REVIEWS 2021 VON DER METAL ONLY REDAKTION

Hier könnt ihr euch über bekannte Bands, ihre neuen Alben, ihre Fehltritte ... auslassen

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gelal
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gelal
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Re: REVIEWS 2021 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Review von Metal Only:

Band: Bhleg (S)
Genre: Black / Folk Metal
Label: Nordvis Produktion
Album Titel: Ödhin
Spielzeit: 46:55
VÖ: 15.01.2021

Leiden ist das Stichwort für den dritten Langläufer der schwedischen Kombo Bhleg. Das bezieht sich sowohl auf die gesangliche Darbietung, als auch auf das vordergründige Empfinden des gemeinen Hörers.

Kann ich als Black Metal Liebhaber auch dem absichtlich unterproduzierten Black Metal etwas abgewinnen, so gefällt mir eine klare und moderne Produktion doch wesentlich besser. Aber wie dem auch sei, diese technischen Limitierungen, die längst zum Stilrepertoire des Metals gehören und die sich Bhleg zu eigen machen, muss man objektiv betrachten. Denn sie sind nun mal Teil des Gesamtkunstwerkes. "Ödhin" heißt dieses Kunstwerk aktustischer Natur, welches quasi das Veröffentlichungsjahr 2021 einläutet, mich aber nicht wirklich umhaut.

Die fast 47 Minuten Spieltzeit kann man als Hörer durchaus auch anders verbringen, als nur dem Schaffen der drei Nordmänner zu lauschen. Für mich zählt da zwar der Klang mit hinein, aber auch wenn es kristallklar aus den Boxen scheppern würde, wäre das Album nicht spannender. Von den 47 Minuten muss ich als erstes gefühlte 10 Minuten abziehen, da diese einfach nur uninspiriertes Keyboard- / Gitarrengeklimper schlimmster Natur enthalten und sonst weiter nichts. Wenn sie wenigstens zur Stimmung beitragen würden oder interessant auskomponiert wären, wäre das nur halb so schlimm, aber "Gyllene gal" geht für ein vielleicht als Zwischenspiel gedachtes Klangstück erheblich zu lang. Da mag ich dem Untergrundpuristen eventuell gehörig auf den Schlips treten, aber elitäres Keyboardgeklimper.... das geht gar nicht. Okay, als Intro geht das in Ordnung, aber wir reden hier von fast einem Viertel der Gesamtspielzeit. "Drömmen om vårdträdet" schlägt zwar genau in die gleiche Kerbe, nur mit dem Unterschied, dass hier statt der astrologischen Massagemusik eine einzelne Gitarre den Albumreigen beendet.

Eigentlich wäre dies ein guter Zeitpunkt, zum Fazit überzugehen, aber dann hätte ich noch nichts über die vier anderen Stücke gesagt, die ja tatsächlichen Black Metal und hier und da eingestreute Folkelemente beinhalten, die in Form von geblasenen Hörnern wahrzunehmen sind. Doch allzuviel lässt sich genaugenommen auch gar nicht sagen. "Vyss", "Alyr III", "Slukad sol" und "Ödet" sind recht passable Kompositionen, die man schon öfter gehört hat und daher wenig Neues zu bieten haben. Am ehesten erinnern mich die Lieder an aktuellere BM-Scheiben aus den Niederlanden, wenn das dem einen oder anderen Leser vielleicht hilft. Generell sind die Songs aber alle etwas langatmig und laden zum betroffenen Mitschwingen ohne Freude ein. Das letzte bisschen Freude tötet der längste Song der Platte ab ("Slukad sol"). Dieser wird mit schief klingenden Hörnern eingeleitet, köchelt die ersten vier Minuten im eigenen, gleichklingenden Saft, bis dann eine gequälte Kreatur mit schlimmen Lauten auf sich aufmerksam macht. Bei den vier Black Metal-Songs habe ich als Hörer hier den absoluten Tiefpunkt erreicht.

Fazit:
Es ist wohl nicht das beste Album der Schweden, die in 2020 noch einen sehr schönen Track als Single veröffentlicht haben, bei dem ich mich dann wundern muss, was in der Zeit zwischen diesem einen guten Track und den vielen mittelmäßigen Tracks auf "Ödhin" passiert ist. Als Black Metal Fan bleibe ich daher bei den älteren Scheiben, die zum Einen mehr Folkelemente vorzuweisen hatten und zum Anderen viel variabler waren. Schade.

Punkte: 4,5/10

Anspieltipp: Alyr III

Tracklist:

01. Vyss
02. Alry III
03. Gyllene gal
04. Slukad sol
05. Ödet
06. Drömmen om vårdträdet

Lineup:

L. - Vocals
S. - Guitars, Bass, Vocals
A. - Drums

https://www.facebook.com/bhlegofficial

Autor: Godshand

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Band: Voodoo Circle (D)
Genre: Hard Rock / Classic Rock
Label: AFM Records
Album Titel: Locked & Loaded
Spielzeit: 52:21
VÖ: 15.01.2021

Wer sich noch an das 1993 erschiene Album "Coverdale/Page" der Herren David Coverdale (Whitesnake) und Jimmy Page (Led Zeppelin) erinnert, der weiß, was ihn bei solchen Kollaborationen im Idealfall erwartet: Das Beste aus beiden Welten.

Die eingangs erwähnten Vorbilder haben sich Voodoo Circle auf die Fahnen geschrieben und geben auf ihrem neuesten Album durchweg richtig Gas. Deftige Rocker wie "Flesh & Bone" wechseln sich mit bluesigen Songs wie "Eyes Full Of Tears" ab. Der frühere Pink Cream 69 Sänger schafft stimmlich spielend den Spagat zwischen David Coverdale in guten Zeiten und Robert Plant, verleiht dem Gesang aber auch seine eigene Note.

Die Band setzt das häufig präsente Keyboard sehr clever ein. So erinnert "Devil's Cross" etwas an Black Sabbath zu Zeiten von "Headless Cross" und im Titelstück des Albums wird ein so mitreißender Groove erzeugt, dass selbst Nichttänzer zumindest mit dem Fuß den Takt mitklopfen. Der Rock-Charakter geht dabei aber keinesfalls verloren. Die überwiegend hellen Gitarren lassen genug Spielraum für von der restlichen Band unterstütze Solo-Ausflüge.

Dass bei einer Band, die Whitesnake und Led Zeppelin als Vorbilder hat, die großen Vorbilder auch musikalisch in Erscheinung treten, nenne ich mal konsequent. Die Gruppe zeigt damit eindrucksvoll, wie Whitesnake heute klingen könnten und wie Led Zeppelin vielleicht geklungen hätten. Dabei machen Voodoo Circle nicht den Fehler, einfach zu kopieren, sondern setzen eigene Akzente.

Nicht vergessen werden darf die Rhythmusfraktion, insbesondere das Drumming, das weit über den simplen 4/4-Takt hinaus geht. Hier gibt es aber auch den ersten Kritikpunkt. Das Schlagzeug klingt manchmal etwas dumpf, und so verlieren die rockigeren Songs manchmal etwas von ihrer Wucht, sodass die vom Keyboard geprägten Titel insgesamt stimmiger rüberkommen. "Straight For The Heart" zündet aus den vorgenannten Gründen zumindest anfangs irgendwie nicht richtig, bekommt dann aber noch die Kurve.

Manchmal sind die Titel etwas gezogen. So wäre der leichte Anklang an "Stairway To Heaven" am Ende von "Magic Woman Chile" der bessere Abschluss als die von der Band gewählte Wiederholung des Refrains gewesen.

Fazit:
Die leichten Kritikpunkte sollen nicht davon ablenken, dass Voodoo Circle mit "Locked & Loaded" ein echtes Schwergewicht gelungen ist. Die Mischung aus frühen Whitenake und Led Zeppelin rockt richtig gut. Wer im Classic Rock zuhause ist, wird sich gleich wohlfühlen. Ich wünschte, David Coverdale gelängen nochmal solche Songs, wie sie Voodoo Circle auf "Locked & Loaded" bieten!

Punkte: 8,5/10

Anspieltipp: Magic Woman Chile, Locked & Loaded, Eyes Full Of Tears

Tracklist:

01. Flesh & Bone
02. Wasting Time
03. Magic Woman Chile
04. Locked & Loaded
05. Devil With An Angel Smile
06. Straight For The Heart
07. Eyes Full Of Tears
08. Devil's Cross
09. Trouble In The Midnight
10. His Song Is For You
11. Children Of The Revolution

Lineup:

David Readman - Vocals
Alex Beyrodt - Guitars, Vocals
Matt Sinner - Bass, Vocals
Markus Kullmann - Drums

Guest Musicians:

Corvin Bahn - Keyboards
Melissa Bonny - Chorgesang

https://www.facebook.com/voodoocircle
http://www.voodoocircle.de

Autor: Udo

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Re: REVIEWS 2021 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Fractal Generator (CDN)
Genre: Experimental Death Metal
Label: Everlasting Spew Records
Album Titel: Macrocosmos
Spielzeit: 42:18
VÖ: 15.01.2021

Die Hymnen auf "Macrocosmos" sind anderer Art, doch es sind welche zu finden. Sci-Fi und der Hauch dunkler Spiritualität - diesen Ansatz könnte man auch in das Coverbild interpretieren und beides bleibt in der Musik wahrnehmbar. Fractal Generator betrachten hier tatsächlich ein großes Ganzes. So haben sie in Feinarbeit versucht, ihre Ansätze in eine Einheit zu tragen und verschmelzen ihre Werke kraftvoll in der eigenen Schaffung ihres Unverwechselbaren.
040118180514, 040114090512 und 102119200914 (so bezeichnen sich die Musiker) technisieren ihre Machwerke an der einen und mystifizieren sie an der anderen Stelle wieder. Immer wieder sticht auch eine atmosphärische Note hervor und das Ganze wird verpackt in bretternde Fulminanz.

Die Arrangements auf "Macrocosmos" sind ausgewogen und oftmals pfiffig. Breaks, Riffs, Einspieler: Es gibt eine Menge Abwechslung im musikalischen Schaffen. Sicher gibt auch dies dem Genrezusatz "Experimentell" seine Untermalung. Dennoch wirken die Ansätze nicht überzogen, passen sich gar gut in die bretternden Death-Wellen der Band ein. 040118180514 und 102119200914 teilen sich das Stimmliche. Einige Growls werden manchmal so "eingeworfen" und dem Hörer entgegengeschmettert, als wollten sie betören und sich vom instrumentalen Werk für solche Zwecke abheben. Doch genau das tun sie nicht. Im Gegenteil, ähnlich wie der musikalische Verlauf sich Spielereien und neuen Nuancen öffnet, öffnen diese Growls auch neue Dimensionen.

Auch an Knüppelpassagen fehlt es dem Werk nicht, ein puristisch zerstörerisches Brutal-Attribut wird mal durch futuristisch-atmosphärische Klänge, mal durch nicht allzu eingängige Melodiespuren und mal durch Breaks und Finessen unterbrochen. Technische Spielereien und Raserei legen sich vielerlei über den knallharten Brettersound. Auf sich selbst kann man das aber nicht reduzieren, es wirkt im Zusammenspiel.

Überraschend zeigt sich "Shadows of Infinity", birgt die Nummer doch einen Anfang gleich eines Exkurses in andere (Genre)welten. Doch kurze Zeit später offenbart der Song eine Explosion des Makrokosmos, denn die musikalische Urgewalt in ihm entlädt sich in allem, was Fractal Generator auf diesem Album zu bieten haben. Nach dem bedrängend düsterem Einstig legt sich etwas rhythmische Spielerei auf den Track, dann erhält er einen ganz leichten progressiven Touch und ein Anflug von Core-Trance-Gefühlen könnte aufkommen.

Die Herren bedienen sich auf ihrem zweiten Langspieler einer durchaus interessanten rhythmischen und strukturellen Songnuancierung. Das geht stellenweise bis ins Progressive hin. Ihre knüppelharte Mission verlieren die Kanadier dabei aber nie aus den Augen. Voraussetzung, dieser Scheibe etwas abzugewinnen, ist dennoch, diesen Einflüssen gegenüber offen zu sein. Ist das der Fall, ist die Reise in den "Macrocosmos" des Fractal Generators durchaus ihre Zeit wert.

An mancher Stelle wird das, was die Musiker da produzieren, etwas Fülle; andererseits liefern die Kanadier aber einen Haufen lohnenswerter, sehr spannender Momente. Die Kurve zur Dreschgewalt kriegen sie auf ihrem Album regelmäßig. Die Rhythmusfront prügelt gern mal alles grün und blau, während die Gitarren und der Bass treibend nachziehen oder auch mal selbst Riff-galoppierend den Ton angeben. Dumpfe, kreischende Growls untermalen das Instrumentenmassaker in gewohnt herrischer und aggressiver Manier oder tauchen an anderer Stelle das musikalische Flair in sphärische Dunkelheit. Geliefert werden Death Metal-Momente, in denen das technische und verspielte, aber auch experimentelle Schaffen immer wieder die Oberhand gewinnt, doch ebenso darf der geneigte Hörer sich auf eine erfolgreiche Suche nach klirrenden Frostschüben und dunkelsten Momenten begeben.

Fazit:
Eine Idee Black Metal, technische Spielereien und ein klitzekleines µ Nu-Metal, Breaks verspielt auf den Punkt gebracht, "makrokosmisch" atmosphärische Momente und hier und da eine Ladung Bombast und dass alles eingeschlossen in donnernde Death Metal-Attacken. Wenn man hier von Experimental Death Metal spricht, sind Fractal Generator eigentlich selbst das Experiment, in dem sie ihre Hörerschaft in dieser kleinen doch fulminanten von ihnen geschaffenen Welt aufgehen lassen. Sie entführen den Metalfreund auf eine Reise durch ihr eigenes musikalisches Schaffen und rütteln dabei feste an dem einen oder anderen Gerüst, ohne es wirklich zum Kippen zu bringen. Die erfrischenden Stücke auf "Macrocosmos" haben ihren eigenen Klang und zerstören jeden Anflug von Langeweile. Wirklich darin aufgehen kann aber nur, wer sich auf ungewohnte und manchmal sehr technisch wirkende Ansätze und Kompositionen einlassen kann. Fractal Generators Grundtenor aber lässt den Death hochleben.

Punkte: 9/10

Anspieltipp: Aeon, Shadows of Infinity, Ethereal

Tracklist:

01. Macrocosmos
02. Aeon
03. Serpentine
04. Contagion
05. Chaosphere
06. Shadows of Infinity
07. Pendulum
08. Primordial
09. Ethereal

Lineup:

040118180514 - Vocals, Bass
102119200914 - Vocals, Guitars
040114090512 - Drums

https://www.facebook.com/fractalgeneratorofficial

Autor: Swenja

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Re: REVIEWS 2021 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Grabunhold (D)
Genre: Black Metal
Label: Iron Bonehead Productions
Album: Heldentod
Spielzeit: 46:42
VÖ: 22.01.2021

Nach ihrer großartigen EP "Unter Dem Banner Der Toten" von 2019 erfreut uns das Dortmunder Quartett von Grabunhold nun mit ihrem Debütalbum. "Heldentod" nennt sich das Langeisen und wird am 22. Januar über Iron Bonehead veröffentlicht. Thematisch dreht es sich in den Songs unverkennbar um das Universum Tolkiens und seinem "Herr Der Ringe".

Gewitterklänge und melancholische Gitarrenakkorde leiten den ersten Track "Wolkenbruch Über Amon Sul" ein, dem ein tosender Sturm aus brachialen Riffs und wütend gebrülltem Gesang folgt. Die Schießbude wird mit rasender Geschwindigkeit malträtiert und von kalten, aggressiven Melodieläufen begleitet. Durch eingebaute Rhythmuswechsel werden die Songstrukturen durchbrochen und spannend gestaltet. Epische Passagen und wilde Raserei verschmelzen gekonnt zu einem frostig-schwarzmetallischen Kriegsspektakel. Man kann schon förmlich kämpfende Orks vor seinem geistigen Auge in die Schlacht ziehen sehen.

Für kurzes Luftholen sorgt das akustische Zwischenspiel "Trommeln In Der Tiefe", welches mit Sprechgesang aufwartet und eine dunkle Atmosphäre erzeugt. Ebendiese zieht sich durch das gesamte Albumgeschehen und erzeugt mehr Tiefgang, als es in der EP der Fall war. Nach etwas mehr als 46 Minuten verklingen die letzten Töne und "Der Einsamkeit Letzter Streiter" verlässt das Schlachtfeld.

Fazit:
Grabunhold knüpfen stilistisch genau da an, wo sie mit ihrer EP aufgehört haben, setzen aber, was Ideenreichtum und Atmosphäre angeht, noch einen oben drauf. Eindringliche Melodien und melancholische Songstrukturen duellieren sich mit einer gehörigen Portion Grimmigkeit. Ein düster-barbarisches Machwerk, das den Hörer direkt von Mittelerde träumen lässt.

Punkte: 8,5/10

Anspieltipp: Flammen Und Schatten, Morgenröte Am Pelennor, Der Einsamkeit Letzter Streiter

Tracklist:

01. Wolkenbruch Über Amon Sul
02. Hügelgräberhöhen
03. Trommeln In Der Tiefe
04. Flammen Und Schatten
05. Morgenröte Am Pelennor
06. Fangorns Erwachen
07. In Tiefen Verliesen
08. Der Einsamkeit Letzter Streiter

Lineup:

Irrwycht - Vocals, Guitars
Nekromant - Guitars
Horkus - Bass
Olog-hai - Drums

https://www.facebook.com/grabunhold

Autor: Eva

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Re: REVIEWS 2021 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Les Chants De Nihil (F)
Genre: Black Metal
Label: Les Acteurs De L'Ombre Productions
Album Titel: Le Tyran Et L'esthète
Spielzeit: 52:01
VÖ: 22.01.2021

Neuen Schwarzmetall aus der Bretagne gibt es von der Kapelle Les Chants De Nihil gegen Ende Januar 2021. Das fünfte Studioalbum "Le Tyran Et L'esthète" erscheint über das heimische Plattenlabel Les Acteurs De L'Ombre Productions.

Nach einer kurzen, aber stimmungsvollen Einleitung folgt ein bombastischer Angriff auf die Lauscher. Die Gitarrenarbeit ist durch das herrliche Gefiedel in Paarung mit sägendem Riffing ein typisches Merkmal für französische Black Metal-Kunst. Ähnlich wie ihre Landsleute Aorlhac, zelebriert die Truppe hier diesen Wiedererkennungswert der heimischen Szene. Die Texte sind wie auf den Vorgängern auch in der Landessprache verfasst worden.

Die Art und Weise, diese markanten Melodien zu komponieren und mit der Muttersprache zu versetzen, welche mal mehr gebrüllt und mal mehr gekeift wird, üben eine gewisse Faszination auf mich aus und zeichnen diesen Stil eindeutig aus. Stellenweise würde ich einen leicht folkloristischen Anteil aufblitzen hören, der durch diese traditionelle Spielweise untermalt, und durch mehrstimmige Gesangseinlagen gestützt wird.

Ansonsten gibt es immer wieder haufenweise Tempo- und Taktwechsel in Kombination mit diversen Melodiepassagen. Blastbeat- und Doublebassattacken hämmern genauso gnadenlos auf die Hörerschaft ein, wie eben fast schon progressiv-groovige Rythmen, die auch mal leicht post-doomige Ansätze bieten. Überwiegend gibt es aber klirrenden Stahl der bissigen und schwärzesten Sorte. Mein persönliches Highlight ist "Ma Doctrine, Ta Vanité" geworden, da hier der Anfang so herrlich marschierend und inbrünstig eingeläutet wird.

Fazit:
Abwechslungreichen und eigenständigen französischen Black Metal bringen uns Les Chant De Nihil auch auf ihrem fünften Studioalbum dar. Ein episch-wuchtiges Langeisen haben die Jungs hier geschmiedet. Wer auf Kapellen wie Aorlhac, Belenos und Asphodèle abfährt, kann auch mit den Bretonen nur ins Schwarze treffen!

Punkte: 8,5/10

Anspieltipp: Ma Doctrine, Ta Vanité, Ode Aux Résignés, Sabordage Du Songeur Et Fina

Tracklist:

01. Ouverture
02. Entropie Des Conquêtes Éphémères
03. Ma Doctrine, Ta Vanité
04. L'adoration De La Terre
05. Danse Des Mort-nés
06. Le Tyran Et L'esthète
07. Ode Aux Résignés
08. Lubie Hystérie
09. Sabordage Du Songeur Et Fina

Lineup:

Jerry - Vocals, Guitars
Mist - Guitars
OberKommander - Bass
Sistre - Drums

https://www.facebook.com/LESCHANTSDENIHIL

Autor: Blacky

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Band: Sergeant Steel (A)
Genre: Hard Rock
Label: Boyz Tyme Records
Album Titel: Truck Tales
Spielzeit: 41:51
VÖ: 22.01.2021

Viele der neueren Bands, mit denen ich mich in der letzten Zeit beschäftigt habe, hatten offenbar eine Erkenntnis gemeinsam: Die 90er sind vorbei, es darf wieder befreit und mit Spaß gerockt werden!

Ganz vorne mit dabei sind Sergeant Steel aus Österreich mit ihrem neuen Album "Truck Tales", auf dem sie uns klassischen Hard Rock servieren. Die Band lässt sich dabei nicht auf das eine Genre festlegen, sondern unternimmt munter Ausflüge in andere Richtungen. Wie ein roter Faden zieht sich stets das Motto "die eine Seite antäuschen, auf der anderen vorbeiziehen" durch das Album.

Meisterhaft beherrscht die Band es, ein Lied anfangs in eine Richtung laufen zu lassen, um dann einen ganz anderen Weg einzuschlagen. So erweckt das Intro des Eröffnungsstücks "Fight Fire With Fire" Erinnerungen an die Gruppe Kula Shaker, entwickelt sich dann aber zu einem pumpenden Rocker im Gewand der 1980er. Ein anderes Beispiel ist "Dance Into The Light", das mit einer Violine im leichten Country-Stil beginnt, dann aber einen Schwenk zu einem Gute-Laune-Rocker vollzieht, wo die sehr gekonnt eingesetzten Bläser einen Soul-Touch erzeugen. Dieses Spiel wiederholen Sergeant Steel noch bei einigen anderen Stücken und sorgen so bei der Entdeckung der Tracks für manche Überraschung.

Melodie wird das ganze Album hindurch großgeschrieben. Fulminante Background-Chöre sorgen dafür, dass die Songs im Gehörgang bleiben. Gesang und Gitarren sind im höheren Bereich gehalten, der Leadsänger zeigt aber auch die rauen Seiten seiner Stimme. Schön ist der Wechselgesang der Band. Hervorzuheben ist hier die sparsam instrumentierte Nummer "Brotherhood", in der sich die Gruppe den Gesang teilt und eine Sitar für Atmosphäre sorgt.

Die Gitarren werden regelmäßig von der Leine gelassen und haben genug Auslauf für Soli, die aber immer gut in den jeweiligen Titel eingebettet sind, unterstützt von der sehr songdienlich spielenden Rhythmusfraktion. Endlich gibt es auch mal wieder Schepper-Schlagzeug zu hören. Die Keyboards und eine gelegentliche Orgel runden die Lieder ab. Trotz aller Ausflüge in andere Stilrichtungen wirkt die Platte nicht zerfasert. Vielmehr passt alles gut zusammen und der Rockcharakter geht nicht verloren.

Fazit:
Mit "Truck Tales" haben Sergeant Steel eine echte Rock-Delikatesse aufgetischt, die zu 100 % überzeugt. Die mit rund 42 Minuten nicht allzu lange Spielzeit kommt einem wegen der abwechslungsreichen Mischung länger vor. Wer die Stones aus den frühen 1970ern und Aerosmith zu Zeiten von "Permanent Vacation" mag, sich aber auch Bands wie Loverboy oder Night Ranger nicht verschließt, der darf hier bedenkenlos zugreifen. Ich bin seit längerem auf der Suche nach der perfekten Playlist fürs Joggen- "Truck Tales" könnte ich komplett mit daraufnehmen.

Punkte: 10/10

Anspieltipps: alles

Tracklist:

01. Fight Fire With Fire
02. Backseat Lover
03. Dance Into The Light
04. Brotherhood
05. Voodo Queen
06. Body Language
07. Pain In My Ass
08. Hunter
09. The Time Will Come
10. Nightmare

Lineup:

Phil Vanderkill - Vocals
Jack Power - Guitars, Keyboards, Percussions, Programming, Vocals
Chuck Boom - Guitars, Violine, Vocals
Ben Bateman - Keyboards
Ronny Roxx - Bass
Cosy Coxx - Drums

https://www.facebook.com/sergeantsteelonline
https://www.sergeant-steel.com

Autor: Udo

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Band: Rezet (D)
Genre: Thrash Metal
Label: Metalville
Album Titel: Truth In Between
Spielzeit: 56:32
VÖ: 29.01.2021

Mit dem fünften Rezet Album "Truth In Between" starten wir in das neue Thrash Metal Jahr. Wobei spätestens seit dem letzten Album ("Deal With It") der Nordlichter klar sein sollte, dass das Quintett um Sänger und Gitarrist Ricky ihren eigenen Stil gefunden haben und weit mehr als eine Thrash Metal Band sind. Ihre Musik ist einfach zu vielschichtig, um sich in einem Genre-Korsett einschnüren zu lassen.

So gibt es neben den genremäßigen Riffsalven auch feine Melodielinien, welche es den Jungs ermöglichen, sich so richtig schön auszutoben. Der Bass pumpt von Anfang an Energie in die Songs, wie man es in der Regel aus dem Power Metal kennt und das Schlagzeug erzeugt mit ihm gemeinsam auch immer wieder einen ordentlichen Groove, wie man ihn z.B. auch im Stoner Rock/Metal vorfindet. Die erwähnten Thrash Riff-Salven werden mal hart und knackig und mal in einem Affenzahn serviert, dass ich immer den Begriff "Flitzefinger" im Hinterkopf habe. Wer die Jungs schon live erleben durfte, wird wissen, was ich meine. Auch bei den Soli, welche sehr passend in die Arrangements eingebettet sind, weiß man zu überzeugen und versetzt den Hörer ein ums andere Mal in Erstaunen.

Auch wenn man die als Single ausgekoppelte, ordentlich goovende Nummer "Populate. Delete. Repeat." schon als eine Art Hymne des Albums bezeichnen könnte, so macht sie doch nur einen Teil des Repertoires der Band aus, zeigt aber schön die Vielschichtigkeit Rezets. Deshalb will ich hier auch gar keine Songs besonders hervorheben, da alles auf einem gleich hohen Level dargeboten wird. Selbst wenn man mal ruhiger zu Werke geht und mit "Infinite End" schon eine Art Ballade am Start hat, ist das alles stimmig und fügt sich wunderbar ins Gesamtgefüge des Albums ein. Für den im oberen Mid-Tempo galoppierenden Heavy-Thrasher "Half A Century" hat man sich noch die Gitarre von Sonja "Anubis" Nusselder (Crypta) mit ins Boot geholt. Dementsprechend setzt diese Fraktion hier noch mal den einen oder anderen zusätzlichen Akzent.

Im fetten "Plague" darf Bjarne dann mal den Haupt-Part am Mikro übernehmen und somit dem Album einen weiteren Akzent in Sachen Abwechslung verleihen. Im Gegensatz zu Ricky, der rau und leicht heiser zu vernehmen ist, kommt Bjarne eher kehlig und fast schon Death/Black Metal mäßig daher, was sehr gut zum Song passt.

Auch produktionstechnisch gibt es hier nichts auszusetzen, die Scheibe kommt mit amtlichem Bums durch die Boxen gedonnert, ohne aber zu fett abgemischt zu sein. Alles lässt sich differenziert ausmachen und auch die leicht progressiven Anflüge in den Nummern werden gut in Szene gesetzt. Das Album wurde übrigen live im Studio eingespielt, also in guter alter „Handarbeit“!

Fazit:
Rezet veröffentlichen mit "Truth In Between" ihr bislang stärkstes Album. Dieses Album besticht im hohen Maße mit Vielschichtigkeit und Abwechslung, was aber nicht nur durch Tempowechsel, Breaks und Soli ohne Ende erzielt wird, sondern eben auch durch "fremde" Einflüsse. Es ins Thrash Metal Korsett zu zwängen, würde ihm nicht gerecht werden. Hier gibt es einfach zu viele Elemente anderer Stile, welche die Band geschickt in ihren Thrash integriert und somit schon fast ihr eigenes Genre erschafft. Fast eine Stunde großartiger Norddeutscher Metal der Marke Rezet; sollte sich jeder, der sich nicht als Genrepurist bezeichnet, ins Regal stellen. Hier kann ich nichts anderes als die Höchstnote vergeben!

Punkte: 10/10

Anspieltipp: alles

Tracklist:

01. Back For No Good
02. Deceived By Paradise
03. Populate. Delete. Repeat.
04. Renegade
05. Half A Century (feat. Sonia "Anubis" Nusselder)
06. Infinite End
07. Truth In Between
08. Jailpit
09. I'm Not Gonna Stop
10. The Plague
11. (Un)certain Crimes
12. Never Satisfied
13. The Last Suffer

Lineup:

Richard "Ricky" Wagner - Guitars, Vocals
Heiko Musolf - Guitars, backing Vocals
Bjarne Otto - Bass, backing Vocals
Bastian Santen - Drums, backing Vocals

Guest Musician:

Sonia "Anubis" Nusselder - Guitars in Half A Century

https://www.facebook.com/rezetband
https://www.rezet.de

Autor: Thomas

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Band: Holy Mother (USA)
Genre: Heavy Metal
Label: Massacre Records
Album Titel: Face This Burn
Spielzeit: 41:19
VÖ: 22.01.2021

Die Long Island Power Metal Truppe Holy Mother feiert mit diesem, ihrem siebten, Album ihre Reunion. Oder zumindest die von Frontröhre Mike Tirelli und Drummer James Harris, die auch zu den Gründungsmitgliedern der Band zählen. Mit Gitarrist Greg Giordano und dem schon bei Dee Snider und Reverence am Viersaiter aktiven Bassisten Russell Pzutto ist das neue Gespann nun also komplett und mit neuem Werk am Start.

Stilistisch hat sich nicht allzu viel geändert. Die Band hat im Heavy/Power Metal über die Jahre hinweg ihren eigenen Stil ausgefeilt. Der hohe Wiedererkennungswert liegt hier ganz klar an Tirellis markanter Stimme, die in etwa auf Augenhöhe mit einem Ripper Owens oder Ralf Scheepers liegt. Dazu kommt das in gewisser Weise prägnante Riffing, das auf dem neuesten Album dankenswerter Weise wieder mehr an die "Toxic Rain"-Phase erinnert, als an die moderneren Versuche auf "Agoraphobia".

Aus der erwähnten "Toxic Rain"-Scheibe covert man dann auch die eigene Nummer "The River" und zudem verpasst man noch dem hauseigenen Bandklassiker "Prince of the Garden" ein frisches Gewandt. Beides ist recht gut geglückt.

Das Songmaterial bewegt sich meist im Mid-Tempo, bisweilen aber auch gern auf schnellerem Terrain und wird mit sauber gespielten Soli veredelt, was Fans der Band überzeugen sollte. Was mir persönlich dennoch ein wenig fehlt, sind Nummern wie die beiden aufgefrischten alten Titel, die einfach von Anfang an zu begeistern und vor allem mitzureißen wissen. Hervorheben kann man auch den knackigen Titeltrack, das stampfende "No Death Reborn", die Fast-Halbballade "Superstar" und den eingängigen Rocker "Wake Up America". Richtige Knaller sind dies aber allesamt auch nicht so ganz.

Fazit:
Das siebte Werk der Heavy/Power Metaller von Holy Mother ist für Fans mit Sicherheit 'ne sichere Bank. Vielleicht brauchen manche Songs auch ihre Zeit, um in Würde zu Klassikern zu reifen, mich hat hier aber nicht viel umgehauen. Freudig überrascht hat mich allerdings der extrem hohe Wiedererkennungswert der Band und natürlich die saubere Produktion. Für Anhänger des etwas moderner angehauchten Power Metals mit leichtem Thrash Metal-Einfluss durchaus ein gelungenes Werk.

Punkte: 7,5/10

Anspieltipp: Face This Burn, No Death Reborn, Wake Up America

Tracklist:

01. Face This Burn
02. Love Is Dead
03. Legends
04. No Death Reborn
05. The Truth
06. Prince Of The Garden
07. Wake Up America
08. Mesmerized By Hate
09. Today
10. The River
11. Superstar

LineUp:

Mike Tirelli - Vocals
Greg Giordano - Guitars
Russell Pzutto - Bass
James Harris - Drums, Backing Vocals

https://www.facebook.com/holymotherband

Autor: Slaine

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Re: REVIEWS 2021 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Bloodletter (USA)
Genre: Thrash Metal
Label: Petrichor
Album Titel: Funeral Hymns
Spielzeit: 31:42
VÖ: 22.01.2021

Mit dem Wink auf ein episches Werk steigen Bloodletter in ihr zweites Machwerk "Funeral Hymns" ein. Noch weht die Thrash-Flagge nicht ganz oben, wohl aber die Metal-Fahne! Denn die Saitenklänge lauten vielversprechend. Ein gutes Dreiviertel der ersten Albumminute bleibt es ruhig, nur um dann unvermittelt einzuschlagen mit Kampfbeat und Rotzgekreische auf galoppierendem Riffwahn deutliche Statements zu setzen. Eine Enttäuschung haben die Herren aus Chicago nicht im Gepäck. Blickt man auf den weiteren Verlauf von "Funeral Hymns" ...nun ja, mal so ausgedrückt.

Das Jahr 2021 startet gerade und alles fokussiert sich auf die Hoffnung, dass es auch wieder die Kurve zurück zu Freiheit und Maximum-Leben kriegt, da knallt diese Bloodletter getaufte Kombo aus Chicago ein Killeralbum ins Spiel. Energien loswerden und Energien tanken - alles zugleich, dieses Album könnte eine Live-Wucht sein. Hoffen wir, dass sich das bald wieder erleben lässt und wir Metalliebhaber den Jungs dann genügend Anlass zum Sprung über den Teich dafür bieten! Denn eines steht mal fest, ruhige Momente finden sich auf dieser Scheibe im ersten und im letzten Song und beide Male für eine Dreiviertelminute; nichts mit kuscheln, jetzt wird abgerockt!

Positive Energie auf brutalem Level, gemixt mit einer Mischung aus Faustschlag-Rotz-Thrash und mitreißender Gitarrenmelodik; mit nichts Geringerem melden die vier Herren ihre Ansprüche auf dem Markt an. Der klassische und zugleich zeitgenössische Thrash in den elf Titeln auf "Funeral Hymns" kommt mit gnadenlos peitschenden Songstrukturen, melodiegeladenen Untermalungen, wahnwitzigen Soli, songvorantreibender Bassarbeit, Nackensport-Riffs für Fortgeschrittene und wohl nuancierter Drumwork daher. Diese prescht nicht nur, sondern arbeitet in die galoppierenden Aggressionen auch noch die eine oder andere kleine Beat-Finesse ein. Gewürzt ist das Ganze mit einer Prise neuer Ansätze und Anleihen. Die oft sehr präsenten und dennoch untermalend laufenden Gitarrenmelodien in den Songs geben eine willkommene Abwechslung und wissen sich der Stimmung anzupassen. Gleichwohl übertreiben es Bloodletter mit der Melodik aber auch nicht. Gedanklich könnte man die eine oder andere Stelle als klassische Heavy-Melodiekreation fortsetzen, aber der Thrash-Geist ist so präsent, dass sich schlicht eine willkommene Kollaboration ergibt.

Fazit:
Bloodletter liefern eine knallharte Thrash-Scheibe, die auf die Energiedrüse drückt und neben den vielen hyperschnellen und rohen Parts auch sehr melodiöse, aber top verwobene Melodien aus dem Saitenschwingergeschwader präsentiert, ein paar kleine aber feine Soli sind das Bonbon obenauf. Wenn einen die Energien des Albums packen, es immer wieder Spaß macht, sich die Mucke reinzuziehen, vom Gehörten auch ordentlich was hängen bleibt und die einzelnen Muster sich zu etwas Komplexerem verbinden, wobei der Körper, egal ob vor der heimischen Anlage, im Wohnzimmer bei Freunden, auf dem Saalboden oder auf der zertrampelten Festivalwiese, sicherlich gleichermaßen im Bewegungsdrang zwischen Springen, Wogen und Bangen aufgeht, dann passt das! Sicher können auch Bloodletter noch was lernen und über sich hinauswachsen, ihre Musik noch präsenter gestalten und mit einem Quentchen weiterer Wandlungsfähigkeit ausstatten, aber hey, "Funeral Hymns" ist der zweite Langspieler der US-Amerikaner und da liefern sie schon ordentlich was ab. Genau diesen Weg müssen Bloodletter weiter beschreiten und meine Vorfreude auf das dritte Album schlägt jetzt schon Purzelbäume! Klasse gemacht.

Punkte: 9/10

Anspieltipp: alles

Tracklist:

01. Absolution Denied
02. The Grim
03. Funeral Bell
04. Burnt Beyond Recognition
05. Death Masks
06. Mark Of Justice
07. Blood, Bone & Ash
08. Guillotine
09. Disinterment
10. Hang
11. I Am The End

Lineup:

Peter Carparelli - Vocals, Guitars
Pat Armamentos - Guitars
Adam Payne - Bass
Zach Sutton - Drums

https://www.facebook.com/bloodlettermetal

Autor: Swenja

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Re: REVIEWS 2021 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Generation Steel (D)
Genre: Heavy Metal
Label: Pure Steel Records
Album Titel: The Eagle Will Rise
Spielzeit: 58:57
VÖ: 22.01.2021

Die fünfköpfige Formation um Ex-Bullet Train und Ex-Squealer Mitglieder haut nach ihrer Gründung 2019 nun ihr erstes Stück Teutonenstahl unter der Produktion von Accept-Legende Uwe Lulis raus. Und das Ergebnis kann sich wirklich hören lassen. Herrlich retro im Sound und auch stilistisch, bewegt sich die Truppe irgendwo zwischen teutonischem Accept-Sound, klassisch britischen Judas Priest und US-Größen wie Metal Church oder Iced Earth.

Doch auch die Riffs und Melodien in den meist mehrstimmigen Refrains können überzeugen und ordentlich mitreißen. Des öfteren erwischte ich mich mit freudig geballter oder gar gereckter Faust und breitem Grinsen im Gesicht. Das Repertoire reicht hier von hymnischem Mid-Tempo bis zu echtem Nackenbrecher-Futter.

Nach dem knackigen Opener und Titeltrack darf man sich auf Nummern wie den geilen Banger "Warbringer", das ohrwurmlastige "Temple of Malady", den fast thrashigen Speeder "On My Way" oder die eingängige Bandnamen-Hymne "Generation Steel" freuen. Mit dem zunächst balladesken und dann doch mitreißenden "The Wayward One" und dem Stampfer "Shadow in the Dark" gibt es dann auch gut Abwechslung.

Fazit:
Holla die Waldfee, was hier als Debüt abgeliefert wird, dürfte eine sehr solide Basis für eine ordentliche Laufbahn im teutonsichen Heavy Metal bieten.
Zu Meckern gibt es hier eigentlich kaum was, vielleicht nur, dass mir persönlich das Album in der Mitte ein klein wenig abfiel, was die mitreißenden Refrains angeht. Ansonsten ist keiner der Songs langweilig, es gibt keine Füller und viel zu entdecken, wenn man dem raueren, leicht thrashigen Heavy / Power Metal frönt. Zugreifen!

Punkte: 9/10

Anspieltipp: Generation Steel, Warbringer, Temple Of Malady

Tracklist:

01. The Eagle Will Rise
02. Invoke The Machine
03. Generation Steel
04. Warbringer
05. Temple Of Malady
06. Praying Mantis
07. The Chariot
08. Shadow in the Dark
09. Soulmates
10. On My Way
11. The Wayward One
12. Heaven's Calling
13. Alive

LineUp:

Rio Ullrich - Vocals
Pascal Lorenz - Guitars
Jack the Riffer - Guitars
Michael Kaspar - Bass
Martin Winter - Drums

https://www.facebook.com/GenerationSteelOfficial
https://www.generation-steel.de

Autor: Slaine

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Re: REVIEWS 2021 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Hån (CH)
Genre: Black Metal
Label: Northern Silence Productions
Album Titel: Breathing The Void
Spielzeit: 46:00
VÖ: 29.01.2021

Die Schwarzmetaller Hån aus Basel in der Schweiz veröffentlichen Ende Januar ihr zweites Studioalbum "Breathing The Void". Erscheinen wird der Silberling über Northern Silence Productions. Nach kurzem Reinhören war ich von dem klirrend-kalten, schwarzen Stahl sofort total begeistert.

Eingeleitet wird die neue Langrille von einem mystisch-sphärischen Instrumentalstück, bevor es mit dem Titelstück auch gleich in die Vollen geht. Gleich zu Beginn gibt es frostig-sägende Gitarrenriffs, eine hämmernde Schießbude und keifige Vocals, welche hier ein perfektes Zusammenspiel erzeugen.

Sänger Gnist bellt ins Mikro, als gäbe es keinen Morgen mehr. Die Axtfraktion um Lodur und Kryptos weiß, wie man das Riffing gekonnt und haarscharf in herrlichen Abfolgen abfeuert und schafft es dabei dennoch, feine Melodielinien hineinzuzaubern. Jehoran am Bass und Grevling am Schlagzeug erzeugen den nötigen Druck in den Arrangements und verleihen dieser metallischen, nordisch-frostigen Kälte den letzten Feinschliff durch ihr Gehacke und Gebolze an den richtigen Stellen. Aber auch wenn das Tempo einmal etwas gedrosselt wird, verliert der Sound absolut nichts an seiner intensiven Dunkelheit und gleichzeitig packender Machart.

Auf der gesamten Länge der Spielzeit gibt es keine Durchhänger oder schwächelnde Momente. Die gesamten 46 Minuten wird hier ehrlich geschmiedeter Schwarzmetall erschaffen, der mich mit seiner epischen Machart verzaubert und mich vor den Boxen gefangen hält. Mein absolutes Lieblingsstück ist von Anfang an "Lost Souls" geworden, da es so herrlich nach episch finnischem Schwarzmetall klingt.

Fazit:
Wütender Black Metal der bissig-traditionellsten Sorte wurde hier von Hån vollendet. Die Schweizer erschaffen Mucke ganz im Stile von skandinavischen Urgesteinen wie Horna, Sargeist und Konsorten. "Breathing The Void" ist ein durch und durch satanisch-herrschendes Kriegswerkzeug geworden. Diese Langrille erhält somit meine uneingeschränkte Kaufempfehlung!

Punkte: 9,5/10

Anspieltipp: Goatman, Lost Souls, Salvation

Tracklist:

01. Intro
02. Breathing The Void
03. Olethrus
04. Enter An Eternal World
05. Goatman
06. Asterion
07. Dissent
08. Lost Souls
09. Salvation

Lineup:

Gnist - Vocals
Lodur - Guitars
Kryptos - Guitars
Jehoruan - Bass
Grevling - Drums

http://www.hån.ch

Autor: Blacky

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Re: REVIEWS 2021 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Harakiri For The Sky (A)
Genre: Post Black Metal
Label: AOP Records
Album Titel: Mӕre
Spielzeit: 01:24:33
VÖ: 29.01.2021

Nach zehn Jahren Bandgeschichte haben es die Österreicher M.S. und J.J. zweifelsohne geschafft, das Banner "Harakiri For The Sky" weit über den Tellerrand des Black Metals hinaus zu tragen. Und obwohl das Duo mit "Mӕre" bereits mit seinem fünften Langspieler (der mit stolzen anderthalb Stunden Spielzeit diese Bezeichnung auch mehr als verdient hat) in den Startlöchern steht, hatte man doch bisher noch nie das Gefühl, dass auch nur ein schlechter Song dabei war.

Und auch diese Scheibe tanzt nicht aus der Reihe. Schon der Opener "I, Pallbearer" zieht den Hörer durch J.J.'s berührende Vocals, gepaart mit den gefühlvollen, melancholischen Gitarrenmelodien, schon so in den Bann, dass man spätestens bei der grandiosen Singleauskopplung "Sing For The Damage We've Done" in einem tranceähnlichen Zustand mit Tränen in den Augen und einem "Ja, verdammt..." auf den Lippen den Kopf nicht mehr stillhalten kann.

Wer nach diesem Track, der ganz nebenbei bemerkt durch die grandiosen Vocals von Gastsänger Neige (Alcest) perfektioniert wurde, denkt, es geht nicht mehr emotionaler, wird beim darauffolgenden "Us Against December Skies" dann endgültig auf seine Kosten kommen. Das ausgeklügelte Arrangement aus akustischen und elektrischen Gitarren und die herzzerreißende Melodie in der zweiten Hälfte des Songs dürften auch dem kältesten Metaller Ganzkörpergänsehaut bescheren.

Es würde absolut den Rahmen einer Review sprengen, alles adäquat zu beschreiben, was dieses Album bietet. Insgesamt jagt ein Höhepunkt den anderen; sei es das treibende "Three Empty Words", der schmerzerfüllte Epos "And Oceans Between Us", welcher durch ein Auf und Ab der Gefühle praktisch die Wellen der besungenen Ozeane zum Ausdruck bringt, oder der unfassbar melodiöse Rausschmeißer "Time Is A Ghost", in dem man kurz vor dem das Album endgültig abschließenden Placebo-Cover "Song To Say Goodbye" (welches sehr gelungen ist), nochmal alle Facetten der vergangenen starken Stunde in einem Song komprimiert dargeboten bekommt.

Harakiri For The Sky verstehen es wieder einmal, wie man nicht nur Songs für "sich selbst" arrangiert, sondern auch darüber hinaus, welche Gastsänger an welcher Stelle notwendig sind, um dem Titel das gewisse Etwas zu verleihen. So findet sich neben Neige, der wie eingangs beschrieben auftaucht, auch der namenlose Sänger von Gaerea wieder, der "Silver Needle // Golden Dawn" die gewisse Brutalität verleiht, die der Song braucht. Aber nicht nur die Sänger fügen sich perfekt ins Konzept von "Mӕre" ein, sondern auch der Septicflesh-Trommler Kerim Lechner wertet die Scheibe ungemein auf, da er die optimale Balance zwischen Brutalität, Melancholie und Groove trifft, ohne sich zu sehr in den Vordergrund zu drängen.

Soundmäßig ist an "Mӕre" auch nichts auszusetzen. Das Album ist, wie man es von Harakiri For The Sky inzwischen gewohnt ist, absolut hochwertig produziert und gibt den unverkennbaren Sound der Band ohne Einbußen wider.

Fazit:
In meinen Augen ist Musik geil, wenn sie Gefühle vermitteln kann. Und wenn das jemand kann, dann die Jungs von Harakiri For The Sky! Mit "Mӕre" schaffen sie es, einen für anderthalb Stunden komplett abzuholen und in einen tranceartigen Zustand voll Melancholie, Sehnsucht und Verlassenheit zu versetzen. Und wenn man sich komplett auf das Album einlässt, hat man irgendwie auch das Gefühl, dass sich für die Zeit die Welt ein bisschen langsamer dreht.

Punkte: 10/10

Anspieltipp: alles

Tracklist:

01. I, Pallbearer
02. Sing For The Damage We've Done
03. Us Against December Skies
04. I'm All About the Dusk
05. Three Empty Words
06. Once Upon A Winter
07. And Oceans Between Us
08. Silver Needle // Golden Dawn
09. Time Is A Ghost
10. Song To Say Goodbye (Placebo Cover)

Lineup:

J.J. - Vocals
M.S. - Guitars, Bass

Guest Musician:

Neige - Vocals (Sing For The Damage We've Done)
Unbekannt (Gaerea) - Vocals (Silver Needle // Golden Dawn)
Kerim Lechner - Drums

https://www.facebook.com/HarakiriForTheSky

Autor: Sepp

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Re: REVIEWS 2021 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Black and Damned (D)
Genre: Heavy / Power Metal
Label: ROAR! Rock of Angels Records
Album Titel: Heavenly Creatures
Spielzeit: 58:29
VÖ: 29.01.2021

Ohne Intro startet die Stunde Mucke, die Black and Damned aufgenommen haben und ohne Intro starte ich diese Review.

Die Musiker legen mit dem Opener "Salvation" (dt. "Erlösung") los und genau das ist das, was ich am Ende der Platte zu erreichen hoffe, denn die vielen Durchläufe, die ich mir gegeben habe, waren schnell mühsam. Dafür gibt es mehrere Gründe.

Positiv möchte ich aber als erstes hervorheben, dass die Qualität der Scheibe sehr gut ist. Mixing und Mastering haben einen fantastischen Job gemacht und sicherlich alles aus dem Material herausgeholt, was möglich war. Auch im Hinblick auf die Gewichtung der einzelnen Instrumente zueinander und zum Gesang.

Die eigentlichen Schwächen dieses Albums liegen im kompositorischen Feld. Mag "Salvation" als Mid-Tempo-Rocker noch einen passablen Job machen, so brennt sich der Liedtitel "Liquid Suicide" mit seiner 3-fachen Nennung hintereinander und mindestens 2 Wiederholungen in Folge förmlich ein wie das heiße Eisen auf dem Kuharsch. Und dieser Titel ist kein Einzelfall auf "Heavenly Creatures". Aber auch wenn man den Fokus von diesen Textgeschichten wegrückt, bleiben weitere Kritikpunkte. Am auffälligsten ist der Gesang von "Bobbes" Seidel, der mich ganz stark an Lesley Knife von den Weißrussen Gods Tower erinnert, aber auch stellenweise an Chris Boltendahl (Grave Digger), auch wenn Seidel im direkten Vergleich das Reibeisen in der Stimme fehlt. Das macht es schwierig, Songs wie "The Wardress" zu genießen, wenn der Gesang in unangenehme Höhen/Tiefen geht, in denen sich Seidel hörbar unwohl fühlt und es teilweise dadurch gezogen und schief klingt. Es mag aber auch an seinem limitierten Volumen liegen, denn er bricht nie aus seiner normalen Range aus (also keine Screams oder ähnliches).

Aber nicht nur der Gesang bleibt hinter den erwarteten Möglichkeiten zurück, auch das Gitarrenspiel - zwar technisch sehr gut - bleibt oft melodiearm und eher bei gesangsunterstützenden Powerchords, anstatt selbst Akzente zu setzen. Da so die Hauptaufgabe der Melodieerzeugung und -führung dem Sänger überlassen wird, sind auch die recht einfallslosen Soli keine allzu solide Bereicherung (Ausnahme: "We are Warriors"), da sie oft nur die Gesangslinien nachspielen und man den Eindruck gewinnt, live kann der Sänger hier schnell einen Schluck Wasser aus seiner Flasche trinken, bevor er wieder einsetzen muss.

Gut hingegen gefallen mir die instrumental ausgearbeiteten Hommagen an große Heavy Metaller wie Dio ("Liquid Suicide"), Running Wild ("A Whisper In The Dark") oder auch Hammerfall ("We are Warriors") und ähnliche Bands. Auch wenn diese Hommagen oft nur intervallartig auftreten, so sind sie für das geübte Ohr doch leicht zu identifizieren.

Etwas seltsam finde ich die Entscheidung, dem Vinyl-Liebhaber gleich zwei Songs vorzuenthalten. Ich kann mir hierauf keinen Reim machen. Sollen die Leute denn die LP nicht kaufen?

Der Gothic Rock-angehauchte Downer "Heavenly Creatures" schließt den einstündigen Reigen ungewöhnlich und an die Band Zeraphine denkend ab. Viele Nummern bleiben im eng geschnürten Mid-Tempo-Korsett, unfähig, daraus auszubrechen, und nur hin und wieder gibt es leicht erhöhten Puls mit ein paar schnelleren Titeln. Insgesamt macht das die Scheibe schnell langatmig und nicht Spaß verbreitend. Schade, dass man auf dem Album keine Spielfreude heraushören kann.

Fazit:
Keine Fehler zu machen bedeutet leider nicht, dass man alles richtig macht. Zu gleichförmig sind die Songs ausgearbeitet worden und vor allem der übermäßige Gebrauch der Refrainlyrics machen die Platte schnell dröge. Daher entfallen auch die Anspieltipps. Kennst du einen, kennst du alle. Für Hartgesottene oder für Leute, die nur Hintergrundrock wollen, taugt "Heavenly Creatures". Alle anderen, vor allem Suchende des Melodischen, werden die Scheibe wohl nicht anfassen.

Punkte: 5/10

Anspieltipp: keiner

Tracklist:

01. Salvation
02. Liquid Suicide
03. Born Again
04. The Wardress
05. War Is Just Another Word For Hell
06. A Whisper In The Dark
07. The 13th Sign
08. Decide On Your Destiny (CD exclusive Track)
09. The World Bleed
10. Dreams To Stay Alive (CD exclusive Track)
11. We Are Warriors
12. Heavenly Creatures

Lineup:

Roland "Bobbes" Seidel - Vocals
Michael Vetter - Guitars
Aki Reissmann - Guitars
Ali Gözübüyük - Bass
Axel Winkler - Drums

Guest Musicians:

Tommy Laasch - Backing Vocals (ex-Chinchilla)
Axel Mackenrott - Keyboard, Samples (Masterplan)

https://www.facebook.com/blackanddamned
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Autor: Godshand

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Re: REVIEWS 2021 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Tragedian (D)
Genre: Heavy / Power Metal
Label: Pride & Joy Music
Album Titel: Seven Dimensions
Spielzeit: 64:12
VÖ: 29.01.2021

Hamburg und Metal haben ja dank Helloween eine lange Tradition. Die mir bislang unbekannte Hamburger Band Tragedian veröffentlich Ende Januar ihr neues Album "Seven Dimensions".

Gleich das wuchtige Eröffnungsstück gibt die Richtung vor, in die uns Tragedian mitnehmen. Metal und Melodie werden hier großgeschrieben. Mit konsequent durchgetretener Double-Bassdrum in vielen Stücken entfaltet sich ein lupenreines Metalalbum mit kleinen Prog-Anleihen, das aber auch Ausflüge Richtung Speed Metal unternimmt. Die dominanten Keyboards und der sehr gelungene, teils wechselnde, teils mehrstimmige Gesang sorgen dafür, dass die Songs gut ins Ohr gehen und sich da auch festsetzen.

Mächtige Gitarrenbretter verleihen zusammen mit den manchmal verschnörkelten Keyboards und gelegentlichen Taktwechseln den Songs einen leichten Prog-Anstrich, ohne diesen jedoch zu sehr zu vertiefen. Die Produktion hat den Fokus auf den Gesang gelegt, die restliche Band verschwindet dahinter jedoch nicht. Die Gitarren werden regelmäßig von der Leine gelassen und stets eingerahmt von der übrigen Band. Mitte des Albums kommen einige ruhigere Stücke, nach denen die Band das Tempo wieder anzieht, um das Album dann mit "Forces Of The Light" etwas kitischig mit einer Ballade zu beenden. Auf der CD-Version schließen sich noch zwei Alternativ-Versionen von "Crying In The Rain" und "Forces Of The Light" an, die aber nicht besonders auffallen.

Fazit:
Der engagierte Gesang ist die große Stärke von "Seven Dimensions". Er zieht sich durch alle Stücke des Albums und verleiht allen Songs etwas Besonderes. Die Prog-Elemente halten sich in Grenzen und man kann das Album am ehesten als eine Mischung aus Speed- und Melodic Metal bezeichnen. Die Songs klingen insgesamt zu ähnlich; da hätte der Platte etwas mehr Abwechslung gut getan. Trotz der leichten Kritik ist "Seven Dimensions" aber gut gelungen und sicher kein Fehlkauf.

Punkte: 7,5/10

Anspieltipp: Rising Rage, Out Of The Dark, Para Siempre

Tracklist:

01. Rising Rage
02. Aloneness
03. Out Of The Dark
04. Darkest Of My Days
05. Bringer Of Dreams
06. Crying In The Rain
07. Enlightened
08. Forevermore
09. Destiny
10. Para Siempre (Forever)
11. The Journey
12. Forces Of The Light
13. Crying In The Rain (CD Bonus-Track, Duet Version)
14. Forces Of The Light (CD Bonus Track, Radio Edit)

Lineup:

Joan Pabón - Vocals
Gabriele Palermo - Guitars
Denis Scheither - Keyboards, Piano
Dawid Wieczorek - Bass
Nicoló Bernini - Drums

Guest Musicians:

Wade Black (Leatherwolf, ex Crimson Glory) - Vocals on Bringer Of Dreams
Dan Palmer (Zebrahead, Death by Stereo) - Guitars on Out Of The Dark
Zak Stevens (ex Savatage & Circle II Circle) - Vocals on Forces Of The Light

https://www.facebook.com/tragedianhamburg

Autor: Udo

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