REVIEWS 2020 VON DER METAL ONLY REDAKTION

Hier könnt ihr euch über bekannte Bands, ihre neuen Alben, ihre Fehltritte ... auslassen

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Re: REVIEWS 2020 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Defeated Sanity (D)
Genre: Progressive Brutal Death Metal
Label: Willowtip Records
Album Titel: The Sanguinary Impetus
Spielzeit: 33:33
VÖ: 24.07.2020

Die Berliner Jungs Defeated Sanity sagten mir bisher nichts, was schade ist, denn die bereits seit 1993 agierenden Herren haben 2020 ihr sechstes Studioalbum am Start und wollen damit die Szene richtig aufmischen.

Da ich ja selber zwar nicht ultratief in der Brutal-Szene drinstecke, aber diese Art des Metals trotzdem wirklich geil und anspruchsvoll finde, musste ich diese Review einfach an mich reißen.

Tiefe, gutturale Vocals begrüßen einen sofort nach einer süßen Einleitungsstafette und gehen zusammen mit allen anderen Instrumenten sofort und zackig ab. Dabei ist "Phytodigestion" ein durchaus potenter Opener und mit 2:44 Minuten auch nicht zu kurz oder zu lang. Generell gibt es im Brutal Death und seinen Nachbargenres "zu lang" eh nicht.

Die oben bereits erwähnten Gutturals sind, wie man es richtig vermutet, unverständlich, was aber eben auch den Charme dieser Musik ausmacht. Ein bedeutsameres Augenmerk möchte ich an dieser Stelle aber auf die sehr ausgefeilten und abstrakt agierenden Gitarren legen. Diese halten sich mit ihrer progressiven, melodischen Seite zwar oft hinter den Vocals und den Drums, können aber trotzdem punkten, da sie viel Variation und kontrolliertes Chaos in die Songs bringen. "Conceived through Savagery" ist in diesem Sinne ebenfalls ein sehr schönes Stück Musik. Viel Geknüppel, wirre und flirrende Gitarren, und noch mehr Geknüppel. Es erstaunt mich immer wieder, was man alles so in unter 4 Minuten in einen Song einbringen kann. Wer da stillhalten kann, ist wohl schon tot. Geiles Teil!

Einen letzten Absatz möchte ich noch den beiden letzten Songs widmen, die vor allem mit ihrer Spielzeit überzeugen können, aber auch mit einer langen, instrumentalen Einleitung und schön rhythmischen Zwischenteilen, verfrickeltem Chaos und einem schönen, nach 80er Old-School-Thrash Metal klingenden Solo ("Drivelling Putrefaction"). Wo dieser Titel doch mit gemäßigtem Tempo dargeboten wird, geht der Rausschmeißer "Dislimbing The Ostracized" tumb zur Sache und zeigt dem geneigten Hörer noch mal, was die Berliner so auf dem Kerbholz haben. Hier offenbart sich die ganze Klasse des Dreiergestirns mit flotten Knüppeleien, stumpfen Einlagen unter den Vocals und die ganze Bandbreite des virtuosen Gitarrenspiels.

Technisch gesehen ist das Album ganz okay abgemischt. Die Produktion ist leicht verwaschen, quasi wie eine dreckige Fensterscheibe, und passt demnach recht gut zur musikalischen Kost. Doch eine etwas klarere Abmischung hätte bestimmt den Gitarren gut getan, die für mich der heimliche Star des Albums sind. Sie hätten es verdient gehabt, ein bisschen weiter vorne zur Geltung zu kommen.

Fazit:
Da haben Defeated Sanity ein hammermäßiges Geschütz abgefeuert. Die etwas über eine halbe Stunde Spielzeit geht rum wie nix, ist in diesem Fall aber überhaupt nicht negativ belastet. Mit einer etwas saubereren Produktion hätte man noch 0,5 bis 1 Punkte mehr holen können, aber wer Outputs aus dem brutalen Sektor sowieso verschlingt, wird sich nicht weiter daran stören.

Punkte: 8,5/10

Anspieltipp: Entity Dissolving Entity, Conceived Through Savagery, Dislimbing The Ostracized

Tracklist:

01. Phytodigestion
02. Imposed Corporeal Inhabitation
03. Conceived Through Savagery
04. Entity Dissolving Entity
05. Insecta Incendium
06. Arboreously Transfixed
07. Propelled Into Sacrilege
08. Drivelling Putrefaction
09. Dislimbing The Ostracized

LineUp:

Josh Welshman - Vocals
Lille Gruber - Guitars, Drums
Jacob Schmidt - Bass

https://www.facebook.com/DefeatedSanity

Autor: Godshand
Übersetzer: Felix

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Band: Blazing Rust (RUS)
Genre: Heavy Metal
Label: Pure Underground Records
Album Titel: Line Of Danger
Spielzeit: 38:22
VÖ: 24.07.2020

Traditioneller Heavy Metal aus Russland? In den Zeiten der aktuellen New Wave of traditional Heavy Metal-Bewegung lasse ich mich gern von allem Neuen überraschen. Hier liegt nun das zweite Studiowerk der Band vor, die sich also in die Riege der aktuellen Helden jungen traditionellen Metals einreihen möchte. Die Frage ist, wie gut sie sich da schlagen werden.

Der Opener "Let It Slide" legt schonmal knackig rockig los. Klare Heavy Metal Wurzeln, deutlicher Einfluss der ursprünglichen NWOBHM-Szene und ein Old-School Soundgewand ohne zu angestaubt zu klingen. Dazu die melodische und dennoch kernige Stimme von Shouter Igor Arbuzov, der mich ein wenig an Ravens John Gallagher erinnert, dabei aber auch eine klare eigene Note einbringt und bisweilen auch leicht nach Mat Sinner mit 'ner Prise Andi Deris klingt. Oben drauf gibt es noch wirklich gelungene Soli und schöne Gang Shout Choräle – passt! Dennoch werden vielleicht einige, angesichts der klassischen Ausrichtung, müde abwinken, doch mir altem Sack taugt sowas ziemlich gut.

Diese Qualität zieht sich dann wie ein roter Faden durch das gesamte Album. Vom geilen, im Mid-Tempo daherstampfenden Titeltrack über das schnell rockende "Race with Reality" bis zum leicht Classic Rock gewürzten "Murder", das gar ein wenig an legendäre Rainbow Zeiten erinnert, gibt es durch die Bank knackig rockigen Heavy Metal, der dank seiner markigen Details wie den schönen Riffs und den erwähnten Vocals schon ein wenig aus der Masse der NWOTHM-Bands hervorzustechen vermag.

Sicher ist hier nicht jeder Song ein Hit oder gar Killer, aber das gebotene Material sollte Fans der zum Vergleich herangezogenen Bands durchaus zufrieden stimmen. Langeweile kam bei mir nie wirklich auf, auch wenn man keine Offenbarungen der metallischen Musik vorfindet. Hier bleibt man halt den musikalischen Wurzeln treu, und die sind eben alt und edel.

Fazit:
Das zweite Werk von Blazing Rust macht durchaus Spaß, hätte zugegebenermaßen hier und da in den Refrains ein wenig mehr Wucht haben dürfen, kann den Freund klassischer Heavy Metal Klänge aber absolut versönlich stimmen. Russisches Eisen, hart und heiß geschmiedet! Da darf man gespannt sein, wie sich die Truppe aus St. Petersburg wohl noch weiter entwickeln wird. Ich bleibe am Ball, und das gern.

Punkte: 8/10

Anspieltipp: Let It Slide, Race with Reality, Murder

Tracklist:

01. Let It Slide
02. Line Of Danger
03. Amidst The Furious Waves
04. Race With Reality
05. The Son Of Lucifer
06. Murder
07. Only To Burn
08. Crawling Blind

LineUp:

Igor Arbuzov - Vocals
Roman Dovzhenko - Guitars
Serg Ivanov - Guitars
Dmitry Pronin - Bass
Dmitry Dovzhenko - Drums

https://www.facebook.com/blazingrust

Autor: Slaine

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Band: Sepulchral Curse (FIN)
Genre: Death Metal
Label: Transcending Obscurity Records
Album Titel: Only Ashes Remain
Spielzeit: 44:59
VÖ: 31.07.2020

Nachdem 2014 und 2016 zwei Singles erschienen sind, entschlossen sich die fünf Finnen von Sepulchral Curse nun dazu, die volle Länge zu gehen und ihr Debütalbum "Only Ashes Remain" herauszubringen.

Das Artwork eines Albums ist meistens der erste Kontakt zu dem Album und ihm sollte daher auch besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden. Hier sehen wir eine, in Erdtönen gehaltene, vor langer Zeit zerstörte Stadt mit einem überdimensionierten Skelett in der Mitte des Covers. Diese liegen unter einem leuchtend schwarz-blauen Himmelszelt und scheinen langsam zu verfallen, sodass am Ende nur noch Asche übrig sein wird. So wie es uns auch der Albumtitel bereits verrät.

Beim Hören streift der Hörer aber nicht nur musikalisch durch diese stille Einsamkeit einer zerstörten Welt, die das Artwork beschreibt, sondern hat auch das Gefühl, eine Zeitreise in genau jene Schlachten zu unternehmen, die dieses dystopische Bild hervorgerufen haben.

Der erste Song schmeißt mich innerhalb von Sekunden mitten ins Geschehen. Ein peitschendes Schlagzeug, groovige, abwechslungsreiche Riffs und die Growls, die wie eine donnernde Schuttlawine alle mitreißt, die eben noch friedlich auf der Couch saßen. Zwischenzeitliche Mid-Tempo-Phasen lassen genug Zeit, um sich von dieser anfänglichen Naturgewalt wieder zu erholen und um ein wenig Orientierung zu gewinnen. Doomlastiger Mittelpart, überraschend keifende Screams und mehrere Tempowechsel machen Lust direkt weiterzuhören, ein sehr gelungener erster Song eines ersten Albums.

Leider kommen die weiteren Songs kaum an dieses Niveau heran. Das Tempo verlagert sich zusehends in einen sehr schleppenden und langwierigen Trott, der ab und an zwar noch durch plötzliches Schlagzeug-Geballer und quälende Schreie durchbrochen wird, aber diese sind leider immer nur ein kleiner Lichtblick in der gefühlt aufkommenden Gleichförmigkeit der Songs. Dass es nur einen Song gibt, der kürzer als fünf Minuten ist, spielt diesem Gefühl sogar noch in die Karten.

Der eine Song unter 5 Minuten, "Church Of Loss", ist dafür wieder einer der schnelleren auf diesem Album, kann mir als Hörer aber trotz des abwechslungsreichen Schlagzeuges nicht mehr viel Neues bieten.

Der letzte Song lohnt sich aber dennoch wieder, denn hier geben die Jungs nochmal alles und liefern einen komplexen, gut durchdachten und fesselnden 11-Minuten-Knaller. Hier schafft es Sepulchral Curse durch gekonnte Überleitungen und den Wechsel von verschiedenen Genreeinflüssen, wie Doom und Black Metal, wieder ein solides Gesamtbild zu erzeugen.

Die Produktion ist nicht schlecht, lässt aber noch Spielraum nach oben. So sind beispielsweise die Tomtoms in dem Song "Eyes Inside" kaum zu hören, was jetzt nicht unbedingt dramatisch ist, aber eben nicht solide umgesetzt.

Fazit:
Sepulchral Curse können zwar mit ihrem Debütalbum durch einige komplexe Passagen und spannenden Gitarrenriffs auf sich aufmerksam machen, aber leider noch nicht überzeugen. Hardcore Fans des finnischen Death Metals mögen hier auf ihre Kosten kommen, wobei auch hier zusagen ist, dass die Songs von ihrer Komplexität nicht an Demilich heranreichen und leider auch nicht so drückend und wild daher kommen wie bei Demigod, um nur zwei der Bands zu nennen, aus deren Schatten sich Sepulchral Curse versuchen muss herauszuspielen.

Punkte: 5/10

Anspieltipp: From Within The Bowels Of The Earth

Tracklist:

01. From Within The Bowels Of The Earth
02. Swarming Blackness
03. Into The Depths Unknown
04. Eyes Inside
05. Church Of Loss
06. Dead Stars Drawing Spirals
07. Maan Tuhkien Uneen

Lineup:

Kari Kankaanpää - Vocals
Jaakko Riihimäki - Guitars
Aleksi Luukka - Guitars
Niilas Nissilä - Bass
Tommi Ilmanen - Vocals, Drums

https://www.facebook.com/SepulchralCurseDM

Autor: Jonny

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Band: Goldray (GB)
Genre: Psychedelic Rock
Label: Akashic Records
Album: Feel The Change
Spielzeit: 39:40
VÖ: 31.07.2020

Das Duo Goldray aus dem schönen London beglückt uns nach ihrem erfolgreichen Debütalbum "Rising" aus dem Jahre 2017 nun mit einem neuen Album. "Feel The Change" nennt sich der zweite Streich und wird Ende Juli über Akashic Records veröffentlicht.

Den Einstieg macht "Oz" und schon von der ersten Sekunde an sticht eines besonders heraus: der kraftvolle Gesang von Leah Rasmussen,
der mich stellenweise an die großartige Stevie Nicks (Fleetwood Mac) erinnert. Ihre klare, teilweise rauchige Stimme passt perfekt zum Sound der 70er Jahre, der hier sehr gut hörbar zelebriert wird. Grooviger Gitarrensound und abwechslungsreiche Rhythmen gestalten den Silberling spannend, während verspielte Melodieläufe ein samtig-warmes, lässiges Feeling erzeugen.

Etwas balladesk wird es, wenn man die ersten Töne von "Feel The Change" hört, bevor der Song zur Mitte hin richtig an Fahrt gewinnt und als Sahnehäubchen ein grandioses Solo erklingen darf. Auch hört man hier besonders schön die Vocals von Leah heraus, die sich perfekt mit dem Gitarrenspiel vereinen. Mein persönlicher Favorit!

Die einzelnen Tracks siedeln überwiegend im Mid-Tempo-Bereich an, strotzen aber gleichwohl vor Kraft und psychedelischer Energie. Das Drumming und die Bassläufe wurden ebenfalls sehr fein abgestimmt und fügen sich perfekt in die Songstruktur ein. Dennoch liegt der Schwerpunkt ganz klar bei der dynamischen Saitenarbeit von Kenwyn House in Verbindung mit dem Gesang. In "The Beat Inside" ist der Name Programm. Es gibt wunderbar stampfende Beats auf die Lauscher, die so richtig schön in sämtliche Gliedmaßen fahren und den Körper zu rhythmischen Tanzeinlagen animieren.

Den Abschluss macht "Phoenix Rising", welches sehr relaxt aus den Boxern wabert. Leider ist dann nach knapp 39 Minuten auch schon Schluss. Hier wäre noch etwas Luft nach oben gewesen, um noch 1-2 Songs drauf zu packen.

Fazit:
Goldray liefern die perfekte musikalische Untermalung für laue Sommernächte und bereiten entspannten, kurzweiligen Hörgenuss. Es wird lässiger Hard Rock im Gewand der 70er Jahre geboten, der mit seiner beachtlichen Gitarren-arbeit und den eingängigen, sympathischen Vocals punkten kann. Also einfach zurücklehnen und genießen.

Punkte: 8,5/10

Anspieltipp: Feel The Change, The Forest, The Beat Inside

Tracklist:

01. Oz
02. Feel The Change
03. The Forest
04. The Forest (Part 2)
05. How Do You Know
06. The Beast Inside
07. Come On
08. Phoenix Rising

Lineup:

Leah Rasmussen - Vocals
Kenwyn House - Guitars

https://www.facebook.com/Goldrayband
http://www.Goldrayband.com

Autor: Eva

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Re: REVIEWS 2020 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Deathstorm (A)
Genre: Death / Thrash Metal
Label: Dying Victims Productions
Album Titel: For Dread Shall Reign
Spielzeit: 38:13
VÖ: 31.07.2020

Eine weitere Thrash-Granate der alten Schule bescheren uns Ende Juli die Grazer Jungs von Deathstorm. "For Dread Shall Reign" nennt sich das vierte Studioalbum um die österreichische Band und wird über Dying Victims Productions erscheinen.

Ohne Firlefanz startet der neue Silberling auch gleich voll durch. Das Schlagzeug knallt wuchtig wie Geschützfeuer, häufig stakkatoartig, durch die Boxen. Die extrem verzerrten Riffs der Klampfe schneiden herrlich ins Trommelfell und sind sehr authentisch analog gehalten, sodass nicht selten noch das kurze "quietschen" der Saiten beim rutschen und umgreifen zu hören ist. Marcos bissiger und leicht angerauter Gesang wirkt im positiven Sinne schön räudig und untermauert den ruppigen Sound der Truppe bestens.

Technisch wird so viel an Tempi und Melodien variiert, wie notwendig ist, um nie ganz den Old-School-Charme zu verlieren. aber gleichzeitig eingängig und bodenständig zu wirken. Häufig blitzt hier und da ein wenig das Feeling alter Sadus Scheiben, bzw. deren Machart auf. Bemerkenswert ist auch, dass die Grazer selbst in den langsamen, groovigen und getrageneren Passagen eine knackige Energie und Spielfreude versprühen können. In diesen stampfigen Zwischenstücken kommt auch der todesbleierne Anstrich im Riffing besonders zur Geltung. Dafür ist hier u.a. der Anfang bei "Bloodlusted" ein prima Beispiel.

Fazit:
Wenn alte Helden wie Kreator, Sodom und Co. heute noch hungrig und heiß wären auf ihre Mucke, dann könnten sie wahrscheinlich auch noch so herrlich arschtretend sein wie die Österreicher Deathstorm. Ein ruppig-räudiges, ungezähmtes Biest an Old-School Thrash Metal mit Todesbleianteilen wurde hier eingetrümmert. Banging 'til Death!

Punkte: 8,5/10

Anspieltipp: Ripping And Tearing, The Mourning - Funeral Depths, Toxic Devotion

Tracklist:

01. Unforgotten Wounds
02. Blades Of Delusion
03. Bloodlusted
04. Ripping And Tearing
05. Sulphuric Scents
06. The Mourning - Funereal Depths
07. Toxic Devotion
08. Stygian Black
09. Human Individual Metamorphosis

Lineup:

Marco Stebich - Vocals, Bass
Ferdinand Reinbacher - Guitars
Manuel Röxeis - Drums

https://www.facebook.com/deathstormthrash

Autor: Blacky

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Band: Starblind (S)
Genre: Heavy Metal
Label: Pure Steel Records
Album Titel: Black Bubbling Ooze
Spielzeit: 35:12
VÖ: 31.07.2020

Die vor 7 Jahren in Stockholm gegründete Truppe Starblind ist mir schon eine Weile ein Begriff. Das Vorgängeralbum "Never Seen Again" bewies mir; es gibt da eine Band, die genau so klingt, wie ich es mir von den Vorbildern Iron Maiden seit vielen Jahren mal wieder wünsche. Und damit sind wir dann auch schon beim Kern der Sache: Starblind sind für mich die neuen Maiden, und dies sprühen sie mit absoluter Spielfreude aus jeder Note!

Seit 2016 steht ein neuer Mann am Mikro, der dem Ganzen dann auch eine nochmals passendere Note verleiht, als auf den ersten beiden Werken der Band. Das ist dann auch die Überleitung zum einzigen Problem, das ich mit diesem "neuen Album" habe: Nicht nur, dass mir das Werk mit seinen etwa 35 Minuten arg kurz erscheint, es besteht auch zu zwei Dritteln aus alten Songs in Neueinspielung.

Die gewählten Titel wie der Quasi-Titeltrack "At The Mountains of Madness" oder das wunderbar eingängige "The Man in the Crowd" sind zwar gut gewählt und knackig neu interpretiert, befanden sich aber eben schon auf den erhältlichen Vorgängeralben. Fans der Band kennen diese also bereits und ich kann einfach nur sagen, dass der neue Frontmann eine exzellente Wahl war, denn er trifft die Töne perfekt und pendelt auf dem schmalen Grat zwischen Dickinson und Kai Hansen. Ältere Titel wurden aber von zahllosen Kollegen bereits aureichend im Netz rezensiert.

Daher hier nun meine Meinung zu den drei neuen Titeln: Der Opener "One of Us" ist direkt knackig rockig, versprüht sogar eine gewisse Hard Rock Atmosphäre und geht für mich als Starblinds eigenes "Bring Your Daughter To the Slaughter" durch. Der galoppierende Ohrwurm "Here I Am" könnte eingängiger kaum sein, lädt zum Mitsingen ein und brüllt lauter denn je MAIDEN! Abschließend gibt’s den Rausschmeißer "The Young Man", der erneut zu überzeugen weiß, vor allem auf instrumentaler Ebene. Hier konnte mich vor allem das sehr geile Solo am meisten begeistern.

Fazit:
Die Schweden von Starblind sind definitiv ne echte Bank, keine Frage. Als Fan hätte ich mir aber eher ein vollwertiges neues Album gewünscht, statt alte Suppe aufgewärmt vorgesetzt zu bekommen. Allerdings hat man das Ganze wenigstens ordentlich gewürzt und so ganz appetitlich gemacht. Das macht diese Scheibe für Neueinsteiger natürlich ideal und die neuen Songs beweisen; es ist bisher nichts an Kreativität und Spielfreude eingebüsst worden. Nun mag es Manchen geben, der sagt, eine Kopie eines Vorbildes sei unnötig. Nun, das ist Geschmackssache. Ich persönlich mag Musik, die so klingt wie jene, die bereits bei anderen Bands eine Begeisterung auf mich ausübte. Für mich sind Starblind absolut unterhaltsam und für Maiden Anhänger definitiv ein Ohr wert. Meine Wertung wäre aber wesentlich höher ausgefallen, wenn es mehr neues Material gegeben hätte.

Punkte: 7/10

Anspieltipp: One of Us, Here I Am, The Young Man

Tracklist:

01. One Of Us
02. At The Mountains Of Madness
03. Here I Am
04. Crystal Tears
05. The Man Of The Crowd
06. Room 101
07. The Reckoning
08. The Young Man

LineUp:

Marcus Sannefjord Olkerud - Vocals
Björn Rosenblad - Guitars
Johan Jonasson - Guitars, Keyboards
Daniel Tillberg - Bass
Zakarias Wikner - Drums

https://www.facebook.com/StarBlindtheBand
http://www.starblind.se

Autor: Slaine

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Band: Damnation Angels (GB)
Genre: Symphonic Power Metal
Label: Self-Release
Album Titel: Fiber Of Our Being
Spielzeit: 55:53
VÖ: 31.07.2020

Die Truppe Damnation Angels habe ich schon seit ein paar Jahren auf meinem Zettel. Diese haben bisher immer herausragende Alben in Eigenregie veröffentlicht. Zumindest behalten sie so die volle Kontrolle.

Aber nicht nur bewährte Mechanismen neben der Musik, sondern auch Neues in selbiger gibt es bei "Fiber of our Being" zu bestaunen. So hat man sich 2015 nach der Scheibe "The Valiant Fire" Iggy Rod und Nic Southwood ins Boot geholt, mit denen man zwar live die bisherigen Stücke feiern konnte, aber noch kein neues Material in dieser Besetzung vorgelegt hat.

Dieses Album hat alle Zutaten, die man braucht, um ein absolut hochkarätiges und (ja!) massentaugliches Album aus der Hüfte zu knallen. Als erstes einen klasse Sänger, der schmachtende, gefühlvolle Balladen ("Our last Light") genauso beherrscht wie radiotaugliche Rocker, die klingen, als hätten sie ihr Erfolgsschema entdeckt wie einst Powerwolf. Von Oooh-Chören über ohrenschmelzende Refrains bis hin zu fingerleckenden Soli ist wirklich alles dabei, was man sich als Fan nur wünschen kann. Nicht übertrieben hart, aber trotzdem mit einer gehörigen Portion Druck, dass es nur so aus den Boxen wummst. Besonders der Titeltrack der Platte kann in dieser Hinsicht absolut überzeugen. Geiz ist geil? Nicht hier, denn hier wird alles aufegefahren, was man im Power Metal so auftreiben und verwenden kann. In diesem Zusammenhang brillieren vor allen die Keys und die Streicher.

Aber haben die Briten denn gar keine Schwächen? Da muss ich ehrlich gestehen: nein. Es ist Wahnsinn, wie spiegelglatt poliert und überaus modern der Sound ist. Die Nummern strotzen nur so vor Kraft, erinnern teilweise an die ganz großen Kollegen und heimlichen Vorbilder ("Rewrite the Future" - eine Nightwish-würdige Keyboardhymne) und klingen trotzdem frisch wie eine Briese Seeluft. Stellt man sich vor, man würde alle Großen des Melodic Power Metals in einen Topf werfen und dann kräftig rühren, der Guss daraus wären wohl Damnation Angels. Tempo, Variation, der eben angesprochene Hymnencharakter, der lupenreine Mix, da kann man nicht noch mehr wollen. Perfekt braucht keine Extras.

Fazit:
Damnation Angels landen mit ihrem dritten Silberling eine Punktlandung wie im Skispringen. Jeder Titel sitzt, passt, wackelt und hat Luft. Nur nicht nach oben, denn ganz oben sind die Briten bereits bei mir.

Punkte: 10/10

Anspieltipp: Fiber Of Our Being, Rewrite The Future

Tracklist:

01. More Than Human
02. Railrunner
03. Fiber Of Our Being
04. Our Last Light
05. Rewrite The Future
06. Fractured Amygdala
07. Greed And Extinction
08. Remnants Of A Dying Star
09. A Sum Of Our Parts

Lineup:

Ignacio Rodríguez - Vocals
Will Graney - Guitars, Orchestration, Backing Vocals
Nic Southwood - Bass
John Graney - Drums

https://www.facebook.com/damnationangels
http://www.damnationangels.com

Autor: Godshand

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Band: Brimstone Coven (USA)
Genre: Dark Occult Rock / Doom Metal
Label: Ripple Music
Album Titel: The Woes Of A Mortal Earth
Spielzeit: 35:21
VÖ: 21.08.2020

Brimstone Coven aus West Virgina hauen mit ihrem 2020er Album "The Woes Of A Mortal Earth" bereits ihr viertes Studioalbum raus. Die neue Platte wird gegen Ende August über Ripple Music erscheinen und hat mich mit ihrem Occult Doom Rock nach dem ersten Anchecken in ihren Bann ziehen können.

Es geht auch gleich los mit kernig-erdigem Hard Rock. Bereits der Opener zeigt deutlich, wohin es auch in den restlichen Tracks lang geht. Sänger Corey Roth hat eine klare und etwas höhere Gesangsstimme. Auf selbige wird nicht selten ein leichter Hall gemischt, welcher ein weites und räumlicheres Klangbild erzeugt.

Es gibt schön angezerrte Klampfen, welche sich mal in gechillten und mal in treibenden und schrammelnden Riffs ihren Weg durch den Äther bahnen. Gefühlvolle und verspielte Soli sowie verträumte Melodien und Übergänge werden gekonnt eingestreut. Bei "Secret Of The Earth" leitet ein kleines, aber feines Bass-Instrumental den Titel sogar ein. Abgerundet wird der musikalische Reigen der Instrumentalfraktion durch die Schießbude und den Bass, welche meist im gediegenen "Doom-Tempo" druckvoll und schleppend intonieren.

Die Mehrzahl der Titel sind in einer eher entschleunigenden Geschwindigkeit gehalten und laden zum schwelgendem Genuss ein. Der zackigste Song befindet sich mit "The Darker Half" auf der Langrille. Nach knapp 35 Minuten ist leider schon Ende im Gelände, was aber dem Gefühl der "positiv veträumten Schwere" keinen allzu abrupten Abbruch tut.

Fazit:
"The Woes Of A Mortal Earth" ist ein echt überzeugendes Darkrock Album geworden. Der occult-doomige Anstrich und die überwiegend gediegeneren Songs laden zum verweilen auf einen Kelch Rotwein bei schwarzem Wachskerzenschein ein.

Punkte: 7,5/10

Anspieltipp: The Inferno, The Darker Half, Secrets Of The Earth

Tracklist:

01. The Inferno
02. When The World Is Gone
03. Live With A Ghost
04. The Darker Half
05. Secrets Of The Earth
06. Song Of Whippoorwill

Lineup:

Corey Roth - Vocals, Guitars
Andrew D'Cagna - Bass, Vocals
Dave Trik - Drums

https://www.facebook.com/brimstonecoven

Autor: Blacky

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Band: Töxik Death (N)
Genre: Thrash Metal
Label: High Roller Records
Album Titel: Sepulchral Demons
Spielzeit: 32:56
VÖ: 21.08.2020

Norwegens schwarz-angehauchte Rumpeltruppe von Töxik Death hauen uns Ende August 2020 ihr zweites Studioalbum um die Ohren. Musikalisch entfesseln die Jungs erneut rohe und dämonische Klänge aus der metallischen Gruft. Die Langrille trägt daher den diabolischen Titel "Sepulchral Demons" und erscheint über High Roller Records.

Eröffnet wird die Platte gleich mit dem Titelstück. Dieser wird mit kriegszenarischen Schlachtenklängen eingeleitet und wütet auch kurz darauf los. Eine stakkatoartige Snare- nebst ballernder Bassdrum hauen alles kurz und klein. Dazu schreddert sich die Gitarrenfront die Seele aus dem Leib und gibt ebenfalls Vollgas. Speed Metal- und schwärzere Anteile sind eindeutig in den Kompositionen beigemischt worden. Die Klampfen schrabbeln schön roh und ungezügelt durch die Amps, ohne dabei aber zu verwaschen. Der Gesang ist bellend und leicht angeraut keifend gehalten und wird schön von Henning Haugland "rausgekotzt".

Es gibt Momente auf "Sepulchral Demons", da packen die Herren ihren Dampfhammer kurz mal beiseite, wie beispielsweise bei dem Song "Morbid Divination". Allerdings hält dieser Mid-Tempo-Groove nicht lange an und es wird alsbald wieder durchgeprügelt, als gäbe es keinen Morgen mehr. Das ist absolut gut so und für dieses Genre ja nicht untypisch.

Töxik Death sind ideentechnisch und konzeptionell nicht besser oder schlechter als diverse bekannte Szenevertreter. Die Norweger spielen bodenständigen und absolut authentischen Blackened Thrash/Speed Metal der gelungenen Sorte. Die Attitüde und der Rumpelfaktor wissen zu gefallen.

Fazit:
Ehrlicher und kompromisloser Blackened Thrash Metal wird hier durchgezockt. Auch wenn nach knapp über einer halben Stunde schon wieder alles vorbei ist, so weichen Töxik Death kaum vom Gaspedal und zügeln eher selten ihre musikalische Wut. Die-Hard Liebhaber solcher Klänge können hier ganz ohne Bedenken zugreifen und werden ihre wahre Freude an der Mucke haben... Bang or be banged!

Punkte: 8/10

Anspieltipp: Sepulchral Demons, Morbid Divination, Undead Vengeance

Tracklist:

01. Sepulchral Demons
02. Savage Nights
03. Malicious Assassin
04. Sadistic Sorcery
05. Morbid Divination
06. Incantation Of Annihilation
07. Undead Vengeance

Lineup:

Henning Haugland - Vocals
Anders Waage - Guitars
Tore Vik - Guitars
Espen Haukelid - Bass
Jacob Yttredal - Drums

https://www.facebook.com/ToxikDeath

Autor: Blacky

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Re: REVIEWS 2020 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Repulsive Vision (GB)
Genre: Death Metal
Label: Emanzipation Productions
Album Titel: Necrovictology
Spielzeit: 38:21
VÖ: 21.08.2020

Aus der britischen Emanzipationsschmiede tauchen Repulsive Vision - eine im Jahre 2010 in der Region Cumbria gegründete Todesmetall-Truppe - mit ihrem zweiten Album "Necrovictology" auf und wollen mit der warmen Sommerbrise im letzten Augustdrittel mittels ein paar knüppelnder Soundschläge aufs Ohr hart konkurrieren.

Kurz vorweg: diese Konkurrenzschlacht gewinnen sie. Ich habe das ausprobiert, und ruhiges in-der-Sonne-liegen könnt ihr mit dieser Rotzpower auf'm Ohr mal komplett vergessen. Aber das Sonnenbad ist ohnehin nicht des Metallers Refugium und so lässt es sich auch leicht an alle möglichen anderen Orte entführen, an welchen sich die Energie der "Necrovictology"-Songs bahnbrechen kann. Denn wie verrückt brettern die vier Herren von der Insel, nach einer nur knappen Einführung, mit ihrer ersten Nummer "Other Than Divine" los (unterstützt werden sie dabei von Max Otero von Mercyless). Bereits mitgenommen in den Extreme Metal-Strudel sei einmal gesagt, dass dieser Song längst nicht der beste des Albums ist. Der Start verspricht also nicht zu viel, ab jetzt stehen 38 Minuten pausenlose Raserei auf dem Programm.

Mit den Vocals allerdings bin ich nicht pausenlos im Reinen. Obwohl die Growls von Dan McEwan gefallen, sie die brutale Songatmosphäre nach vorn preschen und sich in einem eigenen apokalyptischen Galopp über die rasenden Songstrukturen legen, treten auch diese leicht verblassenden Growl-Momente auf. Es gibt halt Stellen, an denen sich der Stil im allseitigen Einheitsbrei verliert. Das ist gerade deshalb schade, weil so viele Momente einen powergeladenen und individuellen Stil zeigen. Glücklicherweise überwiegt Letzterer auch. Zudem ist nicht nur Dan McEwans Stimme zu vernehmen, sondern er wird auch ordentlich von Bandgitarrist Matt Davidson unterstützt. Insbesondere diese doppellagigen Growls zeigen im Song natürlich, wo es langgeht und verdichten das jeweilige Flair einer jeden Nummer.

Instrumental darf Begeisterung herrschen: technisch und im gemeinsamen Spiel wirkt das alles sehr harmonisch und durchdacht. An manchen Stellen vielleicht gar eine Idee zu gut. Knüppelhart liefern die Briten beim Malträtieren ihrer Saiten und dem Hämmern der Drum-Maschine eine knüppelharte - ich würde gar behaupten - killernietenbesetzte Hör-Performance mit gekonnten Akzenten. Letztere geben so manchem Song eine interessante Würze, manch pfiffigen Break und die eine oder andere Überraschung. Keine Überraschung hingegen ist - hey, wir sind im Death-Metal-Genre - zum Glück: alle großartigen Songmomente sind metallischer Natur! Kleine Finesse-Spielereien verleihen der Scheibe gekonnten Schwung und kommen auch mal mit einem pointierten Beat, einer herausstechenden Gitarrensequenz oder einem unterläufigen, groovigen Spiel daher und gehen keinesfalls auf Kosten der Brachialität. Was die Briten trotz ihrer unverkennbaren Old-School-Liebe individuell Position beziehen lässt, ist ihre Variabilität im Spiel mit genrefremden Nuancen. So mischen sich hier und da rotzig punkige Momente mit modernerem Metalspiel. Die Idee von Crossover bringt den Touch des Neuen in die ansonsten sehr straighten Knüppelspiele der Herren (man denke zum Beispiel an Benediction). Die im Übrigen meist sehr zeitknapp ausgespielten Musikstücke sind schon recht ordentlich, doch um nochmal auf hohem Niveau zu meckern, könnte man den Prügel-Riffs und Stahlstrukturen der Songs noch ein My mehr eigene Diversität entlocken.

In "Repulsive Vision Manier" empfehlenswert ist auch das aufkommende - ich nenne es mal im positiven Sinne - chaotisch angehauchte Geschredder, welches mit stoischen Läufen gepaart wird - zu finden im Track "To Delve The Depth". Das ist sicher auch ein Song, der den Pit explodieren lässt. Und auf der Growlspeier-Seite zeigen sich in diesem Song auch Parts changierender Vielfalt.

Fazit:
Die Prügel, die Repulsive Vision über eine halben Stunde austeilen, die zieht man sich sowas von freiwillig rein - mit einem grimmig-genussvollen Lächeln sogar! Und dann schmeißen sie einen 1:49 Minuten Song hin - als Abschluss, einfach so. Und plötzlich ist Schluss mit Repulsive Vision, es hat sich ausgespielt. Die dadurch eingetretene und nun noch immer lauter werdende Stille betont das just Vergangene umso mehr. Es ist wie ein Ruf nach dem nächsten Schritt der Band-Diskografie - es gibt noch Platz nach oben, aber den mit dem Richtigen zu füllen, wird ein hartes Brett werden. Da kann man definitiv gespannt sein. Bis es so weit ist, ist man mit "Necrovictology" und seiner kontinuierlich prügelnden Härte, dem Old-School-Sound plus seiner oben auf gesetzten Erweiterungen, um das Punkige und Cross-Moderne aber erstmal bestens bedient.

Punkte: 8,5/10

Anspieltipp: Nepotism-Social Chameleon, To Delve The Depth, Through Gaslit Halls

Tracklist:

01. Other Than Divine
02. Exterior of Normality
03. Necrovictology
04. Blind Loyality
05. Draconian Reprisals
06. Selfless
07. Echoes of Deceit
08. Through Gaslit Halls
09. Regret
10. A Lifetime Of Suffering Deserved
11. Nepotism-Social Chameleon
12. To Delve The Depth…
13. Paraskevidekatriaphobia

Lineup:

Dan McEwan - Vocals
Matt Davidson - Vocals, Guitars
Mark Kirby - Bass
Gary Young - Drums

Guest Musician: LandPhil, Max Otero

https://www.facebook.com/RepulsiveVision

Autor: Swenja

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Re: REVIEWS 2020 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Voracious Scourge (USA)
Genre: Death Metal
Label: Massacre Records
Album Titel: In Death
Spielzeit: 40:13 Minuten
VÖ: 21.08.2020

Ein amerikanisches Debüt erblickt diesen Monat das Licht der Welt. Doch wenn wir uns die Mitglieder und Gastmusiker so anschauen, bemerken wir schnell, dass wir es hier nicht mit Grünschnäbeln zu tun haben, sondern mit einer erfahrenden Truppe, die mit vielen Wassern gewaschen ist.
Mit dabei sind Musiker von Suffocation, Pestilence, Sinister, Suture und Cranial Sledge, um nur mal die festen Mitglieder aufzuzählen.
Die gesamte Liste inklusive der Namen aller Beteiligten findet ihr weiter unten.
So nun aber genug Vorgeplänkel, denn ich hoffe ihr seid jetzt genauso gespannt wie ich, ob die Herren die hohen Erwartungen erfüllen können.

Voracious Scourge lassen es mit ihrem Intro erstmal langsam angehen und präsentieren ein Instrumental, dass durch ein wenig Gitarrenklimpern eine angenehme Spannung aufkommen lässt.
Doch in der Sekunde in dem der letzte Ton verklingt, lassen die Amerikaner ihren todbringenden Instrumenten freien Lauf.
"Heaven's Scorch" kann mich als Opener direkt überzeugen, indem es ein hohes Tempo, eingängige Riffs und düstere Growls präsentiert.

Leider können nur die wenigstens Songs diesen Pegel an Begeisterung bei mir hervorrufen.
Auch nach mehrmaligem Hören habe ich nach den Liedern kaum noch eine Erinnerung an die einzelnen Passagen oder Riffs. Es kommt bei mir keine richtige Leidenschaft an und vieles wirkt wie bereits gehört.
Mir ist sehr wohl bewusst, dass die Mitglieder alle ihre Einflüsse mitbringen, allerdings habe ich mir mehr mutige Ideen und Varianz gewünscht.
Mich beschleicht das Gefühl, dass zu sehr auf die Vergangenheit gesetzt und auf Nummer sicher gespielt wird, was leider besonders die mittleren Songs, rund um den Titeltrack, für mich langweilig und seelenlos macht.

Neben dem Opener ist mir noch besagter Titeltrack "In Death" aufgefallen. Endlich mal ein grandioses Gitarrenspiel und spannende Passagen, die mit Hilfe einiger Tempowechsel und groovigen Riffs geschaffen wurde.

Die Band entlässt uns mit einer gelungenen Interpretation des Death Songs "Born Dead". Die etwas tieferen Gitarren, die röchelnden Growls sowie die moderne Produktion geben dem Song von 1988 die nötige Frische ohne ihn dabei zu verfremden. Das hatte ich allerdings bei der hochkarätigen Besetzung auch vorausgesetzt.

Fazit:
Durch das Lineup werden hohe Erwartungen geschürt, die das Debüt-Album von Voracious Scourge leider nicht erfüllen kann. Nichts desto trotz ist "In Death" ein gutes Death Metal Album mit hohem Tempo und einigen starken Songs, die alle auch nahezu perfekt produziert wurden.
Das reicht jedoch nicht das Album mit mehr als "gut" zu bewerten.
Kaufempfehlung gibt es nur, wenn man bisher noch nicht viel im Death Metal unterwegs war, da hier technisch gute und kräftige Musik geboten wird.
Wer allerdings bereits im Genre zu Hause ist, wird ohne dieses Album nichts verpassen.

Punkte: 7/10

Anspieltipp: Heaven's Scorched, In Death, Born Dead

Tracklist:

01. Retribution Of The Damned
02. Heaven's Scorched
03. Defleshed Messiah
04. Voracious Scourge
05. Mental Enslavement
06. In Death
07. A Life Condemned
08. Harbinger Of Our Own Demise
09. Tank Tread Evisceration
10. Born Dead (Death Cover)

Lineup:

Adrie Kloosterwaard - Vocals
Jason McIntyre - Guitars
Billy Richard - Guitars
Tony Choy - Bass
Mike Smith - Drums

Guest Musicians:

Chad Kelly (Excommunicated) - Backing Vocals "Voracious Scourge"
James Murphy (ex-Death, ex-Testament) - Guitars "Voracious Scourge"
Andy LaRocque (King Diamond) - Guitars "Voracious Scourge"
Tony Tipton (Regurgitation) - Guitars "Mental Enslavement"
Ghislain Van Der Stel (Sinister) - Bass "Tank Tread Evisceration" und "Born Dead"
Simon Škrlec (Vulvathrone) - Drums "Tank Tread Evisceration"

https://www.facebook.com/voraciousscourge

Autor: Jonny

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Re: REVIEWS 2020 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Mad Max (D)
Genre: Heavy Metal / Hard Rock
Label: Steamhammer / SPV
Album Titel: Stormchild Rising
Spielzeit: 50:27
VÖ: 21.08.2020

Manchmal ist es schon ein wenig kurios, wie man als treuer Anhänger der melodischen Rock und Metal Szene eine seit 1981 aktive Band wie Mad Max sein Leben lang geschickt umschifft hat.
In diesem Fall kenne ich nämlich die Bands der einzelnen Recken hier sehr gut, in denen sie JENSEITS ihrer aktuellen Truppe aktiv sind und waren.
So könnte ich sagen:
Bei Mad Max singt der Sänger von Casanova, Wolfpakk und Michael Schenkers Temple of Rock.
Den Sechssaiter bedient er ebenso und bekommt Verstärkung vom Gitarristen der leider recht unbekannten Band Tanner, und am Schlagzeug hört man den Drummer von Phantom 5 und Jaded Heart die Felle verwöhnen.
Jüngstes Mitglied am Bass ist dann der Viersaitenzupfer von Evidence One oder Domain.

Mad Max selbst allerdings war für mich immer eher unterm Radar.
Die Mucke, die die Junge auf ihrem vierzehnten Album spielen, ist im Grunde eine stilistische Schnittmenge aus allen erwähnten Bands.
So gibt es vom schnellen Opener "Hurricaned" über den fetzigen Mid Tempo Rocker "Eyes of Love", den selbst Bonfire nicht hätten besser machen können, bis hin zum sleazy bluesig stampfenden "The Blues ain't no Stranger", bei dem Gitarrensolo Fans dank Stryper Klampfer Oz Fox auf ihre Kosten kommen, gibt es durch die Bank herrlich melodische Riffs, eine knackige Rhythmussektion, herrlich melodischen Gesang und schöne Solos en masse.

Obendrein gibt es ein Cover des Rough Cutt Klassikers "Take Her", auf dem sich niemand geringeres als Originalsänger Paul Shortino die Ehre gibt und der finale Titel ist eine alternative Version des melodischen Stampfers "Ladies and Gentlemen" mit Gastgesang und dem Kinderchor einer Musikschule aus NRW. Hier wagt man sich sogar teilweise an deutsch sprachige Textpassagen, was mir persönlich recht gut gefiel.

Fazit:
Neu oder spektakulär ist hier nichts, dafür ist alles extrem eingängig, teils schön hymnisch und abwechslungsreich.
Wenn man unbedingt kritisieren will, könnte ich höchstens anbringen, dass mir die Refrains besser gefallen hätten wenn sie etwas Chorus lastiger, also mehrstimmiger ausgefallen wären. Vielleicht wäre zudem noch eine schöne Ballade passend gewesen, denn bei der hier zelebrierten Stilistik erwartet man so eine Nummer fast.
Fans der erwähnten Bands aus alten Tagen machen hier kaum was falsch, denn Mad Max bedienen genau diese und somit sicher auch die Anhänger ihrer eigenen Linie. In mir erweckte das neue Album jedenfalls die Neugier, auch mal ältere Werke intensiver zu durchleuchten.

Punkte: 8/10

Anspieltipp: Eyes of Love, Ladies and Gentlemen, The Blues Ain't No Stranger

Tracklist:

01. Hurricaned
02. Talk To The Moon
03. Eyes Of Love
04. Ladies and Gentlemen
05. Mindhunter
06. Rain rain
07. Gemini
08. Kingdom Fall
09. The Blues Ain't No Stranger
10. Take Her
11. Busted
12. Ladies And Gentlemen (Single Edit, Bonus Track feat. Detlev Jöcker and the Rock and Roll Children)

LineUp:

Michael Voss - Vocals, Guitars
Jürgen Breforth - Guitars
Thomas "Hutch" Bauer - Bass, Vocals
Axel Kruse - Drums

Guest Musicians:

Paul Shortino - Vocals
Detlev Jöcker - Vocals
Oz Fox - Guitars

https://www.facebook.com/MADMAXBand

Autor: Slaine

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Re: REVIEWS 2020 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Vicious Rumors (USA)
Genre: US/Power Metal
Label: Steamhammer
Album Titel: Celebration Decay
Spielzeit: 46:47
VÖ: 21.08.2020

Kurze Anekdote sei erlaubt... ich arbeitete damals erst kurz bei einem kleinen, Münchner CD-Distributor, als eines Tages das Telefon klingelte, ich abhob und dann... "Hi, this is Geoff Thorpe.. how's it goin'? Can i speak to Harry please?" Von wegen, erst mal gabs einen kurzen Plausch bevor ich zu Harry zum speaken durchstellte.

Aber das nur am Rande... .

Zu Vicious Rumors, die seit Anfang der 80er (gegründet 1979) in der Metal-Szene aktiv sind, groß was zu erklären, wäre als würde man die berühmten Eulen nach Athen tragen. Aber ok, es gibt ja die Generation, die nur diese unsagbare Band Sab… kennt.

Lauschlappen auf Empfang, Hausaufgaben in Sachen Metal nachholen und folgendes lesen.

"Celebration Decay" ist eine Wohltat für die geschunden Metal-Ohren, die in letzter Zeit von allen Seiten mit Trallala-Metal beschalt werden. "Celebration Decay" ist ein ECHTES Metal-Album, das manchen heutzutage gehypten Bands mal schnell und heftig mit Anlauf in den Arsch tritt.

Hier stimmt alles. Die Klampfen riffen sich in feinster US/Power Metal Manier durch die metallischen Song-Perlen und die Arrangements sind über jeden Zweifel erhaben. Die Riffs brechen sich mal erhaben, mal mit voller Vehemenz in die Gehörgänge. Hier ist Riff-technisch der Lehrplan in Sachen Heavy Metal voll erfüllt. Darüber thront in totaler Präsenz Nick's Stimme und die treibende Produktion trägt ihr übriges bei.
Mit jedem Ton pumpt einem geiler US/Power-Metal die völlig geil durchdachten Songs in die Hirnwindung und lässt einfach nicht los. Getragen von teils hymnischen Melodien, die in nächster Sekunde wieder die ungezügelte Energie frei setzten.

Fazit:
Der Silberling pumpt, atmet und schwitzt aus allen Poren eine metallische Vollbedienung. Muss mal kurz ein Zitat strapazieren... Death To False Metal. Leider haben Bands wie z.B. Metal Church oder eben Vicious Rumors nicht diese Industrie im Kreuz wie diese ganzen Saba-Wolf-Battle-Beyond-Bullshit-Bands mit ihrem Spielzeug-Metal. Deshalb Leute, hört mehr Vicious Rumors! Mehr sag ich nicht dazu...

Punkte: 9/10

Anspieltipp: alles

Tracklist:

01. Celebration Decay
02. Pulse Of The Dead
03. Arrival Of Desolation
04. Any Last Words
05. Asylum Of Blood
06. Darkness Divine
07. Long Way Home
08. Cold Blooded
09. Death Eternal
10. Collision Course Disaster
11. Masquerade Of Good Intentions

Lineup:

Nick Courtney - Vocals
Geoff Thorpe - Guitars
Gunnar Dügrey - Guitars
Robin Utbult - Bass
Larry Howe - Drums

https://www.facebook.com/ViciousRumorsThisIsMetal
https://www.viciousrumors.com

Autor: Steiff

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Band: Núll (IS)
Genre: Black Metal
Label: Van Records
Album Titel: Entity
Spielzeit: 42:20
VÖ: 28.08.2020

Es gibt Black Metal Bands, die saufend und randalierend ihren Proberaum mittels ihres Sounds verwüsten. Dann gibt es die sog. Ambient Black Metal Bands, die so abgepfiffen und weit außerhalb des Kosmos agieren und dann gibt es Black Metal Bands wie Núll aus Island, die eher depri-mäßig die Ohren belästigen. Ich lass mir gerne die Ohren belästigen, wenn es sich lohnt.

Was aber Núll anbelangt, sind meine Ohren eher gelangweilt. Die Band spielt unoriginell immer den gleichen, drögen Song, kommt es mir vor. Gesanglich clean zwischen Leid und herausgebrüllter Unzufriedenheit. Mal eher sehr seltene schnelle Riffs, die nicht so wirklich berühren, wechseln sich mit atmosphärischem Geklimper ab. Das alles klingt so schön traurig und unausgegoren, als würde sich die Band keine Mühe machen, etwas Originelles kreieren zu wollen, sondern auf Moll-lastigen Tonalitäten herumrutschen, um alles ach so traurig wirken zu lassen.

Ok, das Gespielte wirkt traurig und verzweifelt und es gibt bestimmt Menschen, die dahingehend echte Probleme haben... was ich hier keinesfalls runterspielen möchte und darf, aber das hier Dargebotene hilft keiner geschundenen Seele. Vor allem schon gar nicht, weil es ideenlos öde und langweilig vor sich in plätschert... Aber anscheinend muss das so sein, um sich künstlerisch als Band Ausdruck zu verleihen. Es gibt in diesem Bereich sicherlich Bands, die sich mehr Mühe geben, um diesem Gefühl der Leere Ausdruck zu verleihen.

Hinzu kommt dieses unsägliche Verstecken im Netz, um ach so mystisch und unerkannt und elitär zu bleiben, weil keinerlei - oder sehr spärliche - Infos über die Band zu bekommen sind. Núll möchte vermutlich die Musik für sich selber sprechen lassen. Wenn nur die Musik mal eine Aussage hätte...

Fazit:
Traurige und depressive Atmosphäre, die sich im Zusammenspiel mit immer den selben, ausgelutschten pseudo-epischen Black Metal Riffs durch ein Konglomerat aus Trägheit und dröger Songs quält, macht noch kein schlüssiges Album aus. Aber evtl. verstehe ich den künstlerischen Anspruch der Band nicht... muss ich aber auch nicht, um ehrlich zu sein.

Punkte: 2/10

Anspieltipp: keinen

Tracklist:

01. None
02. Reduced Beyond The Point Of Renewal
03. Grasping The Outer Hull Of The Tangible
04. (Em)Pathetic
05. Conjoin The Vacuous
06. An Idiosyncratic Mirage

Lineup:

S.S. - Vocals
D.G. - Guitars
Ö.S. - Guitars
TMS - Drums
H.K.F. - Bass

Autor: Steiff

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Re: REVIEWS 2020 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Svederna (S)
Genre: Black Metal
Label: Carnal Records
Album: Härd
Spielzeit: 48:58
VÖ: 28.08.2020

Die Schweden von Svederna erfreuen uns in diesem Jahr mit einem neuen und somit ihrem dritten Longplayer. "Härd" nennt sich das gute Stück und wird Ende August via Carnal Records veröffentlicht. Bereits das stilvoll gestaltete Album-Cover macht Lust darauf, die Musik dahinter zu entdecken.

Mit dem ersten Titel "Den Arkaiska Roetan" geht es direkt ans Eingemachte. Rohe Black Metal-Elemente duellieren sich mit dem fein dosierten, melodischen Gitarrenspiel und starken Riffsalven. Treibende Rhythmen und ein schön rumpelndes Schlagzeug, das auch immer wieder in schnelleren Abschnitten in Blastbeats verfällt, runden den schwarzmetallischen Sound ab. Eingebaute Tempowechsel sorgen für Abwechslung und bringen mehr Spannung in das Albumgeschehen. In der Landessprache wütend dargebrachte Gesangsparts erzeugen Druck und eine dunkle, teilweise aggressive Stimmung, die sich aber gut mit der dargebrachten Musik ergänzt.

Im weiteren Albumverlauf gibt es mit "Sanndroemmar Om Evigt Lidande" ein wohlklingendes Instrumental auf die Lauscher, das eine verträumte Atmosphäre verströmt und beinahe nahtlos in den nächsten Song übergeht.

Den Abschluss macht das zackige "Androm Till Skraeck Och Varnagel", das nochmal richtig schön aus den Boxen hämmert und mit schreddernden Gitarren auffährt.

Fazit:
Svederna zelebrieren auf ihrem neuesten Werk kraftvollen Black Metal, der mit ausgefeilten Melodiepassagen und bissigen Vocals daherkommt.
Ein solider musikalischer Leckerbissen, der in meinen Augen noch gut 1-2 Ohrwürmer vertragen hätte.

Punkte: 7,5/10

Anspieltipp: Nidr, Tempelhaerd

Tracklist:

01. Den Arkaiska Roetan
02. Folkets Blod
03. Skuld Och Vita Knogar
04. Foertigen
05. Nidr
06. Tempelhaerd
07. Sanndroemmar Om Evigt Lidande
08. Urkvedsljuset
09. Varsel
10. Androm Till Skraeck Och Varnagel

Lineup:

J. Holmberg - Vocals
E. Weinestedt - Guitars
S. Frödeberg - Bass
A. Thunarf - Drums

https://www.facebook.com/svederna.garde
http://www.svederna.se

Autor: Eva

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