REVIEWS 2020 VON DER METAL ONLY REDAKTION

Hier könnt ihr euch über bekannte Bands, ihre neuen Alben, ihre Fehltritte ... auslassen

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Re: REVIEWS 2020 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Sons Of Sounds (D)
Genre: Heavy Metal
Label: El Puerto Records
Album: Soundsphaera
Spielzeit: 43:21
VÖ: 14.02.2020

Sons Of Sounds aus Karlsruhe waren mir bis dato kein Begriff, obwohl sie schon seit 2007 existent sind und mit "Soundsphaera" bereits ihren 5. Longplayer veröffentlichen. Aber gut, man kann nicht jede Band kennen. Umso schönen ist es dann, wenn man positiv überrascht wird und sich freuen darf, etwas "Neues" entdeckt zu haben.

Die aus 3 Brüdern bestehende Band will sich in keine Schublade stecken lassen und bezeichnen ihren Stil selbst als Free Metal. Was dann auch den Bandnamen Sons Of Sounds erklären dürfte, denn auch dieser lässt sich in keine Schublade schieben und hinter ihm könnte fast alles stecken.

Um den Begriff Free Metal gleich mal wieder aufzunehmen; ja er passt recht gut zur Marschrichtung des Trios. In erster Linie gibt es natürlich Heavy Metal, dem ein Schuss NWOBHM genauso innewohnt wie ein Hauch Power Metal und eine Prise Hard Rock. Vor allem aber besitzt das Ganze eine gehörige Portion Progressivität, was das Album ziemlich abwechslungsreich macht.

Eröffnet wird die Platte mit dem Power Metal-lastigen "Point Of No Return". Hier beginnt man, wie gesagt, Power Metal-mäßig, setzt dann einen Break und kommt mit einer progressiven Strophe daher, um im Refrain wieder die Poweraxt rauszuholen. Damit ist die Eröffnung perfekt gelungen und macht Appetit auf mehr. Und so geht es dann auch variabel weiter und man bedient die oben bereits erwähnten Genres und macht daraus eine bandeigene Crossover-Geschichte.

Kerniges Riffing und variable Hooklines bestimmen die Nummern, der Bass ist präsent (bekommt auch ab und an mal einen eigenen Part) und die Drums treiben ordentlich an, wenn es sein muss, können sich aber auch zurückhalten, wenn nötig. Tempowechsel und Breaks sind dann die extra Würze in der Suppe. Womit die Band auch immer wieder punkten kann, sind die Soli und Melodienbögen, welche in fast jedem Stück ihre Akzente setzen. Auch sehr gefällig ist die Ballade "King Of Stars", welche mit akustischen Gitarrenklängen und Streichern daherkommt. Der Albumabschluss "Are You Ready" beendet das Album dann genauso Power-mäßig, wie es begonnen hat, wenn nicht gar eine Spur kräftiger. Leider bleiben nur der Eröffnungstrack, der Refrain von "Kriegerherz" und der Rausschmeißer so wirklich im Kopf hängen, was schade ist. Denn die anderen Stücke sind von der Sache her genauso gut.

Die Vocals von Bassist und Sänger Roman erinnern mich ein ums andere Mal an den ehemaligen Secret Sphere Sänger Roberto Messina oder auch an den der Spanier Valkyria, Yeray Hernández. Ich würde mal sagen, er bewegt sich irgendwo dazwischen. Meist in mittelhoher Tonlage mit einem angenehmen Timbre verleiht er den Songs eine bandeigene Note. Auch kann er seine Stimme variabel einsetzen und auch mal etwas tiefer singen. So z.B. in "Rainbow Snake", wenn er in der tieferen Tonlage ein bisschen in Bruce Dickinson Manier daherkommt. In der deutschsprachigen Nummer "Kriegerherz" überzeugt er mich nicht ganz so, was aber an der Sprache liegt, denn das Englische lässt sich einfach besser singen und passt besser zu Romans Stimme.

Produktion und Mix sind recht gut gelungen, was die Scheibe relativ druckvoll klingen lässt. Für meinen Geschmack hätte sie aber etwas klarer ausfallen können.

Fazit:
"Soundsphaera" ist ein ziemlich gutes progressives Heavy Metal Album, was mit Abwechslung und sehr gut arrangierten Songs aufwartet. Das Ganze wird auf technisch hohem Level dargeboten und sollte vor allem aufgeschlossenen Musikfans gefallen, die genreübergreifend unterwegs sind und sich nicht vor anderen Einflüssen scheuen.

Punkte: 8/10

Anspieltipp: Point Of No Return, King Of Stars, Are You Ready

Tracklist:

01. Point Of No Return
02. Fear Of Dance
03. On Fire
04. Creator
05. Kriegerherz
06. Ocean Of Reality
07. Rainbow Snake
08. King Of Stars
09. Are You Ready

Lineup:

Roman Beselt - Vocals, Bass
Wayne Beselt - Guitars, backing Vocals
"H" Beselt - Drums

https://www.facebook.com/sonsofsounds
http://www.sonsofsounds.com

Autor: Thomas

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Band: Holycide (E)
Genre: Thrash Metal
Label: Xtreeme Music
Album Titel: Fist to Face
Spielzeit: 40:26
VÖ: 14.2.2020

"Fist to Face" ist das zweite Full-Length-Album der spanischen Thrash-Kombo Holycide. Traditionell im stählernen Genre, welches Musik ganz eng mit tiefer Passion, Leben und Ideologien verbindet, toben sich einige Bandmitglieder auch noch in anderen Genres und Bands aus, Avulsed und Dark Moor, um nur zwei zu nennen. Mit Holycide und dem neuesten Machwerk konzentriert man sich auf wütenden, intensiven Thrash Metal.

Zunächst lasse ich mich ein wenig von dem Opener "Intrump" berieseln, kann es trotz bezeichnenden Titels und deutlichem Coverbild kaum erwarten, dass die Mucke endlich anfängt. Dennoch gönne ich "Intrump" ein paar Gedanken, schaue auf die Lyrics aus dem Album, die ich so finden kann und stelle fest: Die Scheibe behält auch inhaltlich den roten Faden, denn da geht's mitten in die Fresse rein.

Den Titeltrack "Fist to Face" meinen Holycide nämlich ziemlich wörtlich und ziemlich schnell bestätigt sich das auch musikalisch. Gedanklich bestätige ich: "Yo, das ist tatsächlich Thrash Metal!" Nachdem man heutzutage ja manches Mal durchaus nette, doch ebenso durchstrukturierte Thrash-Kompositionen auf die Ohren kriegt, bemühen sich die spanischen Herren von Anfang an, ihre wilde Ader hervorstechen zu lassen. Sie scheuen sich nicht, musikalisch "back to the Roots" zu marschieren und speien die Lust auf aggressive Beats und wütende Riffs frei heraus. An wenigen Stellen geht Sänger Dave Rotten leider etwas unter. Die vielen Momente, in denen er jedoch voll präsent loskeift, sind einladend. Der Herr, der sonst auch das Mic für Avulsed mit tiefbebenden Growls bedient, lebt auch den Thrash voll aus und erinnert hier und da an einen jungen Mille Petrozza – etwas, das für eine gute Thrash-Komposition europäischer Manier ganz sicher nicht zu verachten ist! Auch an der Rhythmusfront hält man sich nicht zurück und
schlägt in traditionsreicher Manier - aber auch beharrlich nach Lehrbuch - zu.

Fazit:

Kompositorisch sind die fünf Musiker sehr straight. Doch auch deshalb haben sie keine Chance, an gewisse Genre-Größen heranzutreten. Die "Faust in die Fresse" ist hier gleichzusetzen mit "Thrash in die Fresse" – und zwar eng am Schema. Ein bisschen freies Spiel, ein wenig mehr Finesse, die Prise Abwechslung, all das müssten Holycide noch aus ihrer Trickkiste kramen, um in die obere Liga zu wechseln. Die unpolierte, grobe Linie der Holycide-Songs auf "Fist to Face" gefällt dennoch auf jeden Fall! Für Liebhaber unverfälschter Thrash-Momente hat diese Platte in jedem Fall was zu bieten! Alle anderen werden sich ihre Lieblingsmomente herausziehen. Was immer noch für eine Kaufempfehlung reicht, wenn man die Musik zu schätzen weiß.

Punkte: 8/10

Anspieltipp: Vultures, The Aftermath, Nepalm Sweet Nepalm

Tracklist:

01. Intrump
02. Fist To Face
03. Empty Cyber Life
04. Vultures
05. Nuclear Fallout
06. Trapped By The Crappy Trap
07. Mentality Packs
08. The Aftermath
09. Napalm Sweet Napalm
10. Innocent Hate
11. Fake Libertarian

Line Up:

Dave Rotten - Vocals
Miguel Bárez - Guitars
Salva Esteban - Guitars
Dani Fernández - Bass
Jorge Utrera - Drums

http://www.facebook.com/holycide
http://www.holycide.com

Autor: Swenja

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Re: REVIEWS 2020 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Throne of Iron (USA)
Genre: Heavy Metal
Label: No Remorse Records
Album Titel: Adventure One
Spielzeit: 42:28
VÖ: 21.02.2020

Wenn die Inspiration zur Bandgründung der Tod von Epic Metal Legende und Manilla Road Frontmann Mark Shelton ist, dann kann man sich denken, in welche Richtung die musikalische Reise geht. Ein paar Musiker der Stoner/Doom Truppe "Thorr Axe" beschlossen in der Nacht nach Sheltons Tod, das Projekt "Throne of Iron" zu schmieden.

34 Monate später gab es dann die erste Demo, der 8 Singles, eine Split-Scheibe mit der Band "Hillsfar" und eine Compilation folgten. Nun allerdings gibt es das erste offizielle Studiowerk zu bestaunen. Wie groß dieses Staunen dann ausfällt, dieser Frage werde ich mich nun widmen.

Wenn im Intro der Openers "A Call To Adventure" eine Stimme ein Abenteuer in bester Roleplaying Manier einleitet und fragt "...will you answer the Call?" und dann eine andere Stimme meint: "Eh... Fuck it" und erstmal ein Bier öffnet, dann sollte man sich schonmal bewusst sein, wie "ernst" man die Thematik hier nimmt. Durchaus ernst nehmen sollte man aber die Qualität der dann ertönenden Musik.
Ein herrlich traditionelles Heavy Metal Riff klassischer Prägung knallt dir druckvoll entgegen, schallend und mit Hall belegt schmettert die kraftvolle und klare Stimme des Shouters melodisch aus den Boxen und dann wird man zu guter Letzt noch mit einem handwerklich einwandfreien Solo beglückt. Einzig Freunde mitreißender Refrains stehen hier völlig allein im Wald.

Dies bleibt dann meist leider auch so. Es gibt massig hymnische Melodien im Wechsel mit treibenden Heavy Metal Riffs, alles sauber und kernig produziert, und wer sich bei Bands wie Brocas Helm, den erwähnten Manilla Road oder Eternal Champion wohl fühlt, der wird hier ein gefundenes Fressen vor sich haben. Mir persönlich fehlten die wirklich großen Momente, die eingängigen und mitreißenden Passagen und stimmigen Refrains zu sehr. Mein größter Kritikpunkt aber ist Sänger Tucker Thomasson, dessen immer gleiche Stimmlage zwar solide daherkommt, spätestens nach drei Songs aber irgendwie beginnt, mich zu nerven. Zumal er hier und da auch einige Töne leicht versemmelt. Das ist sicher mal wieder Geschmackssache, aber ich hätte mir da einfach ein paar Facetten mehr gewünscht.

Highlights waren für mich neben dem netten Opener noch das überlange und epische "Past The Doors of Death" und der ordentliche Stampfer "The Allure of Silver". Mehr gab das Werk für mich leider nicht an Highlights her. Vielleicht sollte man das Rollenspiel besser stehen lassen und sich vollumfänglich und etwas ernsthafter dem Spirit des Genres widmen, dem man sich hier anschliessen möchte. An die Vorbilder wie Visigoth, Gatekeeper oder gar Wotan reicht Throne of Iron jedenfalls noch nicht ganz heran. Doch was nicht ist, kann ja noch werden.

Fazit:
Ein auf instrumentaler Ebene durchaus knackiges Heavy Metal Album, bei dem es mir persönlich an vielen Stellen ein wenig an Herz und Seele fehlt. Was Eingängigkeit und Killersongs angeht, ist definitiv noch Luft nach oben. Wer aber auf kauzigen Epic Heavy Metal steht und keinen Wert auf den Ohrwurmfaktor legt, der findet hier ein gut produziertes, traditionelles und oldschooliges Stück klassischen Heavy Metals.

Punkte: 7/10

Anspieltipp: A Call To Adventure, Past The Doors Of Death, The Allure of Silver

Tracklist:

01. A Call To Adventure
02. Past The Doors Of Death
03. Dark Shrine Of Rituals
04. The Power Of Will
05. Lichspire
06. The Fourth Battle Of The Ash Plains
07. The Allure Of Silver
08. Wish

LineUp:

Tucker Thomasson - Vocals, Guitars
Corwin Deckard - Guitars
Evan Pruitt - Bass
Jacob Lett - Drums

https://www.facebook.com/throneofiron

Autor: Slaine

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Re: REVIEWS 2020 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Terrifiant (B)
Genre: Heavy / Speed Metal
Label: Gates Of Hell Records
Album Titel: Terrifiant
Spielzeit: 36:35
VÖ: 21.02.2020

Die Belgier Terrifiant hauen uns nach ihrer 2019er Demo nun ihr selbstbetiteltes Debüt um die Ohren. Veröffentlicht wird dieses über das italienische Cruz Del Sur Unterlabel Gates Of Hell Records. Gegen Ende Februar 2020 wird die Langrille dann offiziell erhältlich sein.

Mit dem rein instrumentalen "Steel For Life" geht es als Einstand und Statement auch gleich in die Vollen. Ein sich langsam steigerndes Stück, welches auch sehr gut ohne Gesang für eine gelungene Atmosphäre und Spannung in drei Minuten sorgt. Die sonst zu vernehmende Stimmlage von Lord Terrifiant ist äußerst hoch und screamlastig, wobei auch öfter in leichten Falsettgesang abgedriftet wird. Viele "Eierkneifer"-Schreie werden hier und da auch in lang gezogener Variante dargeboten.

Die Axtfraktion schreddert schön schnell und druckvoll ihre Riffsalven auf den Lauscher nieder und überzeugt weiterhin durch gekonnte Soli und Zwischenparts. Der gute Alcoloic hinter der Schießbude hat ordentlich zu tun, denn er gibt den rasanten Takt vor und hämmert voller Leidenschaft in seine Kessel. Die etwas ruhigeren und groovigen Titel "Just Because I Can" und der Longplayer "Iron Mountain" lockern das Hörerlebnis auf. Hier mischen sich Speed Metal, klassischer Schwermetall und Hardrock-Elemente zu abwechslungsreichen Kompositionen.

Eine schöne Abrundung des Silberlings gibt es zum Schluss mit "Heartbreaker", einem Pat Benatar Cover, das im Refrain dem einen oder anderen bekannt vorkommen könnte. Auch wenn die Scheibe mit knapp über 36 Minuten doch recht kurz ausfällt, so sind doch keine Lückenfüller aufgenommen worden.

Fazit:
Auf dem Einstand der Beligier gibt es klassisch-zackigen Schwermetall in der traditionnellen Machart, wie der ihrer Landsleute von Killer oder Crossfire. Besonders der markant hochgezogene Gesang macht hier den Wiedererkennungswert der Jungs aus. Ein würdiges Debüt mit vielen guten Krachern und Highlights, das macht bei Terrifiant jetzt schon Lust auf weitere Scheibletten.

Punkte: 8,5/10

Anspieltipp: Bed Queen, Metal And More, Speedline

Tracklist:

01. Steel For Life
02. Devil In Transport
03. Bed Queen
04. Just Because I Can
05. Metal And More
06. Speedline
07. Iron Mountain
08. Heartbreaker (Pat Benatar Cover)

Lineup:

Lord Terrifiant - Vocals
ZZ Slop - Guitar
Slime Valdi - Guitar
Sniffany Bags - Bass
Alcoloic - Drums

https://www.facebook.com/terrifiantmetal

Autor: Blacky

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Re: REVIEWS 2020 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Skyforest (RUS)
Genre: Atmospheric / Post-Black Metal
Label: Northern Silence Productions
Album Titel: A New Dawn
Spielzeit: 46:32
VÖ: 21.02.2020

Schon seit Beginn des Projektes im Jahre 2013 und mit Erscheinen des Debütwerkes "Aftermath" war ich der vielschichtigen und entspannten Musik Skyforests zugetan.

Der Gründer B.M., der bereits bei vielen musikalischen Machenschaften seine Spuren hinterlassen hat, zeichnete sich anfangs allein verantwortlich, wurde aber zu jeder Zeit von anderen Künstlern unterstützt. Unter anderem bekam er gesangliche Unterstützung von Michael Rumple von Súl ad Astral, einer weiteren Post-Black Metal Band, die ich sehr mag. Dieser nette Herr ist 2015 auch gleich als festes Bandmitglied dazugekommen. Ebenfalls gibt es auf diesem Album wieder weiblichen Gesang zu bestaunen, der dieses mal von Clare De Lune von Edenfall kommt.

War die 2014er Scheibe noch eher typisch mit atmosphärischen Klängen und "postigen" Sehnsüchteleien, die mit Black Metal-haften Ausbrüchen garniert wurden, ging dieser letzte Teil im folgenden Album "Unity" komplett verloren, was mich damals 2016 schon enttäuscht hatte. Auch die 2018er EP konnte mich mit ihren akustischen, folkigen Beach Boys-Klängen nicht überzeugen. Inwieweit diese EP nun als Vorbote für das nun vorliegende Album gelten sollte (Zitat B.M.), darüber musste ich mir doch schon einige Gedanken machen, die aber zum Glück schon beim Klang des Openers "Along the Waves" wie weggeblasen waren. Und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn endlich gibt es wieder Musik zu hören, die die Bezeichnung "Black Metal" im weitesten Verständnis auch verdient hat.

Auf Grund der wenigen Titel hatte ich zunächst eine Track-by-Track Review angestrebt, aber dies ist gar nicht notwendig. Die Musik auf "A new Dawn" ist zuweilen als unaufgeregt, entspannt und sehr melodisch und gefühlvoll zu bezeichnen. Selbst wenn es Drumgewitter gibt, so kann man diese auch als Sommergewitter betiteln, um mal bei den meteorologischen Begriffen zu bleiben. Diesen Kniff erreichen Skyforest dank des geschickten Einsatzes von Streichern, die fast auf dem ganzen Album präsent sind und hin und wieder sogar den Part der Gitarren übernehmen, wenn diese schweigen oder in den Hintergrund treten. Dadurch bleibt die Hauptmelodielinie des jeweiligen Liedes immer weich und seicht und behält diese Ausgeglichenheit, die den Sound so harmonisch macht (auch bei B.M.s Growls). Dieses und die aus dem Post-Black Metal stammenden Teile der Gesamtmusik ergeben eine wunderschöne Melange an Klängen und imaginären Bildern.

Die Produktion ist dem Sound sehr angepasst und verleiht diesem einen organischen und geerdeten Grundton, der zur melodischen und harmonischen Stimmung passt.

Fazit:
Nach einem Paar an Veröffentlichungen, das mir persönlich weniger zugesagt hatte, bringen Skyforest endlich wieder ein schönes, gelungenes Album heraus, welches eine entsprechend hohe Note verdient hat, weil die Musik sehnsuchtsvoll und stimmungsvoll ist und eben auch härtere Momente aufweisen kann, die eine schönere Balance herstellen als nur weichgespülte Mukke. Sowas hört man dann gerne.

Punkte: 8,5/10

Anspieltipp: The Night Is No more, Heart Of The Forest

Tracklist:

01. Along The Waves
02. The Night Is No More
03. Heart Of The Forest
04. Rebirth
05. Wanderer
06. Scattered Ashes

Lineup:

B.M. - Vocals, all Instruments
Michael Rumple - Clean Vocals

Guest Musicians:

Clare De Lune - Vocals

https://www.facebook.com/Skyforest.Official

Autor: Godshand

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Re: REVIEWS 2020 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Runescarred (USA)
Genre: Progressive / Heavy / Thrash Metal
Label: Self-Release
Album: The Distant Infinite
Spielzeit: 44:59
VÖ: 21.02.2020

Runescarred präsentieren uns mit "The Distant Infinite" ihr Debütalbum, haben aber bereits einige Songs veröffentlicht und auch schon die Bühne mit namhaften Größen geteilt. Mal schauen, wie den Texanern ihr Auftakt gelungen ist.

Erstmal zum Sound: Der ist wirklich sauber, aber das Gesamtbild wirkt hier und da ein wenig verzerrt. Damit meine ich, dass die Instrumente und der Gesang für sich genommen wirklich gelungen sind, jedoch immer wieder schlecht aufeinander abgestimmt wirken. Im Refrain von "Inviting Rivers" ist es mir zum ersten Mal aufgefallen, dass sich der Gesang, der sich kräftig und vielseitig zeigt, vollkommen vom Instrumentarium abhebt. Die Drums, die durchgehend satt und dynamisch selbst die Gitarren in den Hintergrund drängen, kommen dann mit etwas Abstand. Die eben erwähnten Gitarren, die in den unterschiedlichen Parts der Songs einen äußerst stimmigen Klang haben, stecken, was die Lautstärke angeht, zurück. Das ist nun nicht per se etwas Schlechtes, schließlich setzt die Band damit lediglich eine ungewohnte Akzentuierung, die mindestens durch die künstlerische Freiheit ihre Berechtigung erhält. Allerdings schadet das der Wucht, die man dem Hörer entgegenschleudert. Etwa, weil sich der Gesang im Refrain von "Inviting Rivers" nicht noch mehr von den Harmonien der Gitarren tragen lässt. Ein positives Gegenbeispiel ist das Intro von "Poison Oasis", das dies exakt erfüllt und vor Aggressivität nur so strotzt. Auch der Bass soll nicht unerwähnt bleiben, denn der greift den Gitarren spürbar unter die Arme und gibt ihnen mehr Durchsetzungsvermögen.

Musikalisch gibt es nichts zu bemängeln. Gleich zu Beginn stellen Runescarred mit "Hexit" ihren Abwechslungsreichtum unter Beweis. Nach einem atmosphärischen Intro wird das Tempo kräftig angezogen, was in einem Gitarrensolo gipfelt. Die daran anschließenden Songs, wie "Minor Progressions" oder "Legionem Eclipsem", bieten wiederum, was man von einer Mischung aus Thrash und Progressive Metal erwarten würde. Nicht herausragend innovativ, aber handwerklich tadellos ausgespielt und Spaß macht es dennoch.

"Twisting Flesh" beschreitet dann wieder einen gänzlich anderen Weg und das tut dem gesamten Album unheimlich gut. Nach einem Solo des Basses als Intro schwillt die Energie dieses Songs immer weiter an und pendelt zwischen getragenen und aggressiven Parts. Zum Ende hin verwöhnen uns die Gitarristen mit zwei absolut grandiosen Soli, sowohl über eine rasante, wie auch über eine ruhige Stelle des Songs hinweg. Absolutes Highlight auf diesem Album! Auch im gänzlich akustisch gespielten "Sorrow Is" kommt diese Stärke der Vielseitigkeit nochmals zum Tragen, bevor dann "Poison Oasis" und "Mammoth" überaus angriffslustig und mit Tempo den Abschluss bilden.

Fazit:
Es ist schade, dass die vielen aufregenden und mitreißenden Elemente, die sich auf "The Distant Infinite" finden lassen, der ersten Hälfte des Albums fehlen. Hier wurde viel Potenzial verschenkt. Ebenso bei den Unstimmigkeiten in Bezug auf den Sound. Dieses Debütalbum lässt somit aber auch darauf hoffen, dass Runescarred mit steigender Erfahrung zukünftig noch mehr Juwelen liefern werden. Darüber hinaus sind die Songs, die unter Anspieltipp aufgeführt sind, dermaßen stark, dass das erstmal für das ganze Album reicht.

Punkte: 8/10

Anspieltipp: Twisting Flesh, Sorrow Is, Poison Oasis

Tracklist:

01. Hexit
02. Inviting Rivers
03. Minor Progressions
04. Swallow Your Tail
05. Legionem Eclipsem
06. Twisting Flesh
07. This Distant Infinite
08. Sorrow Is
09. Poison Oasis
10. Mammoth

Lineup:

Vem Scott - Vocals
Tim Driscoll - Guitars
Skunk Manhattan - Guitars
Josh Robins - Bass
Payton Holekamp - Drums

https://www.facebook.com/runescarred
http://www.runescarred.com

Autor: Felix

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Band: Slaughter Messiah (B)
Genre: Black / Death / Thrash Metal
Label: High Roller Records
Album Titel: Cursed To The Pyre
Spielzeit: 42:35
VÖ: 21.02.2020

Leider sind die belgischen Schlächter irgendwie bisher an mir vorbeigerauscht. Zwar war mir das Bandlogo ein Begriff für blackened Death-Thrash, aber zu meiner Schande muss ich gestehen, dass bis jetzt nie etwas von dieser seit 2008 aktiven Kapelle in meine Ohren gedrungen ist. Nun wird sich dies aber zum Glück mit der ersten Langrille ändern. Zwei Demos und drei EPs sind bis zu "Cursed To The Pyre" aufgenommen worden. Das diesjährige Scheibchen ist also das erste volle Studioalbum von Slaughter Messiah und für mich ebenso eine Premiere.

Musikalisch gibt es einen gelungenen Mix aus keifigen Black-Death Vocals, welche mit schreddernden, sägenden Gitarrenriffs in ein thrashlastiges Speed Metal-Gewand gehüllt wurden. Ein passendes und häufig prügelndes Schlagzeug treibt die Meute vor sich her. Allerdings werden durchaus Takt- und Tempowechsel in die Songstrukturen eingebaut. Auch höre ich in den eingeflochtenen Melodiebögen und bestimmten Passagen so ein wenig den typischen 90er Sound der Todesbleiära heraus. Die Platte knallt und prügelt gleichermaßen, genau wie sie auch an vielen Stellen herrlich stampfig und groovig wirkt.

Die Truppe versteht es auf ihre Art und Weise, einen herrlichen "Abrockfaktor" zu erzeugen. Der Sound wirkt mit dem leicht räumlichen Hall sehr organisch und bodenständig. Eine moderne Produktion ist es dennoch geworden, da die Feinheiten gut abgemischt sind. Seien es die filigranen und gekonnt eingefidelten Gitarrenriffs, die Breaks vor und nach den rasanten Stellen, oder die herrlich tragenden Momente, in denen Geschwindigkeit rausgenommen wird und die sinistere Attitüde bestens hervorsticht.

Fazit:
Da ich ja ein bekennder Anhänger von diesen ganzen Blackened Speed-Thrash-Death Kapellen bin, hat mich die musikalische Ausrichtung der Belgier auch sofort packen können. "Cursed To The Pyre" ist sehr wütendender, bissiger und heiß geschmiedeter Stahl. Die Band klingt hungrig und hat hier einen erfrischenden Einstand aufgenommen, welcher Lust auf weitere musikalische Angriffe macht.

Punkte: 8,5/10

Anspieltipp: alles

Tracklist:

01. From The Tomb Into The Void
02. Mutilated By Depths
03. Pouring Chaos
04. Hideous Afflicition
05. Descending To Black Fire
06. Pyre
07. The Hammer Of Ghouls
08. Fog Of The Malevolent Sore

Lineup:

Lord Sabathan - Vocals, Bass
Rod "Iron Bitch Desecrator" - Guitars
Thomas "Exhumator" - Guitars
John Berry - Drums

https://www.facebook.com/slaughtermessiah

Autor: Blacky

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Band: Gateway To Selfdestruction (D)
Genre: Atmospheric Black Metal
Label: Northern Silence Production
Album: Sanctus : Mater : Scortum
Spielzeit: 57:12
VÖ: 21.02.2020

Black Metal; kalt, roh, brutal und aggressiv. Ja so war das damals, als die dunkle schwarze Musik Einzug in die Metalwelt hielt. Die ganzen Sub- und Subsub-Genres, welche später folgten, wurden anfangs belächelt und als albern oder als Geltungssucht abgetan. Doch auch diese haben sich etabliert und mittlerweile gibt es wohl kaum ein anderes Metalgenre, was mehr Subgenres inne hat als der Black Metal.

Wenn dann eine Band daherkommt, die viele dieser Subgenres verarbeitet und dabei genauso Old-School wie auch modern klingt, ohne dabei auch nur den Hauch einer Spur von den schwarzen Wurzeln abzuweichen, dann dürfte fast jeder Black Metaller zufrieden sein. Gut, jedem kann und will man es auch nicht recht machen.

Auf jeden Fall sind die Zwickauer Gateway To Selfdestruction genau eine solche Band. Sie vereinen auf ihrem zweiten Album "Sanctus : Mater : Scortum", welches euch ab 21. Februar beim Händler eures Vertrauens erwartet, scheinbar spielerisch den rohen Black Metal mit dem Depressiven, dem Atmosphärischen, dem Brachialen, dem Ambienten und nicht zuletzt mit dem Progressiven. Letzterer sorgt immer wieder an der einen oder anderen Stelle für kleine Aha-Momente. Auch der Abwechslung, welche eh schon recht groß ist, sind diese progressiven Züge sehr zuträglich.

Da es sich bei "Sanctus : Mater : Scortum" um ein Konzeptalbum handelt, werde ich jetzt auch nicht auf einzelne Songs eingehen. Hier kommt wieder mein Spruch "das Album muss am Stück gehört werden", nur so funktioniert es genau so, wie die Band es sich gedacht hat. Schließlich wird hier eine Geschichte erzählt und da fängt man nicht mittendrin an.

Lyrisch geht es, grob angerissen, in dieser Geschichte um den Machtkampf zwischen Mutter und Kind, in einer Umgebung, die geprägt ist von der psychischen Erkrankung der Mutter und deren zerstörerischem Verhalten. Aber auch um die Rollen, in die sie schlüpft und in denen sie für den Außenstehenden als liebevolle Mutter erscheint. Und nicht zuletzt ihr Versuch auszubrechen, um die "gute Seite" zu erobern. Der Albumtitel lässt da schon einiges erahnen. Sich hier mit den Lyrics zu befassen, ist ganz wichtig, das erhöht die Wirkung des Ganzen um einiges.

GTS erzeugen auf "Sanctus : Mater : Scortum" eine unglaubliche Klangdichte und verknüpfen dabei die musikalische und lyrische Seite perfekt. Flirrende Gitarren gibt es hier genauso wie sägende Riffs, einen Bass, der hörbar, aber dezent ist, um die Kälte in der Musik nicht zu erwärmen, und auf der anderen Seite gibt es auch monotone Momente, genauso wie feine traurige Melodien. Die progressiven Momente arten dabei nie in Chaos aus, sondern spiegeln einfach das Durcheinander in der "Borderline"- Welt der Protagonistin wider. Die Drums scheppern mal kalt und blechern, mal dunkel, schwer und druckvoll, dann wieder rasend mit Volldampf und nicht zuletzt als druckvoller Taktgeber. Hut ab!

Was auch beeindruckend ist, ist die Atmosphäre, die hier immer wieder erzeugt wird, und das ohne auch nur einmal ein Keyboard einzusetzen. Bis auf ein paar Samples ist hier alles handgemacht. Auch das Cello in "Mirrors" ist echt und wurde von der Ferndal Cellistin Lestaya eingespielt. Beeindruckend sind auch die Vocals von Mara, sie versteht es auf bemerkenswerte Weise, die Emotionen bzw. die geistige Verfassung der Protagonistin auszudrücken. Natürlich alles im Zusammenspiel mit der Musik. Da ich durch persönliche Erfahrung mit dem Thema vertraut bin, muss ich sagen, vor allem diese Gefühlsausbrüche von" ganz ruhig entspannt" in diese "von 0 auf 100 in einer Sekunde"-Welt werden hier sehr gut in Szene gesetzt. Großartig. Beeindruckend ist auch, wie sie ihre kalten, verzweifelten Schreie in bester Depressive Black Metal Manier durch die Songs schmettert.

Die Produktion und der Mix stehen der musikalischen und lyrischen Seite in nichts nach und sind für dieses Album einfach perfekt ausgefallen, genau wie auch das Coverartwork, welches die Gefühlswelt der Protagonisten als eine Art mehrgesichtige Maske zeigt.

Fazit:
"Sanctus : Mater : Scortum" ist ein ausgeklügeltes Black Metal-Album, welches verschiedene Stilrichtungen miteinander verbindet und eine Geschichte erzählt, welche sich hinter jeder Tür in unserer Nachbarschaft abspielen könnte. Facettenreiche, ausdrucksstarke und emotionale Musik mit hoher Klangdichte. Eine knappe Stunde feinster deutscher Black Metal, der berührt und mitreißt! Gateway To Selfdestruction haben sich mit ihrem zweiten Album schon jetzt ein Denkmal gesetzt, aber auch eines erschaffen, an dem sie sich in Zukunft messen lassen müssen.

Punkte: 10/10

Anspieltipp: alles

Tracklist:

01. Void
02. The Red Thread
03. Dark Poetry
04. Negata
05. Mirrors
06. Negative Circles
07. Utopia

Lineup:

Mara - Vocals, Samples
Mortem - Guitars
Abryss - Guitars
Chual - Bass
R.K - Drums

Guest Musician:

Lestaya (Ferndal) - Cello in Mirrors

https://www.facebook.com/gateway2selfdestruction

Autor: Thomas

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Re: REVIEWS 2020 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Fluisteraars (NL)
Genre: Black Metal
Label: Eisenwald
Album Titel: Bloem
Spielzeit: 33:41
VÖ: 28.02.2020

Die Flüsterer sind wieder zurück. So kann man es sich zumindest vorstellen, wenn man die Band vorher schon kannte. Ich kannte die Niederländer bisher noch nicht, was mir immerhin einen echten ersten Eindruck frei von Erwartungen ermöglicht (mit der Ausnahme, dass es Black Metal geben soll).

Schaut man sich nun die nackten Fakten an, fällt als erstes die recht kurze Spielzeit auf. Immerhin fünf Jahre sind nach dem Erscheinen des Vorgängers "Luwte" vergangen und auch in der Zwischenzeit gab es nur zwei kleine Veröffentlichungen. Zumindest kann man davon ausgehen, dass es keine Lückenfüller geben wird, denn welche Lücken sollen bei einer guten halben Stunde noch zu füllen sein?

Mit dieser Frage startete ich in das Album und musste nach dem ersten Durchlauf feststellen, dass es da doch scheinbar noch einige Lücken gab, die Fluisteraars noch mit ultra-oft repetitiven Tonfolgen zu füllen gewusst haben. Nicht nur bereits im zweiten Song "Nasleep", sondern vor allem im dritten Song "Eeuwige Ram" (und jedem weiteren) wirkt die Musik geradezu hypnotisierend und einschläfernd. Nimmt man die ersten 21 Sekunden, in denen das Hauptmotiv einmal gespielt wird und stellt es sich auf die gesamten 6 Minuten und 21 Sekunden in Dauerschleife vor, wird es schnell langweilig. Schablonenhaft werden die einzelnen Teile der Musik aneinandergelegt, um daraus ein Lied zu "zimmern". Zugegebenermaßen ist dies nicht 100 % stimmig, denn im Textabschnitt gibt es die Melodik so nicht, aber deswegen bleibt das Lied höhepunktelos. Dass es trotzdem eine gewisse Stimmung bietet, liegt an der verträumten Art, die ein gewisses, unbestimmbares Fernweh auslöst. Eine solche Stimmung findet man für gewöhnlich im Post-(Black) Metal und Genrenachbarn wie Sleaze, Shoegaze und z.B. auch bei den bereits aufgelösten Hel, die zwar dem Pagan Metal zugerechnet werden, aber ähnliche Gefühlswelten aufzubauen vermochten.

Weiter lässt sich beim Träumen und Wegdämmern noch geradeso feststellen, dass die Texte seeeehr sparsam gesät wurden. Wenn wir dazu ein letztes Mal "Eeuwige Ram" als Beispiel heranziehen, kann man hier drei "Textcluster" ausmachen, von denen zwei relativ am Anfang eingestreut werden und nach einer langen Bridge der dritte Textabschnitt platziert wird. Dieser klingt dann wieder instrumental aus, was das Lied insgesamt sehr in die Länge zieht und die 6:21 Minuten eher wie 9 oder 10 Minuten wirken lassen. Für mich hat sich das nicht gut angefühlt, aber so etwas hinzukriegen ist sicherlich auch eine Form von Kunst. Dazu muss man noch ergänzen, dass dieses Dahinsiechen kaum noch etwas mit Black Metal zu tun hat, weil es einfach belanglos und ziellos ist. Der bandeigene Terminus "Blackened Psychedelic Folk-Rock" passt da wirklich besser.

Das große Problem, was ich mit "Bloem" habe, ist, dass diese verträumte Pseudoromantik das ganze Album in eine Art Dämmernebel einhüllt und mich als Hörer förmlich in den Schlaf wiegt. Vermutlich habe ich in den spärlich verteilten, unverständlichen Texten die Botschaft nicht herausgehört.

Fazit:
Keine kompositorischen Höhenflüge, keine ausgefeilten Melodien, keine Dramaturgie, und jetzt kommen wir zu den negativen Punkten des Albums... Tut mir leid, das war Sarkasmus. Manchmal muss man aber eine Art Galgenhumor an den Tag legen, um nicht komplett böse zu sein und aus dem Rahmen zu fallen. Fluisteraars jedenfalls sind mit ihrem dritten Werk aus gar keinem Rahmen gefallen, dazu war die Musik zu eintönig.

Punkte: 4/10

Anspieltipp: keine

Tracklist:

01. Tere Muur
02. Nasleep
03. Eeuwige Ram
04. Vlek
05. Maanruïne

Lineup:

B. Mollema - Vocals
T. Cochrane - Trompet, Trombone
M. Koops - Guitars, Bass, Drums, Piano, Tambourine, Timpani

https://www.facebook.com/Fluisteraars

Autor: Godshand

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Re: REVIEWS 2020 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Phonomik (DK)
Genre: Progressive Rock / Metal
Label: El Puerto Records
Album Titel: Brain Bleeder
Spielzeit: 60:27
VÖ: 28.02.2020

Wenn ihr Fans von Silberlingen seid, die sofort zünden, dann ist das neueste Werk der Dänen Phonomik nichts für euch. Die Band bringt Ende Februar ihr Album "Brain Bleeder" auf den Markt und dieses Werk benötigt ein paar Durchläufe, bis es seine ganze Vielfalt offenbart. Aber bei Progressive Rock / Metal ist das ja erwünscht und Kenner des Genres schreckt das ja bekanntlich nicht ab.

Als die ersten Töne dieses Outputs aus meinen Boxen kamen, war ich zuerst etwas skeptisch, mit jedem Durchlauf verbesserten sich jedoch meine Eindrücke und damit auch meine Laune. Ja, die fünf Musiker machen es einem nicht einfach, aber genau das macht es dann ja auch so reizvoll. Jeder der Musiker beherrscht sein Instrument und keiner drängt sich zu sehr in den Vordergrund. Sie wirken als eine Einheit und spielen von vertakteten bis zu klassischen Passagen, gespickt mit dem einen oder anderen Break und Tempowechsel alles, was das Prog-Herz begehrt und stellen so ihr Können unter Beweis.

Warum hat es dann nicht zur vollen Punktzahl gereicht? Nun, diese Frage lässt sich ganz einfach beantworten. Bei keinem der Titel bekommt man dieses Gänsehaut-Feeling, bei dem dann gleichzeitig das Kopfkino einsetzten sollte und anfängt zu laufen. Den Songs fehlt es an Tiefe und Seele, es klingt alles gut, aber eben nur gut und nicht grandios.

Der beste Track auf dem Album ist für mich "Reborn", das ist genau der Typ Song, welcher nach mehr schreit. Leicht progressiv angehaucht und trotzdem mit einer Wucht, die sich in die Gehörgänge fräst. Ist die Strophe noch sehr melanchonisch und düster gesungen, geht es im Refrain dann wieder melodiöser und klassischer zu Werke und man spürt förmlich den Bösen und den Guten in diesem Stück. Davon bitte mehr beim nächsten Silberling und es könnte ein Meisterwerk werden. Der letzte Song "Rebell Yell" ist eine gelungene Coverversion des Billy Idol Klassiker mit einem Hauch Phonomik. Mit Insgesamt zwölf Titeln und einem Intro hat man einen Longplayer mit Überlänge erschaffen, der bestimmt seine Fans findet und somit sind Phonomik auf dem richtigen Weg.

Fazit:
"Brain Bleeder" ist ein starkes Album geworden, dass zwar ein paar Durchläufe benötigt, aber dann umso mehr überzeugt. Die Dänen Phonomik haben auf dem Silberling fast alles richtig gemacht, was eine Empfehlung für Prog Fans mit sich bringt.

Punkte: 8/10

Anspieltipp: Reborn

Tracklist:

01. Intro
02. Suffer
03. Catatonic Overload
04. Catharsis
05. Lucid For You
06. Reborn
07. God’s Pimp
08. Forever Undone
09. Brain Bleeder
10. Trench Tales
11. Dead Embrace
12. Murder
13. Rebel Yell

LineUp

Shane B Dhiman - Vocals, Guitars
Kenneth Bergstrøm - Guitars
Søren Pedersen - Guitars
Michael Hansen - Bass
Mickey Nyborg Thomsen - Drums

https://www.facebook.com/phonomik

Autor: Basser1971

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Re: REVIEWS 2020 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: XIV Dark Centuries (D)
Genre: Pagan Metal
Label: Einheit Prduktionen
Album: Waldvolk
Spielzeit: 44:58
VÖ: 28.02.2020

Die Thüringer XIV Dark Centuries sind mittlerweile seit über zwei Dekaden aktiv und kommen dieser Tage mit ihrem viertem Studiowerk um die Ecke. Das letze Album liegt dabei allerdings schon satte 8 ½ Jahre zurück. Der neueste Streich der Oberhofer hört auf den Namen "Waldvolk" und beglückt den geneigten Pagan Metal Fan mit einer knappen Dreiviertelstunde ausgeklügelten und komplexen Songs.

Das Album startet mit dem Intro "Heimwärts", ein fein arrangiertes Streicher-Stück mit epischen Touch. Dieses mündet direkt in die erste Nummer "Skogafulka". Dieses Stück galoppiert auch mal gleich in bester Pagan-Manier voran. Das Schlagzeug bestimmt hier das Tempo und ist das Kernstück der Nummer. Die anderen Instrumente und der Gesang ordnen sich dem unter, beziehungsweise verbinden sich songdienlich.

Was allerdings schon beim ersten Stück auffällt, ist, dass die Produktion bzw. der Mix nicht wirklich top ausgefallen ist. Es ist relativ schwer, die Instrumente differenziert auszumachen. Vor allem in den sehr schnellen Passagen klingt das Ganze doch etwas verwaschen, was ich sehr schade finde. Hier kommt die großartige Arbeit nicht so zur Geltung, wie sie eigentlich sollte. Auch schwankt die Lautstärke hin und wieder, was dem Hörgenuss auch nicht zuträglich ist. Dies trifft auch auf die Abmischung des Gesangs zu, der manchmal etwas zu hintergründig daherkommt. Wie es besser gehen kann, zeigt man im starken "Ich bin Das Feuer", zumindest ansatzweise.

In den Passagen, in denen das Tempo rausgenommen wird, wie z.B. in "Svava" oder in Mid-Tempo-Stücken wie "Firratan", welches erst nach hinten raus wieder richtig ballert, hört man, dass es besser geht. Auch diese mittelalterlichen Klänge, wie sie z.B. in "Sunna" schön zur Geltung kommen, wissen zu überzeugen.

Auf instrumentaler und gesanglicher Seite hinterlässt man definitiv einen starken Eindruck. Hier gibt es sägende und straighte Riffs gleichermaßen, genau wie feine Melodielinien und Soli, einen Bass, welcher den Songs dienlich ist, sich aber nicht aufdrängt und ein Schlagwerk, was ordentlich Druck macht, die Nummern immer wieder antreibt oder einfach nur als Taktgeber fungiert. Auch wenn man akustisch ums Eck kommt, schmeichelt es den Ohren.

Gesanglich geben sich Klargesang, raues Gekeife und Chöre die Klinke in die Hand und tragen so ihren Anteil an der Abwechslung des Albums. Die Streicher, welche auch immer wieder eigene Akzente setzen, integriert man sehr songdienlich. Mit ihnen wird auch immer wieder ein gewisser epischer Touch erzeugt. Da für diese Instrumente, genau wie für die Flöte, kein Künstler angegeben ist, vermute ich, dass diese vom Keyboard erzeugt werden oder als Sample eingespielt wurden!? Den Ausklang des Albums gestaltet dann das Outro "Nott", ein dunkles, etwas schweres Stück, was einen melancholischen Touch innehat.

Fazit:
"Waldvolk" ist ein Pagan Album, welches mit komplexem und gut arrangierten Songmaterial aufwartet, viel Abwechslung zu bieten hat und den Hörer mit auf die Reise zu nehmen vermag. Eine kurzweilige Dreiviertelstunde ausgeklügelter Pagan Metal, welcher leider etwas bei Produktion und Mix schwächelt.

Punkte: 8/10

Anspieltipp: Skogafulka, Firratan, Ich Bin Das Feuer

Tracklist:

01. Heimwärts (Intro)
02. Skogafulka
03. Svava
04. Firratan
05. Atme Den Wald
06. Ich Bin Das Feuer
07. Sunna
08. Julenzeit
09. Runibergun
10. Bragarful
11. Nott (Outro)

Lineup:

Michel - Vocals
Tobalt - Guitars
Uwe - Guitars
Marley - Bass
Tobi - Keyboard
Manu - Drums

https://www.facebook.com/xivdarkcenturies
http://www.xivdarkcenturies.de

Autor: Thomas

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Re: REVIEWS 2020 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Stallion (D)
Genre: Heavy / Speed Metal
Label: High Roller Records
Album: Slaves Of Time
Spielzeit: 42:57
VÖ: 28.02.2020

Die 2013 gegründeten Stallion aus Baden-Württemberg, die sich durch ihre bisherigen Veröffentlichungen und diverse Live-Auftritte einen Namen gemacht haben, werden Ende Februar ihren dritten Streich "Slaves Of Time" via High Roller Records in die Läden bringen. Bereits der Vorgänger "From The Dead" (2017) hat mich begeistern können, weshalb ich nun umso gespannter auf das neueste Werk der Hengste bin.

Die Dämonen erwachen mit dem ersten Gitarrengewitter. "Waking The Demons" leitet das Albumgeschehen ein und gesellt sich kurzerhand zu meinen Anspieltipps hinzu. Sänger Pauly bleibt auch diesmal seinen typischen Gesangsmerkmalen treu. Er zeigt sich stimmlich kraftvoll, kann in höheren Tonlagen glänzen und harmoniert sehr gut mit der schwermetallischen Klangwand.

Die Saitenfraktion, bestehend aus Äxxl und dem Neuzugang Claudio Hürlimann, entlockt ihren Instrumenten fetzige, knackige Riffs und energetische Klampfen-Soli. Das Gaspedal wird nach Speed Metal-Manier schön bis zum Anschlag durchgetreten und die Drums rumpeln druckvoll aus den Boxen.
Ein galoppierender Bass und treffend eingesetzte Tempo-und Rhythmuswechsel werden gekonnt in die Songstrukturen mit eingeflochten. Stimmungsvolle Hooklines und diverse Einflüsse aus den unterschiedlichen Genres komplettieren den Gesamtsound.

Und nun Feuerzeuge raus! Sanftere Töne erklingen im Mittelteil mit der starken Heavy Metal-Ballade "Die With Me", die mit ihren fesselnden, ohrwurmartigen Melodieläufen und Gänsehaut-Gitarren-Solo auf ganzer Linie überzeugen kann und es mir besonders angetan hat. Doch auch wenn die Band hier das Tempo drosselt und in etwas gemächlichtere Gefilde wechselt, schaffen sie spielend leicht den Spagat zwischen dem nötigen Biss und gefühlvolleren Klägen. Einer der stärksten Songs des Albums und mein persönlicher Favorit!

Im weiteren Albumverlauf gibt es mit "Merchants Of Fear" zur Abwechslung einen thrashigen Kracher auf die Ohren, der anfangs an Slayer und Konsorten erinnert. Die Einflüsse sind stark präsent und unüberhörbar.

Zu guter Letzt werden mit der Abrissbirne "Meltdown" nochmal ordentlich die Köpfe zum wackeln gebracht, bevor sich nach knapp 42 Minuten der Silberling dem Ende zuneigt.

Fazit:
Stallion durchlaufen mit jedem Album eine starke Weiterentwicklung. Auch mit diesem Werk schaffen sie es wieder einmal gekonnt, knackigen Speed Metal mit traditionellen Schwermetall zu verknüpfen. Thrashige Einflüsse sorgen für eine erfrischende, spannende Mischung. Die Neuerscheinung präsentiert sich für mich zwar nicht ganz so eingängig wie der Vorgänger, dennoch gibt es unbeschwerten Hörgenuss und der Silberling beschert kurweilige, spaßige Minuten.

Punkte: 8,5/10

Anspieltipp: Waking The Demons, Time To Reload, Die With Me

Tracklist:

01. Waking The Demons
02. No Mercy
03. Time To Reload
04. All In
05. Brain Dead
06. Die With Me
07. Merchants Of Fear
08. Dynamiter
09. Kill The Beast
10. Meltdown

Lineup:

Pauly - Vocals
Äxxl - Guitars
Clode - Guitars
Stämpfe - Bass
Aaron - Drums

https://www.facebook.com/heavymetalstallion
http://www.heavymetalstallion.com

Autor: Eva

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Re: REVIEWS 2020 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Hangatyr (D)
Genre: Black / Pagan Metal
Label: Self-Release
Album Titel: Kalt
Spielzeit: 48:12
VÖ: 02.03.2020

Aus den verschneiten Thüringer Wäldern beehren uns Hangatyr Anfang März 2020 mit ihrem dritten Studioalbum "Kalt". Die Pagan Black Metal Fraktion legt nach sechs Jahren erneut mit musikalischer Eigenproduktion nach. Aktiv waren sie Konzert- und Festival-technisch seitdem dennoch immer wieder und sind somit nie ganz von der Bühne verschwunden.

Auf ihrem neuesten Streich bekommt man herrlich frostigen und kristallklaren Schwarzmetall präsentiert. Massiv druckvoll sägende Gitarren schneiden durch die eisige Atmosphäre und werden mit einem wuchtig ballernden Schlagzeug samt keifigen Gesang unterstützt. Der Klangteppich ist sehr dicht gehalten und gewinnt dadurch an Intensität.

Die Stimme von Sivlio ist bissig und driftet hier und da mal in Schreie ab, welche vom Stil an Suicide-Depressive Metal gemahnen. Diese Mischung der Gesangscharakteristik kommt abwechslungsreich und gekonnt zum Einsatz. Den Moment von klirrender Kälte können die Jungs besonders gut erschaffen, wenn sie diverse melodiöse (zweistimmige) Gitarrenriffs und Melodiebögen zocken. Durch den dezenten räumlichen Hall auf der Gesamtproduktion wirken die Titel sehr druckvoll.

Man hat hier wirklich das Gefühl, von schneebedeckten Bergen auf frostigem Grund umgeben zu sein. Textlich und musikalisch fühlt es sich wie eine Fusion aus Helfahrt und den ehemaligen Hel aus Lüdenscheid an.

Fazit:
Auch das dritte Studioalbum von Hangatyr ist ein feiner Silberling geworden. Nordisch-frostige Atmosphäre mit deutschen Texten macht "Kalt" zu einem heißen Eisen in 2020. Ein Werk nicht nur für die kalten Wintertage.

Punkte: 8,5/10

Anspieltipp: Entferntes Ich, Blick Aus Eis, Mittwinter

Tracklist:

01. Niedergang
02. Entferntes Ich
03. Firnheim
04. Blick Aus Eis
05. Kalter Grund
06. Kalt
07. Mittwinter
08. Verweht

Lineup:

Silvio - Vocals
Ali - Guitar
Basti - Guitar
Micha - Drums

https://www.facebook.com/derGehangene

Autor: Blacky

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Re: REVIEWS 2020 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Tulus (N)
Genre: Black Metal
Label: Soulseller Records
Album Titel: Old Old Death
Spielzeit: 31:11
VÖ: 06.03.2020

Tulus-Scheibe rein, Play gedrückt und los kann's gehen! Okay, das ist… hmm, überraschend! Acht Jahre liegen zwischen dem Longplayer "Olm og bitter" und "Old Old Death". Zeit, in der die norwegischen Herren ihren musikalischen Output auf den Kopf gestellt haben. Spuren davon waren auch auf "Olm og bitter" zu entdecken, aber in einem weitaus düstererem und unterschwelligerem Gewand.

Black Metal?! Der erste Eindruck des Albums erinnert auch an ganz andere Größen. Ein wenig Schwermut offenbart sich groovig. Nein! Kein Paradoxon, hört selber rein! Schnell kommt man der Sache näher – ein bisschen First Wave of Black Metal bricht sich über allem Bahn. Allerdings nicht in gewohnter Konstante, denn ein groovender Bass alleine schafft es, dem Ganzen ein extravagantes "Gute-Laune-Moment" zu verleihen.

Trotz dass die Wurzeln des Black Metals nicht zu leugnen sind; Tulus bieten eine ebenso fantastische wie verstörende Verschmelzung musikalischer Elemente, in einem Genre, gegründet zu einer Zeit und aus einem Land stammend, wo keine musikalische Spielerei ihrer Neukreation ferner hätte liegen können. Manchmal ist es nur das etwas gedrosselte Tempo, dann die eingängigen Riffs, so ziemlich immer der Groove, was Tulus ein verändertes Gewand gibt. Blodstrups düstere und böse Stimme ist eine wunderschöne, wie auch aggressive Konstante. Doch die klassische, schwerverdauliche schwarzmetallische Kost wird stringent unterwandert. Tragende Rhythmik wechselt sich mit fast schnittigem Groove ab. Gerade der groovende Bass bildet fast immer die verbindende Linie. So komme ich nicht umhin, zuzugeben, dass die drei Herren da irgendwas Fesselndes kreieren. "Groove-Black-Metal" könnte man es tönen lassen. Tulus haben sich über die Jahrtausendwende dahin entwickelt, wo sie heute sind. Wem der Stil, der sich in" Old Old Death" gipfelt, zusagt, sollte auch mal in ein paar Khold Werke hineinhören. Es mag sicher an der nahezu identischen Verstrickung beider Bands liegen, aber Parallelen dürfen gezogen werden.

Fazit:
Glaubt es oder nicht, je mehr ich dieses Album höre, desto erstaunter bin ich, wie gut es funktioniert. Die Black-Metal-Komponente ist nicht zu leugnen, aber dieser Groove katapultiert das Musikgeflecht in überraschende Sphären. Die Mixtur ist durchaus gekonnt. Ich kann das Ding analysieren wie ich will, letztlich kommt es auf den einzelnen Hörer an, ob die Scheibe gefällt. Wer gerne genretypisch und wurzelnah düsterchaotisch unterwegs ist, wird mitunter einen nicht wiedergutzumachenden Akt der Verstümmelung proklamieren. Wer auf der Suche nach neuen Hörnuancen ist, wird begeistert aufschreien. Wer sich im Mischverhältnis dieser beiden Extreme tummelt, wird immer noch positiv überrascht.

Eine Punktevergabe fällt mir unglaublich schwer. Der Eindruck, der losgelöst von allem bleibt, ist positiv. Deshalb gebe ich die 8. Für eine gelungene Überraschung mit interessanten Aspekten, den Mut, Grenzen zu durchbrechen und trotzdem ausgefeilte Kompositionen zu liefern, aber doch auch noch einigen Platz nach oben zu lassen. Dieses Album kann durchaus richtig Spaß machen! Aber bitte! Bitte löst euch von Grenzen im Kopf, bevor ihr übermütig den Play-Knopf bedient. Diese Scheibe braucht eines: MUT!

Punkte: 8/10

Anspieltipp: Jord, Flukt, Grunn Grav

Tracklist:

01. Hel
02. Jord
03. I Havet Hos Rån
04. Flukt
05. Folkefall
06. I Hinmannens Hånd
07. Grunn Grav
08. Ild Til Mørkning
09. Villkjeft
10. In Memoriam

Line Up

Blodstrup - Vocals, Guitars
Crowbel - Bass
Sarke - Drums

https://www.facebook.com/TULUSband

Autor: Swenja

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Band: Aronious (USA)
Genre: Progressive Death Metal
Label: The Artisian Era
Album: Perspicacity
Spielzeit: 58:41
VÖ: 13.02.2010

Die US-Amerikaner Aronious sind bereits seit 2011 aktiv, haben es allerdings erst auf eine Single ('13) und eine EP ('14) gebracht. Das erste Langeisen, was mit einer Spielzeit von einer knappen Stunde diese Bezeichnung auch verdient hat, nennt sich "Perspicacity" und bietet technisch hochanspruchsvollen progressiven Death Metal.

Wer mit wirklich progressiver Musik nur wenig oder gar nichts anzufangen weiß, braucht gar nicht erst weiterlesen, denn das hier ist so progressiv, dass ich es fast schon als Free Jazz im Metalgewand bezeichnen möchte. Dass das erste Album der Band so lange brauchte, um veröffentlicht zu werden, liegt auch daran, dass die Jungs ihr Material sehr akribisch und detailverliebt ausarbeiten. Auf der Platte gibt es auch Material, was schon vor Veröffentlichung der EP existent war. Wenn man sich diese Konzept-Scheibe zu Gemüte führt, dann macht der Titel, zu. dt. Scharfsinn, wirklich Sinn. Denn die Sinne sollte man hier wirklich schärfen, sonst entgeht einem hier einiges.

Auf der einen Seite gibt es harmonische Gitarrenlinen und Soli, geradliniges Riffing und treibende Drums, auf der anderen Seite Riffs mit Haken und Ösen, Tremolo Picking, Breaks, Tempowechsel und alle progressiven Dissonanzen, was die musikalische Welt so hergibt. Ein Fest für alle Progfans dürften die doppelten Instrumentalspuren sein, wenn die Band scheinbar in Chaos versinkt.Aber nicht nur die Instrumentalfraktion weiß ihre technischen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Auch Zach am Mikrofon weiß mit seinen variablen, kehligen Growls zu überzeugen, welche den Stücken immer wieder eine bedrohliche und auch emotionale Note geben. Um die backing Vocals von Drummer Sean rauszuhören, muss man allerdings hin- und nicht nur zuhören, wie ich immer wieder gern zu sagen pflege. Dies gilt natürlich für die ganze Scheibe.

Produktion und Mix sind sehr gut und absolut passend zum Album ausgefallen. Selbst im "Chaos" kann man sehr gut differenziert die Instrumente ausmachen. Auch wenn es nicht so prickelnd beim Bangen ist, das eine oder andere Mal sollte man sich dem Genuss des Albums unterm Kopfhörer hingeben.

Fazit:
"Perspicacity" ist ein technisch hochanspruchsvolles Death Metal Album, was das ganze Spektrum progressiven Metals abdeckt und brutal zugleich ist. Für Prog-Fans ein Fest und für aufgeschlossene Metalheads ein Reinhören wert. Puristen sollten die Finger davon lassen.

Punkte: 9/10

Anspieltipp: alles

Tracklist:

01. Perspicacity Part I
02. Perspicacity Part II
03. Somatic Evolvement
04. The Passage Of Knowledge
05. An Assembled Reality
06. Modernity Part I (Instrumental)
07. Modernity Part II (Instrumental)
08. Eternal Subjugation
09. Self Induced Afflication
10. The Digital Age
11. Delusions Of Superiority
12. A Grim Fate
13. Inconclusiv

Lineup:

Zach Earley - Vocals
Ryan Brumlic - Guitars
Nick Weyers - Guitars
Evan Neiman - Bass
Sean Smith - Drums / Backing Vocals

https://www.facebook.com/aroniousmetal

Autor: Thomas

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