REVIEWS 2020 VON DER METAL ONLY REDAKTION

Hier könnt ihr euch über bekannte Bands, ihre neuen Alben, ihre Fehltritte ... auslassen

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Re: REVIEWS 2020 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Black Knight (NL)
Genre: Heavy Metal
Label: Pure Steel Records
Album Titel: Road To Victory
Spielzeit: 44:14
VÖ: 26.06.2020

Zeit für ein neues Comeback dieses Jahr. Pure Steel Records verhalf ja bereits Wallop dabei, sich neuer Stärke zu besinnen und nun geht es mit den mir bis dato ebenfalls unbekannten Niederländern von Black Knight ähnlich weiter. 13 Jahre ist das letzte Studioalbum her, also war es nun an der Zeit, diese scheinbar aufgelöste Truppe aus der Versenkung zu holen und neu zu beleben. Einziges Gründungsmitglied ist Schlagzeuger Rudo Plooy, der hier eine starke neue Truppe um sich schart und uns lupenreinen Heavy Metal beschert.

Stilistisch kann man das Ganze wohl am besten als Schnittmenge aus Accept, Iron Maiden und Queensrÿche bezeichnen. Am Mikro steht Lord Volture-Shouter David Marcelis. Eine gute Wahl, denn seine mittelhohe, kraftvolle Stimme, die aber dann und wann durchaus auch in hohen Klanggefilden bravourös überzeugen kann, veredelt die Songs durchaus gelungen.

Manches Riff sitzt auch wirklich gut im Ohr, ob nun beim Maiden-lastigen Opener und Titeltrack, dem eher teutonisch eingängigen "Legend" oder der schicken Hymne "Pendragon", welche mit einer choralen "Ohohoh"-Einlage aufgewertet wird. Abwechslung bietet das längere "Crossing the Rubicon", das immer zwischen traditionellem Stampfer und Powerballade pendelt, sowie der Song "Primal Power", in dem in Judas Priest-Style geschrien und gebangt werden darf. Wirklich innovativ ist hier natürlich nichts, und einen wirklichen Killer Song gibt es auch nicht, doch Traditionalisten im klassischen Heavy Metal Bereich dürften durchaus gut bedient werden

Fazit:
Wer seinen Heavy Metal gern Old-School mag und die zum Vergleich herangezogenen Bands liebt, kann hier durchaus mal ein Ohr riskieren. Für mich persönlich fiel das Album mittig ein klein wenig ab und es fehlte einfach der Song, der einen endgültig aus dem Latschen haut. Letztlich kein ganz so energiegeladenes Comeback wie das der Labelkollegen Wallop, aber dennoch ein ordentlich und knackig produziertes Stück Retro-Heavy Metal. Ich habe definitiv Lust, auch die älteren Werke mal nachzuholen.

Punkte: 8/10

Anspieltipp: Legend, Pendragon, Crossing the Rubicon

Tracklist:

01. Road To Victory
02. Legend
03. Pendragon
04. Thousand Faces
05. My Beautiful Daughters
06. Crossing The Rubicon
07. Primal Power
08. The One To Blame

LineUp:

David Marcelis - Vocals
Ruben Raadschelders - Guitars
Gertjan Vis - Guitars
Ron Haikens - Bass
Rudo Plooy - Drums

https://www.facebook.com/BlackKnightNL
http://www.blackknight.nl

Autor: Slaine

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Band: Fellwarden (GB)
Genre: Atmospheric Black / Folk Metal
Label: Eisenwald
Album Titel: Wreathed In Mourncloud
Spielzeit: 59:07
VÖ: 26.06.2020

Die beiden Musiker The Watcher und Havenless hoben 2014 Fellwarden aus der Taufe. Beide musizieren auch bei Fen und Virophage zusammen, was auf ein eingespieltes Team schließen lässt. Auch sind beide sehr umtriebig und noch in einigen anderen Bands aktive oder Live Musiker. Erfahrung ist also ohne Ende vorhanden. Inwieweit diese Erfahrungen von Nutzen sind, wird uns "Wreathed Mourncloud", so der Name der zweiten Fellwarden Veröffentlichung, zeigen.

Eröffnet wird das Album mit "Pathmaker", der hier im wahrsten Sinne des Wortes den Weg für das Album bereitet. Eingeleitet wird die Nummer mit einer "zarten" Leadgitarre, zu der sich nach einer Minute dann der Rest der Instrumentalfraktion gesellt. Aus der zarten Melodie wird dann ein raues Stück, welchem ein epischer Touch inne wohnt und das durch einen atmosphärischen Teppich aus Keyboard- und Gitarrenwänden getragen wird. Was hier und im Verlauf des Albums immer wieder auffällt, ist, dass die Vocals manchmal etwas von diesem Teppich geschluckt werden, was auch an der leicht "verwaschenen" Produktion liegen könnte. Auch geht das Schlagzeug immer wieder etwas unter und man hört dann hauptsächlich das Scheppern der Becken, was den Stücken aber gut zu Gesicht steht und die kalte Atmosphäre unterstreicht.

"Scafell's Blight" verhält sich dann genau andersrum, hier beginnt man mit schreddernden Black Metal-Riffs und taucht dann im Mittelteil in einen ganz ruhigen Part ein, in dem neben ein paar Gitarrenanschlägen nur Geflüster zu hören ist. Nach ca. einer Minute baut sich der Song wieder auf und verbreitet wieder die auf dem Album typische Atmosphäre. Das instrumentale Zwischenspiel "A Premonition", in dem nur ein relativ monotones Keyboard zu hören ist, ist etwas zu lang geraten und schrammt knapp an "nervig" vorbei. Ist aber wie so oft Geschmackssache.

Mit "An Elder Reckoning" hat man das wohl epischste Stück des Albums am Start. Hier kommt Fellwarden schon fast an den Epic Faktor der Österreicher Summoning zu "Stronghold"-Zeiten heran. Auch an die Deutschen Ambient Black Metaller Bann erinnert das Ganze.

Wenn man sich beim Hören das Covermotiv anschaut, wird man schnell merken, wie dies mit der Musik harmoniert. Die Stücke des Albums lassen dich imaginär direkt durch die abgebildete Landschaft ziehen. Die Musik scheint direkt den schweren Aufstieg auf den Berg, dann die stürmische, raue Natur auf dem Plateau und schlussendlich den mühevollen Abstieg zu untermalen.

Fazit:
Fellwarden ist die Nähe zu Fen anzuhören, was ob der gemeinsamen Aktivität der beiden Musiker in dieser Band nicht weiter verwunderlich ist. Allerdings hat das Ganze schon einen gewissen Grad an Eigenständigkeit zu bieten. Die Reise durch die kalten Bergwelten, welche das Coverartwork von "Wreathed In Mourncloud" zeigt, wird musikalisch fein umgesetzt. Die Stücke sind trotz ähnlicher Herangehensweise abwechslungsreich arrangiert und nehmen den Hörer mit ihrer epischen Atmosphäre mit auf diese Reise.

Punkte: 8/10

Anspieltipp: Pathmaker, An Elder Reckoning

Tracklist:

01. Pathmaker
02. Scafell's Blight
03. A Premonition
04. Wreathed In Mourncloud
05. An Elder Reckoning
06. Upon Stone
07. Pathfinder (CD Bonustrack)

Lineup:

The Watcher - Vocals, Guitars, Bass, Keys
Havenless - Drums

https://www.facebook.com/fellwarden

Autor: Thomas

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Band: Goblins Blade (D)
Genre: Power Metal
Label: Massacre Records
Album Titel: Of Angels And Snakes
Spielzeit: 42:20
VÖ: 26.06.2020

Aus dem Hause Massacre Records entspringt eine traditionelle Power Metal Kapelle mit Namen Goblins Blade. Das Debüt "Of Angels And Snakes" erscheint Ende Juni 2020.

Gitarrist Jörg M. Knittel ist bei Sacred Steel lange Jahre aktiv gewesen und klampft ebenso noch bei der Doomfraktion Dawn Of Winter mit. Sein Kollege Claudio an der sechssaitigen Axt ist auch Schreihals bei den todesbleiernen My Darkest Hate. Goblins Blade haben Ihren Bandnamen nach dem gleichnamigen Song von Heathen's Platte "Breaking The Silence" ausgesucht.

Im musikalischen Bereich bekommt man hier messerscharf gespickte Gitarrenriffs im traditionellen Powermetalgewand ins Gesicht geblasen. Gekonnte Solieinlagen sowie zweistimmige Arrangements der Klampfen lockern die Titel zusätzlich auf und drücken aus den Boxen entgegen.

Eine knackig treibende Schießbude hämmert gekonnt den Takt zu all dem herrlichem Geschredder und Gefiedel in die Lauscher. Florians Stimme ist im höheren Gesangsbereich angesiedelt und gipfelt nicht selten in leichten Screams. Häufig werden auch bei den Refrains mehrstimmige Intonationen mit leichtem Hall dazugemischt.

Einen epischen Mid-Tempo-Track gibt es mit "When The Night Follows The Day". Hier wurde das Tempo zu Gunsten der Atmosphäre gedrosselt. Ausnahmslos alle neun Stücke sind echte Killer geworden.

Fazit:
Goblins Blade zocken traditionellen, episch angehauchten US-Power Metal in einer gelungen Mixtur aus Omen, Manilla Road und Sacred Steel. Ein wirklich starkes Stück Edelmetall haben die Herren hier geschmiedet und das macht Lust auf mehr!

Punkte: 9/10

Anspieltipp: When The Night Follows The Day, The Bell Is Broken, Call For Unity

Tracklist:

01. Snakes From Above
02. Pay For Your Sins
03. Blink Of An Eye
04. Final Fall
05. Utopia
06. When The Night Follows The Day
07. The Bell Is Broken
08. Fall Into Darkness
09. Call For Unity

Lineup:

Florian Reimann - Vocals
Jörg M. Knittel - Guitars
Claudio Enzler - Guitars
Roberto Palacios - Bass
Claudio Sisto - Drums

https://www.facebook.com/goblinsblade

Autor: Blacky

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Band: Pale Divine (USA)
Genre: Doom Metal
Label: Cruz Del Sur Music
Album: Consequence Of Time
Spielzeit: 42:39
VÖ: 26.06.2020

Die amerikanischen Doomer Pale Divine waren mir bis Dato kein Begriff und dass ich das Album etwas genauer unter die Lupe genommen habe, ist dem Umstand geschuldet, dass mich das Cover Artwork angesprochen hat. Dies erinnert nämlich an Blind Guardian, eine meiner Lieblingsbands.

"Consequence Of Time" ist allerdings kein Power Metal, sondern klassischer Doom Metal, wie ihn z.B. auch Solitude Aeternus spielen. Das 6. Langeisen der Truppe aus Pennsylvania lässt erkennen, wie versiert die Musiker an ihren Instrumenten sind und auch stimmlich weiß man durchaus zu überzeugen. Die doomigen Riffs der Rhythmusfraktion sitzen punktgenau und die Lead-Abteilung weiß mit Melodie und Soli zu überzeugen. Die Vocals, welche meist in mittelhohen Lagen dargeboten werden, aber auch mal mit hohen Screams aufwarten, zeugen ebenso vom Können der Protagonisten.
Der Bass ist präsent und bringt immer wieder, genau wie das konsequent nach vorn treibende Schlagwerk, die nötige Portion Druck in die Stücke. Im Prinzip alles Punkte, die für ein richtig gutes Album nötig sind.

Nun kommt das "Aber". Ja, leider nutzen diese angesprochenen Qualitäten nicht viel, wenn man das Potential nicht ausschöpft. So fehlt es dem Album im Ganzen und den Songs im Einzelnen einfach an der nötigen Abwechslung und Eingängigkeit, um interessant zu sein oder gar im Kopf hängen zu bleiben. Das Album läuft fast unmerklich an einem vorbei, was sehr schade ist. Zeigen doch Songs wie "Phantasmagoria" und "Consequence Of Time", dass da viel mehr drin gewesen wäre.

Ersterer ist ein knarziger, rauer Doomer, welcher auch genauso rau abgemischt wurde und dessen Arrangement absolut stimmig ist. "Consequence Of Time" ist dann das abwechslungsreichste und auch längste Stück der Platte und zeigt auf, wozu die Band eigentlich in der Lage ist. Man spielt mit Tempo, Rhythmuswechsel und Breaks, streut Soli ein und verleiht dem Ganzen einen leicht epischen, atmosphärischen Touch. Das ist auch das einzige Stück, was dich bei Hören aufhorchen lässt und sich auch zu einem gewissen Grad im Hirn festsetzt. Der schnelle "No Escape" kann auch ein wenig zur Abwechslung des Albums beitragen, was die Scheibe nach hinten raus noch etwas retten kann.

Auch bei Produktion bzw. Mix gibt es Schwächen. Der Gesang wird einfach viel zu oft von der Musik verschluckt. Was vor allem bei den ersten Stücken auffällig ist. So geht manchmal auch der zweistimmige Gesang etwas unter, was ebenso schade ist, da beide Vokallisten sehr gut sind.

Fazit:
"Consequence Of Time" klingt ein wenig, als wenn der Truppe die Luft der letzten 25 Jahre ausgeht. Meist plätschert das Album an einem vorbei, ohne Akzente zu setzten. Erst gegen Ende offenbart es, wozu die Band eigentlich in der Lage gewesen wäre. Schade, denn wirklich gute Musiker können ihre Qualitäten so nicht unter Beweis stellen. Allen Kritikpunkten zum Trotz, ist aber unterm Strich immer noch ein gutes Doom Album geblieben.

Punkte: 7/10

Anspieltipp: Phantasmagoria, Consequence Of Time, No Escape

Tracklist:

01. Tyrants & Pawns
02. Satan In Starlight
03. Shadow's Own
04. Broken Matyr
05. Phantasmagoria
06. Consequence Of Time
07. No Escape
08. Saints Of Fire

Lineup:

Greg Diener - Vocals, Guitars
Dana Ortt - Vocals, Guitars
Ron McGinnes - Bass
Darin McCloskey - Drums

https://www.facebook.com/serpentspath

Autor: Thomas

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Re: REVIEWS 2020 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Ninth Circle (USA)
Genre: Heavy / Power Metal
Label: Pure Underground Records
Album Titel: Echo Black
Spielzeit: 57:27
VÖ: 26.06.2020

Ninth Circle aus L.A. ist erneut eine Truppe, die komplett unter meinem Radar an mir vorbei ging. Dabei liegt mit "Echo Black" immerhin ihr viertes Studioalbum vor. Die dreiköpfige Band legt auf dem neuen Werk stilistisch einwandfreien Melodic Heavy / Power Metal vor, der stilistisch immer zwischen Euro Metal, NWOBHM und US Power Metal hin- und herpendelt.

Die Riffs haben dabei durchaus Ambition und gesanglich geht hier auch alles völlig in Ordnung, erinnert mich Dennis Browns Stimme beizeiten doch gar an den legendären Andi Mück von Stormwitch, doch das Problem liegt hier an ganz anderer Stelle. Und zwar bei der Produktion. Diese ist zwar klar und auch sehr deutlich, aber irgendwie saft- und kraftlos. Es fehlt im Sound irgendwo der letzt "Wumms", der den Songs die nötige Power verleiht, um völlig mitzureißen. Vielleicht war diese Form der Minimalistik aber auch beabsichtigt und sollte an die Anfänge des Metals in den seligen 70ern gemahnen. Immerhin covert die Band ja auch den 1977 ursprünglich von Riot geschriebenen Titel "Warrior" und holt sich dabei gleich drei Gastmusiker der Originalband ins Boot.

Das Songmaterial ist aber auch durchaus für Überraschungen gut. So gibt es neben klassichen Metalnummern wie dem melodischen Opener "Dance Of Swords" und dem schönen Kracher "Prelude To Glory" auch einen reinrassigen AOR-Song mit dem Titel "Tokyo Nights", eine akustisch umgesetzte Hard Rock Nummer namens "Shadow of Giants", und der Song "Then & There" könnte beinahe eine Def Leppard Nummer aus der "Hysteria" Phase sein.
Mein kleines Highlight war dann der Bonustrack "When the Sun goes down", der sich als eingängiger Stampfer mit schönem Riff und tollem Solo präsentiert.

Fazit:
Die Mixtur aus klassischem, traditionellem Heavy Metal und teils AOR artigem Heavy / Hard Rock ist durchaus interessant. Vom Songwriting, den Riffs und Soli her lässt sich auch nicht viel beanstanden, wenn man auf den melodischen Stil steht. Lediglich der Sound lässt den Zuhörer zunächst etwas enttäuscht dreinblicken. Stellt man sich aber einfach mal vor, es hier mit einer verloren gegangenen Scheibe aus den Anfängen des Metals zu tun zu haben, in deren Zeiten so ein Sound absolut üblich war (man vergleiche dies mit den ersten Priest Aufnahmen), funktioniert das Werk auf einer anderen Ebene doch recht gut. Dazu wird aber vielleicht nicht jeder bereit sein und daher sollte man zunächst ein Ohr riskieren und dann seine Entscheidung treffen. Mir gefiel das Werk dann doch sehr gut und ich hatte meinen Spaß damit.

Punkte: 8/10

Anspieltipp: Prelude To Glory, Shadow of Giants, When The Sun Goes Down

Tracklist:

01. Dance Of Swords
02. The Angel's Share
03. Echo Black
04. Forever More
05. Tokyo Nights
06. Prelude To Glory
07. Shadow Of Giants
08. Return Of The King
09. Riding The Storm
10. Then & There
11. Natural High
12. When The Sun Goes Down (Bonustrack)
13. Warrior

Lineup:

Dennis Brown - Vocals, Guitar
Frank Foray - Bass
Richie "Captain Black" Brooks - Drums

Guest Musician:

Jeff Prentice - Keyboards, String Arrangements, Outro Guitar Solo on "Warrior"
Todd Michael Hall - Vocals on "Warrior"
Mike Flyntz - Guitar Solo on "Warrior"
Frank Gilchriest - Drums on "Forever More"

https://www.facebook.com/NinthCircleBand

Autor: Slaine

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Re: REVIEWS 2020 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Stygian Crown (USA)
Genre: Doom Metal
Label: Cruz Del Sur Music
Album Titel: Stygian Crown
Spielzeit: 51:24
VÖ: 26.06.2020

Aus dem sonnigen Kalifornien beehren uns Stygian Crown mit ihrem selbstbetitelten Debüt. Das Erstlingswerk wird Ende Juni standesgemäß über Cruz Del Sur veröffentlicht.

Eingeleitet wird die Scheibe mit einem leicht orientalisch angehauchten "Klageruf", bevor es nach knapp einer halben Minute mit dem eigentlichen musikalischen Reigen beginnt.

Im weiteren Verlauf der Platte gibt es schön tiefer gestimmte, schrabbelige Gitarrenriffs im Old-School Death Metal Gewand auf die Ohren. Getragene und epische Rhythmen im Mid-Tempo-Bereich werden hier zelebriert. Gitarrist Nelson, Basser Jason und auch Trommler Rhett sind bereits keine unbekannten Mucker mehr durch ihre lange Tätigkeit bei der Rumpelkombo Gravehill.

Melissa Pinion macht am Mikrofon stimmlich einen kräftigen und durchaus gelungenen Eindruck. Ihre klare weibliche und zugleich druckvoll-markante, leicht tiefere Stimmlage passt sich perfekt in das Klangbild ein. Durch das Langziehen einzelner Töne oder das Einfügen eines gesanglichen Tremolos als Stilmittel wird hier eine epische Doom Note zu dem Gesamtwerk beigefügt.

Fazit:
Stygian Crown klingen soundtechnisch irgendwo zwischen Candlemass und Solitude Aeturnus in der female-fronted Version. Ein durchaus guter und gelungener Einstand in diesem Genre.

Punkte: 8/10

Anspieltipp: Up From The Depthts, When Old Gods Die, Two Coins For The Ferryman

Tracklist:

01. The Hall Of Two Truths
02. Devour The Dead
03. Up From The Depths
04. Through Divine Rite
05. Flametongue
06. When Old Gods Die
07. Trampled Into The Earth
08. Two Coins For The Ferryman

Lineup:

Melissa Pinion - Vocals, Synthesizer
Nelson Miranda - Guitars
Andy Hicks - Guitars
Jason Thomas - Bass
Rhett A. Davis - Drums

https://www.facebook.com/stygiancrown

Autor: Blacky

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Band: Pessimist (D)
Genre: Thrash Metal
Label: MDD
Album Titel: Holdout
Spielzeit: 54:07
VÖ: 26.06.2020

Nach nunmehr 7 Jahren erblickt das dritte Studioalbum der Schwarzwälder Thrasher-Truppe Pessimist das Licht der Welt. Allerdings wird es keine entspannte Geburt, denn die 5 Jungs haben mit "Holdout" reichlich Power im Gepäck.

Das Album empfängt den Hörer zunächst mit einem mittelalterlichen Schlachtfeld, auf dem Kanonen donnern und Schwerter rasseln. Es folgt ein Gitarren-Crescendo, das zusammen mit dem einsetzenden Bass und Schlagzeug dann vollends die Kontrolle übernimmt. Der erste Song "Landsknecht", der gleichzeitig auch die erste Single-Auskopplung ist, ist hervorragend gewählt, da er die Variation von Pessimist jedem Hörer direkt um die Ohren klatscht.

Die Vocals sind größtenteils schön kräftig und hasserfüllt, was positiv an Kreator erinnern lässt. Es gibt jedoch auch erfrischende Ausbrüche aus der typischen Stimmfarbe in Form von kleinen Growl-Passagen, wie zum Beispiel im Song "Kill & Become", die allerdings noch etwas mehr Übung gebrauchen könnten. Auch die übrigen Bandmitglieder dürfen ab und an mal als wütende Meute einen Teil des Refrains mitbrüllen. All diese kleinen Besonderheiten und Variationen machen für mich das Album schon stimmlich zu einem Highlight, aber auch musikalisch können die Jungs überzeugen.

Abwechslungsreiche, harte Riffs gepaart mit eindrucksvollen Soli, die teils rasend schnell inklusive Vibrato und teils langsam, mit viel Akustik überzeugen, lassen keinen Nacken gerade. Außerdem schafft es Pessimist mit der Kraft der zwei Gitarren ein voluminöses Ganzes zu bilden, das über das gesamte Album einfach nicht langweilig werden will.

Nur die Produktion passt nicht ganz zum Genre des Oldschool Thrash Metal, das die Band für sich beansprucht. Dafür ist "Holdout" einfach zu glatt und sauber gemastert worden, was mir persönlich sehr gefällt, aber halt eben nicht in dem Maße zum Genre passt.

Fazit:
Lebenszeichen mit Wumms! Pessimist können mit dem neuen Album "Holdout" voll überzeugen und melden sich nach siebenjähriger Pause eindrucksvoll zurück. Auch wenn es nicht so Old School ist, wie vielleicht gewünscht, kommt auf keinen Fall Langeweile auf. Jeder, der sich Fan von Bands wie Kreator oder Warbringer nennt, sollte beide Ohren riskieren und die Anlage voll aufdrehen.

Punkte: 9/10

Anspieltipp: Landsknecht, Death Awaits, The King of Slaughter

Tracklist:

01. Landsknecht
02. Roaring Thunder
03. Kill & Become
04. Death Awaits
05. Holdout
06. Mountain of Death
07. The King of Slaughter
08. Agony
09. 7:28

Lineup:

Michael Schweitzer - Vocals
Eric Tobian - Guitars
Myrdhin Lange - Guitars
Samuel Maier - Bass
Jan Hagin - Drums

https://www.facebook.com/pessimist.thrash
http://www.pessimist-band.de

Autor: Jonny

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Band: Soul Grinder (D)
Genre: Death Metal
Label: Black Sunset
Album Titel: Chronicles Of Decay
Spielzeit: 47:38
VÖ: 03.07.2020

Auf diese Review habe ich mich schon sehr gefreut. Die Truppe Soul Grinder, aus Bremen stammend, habe ich bereits anlässlich ihrer CD-Release-Party für Ihre Debüt-EP kennengelernt, bzw. zwei Drittel der Band schon aus ihren bisherigen Bands gekannt.

Mathias, der Basser und Sänger, der vielen als Frontmann der Band Ctulu bekannt ist sowie Maté, der seit der ersten Veröffentlichung bei Asenblut die Stöckchen schwingt, sind szenebekannte Größen. Und auch Jan sollte Vielen ein Begriff sein durch sein virtuoses Können unter anderem bei Neversun und Immortal Abyss.

Doch anders als bei ihren "Hauptbands" gehen die drei Herren bei Sould Grinder grundsätzlich einen klassischen Death Metal-Weg als Basis ihrer Musik, der klar verständlichen, frischen und druckvollen Klang in einem mordernen Mix bietet. Die Songs sind nicht zu komplex, aber auch nicht geradlinig nur in die Fresse. Es gibt schöne Tempowechsel und ein paar wenige Ausflüge in andere Gefilde am Wegesrand (Chöre in "The Sun and the Serpent"). Die Lyrics sind allzeit verständlich, auch wenn durch die Bank weg gegrowlt wird. Trotz der verschiedenen Elemente, die in die Songs eingebaut wurden, hält man sich aber strikt an einen gewissen Zeitrahmen, der bei ± 4 Minuten liegt. Einzige Ausnahme bildet hierzu nur der schwere Titel "The Withering" mit sechseinhalb Minuten Spielzeit, der zwischen schleppenden Phasen und flotten Drumsessions hin- und herpendelt und auch mit an gregorianische Chöre erinnernden Einlagen glänzt.

Die Black Metal Wurzeln der Einzelnen Mitglieder lassen sich nicht ganz verleugnen ("Hymn of Death"), ohne aber, dass das Gesamtwerk gleich als Death / Black Metal zu bezeichnen ist. Vielmehr ist es ein weiteres Stilmittel, welches "Chronicles of Decay" spannend und höchst unterhaltsam macht. Die eingangs schon angesprochene morderne Produktion ist der druckvollen, schnellen Musik angepasst und lässt alles in wohlige Klänge münden, was vor allem den Gitarren zu Gute kommt, da diese mit viel Gefühl und schönen Melodien aufwarten.

Fazit:
Das ist mal ein schönes Debütalbum. Die fast 50 Minuten Death Metal sind eine gut investierte Zeit und ihre Moneten wert. Die frische Musik tut echt gut und erfreut mich sehr. Das Werk ist abwechslungsreich und bieten dem Hörer ein paar schöne Momente zum Aufhorchen. Das sollte live unbedingt gefeiert werden.

Punkte: 8,5/10

Anspieltipp: Morbid Maquerade, Flesh Defiler, The Sun and the Serpent

Tracklist:

01. Infernal Suffering
02. Flesh Defiler
03. Ruins Of Existence
04. My Unwilling Giver
05. Morbid Masquerade
06. The Sun And The Serpent
07. The Delusionist
08. Signs Of Decline
09. March Of The Dead
10. The Withering
11. Hymn Of Death

Lineup:

Mathias Junge - Vocals, Bass
Jan Resmer - Guitars
Maté "Balrogh" Balogh - Drums

https://www.facebook.com/soulgrindermetal

Autor: Godshand

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Band: Poltergeist (CH)
Genre: Thrash Metal
Label: Massacre Records
Album Titel: Father Of Truth
Spielzeit: 57:33
VÖ: 03.07.2020

Poltergeist hätten bereits auf das 35-jährige Bandjubiläum schauen können, aber schon Ende 1993 löste sich die Truppe, die zuvor schon mit Thrash-Helden wie Kreator und Destruction tourte, leider wieder auf. Es hat viele Jahre gedauert, bevor man sich zur Re-Union einfand und unter der Comeback-Flagge in 2016 dann auch ein viertes Album veröffentlichte. 2020 ist nun immerhin das Jahr der 5. Scheibe aus der Poltergeist-Schmiede. Mit "Feather Of Truth" liefern die Schweizer eine weitere eigene Note im Thrash-Sektor ab.

Schon der erste Song gibt einen recht guten Vorgeschmack auf das kommende Album. Donnernde Riffs, das Spiel mit dem Tempo und dazu eine deutlich klassisch angehauchte Stimme. Denn in der Tat fällt André Glieders Stimme etwas aus dem Rahmen – aber positiv. Die gesangliche Vielfalt zeigt sich überraschend konsequent auf der neuen Scheibe. Neben gewohnten Thrash-Schrei- und Kreischattacken liefert der vielseitige Herr Glieder auch Gesangsleistungen aus klassischeren und definitiv auch melodischen Gefilden. Ab und an blitzen Bobby-Blitz-Ellsworth-Nuancen auf, alles in allem verleiht der Poltergeist-Shouter sich aber einen sehr schönen Wiedererkennungswert.

Weiter geht's mit der Songmanie auf "Feather of Truth" und erstaunlich konsequent bringen sich Vocals und Instrumentenfinesse gegenseitig nach vorne. Nicht immer startet die Truppe mit vollem Tempo, findet aber auf dem gesamten Werk mit ziemlicher Sicherheit den Speed-Schalter. Konträr zu den rennenden Beats, rasenden Riffs und akkurater Basslinie würzt André Glieder die eine oder andere Nummer mit einer melodisch-tragenden Gesangsstimme und schafft dadurch selbst in einem Up-Tempo-Stück sanfte Linien und Ruhepole. Für den ultimativen Thrash-Touch des Albums eine spannende wie wirksame Nuance.

Immer wieder neue Melodieansätze, gepaart mit einer glänzend arrangierten Leadgitarre und untermalt von dem einen oder anderem Killerriff, sowie das beständige Herauskitzeln von Songstrukturen durch das Drumwork verleihen Poltergeists "Feather of Truth" eine sehr breitgefächerte Spannweite in Sachen Kompositionsvielfalt und Instrumentalfinesse. Bezeichnend ist jedoch auch, dass die Schweizer Thrasher es auf ihrem neuen Album vermögen, ein wenig langsameren Songparts mitreißende Energiemomente einzuflößen.

"Feather of Truth" kommt durchdacht daher und erscheint trotz Poltergeist-eigener Statements nicht neumodern, sondern schließt sich zeitlich eher dem Bandursprung an und knüpft sodann traditionelle Weisen an mehrerlei Spielarten. Wenn auch musikalisch die Thrash-Kanone wahrlich nicht geleugnet werden darf und kann, muss man beim Herunterbrechen dem großen Ganzen noch weitreichendere Einflüsse zuschreiben. Letztlich schaffen sich Poltergeist ein eigenes Gewand durch ihren vorpreschenden und Power-Riff-aufgeladenen Thrashsound in Kombination mit den klassischeren Elementen.

Ein spannendes Einzelbeispiel für Poltergeists Vielfalt ist die Nummer "Phantom Army". Diese kommt zunächst nicht als tragendes oder gar schnellstes Stück daher, entfaltet aber von Beginn an einen Zauber, der ein Schmuckstück aus dem Song macht. Eher lässig im Rhythmus beginnend, reitet die Nummer wenig später dann doch noch im Galopp voraus. Die Riffs sind hymnentauglich und die Vocals auf thrashige Weise gesangsfähig. Instrumental liefert der Song zudem Abwechslung und Präsenz, ohne zu melodieüberladen zu sein.

Auch "Thin Blue Line" kann für sich stehen. Die Drums haben eine schöne Präsenz, prügeln die changierenden Beats dominant durch den Song und erzeugen dabei auch gerne mal eine gegenlaufende Atmosphäre, was der Nummer Tiefe und einen leicht progressiven Einfluss verleiht. Die Saiteninstrumente untermalen das Ganze zwar in inzwischen gewohnt wütender Manier, ordnen sich dem Songgefühl dabei aber perfekt unter. Auch stimmlich intensiviert sich das Klanggewand, welches neben passionierter Intensität auch eine Spur kontrollierten Wahnsinns zeigt.

Fazit:
Poltergeist haben ihren Nischenplatz im Thrash-Gefilde gefunden und für sich beansprucht. Auch mit "Feather of Truth" liefert die 2016 reunierte Band ganze Paletten nackenbruchtauglicher Riffs, ein paar groovige Basslinien und feuert regelmäßig aus der Drum-Kanone. Anders als die gewohnten Thrash-Hymnen jedoch kombinieren die Schweizer ihr Werk mit einer deutlichen Prise klassischen Metals. Sowohl gesangstechnisch, als auch in der Gitarrenarbeit kann man das verfolgen. Das Ergebnis sind eine eigene klare Linie und willkommene Abwechslung. Wiedererkennungswert, Abwechslung, Energie, technische Finesse, harter Sound und Melodik; alles da auf "Feather of Truth". Kein Song klingt wie der andere und die Gesamtkomposition wirkt harmonisch und ausgeglichen.

Punkte: 9/10

Anspieltipp: Phantom Army, The Culling, Thin Blue Line

Tracklist

01. Time At Hand
02. Saturday Night's Alright For Rockin'
03. Feather Of Truth
04. The Attention Trap
05. Phantom Army
06. The Godz Of The Seven Rays
07. The Culling
08. Megalomaniac
09. Ambush
10. Thin Blue Line
11. Unholy Presence (Bonus)
12. Notion (Bonus)

Lineup:

André Grieder - Vocals
V.O. Pulver - Guitars, backing Vocals
Chasper Wanner - Guitars, backing Vocals
Ralf Winzer Garcia - Bass, backing Vocals
Reto Crola - Drums

https://www.facebook.com/poltergeist.official
https://www.poltergeistmetal.com

Autor: Swenja

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Re: REVIEWS 2020 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Lantern (FIN)
Genre: Death / Black Metal
Label: Dark Descent Records
Album Titel: Dimensions
Spielzeit: 38:39
VÖ: 10.07.2020

Die Finnen Lantern sind seit 2007 in der Metalwelt unterwegs und lassen, nach dem 2013er Debüt "Below" und dem zweiten Streich "II Morphosis" (2017), mit "Dimensions" ihr drittes Album von der Leine.

Gleich zu Beginn des Albums wird klar, dass wir es hier nicht einfach nur mit Death / Black Metal zu tun haben. Die ersten Töne von "Strange Nebula" haben definitiv progressiven Charakter. Die Riffs kommen meist im Death Metal Style daher, werden aber genau wie die Black Metal Momente ziemlich oft progressiv dargeboten. Dadurch entsteht immer wieder ein gewisses Chaos, welches aber in überraschend gutem Einklang mit der melodischen Seite der Musik steht. Dies zieht sich über das ganze Album.

Die Vocals, welche relativ gut verständlich daherkommen, sind schwer einzustufen. Irgendwie Growls und irgendwie Shouts, am Ende aber wohl eher eine Mischung aus beidem!?
Das starke Riffing und die präzisen Drums treiben die Nummern schön nach vorn und der Bass ist präsent, auch wenn er an manchen Stellen schon noch eine Spur kräftiger hätte ausfallen können.

Ein Schwachpunkt des Albums ist die Produktion, welche die Vocals etwas nach hinten stellt. Es ist nicht so, dass man sie nicht ausmachen kann, aber irgendwie hört es sich an als ob die Instrumente in dem Raum spielen in dem du sitzt, der Gesang aber aus dem Nebenraum kommt.
Ein weiteres Manko, was aber am Ende Geschmackssache ist, ist die fehlende Abwechslung. Bis auf wenige Momente klingt das ganze Album gleich. Wenn man nicht explizit auf die Hi-Fi-Anlage schaut, merkt man meist gar nicht, dass man sich in einem neuen Song befindet. Auch der über 14 Minütige Album-Abschluss "Monolith Abyssal Dimensions" ändert nichts daran, so sehr ich es auch gehofft habe. Selbst in einem Song dieser Länge, in dem Abwechslung sogar noch wichtiger wäre, kommt sie einfach zu kurz.

Fazit:
"Dimensions" bietet richtig gute Ansätze von Death / Black Metal mit progressiven Momenten, schwächelt aber in der Umsetzung vor allem bei der Produktion, wo man definitiv hätte mehr rausholen müssen. Auch etwas mehr Abwechslung hätte der Scheibe gut getan. Etwas mehr davon und eine bessere bzw. ausgewogenere Produktion und man spielt in der ersten Liga. So bleibt ein durchschnittliches Album, welches den Fähigkeiten der Musiker leider nicht gerecht wird, da es diese nicht wiederspiegeln kann.

Punkte: 6/10

Anspieltipp: Monolith Of Abyssal Dimensions

Tracklist:

01. Strange Nebula
02. Beings
03. Portraits
04. Cauldron Of Souls
05. Shrine Of Revelation
06. Monolith Abyssal Dimensions

Lineup:

Necrophilos - Vocals
Cruciatus - Guitars, Bass
St. Belial - Guitars
J. Poussu - Drums

https://www.facebook.com/lantern666

Autor: Thomas

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Re: REVIEWS 2020 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Khthoniik Cerviiks (D)
Genre: Black / Death Metal
Label: Iron Bonehead Poductions
Album Titel: Æequiizoiikum
Spielzeit: 41:00
VÖ: 17.07.2020

Nachdem sich ihre Bands Zuul und Ignis Uranium 2013 auflösten, stellten Okkhulus Siirs und Khraâl Vri*ïl kurzerhand eine eigene Band auf die Beine. Komplettiert wird das Trio von Drummer Gharmonboziia, welcher aber erst 2020 hinzustieß.
Musikalisch brachte Khraâl den Black- und Okkhulus den Death Metal mit ins soeben bestiegene Boot. Gut werden jetzt einige sagen, ist ja nichts was es nicht schon gibt, was sicher nicht ganz unrichtig ist.
Doch ganz so einfach ist das Ganze dann doch nicht, was uns "Æequiizoiikum", das zweite Album der Nordrhein-Westfalen Khthoniik Cerviiks eindrucksvoll beweist.

Gleich vorweg muss ich sagen, um die Qualitäten der Scheibe zu erkennen muss man sich Zeit nehmen und die Musik bewusst auf sich wirken lassen. Wer "Chaos" dafür nicht als geeignet erachtet, der braucht nicht weiterlesen. Der wird zu diesem Album wahrscheinlich auch kein Zugang finden.
So verwirrend wie die Namen von Band, Musiker und Album erscheinen, so verwirrend ist auch die Musik. Zumindest oberflächlich betrachtet.

Eingeleitet wird das Album mit "KC Exhalement 4.0 (Welcome to HAL)", einer 2 ½ Minütigen Aneinanderreihung von Samples, welche einen spacigen Endzeitstimmungs-Touch haben und dir das Gefühl vermitteln, es seien gerade irgendwelche Ufos gelandet und eine andere Spezies wird den Planeten erobern.
"Odyssey 3000" zeigt dann, das von mir bereits erwähnte "Chaos", auf welches man sich einlassen muss. Ganz markant und in den Songs immer wieder zu finden sind diese flirrenden Gitarren, welche auf der einen Seite einen planlosen Eindruck hinterlassen, auf der anderen Seite aber eine Art Melodie unter bzw. über das Ganze legen. Die Riff- und Schredder-Salven kommen meist in rasantem Tempo und werden nur ab und an mal gedrosselt. Das Schlagwerk steht dem in nichts nach und verfehlt seine Wirkung ebenfalls nicht. Der Bass ist hörbar und sorgt auch für eine dunkle und fette Note, lässt sich in diesem musikalischen Geflecht aber meist nicht präzise orten.

Der Titelsong "Æequiizoiikum (Mothraiik Rites)" zeigt dieses wirre Geflecht der Musik schön auf. Hier und im folgendem "Δt (Recite The Kriitiikal Mæss)", beides auch die längsten Stücker der Scheibe, kommen die Fähigkeiten der Protagonisten am besten zur Geltung. Es wird mit Tempowechseln und Breaks gearbeitet, man lässt auch schon mal dem Bass etwas mehr Raum und hat sogar einen Hauch von tragender Melodie zu bieten. Anderseits werden die Gitarren auch mal malträtiert, als gäbe es keine Morgen. Ich wurde das Gefühl nicht los, dass entweder gleich sämtliche Saiten reißen oder die Gitarren einfach auseinander brechen.

Die Vocals sorgen zusätzlich für eine bedrohliche Note und kommen als eine Art Black 'n' Death Growls daher. Gefällig ist das manchmal auftauchenden Black Metal Krächzen im Hintergrund.
Zum Abschluss der Scheibe gibt es dann mit "KC Inhalement 4.0 (Nothing Niihil Non)" wieder eine Aneinanderreihung von elektronischen Samples, über die eine Computer-stimme immer wieder die Worte Nothing Niihil Non spricht.

Fazit:
Wer sich auf "Æequiizoiikum" einlässt und das vermeintliche Chaos auf sich wirken lässt, wird schnell erkennen, dass sich unter diesem wirren musikalischen Geflecht fein ausgearbeitete Stücke befinden. Diese werden mit viel Liebe zum Detail und hoch-technisch dargeboten. Hier wird nicht einfach drauf los gedroschen. Auch wenn das dem einen oder anderen so erscheinen mag, das Einzige was die Truppe mit den "Bolzern" gemein haben ist die Geschwindigkeit.
Um nochmal auf die Aussage von oben zurückzukommen, dass die Namen von Band, Album und Musikern genauso verwirrend sind wie die Musik. Nein das hier ist nicht verwirrend, sondern speziell; und das ist gut so.

Punkte: 8,5/10

Anspieltipp: Æequiizoiikum (Mothraiik Rites), Δt (Recite The Kriitiikal Mæss)

Tracklist:

01. KC Exhalement 4.0 (Welcome to HAL)
02. Odyssey 3000
03. Æequiizoiikum (Mothraiik Rites)
04. Δt (Recite The Kriitiikal Mæss)
05. Para-Dog-Son - Demagorgon
06. Kollektiing Koffiin Naiils (Délire des Négations Sequence 1.0)
07. Bloodless Epiiphany (Délire des Négations Sequence 2.0)
08. KC Inhalement 4.0 (Nothiing-Niihiil-Non)

Lineup:

Okkhulus Siirs - Vocals, Bass
Khraâl Vri*ïl - Guitars, add. Vocals
Gharmonboziia - Drums

https://www.facebook.com/Khthoniik-Cerv ... 6730203180

Autor: Thomas

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Re: REVIEWS 2020 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Domination Black (FIN)
Genre: Heavy Metal
Label: Pride & Joy Music
Album Titel: Judgement IV
Spielzeit: 47:07
VÖ: 17.07.2020

Ganze 8 Jahre haben die Finnen von Domination Black auf das neuste Werk aus ihrer Musikschmiede warten lassen. Dafür starten die Nordmänner das "Judgement IV" getaufte Album mit dem Opener "The Judgement" ordentlich kraftvoll. Volltönende Melodien reihen sich dazu vielschichtig in das rifffreudige Spiel. Schon dieser erste Song lässt den Musikern Raum für ihre jeweilige Profession. Durchaus abwechslungsreich dominierende Gitarren, die Basslinie als Stimmungsmacher, ein gezielt eingesetztes Keyboard, welches im Verlauf des Songs dominante Töne spucken darf, tragende Beats und nicht zuletzt der melodietragende Gesang. Wenn Domination Black in dieser Nummer auch noch nicht alle Knüppel rausholen, geben sie durchaus eine Richtung vor. Später noch wird sich zeigen, dass die Finnen es lieben, eine dichte und melodiespuckende Atmosphäre zu schaffen.

In dieser geben sich Soli-schredderne Gitarren und fulminante Keyboardklänge die Klinke in die Hand. Bass und Drumwork zaubern stets einen wirkungsstarken Klangteppich, der die Werke ausdrucksstark einbettet und abrundet. Die Gesangsstimme von Matias Palm schafft es zusätzlich, den Nummern einen eigenen Stempel aufzudrücken. Trotzdem sind es die instrumentalen Klangwanderungen, die auf dem Album richtig Spaß machen. Gleichzeitig bedeutet das epische Anreichern der Songs mit recht eingängigen Melodiesträngen aber auch eine gewisse Eintönigkeit. An einigen Stellen klingen die Arrangements zudem recht "poppig". Der Wechsel zwischen diesen Attributen ist mitunter recht ausgeglichen, während manche Lieder schnell zu viel werden, avancieren andere zu Hörgenüssen.

Irgendwie finnisch, die Finnen. Denn diese sind ja durchaus bekannt für melodiöse und pompöse Song-Konstrukte. Hypermelodische Parts auf riffenergetische Songelemente zu setzen, scheint ihnen im Blut zu liegen. Domination Black reihen sich genau da ein, kristallisieren jedoch schon einen eigenen Touch heraus. Episch angehauchte Momente, volle Power und Eingängigkeit, alles ist vorhanden. Auf der anderen Seite zeigen sich aber manchmal auch etwas langatmige und bisweilen oberflächlichere Parts, die sich dann von hinreißend-mitreißenden Kompositionen ablösen lassen. Das Gefühl, doch hin und wieder zu viel von allem geboten zu bekommen, will nicht dauerhaft weichen.

Zur Mitte hin wird das Album deutlich stärker. Als Ballade offenbart sich das Stück "Beyond the Shadows", welches einen schönen Mittelpart hat. Dieser fügt sich in die Balladenstruktur so stilvoll ein, dass ich ihn mir noch länger ausgespielt gewünscht hätte. Dafür schließt sich ein verträumtes Solo an, das schließlich nahezu übergangslos zum Rocken einlädt. Neuerlicher Gesang bei knapp 5:20 übernimmt die Songdominanz und lässt das Songkonstrukt weiterwirken. "Beyond the Shadows", ein langsamer Song also, aber einer mit Vielfalt, die man sich ruhig mal zu Gemüte führen sollte. Zumal im Anschluss mit "This Endless Fall" ein ordentliches Beispiel klassisch angehauchter und musisch-episch aufgepeppter Metalkultur präsentiert wird – inklusive freudvollem Banger-Riff.

Fazit:
Es gibt einige entzückende Soli auf dem Pressling. Die Melodik der Band sticht hervor und steht auf "Judgement IV" im Vordergrund. Die dazu geschaffene, sehr dichte Songatmosphäre offenbart Power Metal Strukturen. Wer auf vollgeladene, symphonische Tracks mit eingängigen Melodien und harmonischem Gesang steht und sich über die Vereinigung dieser mit etwas angezogenem Tempo und ordentlicher Riffladung freut, trifft ins Schwarze. Eine dichte Atmosphäre untermalt das Werk zudem. Trotzdem lässt sich das Album ganz gut hören und macht zur musikalischen Abwechslung auch was her, aber zur wirklichen Lieblingsscheibe taugt es wohl nicht. Da haben Domination Black noch die Chance, an der Stellschraube nach oben zu drehen. Auf dem richtigen Weg sind sie.

Punkte: 7,5/10

Anspieltipp: Though the World Perish, Beyond the Shadows, The Endless Fall

Tracklist:

01. The Judgement
02. Obsession
03. Center Of The Universe
04. Vat
05. Though The World Perish
06. Beyond The Shadows
07. This Endless Fall
08. Master Of Deception
09. Empire Of Lunacy
10. In The Abyss

Lineup:

Matias Palm - Vocals
Teppo Heiskanen - Guitars
Juuso Laitinen - Guitars
Lauri Eerola - Bass
Juuso Elminen - Keys
Ville Nissinen - Drums

https://www.facebook.com/DominationBlack

Autor: Swenja

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Re: REVIEWS 2020 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Carthagods (TN)
Genre: Heavy Metal
Label: FDA
Album Titel: The Monster In Me
Spielzeit: 48:38
VÖ: 17.07.2020

Kurz vorweg: Bevor dieses Album als Pressling das Licht der Welt erblicken konnte, haben Carthagods, ihres Zeichens Tunesiens dienstälteste Metalband und Pioniere in ihrem Schaffen, einen langen, steinigen Weg hinter sich gebracht. Denn eigentlich war "Monster In Me" bereits im vergangenen Jahr zur Veröffentlichung geplant. Doch was lange währt, wird endlich gut – und hier stimmt das Sprichwort sogar!

Gewaltig brechen Carthagods und ihr Album "Monster In Me" über einem herein. Ein einladend starkes Riffgerüst begrüßt den Hörer, gekoppelt an weittragende Melodien, die bannziehend sind. Die Beats gehen dabei schon fast unter, so gut unterstreichen sie den Songcharakter. Hintergründige Streicher legen einen zarten, von der Klassik angehauchten Schleier über das musikalische Werk und prompt haben Carthagods es geschafft, vom ersten Hörmoment an einen Bann zu kreieren.

Es ist fast schon zu schön, um wahr zu sein, dass die fünf Tunesier auch mit ihren nachfolgenden Kompositionen durchaus überzeugen können. Sehr komplexe musikalische Häppchen serviert das eingespielte Team auf "Monster In Me", welches trotz der mittlerweile 23 Jahre dauernden Bandgeschichte erst ihr zweites Full-Length-Album darstellt. Der aufmerksame Hörer findet Anleihen verschiedener Stilmittel in den Songs. Symphonisch-epische Momente gibt es ebenso wie klangschichtige Progressivelemente und ein Hauch Rifffeuer aus härteren Segmenten ist auch zu vernehmen. Dennoch wurzelt viel Spiel der Herren auch im klassischeren Stil.

Der lange gemeinsame Weg als Einheit (okay, einige Bandmember-Wechsel hatten sie zwischenzeitlich zu verkraften) macht sich im harmonisch eingespielten und technisch raffinierten Spiel miteinander durchaus bezahlt. So wirken die vielschichtigen Songs stets bombastisch, doch niemals überladen. Zugegeben, an der einen oder anderen Stelle finden sich bekannte Anleihen, aber das können sich die tunesischen Musiker dank ihrer eigenen Note und musikalischer Qualität leisten.

Sänger Mahdi Khema hat eine ganze Bandbreite an Stimmvariation zu bieten, was den Werken Carthagods' natürlich noch einmal einen besonderen Pfiff verleiht. Trotzdem darf man nicht von der instrumentalen Arbeit ablenken, die durchgängig von technisch sauberer Finesse geziert wird. Hin und wieder akzentuiert Drummer Aymen Ben Hamed die Kompositionen zudem mit seiner Spielnote. Auch die Gitarrensoli sollen an dieser Stelle unbedingt lobend Erwähnung finden. Ein durchaus mal musikalisch überraschendes Wechselspiel gibt den Tracks noch mehr Würze. Besonders die Nummer "A Last Sigh" sticht dabei heraus. Mit unglaublich viel Tiefe und einem guten Einblick in Carthagods' anspruchsvolles Repertoire. Episch und trotzdem anspruchsvoll. Toll. Der Song wurde übrigens noch durch ein Gastspiel von Mark Jansen (Epica, MaYaN) aufgepeppt. Auf "Monster In Me" können sie Saiteninstrumente definitiv preschen, grooven, verführen und kommen auch mal mit einem Hauch rockiger Romantik daher. Ebenso vielfältig zeigt sich immer wieder Mahdi Khemas Stimme. Während die Drumworks nicht immer nur die Songatmosphäre perfekt untermalen, sondern hier und da zu einem ganz eigenen Statement bereit sind.

Fazit:
Carthagods sind eine Band, die man unbedingt auf dem Schirm haben sollte! Und "Monster In Me" stellt eine Bereicherung für die eigene Plattensammlung dar. Die Tunesier liefern hier ein unheimlich starkes Album ab, das mal mit Härte und mal mit den leiseren Tönen spielt, symphonisch-progressive Einblicke bietet, komplex ist und eine eigene Note hat. Die Musiker spielen sich auf "Monster In Me" abwechselnd gegenseitig die künstlerischen Highlights zu und erzeugen eine druckvolle und aussagekräftige Atmosphäre. Rifflastig und dennoch angenehm melodiedurchtränkt. Eine sehr gute (Heavy) Metal Scheibe, die mit einem Carthagods eigenem Statement einherkommt. Wer sich den Silberling der Tunesier nicht gönnt, verpasst definitiv ein Highlight! Weiter so, meine Herren!

Punkte: 9/10

Anspieltipp: alles

Tracklist:

01. Whispers From The Wicked
02. The Monster In Me
03. The Devil's Dolls
04. The Rebirth
05. A Last Sigh
06. Cry Out For The Land
07. Memories Of Never Ending Pains
08. The Rebirth (Orchestral)

Lineup:

Mahdi Khema - Vocals
Timo Somers - Guitars
Tarak Ben Sassi - Guitars
Yessine Belghith - Bass
Aymen Ben Hamed - Drums

Guest Musician:

Mikael Stanne - Vocals ("Whispers From The Wicked")
Mark Jansen - Vocals ("The Last Sigh")

https://www.facebook.com/CARTHAGODS
https://www.carthagods.com

Autor: Swenja

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Re: REVIEWS 2020 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Blackballed (GB)
Genre: Hard Rock / Blues Rock
Label: Metalville
Album Titel: Elephant In The Room
Spielzeit: 44:14
VÖ: 24.07.2020

Drei Jahre nach ihrer zweiten Scheibe veröffentlicht das britische Hard Rock-Trio Blackballed um New Model Army-Gitarrist Marshall Gill ihr neuestes Werk unter dem Banner "Elephant In The Room" und präsentiert gleichzeitig Alex Whitehead erstmalig am Schlagzeug.

Schon beim Opener "When The Devil Calls" wird klar, wofür die Truppe aus Manchester steht; kompromisslosen, groovigen Hard Rock, der einfach nur Spaß macht. Man bekommt bei Blackballed genau das, was man erwartet und kein bisschen weniger (aber auch kein bisschen mehr). Es gibt teils bluesige, teils schmutzige Riffs, bei denen auch das müdeste Bein zum Mitwippen animiert wird, gefühlvolle und virtuose Soli sowie absolute Ohrwurmmelodien, wie beispielsweise der Titletrack "Elephant In The Room". Die obligatorische Ballade "Flesh And Bone" darf natürlich auch nicht fehlen. Einzig das etwas moderner anmutende, punkige "Bring You Down" tanzt hier minimal aus der Reihe, wirkt aber trotzdem nicht wie ein Fremdkörper im Gesamtgefüge des Albums und leitet gekonnt den eher progressiven Rausschmeißer "Mother Earth" ein.

Musikalisch bewegt man sich hier durchweg auf einem sehr hohen Niveau. Die Songs sind abwechslungsreich und durchdacht arrangiert und jeder der drei Musiker zeigt deutlich, dass er sein Handwerk versteht. Zwar steht hauptsächlich die Gitarre im Vordergrund, jedoch bekommen auch Schlagzeug und Bass genug Raum, um ihr Können zu präsentieren, wie beispielsweise in dem funkigen "The Lion", welches nur so vor Bass-Licks strahlt. Der Gesang fügt sich auch hervorragend in das Klangbild der Instrumentalisten ein, vor allem an den Stellen, die etwas gefühlvoller sind. Allerdings fehlt hier hin und wieder die Abwechslung und an manchen Stellen würde der Gesang etwas mehr Druck vertragen, wie beispielsweise im Refrain von "Break These Chains" deutlich wird.

Der Sound ist allgemein recht rau gehalten, wirkt teilweise allerdings ein bisschen unausgeglichen, was vor allem an den musikalisch lauteren Stellen doch leider hin und wieder den Hörspaß etwas trübt.

Fazit:
Blackballed liefern auf "Elephant In The Room" grundsoliden Hard Rock, der sich durchaus mit den Genregrößen der 80er und 90er Jahre messen kann. Auf musikalisch durchweg hohem Niveau bekommt man hier eine Dreiviertelstunde gute Laune, mitreißende Grooves und packende Riffs ohne große Überraschungen und Experimente.

Punkte 7/10

Anspieltipp: Elephant In The Room, Flesh And Bone, Bring You Down

Tracklist:

01. When The Devil Calls
02. Someone Else's Shoes
03. Elephant In The Room
04. Show Me The Light
05. Another Lonely Day
06. Flesh And Bone
07. The Lion
08. Break These Chains
09. Bring You Down
10. Mother Earth

Lineup:

Marshall Gill - Vocals, Guitars
Tom Wibberley - Bass
Alex Whitehead - Drums

https://www.facebook.com/Blackballeduk
https://www.blackballedband.org

Autor: Sepp

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Band: Satanica (J)
Genre: Power / Speed Metal
Label: Iron Shield Records
Album Titel: Resurrection Of Devil's Spirit
Spielzeit: 39:57
VÖ: 24.07.2020

Auch wenn die Japaner Satanica bereits schon seit 2002 Mucke machen, so war mir die Truppe aus Fernost noch völlig unbekannt. Da ich aber Verehrer von Metalucifer, Loudness und Konsorten bin, dachte ich mir, dass die neue Veröffentlichung "Resurrection Of Devil's Spirit" ein guter Silberling werden könnte. Erhältlich ist die Langrille Ende Juli über das Berliner Szenelabel Iron Shield Records, von Thomas "Duck" Dargel.

Wenn man sich die Bandfotos mit Corpsepaint ansieht, könnte man eher auf ein Blackened Thrash/Speed Gerumpel tippen. Als ich die ersten Riffs und Melodien vernehme, denke ich allerdings "Hoppala!" Das klingt doch eher mehr nach alten NWOBHM Legenden.

Der Gesang von Ritti Danger erinnert mich ein wenig an Saxons Biff Byford. Auch der Gitarrensound klingt wie aus dieser Ära und schrammelt schön erdig durch die heimischen Boxen. Auch Bass und Schießbude machen einen super Job und sind punktgenau zur Stelle. Bei Titeln wie "Liar" geht es dann etwas ruhiger und "verträumter" zur Sache. Dieser Titel hätte auch in den Achtzigern gezündet. Aber auch das stampfige Midtempo beherrschen Satanica perfekt. Selbst das Instrumental überzeugt komplett, auch ohne Gesang.

Wirkliche Durchhänger oder schwache Momente hat "Resurrection Of Devil's Spirit" nicht. Irgendwie bleibt aber beim Lauschen ein Gefühl, welches mich nicht loslassen will. Hier sind alles super gemachte Songs, klasse komponiert... ABER... Es ist kaum ein spezielles, eigenes Markenzeichen zu erkennen oder rauszuhören, selbst wenn sich die Jungs Corpsepainting ins Gesicht klatschen. Speed Metal vernehme ich zu keiner Sekunde so wirklich. Dies hier ist alles Hard 'N' Heavy, welchen Satanica gelungen umsetzen, wenn es vorallem um eingängige Refrains geht.

Fazit:
Solider und traditioneller Heavy Metal der bewährten Sorte bescheren uns die japanischen Satanica auf ihrem neuesten Silberling. Ich vermisse jedoch ein wenig Eigenständigkeit im Gesamtpaket. Auch mehr schnellere Titel für den angepriesenen Speed Metal-Anteil gehen mir ein wenig ab. Ansonsten ist das hier echt guter Schwermetall mit Abrock-Faktor.

Punkte: 7/10

Anspieltipp: Bloodthirsty, Thunderstorm, Deal With The Devil

Tracklist:

01. Resurrection
02. Bloodthirsty
03. Liar
04. Black Widow
05. Kamikaze (Instrumental)
06. Thunderstorm
07. Dark Star
08. Like A Fire
09. Deal With The Devil

Lineup:

Ritti Danger - Vocals, Drums
Ozzie Alastor - Guitars
Shee Lipps - Guitars
K.Z. Behemoth - Bass

https://www.facebook.com/SatanicaOfficial

Autor: Blacky

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