REVIEWS 2022 VON DER METAL ONLY REDAKTION

Hier könnt ihr euch über bekannte Bands, ihre neuen Alben, ihre Fehltritte ... auslassen

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gelal
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Re: REVIEWS 2022 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Whirlwind (E)
Genre: Heavy Metal
Label: Fighter Records
Album Titel: 1714
Spielzeit: 51:05
VÖ: 22.11.2022

Aus Spanien kommt neuer Schwermetall mit dem Namen Whirlwind. Nicht zu verwechseln mit ihren Landsleuten Whirlwind Storm. Mit "1714" feiert die Band Anfang November 2022 ihren musikalischen Einstand bei dem Label Fighter Records aus Madrid.

Atmosphärisch beginnt das Intro dieser Scheibe. Epische Gitarrenklänge bauen sich akustisch schön auf und steigern sich angezerrt, bis es mit "The Call" auch gleich richtig losgeht. Treibende Gitarrenmelodien und ein nicht weniger zackiges Schlagzeug läuten den Silberling ein. Alles mit schön viel Hall in der Aufnahme. Dazu gesellt sich noch die klare, leicht angeraute und höhere Stimme von Hector. Ab und zu kommen dann noch seine Kollegen für kleinere, mehrstimmige Intonierungen dazu. Auch sind immer wieder feine "Eierkneif"-Screams zu vernehmen.

Ansonsten sind die Songstrukturen doch sehr bekannt und vorhersehbar. Dies mag nicht unbedingt schlecht sein, reicht aber selbst für ein Debüt nicht aus, zumal es schon etliche gute Klone von Running Wild gibt (siehe Blazon Stone, Rocka Rollas etc.).

Was wirklich herausragend an der Scheibe ist, ist der Gesang, welcher durchaus Wiedererkennungswert haben könnte, wenn die Mucke mehr Eigenständigkeit besäße. Zwar versuchen die Spanier immer wieder in einzelnen Teilen der Songstrukturen das Blatt zu wenden, verfallen aber vom Riffing her immer wieder in den Kopier-Modus. Hier ist noch ganz viel Luft nach oben!

Fazit:
Egal, wie ich es drehe und wende, die Riffs und Songstrukturen erinnern ganz deutlich an die glorreichen Tage von Running Wild. Gesanglich sind die Nummern aber in anderen Tonlagen zu finden und wirken sehr episch im Gesamtbild. Eine durchaus akzeptierbare Huldigung an die Bande von Rock 'n' Rolf, nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Punkte: 6,5/10

Anspieltipp: Rebels Arise! Tortue, Knife & Fire, The Bastard Duke

Tracklist:

01. 1714 (Intro)
02. The Call
03. Under Siege
04. Rebels Arise!
05. Torture, Knife & Fire
06. Gallows Tithe
07. Cannons Of Infuriation
08. The Bastard Duke
09: Immortal Heroes
10. Red September
11. Echoes Of Time

Lineup:

Héctor Llauradó - Vocals
Artur - Guitars
Mark Wild - Guitars
Jordi - Drums

https://www.facebook.com/whirlwindheavymetal

Autor: Blacky

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Band: In The Woods... (N)
Genre: Avantgarde / Progressive Rock / Metal
Label: Soulseller Records
Album Titel: Diversum
Spielzeit: 49:39
VÖ: 25.11.2022

Mit "Diversum" bringen die Norweger In The Woods... bereits ihr sechstes Full-lenght Album auf den Markt. Konnte man in früherer Vergangenheit noch düster-kalten Black oder Pagan Metal von den Skandinaviern erwarten, bekommt man heute jedoch Avantgarde Progressive Rock mit einschlägigen Metalelementen geboten.

Das Quintett startet furios in den Langspieler. "The Cowards Way" beginnt mit leichten Gitarrenklängen und baut dann langsam an Stimmung und Geschwindigkeit auf. Die Atmosphäre würde ich als düster mit einem Schwarzmetalleinschlag beschreiben. Gutturaler Sprachgesang wechselt sich mit einem klar gesungenen Refrain ab, der wie ein Sonnenstrahl durch die vom Wind zerborstenen Baumkronen bricht. Das beschreibt das Grundgerüst der Songs ganz gut. Auch "Moments" steht dem in nichts nach. Hier gefallen mir allerdings besonders die brachialen, tief gestimmten, Gitarrenparts, welche ein stählernes Fundament um das Wurzelwerk der Tieftöner gießen. Einzig das Keyboard kommt etwas sporadischer daher, sodass es zu keinem Zeitpunkt zu dick aufträgt.

"The Malevolent God" und "A Wonderful Crisis" entwickeln über die Spielzeit eine gewisse Eigendynamik, sodass kaum auffällt, dass man immer noch den gleichen Track hört. Wie ich finde; genau das, was solche Longplayer brauchen. Musik-Legenden der Vergangenheit haben es bewiesen: Durch Ideenreichtum und Individualität können auch Songs mit Spielzeiten von über fünf Minuten durchaus einschlagen.

Besonderes Albumhighlight ist für mich der Song "Master Of None". An Härte von keinem der anderen zu übertreffen und ebenso melodisch komponiert. Man merkt, dass der Silberling lange geschliffen wurde, bevor er uns präsentiert wurde. Die Kompositionen wirken ausgereift und aussagekräftig. Musikalisch makellos umgesetzt und letztendlich gut abgemischt, macht dieses Album richtig Laune. Und Bernt Fjellestad ist einfach Bernt Fjellestad. Mit seiner kernig-voluminösen Stimme und einer eindrucksvollen Reichweite haucht er jedem Song seinen eigenen Geist ein.

Fazit:
"Diversum" ist nicht nur eine düstere Scheibe, welche mit dem Klangfundament von atmosphärischem Black Metal aufwarten kann. Gleichermaßen energiegeladen und vorantreibend sind die Refrains, welche eine ganz besondere Stimmung erschaffen. Die Mischung dieser Stile erschafft einen schönen Kontrast. Wer sowohl an freundlichen Melodien, als auch an harten Riffs Freude findet, sollte hier zugreifen.

Punkte: 8,5/10

Anspieltipp: alles

Tracklist:

01. The Coward's Way
02. Moments
03. We Sinful Coverge
04. The Malevolent God
05. A Wonderful Crisis
06. Humanity
07. Master Of None
08. Your Dark

Lineup:

Bernt Fjellestad - Vocals
Bernt Sorensen - Guitars
Kare Andre Sletteberg - Guitars, Keyboards
Nils Olav Drivdal - Bass, Keyboards
Anders Kobro - Drums

https://www.facebook.com/inthewoodsomnio

Autor: Yannick

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Band: Lee Aaron (CDN)
Genre: Hard Rock
Label: Metalville
Album Titel: Elevate
Spielzeit: 42:54
VÖ: 25.11.2022

Im Alter von 15 Jahren kam Karen Lynn Greening zum Heavy Metal. Sie stieß auf die Band Lee Aaron, welche ihren Bandnamen aus der Jeansmarke Lee und dem Vornamen des Produzenten Aaron Spelling zusammenwürfelte. Zuerst lediglich als Backround Sängerin, steht Karen Lynn Greening heute, satte 45 Jahre später, als etablierte Künstlerin und Frontfrau mit "Elevate" auf der Matte.

Ich benötigte nicht viele Takte, um dieses Album als waschechtes Hard Rock-Werk mit ordentlichem Old-School-Feeling zu enttarnen. Ein Sound, welcher nicht übermäßig klar filtriert wurde, und ein leichter Hall, welcher die Songs untermalt, vermitteln somit das Gefühl von einem Live-Auftritt in einer guten Kneipe. Das soll gar nicht negativ klingen. Im Gegenteil. Ich finde mich mit einem guten Drink an der Bar wieder.

Die Gitarrenriffs werden gut in Szene gesetzt und fallen keinesfalls zu aufdringlich aus. Ab und an wird auch ein Keyboard zum Einsatz gebracht und bringt eine gewisse Eleganz ein. Das kann man in "Freak Show" bei genauem Hinhören ganz gut wahrnehmen. Mit seinem eingängigen Refrain ohne Zweifel auch einer meiner Lieblingslieder der Scheibe. Melodische Refrains, welche auf abwechslungsreiche Strophen folgen und durch ein Zwischenspiel bereichert werden, genau das ist eben Hard Rock. Ebenso bringt die Violine in "Spitfire" eine Ladung frischen Wind mit sich. Die Stimmfarbe von Lee Aaron ist stilecht und passt hervorragend zum Komponierten. Einen gewissen Zuschuss im Klangvolumen der Tieftöner hätte ich mir allerdings noch gewünscht. Gegen Ende vom bereits genannten "Spitfire" kam der Sound dann noch deutlich reifer als auf den restlichen Songs daher.

"Red Dress", welches ich als waschechte Ballade einordnen würde, sticht deutlich aus dem Langspieler heraus. Auch die ruhigeren Töne stehen dem Quartett. Davon hätte ich mir durchaus noch mehr vorstellen können. Ein aussagekräftiges Beispiel für den Facettenreichtum dieser Kompositionen. Etwas mehr Experimentierfreude in dieser Richtung hätte dem Album noch einen deutlichen Schliff gegeben.

Fazit:
Ein gut komponiertes Hard Rock-Album mit ordentlichem Old-School-Sound. Lee Aaron und ihre Wegbegleiter zeigen, dass der Rock der 70er und 80er immer noch lebendig ist. Mit "Elevate" knüpft Lee Aaron gut an ihre bisherigen Werke an, hat aber auch keinen Halt vor der Weitereinwicklung gemacht. Rockig und direkt, aber auch mit ruhigeren Passagen, welche durchaus überzeugen können.

Punkte: 8/10

Anspieltipp: Rock Bottom Revolution, Freak Show, Red Dress

Tracklist:

01. Rock Bottom Revolution
02. Trouble Maker
03. The Devil U Know
04. Freak Show
05. Heaven's Where We Are
06. Still Alive
07. Highway Rome
08. Red Dress
09. Spitfire Women
10. Elevate

Lineup:

Lee Aaron - Vocals
Sean Kelly - Guitars
Dave Reimer - Bass
John Cody - Drums

https://www.facebook.com/LeeAaronMusic
https://www.leeaaron.com

Autor: Yannick

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Band: Written In Bood (NL)
Genre: Melodic Death Metal
Label: Trollzorn Records
Album Titel: Written In Blood
Spielzeit: 45:50
VÖ: 01.12.2022

Gegründet Ende 2019 von ex-God Dethroned Bassmann Bert "Beef" Hoving, beglücken uns die Niederländer Written In Blood Anfang Dezember mit ihrem selbstbetiteltem Debüt. Vom Label angekündigt als Melodic Death Metal und von der Band als Dutch Death Metal bezeichnet, trägt die Musik des Quartetts durchaus auch eine schwarze Färbung.

Neben europäisch geprägten Death Metal Riffs gibt es immer wieder sägende und "flirrende" Gitarren, wie man sie aus dem melodischem Black Metal kennt. Auch die Vocals sind ziemlich schwarz angehaucht und kommen meist kehlig-gurgelnd daher. Die Grundausrichtung bleibt dabei aber immer im melodischen Death Metal.

In fast jedem Stück gibt es prägnante Riffs, welche sich regelrecht ins Hirn fressen. Das Schlagwerk ist ebenfalls ein sehr prägendes Element und weiß mit ordentlichen Druck die Songs anzuschieben. Dabei schafft man es nicht nur mit amtlichen Doublebass-Attacken zu glänzen, sondern hat auch immer wieder einen schön stampfenden Groove in petto. Dass auch der Bass nicht zu kurz kommt, braucht man wohl nicht extra erwähnen, wenn Gründer und Kopf der Band ein Bassmann ist. Trotz der Präsenz des Instruments dominiert es nicht, sondern ist schön in die Nummern intergiert, wenn man mal vom Album abschließenden instrumentalen "Return Of The Ancient Gods" absieht, welches ohne diesen wirklich sehr fetten Bass wahrscheinlich gar nicht einen so bleibenden Eindruck hinterlassen würde.

Neben dem Beschriebenen wartet das Album mit extrem viel Abwechslung auf. Tempowechsel und Breaks geben sich die Klinke in die Hand und wissen immer für Aha-Momente zu sorgen. Markige Death-Riffs und feine Leads bilden mal eine Symbiose, mal einen stimmigen Kontrast zueinander. Soli setzen immer wieder Akzente und selbst großartige Melodien finden sich auf der Scheibe. Ein Stück wie "Witte Wieven" ist dabei wohl das Eingängigste, hat eine eher black-metallische Klangfarbe und hätte auch auf einem Album der Schweden Siebenbürgen (leider Geschichte) zu "Delictum"-Zeiten (2000) Platz gefunden. Auch die eingebauten Samples, wie wiehernde Pferde, klirrende Schwerter oder prasselnder Regen und "spoken Words" sind geschickt eingearbeitet worden und wissen Akzente zu setzen.

Lyrisch begibt man sich in Wälder und Moore zu germanischen, heidnischen Zeiten und vertont diese Geschichten so geschickt, dass man sich das auch als Film vorstellen kann. "Ghouls Of The Forest" lässt dich fast die Gespenster/Geister in deinem Nacken spüren. Und wenn am Anfang des groovig treibenden "Thrown Into The Bog" der "singende" Typ durch den Wald stampft und was ins Moor/Wasser wirft, dann hast du garantiert einen menschlichen Körper vor Augen, der da versinkt. Zudem sind die Vocals relativ gut verständlich, wenn man richtig hinhört.

Auch auf technischer Seite gibt es nichts auszusetzen, Produktion und Mix sind mehr als nur gelungen und überzeugen genauso wie die Musik selbst. Die Instrumente lassen sich klar differenzieren und auch die Klangfarbe ist sehr ausgewogen. So möchte man, dass ein Album mit dieser Genre-Ausrichtung klingt. Einziger Wermutstropfen ist die über 6 min lange Pause im Instrumental am Ende des Albums, wenn zwischen Minute 3:30 und 9:35 gar nichts passiert, um dann ein bisschen Wind und ein paar "krächzende Moorleichen" zu präsentieren.

Fazit:
Auch wenn "Written In Blood" ein Band-Debüt ist, so darf man nicht vergessen, dass man es mit gestanden Musikern zu tun hat, die wissen, was sie da tun. Nichtsdestotrotz haben wir es mit einem bärenstarken Album zu tun, welches mit großen Kompositionen aufwartet und viel Abwechslung und eingängige Stücke zu bieten hat. Man beweist eindrucksvoll, dass man auch ohne Highspeed mächtig und drückend aus den Boxen kommen kann. Written In Blood kicken dich mit einem fetten Tritt in die heidnischen Zeiten unserer Urväter zurück und vermögen es, dir damit die Stücke ins Hirn zu fräsen. Hier klingt so mancher Titel noch eine ganze Weile nach, nachdem der Player aus ist.

Punkte: 9/10

Anspieltipp: alles

Tracklist:

01. Slithering Snakes
02. Written In Blood
03. Germanic
04. Wilde Jacht
05. Ghouls Of The Forest
06. Thrown Into The Bog
07. Witte Wieven
08. Heathens We Are
09. Return Of The Ancient Gods

Lineup:

Bert "Beef" Hoving - Bass, Vocals
Marcel Heutink – Guitars
Jeffrey Zwart - Guitars
Jos Eggens - Drums

https://www.facebook.com/bloodwritten
https://www.writteninblood.nl

Autor: Thomas

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Band: Hammers Of Misfortune (USA)
Genre: Prgoressive Thrash Metal
Label: Cruz Del Sur Music
Albumtitel: Overtaker
Spielzeit: 43:56
VÖ: 02.12.2022

Seit nun mehr sechs Jahren war es still um die US-Thrasher Hammers Of Misfortune. Nun können sich Fans allerdings endlich auf ein neues Album freuen. Dabei hatte John Cobbett, Gitarrist und kreativer Kopf der Formation, ursprünglich gar nicht vor, ein neues Hammer of Misfortune Album zu schreiben. "Overtaker", wie die neue Platte heißt, war eigentlich als ein Nebenprojekt geplant. Erst im Entstehungsprozess wurde Cobbett klar, dass er hier ein Hammers... Album schreibt.

Stilistisch ist die Platte allerdings etwas anders als frühere Veröffentlichungen der Hammers. Dem Thrash blieben sie dabei zwar treu, allerdings finden sich auf "Overtaker" viele progressive und psychedelische Elemente. Besonders stark sind diese Einflüsse beispielsweise im Titel "Don't Follow The Lights". Der psychedelische Gesang von Jamie Myers hebt sich dabei deutlich von den schnellen, harten Thrash-Riffs ab.

Auch einige Gastmusiker tragen zu "Overtaker" bei. Im Song "Overthrower" zum Beispiel übernimmt mit Mike Scalzi ein alter bekannter und ehemaliges Mitglied von Hammers Of Misfortune den Gesang und das eingängige Solo des selben Tracks wurde von Tom Draper (Pounder, Spirit Adrift) eingespielt.

Fazit:
"Overtaker" ist durch die Mischung aus psychedelischem Gesang und Thrash Metal eine Scheibe, zu der man erst mal einen Zugang finden muss. Beim ersten Reinhören kam sie auch mir sehr merkwürdig vor. Hat man den Zugang allerdings gefunden, kann man einen wirkich interessanten Mix genießen. Stellenweise ist der Kontrast zwischen den Instrumenten und dem Gesang allerdings dennoch einen Tick zu groß.

Punkte: 6/10

Anspieltipp: Overtaker, Overthrower

Tracklist:

01. Overtaker
02. Sark Brennius
03. Vipers Cross
04. Don't Follow The Lights
05. Ghost Hearts
06. Outside Our Minds
07. The Raven's Bell
08. Orbweaver
09. Overthrower
10. Agressive Perfetion

Lineup

Jamie Myers - Vocals
Sigrid Sheie - Backing Vocals
John Cobbett - Guitars, Bass
Blake Anderson - Drums, Piano

https://www.facebook.com/hammersofmisfortune

Autor: Chris

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Band: Änterbila (S)
Genre: Black / Folk Metal
Label: Nordvis Produktion
Album Titel: Änterbila
Spielzeit: 27:08
VÖ: 02.12.2022

Aus Gävleborg in Schweden beehren uns Änterbila mit ihrem selbstbetiteltem Einstand. Eine Mischung aus Black- und Folk Metal wird der geneigten Hörerschaft hier versprochen. Der Bandname ist eine spezielle schwedische Schlachtenaxt. Auf dem Coverartwork hält diese eine Art geflügeltes Fabelwesen mit beiden Händen fest umschlungen. Neugierig auf den Inhalt der Platte, habe ich mich ans Lauschen der Kompositionen gemacht.

Mystisch und feierlich wird das Werk eröffnet. Streichinstrumente und sphärische Klänge hypnotisieren den Lauschenden und schaffen eine spirituelle Umgebung.
Nach dem Intro geht es mit "Hemlängtan" auch gleich in die Vollen. Eine herrlich schreddernd-frostige Klampfe, ein rasendes Schlagzeugspiel und keifig-kehliger Gesang preschen mir entgegen. In der Mitte des Songs wird das Tempo plötzlich vollends rausgenommen und eine ganz minimalistisch angezerrte Gitarre spielt ein wiederkehrendes, einprägsames Riff. Eine klare Erzählstimme in der Landessprache ertönt gegen Ende dieses Teils, bevor dann in der letzten halben Minute nochmal schön drauf losgeknüppelt wird. Dies ist übrigens auch die klare Stärke der Herren. Tempowechsel und variierende Melodie- und Gesangslinien mit häufig folkloristischen Akzenten.

Auch im weiteren Verlauf der Scheibe erschallen stampfige Mid-Tempo-Nummern und schnellere Titel mit herrlich rituellen Gitarrenläufen und klaren Gesangspassagen. Die Jungs haben ein echtes Gespür für die richtige Mischung aus musikalischer, aggressiver Härte und abwechslungsreichen Melodien. Mit "Nattens Gåvolott" gibt es zum Schluss dann noch ein verträumt wirkendes Instrumental-Outro.

Fazit:
Die schwedische Schlachtenaxt Änterbila macht für mich eine feine Mischung aus schwarzen Helheim, Isengard und folkigen Storm. Nie kitschig oder übertrieben pathetisch, sondern immer bodenständig und ehrlich. Der Anteil an Black Metal überwiegt hier deutlich, zeigt aber auch die Vielseitigkeit in den Stücken auf. Leider ist der Silberling mit 27 Minuten etwas kurz ausgefallen. Dennoch eine klare Empfehlung für schwarze Tonkunstliebhaber!

Punkte: 8/10

Anspieltipp: Södermanland, Torparens Dotter, Vita Piskan

Tracklist:

01. Vallåt Från Gnarp
02. Hemlängtan
03. 1704
04. Torparens Dotter
05. Södermanland
06. Vita Piskan
07. Äntergast
08. Nattens Gåvolott

Lineup:

Agg - Vocals
Jerff - Guitars, Vocals
Daudr - Bass
Monstrum - Drums

https://www.facebook.com/anterbila

Autor: Blacky

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Band: Veilburner (USA)
Genre: Death / Black Metal
Label: Transcending Obscurity Records
Album Titel: VLBRNR
Spielzeit: 56:19
VÖ: 02.12.2022

Wow, wo fängt man bei so einem Album an? Das US-amerikanische Duo hat mit ihrem selbstbetitelten dritten (Mach)Werk wieder mal viel Arbeit für die Rezensenten der Metalszene vorgelegt.

Angefangen mit dem stechend roten Cover, welches zwei Masken zieren, die etwas Altertümlich-Orientalisches an sich haben, aber leider trotzdem wenig aussagekräftig bleiben, können wir nur direkt weiter zur Musik selber übergehen.

Dabei ist es sehr schwer, dieses flackernde Etwas konkret zu beschreiben. Nicht umsonst stufen Veilburner sich selbst in den Experimental/Dissonant Black/Death Metal ein. Mal gibt es fett was auf die Mütze ("Lo! Heirs to the Serpent"), doch auch hier kann man sich nicht ganz frei machen von seltsamen Spielereien. Und dann gibt es sehr stark dissonante Passagen, die sich scheinbar mühelos ohne Melodien auch über ganze Songs erstrecken können ("Envexomous Hex"). Dabei wird mit so ziemlich allem experimentiert, was Saiten- und Schlaginstrumente hergeben. Diese Musik ist keine Musik für Genießer, aber für Liebhaber.

Der Fokus bei "VLBRNR" liegt sehr auf der Instrumentalisierung. Es gibt keinen Song, der nicht auf ausgedehnte Instrumentalpassagen setzt. Aber auch die Vocals selber bleiben bei der betondichten Klangwand oftmals zu blass, mit zu viel Hall unterlegt und auch zu leise. Mag das Huldigungskonzept an 80er und 90er Black Metal Bands mit Hall ohne Ende in "VI (Vulgar Incantations)" noch aufgehen, so gehen die Vocals später zum Beispiel in "None so Hideous" leider unter.

Das soll aber nicht bedeuten, dass die beiden Herren nicht wissen, was sie tun. Das wissen sie sehr genau und haben auch die nötigen Skills, um das umzusetzen. Diverse Tempowechsel von "doomig-schleppend" zu "die Drums brennen, lasst uns die Flammen niederknüppeln" sind an der Tagesordnung und treten auch gern direkt hintereinander auf ("Burning the Veil"). Um bei "VLBRNR" am Ball zu bleiben, muss man wirklich mit beiden Ohren lauschen, aber selbst das wird einem nicht leicht gemacht. Hier Favoriten herauszupicken ist in etwa so einfach, wie sich an seinen schönsten Autounfall zu erinnern. Von daher sollten die Anspieltipps mit Vorsicht genossen werden.

Mit dem über sieben Minuten langen "Ruin" geht das Album recht spacig zu Ende und unterstreicht damit nochmal die Qualitäten der Musik, auch als Soundtrack für ein abgefahrenes, dystopisches Sci-Fi-Epos zu dienen. Die progressiven und spacigen Elemente, die immer wieder hinter der "Experimental"-Fassade hervorblitzen, zeugen davon und finden im Rausschmeißer ihren Höhepunkt.

Über die musikalische Qualität haben wir nun gesprochen, bleibt noch die Produktion. Diese ist - in Anbetracht dieses Monsters - wirklich sehr gut gelungen. Die Gitarren klingen klar und direkt, der Bass ist immer zu spüren und die Drums sind ebenfalls fett und nichts zischt oder knallt, ohne dass es gewollt ist. Das allein ist schon eine Meisterleistung. Abzüge in der B-Note gibt es lediglich für den ein bisschen zu weit in den Hintergrund gemischten Gesang.

Fazit:
Veilburner haben den Vogel mal wieder abgeschossen. Mehrfach, und dann gerupft und gevierteilt. Das dritte Album bietet so viel Experimentelles, so viele sich überschlagende Konzepte, dass es den Hörer oft einfach nur an die Wand drückt. Die Klangdichte ist enorm und die Titel sind allesamt Psychotrips. Abzüge gibt es für den insgesamt etwas enttäuschenden Gesangspart, der im Mahlstrom des Wechselspiels teilweise untergeht. Aber sonst habe ich nur zwei Worte für "VLBRNR": krasser Scheiß.

Punkte: 8/10

Anspieltipp: Lo! Heirs to the Serpent, Unorthodoxagon, Repulsed by the Light

Tracklist:

01. VI (Vulgar Incantations)
02. Envexomous Hex
03. Interim Oblivion
04. Lo! Heirs To The Serpent
05. Burning The Veil
06. Unorthodoxagon
07. Repulsed By The Light
08. None So Hideous
09. Exhibitionism In Limbo
10. Ruin

Lineup:

Chrimson Infernium - Vocals
Mephisto Deleterio - all Instruments

https://www.facebook.com/veilburner

Autor: Godshand

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Band: Whiskey Ritual (I)
Genre: Black 'n' Roll
Label: Folter Records
Album: Kings
Spielzeit: 37:09
VÖ: 09.12.2022

Die im Jahre 2008 gegründeten Whiskey Ritual aus Parma, Italien, stehen mit ihrem bereits fünften Longplayer in den Startlöchern. Nach dem Vorgänger "Black Metal Ultras" kommt der neue Streich mit dem einfachen Titel "Kings" daher und wird Anfang Dezember über Folter Records veröffentlicht.

Mit dem Titeltrack geht es ohne Umschweife direkt ans Eingemachte. Pechschwarze Riffsalven, die eine gewisse Kälte ausstrahlen, dröhnen aus den Boxen, während Schreihals Dorian Bones gewohnt bissig daherkommt. Das Zusammenspiel von Klampfen und keifenden Vocals verströmt eine rotzig-räudige Atmosphäre, so wie das auch sein soll.

Die gesamte Platte wird durchgehend vom aggressiven Gitarrensound und der treibenden Schießbude angeheizt, was zu einer rohen, derben Klangwand führt. Teilweise wurden die Songs mit eingängigen Hooklines ausgestattet, die zum Mitgröhlen und zur "Eskalation" im heimischen Wohnzimmer verleiten, was u.a. in "Welcome To The Gray Zone" schön rauszuhören ist. "Kings" hat definitiv einen klasse Unterhaltungswert und die genannten Anspieltipps haben sich ganz besonders in meinem Gehörgang festgenagelt.

Fazit:
Whiskey Ritual bleiben sich selbst treu und zelebrieren auch auf ihrem neuesten Silberling feinsten Black 'n' Roll mit punkigen Einschlägen und lassen so eine groovende Mischung mit der gewissen "Fuck Off-Attitüde" entstehen. Genervt vom Chef, scheiß Tag gehabt? Dann Bier auf, Whiskey Ritual an und rauf mit dem Mittelfinger.

Punkte: 7,5/10

Anspieltipp: Trve Escort, Jetlag, Welcome To The Gray Zone

Tracklist:

01. Kings
02. Robin Hood
03. Trve Escort
04. Rien Ne Vas Plus
05. Jetlag
06. Goodfellas
07. Eye For An Eye
08. Blue Lights
09. Welcome To The Gray Zone

Lineup:

Dorian Bones - Vocals
A. - Guitars
H. Desecrator - Guitars
Mitja - Bass
Asher - Drums

https://www.facebook.com/whiskeyritualofficialpage

Autor: Eva

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Band: The Temple (GR)
Genre: Doom Metal
Label: I Hate Records
Album Titel: Of Solitude Triumphant
Spielzeit: 49:54
VÖ: 08.12.2022

Das zweite Album der hellenischen Doomer The Temple nennt sich "Of Solitude Triumphant" und ist ein Konzeptalbum, welches, Zitat: "die Reise einer Seele von der Entstehung über die Wiedergeburt, den Verlust und die Angst vor dem Tod bis hin zum Frieden im Licht" beschreibt.

"Me To Lichno Tou Astrou" nimmt dich erstmal mit in den "Tempel" und bezirzt das Ohr mit einem feinen Choral, welcher dich in die passende Stimmung für das Folgende versetzt. "The Foundations" kommt dann mit schleppenden Riffs der Rhythmus- und Leadfraktion daher, das Schlagzeug geht im entsprechenden Tempo mit und schiebt die Doomwelle voran. Alles kommt leicht rau daher und erzeugt einen authentischen Sound. "Flirrende" Gitarren bescheren dem Song, trotz der "Schwere", eine gewisse "Leichtigkeit" und feine Melodien. Der Gesang, welcher klar daherkommt, hat dabei immer wieder eine leicht wehleidige Note.

Im nächsten Song "Reborn In Virtue", kommt dann das erste Mal der Bass sehr schön zum Tragen, welchen ich im ersten Stück etwas vermisst habe. Hier sind auch die Riffs der Rhythmusgitarre eine Spur härter ausgefallen und man spielt etwas mit dem Tempo. Auch der kleine instrumentale Part der Leadgitarre setzt einen zusätzlichen Akzent.

In dieser Art und Weise arbeitet man sich durch das ganze Album, was die Songs zwar alle ähnlich klingen und eine gewisse Monotonie aufkommen lässt, aber den Konzept-Charakter schön unterstreicht. Außerdem schaffen es die Griechen dennoch, sich kaum zu wiederholen. Musikalisch setzt jeder Song immer eigene Akzente und funktioniert auch, wenn man ihn aus dem Kontext nimmt und für sich allein stehen lässt. Von lyrischer Seite macht das bei einem Konzeptalbum natürlich weniger Sinn.

"Premonitions Of The Final Hour" kommt mit relativ wenig Text aus und erzeugt ein traurig schönes Klanggefüge, welches den Hörer emotional berührt. Dieses Stück würde ohne Gesang vielleicht sogar eine noch größere Wirkung erzeugen!? Die Schwere in dem Song verbreitet oft ein Gefühl, als wenn alles jeden Moment zum Stillstand kommt.
Der Ausklang des Albums "The Lord Of Light" kommt im Gegensatz dazu, mit seinen "flirrenden" Gitarren, fast beschwingt daher, behält aber natürlich seinen doomigen Charakter und schleppt sich genauso schwer durch die weit über 9-minütige Spielzeit. Hier gibt es nochmal alle Trademarks der Band zu vernehmen.

Das authentische, leicht raue Klangbild der Produktion setzt das Album sehr schön in Szene und sollte vor allem auf Vinyl einen feinen "erdigen" Sound erzeugen. Der Mix lässt allen Instrumenten ihren Raum, keines drängt in den Vordergrund und auch der Gesang hat genau den Platz, der ihm gebührt. Alles richtig gemacht!

Fazit:
Die "Seelenreise" von "Of Solitude Triumphant" vermag es den geneigten Hörer von Beginn an mitzunehmen und überzeugt mit einer hohen Sounddichte und feinen Arrangements. Das Album kommt dabei sehr stimmig daher, ohne dass man sich in den Stücken großartig wiederholt. Eine gewisse Monotonie bringt die doomige Schwere natürlich mit sich, aber genau das ist es ja, was die großen Doom Momente ausmacht. Genauso wissen The Temple aber auch mit einem gewissen Melodieanteil zu überzeugen. Im Promo-Sheet wird die Band als die beste hellenische Doom Band betitelt und wenn dieses Album der Maßstab dafür ist, dann bestätige ich das! Wem die Doomer Officium Triste und While Heaven Wept zusagen, dem dürften auch The Temple ein Ohrenschmaus sein. Diese Scheibe gehört in jede Doom-Sammlung!

Punkte: 9/10

Anspieltipp: alles

Tracklist:

01. Me To Lichno Tou Astrou
02. The Foundations
03. Reborn In Virtue
04. Profound Loss
05. A White Flame For The Fear Of Death
06. Premonitions Of The Final Hour
07. The Lord Of Light

Lineup:

Father Alex - Bass, Vocals
Felipe - Guitars
Stefanos - Guitars
Paul - Drums

https://www.facebook.com/the.temple.doom.metal

Autor: Thomas

https://www.metal-only.de/fileadmin/rev ... t-2022.pdf
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gelal
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Re: REVIEWS 2022 VON DER METAL ONLY REDAKTION

Beitrag von gelal »

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Band: Vargsheim (D)
Genre: Black Metal
Label: The Crawling Chaos Records
Album Titel: In The Tower Of Ivory
Spielzeit: 49:26
VÖ: 09.12.2022

Die unterfränkischen Vargsheim zelebrieren nun schon seit 2005 einen sehr interessanten und abwechslungsreichen Schwarzmetall. Immer mit ein wenig Doom und Hard Rock Elementen gespickt, ergeben die Veröffentlichungen immer ein echtes Hörvergnügen. So stieg bei mir die Spannung auf das Kommende, als die Vorab-Single "The Third Eye" von den Jungs präsentiert wurde. Daher habe ich mir nun ihr kommendes Werk "In The Tower Of Ivory" gekrallt, welches das fünfte Vollalbum der Band sein wird. Dies erscheint Anfang Dezember 2022 über ihr neues Label The Crawling Chaos Records.

Markant sind die schrammelig-tiefergestimmten Klampfen, welche lava-artig durch die Boxen schallen. Ein grooviges Schlagzeug begleitet diese herrlich metallische Tonkunst. Meist keifig-growligen Gesang bekommt man von den Gebrüdern KAELT und HARVST dargeboten und viele Riffs, wie z.B. bei "Waves Against Walls" oder "Reliquien", versprühen auch immer wieder ein sehr feines schwarz-rockiges Feeling. Die Rhythmusgitarre, der Bass und das Schlagzeug wurden live aufgenommen, was für einen schön "authentischen" Sound sorgt.

Bei "Schlüssel Zum Selbst" wird zwischen wütenden, rasenden und langsamen, melancholischen Teilen gewechselt. Hier wird auch streckenweise der Gesang relativ klar, aber leicht angeraut, eingesungen. Den drei Musikern gelingt es stets, eine besondere Atmosphäre zu erschaffen. Dabei wirken die Songs nie schleppend oder zwanghaft konstruiert. Der leichte Hall auf der Produktion tut hierbei den einzelnen Titeln sehr gut. Außerdem wird die Platte von Song zu Song immer besser, was ein weiterer Pluspunkt dieses Silberlings ist.

Die vielen Tempowechsel, die eingestreuten kleinen Soli und der variierende Gesang lassen die neue Langrille wieder sehr facettenreich und in sich stimmig wirken. Wurden auf den letzten Alben überwiegend deutschsprachige Texte verwendet, gibt es bei Vargsheim nun auch etliche englische Songs auf der neuen Scheibe.

Fazit:
Die drei Mucker, welche auch live bei Imperium Dekadenz aushelfen, überzeugen erneut mit ihrer Spielart bei Vargsheim. Ich würde die Unterfranken summa Summarum ganz klar in die Black 'N' Doom Metal-Ecke stellen wollen. "The Tower Of Ivory" ist ein dunkeldüsteres Machwerk geworden, welches nur so vor Spielfreude und Abwechslung strotzt. "Franconian" Black 'N' Doom der Extraklasse!!!

Punkte: 9,5/10

Anspieltipp: alles

Tracklist:

01. The Serpent And The Feather
02. In The Tower Of Ivory
03. Schlüssel Zum Selbst
04. Waves Against Walls
05. Reliquien
06. Suffocated Hope
07. The Third Eye
08. Wiedergänger

Lineup:

Kaelt (Bastian Brüderer) - Vocals, Guitars
Harvst (Christoph Brüderer) - Bass, Vocals
Naavl (Dennis Schälicke) - Drums, Violin

https://www.facebook.com/vargsheimofficial

Autor: Blacky

https://www.metal-only.de/fileadmin/rev ... y-2022.pdf
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