REVIEWS 2021 VON DER METAL ONLY REDAKTION

Hier könnt ihr euch über bekannte Bands, ihre neuen Alben, ihre Fehltritte ... auslassen

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Re: REVIEWS 2021 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Ossaert (NL)
Genre: Black Metal
Label: Argento Records
Album Titel: Pelgrimsoord
Spielzeit: 41:08
VÖ: 04.06.2021

Bereits 16 Monate nach ihrem Debüt "Bedehuis" hat das niederländische Black Metal-Duo Ossaert Album Nummer 2 am Start. "Pelgrimsoord" nennt sich das Teil und kommt Anfang Juni zum Händler eures Vertrauens.

Das Eröffnungsstück "De Geest en de Vervoering" beginnt mit einem atmosphärischen Intro, welches wie eine uralte Tonbandaufnahme klingt. Dies baut einen kleinen Spannungsbogen auf, bevor es über dich hereinbricht. Hereinbrechen ist hier das richtige Wort, denn so hätte man das nicht erwartet. Jedenfalls nicht, wenn man die zwei Mannen aus Zwolle noch nicht kennt.

Die vier Stücke des Albums entwickeln eine blasphemische Wucht, wie sie nur aus der Hölle kommen kann. Sägendes Riffing, brutales Drumming und hasserfüllte, wütende Vocals werden dem geneigten Hörer um die Ohren gehauen, dass es nur so kracht. P. und W. versäumen es allerdings nicht, trotz aller Raserei und Wut, dem Hörer Abwechslung zu bieten. So wechselt man immer wieder das Tempo, ohne aber wirklich Geschwindigkeit herauszunehmen, kommt auch mal mit unerwarteten Breaks ums Eck oder setzt immer wieder Akzente mit Melodiebögen, die man nicht immer so erwarten würde. Zu guter Letzt bringt man auch noch cleane Gesangsparts und Death Metal angehauchte Growls ins Spiel, welche nicht selten ebenso wütend klingen, wie die bereits weiter oben erwähnten.

Was mir direkt beim ersten Durchlauf aufgefallen ist und erstmal zu denken gegeben hat, ist der Sound des Albums. Dieser ist rau und roh, verleiht der Musik allerdings nicht diese explizite Kälte, wie sie bei anderen Vertretern im Black Metal zu vernehmen ist. Spätestens aber ab Mitte des ersten Stücks und im weiteren Verlauf des Albums erkennt man, dass das passender gar nicht hätte sein können. Auch die teilweise chaotisch wirkende Instrumentierung passt wie der berühmte Arsch auf Eimer zum Grundtenor des Albums. Und was bei den "Chaos-Parts" bemerkenswert ist; die verschiedenen Instrumente sind dennoch auszumachen. Der Mann an den Reglern hat da einen super Job gemacht.

Fazit:
"Pelgrimsoord" ist ein Album, welches direkt aus der Hölle zu kommen scheint. Roh und mit voller Wucht schleudert es dem geneigten Hörer einen blasphemischen, alles Heilige zerstörenden Black Metal entgegen, wie ihn Luzifer himself nicht besser hätte erschaffen können. Auch wenn die Scheibe vielleicht nicht direkt zündet, so erkennt man doch schnell, dass sie ein Meisterwerk im Black Metal darstellt. Vieles, was den "alten Helden" des Genres im Laufe der Zeit verlorengegangen zu sein scheint, vermögen die Jungs aus Zwolle der Fangemeinde wieder zu vermitteln. Ein Muss (am besten auf Vinyl) für Fans des Genres, und für offene Geister, um die Sammlung zu bereichern.

Punkte: 10/10

Anspieltipp: alles

Tracklist:

01. De Geest En De Vervoering
02. De Val En De Beroering
03. De Nacht En De Verdwijning
04. De Dag En De Verschijning

Lineup:

P. - Bass, Guitars, Vocals
W. - Drums

https://www.facebook.com/Ossaert

Autor: Thomas

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Re: REVIEWS 2021 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Flotsam And Jetsam (USA)
Genre: Power / Thrash Metal
Label: AFM Records
Album Titel: Blood In The Water
Spielzeit: 52:29
VÖ: 04.06.2021

Eines vorweg... ich bin sehr enttäuscht. Enttäuscht darüber, dass unser Punktesystem nur bis 10 geht. Ok, das ist schon ein kleiner Spoiler, wie gut diese Scheibe sein muss / kann / darf / ist... oder ist es doch eine Täuschung? Arizona's Finest, die schon seit der ersten Demo 1985 die Szene mit Götter-Alben - leider nur vom gehobenen Underground aus - veredeln, ballern uns hier vehement einen Leckerbissen vom Feinsten in die Gehörgänge.

Kommen wir nun zum Wesentlichen, den Songs... der Musik. Dieses Teil hat den Anwärter auf den Silberling des Jahres 2021 inne; für mich zumindest und für jeden Supporter der Band und des Metals sowieso. Nur noch kurz, um hier eine objektive Review abzuliefern. Ich bin kein Fanboy, sondern nur einer, der diese Band über all die Jahre für ihre geilen Alben und deren Beitrag für die Metal-Szene wirklich gut findet und respektiert.

Dieses Album strotzt vor erhabener Kompaktheit, Spielwitz und ehrlicher Power und über allem thront die Stimme von Eric AK, die über die Jahre einfach unkaputtbar ist (gell, Herr Hetfield).

Die Flots geben ordentlich Gas, gepaart mit immer geilen Wahnsinns-Refrains, die die Sonne über dem metallischen Universum aufgehen lassen. Als Beispiel für diese Ansammlung an an endloser Geilheit grenzenden Arrangements würde ich das gerne eher so beschreiben wollen: Hätten die Alben "Doomsday For The Deceiver" und "The Cold" (für mich eines der geilsten Alben sowieso) ein Kind gezeugt, dann würde es "Blood In The Water" heißen.

Die Songs brechen einen mit purer Ungestümtheit das Genick, ehe sie dir anschließend mit einem Medi-Pack, in Form von erhaben-melodischen Refrains wieder das Leben retten, um dich gleich wieder mit einem Hurrikan von rasiermesserscharfen Riffs zu erlegen. Und diese Vorgehensweise fühlt sich komplett gut an.

Was hier an geilen und durchdachten Melodie- und Harmoniebögen, gepaart mit Geschwindigkeit, in Zusammenarbeit mit dem besten Songwriting der Band in Sachen ungezügelter Energie ever rausgehauen wird, ist an Kompaktheit und Glaubwürdigkeit, die so dermaßen songdienlich ist, kaum besser darzustellen. Klar haben die Flots immer schon geile Songs auf Plastik gebannt, aber hier haben sie sich selbst übertroffen. Wo die meisten gehypten Bands heutzutage ihren Spielzeug-Metal ohne wirkliche Klampfen-Riffs runterschrubben, knallen hier aber sowas von intelligente und derb fräsende Riffs aus den Boxen, die im Konglomerat mit absoluten Wahnsinns-Hooklines wie ein brutaler, aber doch wohliger pyroplastischer Sturm den Hörer im positivsten Maße niederstrecken.

Dieser Diamant von einem Album ist in höchster Weise virtuos, hammer-energiegeladen und die Essenz aller Trademarks der Band in allerhöchstem Reinheitsgebot eines Metal-Albums umgesetzt.

Fazit:
Diese Scheibe gehört in die Deluxe-Abteilung der großen Metal-Alben. Zudem bietet diese Ansammlung von Göttersongs mit einer fast einstündigen Spielzeit und 12 Songs value for money. Ein tonnenschwerer Diamant, der von unschätzbarem Wert für die Szene ist. An alle, die das hier lesen und die Band bisher nur bedingt auf dem Schirm hatten... macht eure Hausaufgaben, was diese geile Band betrifft, kauft das Album und unterstützt Flotsam And Jetsam - fuck Spotify, choose and enjoy it REAL! ...oder Flotzilla wird Euch heimsuchen...

Punkte: 10/10

Anspieltipp: alles

Tracklist:

01. Blood In The Water
02. Burn The Sky
03. Brace For Impact
04. A Place To Die
05. The Walls
06. Cry For The Dead
07. The Wicked Hour
08. Too Many Lives
09. Grey Dragon
10. Reaggression
11. Undone
12. Seven Seconds 'til The End Of The World

Lineup:

Eric "AK" Knutson - Vocals
Steve Conley - Guitars
Michael Gilbert - Guitars
Bill Bodily - Bass
Ken K Mary - Drums

https://www.facebook.com/flotsamandjetsam.official
http://www.flotstildeath.com

Autor: Steiff

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Re: REVIEWS 2021 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Bizzarekult (N)
Genre: Black Metal
Label: Petrichor
Album Titel: Vi Overlevde
Spielzeit: 40:27
VÖ: 04.06.2021

Schon das Cover spricht seine Bildsprache. Ansprechend anzublicken und doch könnte die kontroverse Welt dahinter erahnt werden. Eine Welt in düsterem Schein und mit einer richtigen Prise Overload… Vorweggenommen sei: Fulminante Atmosphäre bietet Bizarrekult mit "Vi Overlevde" an ganz vielen Stellen. Aber erst einmal gönnen die norwegischen Herren (ihren Ursprung hat die Band allerdings in Russland) ihren Hörern sowohl mit Intro als auch Outro das langsame Ankommen und Ausklingen ihrer Soundkreationen.

Stimmungsvoll melodieverliebt startet die Reise durch die Tracks im Anschluss, aber mit Kuscheln ist nix. Denn Brettern und Kreischen, das können die nordischen Herren selbstverständlich auch. Und so schaffen Bizarrekult etwas Kultig-Ausgewogenes auf ihrer Scheibe und zwischen den musikalischen Welten. Was immer sie uns auch um die Ohren hauen, die schwarzmetallische Seele scheint sowas von durch - aber auf Bizarrekult-Art eben. Es ist diese ganz spezielle Soundatmosphäre, gefangen irgendwo zwischen (mystischer) Verheißung, frost-bibbernden Untertönen, gespieltem Wirrwarr und heimeligen Weltuntergangsmelodien, die nicht nur den Hörsinn fesseln, sondern gleich auch noch eine unabdingbare Aufmerksamkeit für sich beanspruchen.

Ungewohnt geradlinig schummeln sich hier und da immer wieder Melodiefetzen aus anderen Sphären in die Klänge, schleifen und polieren das Black Metal-Soundgut der Norweger deutlich, jedoch gekonnt inszeniert. Es ist die eigene Geschichte epischen Ausmaßes, die sich im Soundgewand niederschlägt und eine neue musikalische Dimension eröffnet. Tempotechnisch befinden wir uns hier durchaus auf unzähligen Prügelritten. Jedoch werden sie immer wieder unterbrochen von tragenden, schwebenden Parts mit einer ureigenen sphärischen Melancholie-Form. Der Song "Ut i Skogen" fällt etwas aus dem Gerüst und bietet Ansätze mit interessanter Frische. Etwas gefälliger noch als die anderen Songs, folgt er weiter seiner eigenen Linie. Immer wieder überlagern sich auf dem Album die musikalischen Schichten und offenbaren eine komplexe Soundwelt, die eine ganz eigenständige Geschichte erzählt.

Fazit:
"Vi Overlevde" klingt nach einem waschechten Passionswerk, ist sauber und druckvoll produziert und zeigt eine ganz eigene Kante. Die herausstechenden Melodieläufe sind zwar leicht poliert, betonen aber das epische Grundgerüst des Werkes. Frostig-bissige Statements setzen Bizarrekult zwar auch, jedoch statuieren sie im Verweben ihrer Dunkelmusik mit den sehr sphärischen Melodien ein eigenes Exempel. Schwarzmetallische Atmosphäre muss dennoch nicht vermisst werden. Wer sich auch mal von chaosüberlagerten, frostdreschenden und aggressiv-düsteren Songstrukturen lösen kann und einen heimlichen Fable für zwar etwas weichgezeichnete, jedoch durchaus sehr gelungene Melodiestränge hat und beides gedanklich miteinander verwebt, kann ohne Reue zugreifen und hält dann ein kleines, sehr atmosphärisches Juwel in den Händen.

Punkte: 9/10

Anspieltipp: alles

Tracklist:

01. I Mørket
02. For 1000 År Siden
03. Galskap
04. Ut I Skogen
05. Skrik I Tomhet
06. Alt Er Bortkastet
07. I Trygge Hender
08. Fremmede Kyster
09. Ensomhe
10. Siste Ord
11. Avskjed

Lineup:

D. - Vocals
Bizarre - Guitars, Vocals, Bass
Ignat Pomazkov - Bass
Adv - Drums

https://www.facebook.com/bizarrekult

Autor: Swenja

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Re: REVIEWS 2021 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Ancient Wisdom (S)
Genre: Atmospheric Black / Doom Metal
Label: Avantgarde Music
Album Titel: A Celebration In Honor Of Death
Spielzeit: 50:54
VÖ: 04.06.2021

In mittlerweile 29 Jahren Bandgeschichte hat sich Ancient Wisdom nicht unbedingt dafür bekannt gemacht, hochfrequentiert Alben zu produzieren. Allerdings genießt all das, was man bisher von Mastermind Vargher zu hören bekommen hat, durchweg positive Reputation. Und auch die fünfte Scheibe, die nun stolze siebzehn Jahre auf sich warten lassen hat, soll nicht aus der Reihe tanzen.

Nachdem man von einem Intro, das schon mal beweist, dass Vargher das Handwerk der Orchestration durchaus beherrscht, in die Atmosphäre des Albums versetzt wird, prügelt schon der eigentliche Opener "Breaking The Circle Of Life" schleppend, aber brutal auf den Hörer ein. Trotz des eigentlich durchweg langsamen Tempos des Albums sollen aber auch die Blastbeats nicht zu kurz kommen. So bricht beispielsweise im sehr symphonischen "Architect Of Death - Lauda" vor allem im diabolischen Mittelteil ein Gewitter an Kickdrums über den Hörer ein, welches man so eigentlich nicht erwartet hätte, was den Song aber ungemein aufwertet.

Wer allerdings denkt, diese Blastbeats seien die einzige Überraschung in dem Track, wird Augen machen, wenn diese kurz darauf von einem Part, der schon fast als Breakdown bezeichnet werden könnte, abgelöst werden, nur um dann in eine atemberaubende Passage mit Chören und Orchesterklängen überzuleiten. Das Spektakel ist allerdings keinesfalls vorbei, da gegen Ende dann, um im musikalischen Fachjargon zu sprechen, über die Reprise dann in der Coda nochmals das eigentliche Thema durchgenudelt wird.

Dieses musikalische Niveau, das nun in den ersten beiden Titeln kontinuierlich hochgeschraubt wurde, zu halten, hätte ich für unmöglich gehalten. Allerdings packt Vargher dann im darauffolgenden eher schwarzmetallischeren "The Coronation" plötzlich so epische Blechbläsermelodien aus und krönt diese gegen Ende mit einem so fetten Finale, dass sich spätestens jetzt auch die müdesten Hautzellen zur Gänsehaut zusammengezogen haben.

Auch die musikalische Verschnaufpause in Form des eher ruhig gehaltenen, von gregorianisch anmutenden Gesängen ummantelte "Those Who Do Not Exist" darf natürlich nicht fehlen, um dann über den immer treibender werdenden "And God Saw" nochmals komplett aufzudrehen, um im Grande Finale "Towards Your Destruction" nochmal alles an Atmosphäre rauszuhauen, was noch irgendwie drin war.

Dass die Scheibe sich musikalisch auf durchweg herausragendem Niveau bewegt, habe ich, glaub' ich, erwähnt. Dass Vargher darüber hinaus auch noch jedes verwendete Instrument sowie eine absolut realistisch klingende Orchestration beherrscht, dürfte inzwischen auch jedem klar sein. Dass das Album zudem jedoch auch noch unglaublich fett produziert und authentisch abgemischt ist, ohne auch nur eine Sekunde überladen zu klingen, hebt das Ganze dann nochmals auf das absolut höchste Level.

Fazit:
Siebzehn Jahre Wartezeit haben sich definitiv gelohnt. Vargher liefert mit "A Celebration In Honor Of Death" unter dem Banner Ancient Wisdom eine Scheibe der Superlative. Atmosphärisch, fett, eingängig, authentisch - einfach nur geil! Eine echte Empfehlung nicht nur für Freunde des schwarzen Metalls, sondern für jeden, der sich in irgendeiner Weise für harte Klänge begeistern kann!

Punkte 10/10

Anspieltipp: alles

Tracklist:

01. Haec Est Mors Secunda
02. Breaking The Circle Of Life
03. Architect Of Death - Lauda
04. The Coronation
05. Those Who Do Not Exist
06. And God Saw
07. Towards Your Destruction

Lineup:

Marcus E. "Vargher" Norman - Vocals, all Instruments

https://www.facebook.com/ancient.wisdom.sweden

Autor: Sepp

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gelal
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Re: REVIEWS 2021 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: World of Damage (N)
Genre: Hard Rock / Heavy Metal
Label: WOD Records
Album Titel: Invoke Determination
Spielzeit: 62:30
VÖ: 11.06.2021

Es handelt sich bei "Invoke Determination" zwar um das Debütalbum von World of Damage, auf einen Neuling trifft man hier aber mitnichten. Im Gegenteil: bei World of Damage handelt es sich um das Solo-Projekt von Kjell Åge Karlsen, welcher den meisten wohl nur unter seinem Künstlernamen, Mr. Damage oder Damage Karlsen, bekannt sein dürfte. Bekanntheit erlangte der Norweger als Lead Gitarrist der Band Chrome Division und durch die Zusammenarbeit mit JORN. Nun ist es soweit und der Norweger verwirklicht seinen Traum vom Soloalbum, in welches er seit 2016 viel Herzblut einfließen ließ.

Wirft man einen ersten Blick auf die Scheibe, fällt sofort auf, dass der Norweger hier in puncto Gesang wahre Meister ihres Fachs im Gepäck hat. Unter anderem bekommt man es mit alten Bekannten wie Shagrath (Dimmu Borgir) oder Björn Strid (Soilwork) sowie Roy Khan (ex-Kamelot) zu tun, um nur einige Namen zu nennen.

Das Album wird durch "I Will Not Conform" eröffnet und schon nach wenigen Minuten des Hörens ist klar; hier wurde nichts dem Zufall überlassen. Die von Karlsen eingespielte Gitarre, wie auch der Bass, treffen hier ins Schwarze. Jedes Riff und jeder Solopart wird perfekt vom Vorherigen eingeleitet und bietet dem Hörer vollen, ausgereiften Sound. Die Leidenschaft, mit welcher der Norweger sein Instrument spielt, ist für den Zuhörer immer wahrnehmbar. Im Refrain trifft man stets auf Melodien, die sofort ins Ohr gehen, aber auch moderne Elemente haben ihren Weg auf den Tonträger gefunden. Den Titeltrack "Invoke Determination" beispielsweise, leitet Mr. Damage durch sehr futuristischen Elektrosound ein.

Von Song zu Song wird das Album facettenreicher. Durch die bunte Mischung der verschiedenen Sänger und ihren Stilen gleicht kein Track dem anderen. Bei "Breathe (Little Angel)" stößt man auf melodischen Rock, welcher sich bei "Unleash The Rage" hingegen in Richtung Speed und Thrash wandelt.

Einzig das Instrumental "Black Moon" kann mit dem Rest der Scheibe leider nicht ganz mithalten. Es hebt sich durch seine sehr ruhigen Klänge stark vom Rest des Albums ab, was mit Sicherheit das Ziel erfüllt. Leider erfährt das Stück über 5 Minuten aber kaum Abwechslung und verleitet zum weiterskippen.

Fazit:
"Invoke Determination" ist ein abwechslungsreiches Album, welches auch Fans anderer Genres ansprechen dürfte. Besonders gefällt mir die Auswahl der Sänger. Es verbindet klassische Elemente mit modernen, ohne zu dick aufzutragen und überrascht den Hörer über das gesamte Album hinweg immer mal wieder. Ein starkes Debüt, welches Lust auf mehr macht und den Weg für hoffentlich viele weitere Alben ebnet.

Punkte: 8,5/10

Anspieltipp: I Will Not Conform, Invoke Determination, Unleash the Rage

Tracklist:

01. I Will Not Conform (feat. Maurice Adams & Shagrath)
02. Invoke Determination (feat. Björn "Speed" Strid)
03. The Petrol & The Blood (feat. Bernt Fjellestad)
04. Fire Burns My Name (feat. Björn "Speed" Strid)
05. Until The End Of Days (feat. Chris Clancy)
06. Breathe (Little Angel) (feat. Roy Khan)
07. Insanity (feat. Pål "Athera" Mathiesen)
08. Cancel (feat. Bernt Fjellestad)
09. Unleash The Rage (feat. Thebon)
10. Black Moon (Instrumental)
11. Spoke In The Wheel (feat. Eddie Guz)
12. I Will Not Conform - BONUS (feat. Maurice Adams, Shagrath & Derek Sherinian)

Lineup:

Kjell Åge Hartveit Karlsen - Guitars, Bass
Aki Viitala - Drums

https://www.facebook.com/worldofdamage

Autor: Yannick

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Re: REVIEWS 2021 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Narbeleth (C)
Genre: Black Metal
Label: Folter Records
Album Titel: Svmma Cvm Nox Arcana
Spielzeit: 414:43
VÖ: 11.06.2021

Mit ihrem fünften Album stehen Narbeleth nach vier Jahren Schaffenspause wieder in den Startlöchern. Das dynamische Duo bringt 8 frische Tracks mit, wobei sie ihrer Linie treu bleiben und mit dem letzten Song ein Cover präsentieren.

Ich muss gestehen, nach dem ersten Hören dachte ich, ohje, unterproduzierter Untergrundblackmetal... Aber nach vielen Durchläufen musste ich glücklicherweise diesen ersten Eindruck revidieren. Ich meine, grundsätzlich ist es immer noch ziemlich rohe Musik, die die Kubaner bieten, aber das Problem liegt nicht im abgemischten Sound, sondern eher in der Musik an sich. Vorausgesetzt, man mag es überhaupt als Problem sehen, ist die Musik sehr einfach gehalten, eher durchschnittlich variantenreich und geradezu klassisch gestrickt. Mir ist klar, dass das Absicht ist, da Narbeleth gern die gute alte Zeit in ihrer Musik lobpreisen und diese entsprechend feiern. Auch ist es nicht das erste Album dieser Art. Aber es gibt auch gute Gründe, warum sich dieser Black Metal in den letzten 30 Jahren weiterentwickelt hat und vielschichtiger geworden ist - nicht nur lyrisch.

Doch ist dieser Gedankengang für "Svmma Cvm Nox Arcana" obsolet. Die kratzigen Gitarren sowie das blechern klingende Schlagzeug bilden das simple Konstrukt, auf dem sich der Black Metal-typische geiferspuckende Gesang erhebt. Wie schon beschrieben, bleiben Innovationen hier vollkommen aus, daher wirkt die Musik zuweilen auch auf mehrere Kilometer hin vorhersehbar und dämpft das Hörerlebnis. Zumal sich die Songstrukturen nur von einem knüppelig schnellen Tempo zu einem normalen Tempo hin beruhigen und andersherum. Abwechslung sieht anders aus. Nach dem (sowieso) rumpeligen Start konnte mich erst der vierte Track "Gates of the Beyond" aus meinem Dämmerzustand herausholen, weil es mit einer schönen Melodik und Dynamik zu überzeugen weiß. Generell geht mir die zweite Hälfte des Albums deutlich besser ins Ohr, sodass wenig überraschend auch der zweite Anspieltip hier zu finden ist. Einfach zusammengefasst, haben Narbeleth ein qualitativ gutes Produkt erschaffen, welches in einer soundqualitativ fragwürdigen Erscheinungsform auftritt.

Fazit:
Es ist diese Peter-Pan-artige Verliebtheit, nichts ändern und immer gleichen Black Metal traditioneller Schule spielen zu wollen, die Alben wie "Svmma Cvm Nox Arcana" so arg spaltet. Zum Einen, und das ist der entscheidende Punkt der puristischen Old-School-Liebhaber, bietet auch neue Musik im Jahre 2021 keine krasse Veränderung oder Vermischung mit anderen Genres wie zu Zeiten der 90er. Zum Anderen ist für die Hörer, die sich auch mit Experimenten und neuen Wegen anfreunden können, diese Art der Musik leicht vorhersehbar und oftmals schnell dröge. Am persönlichen Geschmack scheiden sich die Geister, doch es bleibt zu konstatieren, dass Narbeleth ein in sich betrachtet gutes Album veröffentlichen.

Punkte: 7,5/10

Anspieltipp: Gates of the Beyond, Hear the pale Moon speak the Arcane Secrets

Tracklist:

01. Nox Arcana
02. Cold Whisper carried by the Wind
03. A Throne over the Seven Stars
04. Gates of the Beyond
05. Moon of a Thousand Shapes
06. Towards the most primitive Matter of our Nature
07. Hear the pale Moon speak the Arcane Secrets
08. The Boiling Blood (Nettlecarrier Cover)

Lineup:

Dakkar - Vocals, Guitars, Bass
Vindok - Drums

https://www.facebook.com/Narbeleth.BlackMetal

Autor: Godshand

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Re: REVIEWS 2021 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Witch Cross (DK)
Genre: Heavy Metal
Label: High Roller Records
Album Titel: Angel Of Death
Spielzeit: 44:12
VÖ: 11.06.2021

Eine weitere dänische Kultband meldet sich nach ihrem letzten Album aus 2013 zurück. Witch Cross hauen uns mit "Angel Of Death" die dritte Langrille ihrer Diskografie um die Ohren. High Roller Records übernimmt die Veröffentlichung im Juni 2021.

Mystisch und geheimnisvoll lädt das instrumentale "Tempus Mori Est" knapp anderthalb Minuten die Spannung auf, bis es in den Titelsong übergeht.
Bereits hier wird deutlich, dass eine richtig moderne Produktion aufgefahren wurde. Der Opener und die folgenden Stücke offenbaren der Hörerschaft klassischen, verzerrten Gitarrensound mit immer wieder eingestreuten Soli und weiteren Zwischenpassagen. Gelungene "Zwillingsklampfen" zocken hier in bester Manier durch den Raum.

Das Schlagzeug und der Bass drücken schön nach vorn und erzeugen mit ihren Akzenten den passenden Groove. Die klare Stimme von Kevin Moore, welche nicht selten an Saxon erinnert, ergänzt das Klangbild. Hier und da erinnert die Charakteristik der Kompositionen ebenso ein wenig an eine Mischung aus neueren Accept- und Judas Priest-Kompositionen. "Angel Of Death" bietet zwar Heavy Metal mit traditionellen Verwurzlungen in einem modernen Soundgewand an, dennoch reißen mich nicht alle Titel wirklich mit. So bleiben aber am Schluss die Anspieltipps, welche sich qualitativ vom Rest sehr deutlich abheben.

Fazit:
Wer auf eine Fortsetzung ihres Debüts "Fit For Fight" und auf solche Kracher wie "Nightflight To Tokyo", "Rocking The Night Away" oder "Fight The Fire" gehofft hat, wird leider enttäuscht werden. Der Sound der Dänen ist 2021 wesentlich moderner und glatter geworden. Daher ist meine Begeisterung leider geringer ausgefallen. Wer aber auf die neuen Priest-, Saxon- und Accept-Sachen abfährt, kann mit Witch Cross anno 2021 sicherlich nichts falsch machen.

Punkte: 7/10

Anspieltipp: Angel Of Death, Evil Eye, Phoenix Fire

Tracklist:

01. Tempus Mori Est
02. Angel Of Death
03. Marauders
04. Evil Eye
05. The Chosen One
06. Phoenix Fire
07. Siren's Song
08. Eye Of The Storm
09. Last Rites
10. Warrior

Lineup:

Kevin Moore - Vocals
Paul Martin - Guitars
Mike Koch - Guitars, Keyboards, Percussion & Backing Vocals
Jan "Little John" Normark - Bass
Jesper Haugaard - Drums

https://www.facebook.com/WitchCross
http://www.witchcross.dk

Autor: Blacky

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Band: Lucifer's Hammer (RCH)
Genre: Heavy Metal
Label: High Roller Records
Album Titel: The Trip
Spielzeit: 31:38
VÖ: 11.06.2021

Mit "The Trip" bringen Lucifer's Hammer aus Chile ihr drittes Album auf den Markt. Die Band war mir bisher völlig unbekannt, sodas ich gespannt war, was das Album zu bieten hat.

Die 31:38 Minuten Spielzeit bieten reinen Heavy Metal. Feine Doppel-Gitarren-Läufe, schnelles, stets songdienliches Drumming und ein Gesang, der gut zur Musik passt, geben den Songs ihre Struktur. Die Titel sind ausnahmslos melodisch gehalten und gehen schnell ins Ohr. Längere Instrumentalteile sowie Tempo- und Taktwechsel sorgen für Komplexität und ein Keyboard ist nur vereinzelt zu hören. Die Band konzentriert sich ganz auf die Musik und setzt Effekte nur sparsam ein. Ab und zu ist ein Hall über den Gesang gelegt und einmal gibt es eine kurze gesprochene Passage.

Gesanglich hätte ich mir Ausflüge in die höheren Tonlagen gewünscht. Dass der Sänger dazu fähig ist, zeigen die Schreie, die gelegentlich zu Beginn oder am Ende eines Titels zu hören sind. Schade ist, dass Bass und Schlagzeug etwas in den Hintergrund gemischt sind. Beim abschließenden Titel "I Believe In You" ist dies etwas besser gelungen, hier hört man beim Drumming z.B. die geöffnete Hi-Hat.

Bei den Songs standen die großen Zeiten des Metals in den 1980ern hörbar Pate. Die Lieder werden durch keine modernen Sperenzien verwässert. Obwohl ich kein Fan aufgeblähter Alben bin, ist die Spielzeit mit sieben Stücken bei etwas über einer halben Stunde doch recht kurz geraten. Dies darf durchaus als Kompliment verstanden werden, denn das Songmaterial ist gut gelungen!

Fazit:
Wer Bands wie Iron Maiden oder Judas Priest mag, darf gerne "The Trip" unternehmen, um den Albumtitel aufzugreifen. Besonders gelungen ist bei der neuen Platte von Lucifer's Hammer, dass die Truppe puren Metal ohne Ausflüge in andere Genres bietet. Sehr schön sind die Instrumentalteile mit gelungenen Gitarrenläufen. Die leichte Kritik an der Produktion soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Songs durchweg gelungen sind und man das Album gut durchhören kann, ohne nach einiger Zeit Titel auszulassen. Wer klassischen Metal mag, kann beruhigt zugreifen.

Punkte: 7,5/10

Anspieltipp: Land Of Fire, Ilusion, I Believe In You

Tracklist:

01. The Oppression
02. The Forest Of Tar Tac
03. Land Of Fire
04. All Stories Come To An End
05. Ilusion
06. The Winds Of Destiny
07. I Believe In You

Lineup:

Hades - Vocals, Guitars
Hypnos - Guitars
Tyr - Bass
Titan - Drums

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Re: REVIEWS 2021 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Bolido (RCH)
Genre: Heavy Metal
Label: Fighter Records
Album Titel: Against The World
Spielzeit: 56:16
VÖ: 15.06.2021

Die chilenische Heavy Metal Band Bolido bewegte sich bei mir bisher komplett unter'm Radar. Zwei Studioalben gehen dem neuen Werk der 2010 gegründeten Band voran. Der Opener und Titeltrack des aktuellen Scheibchens konnte mich direkt recht gut überzeugen. "Against the World" bietet ein klassisches Heavy Metal Mid-Tempo-Riff, klare hohe Vocals, die mich leicht an eine Mischung aus Axxis und Bride erinnern, und einen angenehmen Mitgröhlrefrain im mehrstimmigen Chor. Also alle Attribute, die mir bei traditionellem Heavy Metal schon mal gut reingehen.

Direkt Song Nummer Zwei geht dann noch mehr ab. In "MIG Alley" geht es schön nach vorne. Schnelle, treibende und rockige Drums und maidenmäßige Riffs sitzen sehr gut. Mit weiteren Songs wird es dann immer mal wieder melodischer und die Dosis aus Mid-Tempo im Wechsel mit schnelleren Stücken ist ausgewogen. Dazu gibt es noch durchaus gelungene Soli und die Produktion ist nie zu aufdringlich und hochpoliert. Ich mag ja manchmal diesen etwas minimalistischeren und umso authentischeren Stil.

Manches Riff fällt auf der Scheibe sogar ein wenig technischer aus, empfinde ich. Als Beispiel kann man hier vielleicht "BHWF" nennen. Dies verleiht dem Ganzen zwar eine leicht progressive Note, macht es für mich aber auch ein wenig sperriger. Bei "In Dreams" nimmt man das Tempo dann etwas raus und bietet einen gemächlich rollenden Stampfer, während der flotte "Turbo" auch auf einer frühen Judas Priest-Scheibe hätte Platz finden können, und dies ganz ohne eine Kopie zu sein. Klarer Favorit für mich.

Fazit:
Wer auf traditionellen, leicht Classic Rock beeinflussten (man höre "Heartbreaker") Heavy Metal alter Schule steht, der macht hier sicher nichts falsch.
Man trifft nicht oft auf Metal Bands aus Chile und muss sich dennoch eingestehen, das sprichwörtliche Rad wird hier auch nicht neu erfunden. Dank der dennoch markanten Stimme des Sängers, manchem vertrackten Instrumentalpart und gekonnten Anleihen an große Vorbildern weiß das Album aber dennoch zu überzeugen und bleibt auch bis zum über 21-minütigen Rausschmeißer "White Hell", in dem Bolido wirklich ALLES an Können auffahren, was sie drauf haben, ständig interessant. Hier fehlte mir lediglich ein mitreißender und wiederkehrender Refrain. Dafür bekommt man auch mal rauere Vocals geboten. Dieser epische Abschlusstitel, ganz ohne kitschige Pathos-Keyboards, setzt dem Werk wirklich 'ne glänzende Krone aufs metallische Haupt.

Punkte: 9/10

Anspieltipp: Against The World, Turbo, White Hell

Tracklist:

01. Against The World
02. MIG Alley
03. Time To Be Yourself
04. Angel in Black And White
05. BHWF
06. In Dreams
07. Turbo
08. Heartbreaker
09. White Hell

Lineup:

Johnny Triviño - Guitar/Vocals
Vic Deimos - Bass
Chris Von Daniken - Drums

https://www.facebook.com/bolidoficial
http://www.bolidorocks.com

Autor: Slaine

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Re: REVIEWS 2021 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Demon Incarnate (D)
Genre: Doom Metal / Stoner Rock
Label: Metalville Records
Album: Leaves Of Zaqqum
Spielzeit: 40:26
VÖ: 18.06.2021

Demon Incarnate, die sich 2010 im Saarland gegründet haben, bringen drei Jahre nach "Key Of Solomon" den Nachfolger auf den Markt. "Leaves Of Zaqqum" nennt sich der neue Streich, welcher im Juni über Metalville Records veröffentlicht wird. Nachdem mir das ansprechende Cover-Artwork direkt ins Auge gestochen ist, war ich umso mehr auf die enthaltene Musik gespannt.

Den Einstieg ins Albumgeschehen macht "In Disguise" und doomig-groovender Gitarrensound umfängt die Lauscher. Der klare, kräftige Gesang von Lisa Healey sticht sehr angenehm hervor und untermalt den dargebotenen Klangteppich. Auch mit dem Tempo wird hier und da gespielt und die Songs mit eingesetzten Rhythmuswechseln versehen. Mit harmonisch abgestimmten Drums und tief-schleppenden Basslinien im Gepäck, leitet "Lunar Majestic" die zweite und deutlich kraftvollere Albumhälfte ein. Hier kristallisieren sich besonders schön die typischen Genre-Merkmale heraus, die sich in erdig-schleppenden Riffs und dem trägen, basslastigen Sound widerspiegeln.

Desweiteren sind mit "Longing For Part I" und "Longing For Part II" zwei Instrumentals enthalten. Mit dem letzten und für mich persönlich besten Song, "Grave Worms", endet das Album mit einer Spielzeit von etwas mehr als 40 Minuten.

Fazit:
Demon Incarnate zaubern mit der vorliegenden Scheibe ein solides Album hervor, das mit sympathischen Vocals punkten kann. Im Gesamtdurchlauf schwächelt es allerdings, mangelt es doch an ausgefeilten Highlights. Die Songs plätschern irgendwie so dahin, auch wenn sich die zweite Hälfte der Scheibe deutlich stärker präsentiert. Handwerklich wird alles richtig gemacht, nur will das Gehörte nicht so richtig zünden. Aber wie so vieles, ist das eben Geschmackssache.

Punkte: 6,5/10

Anspieltipp: Lunar Majestic, Grave Worms

Tracklist:

01. In Disguise
02. The Liars's Tongue
03. To Resist
04. Longing For Pt. 1
05. Black Veil
06. Lunar Majestic
07. Over The Under
08. Longing For Pt. 2
09. Serve The Cause
10. Grave Worms

Lineup:

Lisa Healey - Vocals
Jan Paul - Guitars
Kai Schneider - Drums

https://www.facebook.com/demonincarnatemusic

Autor: Eva

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Re: REVIEWS 2021 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Pharaoh (USA)
Genre: Power Metal
Label: Cruz Del Sur Music
Album Titel: The Powers That Be
Spielzeit: 44:33
VÖ: 18.06.2021

Bisher kannte ich die 4 Amerikaner von Pharaoh nicht. Wie also für mich üblich, machte ich zunächst eine Reise in die Vergangenheit der 1997 in Pennsylvania gegründeten Gruppe. Zu tun bekommt man es mit schönem Power / Progressive Metal, welcher auch im positivsten Sinne etwas Old-School daherkommt. Das hat sich die Band auch 9 Jahre nach ihrer letzten Veröffentlichung, bei ihrer neuen Scheibe "The Powers That Be", welche immerhin schon ihr sechstes Studioalbum ist, wieder auf die Fahne geschrieben.

Das Wichtigste zu Beginn: Dieses Album verlangt nach Zuhören statt Anhören. Erst wenn man sich die Zeit nimmt, die Details dieser Scheibe zu entdecken, erkennt man, wie gut ausgearbeitet dieses Werk ist.

Der Titeltrack "The Powers That Be" eröffnet das Album eindrucksvoll. Die charakterstarke, raue und etwas rauchige Stimme von Tim Aymar bettet sich perfekt in die Songs ein. Die aus dem Progressive Metal bekannten Breaks und Taktwechsel sorgen innerhalb der einzelnen Lieder für viel Abwechslung und setzen die Riffs von Matt Johnson sowie die der beiden Gastmusiker gut in Szene. Die Gitarrenparts strotzen vor Energie und Individualität, wohingegen das Schlagwerk mal mehr, mal weniger kraftvoll aus dem Background anschiebt. Einzig Chris Kerns Bass könnte an der einen oder anderen Stelle präsenter sein, um die Kraft der Songs zu untermauern.

"Waiting To Drown", welches im ersten Moment sehr ruhig und schlicht wirkt, entwickelt sich schnell zu einem der besten Songs des Albums. Die Vocals von Tim Aymar schlagen hier eine neue Richtung ein. Sein Bariton drückt den Song mit seiner Power eindrucksvoll durch die Boxen und weckt eine angenehme, wie ich sagen würde, epische Atmosphäre. Diese hält über den ganzen Silberling hinweg immer wieder Einzug.

Fazit:
Bei "The Powers That Be" handelt es sich um ein grundsolides Album, welches zum Zuhören anregt. Angesprochen sollten sich hier alle fühlen, die nicht viel unnötigen Schnickschnack benötigen, aber abwechslungsreiche Musik mit eigenem Charme mögen. Hat man erst einmal den Facettenreichtum entdeckt, ist es eines von den Alben, die immer mal wieder dazu verleiten, angehört zu werden. Ich würde es also nicht zu weit hinten ins Regal räumen.

Punkte: 8/10

Anspieltipp: Waiting To Drown, When The World Was Mine, I Can Hear Them

Tracklist:

01. The Powers That Be
02. Will We Rise
03. Waiting To Drown
04. Lost In The Waves
05. Ride Us To Hell
06. When The World Was Mine
07. Freedom
08. Dying Sun
09. I Can Hear Them

Lineup:

Tim Aymar - Vocals
Matt Johnsen - Guitars
Chris Kerns - Bass
Chris Black - Drums

Guest Musician:

Daniel "Chewy" Mongrain (Voivod) - Guitar Solo in "The Powers That Be"
Jim Dofka - Guitar Solo in "Ride Us To Hell"

https://www.facebook.com/PharaohOfficial
http://www.solarflight.net

Autor: Yannick

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gelal
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Re: REVIEWS 2021 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Lee Aaron (CDN)
Genre: Hard Rock
Label: Metalville
Album Titel: Radio On!
Spielzeit: 47:27
VÖ: 18:06.2021

Als ich geboren wurde, stieß Lee Aaron als Sängerin zu ihrer Band, die sich promt auch nach ihr benannte. Drei Jahre später war dann das erste Album am Start und seither etablierte die kraftvolle Melodic Rock Röhre ihr Standbein als feste Größe im harten Rock. Während meine Wenigkeit also heranwuchs und in der Schule verkloppt wurde, stand Lee mit Hymnen wie "Metal Queen" auf den Bühnen der Welt und wurde nach Schulschluss von mir erhört. Mein erstes Album (der erwähnte Klassiker war mir von einem Sampler bekannt) war dann das knackige "Body Rock"-Album.

Und hier sind wir dann beim Kern der Sache, denn das neue Album der Kanadierin folgt genau dem dort zelebrierten, eher hardrocklastigen Stil, und bewegt sich nicht mehr auf den ganz alten, eher metallischeren Pfaden. Songs wie der druckvolle Opener "Vampin", der eingängige Rocker "Soul Breaker" oder der Groover "Mama don't Remember" machen klar, das hier gerockt wird, was das Klassikerherz begehrt. Das Tüpfelchen auf dem I ist dann der stampfende Titeltrack, der einen gut mit nimmt.

Trocken, aber knackig produziert, mit kraftvoller Stimme und gut sitzenden Refrains, wird dem Classic Melodic Rock an allen Ecken und Enden gefröhnt. Auch die Sologitarre jault in jedem Song auf wie ein hungriger Wolf, der sich melodisch durchs Rock Dickicht schlängelt.

In der zweiten Hälfte des Albums aber schlägt die Richtung eine kleine Kurve ein. Mit dem bluesig-balladesken "Devil's Gold" kann Lee mal zeigen, dass ihre Stimme sich auch für derartige, ruhigere und dennoch emotional atmosphärische Stücke eignet. Mit "Wasted" haben wir eine der schönsten Balladen des bisherigen Jahres vor uns, die mit persönlichem Text überzeugt und durch einen überzeugenden Wechsel aus ruhiger Old-School-Rockballade und fetziger Rockhymne gut funktioniert.

Desweiteren bedient man sich auf rockige Weise beim Swing, setzt mal 'nen langsamen Gospel-Style-Chor ein oder gibt den guten alten Rock 'N' Roll zum besten. Mit dem Rausschmeißer "Twenty One" legt man dann noch einen Scheit auf das Balladenfeuer drauf und bedient sich diesmal versöhnlicher Pianoklänge. Alles, was ein sauberes Rockalbum braucht.

Fazit:
Die inzwischen gut 59jährige Grand Dame des Rock legt ein wirklich überzeugendes, melodisches und abwechslungsreiches Hard Rock-Album vor, das sowohl alte Fans, als auch neue Interessenten überzeugen dürfte. Gut, die Zeiten von legendären Titeln wie der erwähnten "Metal Queen" oder weiteren Klassikern wie "Dangerous" und "Rock the Hard Way" werden nicht ganz erreicht, dennoch war ich gut unterhalten und fand nichts, an dem ich wirklich groß rummeckern konnte. Neu ist hier nichts, muss auch nicht, soll auch nicht und will ich auch als Fan nicht. Also, alles richtig gemacht, Mrs. Aaron, auch wenn es ein paar mehr Ohrwürmer hätten sein dürfen.

Punkte: 8/10

Anspieltipp: Soul Breaker, Radio On, Great Big Love

Tracklist:

01. Vampin'
02. Soul Breaker
03. Cmon
04. Mama Don't Remember
05. Radio On
06. Soho Crawl
07. Devil's Gold
08. Russian Doll
09. Great Big Love
10. Wasted
11. Had Me at Hello
12. Twenty One

Lineup:

Lee Aaron - Vocals
Sean Kelly - Guitars
Dave Reimer - Bass
John Cody - Drums

https://www.facebook.com/LeeAaronMusic
https://www.leeaaron.com

Autor: Slaine

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Re: REVIEWS 2021 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Fiat Nox (D)
Genre: Black Metal
Label: The Crawling Chaos Records
Album Titel: The Archive Of Nightmares
Spielzeit: 49:20
VÖ: 25.06.2021

Lange ist die letzte Review her, da ich die Scheibe einer lokalen Band besprechen konnte. Mit Fiat Nox habe ich endlich wieder mal eine Bremer Truppe in meinen Fängen, die ihre Debüt-Full-Lenght "The Archive of Nightmares" dabei haben.

Schaut man auf die Gesamtspielzeit und die Anzahl der Lieder auf dem Tonträger, wird einem schnell klar, dass hier Liebhaber längerer Klangkunst am Drücker sind. Fast 50 Minuten wurden auf nur sechs Songs aufgeteilt, was mir als Liebhaber ausgedehnter Stücke schon mal zusagt. Und auch gleich mit dem Opener "A thousand conquered Thrones" geht es in die Vollen. Fiese Riffs, ein nicht allzu aufgeladenes Drumset und kehlige Growls bestimmen die Akustik, die einen sehr einheitlichen Eindruck hinterlassen. Dazu gesellen sich manchmal Shouts, wie ich sie in dieser Art und Weise sonst nur von den Kanadiern Ex Deo kenne, sowie auch gesprochene Texte.

Sicher, bei so einer Spielzeit wird das eine oder andere Riff vielleicht etwas zu oft wiederholt ("Journey to Yuggoth") und hätte gewiss etwas mehr Abwechslung vertragen können. Doch für eine (die Anzahl der Veröffentlichungen betreffend) junge Band ist das okay und da kann man auch mal ein Auge zudrücken. Immerhin trägt auch dieses Stilmittel zur Untermalung der Stimmung bei, die sich aus den negativen Gefühlen des Menschen zusammensetzt.

Das Album hat so seine Stärken und Schwächen und es ist auch nicht perfekt, aber die Produktion ist dafür ausgezeichnet und bringt den Sound überzeugend rüber. Vor allem das nicht zu dominante Schlagzeug und der spürbare Bass geben "The Archive of Nightmares" ein authentisches Feeling. Und mit dem Titletrack und Rausschmeißer haben sich die Jungs das Sahnehäubchen für den Schluss aufgehoben, ein wirklich klasse Song.

Fazit:
Das Debüt der Bremer ist in meinen Augen geglückt. Die Stimmung ist wirklich zum Schneiden dick und sehr verzeifelnd, das kann man auf der Habenseite verbuchen. Auf der Sollseite hingegen stehen abwechslungsreichere Riffs und ausgefeiltere Arrangements für die nächste Platte. Das Potenzial ist da, es muss nur abgeschöpft werden.

Punkte: 7,5/10

Anspieltipp: A thousand conquered Thrones, The Archive of Nightmares

Tracklist:

01. A thousand conquered Thrones
02. I, Ascendant
03. Triumph
04. Journey To Yuggoth
05. The Ophidian Fire
06. The Archive Of Nightmares

Lineup:

Desmotes - Vocals, Guitars
Lógos - Vocals, Guitars
Thousand Eyes - Bass, Vocals
Vessel - Drums

https://www.facebook.com/Lightthetorches

Autor: Godshand

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Re: REVIEWS 2021 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Loch Vostok (S)
Genre: Progressive Metal
Label: Vicisolum Productions
Album Titel: Opus Ferox - The Great Escape
Spielzeit: 54:50
VÖ: 25.06.2021

Nach sechs Jahren meldet sich die Progressive Metal Band Loch Vostok aus Schweden zurück. "Opus Ferox – The Great Escape" ist nicht nur das achte Album, sondern auch das erste mit einem neuen Mann am Mikro. Seit dem Gründungsjahr 2000 stand hinter dem Mikro der Gitarrist und Sänger Teddy Möller der aber nun seinen Focus mehr auf seine Gitarre und die Growls legen möchte. Der neue Mann am Gesang ist Jonas Radehorn und auch am Bass gab es einen Neuzugang, die tiefen Töne kommen nun von Patrik Janson.

Schon der erste Song "The Freedom Paradox" lässt keine Wünsche offen und zeigt die Vielseitigkeit der Schweden. Nach einem Keyboardintro folgt das Soundgewitter vom Rest der Band. Aus den Boxen erklingt ein Brett, das einen förmlich mitreißt - tolles Gitarrenriff mit treibendem Schlagzeug und pumpenden Bass. Das Sahnehäubchen kommt dann in Form der Strophe. Jonas setzt seine Stimme richtig schön über das Riff und verleiht diesem den nötigen Punch. Growls dürfen natürlich nicht fehlen und geben dem Song noch ein wenig mehr Härte, was der Komposition sehr gut tut.

Was für eine Range in der Stimme des neuen Frontmanns steckt, hört man im zweiten Song "Enter The Resistance". Ein Sänger, der auch in den oberen Tonlagen seine Stimmbänder unter Kontrolle hat, findet man nicht überall. Bei diesem Stück darf er seine ruhige, sanfte und die Kopfstimme zur Geltung bringen.

Die anderen Musiker sind aber auch nicht zu verachten. Man hört jedes Instrument schön heraus und jeder darf an den passenden Stellen etwas herausragen. Sei es nun eine gefühlvolle Gitarrenpassage oder ein Blastgewitter des Drummers, komplexe Töne aus dem Keyboard oder eine Slapeinlage des Tieftöners - alles sitzt am richtigen Platz.

Das Album hat insgesamt elf Kompositionen und je öfter man sie sich anhört, umso mehr entdeckt man. Die Bestnote können sie aber dann doch nicht abkassieren, denn dafür fehlt dem Output dieser eine Song, der einen voll und ganz überzeugt.

Fazit:
Loch Vostok haben mit "Opus Ferox – The Great Escape" einen Output erschaffen, der jedes Prog Herz höher schlagen lässt. Dieses Album gehört in jede Sammlung der Genre Fans. Das einzige, was fehlt, ist der EINE Song mit dem gewissen Etwas, aber ansonsten ist es eine fast perfekt gelungene Veröffentlichung.

Punkte: 9/10

Anspieltipp: Alles

Tracklist:

01. The Freedom Paradox
02. Enter The Resistance
03. The Glorious Clusterfuck
04. Disillusion
05. Galacticide
06. When The Wolves Have Eaten Everything
07. Generation Fail
08. Seize The Night
09. The Great Escape
10. Save You
11. Black Neon Manifesto (CD only)

Lineup

Jonas Radehorn - Vocals
Teddy Möller - Guitars, Vocals
Niklas Kupper - Guitars
Patrik Janson - Bass
Lawrence Dinamarca - Drums

https://www.facebook.com/lochvostok
http://www.lochvostok.com

Autor: Basser1971

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Band: Harpyie (D)
Genre: Folk Metal / Medieval Rock
Label: Metalville
Album Titel: Minnewar
Spielzeit: 45:00
VÖ: 25.06.2021

Etwa 2 Jahre nach ihrer letzten Scheibe, ''Aurora'', veröffentlichen Harpyie nun ihr sechstes Studioalbum. Bei ''Minnewar'' handelt es sich, im Gegensatz zu den bisherigen Werken, allerdings um ein reines Cover Album. Auf der Scheibe findet sich eine sorgfältige Auswahl der besten und bekanntesten Lieder der Mittelalterszene.

Mit ''Wenn ich tot bin'' eröffnet das Quintett die Scheibe und legt zugleich auch fest, wo die Reise hingeht. Die Interpretation des Songs, welcher ursprünglich aus der Feder von Luna Luna stammt, wurde deutlich riffiger, sodass die Gitarren regelrecht durch den Track sägen. Das lässt sich auf das gesamte Album ausweiten. Die Drehleier schnarrt knackig gespielt daher und verleiht den Songs die gewohnten Melodien.

Auch ruhigeren Liedern wie ''Tanz mit mir'' steht die neue, härtere Spielweise. Hier trifft man beispielsweise auf die rauchige Stimme von Mr. Hurley, welche den Song noch Rockiger durch die Boxen blasen lässt. Neben den Pulveraffen findet man auch noch ein Feature mit Saltatio Mortis auf der Platte.

Die Tracks kommen Bass-lastig daher und auch das Schlagwerk vermisst man nicht. ''Thekenmädchen'' von Versengold hat man beispielsweise mit viel Doublebass verfeinert. Das erweckt in dem einen oder anderen Song noch so manche Urgewalt. Ungewöhnlich präsent für dieses Genre, aber mit gutem Augenmaß sind diese Instrumente in allen 11 Liedern fester Bestandteil des satten Klangs. Elektrobeats verfeinern die Songs gelegentlich und wecken eine frische, moderne Atmosphäre.

Fazit:
Auf "Minnewar" findet man eine schöne Auswahl von echten Klassikern des Genres. Hinter jedem Cover steckt eine neue Idee. Mit einer gesunden Portion Härte und modernen Elementen haben es die Ostwestfalen geschafft eine gelungene Coverplatte zu produzieren, ohne dabei die Grundessenz der Songs zu verlieren. All das führt zu sehr viel Spannung beim Hören, welche nicht abzuflachen scheint. Das Album bringt eine riesen Hörfreude mit, sodass man immer wieder Lust hat, es sich anzuhören. Auch Liebhaber härterer Musik werden hier angesprochen. Unter'm Strich ein klasse Album.

Punkte: 9,5/10

Anspieltipp: Wenn ich tot bin, Krabat, Willst Du

Tracklist:

01. Wenn Ich Tot Bin (Luna Luna Cover)
02. Tanz Mit Mir feat. Mr. Hurley & die Pulveraffen (Faun Cover)
03. Spielmannsschwur feat. Saltatio Mortis (Saltatio Mortis Cover)
04. Krabat (ASP Cover)
05. Es Gibt Nur Wasser (Santiano Cover)
06. Rapunzel (Letzte Instanz Cover)
07. Thekenmädchen (Versengold Cover)
08. Blau Wie Das Meer (Mr. Hurley & die Pulveraffen Cover)
09. Vollmond (In Extremo Cover)
10. Kleid Aus Rosen (Subway to Sally Cover)
11. Willst Du (Schandmaul Cover)

Lineup:

Aello - Vocals
Podargo - Guitars
Jean - Bass
Brian - Lyre
Kayran - Drums

https://www.facebook.com/harpyien
https://www.harpyien.de

Autor: Yannick

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