REVIEWS 2019 VON DER METAL ONLY REDAKTION

Hier könnt ihr euch über bekannte Bands, ihre neuen Alben, ihre Fehltritte ... auslassen

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Re: REVIEWS 2019 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Indian Nightmare (D)
Genre: Heavy / Speed Metal
Label: High Roller Records
Album: By Ancient Force
Spielzeit: 40:05
VÖ: 24.05.2019

Indian Nightmare, die sich 2014 gegründet und ihre Heimat in Berlin haben, bringen nach ihrem viel gelobten Debütalbum "Taking Back The Land" nun den zweiten Streich in die Läden. Das neue Scheibchen nennt sich "By Ancient Force" und wird Ende Mai über das bekannte Label High Roller Records veröffentlicht.

Mit dem Opener "Bastions Of Nightmares", der sich sogleich zu meinen Anspieltipps gesellt, eröffnet das musikalische Inferno und ein fettes Riffgewitter erklingt, das in rasender Geschwindigkeit von den Herren Dodi und Butch runtergeschreddert wird. Sänger Poison Snake, der sich zwischen hohen Screams und rauem Klargesang austobt, erinnert stellenweise an Bands wie Stälker und Konsorten. Das gesamte Album wird durchgehend von der treibenden Schießbude und dem schnellen, aggressiven Gitarrensound angeheizt. Tief dröhnende, druckvolle Bassläufe und eine gehörige Portion Thrash pusten auch das letzte bisschen Staub aus den Boxen. Dennoch wird den melodischen Parts genügend Spielraum geboten und feurige Klampfensoli dürfen immer wieder erklingen, die einen herrlichen Rock'N'Roll Charakter erzeugen.

Den Rausschmeißer macht das siebenminütige "The Awakening", welches mit messerscharfen Riffing beginnt, bevor gegen Ende das Tempo gedrosselt wird und die Gitarren epische Töne annehmen.

Fazit:
Die Wahl-Berliner Indian Nightmare zocken auf ihrem aktuellen Werk thrashigen Speed Metal vom feinsten runter, der mit zackigen Gitarren-Akkorden und ordentlich scheppernden Drums die Nackenmuskeln stark strapaziert und einfach Laune macht. Hammergeiles Teil!

Punkte: 8,5/10

Anspieltipp: Bastions Of Nightmares, Incursions Of Death, Set The Spirit Free

Tracklist:

01. Bastions Of Nightmares
02. Incursions Of Death
03. Serpent's Eye
04. Land Of The Damned
05. Yang Tarampas Dan Terampas
06. Set The Spirit Free
07. The Awakening

Lineup:

Poison Snake - Vocals
Dodi Nightmare - Guitars, Backing Vocals
Butch Fury - Guitars
Cedro Ced - Bass
Corrado "Lalo" Linzi - Drums, Backing Vocals

https://www.facebook.com/Indian-Nightma ... 753877177/

Autor: Eva

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Band: Stormhammer (D)
Genre: Power Metal
Label: Massacre Records
Album Titel: Seven Seals
Spielzeit: 51:58
VÖ: 24.05.2019

Dass die seit 1993 durch die Lande ziehenden Herren Stormhammer noch lange nicht zum alten Eisen gezählt werden dürfen, zeigen die Münchner deutlich mit ihrer neuen Scheibe "Seven Seals", welche nun zwei Jahre nach der letzten Veröffentlichung über die Ladentheken geht.

Nachdem man von einem grollenden Schlagzeuggewitter begrüßt wird, leitet ein treibendes Riff kompromisslos in den Opener "Sleepwalker" über, der deutlich die neue Richtung der vier Herren aufzeigt: man wird sofort von Kupka's astreinen Growls begrüßt, die über thrashig-rauen Gesang in einen melodiösen, eingängigen Refrain übergehen, welcher dann auch gleich von einem Part mit hohen Screams abgelöst wird.

Ebenso abwechslungsreich wie der Gesang, welcher spätestens bei der Ballade "Taken By The Devil" die volle Bandbreite, die die menschliche Stimme hergibt, aufzeigt, gestaltet sich die Musik im allgemeinen. Schnelle, treibende Riffs stehen im stetigen Wechselspiel mit melodiösen Gitarren, gefühlvollen, langsamen, teilweise akustisch gespielten Parts, virtuos geschredderten Soli und Refrains, die eingängiger nicht sein könnten. So schafft man es von der ersten Minute an kaum, beim Hören seinen Kopf still zu halten (vor allem beim Titletrack "Seven Seals" eine echte Herausforderung) und spätestens beim zweiten Anhören der Scheibe muss man einfach enthusiastisch die hymnischen Refrains mitgröhlen.

Stormhammer zeigen sich insgesamt unfassbar vielfältig und wagen es teilweise, in neue musikalische Gefilde vorzudringen (wie beispielsweise am Anfang von "Your Nemesis", wo man meinen könnte, eine Melodeath oder gar eine Black Metal Band zu hören). Egal, welchen Stil Stormhammer anschneiden - alles hat Hand und Fuß. Von Widmann hinter der Schießbude über die Saitenfraktion bis hin zu dem nun schon mehrfach hochgelobten Gesang - in dieser Band beherrscht definitiv jeder sein Handwerk!

Nicht mal beim Sound finde ich etwas auszusetzen. Vom brachialen Opener "Sleepwalker" bis hin zum groovigen Rausschmeißer "Old Coals" ist jedes Instrument zu jeder Zeit klar verständlich und genau so laut, wie es sein sollte.

Fazit:
Stormhammer liefern mit "Seven Seals" eine grandiose Scheibe, die wirklich jede Menge Hörspaß bietet! Definitiv nicht nur eine Empfehlung für Freunde des klassischen Power Metals. Es lohnt sich auf jeden Fall für jeden, der guten Musikgeschmack besitzt, in dieses Album mal reinzuhören.

Punkte: 10/10

Anspieltipp: alles

Tracklist:

01. Sleepwalker
02. Prevail
03. Under The Spell
04. Taken By The Devil
05. Seven Seals
06. Your Nemesis
07. Keep Me Safe
08. One More Way
09. Downfall
10. Deal With The Dead
11. Old Coals

LineUp:

Matthias Kupka - Vocals, Session Guitars
Manfred Ewender - Guitars
Horst Teßmann - Bass
Chris Widmann - Drums

https://www.facebook.com/stormhammerband
http://www.stormhammer.de

Autor: Sepp

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Re: REVIEWS 2019 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Texas Hippie Coalition (USA)
Genre: Southern Stoner Rock
Label: Entertainment One
Album Titel: High In The Saddle
Spielzeit: 39:16
VÖ: 11.05.2019

Auf ihrem nunmehr sechsten Album hauen uns die Südstaaten-Metaller wieder mal das ganz große Brett um die Ohren. Anscheinend angefixt vom Erfolg der Band Five Finger Death Punch, ballert die Texas Hippie Coalition diesen typischen Modern Metal raus. Immer schön hart, aber trotzdem dem Mainstream angeglichen, sodass das auch schön radiotauglich ist. Anders als oben erwähnte FFDP, aber mit einer Prise Southern Rock-Charme.

Das Ganze hier erinnert fast ein wenig an Mötley Crües 1994er selbstbetitelte Scheibe (mit John Corabi am Gesang) - nur ohne die Southern Rock-Anleihen, sondern eher gepaart mit erwähnten Modern Metal-Arrangements. Auf die Mötley-Scheibe stehe ich übrigens heute noch. Ob dieser Output hier auch die Zeit übersteht? Ich weiß nicht so recht!? Dafür ist mir "High In The Saddle" zu konstruiert und vorhersehbar. Man kennt diese glatten, aber dennoch harten Songkonstruktionen eben schon von FFDP, nur hier mit eben Southern…, aber das hatten wir ja schon.

Sicher, das Teil ballert ordentlich nach vorne und rockt einem kräftig die Gehörgänge durch, die Klampfen pumpen wie ein mächtiger Dieseltruck ohne Bremsen die Riffs aus den Boxen, die Rhythmusfraktion tackert alles fest in den Asphalt und der Gesang suggeriert kräftig ein wenig Dreck im Sound, aber das alles ohne nachhaltig hängen zu bleiben. Natürlich darf die obligatorische Ballade und der gemäßigte Gefälligkeits-Song nicht fehlen. Wetten, einer von Beiden wird die nächste Singleauskopplung!? Alles super gespielt und songwritertechnisch 1A; eben voll auf Mainstream ausgelegt. Was natürlich nicht verwerflich ist, aber auch etwas langweilig.

Soundtechnisch ist zwar alles schön auf Druck von Bob Marlette (Black Stone Cherry, Rob Zombie) produziert, wirkt aber auch ein wenig steril und glatt. Eben wie einer dieser neueren US-Rock-Metal-Produktionen.

Fazit:
Ja, kann man sicher auf einer Sommerparty mit ein paar Bier gut hören, hat das Ganze aber dann auch wieder vergessen, weil leider zu gewöhnlich. Wer mit oben erwähnten Referenzen etwas anfangen kann, zugreifen. Das Wortspiel von wegen Abkürzung des Bandnamens mit THC spar ich mir an dieser Stelle mal…

Punkte: 7/10

Anspieltipp: Dirty Finger, Tell It From The Ground

Tracklist:

01. Moonshine
02. Dirty Finger
03. Bring It Baby
04. Ride Or Die
05. Tongue Like A Devil
06. Why Aren't You Listening
07. Stevie Nicks
08. BullsEye
09. Tell It From The Ground
10. Blue Lights On

Lineup:

Big Dad Ritch - Vocals
Cord Pool - Guitars
Nevada Romo - Guitars
Rado Romo - Bass
Devon Carothers - Drums

https://www.facebook.com/texashippiecoalition
https://www.thcofficial.com

Autor: Steiff

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Band: Evohé (F)
Genre: Pagan / Black Metal
Label: Folter Records
Album: Deus Sive Natura
Spielzeit: 61:47
VÖ: 31.05.2019

Die 2001 gegründeten Evohé aus Frankreich bringen ihren dritten Streich auf den Markt. "Deus Sive Natura" wird am 31. Mai via Folter Records veröffentlicht. Bereits das ansprechende und passend gewählte Albumcover macht neugierig auf die enthaltene Musik.

Der Opener "Different Worlds" entführt uns direkt in die atmosphärische Dunkelheit des Fünfers. Tiefgehende, eingängige Melodieläufe, die feine Nuancen Melancholie beinhalten, treffen auf kraftvolle, kalte Riffs und eindringliche Soli der Axtfraktion Abssyd und Furthass. Kehlig-keifender Gesang von Valravn, der immer wieder im Hintergrund von seinen Kollegen begleitet wird, mischt sich mit durchdachten Rhythmuswechseln und feinen Drum-Salven, die einen druckvollen Sound erzeugen.

Im Mittelteil sorgt "Fylgja", was für eine Art Schutzgeist steht, mit akustischen Gitarrenparts und melodischen, mehrstimmigen Cleangesang für eine kurze Atempause.

"The Thousand Eyes Of A Lonely Soul" zeigt in 17 Minuten das musikalische Können der Franzosen. Leider kommt dieser Song anfänglich sehr schleppend daher und wird erst zum Ende hin richtig spannend. Fesselndes Gitarrenspiel und wundervolle Melodiepassagen sorgen zum Schluss für gebanntes Lauschen bis zur letzten Sekunde.

Fazit:
Auf dem neuesten Evohé Werk gibt es feinen, mit paganen Elementen gespickten Black Metal auf die Ohren, der mit kraftvollen Klängen und starken Riffs glänzen kann. Teilweise kommen die Songs etwas gleichförmig aus den Boxen, was aber dem Hörgenuss keinen Abbruch tut.

Punkte: 7,5/10

Anspieltipp: Different Worlds, Sleeping With Wolves

Tracklist:

01. Different Worlds
02. Nemesis (Hall Of The Slain)
03. The Tears Of Forgotten Times
04. ...Of Ancient Lores
05. Fylgja
06. Eola Monumenta
07. Sleeping With Wolves
08. A Thunder Of Misfortune
09. The Thousand Eyes Of A Lonely Soul

Lineup:

Valravn - Vocals
Abssyd - Guitars, Vocals
Furthass - Guitars, Vocals
Dalgrin - Bass, Vocals
Oldar - Drums

https://www.facebook.com/EVOHE.METAL

Autor: Eva

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Re: REVIEWS 2019 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Reternity (D)
Genre: Heavy Metal
Label: MDD Records
Album Titel: Facing The Demon
Spielzeit: 39:55
VÖ: 31.05.2019

Nach dem überaus erfolgreichen Konzeptalbum "Dreamworld Collapse" (2018) der Heavy Rocker SpiteFuel war es schon überraschend für mich, dass Sänger Stefan Zörner und die Band plötzlich getrennte Wege gingen. Umso erfreuter war ich, als schon kurze Zeit später, nämlich im Herbst desselben Jahres, ein neues Lebenszeichen in Form der Band Reternity und der "Demo 2018" von Stefan kam.

Reternity bewegt sich musikalisch, genau wie auch SpiteFuel auf ihrem "Second To None"-Album, in einer Schnittmenge aus Hard Rock und Heavy Metal, wobei Reternity die Grenze zum Metal etwas deutlicher überschreiten. Eins haben beide aber gemeinsam, sie tragen die Handschrift Stefan Zörners.

Auf dem Debüt der Schwaben "Facing The Demon" wird so ziemlich alles verarbeitet, was es im "normalen" Heavy Rock und Metal gibt. Mal gibt es treibende Riffs, die leicht thrashigen Charakter besitzen und dabei von einem ebenso treibenden Schlagzeug begleitet werden, was auch noch einen ordentlichen Groove beisteuert und manchmal richtig dunkel losgaloppiert ("Last Day Of War", "Tomorrow's History"). Was mir schon direkt beim ersten Hören aufgefallen ist, ist der sehr präsente und teilweise mächtig pumpende Bass, welcher für ordentlich Druck sorgt, ohne aber den Hörer überzustrapazieren.

Auf der anderen Seite gibt es aber auch viel Melodie und sehr eingängige Refrains, wie z.B. in "I Love The Night", die sofort hängen bleiben und zum Mitsingen animieren. Melodische, mal längere, mal kürzere Soli, welche immer schön in die Nummern integriert sind, gibt's natürlich auch zu hören. Diese lockern die Songs immer wieder auf und sorgen ebenso wie Tempowechsel, Breaks und die unterschiedlichen Gesangsstile von Stefan für Abwechslung. In "Down. Not. Broken." gibt es gar einen Gitarrenpart, der schon fast bluesigen Charakter besitzt, nur halt zwei Stufen schneller, sehr geil.

Der Titeltrack "Facing The Demon" kombiniert dann schön metallische Härte und melodiösen Heavy Rock. Hier hat sich Stefan für den Gesang seine gute Freundin Michaela Eichhorn (ELA) mit ins Boot geholt, mit der er hier im Duett zu hören ist. "Stone To Mouth" hält dann eine kleine Überraschung parat, die ich so nicht erwartet hätte, und sorgt für einen kleinen "Aha-Effekt". Ich will hier nicht zu viel verraten!? Nur so viel, hier ist von richtig hart bis ganz zart alles dabei. Auch hier gibt es einen weiblichen Vocal-Part, vorgetragen mit der schönen Stimme von Chantal Freier. Der Albumabschluss "Strings Of Sor II: Sundown" ist dann, genau wie das Intro "String Of Sor I: Sunset" ein schöner akustischer Gitarrenpart. Danach gibt es noch einen astreinen Hiddentrack, der euch nochmal eine kleine Überraschung bietet.

Kommen wir zu einem Markenzeichen Reternitys, welches die Geister scheiden wird. Nämlich Stefans Gesang. Stefans Vocals, welche sich meist in mittlerer Tonlage befinden, sind sehr prägnant und haben absoluten Wiedererkennungswert. Er kann verschiedene Gesangsarten abdecken und drückt der Musik natürlich auch seinen Stempel auf. Allerdings kommt er an einigen Stellen auch mal an seine Grenzen, was ihn manchmal etwas "gequält" klingen lässt. Auch hat er in den ganz hohen Oktaven etwas mit Vibrato zu kämpfen. Nichtsdestotrotz harmonieren Stimme und Musik bei Reternity ausgezeichnet miteinander.

Die saubere, aber nicht sterile Produktion setzt das Album gut in Szene, kommt schön fett aus den Boxen und sorgt damit für den nötigen Druck. Auch lassen sich Feinheiten gut ausmachen, was gerade in diesem Genre viel Wert ist.

Fazit:
Reternity haben mit "Facing The Demon" ein starkes Debüt am Start. Dieses vermischt gekonnt verschiedene Stilelemente von melodischem Heavy Rock über leicht punkige Parts bis hin zu thrashigen Momenten. Dabei bekommt der geneigte Hörer eine ausgewogene Mischung aus Härte und Gefühl geboten, welche in abwechslungsreiche, fein ausgearbeitete Songs verpackt wurde. Alles in allem also ein abwechslungsreiches Album, was mit jedem Durchlauf wächst, neue Feinheiten erkennen lässt und welches vor allem Fans ansprechen sollte, die genreübergreifend unterwegs sind. Dieses Album ist erfrischend anders und tritt aus der Masse hervor!

Punkte: 8,5/10

Anspieltipp: alles

Tracklist:

01. Strings Of Sor I: Sunset
02. Last Days Of War
03. Tomorrow's History
04. Reternity II
05. I Love The Night
06. Down. Not. Broken.
07. Facing The Demon
08. Singularity
09. Suicide Butterflies
10. Stone To Mouth
11. Strings Of Sor II: Sundown

LineUp:

Stefan Zörner - Vocals
Semen Brik - Guitars
Carsten Sauter - Guitars, Bass
Sascha Beul - Drums

Guest Musician:

Michaela Eichhorn - Additional Vocals on Facing The Demon
Chantal Freier - Additional Vocals on Stone To Mouth

https://www.facebook.com/reternityband
http://www.reternityband.de

Autor: Thomas

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Re: REVIEWS 2019 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Beheaded (M)
Genre: Death Metal
Label: Agonia Records
Album Titel: Only Death Can Save You
Spielzeit: 38:09
VÖ: 14.06.2019

Ja was haben wir denn da? Ein neues Album der Malteser Beheaded. Ich muss leider gestehen, dass ich bisher diese Band nicht kannte, auch wenn "Only Death Can Save You" schon das 6. Studioalbum der Truppe ist.

Was das Genre angeht, ist die Entscheidung, in welche Schublade(n) der Fünfer gesteckt werden soll, gar nicht so einfach zu treffen. Als Grundgerüst dient definitiv Death Metal. Soweit so gut. Dazu kommt ein meistens recht schnelles und salvenschießendes Schlagzeug sowie Gesang, der gar nicht so böse-kehlig, sondern eher in eine geschriene Richtung geht. Dazu gibt es Gitarren, die deathmetaltypisch arm an Melodien sind sowie einen klasse Bass. Daher hören sich die meisten Lieder an, als stammen sie von einer Death/Thrash ("Evil Be To Him Who Evil Seeks", "Unholy Man") oder eher noch von einer Deathcore Band ("The Charlatan's Enunciation", "A Greater Terror"). Damit ist, wie man erkennen kann, schon die halbe Platte vorbei. Aber es gibt auch noch andere Songs nach den ersten Vier, und die klingen nach wunderbaren Cannibal Corpse-Tributesongs. Prinzipiell habe ich daran nichts auszusetzen, da sie gut klingen und ordentlich auf die Fresse geben. Aber die Kehrseite der Medaille ist auch jedem klar: die Eigenständigkeit/der Wiedererkennungswert. Dieser leidet selbstredend erheblich darunter, was ich negativ in die Gesamtwertung einfließen lassen muss.

Mit "Gallows Walk" haben wir einen Track, den ich nicht anders als ein Intermezzo bezeichnen kann. Immerhin dient er aber als kleine Wegmarke, dass nun wieder der Deathcore regiert und wieder geballert und geschrien wird.

Aus der Sicht der Produktion ist alles im grünen Bereich und das Album ist auch hervorragend abgemischt, dennoch tue ich mich mit der Scheibe insgesamt etwas schwer.

Fazit:
Death Metal steht drauf, aber etwas anderes ist weitestgehend drin. Das tut der Sache keinen direkten Abbruch, jedoch ist die Aufteilung des Albums in Deathcore-Cannibal Corpse-Deathcore seltsam gewählt, fühlt sich inkonsistent und wenig eigenständig an. Wem das aber egal ist und nur den geilen Sound abfeiern will, der darf sich über handwerklich gut gemachte Musik freuen und noch in Gedanken 1-2 Punkte zu meiner Vergabe addieren.

Punkte: 6/10

Anspieltipp: The Charlatan's Enunciation, Embrace Your Messiah

Tracklist:

01. The Charlatan's Enunciation
02. Evil Be To Him Who Evil Seeks
03. A Greater Terror
04. Unholy Man
05. Embrace Your Messiah
06. The Papist Devil
07. Gallows Walk
08. Only Death Can Save You
09. From the Fire Where It All Began

Lineup:

Frank Calleja - Vocals
Omar Grech - Guitars
Simone Brigo - Guitars
David Cachia - Bass, Vocals
Davide "BrutalDave" Billia - Drums

https://www.facebook.com/BeheadedMT

Autor: Godshand

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Band: Kat (PL)
Genre: Heavy Metal
Label: Pure Steel Records
Album Titel: Without Looking Back
Spielzeit: 61:02
VÖ: 14.06.2019

Die Mutation einer Band - Done Right! Es begab sich vor vielen, vielen Jahren, da fuhr der kleine Schuljunge, der sich heute Slaine nennt und sich als Rezensent von Metalalben versucht, mit seinem Vater in einen großen Supermarkt, um sich von seinem Taschengeld seine erste eigene CD zu kaufen.
Das erwählte Werk war ein Sampler mit dem klangvollen Namen "Heavy, Hell and Metal" und enthielt ausschliesslich Bands jenseits des bekannten Metal Mainstreams.

Hier war auch eine Band aus Polen mit dem schlichten namen "KAT" enthalten, und zwar mit dem bedrohlich düsteren Stampfer "Time of Revenge", der mit dem Sound old-schooligen Black Metals, einer musikalischen Mixtur irgendwo zwischen Exciter und Accept, und mit einem Sänger, der klang wie ein Hybrid aus Destructions Schmier und Exodus' Zetro ein abhsolutes Highlight darstellte. Fortan suchte ich nach vollständigen Alben dieser Band, fand aber nur einen weiteren Sampler mit weiteren Songs... Und dann wurde mir aktuell aus dem Nichts das neue Werk dieser für mich legendären Truppe vorgelegt.

Damals hatte ich nicht den Hauch einer Ahnung, dass das Gehörte als eine Mischung aus Black Metal und Speed anzusiedeln war. Es war einfach geiler, besonders kultig gemachter Metal mit sehr speziellem Sound für mich. Ob der Legendenstatus und der obskure Genremix noch heute besteht, war für mich sehr spannend zu hören. Immerhin bin ich heutzutage komplett im True Heavy/Power Metal Lager zuhause und kann mit dem Vermischen dieser Genres und den extremeren Bereichen absolut nichts mehr anfangen.

Die ersten Klänge des neuen Werkes bannten mich direkt überrascht an meinen Sitz - POSITIV überrascht. Denn von den Black/Thrash lastigen Wurzeln hat sich die Band nahezu komplett gelöst. Da mir die letzten neun, fast immer in Heimatsprache gesungenen Alben komplett entgangen sind, ist mir der musikalische Werdegang und die damit verbundene Entwicklung der Band natürlich auch entgangen. Sofort aufgefallen ist mir allerdings, dass man am Mikro einen neuen Mann stehen hat! Statt des mir aus der Kindheit bekannten Roman Kostrzewski steht seit 2018 Qbek Weigel am Mikro. Kostrzewski hat inzwischen seine eigene Variante von KAT am Start und ebenfalls dieses Jahr ein Album veröffentlicht, das ich dringend antesten muss. Aber hier geht es nun um die Ursprungsband. Und Weigel macht seine Sache sehr gut, denn er röhrt herrlich rotzig kraftvoll ins Mikro und klingt am ehesten wie Peavy Wagner von Rage, was gut zur musikalischen Mischung aus rockigem Heavy und teutonischem Power Metal der Band passt.

Die schon eingangs erwähnte Ähnlichkeit zu Accept ist auch hier oftmals präsent, vor allem was viele der Riffs betrifft. Die ganze Scheibe ist knackig produziert, bewegt sich oft eher im Mid-Tempo-Bereich und ist durch die Bank gelungen eingängig gehalten. Bei einer 1979 gegründeten Band, in der immer noch Gründungsmitglied Piotr Lugzyk am Sechssaiter steht, darf man dann auch zurecht blitzsaubere Soli erwarten, und diese werden auch geliefert. Lediglich ein wenig mehr Ohrwurmfaktor, was die Refrains angeht, hätte ich mir noch gewünscht.

Vom eingängigen Hardrocker "The Race of Life" über das schwere "Wild" mit seinem Monster von einem Riff bis hin zu schnelleren Krachern wie "Poker" wird einiges geboten. Meine Favoriten waren aber der mit leichten Classic Rock Elementen gewürzte Stampfer "Let There Be Fire" und das facettenreiche Stück "More", bei dem auch ein klein wenig die thrashigeren Wurzeln durchscheinen. Das Album endet dann sogar mit einer reinrassigen Ballade, die am Ende speedlastig explodiert.

Fazit:
Es war schon ein krasser Vergleich, kennt man nur die schmuddelig krude Genremixtur des ersten Werkes der Band und hört dann plötzlich das wesentlich eingängigere und knackiger produzierte Album. Doch irgendwie sind trotz dessen die Grundspuren erhalten geblieben. Das alles zwar auf Kosten der Geschwindigkeit, aber dafür gibt es im Gegenzug jede menge Eingängigkeit. Wer also melodisch rockigen Heavy Metal mit fettem Sound und kernigen Riffs mag, zu dem passend gesungen wird und bei dem auch oft brauchbare Refrains vorhanden sind, dann liegt man hier richtig. Ob mir eingefleischte Hardcore Fans erster Stunde da zustimmen, oder diese sich eher an das neue Projekt des alten Sängers hängen, bleibt jedem selbst überlassen. Auch wenn sich hier nicht Ohrwurm an Ohrwurm reiht, gefällt mir das neue Werk sehr gut.

Punkte: 9/10

Anspieltipp: The Race For Life, Let There Be Fire, More

Tracklist:

01. Black Night In My Chair
02. Poker
03. Medival Fire
04. The Race For Life
05. Flying Fire
06. Wild
07. Walls Of Whispers
08. Let There be Fire
09. More
10. The Promised Land

LineUp:

Qbek Weigel - Vocals
Piotr Luczyk - Guitars
Adam "Harris" Jasiński - Bass
Mariusz Prętkiewicz - Drums

https://www.facebook.com/KATofficialprofile
http://kat-band.com

Autor: Slaine

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Band: Nitrogods (D)
Genre: Hard Rock'n'Roll
Label: Massacre Records
Album Titel: Rebel Dayz
Spielzeit: 49:59
VÖ: 21.06.2019

Kaum sind 2 Jahre um, tauchen die Nitrogods wieder auf... zum Glück; denn das ist gut so. Mit ihrem vierten Langeisen liefern sie Altgewohntes ab. Review Ende.

Mooooment, so einfach ist es diesmal leider nicht. Waren die bisherigen Scheiben immer geprägt von meist durchwegs geilen Abgehnummern und/oder mal Ausbrüchen aus dem gewohnten Terrain in Form von Rockabilly-Anleihen usw., so - habe ich zumindest hier das Gefühl - schleicht sich auf "Rebel Dayz" etwas der Sicherheitsfaktor in Form von „Auf-Nummer-Sicher-Songs“ ein. Klar, die Nitrogods sind immer noch die Nitrogods, aber manche Songs klingen leider nach Filler und nicht nach Killer.

Gerade in der zweiten Halbzeit der Scheibe macht sich die Gewohnheit breit. Die Songs wirken zwar immer noch agil, aber plätschern auch ein wenig vor sich hin. Gut, Innovation darf man nicht gross erwarten, aber wenn die Songs etwas belanglos klingen, mach ich mir persönlich schon Sorgen um einer der geilsten, weil ehrlichsten Bands des Genres. Ein wenig - wie drück ich das jetzt aus? - unkomfortabel wird es bei den wohohoho-Gesängen im Song und der ersten Auskoppelung „We’ll Bring The House Down“. Live sicherlich machbar, aber auf Scheibe wirkt das irgendwie zu plakativ. Eigentlich eine sehr geile Uptempo-Nummer, die aber dadurch eher etwas kitschig wirkt.

Okay, nachdem die Nitrogods bisher immer geile Alben abgeliefert haben, darf schon mal ein kleiner Durchhängen dabei sein, aber wirklich schwach ist die Scheibe dennoch nicht.

Kommen wir noch schnell zum Altgewohnten. Es regiert der dreckige Rock 'N' Roll, der natürlich wieder etwas von Motörhead hat. Klampfen ballern solide, Bass wummert und das Schlagzeug treibt. Naja, eben Altgewohntes... aber diesmal eben etwas zu gewöhnlich. Und irgendwie kommt es mir vor, als würde Henny Wolter diesmal mehr gesanglichen Einsatz bekommen als sonst.

Fazit:
Auch wenn die Nitrogods auf dem neuen Album etwas gewöhnlich klingen, sind sie immer noch die geilste Band des Genres und deshalb mag ich sie trotzdem. Aber wie es auch ist, Nitrogods-Maniacs, macht euch euer eigenes Bild.

Punkte: 7/10

Anspieltipp: Tracklist: Breaking Loose, It’s Not Your Rock'n'Roll

01. Breaking Loose
02. Zoom The Broom
03. We’ll Bring The House Down
04. 415 DV
05. Get Lost
06. It’s Not Your Rock 'N' Roll
07. Rebel Dayz
08. Blind As A Stone
09. Roadwork Ahead
10. Murder’s A Ritual
11. Walk The Track
12. The Haze (An Endless Drift ThroughThe Void)
13. Go Fast
14. Don't Call My Name

Lineup:

Claus "Oimel" Larcher - Vocals, Bass
Henny Wolter - Gituars, Vocals
Klaus Sperling - Drums

https://www.facebook.com/Nitrogods
http://www.nitrogods.de

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Re: REVIEWS 2019 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Review von Metal Only:

Band: Itheist (GB)
Genre: Black / Death Metal
Label: Eigenproduktion
Album Titel: Itheist
Spielzeit: 47:48
VÖ: 21.06.2019

Itheist, ein britisches Duo, welches auch schon unter dem Namen Aetherium Mors zusammen musiziert hat, steht nach dem Namenswechsel mit ihrem ersten (quasi zweiten) Album in den Startlöchern.

Das in Eigenregie produzierte und in den Subterranean Watchtower Studios gemixt und gemasterte Werk trägt den wohlklingenden Titel "Itheist". Ein self-titled Song ist zwar nicht auf der Tracklist auszumachen, dies ist aber kein wirklich schlimmer Umstand.

In den fast 48 Minuten Laufzeit wird dem Hörer einiges Bekanntes und auch Neues geboten. Die melodische Mischung aus viel Black und etwas Death Metal macht die Platte hörenswert und lässt sie frisch wirken. Interessant startet das Album schon mit dem Opener "Outcast", welcher Melodieverläufe beherbergt, die ich zuletzt vor Jahren bei Korn und Slipknot vernommen habe. Doch das ist nur ein Aspekt des Duos. Es gibt außerdem noch die üblichen Growl- und Keifgesänge sowie stark tempobestimmende Drums. Gut zu vernehmen ist das bereits im zweiten Lied "Mighty Father of Rebellion", in dem mal heftig und dann mal wieder langsam und kräftig getrommelt wird. Wer das Drumming beigesteuert hat oder ob es nur ein Computer ist, konnte von mir nicht abschließend geklärt werden, da es bei der Besetzung keinen Drummer gibt.

Die konzeptuelle Idee hinter dem "Itheisten" ist mal eine andere Herangehensweise an das Thema Gott/Lucifer, weil hier die Sichtweise nicht auf das "bloße Satanistentum" als Gegenteil zum oder Abkehr vom Theismus thematisiert wird, sondern der Blick auf die individuelle Kraft und den Willen der jeweiligen Person gerichtet ist. Seine eigene Stärke und seine eigene Realität zu schaffen, ist das einzigartige Konzept der Band und daher zwar auch eines über "Satanismus", aber eben als etwas Positives und konträr zu anderen Black Metal Bands, die lediglich den Hass und die Ablehnung des Lebens besingen.

Übrigens, um mal wieder auf die Musik zu kommen, zieht sich dieses Wechselspiel zwischen schnell und langsam wie ein roter Faden durch das Werk. Meine Anspieltipps habe ich entsprechend ihrer Kraft und Eingängigkeit gewählt.

Die Produktion ist sehr gut und erfüllt alle meine Erwartungen an eine moderne und ausgewogene Scheibe, von daher kann ich diese Arbeit nur loben.

Fazit:
Sehr gut gemachter Black Metal, der mit einem interessanten Konzept aufwartet sowie ein Gespür für Kraft und Schnelligkeit besitzt, ebenso wie für lauernde, ruhigere Abschnitte. Die dissonant wirkenden Gitarren unterstützen den Gesamteindruck und das Konzept hervorragend.

Punkte: 9/10

Anspieltipp: Infernal Insurrection, Neter Amon, Mankind in Extremis

Tracklist:

01. Outcast
02. Mighty Father of Rebellion
03. Guardian of Baphomet
04. Belial unbound
05. Horned One
06. Infernal Insurrection
07. Neter Amon
08. Mankind in Extremis
09. Suffering in Existance

Lineup:

Kane Nelson - Vocals
Dan Couch - Guitars, Bass, Vocals

https://www.facebook.com/ItheistBand

Autor: Godshand

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Re: REVIEWS 2019 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Review von Metal Only:

Band: Glare Of The Sun (A)
Genre: Doom Post Rock / Metal
Label: Lifeforce Records
Album: Theia
Spielzeit: 66:40
VÖ: 21.06.2019

Für diese Review hatte ich mal wieder ein Album vorliegen, welches nichts für Leute ist, die Musik einfach nur konsumieren. Wer sich also zu diesen zählt, was ich nicht verwerflich finde, braucht gar nicht weiterlesen. Für den ist das zweite Album von Glare Of The Sun nämlich nichts.

"Theia", so der Titel des Albums, will entdeckt und erkundet werden. Ich vermeide es bewusst, hier irgendeines der 12 Stücke hervorzuheben, denn diese Platte muss man als Gesamtkunstwerk betrachten. Was ja fast schon die Song-Titel, welche einfach "I" - "XII" benannt sind, erahnen lassen.
Auch Genreangaben sind für das Album nur als grobe Richtung zu werten, erschaffen die 5 Mannen aus Traunstein und Salzburg auf "Theia" doch ihren eigenen musikalischen Kosmos. Hier gibt es kerniges Riffing mit tiefgestimmten Gitarren, druckvollen Bass und bedrohliches Schlagwerk, welches, wie die Gitarren auch, mal ordentlich treibt und mal schleppend und zäh daherkommt.

Auf der anderen Seite gibt es zerbrechliche Melodien und post-rockige, zarte Klänge und Samples oder auch mal filigrane Akustikparts und Zwischenspiele. "VI" ist z.B. so ein filigranes Akustikstück, welches wunderbar auch als Hintergrundmusik für eine Naturbilderwelt herhalten könnte.
Diverse Dissonanzen, mal mehr, mal weniger hörbar sowie Tempowechsel und Breaks verleihen dem Ganzen immer wieder einen progressiven Touch.

Auch auf gesanglicher Ebene geht es ähnlich zu. Wie z.B. auf Nocte Obductas "Umbriel", vermögen es auch Glare Of The Sun blackmetallische Ausbrüche und zarten, zerbrechlichen, cleanen Gesang, welcher auch mal mehrstimmig ist, miteinander zu kombinieren, ohne die Atmosphäre zu zerstören oder gar einen Part aus dem Kontext zu reißen. Atmosphäre ist hier das Stichwort. Ob nun bedrohlich finster, wenn die schwarzmetallische Seite den Song bestimmt oder sanft und tragend, wenn man z.B. mit whispering Vocals daher kommt. Sie ist immer vorhanden und eine tragende Säule der Musik. Die Texte werden im Übrigen in Deutsch und Englisch dargeboten.

Die Produktion ist astrein ausgefallen, setzt die Musik super in Szene und ist sozusagen der "Pinsel", der diesem Kunstwerk den perfekten Anstrich gegeben hat. Verantwortlich dafür sind keine geringeren als Martin Schirenc (Pungent Stench) und Dan Swanö (Edge Of Sanity, Bloodbath). Zudem kommt das Album aus einem Guss daher. Man könnte praktisch die Pausen weglassen und die Scheibe würde trotzdem genauso gut funktionieren.

Fazit:
Mit "Theia" haben Glare Of The Sun ein Kunstwerk erschaffen, welches dich in ihren musikalischen Kosmos eintauchen lässt und dich dort bis zur letzten Sekunde festhält. Nehmt euch Zeit, diesen Kosmos zu erkunden. Aber Vorsicht; das Teil macht süchtig!
Für Musikliebhaber noch der Tipp, das Album gibt es auch als DLP im schicken Gatefold.

Punkte: 10/10

Anspieltipp: alles

Tracklist:

01. I
02. II
03. III
04. IV
05. V
06. VI
07. VII
08. VIII
09. IX
10. X
11. XI
12. XII

Lineup:

Christoph Stopper - Vocals, Sounds
Gerald Huber - Guitars
Martin Baumann - Guitars
Tobias Schwab - Bass
Franz Ebert – Drums

https://www.facebook.com/glareofthesun

Autor: Thomas

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Re: REVIEWS 2019 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Keitzer (D)
Genre: Death Metal / Grindcore
Label: FDA Records
Album: Where The Light Ends
Spielzeit: 37:16
VÖ: 28.06.2019

Seit nun mehr 20 Jahren treiben Keitzer nun schon ihr "Unwesen" in der Metalwelt. Mit ihrem mittlerweile 7. Album "Where The Light Ends" steht die Truppe Ende Juni in den Startlöchern, um euch den passenden Stoff zum Rübe abdrehen zu liefern.

Die 5 Mannen aus Nordrhein-Westfalen und Niedersachen geben euch in etwas mehr als 37 Minuten auch allen Grund dazu. Allerdings wird hier nicht einfach drauflos gegrindet, denn das wäre zu langweilig und bei einer Band, die seit 20 Jahren unterwegs ist, auch irgendwie unlogisch. Schließlich entwickelt man sich weiter und will nicht 20 Jahre immer wieder das Gleiche machen. Genau so, wie man als Fan ja auch nicht immer das Gleiche hören will.

So gibt es auf "Where The Light Ends" nicht nur schnelle Blastbeat-Attacken und grindige Riffsalven, sondern auch immer wieder Death Metal-lastige Riffs und Melodielinien (richtig geil in "Tyrants"), welche zumindest einige Songpassagen recht eingängig machen, was im Grind ja nicht unbedingt gang und gäbe ist. Die Gitarren kommen dabei meist in mittlerer Klangfarbe daher, sind dabei aber dunkel genug, um der Abrissbirne die nötige Bedrohlichkeit zu verleihen. Auch der Bass ist gut hörbar und steuert einen nicht geringen Anteil dazu bei.

Tim, der Mann an der Schießbude, feuert dabei vom schweren Taktgeber bis hin zum Blastbeat-Gewitter alles raus, was die Genres so hergeben und manchmal wundert man sich fast, dass er sich dabei nicht die Arme verknotet. Ganz stark! Wer hier live vor der Bühne nicht abgeht wie Schmidts Katze, der ist auf der falschen Veranstaltung.

Ebenso stark kommt Fronter Christian durch die Boxen geballert. Allein schon wenn er sich die Seele aus dem Leib brüllt, droht es euch das Genick abzuscheren. Death Metal-mäßige Growls und hin und wieder auch Grunts bringen dann auch bei den Vocals die nötige Abwechslung. Auch gibt es mit "Hellion" wieder einen deutschen Titel auf dem Album. Genretypisch muss man allerdings schon sehr genau hinhören, um ihn zu verstehen. Aber gut, wozu gibt es Booklets!?

Der Sound des ganzen Albums ist bedrohlich, finster und drückt ordentlich, lässt aber auch den Leads genug Raum um zur Geltung zu kommen. Verantwortlich dafür zeichnet Jörg Ukens, welcher auch schon Werke von God Dethroned, Dew-Scented, Sinister oder Suicidal Angels veredelte.

Fazit:
Keitzer sind alles andere als Genre-Puristen, sondern nutzen Elemente aus verschiedenen Genres um ihren Deathgrind... sagen wir mal zu verfeinern, denn die Grundausrichtung ist dieselbe geblieben. Durch diese Verfeinerung der Arrangements sowie durch Tempowechsel, Breaks und einen gewissen Grad Eingängigkeit ist "Where The Light Ends" ein abwechslungsreicher Wutbatzen geworden, der euch an die Wand drückt und die Rübe abdreht.
Wer mit reinem Grind nichts anzufangen weiß, aber die "räudige" Note im Death Metal vermisst, sollte sich dieses Album reinziehen. Ein saustarkes Werk, welches zeigt, wie es gehen kann, auch nach 20 Jahren frisch und unverbraucht zu klingen und ganz oben mitzumischen.

Punkte: 9,5/10

Anspieltipp: alles

Tracklist:

01. Shattered Silence
02. Where the Light Ends
03. Under the Surface
04. Tyrants
05. Slay 'em All
06. Life Destroyer
07. Hellion

Lineup:

Christian Silva Chaco - Vocals
Nicolai Hinse - Guitars
Michael Dölle - Guitars
Simon Venig - Bass
Tim Terhechte - Drums

https://www.facebook.com/keitzer

Autor: Thomas

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Re: REVIEWS 2019 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Blind Cross (D)
Genre: Power Metal
Label: Pure Steel Records
Album Titel: Merciless Time
Spielzeit: 50:29
VÖ: 05.07.2019

Da hatte ich mich nach all den Black Metal Reviews endlich mal wieder auf eine Power Metal Band gefreut und steuerte glücklich auf Blind Cross und ihr Erstlingswerk "Merciless Time" zu, nur um dann festzustellen, dass der Albumtitel quasi wortwörtlich gemeint und gegen den Hörer gerichtet ist.

Diese "gnadenlose Zeit" dauert fast eine Stunde und quält den Hörer mit einer unerträglichen Stimme und Mid-Tempo-Sackhüpfen. Die wenig ausgeklügelten Melodien werden gerade noch so von den eigentlich ganz okayen Soli getoppt. Aber der Tropfen, der dem Fass die Krone ins Gesicht schlägt, ist der Gesang des umtriebigen Juan Ricardo. Anfangs musste ich bei seinen Tonlagen noch an Joey Belladonna und die ganz alten Anthrax-Scheiben denken (z.B. "Among the Living" von 1987). Aber dieses "Hüpfen" in den Gesangslinien, so bin ich überzeugt, dieses festgestellt zu haben, kommt daher, dass Ricardo einfach die hohen Töne nicht treffen und schon gar nicht halten kann. So muss in meinen Augen dieser "Schluckauf-Gesang" entstehen, der nicht lange zu ertragen ist. Das kann man in jedem Titel ausmachen, daher erübrigt sich hier ein Beispielsong.

Die Scheibe ist trotz dieses erheblichen Makels gut abgemischt, hätte noch eine kleine Spur mehr Bumms vertragen können, hört sich aber in den instrumentalen Phasen echt gut an. Dass die Jungs an den Saiten und Stöckchen Ahnung und Erfahrung haben, hört man sehr gut raus. Trotzdem bleibt die Musik insgesamt blass und nirgendswo hängen.

Auch scheint es keinen roten Faden zu geben, der das Album zusammenhält oder wenigstens den Albumtitel ableiten lässt. Allein von den Songtiteln ausgehend, scheint es ein wirres Potpourri zu sein, was die Belanglosigkeit dieser Veröffentlichung nochmals unterstreicht.

Fazit:
Fair wäre 1 Punkt pro Bandmitglied gewesen, weil sie sich ja angestrengt haben, aber leider kann ich dem Sänger keinen geben. So bleibt's bei 3 Punkten für ein Album, was es in dieser Welt einfach nicht gebraucht hätte.

Punkte: 3/10

Anspieltipp: keinen

Tracklist:

01. The Hammer and the Nail
02. Doublecross
03. Blind Nation
04. Her invisible Friend
05. Rise or fall
06. Bioluminosity
07. The Leviathan
08. Tear it down
09. Infrared
10. Martial Law
11. The Yetis Call
12. Sledgehammer

Lineup:

Juan Ricardo - Vocals
Rocco Stellmacher - Guitars
Mathias Hörold - Bass
Andy Korte - Drums

Autor: Godshand

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Re: REVIEWS 2019 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Hex (E)
Genre: Death / Doom Metal
Label: Transcending Obscurity Records
Album Titel: God has no Name
Spielzeit: 37:27
VÖ: 05.07.2019

Eine kompakte Review für ein kompaktes Album. Die Spanier Hex wollen mit ihrem zweiten Album richtig durchstarten und haben es wohl etwas eilig. Auf nicht mal 38 Minuten schafft es die Platte, die den zunächst wohlwollend klingenden Titel "God has no Name" trägt.

Doch so einfach ist es dann doch nicht. Sehr doomig und schleppend drückt sich die Musik aus den Boxen und macht nicht den Eindruck, aus dieser Bequemlichkeit herauszutreten. Diese Schwere bleibt bis weit in das Album hinein bestehen und wäre angesichts des Genremixes auch nicht weiter schlimm. Aber es gibt einen ganz großen Kritikpunkt, der für mich das Hörvergnügen maßgeblich beeinträchtigt. Dazu aber gleich. Die zähflüssige Masse, die den ersten Songs innewohnt, verlässt das Werk erst mit den letzten 3 Titeln und ich hatte den Eindruck, auf einmal muss es ganz schnell gehen. Die letzten Songs legen ein unerwartetes Tempo an den Tag und gehen richtig gut ab. In diesen Stücken ist vom Doom Metal nicht mehr viel übrig und es wird ganz adrett gebolzt.

Der Gesang ist erwartungsgemäß kehlig und bietet keine Gelegenheit für spontanen Jubel oder Freudentränen. Prinzipiell ist die Scheibe auch auf der instrumentalen Seite echt gut geworden und lässt sich bequem mehrfach am Stück durchhören, aber wir müssen noch das Defizit besprechen.

Und das ist die Produktion. Ob nun beabsichtigt oder nicht, vermag ich nicht zu entscheiden, aber das ganze Album klingt hohl. Hohl in Sinne von ausgehöhlt - innerlich leer. Besonders deutlich macht sich das beim Bass bemerkbar, der eigentlich erdig und fett klingen sollte. Leider klingt er nach 20 € Plastik-Bass aus dem Rock-Anfängerset. Auch die restlichen Künstler hören sich nicht besser an und für mich ist das schon ein bisschen der Todesstoß.

Fazit:
Gute Musik schlecht produziert. Schade, dass es sowas 2019 noch gibt. Die Jungs aus dem Baskenland haben durchaus was auf dem Kasten, aber die Jungs am Mischpult nicht. Das macht die sonst ansehnliche Punkteausbeute kaputt.

Punkte: 5/10

Anspieltipp: Where Gods Shall Not Reign, Apocryphal, All Those Lies That Dwells...

Tracklist:

01. Thy Kingdom Gone
02. Soulsculptor
03. Worshipping Falsehood
04. Daevangelism - The Dark Sunset
05. Where Gods Shall Not Reign
06. Apocryphal
07. All Those Lies That Dwells...

Lineup:

J. - Vocals
Jon - Guitars
Adolfo WB - Guitars
Endika - Bass
Asien - Drums

https://facebook.com/hexandhell
http://www.hexandhell.net

Autor: Godshand

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Re: REVIEWS 2019 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Global Scum (A)
Genre: Groove / Death Metal
Label: NRT-Records
Album: Odium
Spielzeit: 46:08
VÖ: 19.07.2019

Ein-Mann-Projekte ringen mir immer großen Respekt ab. Unabhängig davon, ob ein fast schon übermenschliches Mastermind dahintersteht oder nicht, ist die Leistung unglaublich. Deshalb hab ich mir "Global Scum" mal vorgenommen, hinter dem der Österreicher Manuel Harlander steckt.

"Odium" heißt das neue Machwerk und knüpft musikalisch an den Vorgänger "Hell Is Home" an. Vordergründig lässt es sich wohl dem Death Metal zuordnen, durchmischt mit ein wenig Thrash. Es lässt sich darüber streiten, ob Groove Metal etwas damit zu tun hat, da dieses Genre nicht präzise genug definiert ist.

Die Riffs greifen, die Gitarren sind brachial und die Drums knüppeln, könnten aber etwas präsenter sein. Insgesamt gutes Material für den geneigten Headbanger. Der Gesang kommt dazwischen immer wieder zum Tragen und bringt es gekonnt zu Wege, sich über das Instrumentarium zu erheben und dem Zuhörer die Texte ins Gesicht zu schleudern.

Leider ermüden die Riffs nach einer Weile. Zu oft oder zu lange werden sie stellenweise wiederholt. Viele Songs verlieren ihre anfängliche Dynamik, weil einzelne Passagen repetitiv zu lange durchgekaut werden und sich abnutzen. Das ist schade, weil die Kraft und Härte eigentlich zu den Stärken des Albums gehören.

Es wäre aber zu kurz gegriffen, "Odium" lediglich für seine direkte Härte zu bewerten. Immer wieder schleichen sich kleine Harmonien oder Rhythmenwechsel ein, die das Gesamtwerk etwas entzerren. Darüber hinaus ist die Atmosphäre einer der besten Aspekte über das ganze Album hinweg. Parts mit cleanen Gitarren ("Assassins"), Electro-Arrangements ("Back Beats") und - was für mich das intensivste Erlebnis darstellte - kleine in die Songs überraschend bündig eingeflochtene "Hörspiele" ("Disgusting Lust Of Madness", "Savage Killers") lockern das Hörerlebnis immer wieder angenehm auf. Letzteres zieht die Zuhörenden mit verzweifelten Schreien, Schüssen oder den Geräuschen von Körpern, die gerade martialisch zerfetzt werden, in die Welt von "Odium" hinein, wie es passender kaum sein könnte. Besonders herausragend ist das Ende des Songs "Martyrium". Der einzige deutschsprachige Song des Albums setzt sich mit der Geschichte von Josef Fritzl auseinander und krönt diese Erklärung der puren Verachtung mit dem Mitschnitt einer Nachrichtensendung, die von der Verurteilung desselben berichtet.

Fazit:
"Odium" ist ein hartes Stück, dass vor Brutalität und Direktheit strotzt. Auch wenn dieser Aspekt sich zu verbrauchen scheint, kann das Album doch mit seiner intensiven Atmosphäre aufwarten, die sich natürlich doch auch in der Härte widerspiegelt, aber eindeutig in den beschriebenen Inszenierungen der menschlichen Abgründe gipfelt.

Punkte: 7/10

Anspieltipp: Feared, Martyrium, Savage Killer

Tracklist:

01. Lunatic
02. Feared
03. Fake As Fuck
04. Full Of Hell
05. Disgusting Lust Of Madness
06. Assassins
07. Back Beats
08. Call For Resistance
09. Martyrium
10. Human Waste
11. Violent Creation
12. Savage Killer
13. Mental Anxiety

Lineup:

Manuel Harlander - Vocals, all Instruments, Programming

https://www.facebook.com/people/Manuel- ... 6254282288
http://global-scum.com

Autor: Felix

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Re: REVIEWS 2019 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Niflhel (D)
Genre: Melodic Death Metal
Label: Self-Releases
Album: Under The Banner Of Blood
Spielzeit: 44:02
VÖ: 13.07.2019

Melodic Death Metal mit Texten, die thematisch an nordischer Mythologie orientiert sind. Da stellt sich mir direkt die Frage, ob es sich bei der zweiten Platte von Niflhel um einen Klon anderer Genregrößen handelt, die im Bereich des Viking Metals bekannt sind, oder ob sie es doch schafft, sich von der Masse abzuheben. Grund genug, sich die Westfalen mal zur Brust zu nehmen.

Der Sound ist für ein unabhängiges Projekt ohne Label tatsächlich ganz ordentlich. Hier und da scheinen die Instrumente jedoch nicht ganz ausgewogen zu sein. Mal könnte das Schlagzeug mehr ballern, mal ist vom Bass zu wenig zu spüren. Ebenso scheint auch der Gesang stellenweise hinter den Bandkollegen anzustehen. Immer präsent: Die Gitarren. Und die machen richtig Spaß. Die Riffs sind verspielt und doch eingängig und halten den Zuhörer wirklich bei der Sache. Da kann man sogar darüber hinwegsehen, dass manchmal nicht hundertprozentig synchron und sauber gespielt wird. Sofern ich mich nicht komplett verhört habe, bedient sich die Band dabei sogar bei Tonleitern abseits von Dur und Moll, etwa im Song "Around The Oaken Table", und erweitert damit ihr Repertoire ganz ungemein. Das schafft Abwechslung und klingt überragend gut.

Für Ambiente ist auch anderweitig gesorgt. Nicht nur im Intro "Stones And Bones", dem härteren "Dead Around Me" mit einem von Schlachtgeräuschen unterlegten Akustikpart zum Ende hin oder dem grandiosen Instrumentalstück "Ride Along The Bifrost". Diese fügen sich fast nahtlos zwischen den restlichen Songs ein und ergänzen das gesamte Album wunderbar. Gerade in Letzterem kommt die größte Stärke der Band besonders gut zum Tragen, nämlich das Gitarrenspiel. Man kann förmlich vor sich sehen, wie Nordmänner auf dem Weg zur nächsten Schlacht über eine Waldlichtung wandern.

Für die nötige Härte sorgen dann wiederum Songs wie "Berzerker Rage", der Titelsong "Under The Banner Of Blood" oder "Around The Oaken Table". Vor allem "Berzerker Rage" führt einem vor Augen, was diese Band zu leisten vermag, wenn sie gut aufeinander abgestimmt ist. Hier treiben die Drums die gesamte Band an und bieten geradezu ein Podest für die Gitarren. Aber auch der Gesang kann sich hier durchsetzen und klingt mächtig und kampflustig.

Fazit:
Niflhel haben mit ihrem zweiten Album eine durchaus solide Arbeit abgeliefert. Wenn man bedenkt, dass es in Eigenproduktion hergestellt wurde, kann man Unstimmigkeiten im Abmischen nachsehen und gerade, wenn man die Stärken der Band mit in die Waagschale wirft, ist das direkt verschmerzt. Zu diesen Stärken gehört eben auch das Saitenspiel, dass gekonnt einen Spagat zwischen Härte und Virtuosität schlägt und es dabei schafft, einen eigenen Fußabdruck zu hinterlassen. Jeder Fan zünftigen Viking Metals dürfte mit dieser Platte auf seine Kosten kommen.

Punkte: 8/10

Anspieltipp: Ride Along The Bifrost, Around The Oaken Table

Tracklist:

01. Stones And Bones
02. Without Fear
03. Berzerker Rage
04. Under The Banner Of Blood
05. Dead Around Me
06. Ride Along The Bifrost
07. Gods Of Asgard
08. Around The Oaken Table
09. Coldness From The North
10. Hel - Goddess Under Ice
11. Fenris Wolf 2019

Lineup:

Michael Gruen - Vocals, Acoustic Guitars
Carsten Nachtigall - Guitars, Backing Vocals
Dominik Zillmann - Guitars
Robin Vieler - Bass, Backing Vocals
Simon Althoff - Drums

https://www.facebook.com/Niflhel-170595379702046
https://niflhel9.wixsite.com/niflhel

Autor: Felix

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