REVIEWS 2018 VON DER METAL ONLY REDAKTION

Hier könnt ihr euch über bekannte Bands, ihre neuen Alben, ihre Fehltritte ... auslassen

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Re: REVIEWS 2018 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: National Napalm Syndicate (FIN)
Genre: Thrash Metal
Label: Iron Shield Records
Album Titel: Time Is The Fire
Spielzeit: 59:01
VÖ: 18.05.2018

Die erste Scheibe der Kombo aus Finnland kam schon 1989 auf den Markt (davor gab's 4 Demos seit '87) und Asche auf mein Haupt, ich kannte die Band bisher nicht. Gut, ich muss ja nicht alles kennen, auch wenn seit dem Debüt zwei weitere Demos, zwei Splits und zwei Longplayer sowie eine Kompilation erschienen sind.

Nun zum Wesentlichen; der Musik. Und hier erwartet den Hörer nicht der herkömmliche Thrash Metal mit der chaotischen Hau-Drauf-Attitüde, sondern ein solider Mix aus traditionellem Metal und Speed Metal, der aber sicherlich Thrash-Anleihen aufweist. Die Finnen wechseln geschickt zwischen den erwähnten Genres und scheuen auch vor dem Einsatz von Keyboards nicht zurück, die allerdings nur leicht im Hintergrund flächig für Atmosphäre sorgen.

Wenn die Klampfen Geschwindigkeit aufnehmen und die Thrash-Stakkatoriffs rausballern, vergessen sie nie auch einen gewissen hymnischen Aspekt beizusteuern, welcher die Songs sehr schön auflockert und nicht herkömmlich wirken lässt. Dennoch überwiegen hier die typischen, traditionellen Riffs, ehe wieder Fahrt aufgenommen wird, um die Synapsen zu massieren. Vor allem achten die Macher auch sehr stark auf Melodien, die fast schon an LORDI erinnern. Eben diesen Harmonien, die zwar im Refrain die Sonne scheinen lassen, aber im Falle vom National Napalm Syndicate nicht kitschig wirken.

Jetzt möchte man meinen, das Thrash-, Speed-, traditoneller Metal und eine Priese Hard Rock eine wilde Mischung ist. Aber die Band versteht es ganz genau, den Mix aus diesen Genres zu stimmigen Arrangements zusammen zu fügen. Teils wird das Tempo völlig gedrosselt und das "Syndicate" taucht in träumerischen Prog-Metal ab, ehe dann auf intelligente Weise der Song losrockt und sich zu einem sehr interessanten, fast schon episch harten Rocksong entwickelt, um im nächsten Moment das alles über den Haufen zu werfen und aufs Gaspedal zu treten.

Dass hier natürlich die teils mehrfach gehörten und zum Metalstandard gehörenden Riffs zum Tragen kommen, ist erstmal unerheblich, denn hier geht es um die Umsetzung und die sehr guten Arrangements, die Spaß machen.

Fazit:
Sehr interessante Scheibe, die sicherlich nicht beim ersten Hören zündet; dazu ist das Dargebotene zu detailreich. Nur Thrash Metal wird der Band nicht gerecht, denn hier ist Abwechslung Trumpf. Man merkt, dass hier Musiker am Start sind, die seit langer Zeit - siehe oben - wissen, was sie tun und wie man gute Songs schreibt. Als Bonus wird dann zwar noch geschmackssicher Overkills ''Blood And Iron'' gecovert, aber das wäre nicht so nötig gewesen.

Punkte: 8,5/10

Tracklist:

01. Pig Moon Rising (Intro)
02. Obey The System
03. In The Dead Of The Night
04. Kuolema
05. Bringer Of Päin
06. Knife Against My Throat
07. Drowning
08. Fallen Gardens
09. Original Sin
10. Ken Tästä Käy
11. Animal Is Out Of Control
12. Unholy Madness
13. Welcome To Tomorrow
14. Faces
15. The Worm Moon (Outro)
16. Blood And Iron (Overkill Cover) (Bonus)

Lineup:

Ilkka "Ile" Järvenpää - Vocals
Harri Lampinen - Guitars
Jukka Kyrö - Guitars
Niko Karppinen - Bass
Ville Hanhisuanto - Drums

http://www.facebook.com/nationalnapalmsyndicate

Autor: Steiff

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Band: Spiral Skies (S)
Genre: Psychedelic / Doom Rock / Metal
Label: Art Of Proganda Records
Album Titel: Blues For A Dying Planet
Spielzeit: 77:19
VÖ: 18.05.2018

Bereits seit 2014 ist die schwedische Female-Fronted Hard Rock-Formation Spiral Skies musikalisch aktiv. Nach einer EP- und Singleveröffentlichung folgt nun das 2018er Debüt "Blues For A Dying Planet". Sowohl der Beipackzettel, als auch das Coverartwork haben mich auf die Scheibe neugierig gemacht und bereits nach den ersten Hörproben hat mich der skandinavische Fünfer fasziniert.

Bevor der eigentliche Reigen beginnt, wird das Erstlingswerk mit dem Instrumental "The Black Waltz" eingeläutet. Sakral anmutende Orgelklänge und sphärische Synthesizermomente erschallen 90 Sekunden lang durch den Raum. Dann geht es aber auch gleich zur Sache. Angeführt wird der skandinavische Fünfer von der bezaubernden Frida Eurenius, ehemals aktiv bei Lapis Lazuli, welche optisch und akustisch ein wahrlicher Genuss ist.

Die Frontfrau besticht durch ihre klare und schön kraftvolle Stimmfarbe. Die Tonlage ist überwiegend im Altbereich anzusiedeln, fällt öfter durch leichte Vibrationen in der Stimme auf und driftet hin und wieder auch in höhere Lagen ab. Begleitet wird Frida hierbei von Jonas' und Dans schön schrabbelig-erdigen Hard Rock-Gitarren. Basser Eric und Schlagzeuger Daniel begleiten das Treiben mit groovigen Rhythmen. Immer wieder werden zwar leichte Keyboard-/Synthesizerspuren beigefügt, überdecken aber nie den Rest der Instrumentierung und erzeugen hierbei an einigen Stellen ein leicht psychedelisches Feeling. Nicht selten entsteht eine epische Atmosphäre.

Der doomige Anteil fällt meiner Meinung nach eher gering aus, so dass dieses Genre hier am wenigsten ins Gewicht fällt. Ebenso würde ich dem Silberling das Prädikat Hard Rock verleihen, da schwermetallische Momente hier nicht wirklich zu finden sind, was aber der positiven Bewertung keinen Schaden zufügt.

Trotz aller psychedelischen Einsprengsel überwiegen die knackigen Rockelemente aufgrund der herrlich prägnanten Gitarrenarbeit. Soli und Zwischenpassagen lockern die einzelnen Stücke auf und gestalten jedes einzelne Lied zu einer kleinen, spannenden musikalischen Reise. Auch gediegenere Momente und Passagen können mich wirklich packen, wie sie beispielsweise bei "The Wizard's Ball" oder auch bei "Danse Macabre" immer wieder auftauchen.

Fazit:
Kernige und erdige Hard Rock Kompositionen mit einem leichten Psychedelic-Anstrich gibt es auf "Blues For A Dying World" zu hören. Ein geiler Retrosound à la Jefferson Airplane, welcher auch 2018 immer größere Beliebtheit findet, strömt hier durch die Boxen. Zurücklehnen und einfach nur dem gelungenen Werk lauschen! Eine absolute Empfehlung für Liebhaber von Kapellen wie Psychedelic Witchcraft, Cherokee (Köln), The Neptune Power Federation und Konsorten.

Punkte: 8,5/10

Anspieltipp: Dark Side Of The Cross, Labyrinth Of The Mind, The Prisoner

Tracklist:

01. Black Hole Waltz
02. Awakening
03. Dark Side Of The Cross
04. The Wizard's Ball
05. Danse Macabre
06. Labyrinth Of The Mind
07. Shattered Hopes
08. Left Is Right And Right Is Left Behind
09. The Prisoner

Lineup:

Frida Eurenius - Vocals
Jonas Lyander - Guitars, Percussionss, Choir
Dan Svanljung - Guitars, Organ, Mellotron
Eric Sandberg - Bass
Daniel Bäckman - Drums, Percussions, Synthesizer

Guest Musician:

Andreas Sandberg - Synthesizer
Rickard Uttermalm - Choir, Organ
Asser Hakkala - Choir

https://www.facebook.com/spiralskies

Autor: Blacky

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Re: REVIEWS 2018 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Acherontas (GR / D / I)
Genre: Black Metal
Label: Agonia Records
Album Titel: Faustian Ethos
Spielzeit: 48:33
VÖ: 18.05.2018

Und wieder einmal gibt es griechischen Black Metal zur akustischen Verkostung. Hatten wir uns erst im Vormonat Varathron zur Brust genommen, geht es mit Acherontas in die nächste Runde. Dabei sprang mir sofort der Albumtitel ins Auge, bei dem ich immer wieder "Faustian Echoes" lese, der Titel der 2012er EP von Agalloch.

Doch auch wenn dieser Fakt eine recht amüsante Randnotiz ist, so geht es hauptsächlich um den schnörkellosen Black Metal, den die Griechen aus ihren Instrumenten zaubern. Dabei wird alles aufgefahren, was das Genre hergibt. Die Jungs legen gleich im ersten Song los wie die Feuerwehr und bemühen sich nicht, ein sphärisches Intro zu kreieren, als wenn gar keine Zeit dafür wäre.

Dem Infozettel lassen sich leider keine Details entnehmen, die man nicht selber nach zweiminütiger Recherche findet, sodass die reine Hörprobe den Ausschlag geben muss. Die typischen, mehrläufigen Gitarren flirren durch die Luft, machen sofort Tempo und werden vom Bass und dem Schlagzeug noch zusätzlich angeheizt. Der raue Gesang, wie immer leicht verhallend, wird wahlweise auch zu gesprochenen Texten umfunktioniert. So vergehen die ersten harten und melodiösen Minuten mit den beiden Stücken "The Fall Of The First Pillar" und "Sorcery And The Apeiron".
Wesentlich dämonischer geht es in "Aeonic Alchemy" zu, bei dem auch mal das Tempo gedrosselt wird, um mehr Kraft aus dem Sound zu schöpfen.

Danach flacht "Faustian Ethos" ein bisschen ab. Die folgenden Stücke sind nicht direkt schlecht, können mich aber nicht mehr so überwältigen, wie das am Anfang des Albums noch gelungen ist. Das Überraschungsmoment ist weg und die Stücke ähneln sich immer mehr. Die sausenden Gitarren, der kehlige, kraftvolle Gesang, der alle Texte nur ausspuckt… es kommen keine neuen Elemente mehr zum Vorschein, die mich nochmal in Erstaunen versetzen können. So plätschert die Musik förmlich dahin, ohne Akzente zu setzen ("The Alchemists Of The Radiant Sepulchre" und "Decline Of The West - O Iereas Kai O Tafos").

Die Produktion wird der Musik in allen Belangen gerecht und bietet dem Hörer den typischen Black Metal-Sound, nicht mehr und nicht weniger.

Fazit:
Stark angefangen und stark nachgelassen. Ohne produktionstechnisch abzufallen, geht dem Album schnell die Puste aus und wird fader Standard-Black Metal. Je öfter man es hört, umso gleichgültiger klingen die Songs. Das hohe Niveau der Anfangsminuten schwindet und weicht dem Mittelmaß.

Punkte: 5,5/10

Anspieltipp: The Fall Of The First Pillar, Sorcery And The Apeiron

Tracklist:

01. The Fall Of The First Pillar
02. Sorcery And The Apeiron
03. Aeonic Alchemy
04. Faustian Ethos
05. The Old Tree And The Wise Man
06. The Alchemists Of The Radiant Sepulchre
07. Decline Of The West - O Iereas Kai O Tafos
08. Vita Nuova

Lineup:

Acherontas V.Priest - Vocals, Guitars
Saevus H. - Guitars
Indra - Guitars
Hierophant - Bass
Sothur - Drums

https://www.facebook.com/AcherontasCoven

Autor: Godshand

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Band: Crystal Tears (GR)
Genre: Heavy Metal
Label: Pride & Joy Music
Album Titel: Decadence Deluxe
Spielzeit: 45:29
VÖ: 18.05.2018

"Die Welt ist eine Bühne - we plug & play" mit diesem Zitat aus dem Infoblatt der Griechen Crystal Tears möchte ich mal diese Review beginnen. Die Scheibe kommt im Mai auf den Markt und läuft zum wiederholten Male in meinem Player. So richtig schlecht ist "Decadence Deluxe", wie der Silberling benannt wurde, nicht, leider hebt er sich aber auch nicht besonders ab.

Heavy Metal Bands, die klingen, als wären sie in den 80er Jahren stecken geblieben, gibt es wie Sand am Meer und leider hören sich dann alle sehr ähnlich an. Auch die Formation aus dem sonnigen Griechenland macht da leider keine Ausnahme und diese Tatsache ist bestimmt beabsichtigt, denn das wollen ja die Fans dieser Musikrichtung. Doch ein wenig Eigenständigkeit wäre wünschenswert und trotz moderneren Einflüssen würde man den Achtziger-Jahre-Style erkennen.

Lobenswert ist hier die Produktion, die sehr druckvoll aus den Boxen kommt und keine Wünsche offen lässt. Jedes Instrument hört man sehr gut heraus und so sollte es auch sein. Kommen wir nun zum musikalischen Part, schon der Opener "Evil vs. Evil" erfüllt jedes Klischee dieses Genres. Markantes Gitarrenriff, treibende Beats und ein dazu passender Bass. Oben drauf schreit der Sänger eine Strophe und im Refrain dann ein mehrstimmiger Gesang und fertig ist der erste Song. Und genau so macht man dann weiter und bis auf die Geschwindigkeit ändert sich nicht viel, sorry, das ist alles zu einfach und teilweise auch zu kitschig.

Der Sänger versucht sich am Gesang, was er wie viele andere aus dem Genre nicht richtig beherrscht. Teilweise muss man sich zwingen, den Song zu Ende zu hören weil es einem schon in den Ohren weh tut. Warum müssen die ALLE versuchen, in Lagen zu singen, die sie nicht können? Ein aggressiver Gesang wird nicht erzeugt, indem man in ein Mikro brüllt.

Der dritte Track "Heart Of A Lion" ist dann auch wie so oft eine Coverversion, die Originalversion stammt von den Briten Judas Priest und auch mit dieser Nummer punkten Crystal Tears nicht wirklich. Musikalisch ist die Nummer sehr nah am Original, aber leider ist der Gesang der Nervfaktor. Auf dem Album befinden sich inklusive zweier Bonus Tracks dreizehn Nummern und mit insgesamt etwas mehr als fünfundvierzig Minuten Spielzeit ist das der übliche Rahmen.

Fazit:
Crystal Tears liefert hier ein Album ab, das dem einen oder anderen Fan dieses Genre bestimmt gefallen wird. Leider gibt es aber genügend Bands, die eben die gleiche Klientel beliefern und somit sollte man sich schon etwas abheben. Was unterm Strich bleibt, ist eine Veröffentlichung wie viele andere auch, und somit gibt es noch genügend Spielraum nach oben.

Punkte: 5,5/10

Anspieltipp: keine

Tracklist:

01. Evil vs. Evil
02. Blindead
03. Heart Of A Lion (Judas Priest Cover)
04. Where Angels Die
05. Death Haunts Forever
06. My Own Hell
07. Bleeding Me
08. Chaos Thy Name
09. Sick Of It All
10. Dear Insanity
11. Tears For The Dead
12. I’m 18 (Bonus Track)
13. Tie Your Mother Down (Bonus Track)

LineUp:

Søren Adamsen - Vocals
Kostas Sotos - Guitars
Máté Nagy - Guitars
Alex Chamalides - Bass
Chrisafis Tantanozis - Drums

https://www.facebook.com/crystaltearsband
http://www.crystaltearsband.com

Autor: Basser1971

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Band: Michael Schinkel's Eternal Flame (D)
Genre: Neoclassical Heavy Metal
Label: ROAR! Rock Of Angels Records
Album Titel: Smoke On The Mountain
Spielzeit: 51:33
VÖ: 18.05.2018

Seit 2002 war es ruhig um die Herren Schinkel und Kohlpaintner und ihr Neoclassical-Metal-Projekt "Eternal Flame", doch nun, ganze 16 Jahre nach ihrem letzten Album "King Of The King" sind sie mit ihrer neuesten Scheibe "Smoke On The Mountain" zurück und zeigen eindrucksvoll, dass sie in den letzten anderthalb Jahrzehnten absolut nichts verlernt haben.

Das Album beginnt mit dem vor Pathos nur so triefenden Vortragen der Bandbiografie, was mit epischen Orchestersounds untermalt wird. So weit, so kitschig – allerdings führt dieses Intro kompromisslos zum wohl stärksten Song und Titletrack, nämlich "Smoke On The Mountain" hin, bei dem der ex-Yngwie-Malmsteen-Sänger Mark Boals sein Können zum Besten gibt. Treibende Riffs, klassische bzw. barocke Elemente und bluesige Basslines, umrahmt von hymnischen Refrains, druckvollen Drums und gefühlvollen Soli – so lässt sich dieser Track wohl am besten beschreiben.

Allerdings sind nicht alle Songs in diesem Stil gehalten. Die meisten Titel dümpeln im klassischen Mid-Tempo-Stampf vor sich hin, mit ausgedehnten Soloparts und hin und wieder herausstechenden Riffs, wie beispielsweise bei "Queens Of The Hill". So bietet dieses Album lange keine großen Überraschungen, jedoch auch absolut keine Enttäuschungen.
Die Songs sind durchaus gut, strahlen durch starke Arrangements und ausgezeichnete Gitarrenarbeit, jedoch eben auch nichts Außergewöhnliches.
Positiv fällt jedoch auf, dass die vielen Gastmusiker, vor allem diejenigen, die den Bass beigesteuert haben, durch das Einbringen ihrer eigenen Stile und Spielweisen dem Album ein großes Maß an Abwechslung verpasst haben.

Erst in der zweiten Hälfte der Spielzeit wird mit "Got A Rock & Roll Fever" das Tempo vom Anfang wieder aufgegriffen; begonnen mit einem virtuosen Riff, wird man über eine mystische Strophe zum hymnischen Refrain hin geleitet, der einen zurück in die 80er Jahre versetzt. Hin und wieder blitzen auch endlich wieder Orchesterparts auf, sodass man deutlich hört, dass sich "Eternal Flame" von den Herren Malmsteen, "Rainbow" oder "Deep Purple" haben inspirieren lassen. Außerdem ist hier ein weiterer ex-Sänger Malmsteens, Göran Edman, am Gesang zu hören.

Kurz darauf folgt die Ballade "Dreaming", die sich von der zuvor gehörten obligatorischen Klischeeballade "You Can Save Me" durch epische Akkordfolgen und emotionale Melodien deutlich abhebt.

Fazit:
Eternal Flame sind zurück – und zwar mit einer starken Scheibe, die zwar kaum Überraschungen bietet, jedoch durchweg ein durchaus hohes Niveau halten kann, sodass vor allem Freunde der klassischen alten Rocksongs à la "Deep Purple" oder "Yngwie Malmsteen" beherzt zugreifen können.

Punkte: 6/10

Anspieltipp: Smoke On The Mountain, Got A Rock & Roll Fever, Dreaming

Tracklist:

01. Ignition
02. Smoke On The Mountain
03. This Is My Life
04. Queen Of The Hill
05. You Can Save Me
06. Whatcha Gonna Do
07. I Believe In This Miracle
08. Got A Rock & Roll Fever
09. Out In The Dark
10. Dreaming
11. Take Me For A Night
12. Tease My Love
13. Close To The End

LineUp:

Michael Schinkel - Vocals, Guitars
Thomas Keller - Bass, Backing Vocals
Helmut Kohlpaintner - Keys
Michael Hencky - Drums

Guest Musician:

Mark Boals - Vocals (Smoke On The Mountain, I Believe In This Miracle)
Göran Edman - Vocals (Got A Rock & Roll Fever, Tease My Love)
Ritchie Kelly - Guitar Solo
Robert Lipp - Bass
Gerhard Blum - Bass
Makeus Grünzer - Bass
Ossy Pfeiffer - Keyboards
Christian Tatsek - Keyboards
Andy Dick - Drums


https://www.facebook.com/MichaelSchinkelsEternalFlame
http://www.eternal-flame.de

Autor: Sepp

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Band: UADA (USA)
Genre: Melodic Black Metal
Label: Eisenwald
Album: Cult Of A Dying Sun
Spielzeit: 55:54
VÖ: 25.05.2018

Gut gemachter Black Metal muss nicht immer aus Skandinavien kommen. Dies beweisen die 2014 gegründeten Amerikaner UADA sehr eindrucksvoll auf ihrem neuesten Werk "Cult Of A Dying Sun", welches am 25.05.2018 über Eisenwald veröffentlicht wird. Bereits das Debüt "Devoid Of Light" konnte mich überzeugen, daher bin ich nun umso gespannter, was der zweite Streich auf Lager hat.

Los geht's mit "The Purging Fire", der mit seinem eingängigen melodischen, teils auch brachialen Riffing direkt ins Ohr geht und sich ein Duell mit der gnadenlos schnellen Schießbude liefert, die scheppert und rumpelt, wie sich das gehört. Währenddessen keift und growlt Sänger Jake mit seiner gewaltigen Stimmkraft ins Mikro, was das Zeug hält.

Geprägt ist der Sound von wohlklingenden, teils schon schwermütigen Songstrukturen, die aber immer wieder umschwenken und kalte, aggressive Melodieläufe zum Vorschein bringen. Dies und die eingefügten Tempowechsel schaffen Abwechslung und sorgen für eine enorme Klangdichte.

Im Mittelteil wird mit "The Wanderer" ein reines Instrumental eingebaut, welches atmosphärisch-verträumte Klänge aus den Boxen wabern lässt und zum kurzen Verschnaufen einlädt.

Mein persönlicher Favorit präsentiert sich mit "Sphere (Imprisonment)" fast ganz zum Schluss. Die geniale Saitenarbeit schafft es hier, epische Passagen und wilde Raserei miteinander zu verbinden. Ein melancholisches Ende mit Gitarrensolo und Klaviersound, das in einen Regenguss übergeht, lässt diesen Ohrenschmaus perfekt ausklingen und macht den Weg frei für "Mirrors", den längsten und auch letzten Track dieser Scheibe.

Eine klare, druckvolle Produktion, wie auch schon auf dem Vorgänger, rundet das Gesamtbild noch ab.

Fazit:
UADA liefern hier einen würdigen Nachfolger für ihr viel gelobtes Debüt ab. Vielschichtige Songs schaffen gekonnt den Spagat zwischen melodiöse Riffs und frostigen Black Metal Sound. Fans können hier bedenkenlos zugreifen, alle anderen dürfen definitiv mal ein Ohr riskieren.

Punkte: 8,5/10

Anspieltipp: The Purging Fire, Snakes & Vultures, Sphere (Imprisonment)

Tracklist:

01. The Purging Fire
02. Snakes & Vultures
03. Cult Of A Dying Sun
04. The Wanderer
05. Blood Sand Ash
06. Sphere (Imprisonment)
07. Mirrors

Lineup:

Jake Superchi - Vocals, Guitars
James Sloan - Guitars
Robb Bockman - Bass
Brent Boutte - Drums

https://www.facebook.com/OfficialUADA

Autor: Eva

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Band: Sadistik Forest (FIN)
Genre: Death Metal
Label: Transcending Obscurity Records
Album Titel: Morbid Majesties
Spielzeit: 34:55
VÖ: 25.05.2018

Ein bisschen Anlauf, eine jaulende Gitarre und plötzlich ballert und growlt alles brutal los. Das Quartett aus den beschaulichen Örtchen Oulu und Sonkajärvi in Finnland hat einiges mit den Hörern vor und gibt daher ordentlich Gas. Dass sich das auch an der Gesamtlänge ablesen lässt, ist daher nur konsequent, hemmt die Truppe aber keineswegs.

Der deftige Death Metal der 2007 gegründeten Band bietet allerlei Schnelligkeit, Härte, böse Growls und sogar Melodien. Bei so einer Mischung ist es selbst für die Finnen nicht einfach, immer alles im Gleichgewicht zu halten, und so verfällt das Klanggemisch auch ab und zu gern mal vom Geordneten ins Chaotische ("The Maelstrom opens"). Treibende Kraft dahinter ist vor allem das übermäßig starke Schlagzeug, was die kompletten Geschütze auffährt und hämmert, trommelt, blasted, wirbelt und zwirbelt und alles, was noch dazwischenliegt.

Teilweise rutschen die Herren auch Richtung Deathcore ab, was sich besonders über die Gitarren ausdrückt sowie durch gekeifte und geschriene Vocals, man lausche in die Songs "Decades Of Torment Then Death" oder "Zero Progress" rein. Dabei denke ich immer wieder mal an die deutschen Neaera, die ab ihrem 4. Album auch von Melodeath in Richtung Metalcore/Deathcore umgeschwenkt sind.

Durch die hohe Variabilität der Band wird ein Maximum an Hörvergnügen erreicht, speziell mit dem Tempo spielen die Herren sehr gerne und sind sowohl in pfeilschnellen, als auch in mittelschnellen Nummern spürbar zu Hause. Dennoch trauen sie sich nur selten über die 4-Minuten-Marke, einzig der Rausschmeißer "Bones of a Giant" ist mit über 9 Minuten ein echter Sonderling auf der Platte.

Wenn man als Hörer vielleicht noch Black Metal mag, wird man sicher die eine oder andere Parallele zu diesem Genre in "Destructive Art" erhaschen können. Im Allgemeinen gilt aber für die Platte, dass es viel, viel Death Metal zu hören gibt, mit dem man den Kopf auch auf Durchzug stellen kann.

Der Mix und das Mastering wurden hervorragend umgesetzt und bieten einen fetten Sound, wie er sich für Death Metal gehört.

Fazit:
Das dritte Studioalbum des Vierers aus Finnland weiß zu gefallen. Die Seitenhiebe zu benachbarten Genres sowie ihre Art, das Tempo anzuziehen oder zu drosseln, machen Sadistik Forest und ihr neues Werk zu einem echten Schmankerl.

Punkte: 9/10

Anspieltipp: alles

Tracklist:

01. Morbidly Majestic
02. Decades Of Torment Then Death
03. The Hour Of Dread
04. Destructive Art
05. Zero Progress
06. Monsters Of Death
07. The Maelstrom Opens
08. Bones Of A Giant

Lineup:

Markus Makkonen – Vocals, Bass
Antti Heikkinen - Guitar
Matti Salo - Guitars
Vesa Mutka - Drums

https://www.facebook.com/entertheforest
http://www.sadistikforest.com

Autor: Godshand

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Band: Evil-Lÿn (FIN)
Genre: Heavy Metal
Label: No Remorse Records
Album Titel: Disciple Of Steel
Spielzeit: 40:28
VÖ: 25.05.2018

Vielleicht erinnern sich einige noch an He-Man And The Masters Of The Universe. In dieser Serie gab es in Skeletors Armee die böse Zauberin Evil-Lyn. Genau diesen Namen haben die finnischen Schwermetaller für ihre Band ausgewählt. Dies hat mich als alten Fan dieser Comicreihe natürlich neugierig auf die Mucke gemacht.
No Remorse Records veröffentlicht das Debüt "Disciple Of Steel" Ende Mai 2018. Nach kurzem antesten der Scheibe wollte ich die Finnen genauer unter die Lupe nehmen.

Sirenen, begleitet von atmosphärischen Sounds, heulen auf und leiten den Opener "Survive The Night" stimmungsvoll ein. Klassisches Gitarrenriffing erschallt in den Boxen und wird akzentuiert von der Schießbude begleitet. Sänger Lasse Heinonen erfrischt mit einer tieferen, melodisch-rauen Kehle, welche häufig dezent im Hintergrund hinzugemischte Screams aufweist. Ob diese Schreie von ihm selbst, oder von seinen Mannen eingesungen wurden, kann ich leider nicht beurteilen. Fakt ist aber, dass diese Beigabe die Stimmung aufwertet. An einigen Punkten kommen epische Gefühle auch nicht zu kurz. Besonders dann, wenn Lasse noch einen Zacken mehr Gefühl in seine klar gesungenen Vocals packt, wie es z.B. beim Titelstück "Disciple Of Steel" der Fall ist.

Sehr gelungen dargebracht sind auch die Soli und zweistimmigen Arrangements von der Axtfraktion, welche nicht selten in den Breaks genutzt werden, wenn das Tempo auch gedrosselt oder groovender erscheint. Die Kombinationen aus Basslauf, Riffing und Klampfenduett sowie einem schön galoppierendem Schlagzeug erinnern mich häufig an den Stil von alten Maiden oder den Senkrechtstartern von Night Demon.
Selbst in den "ruhigeren" Songs kommt zu keiner Sekunde Langeweile oder gefühlte Belanglosigkeit auf, da eine der vielen Stärken der Finnen auch im Mid-Tempo-Sektor zu finden ist. Hier kann ich als Beispiel "Iron On Iron" nur wärmstens empfehlen. Gänsehaut pur! Auch der zu Beginn balladesk gezockte Titel "Shadow Soldier" verzaubert mich von Anfang bis Ende.

Fazit:
Das Debüt überzeugt mit 40 Minuten lupenreinem traditionellen Heavy Metal ohne synthetischen Kitsch und künstlichen Bombast. Erneut beweist eine skandinavische Truppe, wo der schwermetallische Hammer hängt. Was viele alte Veteranen aus der Szene nicht oder nur kaum mehr hinbekommen, schaffen Evil-Lÿn problemlos auf ihrem Erstlingswerk.
Den Albumtitel hätte man treffender nicht wählen können, denn "die Schüler des Stahles" haben viele ihre alten Meister von heute bereits jetzt schon um Längen übertroffen. Die Finnen gehören definitiv mit zur neuen Speerspitze der "neuen Welle" des traditionellen Schwermetalles.
All Killers, No Fillers!

Punkte: 10/10

Anspieltipp: alles

Tracklist:

01. Survive The Night
02. Hellfire
03. Last King Of Thunder
04. Disciple Of Steel
05. Tengel
06. Iron On Iron
07. Shadow Soldier
08. Valley Of The Dead Witch

Lineup:

Lasse Heinonen - Vocals
Anssi Salonen - Guitars
Lassi Tiainen - Guitars
Jarkko Tasala - Bass
Timo Hanhijoki - Drums

https://www.facebook.com/evillynofficial

Autor: Blacky

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Re: REVIEWS 2018 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: De Profundis (GB)
Genre: Death Metal
Label: Transcending Obscurity Records
Album Titel: The Blinding Light Of Faith
Spielzeit: 42:41
VÖ: 10.05.2018

Die Briten De Profundis veröffentlichen mit "The Blinding Light Of Faith" ihr bereits 5. Studiowerk. Anfang Mai wird der Fangemeinde ein anti-religiöser Todesbleihappen vorgeworfen, der energiegeladen und fett ist und sich in so manches Death Metal Herz bohren wird.

Die Truppe prügelt hier allerdings nicht wahllos drauf los, sondern präsentiert 8 Stücke, welche genauso mit brachialer Gewalt aufwarten, wie mit feinen Melodien und Soli, als auch mit leicht progressiven Songstrukturen und feinem Gespür für das Spiel mit dem Tempo.

De Profundis legen trotzdem direkt ohne Umschweife los und machen dem Hörer sofort klar, dass hier keine Gefangenen gemacht werden. Gitarre und Schlagzeug dominieren die Songs und bilden ein solides Grundgerüst für Bass und Vocals. Todesbleiernes Riffing und melodiöse Leads setzen gleichermaßen Akzente, ohne dass das eine das andere dominiert und die Drums fahren vom amtlichen Groove bis hin zu wildem Geknüppel das ganze Spektrum des Genres auf. Feine Soli lockern das Ganze immer im richtigen Moment auf und die progressiven Momente sorgen für genretypisches "gewolltes" Chaos. Die standesgemäßen Death Metal Growls kommen relativ verständlich rüber und schmeißen dir die Texte direkt "in your Face"!

Die fette und druckvolle Produktion rundet das Ganze perfekt ab, klingt erdig und genau so roh, wie es in diesem Genre sein sollte. Dennoch lassen sich die Instrumente differenziert heraushören, was ja nicht immer der Fall in der Branche ist.

Fazit:
Hier braucht es nicht viele Worte, um das Ganze zu beschreiben, wer reinhört, weiß sofort was Sache ist und kann gar nicht anders, als direkt mitzugehen. Technisch versiert, Abwechslungsreichtum, einen gewissen Grad an Melodie, leichte progressive Arrangements und standesgemäße Härte zeichnen das neue Album der Briten De Profundis aus. Das Album bietet zwar keine Innovationen, ist aber auch keine Stangenware. Einfach ein geiler Death Metal Happen, mit dem man nichts falsch machen kann!

Punkte: 8/10

Anspieltipp: Bastard Sons Of Abraham, Martyrs, Bringer Of Light

Tracklist:

01. Obsidian Spires
02. War Be Upon Him
03. Opiate For The Masses
04. Bastard Sons Of Abraham
05. Martyrs
06. Godforsaken
07. Beyond Judgement
08. Bringer Of Light

LineUp:

Craig Land - Vocals
Shoi Sen - Guitars
Paul Nazakardeh - Guitars
Arran McSporran - Bass
Tom Atherton - Drums, Percussions

https://www.facebook.com/deprofundistheband
http://www.deprofundistheband.com

Autor: Thomas

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Re: REVIEWS 2018 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Traitors Gate (GB)
Genre: NWOBHM
Label: No Remorse Records
Album: Fallen
Spielzeit: 52:44
VÖ: 25.05.2018

Die NWOBHM Band Traitors Gate gründete sich 1982 in Wales. Mit ihrer ersten EP "Devil Takes The High Road", die 1985 erschien, konnte sich vor allem die letzten Jahre ein großer Hype u.a. auf dem "Keep It True-Festival" durchsetzen und die Scheibe war in aller Munde. Als einzige verbliebene Mitglieder, die an besagter EP mitgewirkt haben, sind heute allerdings nur noch Steve Colley und Paul House übrig. Nun erscheint am 25.05. nach 33 Jahren (!) ihr erstes Full-Length Album via No Remorse Records.

Mit einem Regenschauer-Intro macht "Retribution" die Eröffnung. Es folgen klassische Heavy Metal Riffs, knackiges Mid-Tempo-Drumming und die glasklare Stimme von Sänger Sy Davies, der erst seit 2017 am Mikro steht. Alles harmoniert sehr gut miteinander und unterstreicht den NWOBHM Sound.

Der erste Teil der Scheibe kommt allerdings eher unspektakulär daher und wird erst mit "Edge Of Destruction" erfolgreich aufgelockert. Endlich wird der Stahl ausgepackt! Verspielte Gitarrenparts, ein krachendes Solo und eingängige Hooklines ergeben einen spannenden Mix, der Spaß macht und begeistert. Ebenfalls gefällt hier besonders gut, dass auch der Gesang facettenreicher erklingen darf und sogar stellenweise an Judas Priest erinnert.

Doch so richtig in Fahrt kommen wollen die einzelnen Songs nicht wirklich und siedeln eher im Hard-Rock-lastigen Mid-Tempo an. Auch erschallt die Produktion etwas dumpf und drucklos aus den Boxen, gerade was die Saitenarbeit angeht. Ob dies nur an meinem Exemplar liegt oder ein generelles Problem darstellt, kann ich nicht beurteilen.

Nach knapp 52 Minuten geht das Debüt mit dem Titeltrack "Fallen" zu Ende und hinterlässt gemischte Gefühle.

Fazit:
Ich gehöre ebenfalls zu den Menschen, die Traitors Gate für ihre Kult-EP feiern. Leider kann mich das neue Album nicht komplett überzeugen. Die erste Hälfte plätschert seicht dahin und beinhaltet kaum nennenswerte Höhepunkte. Auch wenn der zweite Teil deutlich stärker und abwechslungsreicher daherkommt, so will der Funke nur sehr selten überspringen und die wenigen Kracher-Songs können das leider auch nicht mehr wettmachen. Sehr schade, hatte ich mich doch über die VÖ wahnsinnig gefreut.

Punkte: 6/10

Anspieltipp: Edge Of Destruction, Fall From Grace

Tracklist:

01. Retribution
02. Homeland
03. Deceiver
04. Mean Streets
05. Edge Of Destruction
06. Solar Plains
07. Fall From Grace
08. Sign Of The Cross
09. Only The Strong
10. Fallen

Lineup:

Sy Davies - Vocals
Andy Durso - Guitars
Steve Colley - Bass
Paul House - Drums

https://www.facebook.com/TraitorsGateOfficial
http://www.traitorsgateofficial.com

Autor: Eva

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Re: REVIEWS 2018 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Valgrind (I)
Genre: Death Metal
Label: Everlasting Spew Records
Album Titel: Blackest Horizon
Spielzeit: 44:27
VÖ: 25.05.2018

Ursprünglich 1993 gegründet, löste sich die Band Valgrind 2003 auf, um dann 2008 wieder durch zu starten. Seitdem erschienen die Longplayer "Morning Will Come No More" (2012), "Speech Of The Flame" (2016) sowie die EP "Seal Of Phobos" (2017).

Eines muss man Valgrind schon mal lassen. Sie klingen definitiv etwas anders als normale Death Metal Bands. Zwar ist die Basis wirklich tief im Old School Death verwurzelt, jedoch haben Valgrind eine Vielzahl an düsteren Melodien zu bieten, die fast schon etwas Richtung Melo-Death schielen. Hört euch mal "Third And Last" an, da finden sich die genannten Melodien neben kurzen, Morbid Angel-artigen Soli und richtigem Geballer zu einem Song zusammen. Klingt schon echt etwas abgefahren.

Die Gitarren zocken neben den typischen, durchgehend schnellen Riffs auch oftmals nur kurz angespielte Tonfolgen. Das kann man sehr gut bei "Sacrifical Journey" nachvollziehen. Erinnert auch an Morbid Angel sowie an Nocturnus. Mit letzteren hat man vor allem die Keyboardsparts gemein, die allerdings nicht in die Songs an sich integriert werden, sondern eher am Anfang und Ende eines Liedes auftauchen. Dadurch ergibt sich schon eine unheimliche Atmosphäre, welche sich durchs ganze Album zieht. Das Schlagzeug hämmert sich sowohl durch Blastbeats als auch durch den D-Beat, gepaart mit getragenen Passagen. Klingt zwar etwas dumpf, trägt aber dadurch auch zur dunklen Gesamtstimmung bei. Wenn sich dann noch die durchweg guten Growls mit tollen Melodien, wie in "The Empire Burns", vereinen, dann schlägt das Bangerherz doch schon etwas höher.

Vor allem aber klingt das Ganze nicht beliebig, sondern lässt einem beim Hören einige kleine Schauer über den Rücken laufen. Einfach zu konsumieren ist das Ganze nämlich nicht. Wenn "The Blackest Horizon" sich fies und schleifend durch die Gehörgänge bohrt, weiß man manchmal nicht, ob man das Ganze gut finden kann oder nicht. Aber nett kann ja jeder. Die letzten drei Songs tragen alle den gleichen Namen, fallen musikalisch aber keinesfalls aus dem Rahmen und sind vermutlich textlich miteinander verbunden.

Fazit:
Irgendwie ein schön fieses Album. Ähnlich wie wenn man bei einem Horrorfilm nicht wegschauen kann, kann man hier nicht weg hören. Vermutlich wurde damit das Ziel der Band auch voll erreicht. Nicht für jeden Tag, aber immer mal wieder hörbar.

Punkte: 7,5/10

Anspieltipp: The Empire Burns

Tracklist:

01. Victorious
02. Sunken Temple Of Initiated
03. Third And Last
04. The Blackest Horizon
05. Sacrifical Journey
06. The Empire Burns
07. The Fist
08. Last Angel (Into The Unknown)
09. Last Angel (The Psychonaut)
10. Last Angel (Hades Horseman)

Lineup:

Daniele Lupidi - Vocals, Bass
Massimiliano Elia - Guitars
Umberto Poncina - Guitars
Gianmarco Agosti - Drums

http://www.facebook.com/valgrindband

Autor: Possessed
Übersetzung: Dine

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Re: REVIEWS 2018 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Moto City Mayhem (D)
Genre: Hard Rock
Label: Metalapolis Records
Album Titel: Shitfaced And Outta Luck
Spielzeit: 33:41
VÖ: 25.05.2018

Die Rocker Motor City Mayhem aus Stuttgart sind aus den 2009 gegründeten Shotgun Express hervorgegangen. Im aktuellen Lineup sind von diesen Johnny, Scott (Gitarre) und Robin (Bass) weiterhin mit von der Partie. Komplettiert wird der Fünfer von Van am Mikro, welcher auch schon temporär die Vertretung von Scott an der Gitarre bei Shotgun Express übernahm, und von Armin an der Schießbude. Dieser ist von Stroker Ace zu Motor City Mayhem gestoßen, aber auch weiterhin bei Stroker Ace aktiv. Ende Mai erscheint nun das Motor City Mayhem Debüt "Shitfaced And Outta Luck", welches die Band in Eigenregie produziert hat.

Zu hören gibt es 10 Rocker, welche viel 60er und 70er Flair verbreiten, dabei aber frisch und relativ modern klingen. Die Band legt direkt und ohne Umschweife los und kommt schon mit dem Opener "Hey C'mon" locker-flockig durch die Boxen gerockt. Diese Lockerheit zieht sich durch alle Songs des Albums und es macht von der ersten bis zur letzten Sekunde richtig Spaß, der Truppe zu lauschen.

Die Rhythmusabteilung verleiht den Nummern immer einen amtlichen Groove und treibt diese schön an. Die Leads versorgen das Ganze mit feinen Melodien und Soli und der Bass ist schön präsent. Die Vocals von Van kommen leicht verzerrt daher, klingen erdig und haben einen "schmutzigen" Charme. Hin und wieder kommt man auch mehrstimmig ums Eck, was den Songs immer einen zusätzlichen Kick gibt. Sehr schön weiß auch der Blues-Touch im abschließenden "Burn In Hell" zu gefallen.

Wie oben bereits erwähnt, wurde das Album selbst produziert und das ist den Jungs ziemlich gut gelungen. Mir persönlich einen Tick zu dumpf, aber das ist Geschmackssache, kommt alles schön erdig aus der Anlage gerollt und verleiht der Musik genau den "schmutzigen" Charme, den ein solches Album braucht. Dabei ist es aber sauber genug, um die Instrumente differenziert ausmachen zu können.

Was vielleicht bei anderen Alben als Schwachpunkt anzumerken ist, hier aber nicht ins Gewicht fällt, ist die kurze Spielzeit von nicht mal 34 Minuten. Denn wie bereits erwähnt, macht das Album von der ersten bis zur letzten Sekunde richtig Spaß und man kommt nicht umhin, das Teil direkt erneut zu starten. Auch wenn die Songs alle ähnlich ausgerichtet sind, ist genügend Abwechslung enthalten, um jedem seine eigene Note zu verpassen.

Fazit:
"Shitfaced And Outta Luck" ist eine klasse Hard Rock Scheibe, die Laune macht und dazu einlädt, sich in sein Auto zu setzen, über Land zu fahren und Spaß zu haben. Dieses Album hat alles, was das Hard Rocker Herz begehrt!

Punkte: 8,5/10

Anspieltipp: alles

Tracklist:

01. Hey C'mon
02. The Road
03. When We Were Kings
04. Bad Friends
05. Eat The Rich
06. Dead City
07. Bad Habit
08. Outlaws (…On The Run)
09. Psycho Ward
10. Burn In Hell

Lineup:

Van - Vocals
Scott - Guitars
Johnny - Guitars
Robin - Bass
Armin - Drums

https://www.facebook.com/motorcitymayhemband

Autor: Thomas

https://www.metal-only.de/fileadmin/rev ... k-2018.pdf
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Re: REVIEWS 2018 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Stortregn (CH)
Genre: Blackened Death Metal
Label: Non Serviam Records
Album Titel: Emptiness Fills The Void
Spielzeit: 51:07
VÖ: 25.05.2018

Was gibt es feineres als Schweizer Schokolade? Die neue Scheibe der dort ansässigen Stortregn.

Was uns die Eidgenossen hier in die Trommelfelle zimmern, ist feinste Metal-Kunst. Der Begriff Blackened Death Metal trifft es nur bedingt, wie ich finde. Denn hier wird geschmackssicherer und sehr virtuoser Metal vom Feinsten kredenzt.

Songs, die derbe losballern, als wäre der Leibhaftige hinter den Musikern her, von Blast-Beats getrieben, um dann in abwechslungsreicher Hochgeschwindigkeit straight drauf los rockend, ehe sich das Konstrukt in dramatischer Erhabenheit wie Lava in die Lauschlappen ergießt.

Hochmelodische, in mörderischem Tempo vorgetragene, klassisch anmutende Gitarrenläufe, die im nächsten Moment wie eine zermalmende Welle von Stakkato über den Hörer hereinbricht. Wenn die Band das Gaspedal mal etwas zurücknimmt, erscheinen die Arrangements in einer Atmosphäre, die eine düstere und trotzdem widersprüchlich melodische Kakophonie explodieren lassen.

Zwischendrin immer mal wieder kurze, akustische Gitarren, die die Atmosphäre der Songs harmonisch kurz verschnaufen lässt, bevor sich das nächste Axt-Gewitter rigoros und virtuos ins Hirn fräst.

Der Sänger kreischt sich in bester Black Metal-Manier durch die Songs und growlt abwechselnd im Duett mit sich selbst, was aber nie überhand nimmt, sondern eher als Effekt erscheint.

Wo andere Bands des Genre - welches ich hier eher als Melodic Death Black Metal einordnen würde - sich eher auf Nummer sicherem Gebiet bewegen, zelebrieren Stortregn hier in fast schon halsbrecherischer Weise ihre Songs und haben vor allem klampfentechnisch sehr geile Ideen.

Fazit:
Wer sich eine auf handwerklich hohem Niveau befindliche Vollbedienung in Sachen Virtuosität, Ideen und brutalen Songs geben möchte... unbedingt zugreifen! Wer das nicht möchte... dem kann nicht mehr geholfen werden. Stortregn... vor an die Tafel... volle Punktzahl.

Punkte: 10/10

Anspieltipp: alles

Tracklist:

01. Through The Dark Gates
02. Circular Infinity
03. The Forge
04. Nonexistence
05. The Chasm Of Eternity
06. Lawless
07. The Eclipsist
08. Shattered Universe
09. Children Of The Obsidian Light

Line-Up:

Romain - Vocals
Johan - Guitars, Backing Vocals
Duran - Guitars
Manu - Bass
Sam - Drums

https://www.facebook.com/Stortregn
http://www.stortregn.com

Autor: Steiff

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Re: REVIEWS 2018 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Deathstorm (A)
Genre: Thrash Metal
Label: High Roller Records
Album Titel: Reaping What Is Left
Spielzeit: 33:05
VÖ: 25.05.2018

Huch, da sind ja mal wieder Deathstorm aus Österreich am Start. Diese 2010 aus Damage hervorgegangenen Thrasher haben uns bisher mit "As Death Awakes" (2011), der EP "The Gallows" (2015) und "Blood Beneath The Crypts" (2016) beehrt. Das letzte Album habe ich damals besprechen dürfen und es ist mir nicht in positiver Erinnerung geblieben.

Umso gespannter war ich, was mich nun in der wirklich kurzen Spielzeit erwartet. Ich habe kein Problem mit kurzen Alben. Nur dann muss es auch von vorne bis hinten passen, damit sich ein Kauf lohnt. Und das ist bei dieser Scheibe leider nicht der Fall. Zwar gibt es eine ganz leichte Steigerung zum letzten Album, jedoch schleichen sich mit zunehmender Spielzeit die gleichen, ärgerlichen Momente von damals ein.

Der Unterschied ist, das man neben dem teutonischen Dreigestirn des Thrashs (Kreator, Destruction, Sodom) gerade in den ersten Songs sehr viel alte Sepultura raushört. So könnte "Predatory Kill" auch auf der "Beneath The Remains" Scheibe stehen. Allerdings mit Destruction-Vocals, nur nicht so geil.
Und da sind wir wieder beim Hauptproblem - auch des vorherigen Albums - angelangt.

Es bleibt einfach nichts hängen. Hierfür steht, dass z. B. in "Unholy Lamentations" eine" Reign In Blood"-Verneigung aufblitzt und das das Einzige ist, was man von dem Song noch weiß. Wenn die Momente, die einen an andere Bands erinnern, die einzigen sind, die wirklich Wirkung zeigen, dann ist das ziemlich blöd.

Das Tempo ist durchweg hoch und man hat den Eindruck, dass sich gleich alles überschlägt. Die Gitarren versuchen anscheinend, sich gegenseitig zu überholen, vergessen dabei aber, mal die guten Ansätze wie in "G.R.L." richtig wirken zu lassen. Zudem habe ich den Eindruck, das kreischige Soli ein MUSS sind. Auf mich wirkt das teils sehr bemüht. Das Schlagzeug prügelt nebenher den Takt, ohne dabei wirklich aufzufallen.

Was sich aber definitiv verbessert hat, ist das teilweise bessere Riffing und die Produktion. Somit ist die Platte wirklich eine Ecke brutaler geworden, der Sänger klingt aber immer noch wie ein unangenehmer Mille auf Koks. Nicht viel geändert, deshalb hat das Fazit vom letzten Mal auch für dieses Album Bestand.

Fazit:
Wie schon oben geschrieben: Hängen bleibt, das nichts hängen bleibt. Das Schlimmste für eine Band ist, wenn einen die gebotene Musik einfach nur kalt lässt. Und das ist hier der Fall. Gegen die starke Thrashkonkurrenz (z.B. Defiatory und Green Zone) kommt man mit diesem Album nicht an.

Punkte: 4,5/10

Anspieltipp: keinen

Tracklist:

01. The Reaping
02. Agent Of Dismay
03. Predatory Kill
04. Ossuary Darkness
05. Hallowed Ground
06. By Sword, By Pick, By Axe
07. Unholy Lamentations
08. G.R.L.
09. Dying Insane

Lineup:

Marco Stebich - Vocals, Bass
Ferdinand Reinbacher - Guitars
Markus Steindl - Guitars
Manuel Röxeis - Drums

https://www.facebook.com/deathstormthrash

Autor: Possessed

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Band: 69 Chambers (CH)
Genre: Alternative Rock / Metal
Label: Massacre Records
Album Titel: Machine
Spielzeit: 51:04
VÖ: 25.05.2018

Vorwiegend düster kommt das dritte Album der Schweizer Band um Sängerin Nina Vetterli-Treml und ihres Gatten Tommy Vetterli - einigen noch als Klampfer der Kultband Coroner bekannt - nach fast drei Jahren Abstinenz im Bandcamp ums Eck gerockt.

Dabei erinnert alles irgendwie stark an die Band Life Of Agony. Gerade auch die sich teils der Riffs aus dem Hardcore-Lager bedienende Gitarrenarbeit, die sich mit der Trägheit und Melancholie so mancher Arrangements der seligen Soundgarden selbst auffrischt.

Über all der Düsternis schwebt dann, im sich öffnenden Refrain, die weibliche Stimme, die eher an Lisa Dalbello (wer die Band Dalbello nicht kennt, Tipp: mal auf youtube suchen) in ihrer Dramatik und Melodik erinnert, als an die üblichen Metal-Träller-Elsen, die opernhaft ihre Kopfstimmen bemühen und ohne Ausdruck sind.

Die Chambers können aber auch flotte, ja sogar teils sehr flotte Songs aufs Tablett zimmern und rocken dann sehr straight und doch abwechslungsreich, was das Variieren des Tempos angeht. Überhaupt ist Abwechslung in den Arrangements sehr angesagt, um Spannungsbögen aufzubauen und nicht nur stumpf die im Alternative Rock/Metal so beliebten 3 Akkorde zu bemühen.

Überhaupt ist mir der Begriff ''Alternative'' für die Band zu limitierend, denn hier springen einem schon die Riffs der fetten Art ins Gehör. Queensrÿches ''Empire'' Album ist ja auch kein Alternative Album. Ok, der Vergleich dient nur der Veranschaulichung und die Alben sind nicht vergleichbar… nur von der Art her, wie intelligent Songs gefühlstechnisch transportiert werden können, ohne kitschig zu wirken.

Die Band wirkt trotz manch eruptiver Ausbrüche der Riffs doch auch im nächsten Moment sehr emotional und fragil in ihren weitläufigen Songkonstrukten.

Fazit:
Ok, für manche mag das Dargebotene unter dem Banner ''Alternativ'' Sinn machen, für mich ist es einfach ein sehr spannendes und intelligent gemachtes Rock/Metal Album. Wessen Horizont nicht bei Sabaton und Konsorten endet, sollte sich mal dieses Album zu Gemüte führen.

Punkte: 9/10

Anspieltipp: Deceleration, Happiness, Serpent Of Hypocrisy

Tracklist:

01. Deceleration
02. F.Y.L.
03. Machine
04. Little Bird Of Death
05. Who Am I
06. Happiness
07. Métamorphose
08. Loaded Gun
09. Chemical Poetry
10. Quantum Wave
11. Serpent Of Hypocrisy

Lineup:

Nina Vetterli-Treml - Vocals, Bass
Tommy Vetterli - Guitars
Diego Rapacchietti - Drums

https://www.facebook.com/69chambers
http://www.69chambers.com

Autor: Steiff

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