REVIEWS 2020 VON DER METAL ONLY REDAKTION

Hier könnt ihr euch über bekannte Bands, ihre neuen Alben, ihre Fehltritte ... auslassen

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REVIEWS 2020 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Re: REVIEWS 2020 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Kawir (GR)
Genre: Pagan / Black Metal
Label: Iron Bonehead
Album: Adrasteia
Spielzeit: 40:55
VÖ: 10.01.2020

Kawir existieren nun bereits seit mehr als einem Vierteljahrhundert und haben dementsprechend schon einige Alben veröffentlicht und mit "Adrasteia" erscheint das bereits Siebente. Hinter dem barock anmutenden Albumcover steht eine Verbindung von Black und Pagan Metal. Das wirkt auf den ersten Blick sehr vielversprechend. Allerdings bin ich mir vor dem Hören nicht sicher, ob diese Mischung funktioniert.

Das Intro im Opener "Tydeus" ist vollends dem Pagan zugewandt und erzeugt mit Chorgesängen und akustischen Gitarren eine anschwellende, epische Atmosphäre, die flüssig ins Aggressive übergeht. Die musikalischen Motive werden dabei beibehalten, aber durch quirlige Licks ergänzt. Das ist klanglich eine runde Sache und fühlt sich sehr organisch an, was für eine bezeichnende Stärke von Kawirs Songwriting steht. Beispielsweise geht die zweite Hälfte des Songs, die rhythmisch gänzlich anders gezeichnet ist, vollkommen natürlich aus der ersten hervor.

Über das ganze Album hinweg lässt sich auch eine Vielseitigkeit feststellen, die den paganen Einflüssen geschuldet ist. Etwa durch die Melodien, die von den Gitarren durch die Songs gewoben wurden. Etwas oberflächlicher betrachtet, zeigt sich auch schon anhand der verschiedenen Tempi, dass die Instrumente kompositorisch und handwerklich präzise beherrscht werden und dies auch bei hohen Geschwindigkeiten, wie es in "Atalanti" und "Limniades" der Fall ist, zu hören ist. Auch gibt es immer wieder Rhythmuswechsel, die beinahe an die Manier von Thrash Metal erinnern, aber selbst sie können nicht gänzlich verhindern, dass immer wieder der Eindruck entsteht, dass einige Riffs etwas zu lange ausgewalzt werden. Dies ist schade, weil dadurch die Kurzweil beschädigt wird, die das Album ansonsten trägt.

Absolutes Highlight ist "Colchis". Dies ist ein komplett akustisches Stück mit folkloristischen Instrumenten und Gesängen. Nicht nur hebt es sich komplett vom restlichen Album ab und schafft ein musikalisches Gegenstück, sondern trägt auch in sich selbst eine ganz eigene Erhabenheit. In "Medea" lassen sich ähnliche Arrangements finden, allerdings nur als kleines Intermezzo.

Beim Reinhören in die Vorgänger von "Adrasteia" zeigt sich, dass die Griechen sich darauf verstehen, mit epischen Arrangements eine fantastische Atmosphäre aufzubauen, wenn sie nicht gerade an einer schlechten Klangqualität kränkeln. Am Sound ist bei dieser Scheibe aber kaum etwas zu bemängeln. Die Drums bilden nicht nur ein sattes Fundament, der Bass unterstützt dies und sorgt für noch mehr Wucht. Auch die Gitarren legen eine drückende Aggressivität an den Tag, klingen jedoch etwas verwaschen, wenn die höheren Töne in Sechzehntelnoten durch die Boxen gejagt werden, bis die Gitarristen das Karpaltunnelsyndrom bekommen. Der Gesang klingt in positiver Weise giftig und trägt damit zum stimmigen Ambiente der Songs bei. Die Keys und andere Instrumente fügen sich passend ein und sind somit eine akkurate Ergänzung, wenn sie auch kaum aus dem Hintergrund heraustreten.

Fazit:
Letztendlich verschwindet die Frage nach der Kompatibilität von Pagan und Black Metal immer weiter hinter der Feststellung, dass Letzteres eine eher geringe Rolle spielt. Darüber hinaus ist der Hörer auch von den treibenden Rhythmen und den atmosphärischen Melodien so vereinnahmt, dass man das auch getrost ad acta legen kann. Mit "Adrasteia" haben Kawir eine kleine Perle geschaffen, die zwar ihre kleinen Schwächen haben mag, sich aber unterm Strich nicht nur für Fans lohnt, sondern gerade mit den Folk-Elementen einen Zugang für neues Publikum bereitet.

Punkte: 9/10

Anspieltipp: Tydeus, Colchis

Tracklist:

01. Tydeus
02. Atalanti
03. Danaides
04. Limniades
05. Colchis
06. Medea

Lineup:

Porphyrion - Vocals
Thertonax - Guitars, Backing Vocals, Kanonaki
Melanaegis - Guitars
Echetleos - Bass
Aristomache - Keys
Pandion - Wind Instruments
Hyperion - Drums, Percussions

Guest Musician:

Alexandros - Vocals
Lindy-Fay Hella - Vocals
Ashmedi - Guitars

https://www.facebook.com/kawirblackmetal

Autor: Felix

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Band: Ricky Diamond (E)
Genre: Stoner Metal / Hard Rock
Label: Bad Reputation
Album: Already Dead
Spielzeit: 51:26
VÖ: 15.01.2020

Die Spanier von Ricky Diamond, die sich offenbar von einer Krimiserie aus den späten 50er Jahren inspirieren ließen, haben es bisher lediglich auf ihre EP "Morphine Lips" aus dem Jahre 2017 gebracht. Nun erfreuen sie die Hörerschaft mit ihrem Debütalbum, welches Mitte Januar via Bad Reputation veröffentlicht wird.

Nach einem kurzen Intro wird mit dem ersten Song "W.T.O.I.L" gleich ordentlich losgeballert. Tief gestimmte Gitarren, groovende Riffs und fetzige Melodiepassagen bestimmen das typische Genre-Soundgewand und werden von der rauen Stimme von Sänger Arikat Yuseft begleitet. Polternd-scheppernde Drums und druckvoll dröhnende Basslinien fügen sich schnörkellos in den erdigen Stoner-Beat mit ein. Spritzig-feurige Klampfensoli dürfen auch immer wieder schön hervorstechen und sorgen für eine Portion "Heavyness".

Die Rhythmusfraktion treibt alles voran und das ist es auch, was mich so begeistert hat - dieser ohrwurmartige, groovende Beat, der einem direkt ins Blut übergeht. Verschiedene Einflüsse von u.a. Blues und Punk Rock sind gut hörbar integriert, wie z.B. in "Wall Of Stone", und erzeugen eine vielfältige, spannende Mixtur. Die eine oder andere Überraschung hat die Scheibe auch noch in petto, wie das interessante Banjo-Spiel in "Sweet And Salty".

Zu guter Letzt gibt es mit einer alternativen Version von "Morphine Lips" noch ein Bonus-Schmankerl auf die Lauscher. Dieser von Akustikgitarren geprägte Rausschmeißer bildet einen schönen, ruhigen Gegenpol zum Rest des Albums.

Fazit:
Das Trio von Ricky Diamond zockt groovigen Heavy-Stoner-Rock, der so richtig schön in den Gehörgängen wumst und einfach Spaß macht! Genreübergreifende Einflüsse sorgen für ein lebhaftes, musikalisches Geschehen. Ein sehr gelungenes Erstlingswerk!

Punkte: 8/10

Anspieltipp: W.T.O.I.L, Wall Of Stone, Ride Your Time

Tracklist:

01. Call Mr. D
02. W.T.O.I.L
03. Doglike Devotion
04. Sweet & Salty
05. Bullet In Your Soul
06. M.O.M Told Me So
07. Wall Of Stone
08. Ride Your Time
09. Goddammit
10. Morphine Lips 'Acustic' (Bonus)

Lineup:

Arikat Yuseft - Vocals, Guitars
Iban Rubio - Bass
Max Evilsen - Drums

https://www.facebook.com/Ricky-Diamond-988897817846988/

Autor: Eva

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Re: REVIEWS 2020 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Mindless Sinner (S)
Genre: Heavy Metal
Label: Pure Steel Records
Album Titel: Poltergeist
Spielzeit: 49:15
VÖ: 17.01.2020

Eine kleine Besonderheit erwartet uns in der Review der aktuellen Scheibe von Mindless Sinner. Hatte man in der weit entfernten Vergangenheit mehrere Namen, so blieben doch die Menschen hinter den Namen immer die gleichen, was ich in der heutigen, schnelllebigen Zeit als etwas Besonderes empfinde.

Die Musik hingegen... ich will nicht sagen, dass sie nichts Besonderes ist, aber nüchtern betrachtet, und darum geht es ja, gibt es auf diesem Album nichts Neues, aber das ist deswegen nicht gleich etwas schlechtes, weil die 5 Herren ihre Musik leben und lieben.

Man hat eine ganze Reihe an Pausen in der 1981 gestarteten Karriere eingelegt, daher, so der Infozettel, klingt man noch genau wie in den 80ern. Und tatsächlich, wenn man sich durch die Diskografie wühlt, fällt einem eine große Lücke zwischen 1989 und 2015 auf. Doch zu meiner persönlichen Freude scheinen sich diese Pausenzeiten wirklich nicht negativ ausgewirkt zu haben. Mindless Sinner starten mit ihrem Titeltrack in das vierte Album und blasen mich sofort weg. Das ist pure Energie, Wahnsinn. Wenn das ganze Werk so klingt, wird das eine glatte 10! Die Melodien sind sehr eingängig und lassen einen sofort an Hammerfall, Iron Maiden und Konsorten denken. Das Tempo ist angenehm, es wird aber auch innerhalb eines Liedes selten bis gar nicht damit herumgespielt, was die Lieder meistens sehr geradlinig erscheinen lässt. Der Wermutstropfen ist nun leider, dass das Energielevel des Openers nicht gehalten werden kann und in der Mitte des Albums mehr und mehr "Power-Nummern" mit gedrosseltem Tempo auftauchen.

Ein eigener Menüpunkt muss für den Gesang abgestellt werden. Auch wenn es klar erkennbar ist, dass die Schweden ein perfekt eingespieltes Team sind und alle zu 100 % harmonisch ineinandergreifen, so ist der Gesang von Christer Göransson zweischneidig für meine Ohren. Es ist offensichtlich, dass alles sehr nach 80er Heavy Metal trieft, aber dennoch sind gewisse Tonlagen für Göransson nicht komfortabel. Mir gefällt er in den höheren Tonlagen besser (wenn er mit seiner Kopfstimme singt), als es in den ruhigeren, tieferen Lagen der Fall ist. Besonders auffällig tritt dies auf, wenn er z.B. in "Heavy Metal Mayhem" stufenlos vom Tiefen ins Hohe wechselt und zurück. Es wirkt ein klein wenig gequält, aber sonst liefert auch er einen sehr guten Auftritt ab.

Die klassischen Kompositionen, die dieses Album auszeichnen, erinnern einen an viele Heavy Metal-Größen und geben insbesondere mir das Gefühl, dass Mindless Sinner auch schon viel eher diese guten Stücke hätte veröffentlichen können, wenn sie nicht so lange Pause gemacht hätten. So waren es in den letzten 30 Jahren eben andere Bands, die mit genau dieser Art von Musik Weltgeschichte im Rock und Metal geschrieben haben. Im Hinblick darauf wirken der langsame Track "Valkyrie" oder das hymnische "The Road to Nowhere" wie eine huldigende Verneigung vor eben solchen Bands, anstatt nach Eigenständigkeit zu klingen.

Fazit:
Auch 30 Jahre nach den 80ern gibt es immer noch Bands, die den Spirit dieser Epoche atmen und leben und Musik schreiben, und das mit Leidenschaft und Ehrlichkeit. Dass dies auch auf Mindless Sinner zutrifft, wird einem beim Hören sofort klar. Mit den kleinen Abstrichen kann man aber gut leben, sodass es statt 10 "nur" 8 Punkte gibt, die aber wohl verdient sind.

Punkte: 8/10

Anspieltipp: Poltergeist, Valkyrie

Tracklist:

01. Poltergeist
02. Heavy Metal Mayhem
03. Valkyrie
04. World Of Madness
05. The Road To Nowhere
06. Rewind The Future
07. The Rise And The Fall
08. Hammer Of Thor
09. Altar Of The King
10. Roll The Dice

Lineup:

Christer Göransson - Vocals
Magnus Danneblad - Guitars
Jerker Edman - Guitars
Christer Carlson - Bass
Tommy Viktorsson - Drums

https://www.facebook.com/mindlesssinnerofficial

Autor: Godshand

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Re: REVIEWS 2020 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Svarttjern (N)
Genre: Black Metal
Label: Soulseller Records
Album Titel: Shame Is Just A Word
Spielzeit: 35:23
VÖ: 17.01.2020

Nach dem 2016er "Todesschrei" (Dødsskrik) folgt mit "Shame Is Just A Word" 2020 das fünfte Album der Norweger vom schwarzen Tümpel.

Das kurzläufige Album startet mit einer typischen, schwarzen Blastbeat-Nummer, die von der nächsten Drumsession abgelöst wird, ohne dass man als Hörer irgendwo Luft holen kann. Dabei driften Svarttjern gern und immer häufiger in den Black-Thrash ab, was man schon hier im zweiten Track "Ment Til å Tjene" sehr gut hören kann. Diese Thrash-Note bleibt auch im weiteren Verlauf des Albums spürbar und gipfelt sozusagen in dem Exodus-Cover "Bonded By Blood".

Diese Entwicklung wird aber immer wieder mit tiefschwarzen Hassnummern gekontert, wie "Melodies Of Lust" eindrucksvoll zur Schau stellt. Dabei wird das Tempo stellenweise auch mal etwas zurückgefahren, was das Hörerlebnis deutlich steigert.

Mit den weiteren Tracks auf dem Scheibchen wird hier und da noch etwas ergänzt, um die Stimmung hochzuhalten, wie das harte "Frost Embalmed Abyss" zeigt. Auch das vergleichsweise langsame, kurze "Ravish Me" oder der stampfende Titeltrack und Rausschmeißer bieten ein Minimum an Abwechslung im (übermäßigen) Trve Norwegian Black Metal. Man feiert sich schon ein bisschen selbst.

Fazit:
Musikalisch top, aber nicht Weltklasse, bietet das neue Werk von Svarttjern zu erwarten gewesene neue Tracks sowie ein gutes Cover. Leider mindern die kurze Gesamtspielzeit und der zu sehr auf dem Trve Norwegian Black Metal-Fundament ausruhende Musikrahmen die Punkteausbeute, trotz einer hervorragenden Produktion.

Punkte: 7/10

Anspieltipp: Melodies Of Lust

Tracklist:

01. Prince Of Disgust
02. Ment Til å tjene
03. Melodies Of Lust
04. Ta Dets Drakt
05. Frost Embalmed Abyss
06. Ravish Me
07. Bonded Bby Blood (Exodus Cover)
08. Shame Is Just A Word

Lineup:

HansFyrste - Vocals
HaaN - Guitars
Fjellnord - Guitars
Malphas - Bass
Grimmdun - Drums

https://www.facebook.com/svarttjern

Autor: Godshand

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Band: Wolfpakk (D)
Genre: Melodic Hard Rock / Metal
Label: Massacre Records
Album Titel: Nature Strikes Back
Spielzeit: 55:02
VÖ: 24.01.2020

Die zwei Vollblutmusiker und Leitwölfe von Wolfpakk Michael Voss (Ex-Casanova, Mad Max) und Mark Sweeney (Ex-Crystal Ball) bringen mit "Nature Strikes Back" einen neuen Longplayer auf den Markt. Ihr nun bereits fünfter Output wird im Januar auf die Menschheit losgelassen und wurde zusammen mit 32 Gastmusikern aufgenommen.

Der Silberling rotiert nun schon zum x-ten Male in meinem Player und irgendwie zündet er nicht. Es gibt hier und da ein paar nette Songs oder Passagen, die aufhorchen lassen, aber im Gesamten ist das dann doch zu wenig. Wenn man sich die Lobeshymnen auf dem Infoblatt durchliest, davon bleibt beim Durchhören leider nicht mehr viel übrig. Die Leitwölfe haben kompositorisch ein paar nette Songs erschaffen und auch mit tollen Musikern verfeinert, aber leider bleibt nichts im Gehörgang stecken und je öfter ich mir die Songs anhöre, umso mehr langweilen sie mich.

Was dieser Output einem verdeutlicht und beweist, ist die Tatsache, dass ein Album mehr benötigt als gute Musiker, um fesselnde Songs zu schreiben. Was ich damit sagen möchte, ist, man kann sich noch so geniale Sänger und Musiker ins Studio holen, aber wenn die Songs es nicht vermögen, den Zuhörer in ihren Bann zu ziehen, bringt es alles nichts. Ich versuche mal anhand des Titelsongs "Nature Strikes Back" das Ganze näher zu beschreiben.

Bei dem Song ist am Gesang neben den Leitwölfen auch der Stryper-Sänger Michael Sweet zu hören. Der Song beginnt mit einem treibenden Gitarrenriff, das von dem Schlagzeuger - in diesem Falle Mikey Dee (Scorpions / Motörhead) - sehr gut unterstützt wird. Auch die erste Strophe klingt noch ganz gut, aber spätestens beim Refrain kommt dann der erste Rückschlag. Mir ist er zu emotionslos und ich höre da weder die Natur noch sonst wen zurückschlagen, das ging meiner Meinung nach voll daneben. Musik ist Geschmackssache und es gibt bestimmt Leute, die das wiederum genial finden, mich langweilt es. Bei einem Stück, das über fünf Minuten Spielzeit hat, hätte ich mehr erwartet und sollte dies auch hergeben. Auf dem Silberling befinden sich insgesamt elf Stücke und obwohl mit guten Sängern und Musikern bestückt, überzeugt keines zu hundert Prozent, was ich echt schade finde.

Fazit:
"Nature Strikes Back" ist ein nettes Album geworden, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Leider reicht es aber in der heutigen Zeit nicht aus, nur ein nettes Album herauszubringen, um sich aus der Masse der monatlichen Veröffentlichungen hervorzuheben und somit bleibt dieser Silberling ei ner von vielen.

Punkte: 5/10

Anspieltipp: Nature Strikes Back

Tracklist:

01. Nature Strikes Back
02. The Legend
03. Beyond This Side
04. Land Of Wolves
05. Under Surveillance
06. Restore Your Soul
07. Lone Ranger
08. One Day
09. Revolution
10. A Mystery
11. Lovers Roulette

LineUp

Mark Sweeney - Vocals, Backing Vocals
Michael Voss - Vocals, Backing Vocals, Guitars, Bass

Guest Musicians:

Vocals: Michael Sweet (Stryper), Yannis Papadopoulos (Beast In Black), Carl Sentence (Nazareth), Mats Levén (ex-Candlemass, ex-Malmsteen),
Perry McCarty (ex-Warrior), Oliver Fehr (ex-Transit), Michael Bormann (Jaded Heart), Fernando Garcia (ex-Victory), Frank Beck (Gamma Ray),
Jasmin Schmid (Jazzmin), Ronnie Romero (Rainbow, CoreLeoni), Nick Holleman (ex-Vicious Rumors), Jean-Marc Viller (Callaway)

Bass: Karl Johannson, Peter Fargo Knorn (Victory), Anders "LA" Rönnblom (Killer Bee), Uwe Köhler (ex-Bonfire)

Guitars: Joey Tafolla (Jag Panzer), Nino Laurenne (Thunderstone), Bruce Kulick (ex-Kiss), Vinnie Moore (UFO), Thom Blunier (Shakra), Craig Goldy (ex-Dio), Jeff Waters (Annihilator)

Keyboards: Corvin Bahn (Uli Jon Roth, Peter Pankas Jane), Tom Graber (ex-Crystal Ball, Felskinn)

Drums: Mikkey Dee (Motörhead, Scorpions), Anders Johannson (Manowar, ex-Hammerfall) André Hilgers (ex-Rage), Mark Cross (ex-Helloween), Markus Kullmann (Voodoo Circle, Glenn Hughes), Gereon Homann (Eat The Gun)

https://www.facebook.com/Wolfpakk-111305725627387
https://www.wolfpakk.net

Autor: Basser1971

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Band: Ereley (CZ)
Genre: Progressive Metal
Label: Massacre Records
Album: Diablerie
Spielzeit: 54:12
VÖ: 24.01.2020

Die Tschechischen Prog-Metaller Ereley kommen dieser Tage mit ihrem zweiten Album um die Ecke. "Diablerie" nennt sich dieses Konzeptalbum, welches dich einlädt; Zitat: "jemandem zu folgen, der zu viele schwere Entscheidungen getroffen hat und dessen Seele seine Reinheit eingebüßt und im Laufe der Zeit diabolische Züge angenommen hat." Der Gedanke dahinter ist grob gesagt, dass man unschuldig zur Welt kommt und durch seine Entscheidungen im Leben, ob gut oder böse, sich selbst und andere verändert bzw. für entsprechende Gefühlsausbrüche verantwortlich ist.

Die progressive Musik ist natürlich sehr gut geeignet, ein solches Thema zu vertonen. Schließlich sorgen gewissen Entscheidungen im Leben für Gefühlschaos. …und wo kann man Chaos besser vertonen als in progressiver Musik!? Und Ereley machen das auch recht gut. Da wir hier ein Konzeptalbum vorliegen haben, sollte sich der geneigte Hörer auch das komplette Album am Stück anhören. Auch sollte man sich mit den Lyrics vertraut machen, denn nur dadurch funktioniert diese Scheibe erst richtig.

Ereley verstehen es nicht nur mit der Musik das Gefühlschaos des "Protagonisten" zu vertonen, sondern auch mit den Vocals, welche die Emotionen der verschiedensten Gefühle gut zu Geltung bringen. So gibt es von Sprachsamples (die auch schon mal diabolisch klingen), über klaren Gesang, dunklen und rauen Vocals und bösen Schreien, bis hin zu fast schon deathmetallischen Growls so ziemlich alles, was man sich für so ein Album vorstellen kann.
Dass auch musikalisch viel Abwechslung herrscht, ist da schon fast selbstverständlich. So gibt es feine Hooklines, fettes Riffing, druckvollen Bass und groovende Drums. Das alles wird mal mehr, mal weniger mit einem gewissen Melodiegrad verfeinert und durch Breaks und Tempowechsel variabel gestaltet. Das Keyboard ist dabei immer präsent, nervt aber nur in wenigen Momenten. Manchmal wird es allerdings auch etwas mit dem progressiven Chaos übertrieben, was aber am Ende aber wieder jeder Hörer für sich entscheiden muss.

Produktionstechnisch ist hier gute Arbeit abgeliefert worden, eine Spur klarer hätte es zumindest an einigen Stellen klingen dürfen. Auf der anderen Seite passt das leicht raue der Musik auch wieder gut zum Thema der Platte. Auf jeden Fall kommt die düstere Stimmung der Musik gut zum Tragen.

Fazit:
"Diablerie" ist ein solides Prog-Metal Album, welches das Potential der Band aufzeigt und was bei Freunden dieser Spielart durchaus Gehör finden sollte. Wie bei solchen Alben üblich, sollte man die Scheibe aber intensiv hören und sich damit beschäftigen, denn hier ist, wie ich immer gern wiederhole, zu- und nicht nur hin-hören angesagt.

Punkte: 8/10

Anspieltipp: alles

Tracklist:

01. Diablerie
02. Nephilim
03. Room 666
04. Hex
05. Boogie Man
06. Enchantress
07. Beast
08. Flames Of Deliverance
09. Love And Hate
10. Burning Hell

Lineup:

Lukáš Réda - Vocals, Guitars, Synths, Programming, Samples
Jirí Réda - Guitars
René Cervínek - Bass
Mariana Fernandez - Keyboard

Guest Musician:

Petr Hataš - Drums

https://www.facebook.com/WeAreEreley
http://www.ereley.cz

Autor: Thomas

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Band: Invictus (D)
Genre: Heavy / Power Metal
Label: Iron Shield Records
Album Titel: Eden
Spielzeit: 41:28
VÖ: 24.01.2020

Die Jungs von Invictus aus dem Augsburger Umland bringen Ende Januar 2020 ihr Erstlingswerk über Iron Shield Records heraus. Da dieses Berliner Label mir schon einige gute Neuentdeckungen präsentiert hat, habe ich mir die Bajuwaren gleich gekrallt und mir ihre Platte reingezogen.

Verträumte Gitarrenklänge und Klaviertöne leiten das Debüt "Eden" ein. Dieses sanfte Gezupfe und Geklimper sind aber nur Vorboten auf die folgenden 40 Minuten feinsten Heavy-Power Metal. Der Opener kracht mal so richtig durch die Decke und fegt mit seinem markanten Riffing und dem bissigen Rhythmus alles weg, was sich ihm in den Weg stellt. Klassischer Gitarrensound, welcher oft zweistimmig arrangiert wurde, vermischt sich mit dem hohen Gesang. Häufig driftet die Stimme von Nicolas auch in leichte Scream-Einlagen ab. Das Schlagzeug und der Bass intonieren perfekt auf den Punkt und untermalen so gekonnt die Stimmung der einzelnen Titel.

Invictus verstehen es, eingängige Melodien mit Mitgröhl-Faktor zu fabrizieren. Dabei wirken die Herren aber zu keiner Zeit schnulzig oder weichgespült, sondern besitzen hierbei die klassische 80er Metal-Arschtritt-Attitüde. Die Abwechslung aus schnellem Riffing und druckvollen Mid-Tempo-Nummern schafft hier ein spannendes Hörerlebnis. Sehr häufig muss ich schmunzeln, da mich viele Momente auf dem Silberling an die Stimmung von guten, alten Helloween-Titeln erinnern.

Mit der Ballade "Styx" erreicht die Langrille ihren ruhigsten Moment, welcher echtes Gänsehautfeeling verbreitet. Feuerzeuge raus und kräftig mitschwenken! Und selbst danach packen die Songs wieder ordentlich zu und drücken bis zur letzten Sekunde von "Burning Empire" wieder voll auf den Oldschoolmuskel, sodass auf dem Invictus-Einstand kein einziger schwacher Track zu finden ist.

Fazit:
Invictus machen wirklich Spass und verbreiten mit ihrem teutonischen Schwermetall der alten Schule wirklich gute Laune. Über 40 Minuten gibt es feinsten Heavy Metal mit einer melodiösen Note zu lauschen. Eine wirklich gelungene erste Langrille der Truppe!

Punkte: 8,5/10

Anspieltipp: The Hammer, Through The Storm, Break The Chains

Tracklist:

01. Intro
02. The Hammer
03. Inside Your Head
04. The Garden Of Eden
05. Through The Storm
06. Thought Of An Idea
07. Livin' In The Future
08. Styx
09. Break The Chains
10. Insomnia
11. Burning Empire

Lineup:

Nicolas Peter - Vocals
Fabio Winter - Guitars
Andreas Honsberg - Guitars
Fabian Scharf - Bass
David Knobbe - Drums

https://www.facebook.com/InvictusHeavyMetal

Autor: Blacky

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Band: Eighty One Hundred (I)
Genre: Heavy Metal
Label: Self-Release
Album Titel: Heaven In Flames
Spielzeit: 36:45
VÖ: 24.01.2020

2018 veröffentlichten Eighty One Hundred ihr Werk bereits im Self-Release und als zweiten Streich tun sie dies mithilfe von Pure Steel Promotion erneut. Erst im Jahr 2016 gründeten die italienischen Metaller ihre Band. Der Neuling-Status sowie ein Erstlingswerk machen natürlich neugierig, schrauben die Erwartungen aber nicht furchtbar hoch. Dass man Letzteres bei den fünf Musikern durchaus tun sollte, lehren sie auf "Heaven in Flames" schnell. Schon der Einstieg mit dem instrumentalen Opener "Overture 80100" wirkt sehr stimmig. Und die musikalisch hohe Qualität zieht sich verlässlich durchs ganze Album. Auch wenn der Opener zunächst eher himmlisch-verträumt denn brutal-infernal daherkommt, setzen "Eighty One Hundred" den Himmel ziemlich schnell in Flammen - mit eingängigen Riffs und mitreißender Power.

Die junge Band offenbart ein erstaunliches Geschick darin, gute Melodik in Instrumenten und Gesang zu einem runden Gesamtpaket zu verschnüren. Balladeske wie dynamische Elemente geben sich die Hand auf "Heaven in Flames". Spannend dabei sind überraschende, doch passende Übergänge. Besonders die Rhythmusfront löst gern eine Druckwelle aus, auf der man unvermittelt in eine lebendige Klangvielfalt weitersurft. Oben auf überraschen "Eighty One Hundred" mit treibenden Beats, Riffvariation und Songwandlungsfähigkeit. Letzteren schmalen Grat sollten sie allerdings nicht allzu platt treten. Inwieweit die Band das weiter umsetzt, bleibt abzuwarten. Das Zeug dazu, es richtig zu machen, haben die fünf Herren!

Beeindruckend ist Screamers schönes Timbre. In seinem Gesangsstil schwingen neben der guten Qualität noch Charakter und Persönlichkeit mit. Doch egal, ob Schlagzeug, Bass, Gitarre oder Gesang: Als Band, wie auch als einzelne Musiker in ihrem jeweiligen Element, hinterlassen die Italiener den Eindruck sauberer Arbeit und Harmonie. Hier und da werden Finessen akzentuiert und heben das Gesamtwerk hervor. Es ist erstaunlich, dass es sich bei Eighty One Hundred um eine so junge Band und bei "Heaven in Flames" tatsächlich um ein Erstlingswerk handelt, denn die durchgängig gute Qualität der Scheibe lässt respektvoll mit dem Kopf nicken. Ganz schön geschickt, man möchte manchmal mit größeren Bands des Genres vergleichen, aber: Dem Bekannten einen eigenen Touch verleihen, das geht allemal und dies zu können, beweisen Eighty One Hundred auf "Heaven in Flames" auch!

Die fünf Musiker ordnen sich übrigens nicht nur dem Heavy-Metal-Genre zu, sondern geben sich auch das Attribut, "Rage Metal" zu spielen. Dies hier ist - bewusst zumindest - mein erster Kontakt mit "Rage Metal" und ich kann es noch nicht richtig greifen. Natürlich schweben wir hier auf Klängen aus dem Heavy-Metal - klassischen und auch moderneren. Was genau jetzt "Rage" ausmacht? Ein Hinweis könnte sich auf der Website der Band finden, dann läge der Kern der Sache schlicht in Inhalt und Message.

Fazit:
Eine gelungene Überraschung zum Start ins neue Jahrzehnt - auf dass dieser Coup richtungsweisend ist! Die Qualität stimmt, die Mischung ist ausgewogen. Hin und wieder könnte die musikalische Power noch dichter sein. Bei aller Begeisterung sind auch die Jungs von Eighty One Hundred keine ausgemachten Wunderkinder und lassen noch Platz nach oben. Aber es scheint, als würden sie schon in einer großen Liga einsteigen und so manch anderer - nicht mehr ganz so neuen - Band den Stinkefinger zeigen. Natürlich unbewusst! Ich stelle hier keine Behauptungen auf, aber Eighty One Hundreds Niveau macht Spaß und ist weit oben!

Punkte: 9/10

Anspieltipp: alles

Tracklist:

01. Overture 80100
02. Heaven In Flames
03. Cry Out
04. Payback My Time
05. No Way Out
06. Mater Gaia
07. Power Of Revolution

Line-Up:

Screamer - Vocals
Mr. White - Guitars
Taker - Guitars
Doc - Bass
Thunder - Drums

https://www.facebook.com/EightyOneHundred
http://www.eightyonehundred.com

Autor: Swenja

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Re: REVIEWS 2020 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Thoughts Factory (D)
Genre: Progressive Metal
Label: Melodic Revolution Records
Album Titel: Elements
Spielzeit: 53:55
VÖ: 24.01.2020

Was 2008 als reines Studioprojekt von Mastermind Sven Schornstein begann, hat sich im Laufe der Jahre zu einer ernstzunehmenden fünfköpfigen Progressive Metal Instanz entwickelt. Seit der Veröffentlichung der ersten Scheibe "Lost" sind nun satte sechs Jahre vergangen, bis die Herren von Thoughts Factory mit ihrem neuen Werk "Elements" in den Startlöchern stehen.

Mit "Mind Odyssey" wird das Album kompromisslos ohne Intro eröffnet. Es fühlt sich beinahe so an, als ob man plötzlich völlig unbeholfen in eine total andere Welt stolpert. Hier zeigt Cornelius Wurth, der auf diesem Album erstmals zu hören ist, schon in den ersten Takten, dass er sein Handwerk bis zur Perfektion beherrscht. Nachdem man dann durch gefühlt alle möglichen und unmöglichen Ton- und Taktarten geführt wird, gehts dann auch richtig los. Thoughts Factory brillieren durch unfassbar komplexe Songstrukturen, virtuose Soli, Riffs und Licks auf allen Instrumenten sowie gefühlvolle Passagen, die auch nach mehrfachem Hören immer noch unter die Haut gehen. Massive Gitarrengewitter wechseln sich hier in rasantem Tempo mit langsamen, orchestralen Parts ab, aber irgendwie passt doch alles zueinander. Kein Taktwechsel, kein Tempowechsel wirkt erzwungen, sondern es klingt alles so, als wäre es genau an der Stelle, wo es sein muss.

Von diesem Meisterwerk einzelne Titel hervorzuheben, wäre ein Ding der Unmöglichkeit, weil jeder Song in sich so verschachtelt und komplex ist, dass man mit deren Beschreibung Bücher füllen könnte. Wer allerdings mal in einzelne Titel reinhören will, dem empfiehlt sich das Instrumental "Frozen Planet", wo sich Keyboards und Gitarren die Soli gegenseitig um die Ohren werfen, während alles von einem unglaublich groovigen Rhythmus umrahmt wird. Die etwas ruhigere Nummer "The Shores Of Sand And Time" glänzt vor allem durch Sänger Cornelius Wurth, der hier eindrucksvoll die komplette Bandbreite, die seine Stimme zu bieten hat, zum Besten gibt, gepaart mit unvorhersehbaren Akkordwechseln und wunderschönen Orchestersounds. Mit den Orchesterpassagen treiben es Thoughts Factory dann in dem Epos "Dawn Pt. 1" auf die Spitze. Zwar hört man genau, dass es sich hierbei eindeutig um programmierte Sounds handelt, aber die Komposition klingt, als könnte man es ebenso gut mit einem echten Orchester spielen.

Jeder einzelne Track auf diesem Album ist ein Kunstwerk für sich. Einzig die obligatorische Ballade "Nightfall" sticht heraus, da diese im Vergleich zum Rest des Albums eher flach klingt. Spätestens bei "Elements", dem Abschluss der Scheibe, einer Ballade, die viereinhalb Minuten Gänsehaut beschert, ist dieser "Ausrutscher" allerdings dann auch wieder kompensiert.

Der Sound auf "Elements" ist absolut herausragend. Die Klangvielfalt durch verschiedene Gitarren- und Keyboardsounds mischt sich perfekt zu einem Gesamtgefüge, aus dem jedes Instrument, welches gerade wichtig ist, angenehm hervorgehoben wird. Also auch von diesem Aspekt her betrachtet, bietet diese Platte riesigen Hörspaß.

Fazit:
Man weiß zwar oft nicht, was für eine Taktart die Jungs gerade spielen und galoppiert durch verschiedenste Tonarten, jedoch grooved "Elements" von der ersten bis zur letzten Sekunde und jeder Ton wurde mit Bedacht und Passion genau dorthin gesetzt, wo er hin muss. Ein Meisterwerk, gespielt von grandiosen Musikern und perfekt produziert - so muss das!

Punkte: 9,5/10

Anspieltipp: alles

Tracklist:

01. Mind Odyssey
02. The Burden
03. Frozen Planet
04. Fire Away
05. Nightfall
06. The Shores Of Sand And Time
07. Dawn Pt. 1
08. Dawn Pt. 2
09. Our Kingdom
10. Elements

Lineup:

Cornelius Wurth - Vocals
Markus Wittmann - Guitars
Bernd Schönegge - Bass
Sven Schornstein - Keyboards
Chris Maldener - Drums

https://www.facebook.com/thoughtsfactory
https://www.thoughtsfactory.com

Autor: Sepp

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Re: REVIEWS 2020 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: The Ragged Saints (FIN)
Genre: Hard Rock
Label: AOR Heaven
Album Titel: Sonic Playground Revisited
Spielzeit: 40:45
VÖ: 31.01.2020

Seit 2011 frönen die fünf finnischen Freunde frivol dem Sound des melodischen Hard Rock der 80er. Seit dem Debüt "The Sound Of Breaking Free" sind allerdings aufgrund unter anderem familiär bedingter Pausen bereits sieben Jahre vergangen, in denen nach und nach verschiedene Ideen und Demos verarbeitet wurden, bis nun dieses Jahr das zweite Album der Truppe, "Sonic Playground Revisited", die Plattenläden besiedelt.

Schon allein das Plattencover oder der Blick auf die Tracklist versetzt einen direkt zurück in die 80er - das Jahrzehnt, das der Band die Inspiration für ihren Sound liefert und geben schon eine Vorahnung, was dich auf dieser Scheibe erwartet. Und wie geahnt, geht es mit dem stampfenden Opener "Never Gonna Let You Down" los. Sofort merkt man, dass die Herren von The Ragged Saints verstehen, wie man treibende Riffs mit hymnischen Refrains, bluesigen Soli und röhrigem Gesang zu vermischen hat, um astreinen Gute-Laune-Rock zu produzieren.

"Sonic Playground Revisited" bietet durchweg kompromisslos alles, was man von einer klassischen Rockscheibe erwartet. Hauptsächlich groovige Tracks, die auch den müdesten Nacken zum Headbangen animieren, einen etwas düsteren (an die Mission Impossible - Filmmusik erinnernden) Midtempo-Titel mit bombastischem Refrain und recht präsenten Keyboardklängen (und dem typischen 80er-Jahre-Fade-Out am Ende) sowie die zwar vorhersehbare, aber dennoch unter die Haut gehende obligatorische Schnulze "Just Believe", die auf keinem Album fehlen darf. Hier zeigt der durchweg positiv auffallende Frontmann Kuikka, wie viel Gefühl in seiner sonst so röhrigen Stimme stecken kann und wie problemlos er auch die recht hohen Gesangsparts meistert.

Der Sound überzeugt auch durchweg - im Vordergrund steht typischerweise durchweg Julkunens und Bites Gitarrenarbeit, es wurde nicht viel mit irgendwelchen unnötigen Effekten herumexperimentiert, hier und da sind mal Keyboard- oder Orchesterspuren (s. "Pretending Diamond") eingefügt, die sich aber meist dezent im Hintergrund halten und die herausragenden (auch gekonnt arrangierten, mehrstimmigen) Vocals sind durchweg klar verständlich.

Fazit:
"The Ragged Saints" liefern hier eine grundsolide Rockscheibe, die kompromisslos und ohne große Überraschungen genau das macht, was sie soll - jede Menge Hörspaß bieten. "Sonic Playground Revisited" lässt sich meiner Meinung nach problemlos in eine Playlist mit Größen wie Whitesnake, Gotthard oder Def Leppard einbauen, ohne sich verstecken zu müssen. Definitiv eine Empfehlung an alle Freunde der harten Klänge der 80er!

Punkte: 7,5/10

Anspieltipp: Never Gonna Let You Down, Absence Of Light

Tracklist:

01. Never Gonna Let You Down
02. Like A Spinning Wheel
03. Take Me With You
04. Secret In Our Hearts
05. Just Believe
06. Absence Of Light
07. Always Forever
08. Pretending Diamond
09. Turning Cold
10. Supernatural

Lineup:

Markku Kuikka - Vocals
Tomi Julkunen - Guitars
Toni Bite - Guitars
Jukka Hoffrèn - Bass
Miikki Kunttu - Drums

https://www.facebook.com/theraggedsaints
http://www.theraggedsaints.com

Autor: Sepp

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Re: REVIEWS 2020 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Nattverd (N)
Genre: Black Metal
Label: Osmose Production
Album Titel: Styggdom
Spielzeit: 56:36
VÖ: 31.01.2020

Was sollte Norwegian Black Metal musikalisch ausmachen? Voll Rohheit sollte es sein, ungefiltert, brachial wie eine Naturgewalt, zwischen reiner Bosheit und verdammnisschreiender Mahnung schwebend. Die Stimme schreit, Gitarren kreischen, der Bass dröhnt seine Drohgebärden hinein und die Drums prügeln kanonenfeuergleich erfüllt von Irrationalität. Und scheiß dabei auf den Sound – was rauskommt, dient nicht der Angepasstheit!
Vielschichtige Klangspielereien, zarte Melodien, kunstvoll inszenierte Details: Bitte nicht – alles verschrien! Inwieweit halten sich Nattverd an ein ungeschriebenes Gesetz in der Welt der Gesetzeslosigkeit? Nun, willkommen auf dem bestialischen Ritt durch dunkle Sphären!

Nattverd starten auf "Styggdom" vielversprechend – der Titel in Romanlänge "Slakt Dem, Der De Loeper Hodeloese Rundt Baalet" braucht bei einer Laufzeit von 7:53 Minuten keine dreißig Sekunden, um richtig abzugehen. Manch eingebautes Riff würde auch einer Thrash-Hymne gut stehen, aber die norwegischen Saitenschwinger fangen sich schnell und prügeln in gewohnt verheerender Manier weiter. Eine ordentliche Prise Düsternis verleiht den Machwerken des Albums auch die keifend-aggressive Stimme.

Die Songs haben durchgehend eine treibende Kraft und pushen weit nach vorne. Wenn man sich gänzlich auf die Hörerfahrung einlässt, fallen die typischen Momente besonders auf; all das, was Leute fernab vom Extreme-Metal in den Wahnsinn treiben kann. Sich wiederholende Gitarrensequenzen tänzeln im monotonen Rotzballett einer scheinbaren Kakophonie und erzeugen ihren eigenen Klang konträrer Schönheit. Rasende, dumpfe Beats unterlegen das Ganze mit massivem Maschinengewehrtempo und gönnen dem Hörer keinen abschweifenden Gedanken. Trancegleich zwingt der massige Klangteppich aus dunkelsphärischen Fragmenten dabei zu bleiben – entführt in diese Welt der unbequemen Pracht. Epische Finsternis und erhabene Attitüde kommen nicht zu kurz.

Die Musiker haben alle ihre großen Momente auf "Styggdom". In fast allen Songs offenbaren Nattverd allerdings auch ein verqueres Spiel mit der Andersartigkeit außerhalb von Black-Metal-Gefilden. Eine Prise weltoffene Inspiration, die auf der Wanderung im neuen Jahrtausend ihre norwegischen Pfade noch weiter bereichert, jedoch nicht übermäßig markiert. Für mich ist die Produktion der Scheibe noch zu sauber, das nimmt ein bisschen was von der Atmosphäre und Rotzigkeit. Da hätte man sicher nochmal ein bisschen mehr gehässigen Charme rausholen können.

Fazit:
Offiziell angekündigt wurde Nattverds Black-Metal-Mucke auf "Styggdom" als traditionell böse und frostig, mit Hass und Wut, aber auch gelegentlichen Streifzügen in die atmosphärischen und melodischen Gefilde. Man kann wohl sagen, dass es das Bild, was "Styggdom" uns liefert, so doch recht gut trifft.

Punkte: 8/10

Anspieltipps: Skoddeskot, Gamle Erik, Guds Djevelse Naervaer

Tracklist:

01. Slakt dem, der de loeper hoedeloese rundt baalet
02. Dragsvoll
03. Skoddeskot
04. Heksebrann
05. Gatelangs i land og rike
06. Gamle Erik
07. Hedninger av en svart verden
08. Guds djevelske nærvær

Lineup:

Serpentr - Vocals
Ormr - Guitars, Vocals
Atyr - Guitars
Sveinr - Bass
Anti Christian - Drums

https://www.facebook.com/nattverdofficial

Autor: Swenja

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Re: REVIEWS 2020 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Nightfear (E)
Genre: Heavy / Power Metal
Label: Fighter Records
Album Titel: Apocalypse
Spielzeit: 56:03
VÖ: 05.02.2020

Die 2008 in Madrid gegründete spanische Power Metal Truppe Nightfear veröffentlicht hier ihre dritte Scheibe und entging bislang meiner Aufmerksamkeit. Umso willkommener ist mir da nun die Gelegenheit, dies mit dem neuen Werk ändern zu können. Und als die fünf Recken mit dem Opener verkünden "We Are Back" klingt das akustisch stählerne Vergnügen doch überraschend hochwertig.

Eine druckvolle, satte Soundproduktion, pfeilschnelle Twin Lead Riffs, rasend schnelle Drums und eine extrem hohe Melodiedichte schlagen dem Hörer entgegen. Dann ertönt die Stimme des Shouters Lorenzo Mutiozabal und entpuppt sich klanglich als Mixtur aus Gamma Ray / Primal Fears Ralf Scheepers, Helloweens Kiske und leichten Dickinson Anleihen. Und damit wäre dann auch gleich die musikalische Bandbreite an Einflüssen der Band abgedeckt, denn genau diese Richtung wird vom Genre her bestens bedient.

Das Songmaterial bewegt sich dann auch überwiegend auf schneller ballerndem Bangerniveau mit entsprechend melodischen Refrains und sehr sauber eingebundenen Gitarrensoli, in denen die Sechssaiter-Fraktion wirklich zu brillieren weiß. Abwechslung zeigt sich in Stücken wie dem phasenweise etwas im Tempo gedrosselten "Living Your Life", dem leicht thrashigen Instrumental "Psichokiller" (tatsächlich mit "i" geschrieben, vermutlich wegen "instrumental") und das überlange, abschließende "Angels Of Apocalyse", das zunächst als epische Ballade mit leichtem Wild West Flair (inklusive Morricone-Geflöte) beginnt, dann zum hymnischen Stampfer mutiert und am Ende nochmal die Temposchraube auf Maximum dreht.

Das Problem, welches hier vorliegt, ist leider, dass man dies alles so oder ähnlich schon bei zahlreichen anderen Bands gehört hat. Die technische Qualität und die Arrangements sind zwar sehr hochwertig und auch die mehrstimmigen Choräle sind schön anzuhören, doch es bleibt einfach irgendwie kaum was hängen. Es fehlt mir zu sehr an wirklichen Ohrwürmern, Killer Riffs oder Einladungen zum Mitsingen. Wem dies alles nicht weiter wichtig ist, der wird hier aber bestens unterhalten.

Fazit:
Qualitativ können Nightfear absolut überzeugen und Freunde der zum Vergleich herangezogenen Bands sollten definitiv ein Ohr riskieren. Mir persönlich fehlten einfach die großen Momente und die Songs, die mich nicht mehr loslassen. Wer aber Lust hat auf eine knappe Stunde amtlich knallenden Power Metal mit schnellem Tempo und viel Melodik, der sollte hier bestens aufgehoben sein.

Punkte: 7,5/10

Anspieltipp: We Are Back, Through The Stars, Angels Of Apocalypse

Tracklist:

01. We Are Back
02. Shine
03. Living Your Life
04. A Better World
05. The Stranger
06. Psichokiller
07. Through The Stars
08. Nuclear Winter
09. The Evil In You
10. Angels Of Apocalypse

LineUp:

Lorenzo Mutiozabal - Vocals
Manuel Moreno - Bass
Ismael Retana - Guitar
Ángel Fernández - Guitar
Osckar Bravo - Drums

https://www.facebook.com/NightfearMetal
http://www.nightfearband.com

Autor: Slaine

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Re: REVIEWS 2020 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Ironflame (USA)
Genre: Heavy Metal
Label: Divebomb Records
Album: Blood Red Victory
Spielzeit: 39:50
VÖ: 07.02.2020

Dass sich hinter der amerikanischen Band Ironflame der Multiinstrumentalist Andrew D'Cagna verbirgt, dürfte kein Geheimnis mehr sein. Nach zahlreichen Live-Auftritten u.a. auf dem Keep It True konnte man sich auch hierzulande einen Namen machen. Nun steht der Nachfolger zu "Tales Of Splendor And Sorrow" in den Startlöchern. "Blood Red Victory" nennt sich das gute Stück, wird Anfang Februar via Divebomb Records veröffentlicht und stellt bereits den dritten Streich seit der Gründung im Jahre 2016 dar.

Den Einstieg macht der Opener "Gates Of Evermore", der ohne große Umschweife loslegt. Bereits erwähnter Andrew D'Cagna zeigt sich stimmlich sehr wohltönend, klar und ergänzt sich perfekt mit dem schwermetallischen, teils Power Metal-lastigen Soundgewand. Im gesamten Albumverlauf bekommt der Hörer die unterschiedlichen Nuancen seines kraftvollen Organs auf die Lauscher und das sticht für mich besonders hervor. Das Gitarrenspiel, welches von klassisch-knackigen Heavy Metal-Riffs über leidenschaftliche Soli die ganze Palette im Angebot hat, zeigt sich facettenreich und energiegeladen und erfreut das metallische Herz.

Verspielte Melodien und eingängige Hooklines, wie z.B. in "Honor Bound", gehen direkt ins Ohr und sorgen für kurzweilige Songs, die einfach Laune machen. Die Drums wirbeln präzise und verschmelzen gekonnt mit der restlichen Instrumentierung. Abwechslungsreiche Rhythmen und Songstrukturen erzeugen Spannung und veredeln den Sound.

Nach knapp 39 Minuten absoluten Hörgenuss geht der Silberling zu Ende. Auf der CD-Version sind zusätzlich noch zwei Bonus-Tracks enthalten, die mir leider nicht vorliegen.

Fazit:
Ironflame steht für Heavy Metal, der sich eingängig und vielschichtig präsentiert, mit Eigenständigkeit punktet und Spaß macht. Sowohl der charismatische und kraftvolle Gesang, als auch die starke Gitarrenarbeit lassen Ironflame aus der breiten Masse an Bands des genannten Genres herausragen.

Punkte: 9/10

Anspieltipp: Honor Bound, On Ashen Wings, Graves Of Thunder

Tracklist:

01. Gates Of Evermore
02. Honor Bound
03. Seekers Of The Blade
04. Blood Red Cross
05. On Ashen Wings
06. Graves Of Thunder
07. Grace And Valor
08. Night Queen

Lineup:

Andrew D'Cagna - Vocals, all Instruments

Guest Musician:

Quinn Lukas - Guitar Solos
Jesse Scott - Guitar Solos

https://www.facebook.com/IronflameUSA

Autor: Eva

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Re: REVIEWS 2020 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Karg (A)
Genre: Post-Black Metal
Label: Art Of Propaganda
Album Titel: Traktat
Spielzeit: 76:23
VÖ: 07.02.2020

Ein "Traktat" ist eine schriftliche Abhandlung, in welchem religiöse, philosophische, kulturelle oder auch moralische Themen behandelt werden. Dass jenes Wort als Titel für das mittlerweile siebte Album Kargs auserkoren wurde, kommt nicht von ungefähr. Denn das musikalische Projekt des Wiener Musikers J.J. war schon immer ein persönliches Sprachrohr, um Gedanken und Erlebtes zu teilen, zu verarbeiten, zu verdauen.

Die Themen, die J.J. in seinem bisherigen Schaffen verarbeitete, drehten sich schon immer um die emotionalen Aspekte des Lebens, die tiefere Spuren im Bewusstsein hinterlassen, wie etwa gescheiterte Beziehungen, Entfremdung, Drogenmissbrauch, Verlust oder Depression. "Traktat" beschreibt wieder eine neue Episode im Leben des Musikers, denn das Album entstand auf Reisen. Reisen, auf denen der Österreicher dieser innerlichen Zerstreuung und den Angstzuständen Herr werden wollte.

Gerade lyrisch bringt J.J. seine innerliche Zerrissenheit mit nur wenigen Worten zum Ausdruck: "Jahr ohne Sommer" etwa endet mit einem Bad aus geschichteten Gitarren, gegen welches mit den Worten "Bring mi hoam" angeschrien wird. Dass seine Angstzustände sich immer mehr in das alltägliche Leben einschleichen, wird hingegen in "Alaska" deutlich: "Loss mi wia de Wellen am Ufer zerbersten und jeden Kontroivalust zur Leidenschaft vaklären". Ein wichtiger Aspekt der lyrischen Ausgestaltung in den Texten J.J.s ist zudem, dass sie seit dem 2016 erschienen Album "Weltenasche" im Dialekt des Österreichers verfasst werden, wie es hier deutlich zu erkennen ist.

Die Zerrissenheit, die in den Texten skizziert wird, schlägt sich auch musikalisch nieder. Alle acht Songs sind eigene kleine Geschichten, die in mehrere Parts aufgeteilt sind. "Jahr ohne Sommer" dient als gutes Beispiel, denn das Lied zeichnet sich durch Phasen aus, in denen sich Auszeiten genommen werden und die Tremolo-Gitarren für einen Moment vom Hall übermannt werden. Die inneren Konflikte, die textlich ausgetragen werden, übertragen sich so auch auf die Musik. Dann folgt wieder der Ausbruch, meistens getragen von Blastbeats. Heraus sticht dabei immer wieder der ins Mark gehende Gesang von J.J., der schreiend gegen diese musikalische Wand ankämpft. So bewegt sich "Traktat" zwischen Black Metal, Post-Rock und Hardcore, bietet mittels eingeworfener Streicher in "Stolperkenotaphe" aber auch Abwechslung im Klangbild.

Fazit:
"Traktat" ist ein Album, für welches man sich Zeit nehmen muss, denn es ist ein emotionales Werk, das erschlossen und entdeckt werden will. In den acht Songs stecken viele Details und Geschichten, die viele von uns selbst schon erlebt haben – und gerade dieser Aspekt macht das Album so spannend.

Punkte: 9/10

Anspieltipps: alles

Tracklist:

01. Irgendjemand Wartet Immer
02. Jahr Ohne Sommer
03. Stolperkenotaphe
04. Alaska
05. Abgrunddialektik
06. Alles Was Wir Geben Mussten
07. Grabcholerik
08. Tod, Wo Bleibt Dein Frieden?

LineUp:

J.J. - Vocals, Guitars, Bass
Paul Färber - Drums

https://www.facebook.com/kargband

Autor: Lupus

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