facebook.com/TheBlackMoriah
http://www.theblackmoriah.com

Autor: Blacky

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Band: Enisum (I)
Genre: Black Metal
Label: Avantgarde Music
Album Titel: Forgotten Mountains
Spielzeit: 45:03
VÖ: 17.02.2023

Die Italiener Enisum debütierten in ihrem Gründungsjahr 2006 direkt mit 2 Longplayern. Sechs bzw. acht Jahre später, nämlich 2012 und 2014, folgten dann Album drei und vier. Nun, nach weiteren 9 Jahren folgt mit "Forgotten Mountains" endlich ihr fünftes Album, was Fans der Band sehnsüchtig erwarten dürften. Albumtitel und die ersten Klänge der Scheibe lassen schon vermuten, dass der Black Metal der Italiener der Natur verbunden ist. Zitat: -"Forgotten Mountains" ist eine Reise durch die Berge und das Leben, ein Weg, der den Menschen zum höchsten Gipfel führt, um sich seiner eigenen Existenz und deren Bedeutung zu stellen. -

Das Ganze einfach nur als Black Metal zu bezeichnen, wäre im wahrsten Sinne des Wortes zu einfach. Dafür sind hier zu viel Atmosphäre und Ambiente Elemente vorhanden, wobei die Vocals meist als kalte Mark durchdringende Schreie und "Laut-Fetzen" zu vernehmen sind. Das Album startet mit "Where You Live Again" sehr ruhig und ambient, nach 1 1/2 Minuten preschen dann aber die Gitarren nach vorn, das Schlagwerk erhöht die Schlagzahl und die oben erwähnten Schreie dringen dir in Mark und Bein. Hin und wieder gehen die Vocals auch in den Growl-Bereich, was aber eher spärlich ist. Die Nummer schwankt dabei immer zwischen ambienten und brachialen Parts, wobei der ganze Song von einer atmosphärischen Stimmung getragen wird. Diese atmosphärische Stimmung findet sich in jedem Song der Platte, auch wenn man mal ruhigere Fahrwasser wählt und mit den wenigen Momenten aufwartet, in denen es verständliche Vocals gibt, die auch mal klar vorgetragen werden. Wie z.B. in "Night Forest", welcher allerdings am Ende mit ebenso brachialen Passagen in Erscheinung tritt, wie auch die anderen Stücke der Platte.

Was direkt beim ersten Durchlauf auffällig ist; das Hauptaugenmerk liegt hier ganz klar auf der Musik. Die Vocals sind deutlich in den Hintergrund gemischt und kommen eigentlich nur in ruhigen Momenten, wie im erwähnten "Night Forest" oder auch im folgenden "Woods Of Sorrow", weiter nach vorn. Wobei sich der Klargesang in letzterem etwas schief anhört und dadurch den "Wohlklang" des Ganzen stört. Die weichen Vocals in "Nothing" hingegen passen sehr schön zur atmosphärischen Ausrichtung und der sanften Note in den ruhigen Momenten.

Trotz des ähnlichen Aufbaus der Stücke und einem gewissen monotonen Touch, wird durch Tempowechsel, Breaks und Unterschiede in der Intensität der Musik, genug Abwechslung erzeugt. Auch sind alle Songs des Albums teilweise mit einer "flirrenden" Gitarrenspur unterlegt, die sehr ähnlich kling, was aber irgendwie die Zusammengehörigkeit der Nummern widerspiegelt. Dies betont die atmosphärische Note sehr gut, wozu auch die dynamische Produktion beiträgt.

Fazit:
Enisum haben mit "Forgotten Mountains" ein starkes Black Metal Album mit hohem Ambient Faktor am Start. Dieses Album besticht mit "zarter" Atmosphäre und brachialer Wucht gleichermaßen und nimmt den geneigten Hörer direkt mit auf die Reise. Wer sich einmal drauf einlässt, wird nicht umhin kommen, sich gefangen nehmen zu lassen und bis zur letzten Sekunde zuzuhören, um dann direkt von vorn zu beginnen.

Punkte: 8/10

Anspieltipp: alles

Tracklist:

01. Where You Live Again
02. Forgotten Mountains
03. Night Forest
04. Woods Of Sorrow
05. Nothing
06. Galaverna
07. Pure Sadness
08. The Wind Smells Of Yo

Lineup:

Lys - Guitars, Vocals
Ephelin - female Vocals
Leynir - Bass
Dead Soul - Drums

https://www.facebook.com/enisum
https://www.enisum.eu

Autor: Thomas

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Band: Tulus (N)
Genre: Black Metal
Label: Soulseller Records
Album Titel: Fandens Kall
Spielzeit: 32:16
VÖ: 17.02.2023

Mit "Fandens Kall" bringen Tulus, welche sich bereits 1991 in Oslo gründeten, ihr siebtes full-lenght Album in die Plattenläden. Das Cover stach mir sofort ins Auge und so musste ich mir das Ganze mal genauer ansehen. Ein reißender Fluss inmitten der rauen Natur Norwegens und die Farbauswahl erschaffen eine bedeckte Stimmung.

Im Grunde genommen passt dies auch wunderbar zur musikalischen Darbietung des Trios. Der erste Song, zugleich der Titeltrack, erschafft gleich zu Beginn eine Atmosphäre, welche über die gesamte Dauer der Scheibe erhalten bleibt. Ich finde mich in der tiefen Wildnis Norwegens wieder. Die Luft ist kalt und rau, der Wald wirkt trostlos und das einzige was die Stille aufbricht, ist eine leichte verstimmte Klampfe, welche aus der Ferne durch die Dämmerung kriecht.

Nicht dass die Scheibe ruhig ist. Ganz im Gegenteil, die Scheibe geht mit ihrem aggressivem Grundgerüst sogar gut voran. Dennoch kommen immer wieder Akustik Gitarren zum Einsatz welche genau zu dieser Atmosphäre beitragen. Der rauchig-rotzige Gesang legt sich dabei perfekt in das Klangfundament der zumeist sehr dunklen Gitarrenriffs.

"Samuelsbrenna" ist ein gutes Beispiel für das musikalische Spektrum der Norweger. Moderne Element halten durch elektronische Klänge und Verzerrungen Einzug, während "Barfrost" als letzter Song der Scheibe, diese auch langsam auslaufen lässt und nicht mehr wirklich fahrt aufnimmt. Das Gesamtwerk hätte für meinen Geschmack noch etwas länger ausfallen können.

Fazit:
Mit "Fandens Kall" haben die drei Norweger von Tulus ein abwechslungsreiches Album eingespielt. Der Sound ist aggressiv aber nicht überladen, sodass die Atmosphäre im Vordergrund steht, und mit akustischen Elementen rundet Tulus den Silberling gekonnt ab.

Punkte: 7,5/10

Anspieltipp: alles

Tracklist:

01. Fandens Kall
02. Lek
03. Slagmark
04. Allstott
05. Israk
06. Samuelsbrenna
07. Sjelesmerte
08. Bloddrapesvermer
09. Snomyrke
10. Barfrost

Lineup:

Blodstrup - Vocals, Guitars
Crowbell - Bass
Sarke - Drums

https://www.facebook.com/TULUSband

Autor: Yannick

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Band: Air Raid (S)
Genre: Heavy Metal
Label: High Roller Records
Album: Fatal Encounter
Spielzeit: 37:29
VÖ: 24.02.2023

Die 2009 gegründeten Air Raid haben sechs Jahre nach "Across The Line" einen neuen Silberling am Start. "Fatal Encounter" nennt sich das neue Werk der Schweden und wird Ende Februar über High Roller Records veröffentlicht. Bereits der Vorgänger konnte mich überzeugen, also war ich nun umso gespannter, was mich auf der aktuellen Scheibe erwartet.

Mit "Thunderblood" legt der Fünfer gleich ordentlich los und die Axtfraktion, nach wie vor bestehend aus Andreas Johansson und Magnus Mild, feuert knackige Riffsalven ab. Fredrik Werner, der nun bereits das zweite Album gesanglich begleitet, präsentiert sich in Höchstform. Kraftvoll-kernig erschallt seine Stimme und fügt sich harmonisch in die metallische Klangwand ein.
Energiegeladene Gitarren-Soli und herrliche Riffs sorgen im Zusammenspiel mit eingängigen Melodien für ein kurzweiliges Hörvergnügen. Eingebaute Tempo- und Rhythmuswechsel sorgen für Abwechslung und Dynamik im Albumverlauf. Begleitet wird das Ganze von feinen Basslinien und präzisem Trommelgewirbel.

Wie bereits auf dem Vorgänger wird im Mittelteil mit "Sinfonia" wieder ein reines Instrumental eingebaut, welches die zweite Albumhälfte einleitet. Hier gibt es starke Nummern wie "Edge Of A Dream" oder das geniale "One By One" auf die Lauscher, welche sich direkt zu meinen Anspieltipps gesellt haben.
Zu guter Letzt wird mit "Pegasus Fantasy" noch ein interessantes Cover dargeboten. Hier wurde das Intro einer japanischen Manga-Serie ins metallische Gewand gehüllt, was sich durchaus hören lassen kann.

Fazit:
Air Raid zelebrieren auch auf ihrem neuesten Schaffenswerk klassisch straighten Heavy Metal, der mit eingängigen Songstrukturen und raffinierten Riffsalven punkten kann. Verspielte Melodieläufe und die wirklich starke Gesangsarbeit, können auf ganzer Linie überzeugen und mich werden definitiv noch für längere Zeit ein paar Ohrwürmer verfolgen.

Punkte: 8/10

Anspieltipp: See The Light, Edge Of A Dream, One By One

Tracklist:

01. Thunderblood
02. Lionheart
03. In Solitude
04. See The Light
05. Sinfonia
06. Edge Of A Dream
07. Let The Kingdom Burn
08. One By One
09. Pegasus Fantasy

Lineup:

Fredrik Werner - Vocals
Andreas Johansson - Guitars
Magnus Mild - Guitars
Jan Ekberg - Bass
William Seidl - Drums

https://www.facebook.com/AirRaidOfficial

Autor: Eva

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Band: Majesties (S/USA)
Genre: Melodic Death Metal
Label: 20 Buck Spin
Album Titel: Vast Reaches Unclaimed
Spielzeit: 38:38
VÖ: 03.03.2023

Auch das Jahr 2023 beginnt vielversprechend, zumal sich die Masterminds von Obsequiae und Inexorum zusammengetan haben, um ein Projekt unter dem Banner Majesties zu starten, in dem sie (laut Beipackzettel) dem schwedischen Death Metal frönen. Das Ganze wird angepriesen mit einem ausgesprochen ansprechenden Artwork, aus der Feder von J. Castellano, welches an ein Sci-Fi Version von Mordor anmutet.

So weit so vielversprechend. Und völlig kompromisslos wird auch ohne langes Intro direkt drauf losgeprügelt. Schnell kristallisiert sich heraus, dass diese Scheibe von der Gitarrenarbeit, vom Riffing, wie auch vom Songwriting her, genauso aus Schweden der 90er hätte stammen können. Die Melodien sind teils folkig angehaucht, eingängig und fast mit leichtem Viking-Touch. Die Riffs bestehen vornehmlich aus melodiösen Stakkatos, welche im Wechsel mit Palm Mutes im Mid-Tempo gnadenlos nach vorne stampfen, während sie von der unermüdlichen Schlagzeugmaschinerie vorangetrieben werden.

Was dem ganzen Musikalischen, was man irgendwie schon zig mal von zig Bands gehört hat, jedoch ein gewisses Alleinstellungsmerkmal verleiht, ist der keifende, schwarzmetallisch anmutende Gesang des Sängers und Multiinstrumentalisten Anderson. Dieser steht irgendwie durchweg im Kontrast zu den heroischen Melodien, da er stets eine verzweifelte, hoffnungslose Note mit sich bringt, was insgesamt jedoch aus einem unerfindlichen Grund ein unglaublich rundes Gesamtklangbild kreiert.

Die Gitarrenfraktion steuert hier und da ein virtuoses Solo bei (z. B. "Seekers Of The Ineffable", "Ciety Of Nine Gates"), jedoch bewegt sich die Scheibe auf einem konstanten Niveau, ohne Ausbrüche nach oben oder unten. Es ist zwar durchweg ein recht hohes Niveau, jedoch stellt sich nach mehrmaligem Hören eine gewisse Eintönigkeit ein, was vermutlich vor allem der Tatsache geschuldet ist, dass die Songs alle in einem ähnlichen Tempo vor sich hinprügeln. Einzig "Sidereal Spire" sticht hier durch seinen schleppenden Dreiertakt und seinem schwarzmetallischen Flaire etwas hervor. Ich kann mir jedoch durchaus vorstellen, dass "Vast Reaches Unclaimed" live ein absolutes Brett sein wird. Auf einem Festival und einer familiären Bühne zündet die Musik des Trios bestimmt von der ersten Sekunde an.

Der Sound ist absolut zweckdienlich. Die Produktion kann zwar mit modernen Sound-Standards nicht mithalten, jedoch ist der Sound wahrscheinlich bei dem Gesamtkonzept der Scheibe, nämlich eine Hommage an den 90er Schweden Death Metal zu sein, absichtlich (und zu recht) so gewählt worden.

Fazit:
"Vast Reaches Unclaimed" hält genau das, was es vorgibt zu sein. Eine saustarke Scheibe im Stil des schwedischen Melodeath Metals. Es gibt keine großen Überraschungen, keine großen Experimente, sondern einfach nur eine gute halbe Stunde nach vorne geprügeltes Riffing, gepaart mit mächtigen Melodien und keifendem Gesang, der Majesties den gewissen Wiedererkennungswert verleiht. Ein Album, das hoffentlich auf die Bühnen der Welt hinausgetragen wird!

Punkte: 7/10

Anspieltipp: In Yearning, Alive, Sidereal Spire

Tracklist:

01. In Yearning, Alive
02. The World Unseen
03. Our Gracious Captors
04. Verdant Paths To Radiance
05. Across The Neverwhen
06. Seekers Of the Ineffable
07. Sidereal Spire
08. Temporal Anchor
09. City Of Nine Gates
10. Journey's End

Lineup:

Tanner Anderson - Vocals, Guitars, Drums
Carl Skildum - Guitars
Matthew Kirkwold - Bass

Autor: Sepp

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Band: Ocean Of Grief (GR)
Genre: Melodic Doom Death Metal
Label: Personal Records
Album Titel: Pale Existence
Spielzeit: 47:11
VÖ: 03.03.2023

Ocean Of Grief ist ein Sextett aus der griechischen Hauptstadt, das bereits auf eine neunjährige Vergangenheit zurückblicken kann. Bereits seit der ersten EP haben sich die Athener dem schleppenden Doom Death Metal verschrieben und veröffentlichen nun ihr zweites Full-length Werk "Pale Existence".

Bereits nach den ersten Takten des Openers, die mehr als Intro fungieren, machen Ocean Of Grief deutlich, dass sie sich durchaus auch mit Genregrößen wie beispielsweise Ahab messen können. Der Sound, beziehungsweise der Kompositionsstil, lässt sich am besten mit dem Wort "fett" beschreiben. Klare, schleppende, massive Drums bilden mit dem groovigen, tiefen Bass ein Fundament, auf dem eine mächtige Wand aus Gitarren im steten Wechsel zwischen zarten Melodien und zermürbenden Dissonanzen thront. Auch die bewusst eingesetzten Wechsel von cleanen Parts (wie beispielsweise im Mittelteil von "Dale Of Haunted Shades") lassen die fetten, alles zermatschenden Riffs, die im Kontrast dazu stehen, gekonnt hervorstechen.

Des Weiteren gilt es den ultra tiefen Gesang Oikonomopoulos' hervorzuheben, der unbeirrt durch den tiefen Matsch aus Melancholie und Hass watet, den die Instrumentalfraktion unentwegt kredenzt. Zwar wäre an der einen oder anderen Stelle vielleicht ein cleaner Gesangspart zweckdienlich gewesen, jedoch ist der Gesang allgemein eher spärlich eingesetzt, sodass dies nicht so sehr ins Gewicht fällt.

"Pale Existence" bewegt sich durchweg auf einem recht hohen Niveau. Zwar ist o. g. "Dale Of Haunted Shades" insgesamt durch seine inkonsequent verspielte Komposition eher eine leichte Durststrecke, jedoch wird dies durch das darauffolgende Highlight "Unspoken Actions" wieder mehr als wettgemacht. Verträumte cleane Gitarren, grandiose Melodien, gnadenlos stampfende Riffs; der Song enthält einfach alles, was das dunkle Herz begehrt.

Wer dann am Ende dieses Songs gefühlsmäßig komplett am Boden angekommen ist, wird sich freuen, dass genau dort weiter gematscht wird. "Imprisoned Between Worlds" ist absolut widerlich, stampft hoffnungslos nach unten, wird regelmäßig von zermürbenden Dissonanzen gepeinigt und endet in einem minimalistischen, melancholischen Gitarrensolo. Besonders passend sind hier auch die sonst teilweise etwas "übermotiviert" klingenden Bass-Spuren, die dem sonst eher schleppenden Riffing eine gewisse Aufgewühltheit verleihen.

Nach einigen weiteren musikalischen Höhe- und gefühlsmäßigen Tiefpunkten mündet das Album, über den wieder etwas aufgesetzt verspielten Titeltrack, in dem absolut schleppenden "Undeserving", welcher den Hörer doch eher zermürbt zurücklässt. Man hat definitiv eine gute Dreiviertelstunde eine Achterbahn der Gefühle durchlebt, doch langfristig fräst sich keine Melodie im Kopf fest und auch der Wiedererkennungswert der Band an sich bleibt leider aus, da sich kein wirkliches Alleinstellungsmerkmal etablieren kann.

Die Produktion lässt überhaupt nichts zu wünschen übrig. Alle Instrumentalisten, jeder Sound kommt genauso durch, wie es von dem Arrangeur gewollt scheint und auch die Kontraste zwischen laut und leise sind ebenso präsent, wie es sein muss, ohne dass die leisen Parts zu leise oder die lauten zu laut sind.

Fazit:
"Pale Existence" ist ein bockstarkes Album, welches zwar an der einen oder anderen Stelle etwas merkwürdig wirkt, diese Stellen jedoch mit grandiosen Highlights wie den untenstehenden Anspieltipps wieder wett macht. Alles in allem eine absolute Empfehlung an jeden Verfechter des doomigen Metals!

Punkte: 8/10

Anspieltipp: Unspoken Actions, Imprisoned Between Worlds

Tracklist:

01. Poetry For The Dead
02. Dale Of Haunted Shades
03. Unspoken Actions
04. Imprisoned Between Worlds
05. Cryptic Constellations
06. Pale Wisdom
07. Undeserving

Lineup:

Charalabos Oikonomopoulos - Vocals
Dimitra Zarkadoula - Guitars
Filippos Koliopanos - Guitars
Aris Nikoleris - Keyboards
Giannis Koskinas - Bass
Thomas Motsios - Drums

https://www.facebook.com/oceanofgriefgr

Autor: Sepp

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Band: Sortilège (F)
Genre: Heavy Metal
Label: Verycords
Album Titel: Apocalypso
Spielzeit: 46:58
VÖ: 03.03.2023

Die Wurzeln der französischen Metalband Sortilège reichen ins Jahr 1981 zurück, in dem sich die Band als Trio zusammenfand und bis Mitte der 1980er in der französischen Metalszene einen Namen machte. 1986 folgte dann die Auflösung. Sänger Christian Augustin fand im Jahr 2019 jedoch neue Mitstreiter und so trat er mit runderneuertem Lineup auf dem Keep It True Festival bei uns auf. Es folgten ein Plattenvertrag und, neben diversen Auftritten, ein Album mit meist alten Titeln.

Am 03.03. erscheint nun mit "Apocalypso" das neue Studio Album mit 10 neuen Titeln. Der Opener "Poseidon" wirft einen, nach kurzem Drum-Intro auf den Toms, gleich mitten ins Geschehen. Die sehr druckvoll aufspielende Band legt richtig los, die Gitarren bekommen ihre Parts stets gut in die Songs eingebettet, ohne ewig auszuarten.

Über allem thront die schön aggressive Stimme von Sänger Christian Augustin, die wirklich perfekt zur Musik passt. Das ganze Album hindurch wechseln sich schnelle und langsamere Songs ab, die mit Spielzeiten von teils über 7 Minuten epische Länge erreichen. Dabei sorgen innerhalb der langen Songs eingestreute Breaks für Abwechslung. Trotzdem hätten diese Songs etwas gekürzt werden können, ohne dadurch an Wirkung zu verlieren.

Musikalisch besticht die Truppe durch einen herrlichen Breitwand-Sound, der dennoch nicht überladen wirkt, sondern stets gut zum jeweiligen Song passt. So finden sich etwa auf "Derrière Les Portes De Babylone" orchestrale Effekte und fernöstliche Klänge. Den Titel kann man etwa mit "The Gates Of Babylon" von Rainbow vergleichen. In die Songs eingestreute Rock 'n' Roll Riffs, etwa bei "Vampire", sorgen auf dem Album für zusätzliche Überraschungen.

Ab und zu setzt die Band auch Effekte ein. So beginnt etwa "Attila" mit einem Nebelhorn und hier und da ist ein Hall über die Musik gelegt. Das verstärkt die Stimmung, welche durch die Songs erzeugt wird. Die Musik steht immer im Vordergrund. Die Gitarren hätte ich mir höher gewünscht. Die eher tief gestimmten Sechssaiter sorgen immer für einen gewissen Bremseffekt in den Titeln, insbesondere bei "Attila", das mir mit seinem schleppenden Rhythmus ohnehin nicht so gut gefällt. Das finde ich schade, denn sonst ist die Produktion sehr gut gelungen. Niemand ist zu sehr in den Hinter- oder Vordergrund gemischt. Mitgewirkt hat auf dem Album noch Stephane Buriez, Sänger und Gitarrist der französischen Metal Band Loudblast.

Ich weiß nicht, ob eine Veröffentlichung auf Vinyl geplant ist, aber das Album sollte m.E. immer als Ganzes gehört werden, wofür sich Vinyl einfach sehr gut eignet.

Fazit:
Mit "Apocalypso" legen Sortilège einen echten Kracher vor. Trotz der kleinen Kritikpunkte ist das Werk richtig gut gelungen. Die Songs zünden nicht alle gleich gut, aber unterm Strich macht "Apocalypso" viel Spaß. Das Werk dürfte vor allem alle ansprechen, die klassischen Metal mögen.

Punkte: 8,5/10

Anspieltip: Poseidon, Vampire, Apocalypso

Tracklist:

01. Poseidon
02. Attila
03. Derrière Les Portes De Babylone
04. Le Sacre Du Sorcier
05. La Parade De Centaures
06. Walkyrie
07. Encore Un Jour
08. Trahison
09. Vampire
10. Apocalypso

Lineup:

Christian "Zouille" Augustin - Vocals
Bruno Ramos - Guitars
Olivier Spitzer - Guitars
Sébastien Bonnet - Bass
Clément Rouxel - Drums

Guest Musician:

Stephane Buriez (Loudblast, Myrath) - unknow on Attila and La Parade De Centaures
Kévin Codfert (Adagio) - Keys on Apocalypso

https://www.facebook.com/SortilegeWithZouille
http://www.sortilege.website

Autor: Udo

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