REVIEWS 2021 VON DER METAL ONLY REDAKTION

Hier könnt ihr euch über bekannte Bands, ihre neuen Alben, ihre Fehltritte ... auslassen

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gelal
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Re: REVIEWS 2021 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Olórin (USA)
Genre: Doom Metal
Label: Rafchild Records
Album Titel: Through Shadow And Flame
Spielzeit: 45:29
VÖ: 29.06.2021

Die Tolkien-affinen Olórin starteten ihre Mittelerde-Reise bereits 2009, kommen aber erst Ende Juni diesen Jahres mit ihrem Debüt "Through Shadow And Flame" um die Ecke. Bis dato gab es neben zwei EPs (2014 und 2019) eine Demo (2011) und eine Live-Scheibe (2013).

Die 7 Songs bringen es auf eine Länge von etwas mehr als 45 Minuten und sind somit nicht zu ausladend ausgefallen, auch wenn ein 8- und ein fast 10-Minüter dabei sind. Für diese Art des Dooms, welche oft sehr träge und zäh durch die Boxen quillt, ist das eher Standard. Die US-Amerikaner haben sich auf dieser Platte Gandalf den Grauen zum Thema gemacht und ich hätte mir gewünscht, sie hätten mehr von dessen Kräften zu Unterstützung für dieses Album gehabt. Ich will hier nichts schlecht reden und für ein Debüt ist den Jungs auch ein gutes Album gelungen. Das Problem von "Through Shadow and Flame" liegt eher in der Sperrigkeit der Songs. Ähnlich wie im Funeral Doom, geht es auch hier schwer und träge vonstatten und da gehört ein gewisser Grad an Sperrigkeit einfach dazu. An manchen Stellen jedoch wird die "Harmonie" einfach zu sehr zerstört und das Ganze nimmt dann schon fast progressive Züge an.

Auf Instrumentaler Ebene gibt es kaum etwas auszusetzen, die Riffs sind genremäßig relativ rau, tiefer gestimmt und haben einen satten Sound. Das Schlagwerk gibt mal schwere Takte vor oder lässt dunkle Trommeln erklingen, wenn es etwa schneller vonstattengeht. Dann gibt es hin und wieder sogar etwas Groove. Das Ganze klingt so fett und dunkel, dass man die Lauscher schon mal bewusst anstrengen muss, um den Bass ausfindig zu machen, was jetzt nicht negativ belastet ist. Die Keys werden dezent und songdienlich eingesetzt und sorgen so für einen gewissen Grad an Atmosphäre, oder dienen zur Untermalung von "seichten" Passagen.

Was am ehesten für Disharmonie (welche wahrscheinlich auch gewollt ist) sorgt, ist der Gesang; die cleanen Vocals von Clay haben eine angenehme Klangfarbe und können vor allem im etwas schnellerem Anspieltipp "Durin's Tower" überzeugen. An vielen Stellen des Album hört es sich allerdings immer wieder an, als treffe er die Töne nicht, oder auch als gehören Vocals und Musik gar nicht zusammen. Auch das gehört sich im Doom immer wieder so, werden jetzt einige sagen, und ich gebe diesen da auch nicht unrecht, aber hier klingt das ein wenig "too much", wie man so schön sagt.
Die gute fette Produktion verbucht die Truppe allerdings wieder auf der Habenseite!

Fazit:
Ein gelungenes Debüt können die Doomer aus Washington mit "Through Shadow and Flame" hier abliefern. Das Album hat Ecken und Kanten, kann aber im Großen und Ganzen gut mit den üblichen Verdächtigen der Szene mithalten. Inwieweit dieses Album das Zeug dazu hat, sich im Gedächtnis der Hörer festzusetzen, wird sich zeigen. Um dem geneigten Doom-Fan ein wenig Abwechslung in die Anlage und ins Regal zu bringen, taugt es auf jeden Fall. Demzufolge sei ein Probelauf bei allen Doom-Fans angesagt!

Punkte: 7/10

Anspieltipp: Durin’s Tower

Tracklist:

01. Black Chasm
02. Descension
03. Ringwe
04. The Endless Stair
05. Durin’s Tower
06. Mornië
07. The White Rider

Lineup:

Clay Sibley - Vocals
Collin Wolf - Guitars
Michael Schmidt - Guitars
Ryan Donoho - Bass
Kevin Hester - Drums, Keyboards

https://www.facebook.com/OlorinDoom

Autor: Thomas

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Re: REVIEWS 2021 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Rocking Corpses (FIN)
Genre: Horror Rock / Metal
Label: Inverse Records
Album Titel: Death Blues
Spielzeit: 45:07
VÖ: 02.07.2021

Rocking Corpses ist zurück, um ihre neue und damit zweite Scheibe zu präsentieren. Im Gepäck haben die fünf Finnen 12 Songs. Wer Rocking Corpses bereits kennt, weiß, dass sie ihren ganz eigenen, unverkennbaren Stil haben. Kunstvoll kreuzen sie klassische Death Metal-Elemente mit Blues-Rock und bieten dem Hörer so eine Kombination, die sich nicht allzu oft präsentiert. Wie sie selbst sagen; Horror Death Rock aus Finnland.

Auch auf der neuen Platte, "Death Blues", verschmelzen prügelnde Death Metal-Elemente mit einer Art Country Blues, wie ich es beschreiben würde. Die Bässe und Beats sind dabei aber eher Rock als Death Metal. Die Gitarren-Parts sind energiegeladen und bereichern die Songs durch ihren individuellen, doch auch klassischen Klang. Anders als im Death Metal, sind diese aber weniger verzerrt. Das Schlagwerk schlägt selten über die Strenge und setzt sich meistens als ruhiger Begleiter gut in Szene.

Aber auch Horror hat sich das Quintett ganz groß auf die Fahne geschrieben. Im Intro "There Will Be Death" wird man bereits gut auf das Folgende eingestimmt. So hört man anfangs einen vor sich hinplätschernden Bach und sich nähernde Zombies. Diese Atmosphäre einzufangen ist den Corpses durchaus gelungen. Über das Album hinweg hält diese immer mal wieder Einzug. Das wird auch durch die Growls, die den Cleangesang immer mal wieder unterbrechen, zusätzlich unterstützt.

Eines der absoluten Highlights ist für mich der Song "Buried", welcher mit einem sehr starken Refrain und schönen Riffs daherkommt. Allerdings sei gesagt, dass auch die Wegbegleiter durchaus überzeugen können. Nach Beendigung der Studioaufnahmen stieß letztendlich auch Tom Bones zu den Corpses und komplettiert damit die Band am Schlagzeug.

Fazit:
Die Skandinavier schaffen es, die unterschiedlichen Stilrichtungen auf dieser Scheibe gut miteinander zu fusionieren. Musikalisch bekommt man hier also einiges geboten. Viele Songs gehen sofort ins Ohr, um dort zu verweilen, anderen fehlt es hingegen etwas an Individualität. Die Horror,Parts passen gut in das Gesamtpaket. Im Großen und Ganzen ein gelungenes Album, welches mit Sicherheit durch seinen eigenen Stil punkten kann und somit auch viele Liebhaber finden wird.

Punkte: 7,5/10

Anspieltipp: Body, Buried, Drinking With The Dead

Tracklist:

01. There Will Be Death (Intro)
02. Body
03. Buried
04. As High As You Can Get
05. Rocking Corpses Part 2
06. Derailed
07. Drinking With The Dead
08. Another Day In Casket
09. Losing Day
10. Necrophilove
11. Death Is Something To Die For
12. War For Doom

Lineup:

Leper Laze - Vocals
Tony Decay - Guitars, Dirty Vocals
Pestilence Pete - Guitars
Maggot Mike - Bass

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Autor: Yannick

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Re: REVIEWS 2021 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Friisk (D)
Genre: Black Metal
Label: Vendetta Records
Album Titel: ...Un Torügg Bleev Blot Sand
Spielzeit: 47:41
VÖ: 02.07.2021

Die 2018 ins Leben gerufenen Niedersachen Friisk veröffentlichen, nach der vielversprechenden EP "De Doden van't Waterkant" und einer Split mit Loth, nun ihr Debütalbum "…Un Torügg Bleev Blot Sand". Ja, ihr hört richtig, es sind Deutsche, die hier einen Black Metal zelebrieren, der sowohl in den späten 80ern und frühen 90ern zu Hause ist, der aber ebenso die Moderne bedient. Ich bin mir sicher, dass ihr nicht immer versteht, was die Truppe hier lyrisch von sich gibt und mir ging es ähnlich. Das liegt daran, dass hier nicht nur mundartliche Lyrics zum Tragen kommen, sondern auch fast Vergessene. Ich muss zugeben, 'Saterfriesisch' war mir bis dato auch kein Begriff. Aber sei es drum, viel entscheidender ist die Musik, und der widmen wir uns jetzt.

Das Album wird mit einem Intro eröffnet, welches das Ganze ruhig und mit einem gewissen Grad an Atmosphäre einleitet. Wer jetzt vermutet, dass atmosphärisch und tragend die üblichen BM-Klischees verbreitet werden, sieht sich schnell getäuscht. "Dem Wind entgegen" geht nämlich direkt in die Vollen und hat trotz großer Melodieführung einen hohen Aggressivitätsfaktor inne. Genau wie in diesem Track, wird man auf dem Album immer wieder überrascht. Wenn man glaubt, einer getragenen Melodie zu folgen, bekommt man einen emotionalen Highspeed-Ausbruch um die Lauscher gehauen, und dann wieder gibt es wehleidige Melodien und Vocals, die dich direkt in die Dunkelheit versetzen und eine Atmosphäre erzeugen, die dir das Gefühl vermittelen, dass das Ende nah ist und es nichts gibt, was Rettung verheißt.

Die mundartlichen Lyrics leisten sicher ihren Beitrag, um das Album und die Musik interessant zu gestalten, aber wenn man sich das Album wirklich intensiv anhört (ich glaube nach ca. 20 Durchläufen kann ich das sagen) wird man feststellen, dass die Lyrics nur "schmückendes Beiwerk" sind, wenn denn die Mucke stimmt. Und die stimmt sowas von, dass man es kaum wiedergeben kann und die besagten Lyrics wirklich fast in den Hintergrund rücken. Wobei ich aber betonen möchte, dass sie natürlich ihren Anteil am funktionieren der Songs haben, schon allein ihrer Emotionalität wegen.

Es gibt sägenden Gitarren, die hin und wieder auch in flirrender Manier Gänsehaut erzeugen, und hochmelodiöse Parts, die sich ins Hirn fressen, genauso wie atmosphärisch tragende Parts, welche eine dunkle Untergangsstimmung erzeugen. Und als ob das nicht schon Abwechslung genug zu sein scheint, kommt man auch noch mit Momenten ums Eck, welche fast schon in die Death Metal Schiene passen. Neben den erwähnten Gitarren fügen sich natürlich auch Bass und Schlagzeug perfekt ins Klanggefüge ein und die perfekt passende Produktion tut dabei ihr übriges, um den geneigten Hörer zu überzeugen. Die im Lineup aufgeführten Synthesizer werden nur songdienlich eingesetzt und passen somit genauso perfekt.

Fazit:
Friisk liefern ein Debüt ab, wie ich es selten gehört habe. Brachial, emotional, wehleidig, anklagend und manchmal auch brutal, so kommt dieses Werk daher. Dieses Album ist sowas von stimmig, dass man fast den Eindruck bekommt, dass damit das Genre erst erfunden wurde. Dass die Lyrics dabei teilweise auch in einer mehr oder weniger vergessenen Mundart dargeboten werden, gerät dabei fast zur Nebensache. Dieses Album gehört in jede, wirklich in jede, Metalsammlung!!!

Punkte: 10/10

Anspieltipp: alles

Tracklist:

01. Einklang
02. Dem Wind entgegen
03. Hoat
04. Versunken
05. Mauern aus Nebel
06. Torügg bleev blot Sand
07. Fiebertraum

Lineup:

T. - Vocals, Synths
J. - Guitars, backing Vocals
TS - Guitars, backing Vocals
HK - Bass
JL - Drums

Guest Musician:

Zingultus (Nagelfar, Endstille) - Vocals on "Torügg bleev blot Sand"

https://www.facebook.com/friiskbm

Autor: Thomas

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Re: REVIEWS 2021 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Strÿkenine (S)
Genre: Melodic / Hard Rock
Label: Pride & Joy Musik
Album Titel: Strÿkenine I
Spielzeit: 47:13
VÖ: 16.07.2021

Mit schlicht "Strÿkenine I" benannt, bringt die erst 2015 gegründete schwedische Melodic Rock Band Strÿkenine ihr Debüt auf den Markt. Donnernde Drums und mächtige Keyboards nehmen uns ab Titel 1 mit auf eine Zeitreise zurück in die 1980er, die große Zeit des Melodic Rocks. Die sehr präsenten Keyboards verleihen den Songs eine gewisse Pop-Richtung, die durchaus präsenten Gitarren betonen aber gleichzeitig den Rockcharakter, insbesondere in den Passagen, in denen richtige Gitarrenbretter zu hören sind. Und so rockt sich die Truppe stets mit sehr viel Melodie durch ihr Debüt. Die Band hat genug Raum, um den einen oder anderen Instrumentalteil zu spielen und der leicht raue Gesang, im Refrain immer mal wieder durch einen Chorus verstärkt, kann überzeugen.

Die Songs sind schnörkellos, die Instrumentalpassagen, in denen sich die Gitarren und Keyboards abwechseln, verlieren sich nicht in endlosen Soli und es gelingt jedem Titel, sich sofort im Gehörgang festzusetzen. Die Produktion ist gut gelungen, alles ist aufeinander abgestimmt und niemand ist in den Hinter- oder Vordergrund gemischt.

Fazit:
Retro Rock im besten Sinne bieten Strÿkenine auf ihrem Debüt. Die Band hält, was sie verspricht und liefert ein echtes Melodic Rock Album ab. Wer schon immer der Meinung war, Keyboards und Rock schließen sich nicht aus, wird sich durch das Album bestätigt sehen. Den Preis für Originalität gewinnt die Band nicht mit ihrem Debüt, aber Fans von Europe, Night Ranger oder Triumpf fühlen sich gleich zu Hause.

Punkte: 7,5/10

Anspieltipp: All About Us, Religion

Tracklist:

01. Once And For All
02. All About Us
03. Toxic
04. Live And Let Die
05. Fool For Love
06. Religion
07. Falling Down
08. Hold On To You
09. Better Believe It
10. All I Need
11. Alive

Lineup:

Jacob Petäjämaa - Vocals
Andi Sarandopoulos, Alex Zackrisson - Guitars
Tony Bakirciouglu - Bass
Patrik Törnblom - Keyboards
Passi Oksman - Keyboards
Henrik Remesaho - Drums

https://www.facebook.com/Strykenine

Autor: Udo

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Re: REVIEWS 2021 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Bottomless (I)
Genre: Doom Rock / Metal
Label: Spikerot Records
Album Titel: Bottomless
Spielzeit: 46:38
VÖ: 16.07.2021

Mitte Juli 2021 gibt es das Debüt von den italienischen Bottomless. Gegründet wurde die Band bereits im Jahr 2016. Ganze fünf Jahre mußte auf das vollwertige Studioalbum nun gewartet werden. Mit ihrem selbstbetitelten, doomigen Langeisen legen uns die Jungs und das Mädel einen feinen Silberling auf den Tisch, welcher über Spikerot Records veröffentlicht wird.

Tiefergestimmter Klampfensound wird von Giorgios leicht klagend wirkenden, aber melodischen Klargesangsstimme begleitet. Der Bass von Sara schrabbelt schön in dem groovig getränken Schlagzeugfundament von David mit dazu. Auch wenn hier nur ein Gitarrist angegeben ist, so höre ich doch auf der Scheibe immer wieder eine zusätzliche Spur (Soli etc.).

Die Songs sind auch nicht allzu schleppend intoniert worden, sodass hier ein gewisser Groove und Charme durch die Hard Rock-Anteile aufkommt. Hierfür sind auch die verspielten Gitarrensoli mit ein Grund, welche die Atmosphäre verstärken. Viele der Strukturen gehen sofort ins Ohr und packen mich von Beginn an. Auch wenn das Tempo mal ein wenig gezügelt wird, wie bei "Ash", verliert die Truppe nichts an Energie und Spielfreude. Viele Taktwechsel und diverse Riffs verschnörkeln und verschönern hier besonders noch das Klanggeschehen und entfachen die Flamme des Rock 'N' Roll immer wieder aufs Neue.

Fazit:
Wer auf Klassiker wie Saint Vitus, Pentagram oder The Obsessed abfährt, darf bei Bottomless definitv blind zugreifen. Doom Rock/Metal der traditionellen Sorte mit einem großen Anteil an epischen Einsprengseln. Die Fusion aus enspannten Melodiebögen und zackigen Riffs gehen direkt ins Ohr.

Punkte: 8,5/10

Anspieltipp: Centuries Asleep, The Talking Mask, Vestige

Tracklist:

01. Monastery
02. Centuries Asleep
03. Bottomless
04. The Talking Mask
05. Ash
06. Losing Shape
07. Loveless Reign
08. Vestige
09. Cradling Obsession
10. Hell Vacation (Bonus Track)

Lineup:

Giorgio Trombino - Vocals, Guitars
Sara Bianchin - Bass
David Lucido - Drums

https://www.facebook.com/Bottomlessdoom

Autor: Blacky

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Re: REVIEWS 2021 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: The Hornets (I)
Genre: Garage / Hard Rock
Label: Go Down Records
Album Titel: Heavier Than A Stone
Spielzeit: 31:57
VÖ: 16.07.2021

Ich freue mich immer sehr, wenn ich Debütalben neuer Bands zu hören bekomme. Dies eröffnet die Möglichkeit, den Weg einer Band von Anfang an zu verfolgen. Daher war ich neugierig auf The Hornets aus Italien.

Zusammengefunden hat sich die Truppe wohl als Neben-/Hobby-Projekt zu sonstigen (musikalischen) Aktivitäten. Die mit drei Gitarren, Bass und Schlagzeug klassisch besetzte Band ballert in den knapp 32 Minuten Spielzeit ihres Debüts "Heavier Than A Stone" ein für die kurze Spielzeit durchaus abwechslungsreiches Rockalbum aus den Boxen.

Von Beginn an fallen die Gitarren auf, die sich durch die ganze Platte ziehen und deren klarer, heller Klang hervorzuheben ist. Die druckvollen Drums betonen den Rockcharakter und bilden mit dem Bass eine starke Rhythmusfraktion, auf deren Basis sich die Gitarren austoben dürfen. Stilistisch steht klar der Rock im Vordergrund, aber es finden sich auch Elemente aus anderen Richtungen. Dominiert am Anfang noch der Rockabillycharakter die Songs, so entdeckt man nach und nach die anderen Stirichtungen.

Es folgen Ausflüge in den Hard Rock und in "Fighting Man" gibt es einen ganz leichten Country-Anklang, es erklingen aber auch an klassische Rock'n'Roller wie an Chuck Berry erinnernde Gitarrenriffs. Auch die 1970er klingen durch. "Fighting Man" z.B. hätte gut auf "Sticky Fingers" von den The Rolling Stones gepasst, die auch namentlich im Text erwähnt werden. Die Instrumentalpassagen zeigen die Spielfreude der Band. Die Gesangstimmen überzeugen, wobei hier die große Stärke ist, dass sich die Jungs den Gesang teilen und die Stimmen sehr unterschiedlich klingen, was für zusätzliche Abwechslung sorgt. Bei "Get Out (Baby Get Out)" macht die Stimme am Anfang einen Ausflug in höheren Tonlagen, was ich mir als zusätzlichen Effekt noch an der einen oder anderen Stelle gut hätte vorstellen können.

Effekte sind sparsam gesetzt. Ab und zu ist ein Hall über den teils mehrstimmigen Gesang gelegt und in "Rockstar's Syndrome" verwendet die Band bei den Gitarren wohl einen Flanger. Die Produktion ist gelungen, nur ab und zu hätte ich mir den Gesang ein kleines bisschen lauter gewünscht. Mit 31:57 Minuten ist das Album recht kurz geraten. Der Instrumentalteil im letzten Titel "Not So Easy" wirkt etwas in die Länge gezogen, so als ob die Band unbedingt die halbe Stunde voll machen musste. Dass sie es besser können, beweisen sie in "1997", bei dem die Instrumentalpassage sehr gelungen in den Song eingebettet ist.

Fazit:
"Heavier Than A Stone" macht richtig Laune. Die bewusst recht einfach gehaltenen Songs gehen gut ab und man kann das Album gut durchhören, ohne Titel zu überspringen. Die Platte hätte ruhig eine Viertelstunde länger sein dürfen, was für das Songmaterial spricht. Die leichten Kritikpunkte sollen "Heavier Than A Stone" nicht abwerten. Ich bin froh, dass die Truppe keine modernen Elemente wie tiefer gestimmte Gitarren einsetzt, sondern einfach nur befreit rockt. Und das können sie. Wer Bands wie The Smiths mag, aber auch die The Rolling Stones zu Zeiten von "Sticky Fingers", fühlt sich gleich zu Hause. Klare Kaufempfehlung!

Punkte: 9/10

Anspieltipp: alles

Tracklist:

01. Don't Talk About Love
02. Female Creed
03. Superman (Nietzsche)
04. Get Out (Baby Get Out)
05. Fighting Man
06. The Best
07. 1997
08. Rockstar's Syndrome
09. Not So Easy

Lineup:

Stefano Francia – Vocals, Guitars
Giovanni Artioli – Guitars, Vocals
Alberto Francia – Bass Vocals
Andrea Rovituso – Drums

Guest Musician:

Carlo Alberto Colimbini – Backing-Vocals
Nevruz Salaì Joku – Backing Vocals
Valentina Pini –Backing Vocals
Alessandro Tedesco – Guitars
Simone Galassi –Guitars
Andrea Govo Govoni – Piano
Massimo Mamo Rossi

https://www.facebook.com/thehornetsrockband

Autor: Udo

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Re: REVIEWS 2021 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Vomit Ritual (USA)
Genre: Brutal Death Metal
Label: Pulverised Records
Album Titel: Callous
Spielzeit: 33:41
VÖ: 16.07.2021

Vomit Ritual verbreiten zwar bereits seit 2008 herrlich brutalen Death Metal, jedoch präsentieren sich die drei Amerikaner erst satte dreizehn Jahre nach ihrer Gründung mit ihrer ersten Full-Length Scheibe. Diese hört auf den Namen "Callous" und schraubt schon auf den ersten Blick durch das kunstvoll-düstere Coverartwork aus der Hand des Serben Khaos Diktator die Erwartungen deutlich nach oben.

Nachdem der eher krude Opener "Strangling Opposing Throats" (der meines Erachtens nach nicht mehr als ein Intro ist) dann die Vorfreude auf das Album doch eher wieder eindämmt und auf einen stumpfen 08/15-Knüppel hindeutet, schlägt einem direkt der eigentliche Opener "Asphyxiated" voll in die Fresse. Hier zeigen die Jungs nämlich sehr deutlich, dass Vomit Ritual eben nicht für stumpfes Gegrunze mit möglichst abstraktem Gitarrengeschrammel steht, sondern für fettes Riffing, abwechslungsreiche Rhythmen und diabolische Melodien.

Besonders sticht der unglaublich abwechslungsreiche Track "Lower Vibrational Entities" hervor, der zunächst durch ein richtig starkes Riff glänzt, gefolgt von einem schwarzmetallisch angehauchten Mittelteil, der dann im rhythmisch stampfenden Finale selbst den müdesten Nacken zum Bangen zwingt. Auch gilt es hier den Gesang von Sado Chaos hervorzuheben, der nicht einfach nur lieblos durch die Gegend grunzt, sondern zwischen Krächzen, Keifen, Screams und Grunts variiert und sich so der Atmosphäre anpasst, die der Song braucht.

Gegen Ende drehen Vomit Ritual mit "Sadolustic Crucifixions" nochmals voll auf, bei dem man bei dem Blastbeatgewitter gegen Ende, das auf einen schön zum Mitklatschen einladenden Mid-Tempo-Stampf folgt, bereits den Moshpit vor dem inneren Auge losprügeln sieht. Auf diesen Track, der nur darauf wartet, endlich wieder live gespielt werden zu können, folgt dann ein genreuntypischer Zehnminüter, in dem die drei Herren dann nochmals alle Facetten zusammenfassen, die sie in den vergangenen 20 Minuten zum Besten gegeben haben. Langsame Parts werden von Highspeed-Passagen verjagt, nur um kurz darauf wieder stampfend durch die musikalischen Gedärme des Death Metals zu waten, ohne dass die komplett verschiedenen Tempi und Rhythmen künstlich aneinandergereiht wirken.

Der Sound auf "Callous" ist überraschend gut. Schön druckvoll abgemischt, ein ordentlich verzerrter, jedoch nicht ekelhaft kreischender Gitarrensound und klare Drums. So eine Produktion beim Debüt kann sich eine Band nur wünschen. Einzig der Zwischenspieler "Paracusia Nexus" stört etwas durch seine dröhnenden Bässe, die dann die ersten Klänge von "Lower Vibrational Entities" etwas dünn klingen lassen.

Fazit:
Vomit Ritual liefern mit "Callous" ein bockstarkes Debüt, das durchaus auch dem einen oder anderen Anhänger anderer Subgenres, der gerne mal über seinen musikalischen Tellerrand hinaus blicken möchte, zusagen wird. Einen halben Punkt Abzug gibt es, weil die Scheibe nach gut 30 Minuten Spielzeit viel zu früh schon wieder vorbei ist. Es ist musikalisch zwar das Meiste in der kurzen Zeit auf den Punkt gebracht, aber ich glaube, da wäre noch mehr drin gewesen. Meiner Meinung nach muss das nächste Album jedenfalls nicht unbedingt wieder dreizehn Jahre auf sich warten lassen.

Punkte 9,5/10

Anspieltipp: Asphyxiated, Lower Vibrational Entities, Nervous Temple

Tracklist:

01. Strangling Opposing Throats
02. Asphyxiated
03. Paracusia Nexus
04. Lower Vibrational Entities
05. Penetrating The Infectious Wound
06. Sadolustic Crucifixions
07. Nervous Temple

Lineup:

Sado Chaos - Vocals, Guitars
SexGoat Sodomizer - Bass
Ominous Carnality - Drums

https://www.facebook.com/Vomitritual

Autor: Sepp

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Band: The Age Of Truth (USA)
Genre: Stoner / Heavy Rock
Label: Contessa Music
Album: Resolute
Spielzeit: 43:53
VÖ: 23.07.2021

Die Amerikaner The Age Of Truth bringen gut vier Jahre nach ihrem Debüt "Threshold" den Nachfolger an den Start. "Resolute" nennt sich der Longplayer und wird Ende Juli über Contessa Music veröffentlicht.

Mit dem "Regenpalast" geht es direkt los ins Albumgeschehen. "Palace Of Rain" startet mit kraftvollen Gitarrenriffs und tief dröhnenden Vibes. Sänger Kevin McNamara überzeugt mit seiner kraftvollen, kernigen Stimme, mit der er überwiegend beim rauen Klargesang bleibt. Groovige Basseinlagen und ein unaufdringliches Schlagzeug ergänzen den erdigen Sound. Ausgefeilte Rhythmusstrukturen wechseln sich mit verträumt-atmosphärischen, teils doomigen Passagen ab, was u.a. in "A Promise Of Nothing" schön herauszuhören ist. So wird nicht nur ein lockerer, spielerischer Sound mit chillig-entspanntem Feeling erzeugt, sondern auch für mehr Abwechslung in den einzelnen Songs gesorgt.

Im Mittelteil geht es mit "Seven Words" sehr ruhig und entspannt, ja fast schon melancholisch zu, wenn das sanfte Gitarrenspiel ohne seine Nebenspieler Bass und Schlagzeug daherkommt und vom mit leichtem Hall hinterlegten Gesang begleitet wird. Ein sehr schönes Stück!

Doch bereits im nächsten Song war's das dann mit der Ruhe. Zunächst gemächlich beginnend, nimmt "Eye One" etwa ab der zweiten Minute an Fahrt auf und geht mit seinem stampfenden Beat direkt in die Gliedmaßen über. Herrliche Hard Rock-Riffsalven und ein fetter Bass erschaffen hier eine druckvolle Klangwand.

Mit dem letzten und längsten Song "Return To The Ships", der auch einer meiner Anspieltipps ist, geht nach etwas mehr als 43 Minuten der Silberling zu Ende.

Fazit:
Auf "Resolute" gibt es erdigen Stoner-Sound und schwere Gitarrenriffs auf die Lauscher. Durch atmosphärische Zwischenspiele und ausgetüftelte Rhythmuswechsel erzeugen die Amerikaner einen spannenden, wohlklingenden Mix, der besonders nach mehrmaligem Hören seine Vielzahl an Facetten entfaltet. Ein starkes Album, das Liebhaber des Genre unbedingt beachten sollten.

Punkte: 8,5/10

Anspieltipp: Palace Of Rain, A Promise Of Nothing, Return To The Ships

Tracklist:

01. Palace Of Rain
02. Horsewhip
03. A Promise Of Nothing
04. Seven Words
05. Eye One
06. Salome
07. Return To The Ships

Lineup:

Kevin McNamara - Vocals
Mike DiDonato - Guitars
William Miller - Bass
Scott Frassetto - Drums

https://www.facebook.com/TheAgeOfTruth
https://www.theageoftruth.net

Autor: Eva

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Band: Rebellion (D)
Genre: Power Metal
Label: Massacre Records
Album Titel: We Are The People
Spielzeit: 54:11
VÖ: 23.07.2021

Die vor 20 Jahren von zwei Grave Digger-Mitgliedern (Uwe Lulis und Thomas Göttlich) aus der Taufe gehobene Power Metal-Truppe Rebellion war seit jeher bekannt für ihre Konzeptalben. Von Macbeth über eine dreiteilige Wikingersage bis hin zu den Sachsen und King Lear bot Rebellion ein ordentliches Spektrum für Fans konzeptioneller Werke.

Nun schließt sich der Keis in gewisser, ungewöhnlicher Weise. Das neue Werk hat zwar nix mit Shakespeares im Erstlingswerk besungenen "Macbeth" zu tun, könnte aber locker aus der Schmiede der gleichnamigen deutschen Metal Institution aus Erfurt stammen. Im neuen Kracher namens "We Are The People" nehmen sich die Frankfurter Rebellen die französische Revolution bis in die Zeit des zweiten Weltkriegs vor und setzen damit zusätzlich ein klares Statement gegen Rassismus.

Diese Thematik ist inzwischen nichts Neues mehr im Metal, doch wem die schwedischen Sabaton zu brav oder zu melodisch sind, der findet hier genau die gesunde Mischung aus Düsternis, Zorn und Brachialität, die man so kaum sonst im Power Metal zu finden vermag. Der Vergleich mit Macbeth selbst kam mir als einziges immer wieder in den Sinn. Vor allem beim teils in Heimatsprache vorgetragenen Hymnen-Monster "Vaterland", dessen Refrain unsere Nationalhymne als Basis vorliegt.

Desweiteren gibt es insgesamt eine etwas modernere Ausrichtung was Riffs und Gesamtsound des Albums angeht. Dennoch fehlt es niemals an Melodik und man bekommt auch jede Menge passend eingebundene Soli geboten. Über all dem steht das mächtige Reibeisen von Frontmann Michael Seifert, welches perfekt zur grimmigen Thematik passt. Er haucht, brüllt und gröhlt sich durch die bösartigen Stücke, ohne dabei an Melodie zu verlieren.

Auch instrumental entdeckt man hier Einiges. So bietet der Song "Shoa (It coult have been me)" teils fast Black Metal-artige Riffs und einige Phasen von "Verdun" bieten die wohl bisher doomlastigsten Parts der Bandgeschichte. Mir persönlich liefen dennoch die eingängigeren Titel am besten rein. Dafür sorgten Stücke wie das modernere "Risorgimento", das melodischere und etwas traditionellere "Ashes of Light" und der wuchtige Stampfer "Gods of War". Nicht zu vergessen der Rausschmeißer und Titeltrack, der das Werk auf einer eher versöhnlichen Note beendet.

Fazit:
Insgesamt kann man kaum was zum Meckern auf dem neuen Rebellion Klopper finden. Das Konzept geht auf, es gibt genug memorable Passagen und eingängige Refrains und der Sound passt auch hervorragend, um die Stimmung des Albums zu transportieren. Hier ist dann aber der einzige kleine Punkt, den ich dennoch anbringen könnte. Denn ich muss schon in Stimmung für den ernsten oder gar düsteren Unterton sein, der hier geboten wird. So geht es mir aber auch mit den schon erwähnten Macbeth. Für alle, die ihren Metal lieber düster, erwachsen und wütend haben, ist "We Are The People" ein absolutes Muss.

Punkte: 10/10

Anspieltipp: Risorgimento, Gods of War, We Are The People

Tracklist:

01. Voices Of War
02. Risorgimento (Tear Down The Walls)
03. Liberté, Égalité, Fraternité
04. Sweet Dreams
05. Vaterland
06. Verdun
07. Ashes To Light
08. Gods Of War
09. Shoa (It Could Have Been Me)
10. World War II
11. All In Ruins
12. We Are The People

Lineup:

Michael Seifert - Vocals
Fabrizio Costantino - Guitars
Martin Giemza - Guitars
Thomas Göttlich - Bass
Sven Tost - Drums

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http://www.rebellion-metal.de

Autor: Slaine

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Re: REVIEWS 2021 VON DER METAL ONLY REDAKTION

Beitrag von gelal »

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Band: Craven Idol (GB)
Genre: Black / Thrash Metal
Label: Dark Descent Records
Album Titel: Forked Tongues
Spielzeit: 41:24
VÖ: 23.07.2021

Da ich ja ein Liebhaber von schwarzgetränktem Thrash Metal bin, habe ich mich nach kurzen Anchecken für die neue Platte der Jungs aus London entschieden. Die bereits seit 2005 aktiven Craven Idol bescheren uns Ende Juli ihr drittes Langeisen. Das Werk trägt den verheißungsvollen Titel "Forked Tongues" und wird über Dark Descent Records veröffentlicht.

Eisig kalte Gitarrenriffs sägen in guter alter schwarzmetallischer Manier durch die Boxen und das Schlagzeug ballert wie ein Atilleriegeschütz, zusammen mit dem drückenden Bass, unermüdlich alles in Grund und Boden. Soli ergießen sich über die Riffstrukturen und Mr. Sadistik Vrath bellt und keift dazu voller Wut und Inbrunst. Ein höllisches, infernalisches Quartett haut hier mit einer Schnelligkeit und Obsession alles in Stücke, als gäbe es keinen neuen Sonnenaufgang mehr.

Beim Titelsong fühle ich mich stellenweise auch an alte Marduk-Platten erinnert. Diese geballte Power und die herausgebellten Lyrics treten sofort in die metallischen Eingeweide. Wie ein Blitzschlag bricht es wie ein metallisches Gewitter auf einen herein. Die letzten beiden Stücke sind mit über neun Minuten die längsten Tracks auf der Scheibe. Hier zeigen sich die Engländer nochmal von ihrer atmosphärischeren Seite. Viel Hall, Momente mit Klargesang und melodische Strukturen gibt es zu belauschen. Aber auch die Geschwindigkeit wird hier und da immer wieder etwas zurückgefahren. Hier wurde pure Atmosphäre geschaffen, welche in dieser Form beim Rest der Platte zurückgehalten wurde.

Fazit:
Herrlich wütenden Blackened Thrash Metal hauen uns Craven Idol mit ihrem neuen Machwerk um die Ohren. Dabei überwiegt in den Kompositionen meist der Blackmetalfaktor. Wer sich bei Deströyer666, Nifelheim oder Desaster aus Koblenz heimisch fühlt, sollte unbedingt ausführlichst "Forked Tongues" sein Gehör leihen.

Punkte: 8,5/10

Anspieltipp: Iron Age Of Devastation, Forked Tongues, The Gods Have Left Us For Dead

Tracklist:

01. Venomous Rites
02. The Wrath Of Typhon
03. Iron Age Of Devastation
04. Even The Demons...
05. Forked Tongues
06. Deify The Stormgod
07. The Gods Have Left Us For Dead

Lineup:

Sadistik Vrath - Vocals, Guitars
Obscenitor - Guitars, Vocals
Suspiral - Bass, Vocals
Heretic Blades - Drums

https://www.facebook.com/Craven-Idol

Autor: Blacky

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Re: REVIEWS 2021 VON DER METAL ONLY REDAKTION

Beitrag von gelal »

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Band: Temple Of Dread (D)
Genre: Death Metal
Label: Testimony Records
Album Titel: Hades Unleashed
Spielzeit: 39:43
VÖ: 23.07.2021

Alle Jahre wieder... so könnte man es sagen, wenn man vom Veröffentlichungsrhythmus der Spiekerooger Temple of Dread spricht, denn seit ihrer Gründung 2017, was noch nicht so lange her ist, haben sie es schon auf beachtliche 3 Alben gebracht. Album Nummer Drei steht dabei vor der Tür und fällt auch direkt mit dieser ins Haus hinein.

Death Metal steht drauf, Death Metal ist auch drin, aber auch noch viel mehr. Allem voran marschiert neben dem Death noch eine gehörige Portion Thrash Metal mit und die beiden geben ein gutes Paar ab. Zeit für schnörkelige Intros ist auf dieser 40-Minuten-Platte keine, daher wird ab Track 1 losgebolzt, dass sich die Balken biegen. Und das klingt dank der Mischung extrafies und führt unweigerlich zu einem Schädelhirntrauma, weil man ständig mitmachen muss ("Wrath of the Gods (Furor Divinus)"). Da führt kein Weg dran vorbei. Die Geschwindigkeit ist streckenweise schon recht hoch, es wird damit aber auch nicht übertrieben. Leute, die hier einen an Technical Death Metal grenzenden Sound fürchten, kann ich beruhigen. Es wird auch mal gediegen im Mid-Tempo gespielt ("Threefold Agony"), oder die Stimmung bedrohlich und verhängnis- und verheißungsvoll aufgebaut ("Crypts of the Gorgon"), chaotische Soli in 80er Slayer-Manier inklusive.

Schön finde ich auch, dass hier keine generischen Alltagslyrics ins Mikro gegrowlt werden, sondern Songwriter Frank Albers (ein Freund der Band) ein Konzept für das Album erarbeitet hat, welches sich mit den antiken und besondes mit den griechischen Mythen beschäftigt. Und das, meine Freunde, macht noch mal doppelt so viel Spaß.

Wenn einer weiß, was "Hades Unleashed" für einen Sound braucht, dann definitiv die Band selber. So hat - wie auch für die Vorgänger - Drummer Jörg Uken den Rohdiamanten selber geschliffen. Und ich mag seine Herangehensweise. Das Werk drückt schon über die Boxen gut ins Gesicht und über Kopfhörer erst recht. Top!

Fazit:
Hier ist wirklich alles drin, was draufsteht. Hades, der Gott der Unterwelt, freigelassen, um im Gestalt der Insulaner Temple of Dread zu wüten. Für jeden Deather ist diese Scheibe ein Selbstläufer.

Punkte: 9,5/10

Anspieltipp: alles

Tracklist:

01. Aithon's Hunger
02. Necromanteion
03. Wrath Of The Gods (Furor Divinus)
04. Threefold Agony
05. Empyrean
06. Crypts Of The Gorgon
07. Nefarious, I
08. Whores Of Pompeii
09. Procession To Tartarus

Lineup:

Jens Finger - Vocals
Markus Bünnebeyer - Guitars, Bass
Jörg Uken - Drums

https://www.facebook.com/TempleofDread

Autor: Godshand

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Re: REVIEWS 2021 VON DER METAL ONLY REDAKTION

Beitrag von gelal »

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Band: Lucer (DK)
Genre: Hard Rock
Label: Mighty Music
Album Titel: L.A. Collection
Spielzeit: 37:14
VÖ: 30.07.2021

"Das klingt ja wie AC/DC", dachte ich, als ich das erste Mal "L. A. Collection" der mir bislang unbekannten dänischen Band Lucer hörte. Und ich hatte mich nicht getäuscht. Als Rockband in bester Tradition von AC/DC und Rose Tattoo gestartet, bringt die Truppe mit "L. A. Collection" ihr neues Album auf den Markt.

Und das hat es echt in sich. Von Beginn an macht die Band keine Gefangenen und haut uns, klassisch besetzt mit Gitarren, Bass und Schlagzeug, neun echte Rock-Granaten um die Ohren. Die Songs sind so richtig schön rotzig und klingen nicht glatt und poliert, sodass beim Hören der Eindruck entsteht, man höre der Truppe live beim Spielen zu. Gelungen ist auch der Mix, denn man kann wirklich alle Instrumente problemlos auseinanderhalten, was mir besonders beim Schlagzeug gefällt, das wunderbar trocken klingt und wo gut zu hören ist, wann Drummer Jona das Hi-Hat-Becken offen lässt oder mit geschlossenem Hi-Hat spielt. Hinter der brachial aufspielenden Band verschwindet aber der raue, zur Musik passende Gesang nicht.

Inhaltlich bieten die neun Stücke allerfeinsten Hard Rock in der Tradition von AC/DC (zu Zeiten Bon Scotts) und Rose Tattoo. Die zwei Gitarren verzahnen sich wie diejenigen der Young-Brüder, und das eine oder andere Riff kommt einem sofort bekannt vor. Ich will das gar nicht kritisieren, denn die Jungs geben ja an, den Vorbildern Tribut zu zollen. Ich nenne es eher konsequent. Und vor allem sorgen Lucer für manche Überraschung, wenn man zunächst denkt, "Das habe ich schon mal gehört", der Song dann aber in eine andere Richtung läuft.

Alle Titel strahlen eine unglaubliche Spielfreude aus und gehen sofort ins Ohr, wofür nicht unerheblich die häufig zum Einsatz kommenden Background-Chöre sorgen. Mit "Vintage Rock 'n' Roll" zeigen Lucer auch textlich, wo ihre Wurzeln liegen. Schade ist, dass das Album nicht länger ist.

Fazit:
So viele Jahre hat es gedauert - jetzt habe ich mit "L. A. Collection" ein Album gefunden, das auf einer Stufe mit meinen beiden Lieblingsplatten "Let There Be Rock" und "Powerage" von AC/DC steht. "L. A. Collection" ist das Album, das ich mir schon lange von AC/DC gewünscht hatte. Anders gesagt, ist es das beste Album, das AC/DC seit "Back In Black" nicht veröffentlich haben. Früher war eben doch vieles besser. Trotz der ganzen Bezüge zu den Vorbildern sollte man hier nicht einen bloßen Abklatsch erwarten. Lucer servieren uns neun eigenständige Kracher. Wer – wie ich - Fan von AC/DC zu Zeiten Bon Scotts oder Rose Tattoo ist, aber auch D.A.D. oder Airbourne mag, der darf sich auf ein echtes Highlight freuen. So geht Rock!!

Punkte: 10/10

Anspieltipp: alles

Tracklist:

01. Dead Man's Walk
02. Dirty Job
03. Living On The Line
04. Make My Getaway
05. Out Of Touch
06. Roll The Dice
07. Stabbed In The Kneecap
08. Straight To The Bone
09. Vintage Rock 'n' Roll

Lineup:

Lasse - Vocals, Bass
Anders - Guitars, Backing Vocals
Kris - Guitars, Backing Vocals
Jona - Drums, Backing Vocals

https://www.facebook.com/lucerofficial

Autor: Udo

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Re: REVIEWS 2021 VON DER METAL ONLY REDAKTION

Beitrag von Wolle »

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Band: Godslave (D)
Genre: Thrash Metal
Label: Metalville
Album Titel: Positive Aggressive
Spielzeit: 43:18
VÖ: 23.07.2021

Die Saarländer Godslave stehen Ende Juli mit ihrem mittlerweile 6. Langeisen in den Startlöchern. Mit dem neuen Album hat man auch ein neues Label im Rücken. Nachdem die beiden letzten Werke über Green Zone Music den Weg ins Regal fanden, kommt die neue Scheibe über Metalville unters Volk.

"Positive Aggressive", so der Titel des neuen Werks, eröffnet ohne Schnickschnack und thrasht sofort los. Eigentlich braucht man zu den Qualitäten der Band gar nicht viele Worte zu verlieren, denn jeder gut sortierte Thrasher sollte wissen, dass der Name Godslave für qualitativ hochwertigen Thrash Metal steht. Dieser Thrash besticht vor allem durch eine sehr ausgewogene Mischung aus Old-School und Moderne. Genauso wie auch schon auf dem letzten Werk, fällt mir hier auf, wie nahezu perfekt diese beiden Soundschemen verwoben werden.

Die modernen Züge, die hauptsächlich durch die Variabilität des Songwritings, der damit verbundenen Abwechslung und durch feine Leads zum Tragen kommen, stehen messerscharfen Riffs, treibenden Drums und einem Bass gegenüber, der mal nur songdienlich in Erscheinung tritt, an anderer Stelle aber auch mal sehr präsent pumpt. Und zu guter Letzt setzten die melodischen Soli feine Akzente. Wie schön die Truppe auch mal das Tempo rausnehmen kann, ohne die Aggressivität einzubüßen, zeigen sie in "Show Me Your Scars". Ein unbedingter Anspieltipp, der auch eine kleine Überraschung parat hält.

Was für mich schon immer ein großer Pluspunkt, neben den bereits erwähnten musikalischen Fähigkeiten, der Saarbrücker ist, ist Thomas' Stimme. Mir kann man sagen was man will, für mich klingt er wie eine Symbiose aus Motörheads Lemmy Kilmister (R.I.P.) und Udo Dirkschneider (u.a. Accept, U.D.O.), nur einen Tick höher. Und dies passt zum Thrash Metal und zu Godslave wie der berühmte "Arsch auf Eimer".

Auch was die Produktion bestrifft, hat man wieder alles richtig gemacht. Modern-fett, aber auch Old-School-rau und erdig kommt das Teil durch die heimische Anlage gerollt und besonders unterm Kopfhörer kann man auch die letzten Feinheiten erkunden.

Fazit:
Mit "Positive Aggressive" knüpfen Godslave nahtlos an den Vorgänger an und sind für meinen Geschmack sogar noch mal eine Spur variabler geworden. Man hört dem Album an, dass man sich alles andere als auf Lorbeeren ausruht. Man hört jeder Note an, dass da Herzblut drin steckt und die Jungs noch lange nicht satt sind. Hier gibt es Thrash Metal, welcher den Namen auch verdient, ohne dass man einfach nur draufkloppt, was das Zeug hält. Moderner Old-School-Thrash sozusagen. Ab ins Regal und natürlich in die Anlage damit!

Punkte: 9/10

Anspieltipp: Positive Aggressive, From Driven, Show Me Your Scars

Tracklist:

01. How About NO?
02. Positive Aggressive
03. Straight Fire Zone
04. From Driven
05. Flap Of A Wing
06. King Kortex
07. Show Me Your Scars
08. I Am What Is
09. See Me In A Crown
10. Final Chapters First

Lineup:

Thomas Pickard - Vocals
Bernhard Lorig - Guitars
Manuel Zewe - Guitars
Michael Koch - Bass
Tobias Huwig - Drums

https://www.facebook.com/godslaveband
http://www.godslave.de

Autor: Thomas

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Re: REVIEWS 2021 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Eradicator (D)
Genre: Thrash Metal
Label: Metalville Band & Label Pool
Album Titel: Influence Denied
Spielzeit: 47:05
VÖ: 23.07.2021

Eradicator. Das steht seit 2004 für qualitativ hochwertigen Thrash Metal. Mit "Influence Denied" bringen die 4 Jungs aus dem Sauerland bereits ihre fünfte Scheibe auf den Markt.

Es dauert nur wenige Sekunden und die Westfalen machen unmissverständlich klar, dass sich ihr neuer Output nicht verstecken muss. "Driven by Illusion" eröffnet das Album und die Gitarren reißen den Zuhörer gnadenlos ins Geschehen. Energiegeladen und in entsprechend hohem Tempo wird man hier durch den Langspieler geschoben. Die genretypischen, immer klaren und gut verständlichen Vocals von Sebastian "Seba" Stöber betten sich in die Songs und werden an geeigneter Stelle immer wieder durch seine Mitstreiter unterstützt. Hin und wieder sind diese mit einem leichten Hall versehen. Ein gutes Beispiel dafür ist der Song "Echo Chamber", welcher für mich zu den absoluten Highlights des Albums zählt und einen Platz in meiner Favoriten-Playlist sicher hat.

Das Album besticht durch Individualität, versteckt sich aber dennoch nicht vor seinen Wurzeln. Inspiration hat die Band unter anderem bei Genregrößen wie Testament oder Kreator gefunden. Musikalisch ist dieses Werk ausgesprochen gut gelungen. Die voluminösen Gitarrensoli bereichern alle Songs durch ihre Dynamik und wurden handwerklich hervorragend umgesetzt. Besonders positiv ist mir auch das Zusammenspiel der beiden Gitarrenlinien aufgefallen. "Robb" und "Seba" lassen die Saiten ordentlich fliegen und die Riffs, wie beispielsweise in "5-0-1", schlagen sofort im Ohr ein.

An den Kesseln verschafft Jan-Peter "Pitti" Stöber dem Album die nötige Power und prügelt in feinster Thrash-Manier jedem Song seinen Stempel auf. Wer Doublebass bestellt hat, bekommt hier auch welchen. Aber auch so manche Melodielinie findet seinen Platz im rasanten Tempo der Thrash-Hymnen, die sich hier versammelt haben. Der Bass von "Zoppe" drängt sich nicht in den Vordergrund, kommt aber auch nicht zu mager daher.

Über die komplette Spieldauer lässt Eradicator nichts anbrennen. Dem Zuhörer bleibt kaum Zeit zum Durchatmen, schon stürzt die Kapelle ihn ins nächste Thrash-Gewitter. "Anthropocene" bildet als letzter Song einen runden Abschluss eines sehr zufriedenstellenden Silberlings.

Fazit:
"Influence Denied" ist ein vielseitiges Album, welches nicht nur durch sein ohnehin schon sehr gut umgesetztes Gesamtkonzept begeisteren kann, sondern auch instrumental auf ganzer Linie überzeugt. Dynamik, Energie, Schnelligkeit und Melodie sind feste Bausteine im Fundament der Scheibe. Eradicator setzt mit "Influence Denied" fort, was sie begonnen haben. An die stetige Verbesserung der letzten Jahre wird hier angeknüpft. Selten hat es ein Album geschafft, mich in seiner Gänze so zu überzeugen wie dieses.

Punkte: 10/10

Anspieltipp: alles

Tracklist:

01. Driven By Illusion
02. Hate Preach
03. Echo Chamber
04. Influence Denied
05. 5-0-1
06. Jackals To Chains
07. Mondays For Murder
08. Hypocrite
09. Descent Into Darkness
10. Anthropocene

Lineup:

Sebastian Stöber "Seba" - Vocals, Guitars
Robert Wied "Robb" - Guitars
Sebastian Zoppe "Zoppe" - Bass
Jan-Peter Stöber "Pitti" - Drums

https://www.facebook.com/EradicatorThrash
https://www.eradicator.de

Autor: Yannick

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Band: Groza (D)
Genre: Black Metal
Label: AOP Records
Album: The Redemptive End
Spielzeit: 42:05
VÖ: 30.07.2021

Die bayerischen Schwarzmetaller Groza melden sich zurück! Drei Jahre nach ihrem Debütalbum "Unified In Void" erscheint nun Ende Juli der lang ersehnte Nachfolger. "The Redemptive End" nennt sich der zweite Streich und wird via AOP Records veröffentlicht. Da mir bereits das Debüt gut gefallen hat und Groza mich auch live überzeugen konnten, war ich umso gespannter, was mich auf dem neuesten Schaffenswerk erwartet.

Mit dem atmosphärischen Auftakt "Sunken In Styx - Part I: Submersion" beginnt das Albumgeschehen, welches nach etwas mehr als drei Minuten nahtlos in den zweiten Teil "Sunken In Styx - Part II: Descent" übergeht. Donnernde Schlagzeugsalven erklingen und werden von brachialen, gnadenlos schnellen Klampfenriffs der Saitenfraktion begleitet. Wütende Growls von P.G. schmettern unheilvolle Worte von Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit ins Mikro. Eingängige Melodieläufe, die mit wohlklingenden, teils schwermütigen Songstrukturen einhergehen, werden gekonnt in den Soundteppich eingewoben.

Alle Titel des Neulings, mal vom Intro abgesehen, haben ordentlich Geschwindigkeit, bestechen aber auch mit ruhigen, verträumten Zwischenspielen und melancholischen Gitarrenakkorden, die zusätzlich für Tiefgang sorgen. Im Titeltrack "The Redemptive End" hört man dies u.a. schön heraus. Ein hymnenhafter Song, der zu Anfang mit genial eingesetzten Rhythmuswechseln punkten kann, um sich dann im Mittelteil in epische Höhen aufzuschwingen. Eindringliche Liedpassagen werden hier geschickt mit dunkler Raserei verbunden. Ein Wahnsinnstrack und einer meiner persönlichen Favoriten!

Insgesamt kommt das Album abwechslungsreicher und noch mächtiger aus den Boxen als sein Vorgänger und wird von einer druckvollen Produktion abgerundet. Nach etwa 42 Minuten lässt "Homewards" mit seiner kraftvollen Klangwand den düsteren Reigen zu Ende gehen.

Fazit:
Auf ihrem Zweitlingswerk hört man den Mannen von Groza deutlich eine Weiterentwicklung an. Präsentieren sich die Songs doch eigenständiger und reifer, als es auf "Unified In Void" der Fall war. Es gibt pechschwarze Liedkunst auf die Lauscher, durchzogen von feinster Melancholie und hoffnungsloser Schwermut. Bedrohliche Riffsalven und in Verzweiflung mündende Vocals entfachen ein wütendes Feuer, das nur schwer zu löschen ist. Und eigentlich will man das auch gar nicht. Also einfach von diesem brennenden Sog mitreißen und davontragen lassen.

Punkte: 8,5/10

Anspieltipp: Elegance Of Irony, The Redemptive End, Homewards

Tracklist:

01. Sunken In Styx - Part I: Submersion
02. Sunken In Styx - Part II: Descent
03. Elegance Of Irony
04. The Redemptive End
05. Nil
06. Homewards

Lineup:

P.G. - Vocals, Guitars
U.A. - Guitars
M.S. - Bass
T.H.Z. - Drums

https://www.facebook.com/grozaband

Autor: Eva

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