REVIEWS 2019 VON DER METAL ONLY REDAKTION

Hier könnt ihr euch über bekannte Bands, ihre neuen Alben, ihre Fehltritte ... auslassen

Moderator: Mazze

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REVIEWS 2019 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Tytus (I)
Genre: Heavy Metal
Label: Fighter Records
Album Titel: Rain After Drought
Spielzeit: 45:46
VÖ: 08.01.2019

Im Januar 2019 erscheint das zweite Album der Italiener Tytus, welches auf den Namen "Rain After Drough" hört.

Laut dem Infoblatt sind die neuen Stücke sehr stark mit dem Virus der NWOBH und dem frühen Speed/Thrash Metal infiziert worden. Das trifft den Nagel auf den Kopf, denn schon bei den ersten Takten des Opener "Disobey", zu dem es auch ein Video auf YouTube gibt, fallen mir Bands wie Metallica oder Iron Maiden ein. Als Metalfan, der mit diesen Bands groß geworden ist und dies dessen Einstieg in die Szene war, ist das eine Reise in seine Jugendzeit.

Aber ganz im Ernst, ist es nicht schön, wenn Bands im Jahre 2019 noch Musik machen, die sich anhört, als wäre sie aus den Achtzigern? Aber, und das ist nun mal die Wahrheit, wer möchte eine Kopie, wenn er die Originale haben kann? Nicht falsch verstehen, Tytus sind, was ihre Musikalität angeht, keine schlechte Band, aber dieser Stilmix ist mir einfach zu sehr nachgespielt und kopiert.

Es mag alles beabsichtigt sein und das ist nun mal eben die Art von Musik aus den Federn der Italiener, aber heutzutage reicht das nicht mehr. Auch nach mehreren Durchläufen bleibt nichts in meinen Gehörgängen kleben und das ist eben der große Unterschied zu den Originalen. Die haben damals noch Songs geschrieben, die man JAHRE später noch trällert, bei Tytus vergisst man am Ende vom Track schon wieder alles.

Jedes Instrument klingt glasklar heraus und die Gitarristen spielen schöne typische NWOBH-Riffs mit all ihren Facetten. Tolle Metalriffs gepaart mit zweistimmigen Läufen und Soli. Das alles wird verfeinert mit groovigen Drum Beats und passendem Bassteppich. Der Sänger ist nicht gerade ein Stimmwunder, aber er passt zu den Songs.
Jedes der insgesamt zehn Stücke plätschert so dahin und man muss sich echt zurückhalten, um nicht die Skip-Taste zu drücken. Ein bisschen mehr Eigenständigkeit mit Ideen, Eigeninitiative und modernen Tönen wäre hier von Vorteil gewesen und hätte einiges verändern können.

Fazit:
Tytus haben versucht, den Zeitgeist der Achtziger in das Heute zu katapultieren, was ihnen auch irgendwie gelungen ist. Leider fehlt den Songs dann aber der letzte Feinschliff und Ohrwurmcharakter, um sich aus der Masse der monatlichen Veröffentlichungen hervorzuheben und zu glänzen. Was bleibt, ist ein solides, nettes Album - mehr aber auch nicht.

Punkte: 4/10

Anspieltipp: keinen

Tracklist:

01. Disobey
02. The Invisible
03. The Storm That Kill Us All
04. Our Time Is Now
05. The Dark Wave
06. Death Throes
07. Rain After Drought - Pt.1
08. Rain After Drought - Pt.2
09. Move On Over
10. A Desolate Shell Of A Man

LineUp:

Ilija Riffmeister - Vocals, Guitars
Mark SimonHell - Guitars
Markey Moon - Bass
Frank Bardy - Drums

https://www.facebook.com/TytusBand
http://www.tytus.it

Autor: Basser1971

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Band: Gloryful (D)
Genre: Heavy Metal
Label: Massacre Records
Album: Cult Of Sedna
Spielzeit: 45:09
VÖ: 18.01.2019

Die 2010 gegründeten Gloryful aus Gelsenkirchen bringen nach drei Jahren den Nachfolger zu "End Of The Night" via Massacre Records auf den Markt. "Cult Of Sedna" nennt sich der nunmehr vierte Longplayer, welcher am 18.01. veröffentlicht wird. Ich konnte mich bereits live von der Truppe überzeugen und war daher umso gespannter auf das neue Werk.

Nach einen kurzen Instrumental legt der Fünfer sogleich mit "The Oath" und einem krachendem Klampfengewitter los. Die Axtfraktion feuert ab der ersten Sekunde feine Heavy Metal-Riffs ab und lässt auch im weiteren Albumverlauf energiegeladene, knackige Gitarrenakkorde und -soli hervorblitzen. An eingängigen Hooklines wurde ebenfalls nicht gespart und diese finden sich u.a. in Songs wie "Brothers In Arms" gut wieder. Ergänzt wird diese äußerst melodiöse Mischung durch chorale Refrains und Sänger Johnny La Bomba, der mit seiner rauen, unverkennbaren Stimme den typischen Gloryful-Sound entscheident prägt.

Die Schießbude rumpelt besonders druckvoll im Mittelteil, wenn mit "The Hunt" ordentlich das Gaspedal durchgetreten wird und die Geschwindigkeit ein höheres Level erreicht.

Mein persönlicher Favorit verbirgt sich allerdings hinter "When The Union Calls On Me", das mir mit seinem "amerikanischen Flair" und dem einprägsamen Refrain einen nachhaltigen Ohrwurm beschert hat. Für mich eines der stärksten Stücke der Scheibe! Nach 45 Minuten entlässt uns ein erneutes Instrumental und verkündet das Ende des Silberlings.

Fazit:
Gloryful liefern ein schnörkelloses Heavy Metal Album ab, das den einen oder anderen glanzvollen Höhepunkt noch gut vertragen hätte. Dennoch bekommt man gewohnt gute Qualität von den Jungs präsentiert und solide, schwermetallische Songs auf die Lauscher.

Punkte: 7,5/10

Anspieltipp: The Oath, The Hunt, When The Union Calls On Me

Tracklist:

01. Cult Of Sedna
02. The Oath
03. Brothers In Arms
04. Void Of Tomorrow
05. The Hunt
06. True 'Til Death
07. When The Union Calls On Me
08. Desert Stranger
09. My Sacrifice
10. Sinners & Saints
11. Into The Next Chapter

Lineup:

Johnny La Bomba - Vocals
Jens Basten - Guitars
Adrian Weiss - Guitars
Daniel "Danij" Perl - Bass
Hartmut Stoof - Drums

https://www.facebook.com/gloryful
https://www.gloryful.net

Autor: Eva

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Band: Phlebotomized (NL)
Genre: Death Metal
Label: Hammerheart Records
Album Titel: Deformation Of Humanity
Spielzeit: 51:01
VÖ: 18.01.2019

Eines gleich mal vorweg, Death Metal-Puristen sollten die Finger vom neuen Album der Niederländer Phlebotomized lassen. Denn reinen Death Metal gibt es hier so gut wie nicht. "Deformation Of Humanity", so der Titel des Werks, hat weitaus mehr zu bieten als "nur" Death Metal. Vielmehr gibt es hier eine Mischung aus Death, Doom und Avantgarde Metal, welcher mit viel Synthesizer und Samples aufwartet.

Die meisten Nummern des Albums werden ohne Frage von Death Metal Riffs und treibenden Drums bestimmt, lassen aber auch immer Raum für Synths und Atmosphäre. Auch wird immer gern mit dem Tempo gespielt, was für Abwechslung sorgt. Ein Song wie "Desideratum" ist sogar schon eher ein elektronischer Song, welcher mit weiblichen Sprachsamples aufwartet und in dem sich der Mann am Synthesizer richtig austoben kann. Allerdings fehlt hier auch eine gewisse Death-Attitüde nicht. Irgendwie hat diese Mischung aus Elektro und Death Metal was.

Was die deathmetallische Seite der Band angeht, da gibt es alles, was dazugehört. Ben growlt sich ordentlich durch die Nummern, die Riffs der Rhythmusgitarre sind messerscharf und die Leads fräsen immer wieder feine Melodien in die Nummern. Schönes Beispiel ist da "Proclamation Of A Terrified Breed". Hier sollten selbst Puristen auf ihre Kosten kommen, obwohl auch dieses Stück nicht frei von "Avantgarde" ist.

Die saubere, nicht sterile Produktion rundet das Ganze gut ab und lässt schön die Feinheiten in den Stücken erkennen.

Fazit:
Alles in allem haben die Niederländer mit "Deformation Of Humanity" ein vielschichtiges Album geschaffen, welches sich nicht in einem Genre festsetzen lässt. Die Hauptausrichtung ist zwar ohne Frage dem Death Metal zuzuordnen, aber es gibt zu viele andere Einflüsse, um sich diese musikalische Grenze zu setzen. Ein genreübergreifendes Werk, was für aufgeschlossene Metaller, die in mehreren Genres zuhause sind, eine Hörprobe wert sein sollte.

Punkte: 8/10

Anspieltipp: Chambre Ardente, Eyes On The Prize, Proclamation Of A Terrified Breed

Tracklist:

01. Premonition (Impending Doom)
02. Chambre Ardente
03. Descend To Deviance
04. Eyes On The Prize
05. Desideratum
06. My Dear, ...
07. Proclamation Of A Terrified Breed
08. Until The End
09. Deformation Of Humanity
10. Until The End Reprise
11. Ataraxia II

LineUp:

Ben de Graaff - Vocals
Tom Palms - Guitars
Dennis Bolderman - Guitars
André de Heus - Bass
Rob Op't Veld - Synths
Alex Schollema - Drums

https://www.facebook.com/phlebotomized.official
https://www.phlebotomizedmetal.com

Autor: Thomas

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Re: REVIEWS 2019 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Powergame (D)
Genre: Heavy Metal
Label: Iron Shield Records
Album Titel: Masquerade
Spielzeit: 48:20
VÖ: 18.01.2019

Es gibt wieder einmal Neues aus dem Hause der Berliner Iron Shield Records. Powergame aus Bielefeld veröffentlichen mit "Masquerade" am 18. Januar bei Thomas "Duck" Dargels feinem Undergroundlabel ihr zweites Studioalbum. Eine Demo und Langrille gibt es bereits als Eigenproduktionen zu genießen. Drei der vier Mucker dürften dem einen oder anderen aus ihrer ehemals aktiven Zeit bei Geïst/Eïs bekannt sein. Allerdings zocken die Jungs bei Powergame klassischen, traditionell angehauchten Heavy Metal im Geiste der alten Helden der 80er Jahre. Gleich der erste Titel lässt mich freudig grinsen und mitwippen. Das Folgende,was mich in den 48 Minuten erwarten soll, hab ich mir musikalisch beim Lesen des Beipackzettels erhofft.

Druckvolle, sägende Gitarren erschallen im typischen 80er Gewand. Hinzu gesellen sich eine treibende Schießbude mit kernigen Bassläufen. Die cleane, leicht angeraute Stimme von Sänger Matthias, die nicht selten auch in herrlichen Screams gipfelt, fügt sich nahtlos in das Soundgewand ein. Die Klampfer Matthias und Tobias fahren energiegeladene Riffs und Soli auf, welche auch mit zweistimmigen Arrangements aufwarten. Die Kompositionen verschmelzen wunderbar miteinander und verzaubern die Hörerschaft durchgehend. Die Rhythmusfrakiton aus Bass und Schlagzeug intonieren den Reigen jedesmal gekonnt. Die Refrains gehen sofort in Fleisch und Blut über und laden zum Mitsingen ein, wobei die Strophen und Breaks der jeweiligen Titel spannend und abwechslungsreich gehalten sind.

Der Großteil der Songs ist durchaus schnell und zielt voll auf die Zwölf. Jedoch können die Bielefelder auch im Mid-Tempo-Bereich überzeugen, wie sie bei "Final Warning" eindrucksvoll demonstrieren. Wie gut das in musikalischer Hinsicht auch ohne Vocals funktioniert, zeigt das grandiose Instrumental "The Chase Of The Falcon". Das selbstbetitelte Stück "Powergame" ist für mich persönlich die absolute Hymne auf dem Silberling, weil der packende Rhythmus in den Strophen sowie der mitreißende Chorus sich sofort ins Gehör einbrennen und zum Abrocken einladen. Den Abschluß bildet das geniale Scorpions-Cover "Blackout", wie es uns heute selbst der olle Herr Meine und seine Truppe nicht besser um die Ohren hauen könnten.

Fazit:
Packende Riffs treffen auf mitreißende Refrains, welche jedes Metallerherz höher schlagen lassen wird. Powergame klingen hungrig und frisch in einem bewährten Stil, angelehnt an die gute alte Zeit der 80er. Ähnlich wie Midnight Force und Outlaw (FIN) haben die Bielefelder auf ihrem neuesten Album in Sachen New Wave Of Traditional Heavy Metal alles richtig gemacht. Bitte mehr davon, Jungs!

Punkte: 9/10

Anspieltipp: alles

Tracklist:

01. Legion Of The Dead
02. Lucid Dreams
03. Puppets On A String
04. Powergame
05. Final Warning
06. The Chase Of The Falcon
07. For Those Who Died
08. Baptized In Fire And Steel
09. Masquerade
10. Ghost Town
11. Blackout (Scorpions Cover)

Lineup:

Matthias Weiner - Vocals, Guitars
Tobias Hoppe - Guitars
Marc Zimmermann - Bass
Klaus-Gerald Fedeler - Drums

https://www.facebook.com/powergame.heavymetal

Autor: Blacky

https://www.metal-only.de/fileadmin/rev ... e-2019.pdf
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Re: REVIEWS 2019 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Metal Inquisitor (D)
Genre: Heavy Metal
Label: Massacre Records
Album Titel: Panopticon
Spielzeit: 42:45
VÖ: 18.01.2019

Nach fünf Jahren gibt es ein neues Lebenszeichen der Rheinland-Pfälzer Metal Inquisitor. Der neue Silberling erscheint über Massacre Records und trägt den Titel "Panopticon". Über 20 Jahre lärmen die Jungs nun schon durch den metallischen Äther, nur leider viel zu unbeachtet meiner Meinung nach. Vielleicht ändert sich das nun mit ihrem aktuellen Streich, denn diese Truppe verdient mehr Aufmerksamkeit.

Ohne Schnörkel und Firlefanz startet das Album auch gleich durch. Das traditionell anmutende Gitarrenriffing ist einfach mitreißend gemacht und auch der Wechsel in Soli und Zwischenteile ist perfekt in Sachen Timing und Arrangements. Klampfer T.P. und sein Kollege Blumi (Letzterer ja auch bekannt von Metalucifer) harmonieren bestens miteinander. Massiv rockende Gitarren mit viel Druck zeichnen die Titel aus, wobei hier auch die Schießbude und der Bass durch ihr treibend-knackiges Spiel ordentlich Energie erzeugen. Gesanglich bewegt sich El Rojo in sehr ähnlicher klingender Stimm- und Tonlage wie Biff Byford, was immer wieder deutlich zu hören ist.

Es bleibt keine Zeit zum Luft holen. Selbst bei dem etwas längeren Stück "Re-Sworn The Oath" können die Herren voll punkten und die Spannung aufrecht erhalten. Einflüsse von Iron Maiden (besonders im Twin-Gitarrenspiel), Saxon (oft gesanglich nahe dran) und ein wenig Judas Priest sind allgegenwärtig und nicht von der Hand zu weisen. Das eine oder andere Mal blitzt auch ein leicht thrashiger Einschlag auf, wie beispielsweise bei "Shock Tactics".

Eine moderne Produktion mit dem Gewand der 80er Heavy Metal Soundwand schallt mir von Anfang bis Ende entgegen. Ich habe lange überlegt, ob ich einen Anspieltipp geben soll... Nein! Lauscht dem Werk von Anfang bis Ende und ihr werdet erleben, dass die gesamte Langrille einfach von der ersten bis zur letzten Sekunde abgeht und total Spaß macht.

Fazit:
Alter Schwede! Auch wenn es keine Skandinavier, sondern Koblenzer sind, so wurde hier ein wahrlich grandioses Schwermetallgewitter für die Hörerschaft entfesselt. "Panopticon" ist ein durchgehend starkes Album geworden, welches mir kontinuierlich ins Gesicht drückt und einfach nur so vor Energie sprüht. Es bleibt kaum Zeit zum Verschnaufen, da hier wahrlich nur erstklassige Heavy Metal-Diamanten draufgepackt wurden. Selten hat mich ein Werk so durchweg zu 100% begeistert. Metal Inquisitor mischen 2019 ganz oben im metallischen Olymp mit. Absolut uneingeschränkte Kaufempfehlung für eine Platte, welche keine Gefangenen macht!

Punkte: 10/10

Anspieltipp: alles

Tracklist:

01. Free Fire Zone
02. Change Of Front
03. Beyond Nightmares
04. Trial By Combat
05. Shock Tactics
06. Re-Sworn The Oath
07. Scent Of Fear
08. War Of The Priests
09. Discipline And Punish

Lineup:

El Rojo - Vocals
Blumi - Guitars
T.P. - Guitars
Cliff - Bass
Havoc - Drums

https://www.facebook.com/metalinquisitor
https://www.metalinquisitor.de

Autor: Blacky

https://www.metal-only.de/fileadmin/rev ... n-2019.pdf
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Re: REVIEWS 2019 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Lemuria (BE)
Genre: Symphonic Black Metal
Label: Massacre Records
Album Titel: The Hysterical Hunt
Spielzeit: 62:32
VÖ: 18.01.2019

Ganze neun Jahre haben sich die 5 Belgier, die unter dem Banner Lemuria schon bereits seit 2001 durch die Lande ziehen, um synfonischen Black Metal zu zelebrieren, Zeit gelassen, bis sie mit "The Hysterical Hunt" ihre dritte Full-Length Scheibe abliefern. Nach einer so langen Wartezeit ist natürlich auch die Erwartungshaltung vor dem ersten Hören entsprechend hoch.

"The Hysterical Hunt" stellt ein Konzeptalbum dar, das die Geschichte einer wolfsähnlichen Bestie erzählt, welche im 18. Jahrhundert in der gallischen Region Gévaudan über 100 Opfer forderte. Eingeleitet wird das Gemetzel durch einen orchestralen Prolog, der so manchen Film-Soundtrack in den Schatten stellt, in welchem der belgische Schauspieler Herbert Flack mit theatralischer Stimme in die Geschichte einführt.

Was dann folgt, lässt sich nur schwer in wenigen Worten zusammenfassen. Das Fundament der Musik wird durch die Band selbst gebildet - ballernde Blastbeats im steten Wechsel mit groovigen Drum-Passagen, auf denen Bass und Gitarren sich gegenseitig zu Höchstleistungen hochschaukeln. Das Ganze wird durchweg ummantelt von einem absolut herausragend arrangierten Orchester, welches zu jeder Zeit durchaus realistisch und keineswegs überladen klingt. Über diesem ganzen Schwall an Sound und Atmosphäre thronen dann Swinnens abwechslungsreiche Grunts, die sich über das gesamte Album hinweg mit Alexandra Kastrinakis' und Sophia Poppy Verrepts Gesängen abwechseln (z.B. "A Secret Life"). Zudem dürfen natürlich hier und da auch epische Chorgesänge (z.B. "The Hysterical Hunt") , Oboensoli, die sich mit grandiosen, gefühlvollen Gitarrensoli abwechseln ("Of Winter And Hell"), genreuntypische Cemballo-Passagen, oder auch rein orchestral-instrumentale Zwischenspiele ("As Darkness Falls" oder "An Elusive Monster") nicht fehlen. Auch der sparsame, aber sehr effektive Einsatz des Erzählers mit seiner tiefen Stimme fügt sich grandios in das Gesamtgefüge ein.

Lemuria schaffen es, das gesamte Album über eine gewisse Spannung aufzubauen, zu halten und dann im düsteren, großen Finale "Endgame" ihren Höhepunkt erreichen zu lassen, bevor dann im "Epilogue" die Helden der Geschichte mit hymnischen, epischen Trompeten- und Posaunenklängen den Sieg über die Bestie feiern dürfen.

Zur Perfektion gebracht wurde die musikalische Leistung der fünf Belgier durch Yarne Heylen, der dem Album einen bombastischen Sound verliehen und es geschafft hat, diese Bandbreite an Sounds, Instrumenten, Sängern und Effekten unter einen Hut zu bringen.

Fazit:
"The Hysterical Hunt" ist ein Album, welches den Hörer in das Frankreich des 18. Jahrhunderts versetzt und auf grandiose Weise den Mythos der Bestie des Gévaudan erzählt. Ein absolutes Meisterwerk, welches perfekt komponiert und arrangiert und genauso umgesetzt und aufgenommen wurde. Ein absoluter Muss vor allem für Freunde von Bands wie SepticFlesh oder Dimmu Borgir.

Punkte: 10/10

Anspieltipp: alles

Tracklist:

01. Prologue (The Land Of The Beast)
02. A Plague Upon The Land
03. The Hysterical Hunt
04. Between Man And Wolf
05. As Darkness Falls
06. Of Winter And Hell
07. A Secret Life
08. Deceptive Hibernation
09. An Elusive Monster
10. Endgame (The Impending Truth)
11. Epilogue (Before The Dawn)
12. A Dream That Never Came (Bonus Track)

LineUp:

Daan Swinnen - Vocals
Gaël Sortino - Guitars
Jeroen De Kooning - Guitars
Bart De Prins - Bass
Vincent Pichal - Drums, Keyboards, Orchestration

Guest Musician:

Alexandra Kastrinakis - Vocals
Sophia Poppy Verrept - Vocals
Herbert Flack - Teller

https://www.facebook.com/lemuria.be
http://www.lemuria.be

Autor: Sepp

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Band: Mortal Scepter (F)
Genre: Thrash / Death Metal
Label: Xtreem Music
Album Titel: Where Light Suffocates
Spielzeit: 42:04
VÖ: 22.01.2019

Ende Januar kommen uns die Franzosen Mortal Scepter mit ihrem Full-length Debüt "Where Light Suffocates" ins Haus geflattert. Die Genreangabe Thrash / Death Metal kann ich nur bedingt bejahen, denn in erster Line regiert hier Old-School-Thrash mit absoluter 80er Attitüde.

Die Gitarren schreddern in Bay Aera-Manier durch die Songs und auch die dunklen, dahingeworfenen Vocals von Bassist und Sänger Valentin versetzen Dich in die erste Hälfe der 80er. Hin und wieder gerät der Gesang auch mal leicht ins Growling, was neben dem einen oder anderen Riff schon etwas an Death Metal erinnert. Das war es dann aber auch schon mit selbigem.

Eigentlich bekommt man mit der Scheibe eine Zeitreise in die "gute alte Zeit" verpasst. Was hier etwas moderner anmutet, ist die dunkle Klangfarbe des Ganzen, auch wenn diese nicht wesentlich von der manch anderer Band von damals abweicht. Schießbude und Bass mache ich hier hauptsächlich für diesen dunkeln Anstrich verantwortlich. Beides kommt ziemlich fett aus den Boxen und treibt die Nummern immer schön auf ein hohes Geschwindigkeits-Level, irgendwo zwischen Highspeed und Midtempo. Ab und an bremst man den Song auch ein, was für die leider zu geringe Abwechslung sorgt. Auch die feinen knackigen Soli ändern daran nicht viel.

Um nochmal auf die Abwechslung zurückzukommen. Diese ist in den Songs durchaus vorhanden, aber da die Nummern alle sehr ähnlich gestrickt sind, bleiben Aha-Momente aus und wenn das Album verklungen ist, bleibt das Gefühl zurück, man hätte 9 Mal die gleiche Nummer gehört. Gut, 8 Mal, denn der letzte Track "…The Scepter Reigns" hebt sich doch noch etwas mehr vom Rest ab. Hier hat man aber auch über 10 min Zeit gehabt und entsprechend viel reingepackt. Auch treibt man diesen Song schon mal in absolute Highspeed-Gefilde. Mehr in dieser Art hätte dem Album sehr gut getan.

Fazit:
Im Prinzip haben Mortal Scepter ein tolles Album am Start, aber halt 35 Jahre zu spät. Damals hätte ich der Scheibe sicher eine 9 - 10 verpasst, aber das kann ich heute nicht vertreten, da ich sowas schon zu Hauf gehört habe. Auch wenn dies hier auf hohem Niveau passiert. Für Old-School Fans dennoch definitiv eine Empfehlung, sich das Teil mal reinzuziehen, der eine oder andere wird sicher auch einen Platz in seinem Regal dafür finden.

Punkte: 8/10

Anspieltipp: Perish With The Flesh, Spear And Fang, ...The Scepter Reigns

Tracklist:

01. A Ray Of Despair
02. Where Light Suffocates
03. Murder The Dawn
04. Lust Spells
05. Perish With The Flesh
06. The Carpathian Castle
07. Spear And Fang
08. Swallow Your Tongue
09. ...The Scepter Reigns

LineUp:

Valentin - Vocals, Bass
Maxime - Guitars
Lukk - Guitars, Vocals
Guillaume - Drums

https://www.facebook.com/mortalscepter

Autor: Thomas

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Band: Gorgon (F)
Genre: Black Metal
Label: Osmose Productions
Album Titel: The Veil of Darkness
Spielzeit: 42:56
VÖ: 25.01.2019

Mein fünftes Jahr als Redakteur bei Metal Only starte ich mit dem fünften Album einer Band, deren letztes Album zu einer Zeit erschien, als ich zarte 14 Jahre alt war. Ganze 19 Jahre haben sich Gorgon Zeit gelassen, ihr neues Werk zu veröffentlichen. Ob es etwas taugt? Das finden wir heraus.

Gegründet 1991 und bis heute durchgängig "aktiv", gehören Gorgon zu den ganz alten Hasen im französischen Black Metal. Diese 90er-Phase des Black Metals haben sie also auch voll miterlebt und mitgetragen (4 Alben zwischen 1995 und 2000). Nachdem es eine Ewigkeit totenstill um die Band geworden war und diverse Wiederveröffentlichungen der alten Scheiben schon längst im Umlauf waren, hat sich Chris, Kopf und Gründer der Band, entschieden, wieder neue Songs zu schreiben.

Da ich mit der Musik der Band bisher nicht vertraut war, half ein kurzer Check via youtube nach, um einen Eindruck des 1995 veröffentlichten Debüts als Vergleich zu bekommen. Nach diesem kleinen Check lässt sich sagen, dass sich der Stil über die Jahre nicht verändert hat. Die Produktion indes hat sich hörbar verbessert, ist klarer geworden und lässt vor allem die giftige Gitarre, die sich durch die Songs ätzt, wunderbar erklingen.

Die Melodien sind recht simpel gehalten (Tonleiter rauf - Tonleiter runter) und eine punkige Attitüde lässt sich nicht leugnen, was der rotzigen Musik einen schönen Old-School-Kick gibt ("Burned for Him", "This is War"). Die von Chris vorgetragenen Vocals sind diese typischen "Böser-Metaller-stapft-alleine-wütend-durch-den-Winterwald"-Vocals, aber sie passen absolut in die Klangwelt, die aggressiv und zähnefletschend ist. Hier ist nichts lustig, hier regiert nur 666! Etwas schade finde ich im Gegenzug, wie schwach der Bass auf der Platte wegkommt. Ohne alles zu übertönen, schwingt die Gitarre aber schon stark im Vordergrund und lässt dem Bass so kaum Raum zur Entfaltung. Der unbekannte Sessiondrummer gibt sich auf "The Veil of Darkness" redlich Mühe und knüppelt der Gitarre gut hinterher. Das Tempo wird weitestgehend recht hoch gehalten, ohne aber alles einfach nur abzumurksen.

Fazit:
Wer mal wieder Bock auf die alten Scheiben hat, als es noch voll auf die Zwölf gab, der darf hier freudestrahlend zugreifen. Für Anhänger des (atmosphärischen) Black Metals, der sich mit den Themen Natur, Kosmos oder auch menschlichen Problemen auseinandersetzt, ist diese Veröffentlichung aber ohne Mehrwert.

Punkte: 8/10

Anspieltipps: Depraved Conception, Posthumous Bewitchment, Border of the Forest

Tracklist:

01. Son of Perdition
02. Stil Six Six Six
03. This is War
04. The Veil of Darkness
05. Border of the Forest
06. Path of Doom
07. The Roots of my Fantasies
08. Burned for Him
09. Depraved Conception
10. Posthumous Bewitchment
11. Our Crusade

Lineup:

Christophe Chatelet - Vocals, Guitar, Bass

https://www.facebook.com/Gorgon.blackmetal.fr

Autor: Godshand

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Band: The Ossuary (I)
Genre: Heavy / Doom Metal
Label: Supreme Chaos Records
Album Titel: Southern Funeral
Spielzeit: 44:51
VÖ: 25.01.2019

Die 2014 gegründeten The Ossuary aus dem Land des Stiefels veröffentlichen Ende Januar 2019 ihr Zweitlingswerk "Southern Funeral". Ein durchaus passender Titel für die Herkunft und den Klangcharakter der Truppe. Bereits ihr Debüt "Post Mortem Blues" wurde über Supreme Chaos Records veröffentlicht und konnte einige gute Kritiken ernten.

Ein unheilvolles Orgelspiel leitet den ersten Song der Italiener auf ihrem neuesten Streich ein. Nach 46 Sekunden setzen dann bereits auch schon die schön schrabbeligen, tiefergestimmten Gitarren ein, welche von einem treibendem Schlagzeug/Bas- Duo unterstützt werden. Die leicht angeraute Stimme von Stefano umrahmt das Klangbild eindrucksvoll und passend.

Groovige und herrlich wabernde Melodien dringen durch die Boxen. Mal mehr im Mid-Tempo-Bereich, aber auch im zackigeren Gewand präsentieren The Ossuary ihren Sound dem Publikum. Durch Zwischenspiele und harmonische Soli lockern die Jungs ihre Stücke gekonnt auf. Ebenfalls markant sind immer wieder wechselnde Takte innerhalb der Kompositionen, welche dadurch nicht selten auch eine andere Stimmung erzeugen können.

Besonders doomlastig kommt der Titeltrack daher. Hier herrscht eine wahrlich düstere Stimmung in den Arrangements vor. Mir persönlich gefallen die Heavy-Rock Anteile allerdings am besten, welche ich deshalb auch als Anspieltipp ausgewählt habe. Ein wirklich schwacher Moment ist auf "Southern Funeral" bei weitem nicht hörbar, denn gerade die unterschiedlichen Track-Ausrichtungen erzeugen Abwechslung und Spannung beim Hörer.

Fazit:
Musikalisches Herzblut und Gefühl wurde in diese Platte und ihren Sound gepackt. The Ossuary haben ein tolles Gespür für gelungene Arrangements und mitreißende Grooves. Zeitlos gute und bodenständige Rockmusik mit Einsprengseln aus der Stoner- und Doom Ecke. Wer die Jungs noch nicht kennt, sollte unbedingt reinhören und sich ebenfalls ihr Erstlingswerk zulegen!

Punkte: 8,5/10

Anspieltipp: Belphegor, Eternal Pyre, Under The Spell

Tracklist:

01. Walk Into Sepulchral Haze
02. Maze Of No Return
03. Belphegor
04. Southern Funeral
05. Eternal Pyre
06. Sleep Demon
07. Under The Spell
08. Shadow Of Plague

Lineup:

Stefano "Stiv" Fiore - Vocals
Domenico Mele - Guitars
Dario "Captain" DeFalco - Bass
Max Marzocca - Drums

https://www.facebook.com/TheOssuary

Autor: Blacky

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Re: REVIEWS 2019 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Carnal Forge (S)
Genre: Death / Thrash Metal
Label: Vicisolum Productions
Album Titel: Gun To Mouth Salvation
Spielzeit: 46:10
VÖ: 25.01.2019

Seit 1997, also bereits mehr als 20 Jahre, "lärmen" die Schweden Carnal Forge nun schon durch die Metalwelt. Aber müde sind die Skandinavier kein bisschen, und das hört man dem neuen Album "Gun To Mouth Salvation" auch an.

Das 7. Studioalbum ist ein wahres Feuerwerk, was von der ersten Sekunde an zündet und so frisch klingt, als wenn die Truppe den Metal erst für sich entdeckt hätte und nun damit die Welt erobern will. Dies haben sie allerdings nicht mehr nötig, denn jeder, der einigermaßen umtriebig in der Szene ist, hat den Namen Carnal Forge garantiert schon gehört.

Dass Geschwindigkeit keine Hexerei ist, beweist man auf dieser Scheibe eindrucksvoll. Die Gitarren schreddern ein wahres Riff-Gewitter ab, dabei ist es egal, ob dir die Rhythmusfraktion messerscharfe Salven um die Ohren haut oder die Leadfraktion eine feine Melodie einstreut. Die Kombination aus beiden macht es einfach aus. Das Schlagwerk macht den Songs auch ordentlich Feuer unterm Hintern und der Bass ist schön präsent und verdunkelt den Sound zusätzlich.

Tommie growlt und shoutet sich eindrucksvoll durch die Nummern und ich frage mich manchmal wo er die Luft hernimmt, denn auch er steht dem Rest geschwindigkeitstechnisch in nichts nach. Hin und wieder gibt es auch cleane Vocals, die hintergründig abgemisch und unter Tommies' gelegt wurden, was allerdings sehr cool gemacht ist. Schönes Beispiel dafür sind z.B. "Aftermath" und "Bound In Flames".

Trotz des hohen Geschwindigkeitslevels hat das Album einen hohen Abwechslungsgrad. Man nimmt das hohe Tempo zwar nur ab und an mal raus, aber selbst wenn man spielt, als sei der Teufel hinter einem her, variiert man und sorgt für Abwechslung. Und das nicht nur, wenn die Soli zum Zuge kommen oder die eine oder andere Dissonanz auftaucht. Cool finde ich persönlich auch dieses kurze Ausfaden im Eröffnungstrack "Parasites", um dann direkt wieder loszubrechen.

Fazit:
"Gun To Mouth Salvation" ist ein saustarkes Album und fährt ein richtig fettes Thrash / Death Brett auf. Hier ist alles drauf, was das Metalherz begehrt. Messerscharfe Riffs, feine Soli, fieser Bass, druckvolle Schießbude und alles auch noch variationsreich. Die klasse Produktion, welche absolut passend ausgefallen ist, gibt dem Ganzen dann noch den perfekten Anstrich. So einen Start ins neue Metal-Jahr lass ich mir gefallen! Mehr davon bitte!

Punkte: 9,5/10

Anspieltipp: alles

Tracklist:

01. Parasites
02. Reforget
03. Aftermath
04. Endless War
05. Bound In Flames
06. King Chaos
07. The Order
08. Hellride
09. State Of Pain
10. Sin Feast Paradise
11. The Stench

LineUp:

Tommie Wahlberg - Vocals
Petri Kuusisto - Guitars
Jari Kuusisto - Guitars
Lars Lindén - Bass
Lawrence Dinamarca - Drums

https://www.facebook.com/carnalforge

Autor: Thomas

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Re: REVIEWS 2019 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Ancient Bards (I)
Genre: Symphonic Power Metal
Label: Limb Music
Album Titel: Origine (The Black Crystal Sword Saga Part 2)
Spielzeit: 62:36
VÖ: 25.01.2019

Der vierte Silberling der italienischen Symphonic Epic Metal Band Ancient Bards rotiert zum x-ten Mal in meinem Player und ich bekomme von diesem neuen Meisterwerk nicht genug. "Origine" ist die geniale Fortsetzung der Black Crystal Sword Saga.

Die Italiener machen da weiter, wo sie bei Teil eins aufgehört haben und perfektionieren es sogar noch. Dieser Silberling ist so voll mit epischen und symphonischen Elementen, dass es einem schwerfällt, alles zu beschreiben. Man könnte meinen, es läuft der Soundtrack für einen Film, denn schon bei den ersten Takten entstehen im Kopf Bilder, egal ob man nun Teil eins kennt oder nicht.

Hier wird aber auch gar nichts dem Zufall überlassen, denn alles ist kompositorisch vom Feinsten. Epische Einflüsse, gekonnt in Szene gesetzt, mit sehr schönen Orchesterparts finden sich in jedem Stück. Dazu noch die sehr guten Gitarrenriffs und schon verschmilzt das Ganze zu einer Einheit. Das wäre allerdings nur die halbe Miete ohne den facettenreichen Gesang von Sara Squadrani. Völlig egal, ob sie etwas heavier oder opernhafter singt, es ist genau so, wie es der Song verlangt. Wem das nicht reicht, für den haben Ancient Bards auch noch ein paar Growls in die Songs gezaubert.

Die fünf Musiker muss man aber auch erwähnen. Jeder einzelne Ton sitzt genau dort, wo er sein sollte. Keiner drängt sich in den Vordergrund, sondern glänzt immer dann, wenn es kompositorisch Sinn macht. Ein schöner Basslauf oder ruhige Keyboardpassagen, Blast Beats oder "holprigere" Arrangements; alles, was die Musik braucht, wird von der Instrumentalfraktion abgeliefert. Auch das muss man erst einmal hinbekommen, und alles kommt wie aus einem Guss.

Der wohl abwechslungsreichste Track "The Great Divide" spiegelt genau das wider, was diese Band ausmacht. Eine Komposition in Überlänge, bei der nie das Gefühl der Langeweile aufkommt. Allein dieser Track ist schon die Höchstpunktzahl wert. Hier gibt es die volle Symphonic Epic Metal Breitseite und es werden keine Wünsche offen gelassen. Epische Momente verfeinert mit sehr schönen orchestralen Parts. Das ganze virtuos gestaltet mit Hilfe der instrumentalen Fraktion und darüber schwebt der Gesang mit unterstützenden Growls.

Fazit:
Ancient Bards haben hier ihr Meisterstück abgeliefert und somit auch zu Recht die Höchstpunktzahl erhalten. Epic Symphonic Metal Bands gibt es ja viele, aber nur wenige schaffen es, den Hörer so in ihren Bann zu ziehen, wie es die Italiener mit "Origine" tun, und somit haben sie alles richtig gemacht.

Punkte: 10/10

Anspieltipp: alles

Tracklist:

01. Origine
02. Impious Dystopia
03. Fantasy's Wings
04. Aureum Legacy
05. Light
06. Oscurità
07. Titanism
08. The Hollow
09. Home Of The Rejects
10. The Great Divide
11. Eredità Aurea (CD only Bonus Track)

LineUp

Sara Squadrani - Vocals
Simone Bertozzi - Guitars, Growls
Claudio Pietronik - Guitars
Martino Garattoni - Bass
Daniele Mazza - Keyboards, Orchestration
Federico Gatti - Drums

https://www.facebook.com/ancientbards
http://www.ancientbards.com

Autor: Basser1971

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Re: REVIEWS 2019 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Diaboł Boruta (PL)
Genre: Folk Metal
Label: Pure Steel Publishing
Album Titel: Czary
Spielzeit: 55:16
VÖ: 25.01.2019

Da ist sie, die neue Scheibe der "outstanding" Folk Metaller Diaboł Boruta.

Album Nr. 3 mit dem vergleichsweise simplen Titel "Czary" (dt. Hexerei/Zauberei) rollt nach einem kleinen Intro in den Titletrack hinein, der auch gleich forsch loslegt. Die Forschheit wird vor allem durch das stets treibende Schlagzeug und die gut schrubbelnden Gitarren erreicht. Im Kontrast dazu wird das Keyboard meist melodisch eingesetzt und trägt somit nicht nur zur Beruhigung bei, sondern sorgt auch für die Folkelemente in der Musik. Dies wird durch Akkordeon, Streicher und anderes zusätzlich erreicht (wobei sich hierfür aber keine Sessionmusiker benennen lassen, wenn es denn welche gibt).

Die aggressiven Vocals findet man im Folk Metal nicht allzu oft, sodass für Nichtkenner Diaboł Borutas (hoffentlich) die Esten Metsatöll als Referenz dienen können, wobei Paweł "Rudy" Leniart doch noch eine ganze Ecke besser singen kann. Vergleiche zu Bands wie Eluveitie, In Flames oder Dimmu Borgir (im Infotext genannt) kann ich gar nicht nachvollziehen, sowohl in der Hinsicht des Vortrags des Gesangs, als auch allgemein musikalisch. Dafür sind die Polen zu unikat mit ihrem Sound.

Die flotten Lieder hauen alle rein und liegen gut in den Ohren, aber trotzdem bleibt zum Mitsingen nichts hängen. Bei mir liegt das vor allem an der Sprachbarriere, weil 10 der 12 Songs auf Polnisch getextet sind und sich das bei weitem nicht so schön trällern lässt, wie es beispielsweise beim Finnischen der Fall ist. Das fließt aber keinesfalls negativ in die Bewertung ein, es ist nur eine ganz persönliche Notiz. Metaller, die des Polnischen mächtig sind, sehen das sicher anders.

Im Laufe des Albums steigern sich die Lieder in ihrer Wiederspielbarkeit, was dem Werk selbstverständlich gut tut. Desweiteren kann ich auch die passend gestaltete Produktion hervorheben, die sowohl die Folk Metal Elemente, als auch die rohe Gesangs- und Gitarrenarbeit hervorragend eingefangen und verarbeitet hat.

Um den Gedanken des Bandvergleichs von vorhin noch einmal aufzugreifen, kann man im Song "Lipka" eine Mischung der mongolischen Nine Treasures mit den russischen Arkona ausmachen.

Fazit:
Aller guten Dinge sind drei, und das dritte Werk der Polen ist auch wirklich gut geworden. Drückende Gesangs- und Gitarrenlinien sowie Drums auf der einen Seite und melodische Klänge und Folk Elemente auf der anderen Seite ergeben auf "Czary" einen tollen Sound.

Punkte: 8/10

Anspieltipps: Golem, Znajdź Mnie Wśród Gwiazd, Slave

Tracklist:

01. Czary Intro
02. Czary
03. Zaklęcie
04. Studnia
05. Golem
06. Królestwo Nie Niebieskie
07. Znajdź Mnie Wśród Gwiazd
08. Niewolnik
09. Duch Wiatru
10. Lipka
11. Slave
12. Kingdom Of No Heaven

LineUp:

Paweł "Rudy" Leniart - Vocals, Bass
Paweł "Rundziou" Szczupak - Guitars
Konrad "Kondzio" Peszek - Guitars
Dawid "Dejw" Warchoł - Keyboards
Łukasz "Zibra" Zembroń - Drums

https://www.facebook.com/diabolboruta
https://www.diabolboruta.pl

Autor: Godshand

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Re: REVIEWS 2019 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Dødsfall (N)
Genre: Black Metal
Label: Osmose Productions
Album Titel: Døden Skal Ikke Vente
Spielzeit: 45:54
VÖ: 25.01.2019

Um die Norweger Dødsfall, geründet 2009, war es die letzten Jahre etwas ruhig geworden. Das letzte Werk "Kaosmakt" erschien am 30. Januar 2015 und nun fast genau vier Jahre später kommt Album Nr. 5 "Døden Skal Ikke Vente" (Der Tod wird nicht warten) mit seinem misanthropischen Black Metal über uns hereingebrochen.

Hereingebrochen ist hier das Stichwort, denn die Eröffnungsnummer "Hemling Vrede" legt direkt mit im Streckgalopp nach vorn preschenden Drums und kalten, schreddernden Gitarren los. Hier soll sich niemand vorbereiten, sondern gleich ins kalte Wasser geschmissen werden. Wenn man dann aber erstmal im Wasser ist und sich an die Kälte gewöhnt hat, gibt es auch Momente, in denen man einfach mitschwimmen kann. Sprich, hier wird nicht einfach nur durch Song und Album in Hochgeschwindigkeit gebolzt und geschreddert, sondern mit dem Tempo variiert und auch mal richtig Fahrt rausgenommen.

Der neue Mann an der Schießbude TELAL macht einen super Job und vermöbelt die Felle und Kessel nach Strich und Faden. Mit seinen hasserfüllten, misanthropischen Vocals, welche ebenfalls die Kälte des Albums betonen, kleidet IS, der auch für die Gitarren und den Bass verantwortlich ist, die Songs optimal aus. Es wird auch schon mal für einen Moment richtig ruhig und dann gibt es neben ein paar akustischen Gitarrenanschlägen auch Spoken Words, auf der anderen Seite dann aber auch mal feine Leads, die so richtig losfrickeln. Sprich, an Abwechslung fehlt es den Songs im Allgemeinen und dem Album im Ganzen nicht.

Auch geht man schon mal leicht doomig zur Sache, wie z.B. in "Kampsalmer". Es ist allerdings egal, welche Gangart gerade das Kommando übernimmt, einen Hauch Hoffnung, dass der Tod doch warten kann, gibt es auf der Scheibe nicht. Und am Ende gibt es dann im Instrumental "Skogstrollet" den Hauch des Todes auch in akustischer Form.

Die Produktion gibt dem Album einen modernen Sound, ohne die Wurzeln des Black Metal zu vernachlässigen. Sie ist fett genug, um satt aus den Boxen zu schallen, betont aber auch die blackmetallische Kälte.

Fazit:
Das Warten hat sich gelohnt. "Døden Skal Ikke Vente" ist ein starkes Black Metal-Album, welches mit durchdacht arrangierten Songs und mit Abwechslungsreichtum aufwartet. Trotz dieser Merkmale verliert es zu keiner Sekunde seine blackmetallische Kälte und Rohheit und bedient die genretypischen Merkmale, welche ein solches Album haben sollte.

Punkte: 8/10

Anspieltipp: Tåkefjell, Svarta Drömmar, Ødemarkens Mørkedal

Tracklist:

01. Hemlig Vrede
02. Tåkefjell
03. Svarta Drömmar
04. Grå Himlar
05. Kampsalmer
06. I De Dødens Øyne
07. Ødemarkens Mørkedal
08. För Alltid I Min Sjæl
09. Ondskapelse
10. Skogstrollet (Instrumental)

LineUp:

IS - Vocals, Guitars, Bass
TELAL - Drums

https://www.facebook.com/dodsfall

Autor: Thomas

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Re: REVIEWS 2019 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: A Secret Revealed (D)
Genre: Post Metal
Label: Liefeforce Records
Album Titel: Sacrifices
Spielzeit: 55:48
VÖ: 25.01.2019

Die erste Singleauskopplung "Grieved" des aus Würzburg stammenden Quintetts A Secret Revealed ist ja bei der Hörerschaft, die die Unterfranken sich seit ihrer Gründung 2012 aufgebaut haben, durchaus positiv angekommen. Nun, anderthalb Jahre später, wird das dazugehörende Album "Sacrifices" erstmals über Lifeforce Records veröffentlicht. Außerdem zeigt sich auf diesem Labeldebüt Ex-Necrotted-Sänger Michael Heim erstmals am Gesang.

So viel sei schon einmal von vornherein gesagt: Die Musik, die die fünf Franken hier zum Besten geben, ist definitiv keine leichte Kost. Musikalisch vermischen sich hier sanfte akustische Klänge mit brutalen, schnellen Blastbeats. Ruhige, entspannende Parts wechseln sich mit keifenden Growls, aufgewühlten Rhythmen und emotionsgefüllten Gitarrenmelodien ab und vermischen sich zu einer mächtigen Wand an Sound. So schaffen es A Secret Revealed vom ersten Ton des Openers "Grieved" fast über das gesamte Album hinweg, eine melancholische, fast depressive Atmosphäre aufrechtzuerhalten.

Vor allem "Ashes" und "Empty Throne" bestechen durch grandiose Black-Metal-Elemente, die sich perfekt mit den Post-Metal-typischen melodiösen, akustischen Parts paaren. Emotionale Akkordwechsel sorgen hier teilweise mit Michaels Gesang, der kaum verzweifelter klingen könnte, an der einen oder anderen Stelle wirklich für Gänsehaut.

Lediglich "Old Ghosts", was eher durch einen groovigen Riff heraussticht, passt atmosphärisch (abgesehen von dem ruhigen Zwischenteil) nicht ganz zum Rest des Albums. Dies soll natürlich nicht heißen, dass es ein schlechter Track ist, jedoch hätte dieser wohl eher als Rausschmeißer am Ende gepasst (besser noch als das eher ruhige "In Vain").

Allgemein lässt sich an dieser Scheibe nicht viel aussetzen. Nur mir persönlich kommen auf "Sacrifices" Melodien zu kurz, die einem wirklich im Kopf bleiben, worunter der Wiedererkennungsfaktor etwas leidet. Außerdem klingen die Drums an manchen Stellen (vor allem durch den fast schon inflationär verwendeten Reverb) etwas verwaschen. Das jedoch ist Meckern auf sehr hohem Niveau.

Fazit:
A Secret Revealed liefern mit "Sacrifices" ein bockstarkes Album ab, welches durchweg eine depressiv-melancholische Atmosphäre aufrechtzuerhalten weiß. Und das auf technisch allerhöchstem Niveau. Durch die authentisch erschaffene Atmosphäre stört es auch kaum, dass diese Scheibe keine wirkliche Ohrwurmmelodie beinhaltet. "Sacrifices" ist auf jeden Fall ein absoluter Tipp für jeden, der Gefallen an atmosphärischem Metall à la Der Weg Einer Freiheit oder auch Harakiri For The Sky findet.

Punkte: 8,5/10

Anspieltipp: Ashes, Empty Throne

Tracklist:

01. Grieved
02. The Isolation
03. Ashes
04. Old Ghosts
05. Empty Throne
06. Hollows
07. The Downfall
08. In Vain

LineUp:

Michael - Vocals
Lukas - Guitars
Ralf - Guitars
Julian - Bass
Tilman - Drums

https://www.facebook.com/asecretrevealed
https://www.asecretrevealed.de

Autor: Sepp

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Band: Evergrey (S)
Genre: Progressive Metal
Label: AFM Records
Album Titel: The Atlantic
Spielzeit: 53:56
VÖ: 25.01.2019

Zugegeben, Evergrey hab ich erst spät für mich, aber zum Glück überhaupt entdeckt. Nach dem Lauschen des mir bisher unbekanntem Schaffens der Band aus Schweden bin ich jetzt echt happy, dass ich dieses Review abgegriffen habe.

Nun aber zum Wesentlichen; ich bin enttäuscht, enttäuscht darüber, dass es heutzutage nicht mehrfach solche Götterscheiben wie "The Atlantic" gibt.
Manch andere Bands, sei es im Power Metal, oder andere Prog/Symph-Rocker, kleistern ihre Songs nur mit Keyboard- und Gitarrenflächen zu, dass sich alles nach Einheitsbrei anhört und verlassen sich auf catchy und ausgelutschte Gesangslinien.

Evergrey machen schon immer vieles, wenn nicht alles, um einiges besser. Großartige Harmonien, die die Sonne aufgehen lassen, bretthartes Riffing im Göteborg-Style, wie es manch Melodic Death Metal Band drauf hat und dies wird gepaart mit geilsten Arrangements und Gesangsharmonien, die die Songs umschließen und angenehmer nicht sein können.

Hier ist alles stimmig und nie steril. Wie gesagt, hammerhartes Riffing, welches sich mit ruhigen Passagen ergänzt, um im nächsten Augenblick einen Moment zu kreieren, der an Erhabenheit nicht schöner sein kann. Dazu kommt der großartige Gesang, der nie übertrieben klingt und über den Songs schwebt, sondern eine mehr als gelungene Einheit bildet.

Man sollte auch mal nur auf die Rhythmusfraktion im Hintergrund - obwohl der Begriff "Hintergrund" dem nicht ganz gerecht wird - hören, es ist zum mit der Zunge schnalzen.

Fazit:
Die letzte Scheibe in diesem Bereich, die mich bis heute immer noch vom Hocker reißt, ist Queensryches "Empire". Und genau hier würde ich eine Parallele ziehen wollen. Denn Evergrey bestechen genau wie diese durch intelligentes Songwriting und Eigenständigkeit. Ok, das ein oder andere Riff hat man bestimmt schon mal gehört, aber die Kombination der verschiedenen Komponenten ergeben eine sehr geile Melange aus songdienlicher Großartigkeit, musikalischer Raffinesse und klangtechnischem O(h)rgasmus.
Welch ein Epos… einfach nur hammer… 'nuff said!

Punkte: 10/10

Anspieltipp: alles

Tracklist:

01. A Silent Arc
02. Weightless
03. All I Have
04. A Secret Atlantis
05. The Tidal
06. End Of Silence
07. Currents
08. Departure
09. The Beacon
10. This Ocean

Lineup:

Tom S. Englund - Vocals, Guitars
Henrik Danhage - Guitars
Johan Niemann - Bass
Rikard Zander - Keyboards
Jonas Ekdahl - Drums

https://www.facebook.com/Evergrey
http://www.evergrey.net

Autor: Steiff

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