REVIEWS 2018 VON DER METAL ONLY REDAKTION

Hier könnt ihr euch über bekannte Bands, ihre neuen Alben, ihre Fehltritte ... auslassen

Moderator: Mazze

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Re: REVIEWS 2018 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Salem (GB)
Genre: Heavy Metal
Label: Dissonance Productions
Album: Attrition
Spielzeit: 50:35
VÖ: 23.02.2018

Die Engländer Salem gründeten sich bereits 1979 aus ehemaligen Mitgliedern von Ethel The Frog, lösten sich allerdings im Jahre 1983 wieder auf.
Seit 2010 ist die Band wieder aktiv und bringt am 23.02.2018 ihren neuesten Silberling "Attrition" via Dissonance Productions in die Läden.
Zwei Jahre sind seit ihrer letzten Langrille "Darker Days" vergangen und wir dürfen gespannt sein, was uns erwartet.

Der Titeltrack legt mit einem klassischen Riff nach Hard Rock-Manier los und Sänger Simon Saxby gesellt sich mit seiner klaren, charakteristischen Stimme dazu, die überwiegend in einer mittelhohen Tonlage verweilt und sehr ausdrucksstark erklingt. Man hört wunderbar den NWOBHM-Sound heraus, der ganz Klar das Steckenpferd dieser Truppe ist.

Durch den Einsatz von verspielten, teils akustischen Gitarrenparts wird eine abwechslungsreiche Atmosphäre geschaffen, die von eingängigen Hooklines, wie z.B. bei "I'm The One", ergänzt wird. Die Verschmelzung von Vocals und differenzierter Saitenarbeit ist eines der prägnanten Merkmale des Albums.

Insgesamt werden stark melodische Songstrukturen dargeboten, die teilweise sehr verträumt und balladesk aus den Boxen kommen. Diese gefühlvolle Stimmung wird u.a. bei "My Only Son" gut hörbar und intensiv dargebracht! Zwar nehmen einige Songs im Verlauf immer wieder etwas an Fahrt auf, doch wird hier selten komplett Vollgas gegeben. Dieses Spiel mit dem Tempo und den knackigen Soli, die an den richtigen Stellen eingebaut wurden, erzeugt zusätzlich Spannung und sorgt für Kurzweil.

Im Mittelteil glänzt "Sights Of Wonder" mit seinem fesselnden Rhythmus, der von einem ohrwurmartigen Refrain und ausgefeiltem Riffing der Axtfraktion Mark Allison und Paul Macnamara begleitet wird. Eines der stärksten Stücke des Albums und mein persönlicher Favorit!

Mit dem abschließenden Track "Isolation", bei dem das Tempo wieder etwas hochgeschraubt wurde, neigt sich der Silberling nach fünfzig Minuten dem Ende zu.

Fazit:
Es gibt sehr melodische Songs auf die Lauscher, die u.a. durch das bemerkenswerte Songwriting und ein Händchen für tolle Riffs glänzen können.
Hier liegt ein starkes Album der Engländer vor, das Fans von klassischem NWOBHM mit Sicherheit begeistern wird.

Punkte: 8,5/10

Anspieltipp: Attrition, Sights Of Wonder, Taking Control

Tracklist:

01. Attrition
02. Black And White
03. I'm The One
04. Lest We Forget
05. My Only Son
06. Sights Of Wonder
07. Stay With Me
08. Taking Control
09. Warning Signs
10. We Are Gods
11. Isolation

Lineup:

Simon Saxby - Vocals
Mark Allison - Guitars
Paul Macnamara - Guitars
Adrian Jenkinson - Bass
Paul Mendham - Drums

https://www.facebook.com/SalemBand
http://www.salemband.co.uk/

Autor: Eva

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Band: Bhleg (S)
Genre: Folk / Black Metal
Label: Nordvis Produktion
Album Titel: Solarmegin
Spielzeit: 98:32
VÖ: 23.02.2018

Es ist immer wieder toll, Künstler/Interpreten entdecken zu können. So geschehen bei mir mit den schwedischen Bhleg. Mit "Solarmegin" erscheint Ende Februar 2018 ihr zweites Album über Nordvis Produktion. Mit knapp über 1 Stunde und 38 Minuten nicht gerade ein kurzer Nachfolger. Daher war ich umso neugieriger, wie sich diese gigantische Spielzeit um das Thema Sonne, Feuer und Licht ausgestalten würde.

Vogelgezwitscher und verträumte Akustikgitarren eröffnen den Silberling mit dem instrumentalen Einklang "Alvstråle". Auch die Überleitung in "Sunnanlijus" harmoniert fließend in ein folk-lastig verzerrtes Gitarrengewand. Die Klampfen selbst erklingen überwiegend in einer schwarzmetallisch sägenden Stimmung. Gesanglich wird Black Metal-lastig gekeift, aber auch hin und wieder mit choralen sowie cleanen Einsprengseln aufgewartet.
Oft wird beim Sound der Druck aber auch rausgenommen, um mit akustischen Einlagen das Soundgewand zusätzlich aufzuwerten. Diese Form des Songwritings zieht sich wie ein roter Faden durch "Solarmegin" und verpasst dem Silberling dadurch seinen ganz eigenständigen Charme. Ganze fünf extra lange Titel zwischen neun und elf Minuten haben es auf "Solarmegin" geschafft.

Selbst bei aller Rauheit gelingt es den beiden Mannen Ludvig und Simon, den folkigen Anstrich stets kontinuierlich beizubehalten. Der dezente aber doch merkliche Einsatz von Streichern (z.B. bei "Hymn Till Skymningen") usw. leistet hier einen wichtigen Beitrag. Ich spüre einen Hauch von älteren Vintersorg und Konsorten durch die Boxen strömen. Epische und gediegenere Passagen erschallen in den Songs, welche die spürbare Atmosphäre von erhellendem Licht und Tiefe erzeugen können. Somit wird der textliche Inhalt musikalisch perfekt transportiert. Gefühlt entsteht durch die Kompositionen eine angenehme Weite und Endlosigkeit.

Fazit:
Bhleg schaffen auf ihrem zweiten Langeisen das Kunststück, die Thematik von Sonne und Licht gekonnt musikalisch umzusetzen. Wie eine Ode bleibt dieses Machwerk nach über 1,5 Stunden mit beeindruckenden Gefühlen bei mir hängen. Völlig ohne übertriebenes, synthetisches Bombastgedudel schafft es "Solarmegin" zu verzaubern und musikalisch in eine Art Rauschzustand zu versetzen. Gerade die Gitarrenriffs und die daraus resultierenden Melodien, welche stets im Vordergrund agieren, sind grandiose Hörerlebnisse geworden.

Punkte: 9,5/10

Anspieltipp: Alles

Tracklist:

01. Alvstråle
02. Sunnanljus
03. Alyr - Helgedomen
04. Gudomlig Grönska
05. Alstrande Sol
06. Livslågans Flammande Sken
07. Kraftsång Till Sunna
08. Hymn Till Skymningen
09. Skuggspel
10. Solvagnens Flykt
11. Kärleksrit
12. Frö (Växtlighetens Fader)
13. Solens Ankomst

Lineup:

Ludvig Andersson - Vocals, Bass
Simon Johansson - Guitars, Keyboards, Percussion, Vocals

https://www.facebook.com/bhlegofficial

Autor: Blacky
Übersetzung: Dine

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Band: Dead Alone (D)
Genre: Death Metal
Label: Reaper Entertainment Europe
Album Titel: Serum
Spielzeit: 55:22
VÖ: 23.02.2018

Seit 2004 gelten die Herren von Dead Alone als echter Geheimtipp im melancholischen Death Metal Bereich. Nun, vier Jahre nach ihrer letzten Veröffentlichung, legen die Bayern um Florian Hefft mit "Serum" ihr fünftes Full-Length-Album vor.

Schon das Intro zum Opener "Delusion" zeigt deutlich, dass es sich hierbei nicht wirklich um leichte Kost handelt. Das Album ist von der ersten bis zur letzten Minute ummantelt von einer düsteren Atmosphäre aus mystischen Synthesizern und gekonnt arrangierten Orchesterparts. Textlich befasst sich "Serum" mit einer Welt, in der die Menschheit durch die gnadenlose Ausbeutung von Glaube und Hoffnung ihre eigene Apokalypse heraufbeschwört. So werden Empfindungen wie Hoffnungslosigkeit ("The Fall"), das einschleichende Gefühl von Angst ("Fear") oder Enttäuschung ("A World Of Lies") auf musikalisch perfekte Weise zum Ausdruck gebracht.

Es ist praktisch unmöglich, auf einzelne Lieder dieses Meisterwerks einzugehen; dieses Album funktioniert am besten, wenn es als Gesamtwerk betrachtet wird. Die Scheibe strahlt förmlich vor schnellen, treibenden Riffs, eingängigen Melodien, fetten Arrangements, virtuosen Soli und aufwühlenden Breaks. Das alles ist so ausgeklügelt arrangiert, dass es zu jeder Sekunde einfach stimmig klingt. Jeder Ton klingt, als gehöre er genau an diese Stelle.

Was außerdem besonders positiv hervorzuheben ist, ist die Tatsache, dass "Serum" bei jedem Hören noch besser wird. Jedes Mal kann man noch eine andere Nuance erkennen, ein anderes Detail, das dem Werk noch weitere Charakterzüge verleiht. Bei mir läuft die Scheibe seit Tagen in Dauerschleife.

Auch der Sound ist herausragend. Der Septicflesh-Live-Gitarrist Dinos Prassas hat hier beim Mastering ganze Arbeit geleistet und der Scheibe diesen brachialen, druckvollen Sound verliehen, wobei kein Song auch nur zu einer Sekunde überladen klingt – und das trotz der Vielfalt an Instrumenten!

Fazit:
Die vier Jungs aus dem bayerischen Oberland haben es wieder einmal geschafft, brachialen Death Metal Sound mit melancholischen Melodien und einer Atmosphäre zu paaren, die düsterer nicht sein könnte. Wer auf fetten Sound à la "Septicflesh", "Paradise Lost" etc. steht, sollte hier definitiv zugreifen!

Punkte: 10/10

Anspieltipp: Alles

Tracklist:

01. Delusion
02. The Fall
03. Indroctrination
04. Faith…
05. Four Prophets
06. Swarm
07. Fear
08. Praise The End
09. Black Swans
10. A World Of Lies
11. Born To Decay

Lineup:

Florian Hefft - Vocals, Bass
Michael Grabow - Guitars
Fred Freundorfer- Guitars
Beni Merl - Drums

https://www.facebook.com/deadalonemetal
http://www.dead-alone.de/

Autor: Sepp

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Band: Öblivïon (F)
Genre: Heavy / Power Metal
Label: ROAR! Rock Of Angels Records
Album Titel: Resilience
Spielzeit: 50:10
VÖ: 23.02.2018

Hinter der Band Öblivïon verbirgt sich ein All Star-Projekt, bestehend aus verschiedenen französischen Power Metal Musikern. So haben wir hier den Sänger von unter anderem Now Or Never, auf der Seite der Gitarristen Musiker von Bands wie Nightmare und Fenris und die Rhythmussektion wird von Bandmitgliedern von Fortunato und ebenfalls Nightmare (Schlagzeug) bedient.

Nach einem kleinen epischen Intro geht's dann los mit dem Projekt. Recht schnell werden mir beim ersten Song "Honor And Glory" zwei Dinge klar:
Zum einen haben wir es hier natürlich ganz klar mit fähigen Musikern und einer druckvollen sowie klaren Produktion zu tun, zum anderen gibt es eine recht ordentliche Mischung aus speedigen Riffs und Hooks, Vocals der Marke Dio / Jorn meets Astral Doors / Civil War und einigen progressiven Einschüben. Das Ganze wird gepaart mit Twin-Lead Gitarren und veredelt mit stets recht melodischen Soli.

Allerdings fehlen mir hier auch zwei Dinge; nämlich die Eingängigkeit, die hier und da ein wenig zu Lasten der Prog-Elemente geht, und die Eigenständigkeit. Denn das hier gebotene Material hat zwar ganz klar hohe Qualität, was man aber als Fan von Truppen wie Masterplan und Co. so oder ähnlich schon mehrfach gehört hat.

Herausstechen Songs wie die episch gehaltene Mid-Tempo-Nummer "In The Arms Of A Queen", das melodisch treibende "Shine in my Galaxy" mit seinem mehrstimmigen Refrain und der hymnische Stampfer "I Thought I Was a King". Doch wirklich umhauen tut dich von diesen Stücken auch keiner.

Fazit:
Wer nicht allzu viel Neues erwartet, aber mit den erwähnten Bands etwas anfangen kann, der findet hier ein ordentliches und vor allem melodisches Werk französischen Heavy / Power Metals. Mir persönlich fehlt einfach eine echte Killer-Nummer, die einen Höhepunkt darstellen könnte. Nichtsdestotrotz ist "Resilience" ein knackiges Metalalbum geworden, das gut neben ähnlichen Bands bestehen kann.

Punkte: 7/10

Anspieltipp: In The Arms of a Queen, Shine In My Galaxy

Tracklist:

01. Spectral Warrior
02. Honor And Glory
03. In The Arms Of A Queen
04. Bells From Babylon
05. Shine In My Galaxy
06. I Thought I Was A King
07. Evil Spell
08. Punished By The Crowd
09. Facing The Enemies
10. Race Is On
11. Dreamers Believers

LineUp:

Jo Amore - Vocals
Steff Rabilloud - Guitars
Florian Lagoutte - Guitars
Markus Fortunato - Bass
David amore - Drums

https://www.facebook.com/Oblivionband
https://www.oblivion-metal.com/

Autor: Slaine

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Band: Drive By Wire (NL)
Genre: Stoner / Desert Rock
Label: Argonauta Records
Album Titel: Spellbound
Spielzeit: 45:31
VÖ: 23.02.2018

Drive By Wire gibt es bereits seit 2006 und sie brachten es bisher auf drei Longplayer, nämlich "Drive By Wire" (2006), "Between Oceans" (2008) und "The Whole Shebang" (2014).

Auf jeden Fall ist der Wire, mit dem gedrived wird, nicht unbedingt der Geradeste. Soll heißen, dass man sich eher vorstellt, dass das Fahren am Draht (oder am Schnürchen), ohne große Schlenker passiert. Das ist hier bei der Musik nicht unbedingt immer der Fall.

Sicherlich gibt es treibende, gradlinige Wüstenrocker wie "Mammoth", der mit fettem Bass und eingestreuten Gitarren in den Strophen und schönem Fuzzsound (Verzerrungsart für Gitarren, die hauptsächlich auf die Obertöne geht) im Refrain richtig kracht. Aber dagegen steht dann das direkt nachfolgende "Apollo", welches mit verhaltenem Schlagzeug und betörendem Gesang nur leichte Rockanklänge beinhaltet.

Generell wird das Stoner Genre schon sehr breit ausgelegt. Verzerrter Gesang bei "Superoverdrive", Trippig-spaciges bei "Van Plan" sowie Swing-Rhythmen bei "Blood Red Moon" sind Sachen, auf die man als Hörer gefasst sein muss. Weiterhin gibt es sperrige Stücke wie "Lost Tribes" und "Devils Fool", die erst im Refrain richtig mitreißend werden. "Spellbound" ist dann ein "verdrogter", düsterer Albumabschluss, der mir nicht wirklich gefällt.

Das alles fußt auf einer soliden Rockmusikbasis, die fast immer zum Vorschein kommt. Die Gitarren sind ständig, akustisch oder verzerrt, präsent und vor allem der Bass spielt hier die dröhnende "Rolle" (Musik). Das Schlagzeug klopft solide, aber unaufdringlich den Takt. Im Mittelpunkt steht sicherlich die ausdrucksstarke Stimme der Sängerin, die sich, auch durch den unpolierten Sound, mal ins Gehör schneidet und mal selbigem schmeichelt.

Fazit:
Ein Album der etwas anderen Sorte. Reine Leere gibt es hier nicht, dafür viel zu entdecken. Wer also nicht allzu puristisch ist und Spaß daran hat, im engen Rockbereich ein paar neue Farbtupfer zu erhalten, ohne den Bereich komplett zu verlassen, der ist hier gut bedient.

Punkte: 7,5/10

Anspieltipp: Mammoth

Tracklist:

01. Glider
02. Where Have You Been
03. Mammoth
04. Apollo
05. Blood Red Moon
06. Superoverdrive
07. Van Plan
08. Lost Tribes
09. Devil’s Fool
10. Lifted Spirit
11. Spellbound

Lineup:

Simone Holsbeek - Vocals, Guitars
Alwin Wubben - Guitars
Arcel Zerb - Bass
Jerome Miden de Nie - Drums

https://www.facebook.com/drivebywireband/
http://www.drivebywire.nl/

Autor: Possessed
Übersetzung: Dine

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Re: REVIEWS 2018 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Old Mother Hell (D)
Genre: Doom / Heavy Metal
Label: Cruz Del Sur Music
Album Titel: Old Mother Hell
Spielzeit: 34:15
VÖ: 23.02.2018

Ich gebe es zu, ich habe in das Demo von Old Mother Hell, gegründet 2015, (wurden auch in unserer Newcomer Stage vorgestellt) reingehört und habe es als "so ok" empfunden. Und ich gebe auch zu, das dies ein Fehler war...den ich jetzt korrigieren kann. Juchu!!!

Die Thrasher Hatchery waren die Vorgänger der Truppe und von diesem (auch sehr geilen) Sound ist nichts übrig geblieben. Nun dominiert der reine Stahl. Man kann sich das Ganze als eine Mischung aus dem Metalverständnis von Grand Magus und der Melodik von Argus, gepaart mit der Massivität von Crowbar vorstellen.

Der Opener "Another War" fängt dich direkt groovend und mit OOHOHO-Chören ein. Beim Solo merkt man dann, wie puristisch die Burschen zu Werke gehen. Keine Doppelung der Gitarre, nur der knurrende Bass und das Schlagzeug stehen als Begleitung zur Seite. "Mountain" fängt im Anschluss felsenhart dröhnend an, um sich in der Mitte in einen epischen Metaltrack zu verwandeln. In diesem Stil geht es erst einmal weiter. Die Gitarre feuert Poweriffs ohne Ende ab und fährt großartige Melodien auf. Hört mal in "Howling Wolves" rein. Großes Epikkino ohne Geschwulste. Der Bass ist gut zu hören und pumpt bretthart in Zusammenarbeit mit dem richtig fett hämmernden Schlagzeug.

Der Sänger hat eine ganz eigene Stimmfarbe, die immer schön räudig klingt, obwohl er wirklich gut singen kann. Vor allem im Akustikteil von "Kneel To No God" kann man dies bewundern. Beim Abschluss- und Titeltrack "Old Mother Hell" wird alles oben genannte vereint und noch ein Schuss Melancholie hinzu gegossen. Majestätisch, erhaben und einfach toll gespielt und arrangiert. Megageil!!!

Der Sound ist sehr basisch und klar. Hier gibt es keinen technischen Firlefanz, sondern nur drei Instrumente plus Stimme. Es zeigt sich mal wieder, dass dies völlig ausreicht, wenn die Musiker mit Hirn und Herz dabei sind.

Fazit:
Sicherlich schon jetzt ein musikalisches und emotionales Highlight des Jahres 2018. Wer den echten Metal mag, der wird dieses Album lieben. Vor allem, weil trotz aller Melodik die Härte nicht auf der Strecke bleibt. Tolles Teil mit Kaufzwang. Punkt!!!

Punkte: 9/10

Anspieltipp: Mountain

Tracklist:

01. Another War
02. Mountain
03. Narcotic Overthrow
04. Howling Wolves
05. Kneel To No God
06. Old Mother Hell

Lineup:

Bernd Wener - Vocals, Guitars
Ronald Senft - Bass
Ruben André - Drums

https://www.facebook.com/oldmotherhell
https://www.oldmotherhell.de

Autor: Possessed

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Re: REVIEWS 2018 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Killing Gandhi (DK)
Genre: Melodic Death Metal
Label: Massacre Records
Album Titel: Aspirations Of Failure
Spielzeit: 38:19
VÖ: 23.02.2018

Ich muss zugeben, ich gehöre ja zu denen, denen die Dänen von Killing Gandhi bisher noch gar nichts gesagt haben. Und das, obwohl die vier Kopenhagener nun schon seit fünf Jahren ihr Unwesen im Melodic Death Metal Bereich treiben. Nun, drei Jahre nach ihrem Debüt sind die Jungs mit ihrem neuen Werk "Aspirations Of Failure" am Start.

Hierbei handelt es sich keinesfalls um stumpfen Melo-Death-Stampf; Killing Gandhi haben es sich zum Ziel gesetzt, sich beim Songwriting keinerlei Grenzen zu setzen. Bestes Beispiel hierfür ist wohl "Art Of Silence", ein Machtwerk, dessen Riff ebenso von den Black Metal Pionieren Dimmu Borgir hätte stammen können, und dies gepaart mit einem melodischen, von Gastsänger Kasper Ljung, clean gesungenen Refrain. Oder auch auf "My True Being" ist ein interessanter Mix aus einer Viking Metal Hymne und einem "auf-die-Zwölf"-Death Metal Schlager.

Auch wird auf "Aspirations Of Failure" mit genreuntypischen Sounds experimentiert. So ist bei einigen Titeln, wie beispielsweise dem Opener "Let Me Tell You" oder "The Painter And The Sleeper", ein Keyboardsound zu hören, wie man ihn aus 80er-Jahre-Schlagern kennt. Letztgenannter Titel glänzt zudem auch noch durch den herausragenden Gesang von Maja Iven Ulstrup und Annemari Arendal.

Insgesamt bekommen es die vier Dänen ganz gut hin, diese verschiedenen Sounds so miteinander zu verbinden, dass es meistens nicht überladen klingt. Allerdings wäre an der einen oder anderen Stelle etwas weniger ein bisschen mehr gewesen.

Thematisch handelt das Album von zwei Männern, die vor der Entscheidung stehen, ob sie im professionellen oder im privaten Leben erfolgreich sein sollen. Für diese Story greift Martin Arendal unter anderem auch auf eigene Erfahrungen zurück. Man hört an vielen Stellen wirklich, dass diese Scheibe mit Herzblut geschrieben ist.

Zum Sound gibt es nicht viel zu sagen: Die Platte wurde von Jacob Hansen, der unter anderem auch schon mit Epica, Volbeat, Týr und anderen Größen der Szene zusammengearbeitet hat. Es könnte einfach nicht besser abgemischt sein - der Mann weiß, was er tut.

Fazit:
Killing Gandhi schaffen es, eine Vielzahl an Sounds und Stilrichtungen unter einen Hut zu bringen und mit der richtigen Dosis an Herzblut ein herausragendes Album zu erschaffen. Ich bin mir zu einhundert Prozent sicher, dass wir von dieser Band noch großes erwarten und hören dürfen.

Punkte: 9/10

Anspieltipp: Art Of Silence, My True Being, The Painter And The Sleeper

Tracklist:

01. Opus #6
02. Let Me Tell You
03. Dark Hours
04. Hollow Paintings
05. The Great Escape
06. Opus #2
07. Art Of Silence
08. My True Being
09. The Painter And The Sleeper
10. Opus #1
11. Building My Own Fate

Lineup:

Thorbjørn Jensen - Vocals
Martin Arendal - Guitars
Kasper Gram - Bass
Rasmus Schmidt - Drums

Guest Musician:

Maja Iven Ulstrup - Vocals (The Painter And The Sleeper, Building My Own Fate)
Annemari Arendal - Vocals (The Painter And The Sleeper, Building My Own Fate)
Kasper Ljung - Vocals (Art Of Silence)
Greg Hartzell - Sprachpassage (The Painter And The Sleeper)

https://www.facebook.com/Killinggandhi

Autor: Sepp

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Band: Cruthu (USA)
Genre: Doom Metal / Psychedelic Rock
Label: The Church Within Records
Album: The Angle Of Eternity
Spielzeit: 37:33
VÖ: 23.02.2018

Die Amerikaner Cruthu, die sich im Jahre 2014 gründeten, bringen ihren ersten Longplayer an den Start. Bepackt mit Sänger Ryan Evan, der seine weibliche Vorgängerin Teri Brown ablöst, wird "The Angle Of Eternity" am 23.02.2018 veröffentlicht. Bereits das abstrakte Album-Cover verspricht außergewöhnlichen Hörgenuss und ich bin sehr gespannt, was mich erwartet.

Mit "Bog Of Kildare" wird der Silberling eröffnet. Was sehr doomig beginnt, wird im Mittelteil mit eingebauten Rhythmuswechseln, zackigen Gitarrenparts und einer leicht orientalischen Note versehen und abwechslungsreich gestaltet. Was Dan McCormick hier aus den Saiten zaubert, ist handwerklich einfach grandios. Ryan Evan fügt sich mit seiner tief-erdigen und ausdrucksstarken Stimme perfekt in das Soundgewand ein und kommt sehr angenehm in den Gehörgängen an. Schöne, tiefe Basslinien und das fein dosierte, verspielte Drumming runden das Klangbild ab und verweben sich zu einer Mischung, die sehr entspannt und doch irgendwie aufregend klingt. Der Hauch der 70er Jahre verströmt seinen Flair und lässt mir wohlige Schauer über den Rücken rinnen.

Zum Ende hin wird mit "Separated From The Herd" noch ein reines Instrumental dargeboten, bevor mit dem Titeltrack der Höhepunkt dieser elektrisierenden, musikalischen Reise anbricht. "The Angle of Eternity" zeigt sich sehr atmosphärisch, vielschichtig und hebt nochmal deutlich die Stärken des Quartetts hervor.

Nach 37 Minuten gebannten Lauschens verklingen die letzten Töne, bevor meine Wenigkeit wieder auf "Play" drückt und alles von Vorne beginnen darf.

Fazit:
Ein faszinierendes Album, das mit grandioser Gitarrenarbeit auftrumpfen kann und mit einem spannenden Mix aus doomigen Parts und betörenden Melodien überrascht. Nichts, das man einfach so nebenbei hören, sondern bewusst genießen sollte!

Punkte: 9,5/10

Anspieltipp: Bog Of Kildare, Seance, The Angle Of Eternity

Tracklist:

01. Bog Of Kildare
02. Lady In The Lake
03. Seance
04. From The Sea
05. Separated From The Herd
06. The Angle Of Eternity

Lineup:

Ryan Evan - Vocals
Dan McCormick - Guitars
Erik Hemingsen - Bass
Matt Fry - Drums

https://www.facebook.com/cruthuband

Autor: Eva

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Band: Sebastien (CZ)
Genre: Melodic Power Metal
Label: Pride & Joy Music
Album Titel: Act Of Creation
Spielzeit: 56:41
VÖ: 23.02.2018

Ich glaube, die Band Sebastien fällt spätestens seit ihrem Slot als Vorband von Alice Cooper nicht mehr unter die Kategorie Geheimtipp. Vielmehr haben sich die fünf Tschechen mit ihrem charakteristischen Stil ihren eigenen Platz in der Szene erkämpft. Nun, drei Jahre nach dem letzten Album, dürfen wir voller Spannung die dritte Full-length Scheibe der Power Metaller erwarten.

Was einen hier erwartet, ist überwältigend. Von der ersten bis zur letzten Minute strahlt das Album förmlich vor fetten Riffs, treibenden Beats, gefühlvollen Melodien, grandiosen Arrangements und Orchester-Passagen, die passender nicht sein könnten.

Schon der Opener und Titletrack "Act Of Creation" demonstriert fast das gesamte musikalische Spektrum, das die Jungs zu bieten haben: Ein Riff, bei dem es unmöglich ist, seinen Nacken still zu halten, epische Orchestereinwürfe und einen hymnischen Refrain, wie ihn andere Genre-Größen nicht eingängiger hätten komponieren können. Als ob diese Bandbreite an musikalischen Elementen nicht abwechslungsreich genug wäre, werden im darauffolgenden Titel "No Destination" noch moderne, elektronische Parts mit eingebaut. Allerdings schaffen es Sebastien irgendwie, alle möglichen Stilrichtungen miteinander zu verwurschteln, ohne dass es auch nur eine Sekunde überladen oder kitschig klingt.

Mein absolutes Highlight dieser Scheibe ist ohne Zweifel "Evermore". Ich hab ungelogen selten eine so geiles Riff gehört. Der Song ist düster, treibend, wild und lädt doch, da er stetig im 3er Takt gehalten ist, zum Mitschunkeln ein. Achja, außerdem wird hier ein weiteres stilistisches Element, nämlich gutturaler Gesang, eingeführt, welcher auch in den folgenden Tracks hier und da zu hören ist.

Insgesamt sind auf "Act Of Creation" neben George Rains grandiosem Gesang noch vier Gastsänger zu hören, deren Einsatz so passend gewählt wurde, dass man sich teilweise wie in einem Musical fühlt, bei dem die verschiedenen Protagonisten im Dialog zueinander singen.

Nicht mal am Sound gibt es irgendetwas auszusetzen: Egal, ob es sich jetzt um eine "auf-die-Zwölf"-Nummer wie "Full Moon Child" handelt, oder die akustische, absolut mitreißende Ballade "Queen From The Stars"; jedes Instrument ist absolut klar, jeder Sänger optimal zu hören und trotz der Bandbreite an Instrumenten klingt das Werk "Act of Creation" in keiner Weise verwaschen oder überladen.

Der einzige Kritikpunkt, den ich hier aufführen muss, ist der letzte Track "Hero", der klingt als hätten Sebastien versucht, einen mysteriösen Pop-Song zu schreiben. Das Ergebnis klingt wie ein Song, der als James Bond –Titelmelodie geschrieben wurde, es jedoch nie über den Vorentscheid hinaus geschafft hat.

Fazit:
Zusammenfassend gibt es nicht mehr zu sagen, als dass es sich hierbei um ein absolutes Meisterwerk voller Hymnen und Gefühle handelt. Man darf sich beim Anhören über ganz eigene Klangfarben, interessante Mischungen verschiedener Stilelemente und bis ins letzte Detail durchdachte Arrangements freuen. Ich kann es mir nicht verkneifen, hier abschließend ganz subjektiv zu schreiben: Diese Scheibe ist einfach geil!

Punkte: 9,5/10

Anspieltipp: No Destination, Evermore, Queen From The Stars

Tracklist:

01. Act Of Creation
02. No Destination
03. Wake Up
04. Amy
05. Evermore
06. My Empire
07. Queen From The Stars
08. Winner
09. Heal My Soul
10. Promises
11. Die In Me
12. Full Moon Child
13. Hero

Lineup:

George Rain - Vocals, Guitars
Andy Mons - Guitars
Petri Kallio - Bass, Backing Vocals
Pavel Dvořák - Keyboards
Lukáš Říha - Drums

Guest Musician:

Apollo Papathanasio - Vocals (Die In Me)
Mayo Petranin - Vocals (Winner)
Kristýna Dostálová - Vocals (No Destination, Promises)
Vendula Skalová - Backing Vocals

https://www.facebook.com/sebastienband/
http://www.sebastienofficial.com/

Autor: Sepp

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Re: REVIEWS 2018 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Road To Jerusalem (DK)
Genre: Hard Rock
Label: ViciSolum Productions
Album Titel: Road To Jerusalem
Spielzeit: 34:21
VÖ: 02.03.2018

Ich mache es mir auf meinem Sofa gemütlich, setze meine Kopfhörer auf und lausche gespannt dem Debütalbum der Dänen Road To Jerusalem. Dieser Silberling kommt Anfang März auf den Markt und ich bin gespannt, was ich zu Hören bekomme.

Der erste Titel "Andromeda's Suffering" fängt schön groovig mit einem Schlagzeugbeat an, der von der Saitenfraktion übernommen wird. Als letztes steigt der Sänger in den Song ein und setzt mit seiner Stimme das Besondere oben drauf. Der Track ist als Opener perfekt, da er einen gefühlsmäßig zum Schweben bringt. Titel Nummer zwei „Under Your Skin“ macht genau da weiter, wo der erste aufgehört hat, nur an der Temposchraube wurde etwas gedreht.

Die Band harmoniert sehr gut miteinander und jedes Instrument bekommt genügend Raum, um sich in Szene zu setzen. Der Schlagzeuger hat einen ordentlichen Groove und er spielt die passenden Beats und Fill Ins, wenn sie vom Track gefordert werden.

Der Bassist steht dem in nichts nach und sein Instrument wummert richtig schön aus den Boxen. Hin und wieder zeigt er dir, wo der Hammer hängt und lässt die Ohrmuscheln mit seinen tiefen Tönen ordentlich vibrieren.

Der Mann am Sechssaiter gibt den beiden den nötigen Freiraum, indem er sich zurücknimmt, wenn es notwendig ist und zeigt sein Können mit schönen Akkorden und Phrasierungen in den Songs. Bleibt noch der Sänger zu erwähnen, der mit seiner markanten Stimme ein wenig an Robert Plant von Led Zeppelin, was den Stil angeht erinnert. Fast könnte man denken, es wäre der kleine Bruder. Seine Stimme passt sehr gut zur Musik und hat eine angenehme Stimmfarbe. An manchen Stellen schreit er sich auch mal die Seele aus dem Leib, um kurz danach wieder sanfter zu werden.

Ich habe mit der Scheibe eigentlich nur ein Problem. Trotz mehrmaligem Durchhören und intensiver Suche konnte ich nichts finden, das mich so wirklich vom Hocker gerissen hätte. Die Scheibe hat neun Songs und jeder Song hat etwas Sphärisches, aber es ist kein richtiger Hammer darunter und mit knapp über einer halben Stunde Spielzeit ist sie auch in dieser Hinsicht etwas mager ausgefallen.

Fazit:
Road To Jerusalem haben mit ihrem Erstlingswerk solide Arbeit abgeliefert, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Leider genügt es in der heutigen Zeit nicht mehr, nur ein paar gute Songs zu erschaffen, man muss schon das gewisse Etwas darin finden. Das fehlt hier leider und somit ist zu befürchten, dass diese gute Scheibe in der Masse der monatlichen Veröffentlichungen untergehen wird.

Punkte: 7,5/10

Anspieltipp: Andromeda's Suffering, Under Your Skin

Tracklist:

01. Andromeda's Suffering
02. Under Your Skin
03. Village
04. Widowmaker
05. Poison Ivy
06. Ragtime Woman
07. Behold in Now
08. Them
09. Jack O' Diamonds

LineUp

Josh Tyree - Vocals
Michael Skovbakke - Guitars
Andreas Holma - Bass
Per Møller Jensen - Drums

Weblink:

https://www.facebook.com/roadtojerusalemband
http://www.roadtojerusalemband.com

Autor: Basser1971
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Re: REVIEWS 2018 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Rhino Proof (FIN)
Genre: Hard Rock
Label: Eigenproduktion
Album Titel: Rhino Proof
Spielzeit: 50:59
VÖ: 02.03.18

Die Welt ist im Wandel. Alles verändert sich, ob man es will oder nicht. Dies gilt ebenfalls für die gitarrenverzerrte Musik. Vor Nichts wird Halt gemacht. Während die Bands früher versucht haben, die Plattenlabel zu überzeugen, ist dies heutzutage nicht mehr zwingend notwendig. Man findet eigene Kanäle, wenn man will. Und genau diesen Weg haben Rhino Proof aus Finnland eingeschlagen.

Diese charismatische Truppe hat sich zusammengetan, weil sie Musik lieben. Um genau zu sein; es handelt sich um klassische Hard Rock Musik der alten Schule, wie sie einst von Deep Purple, Uriah Heep und UFO vertreten wurde. Dabei gibt es häufiger einen netten Südstaaten-Blues-Einschlag, was einen gerne an Blackfoot erinnert.

Der Opener "Code Of The Road" passt dabei soundtechnisch absolut zu den musikalischen Vorreitern. Freche Gitarren und ein signifikanter Keyboard- bzw. Orgelsound prägen das Gesamtbild. Leider finden sich, bis auf ein paar ältere Fotos, keine Informationen zum Keyboardspieler, was sehr schade ist, denn ich persönlich finde, dass der klassische Hard Rock mehr davon braucht. Oft als Beiwerk abgetan, ist das Keyboard hier eines der Stärken. Es gibt dem Ganzen ein angenehmes Beet, worauf sich alle anderen Instrumente austoben dürfen. Harmonisch wird sich dabei abgewechselt, ja manchmal sogar zu einem Duett angestimmt. Auch der zweite Song "Lucky Me" ist da keine Ausnahme. Die Spielfreude ist hörbar und überträgt sich auf den Hörer. Auch produktionstechnisch steht das Ganze den großen Produktionen in nichts nach, lediglich die Gitarren hätten etwas mehr Kraft vertragen können, denn die gehen hier gerne mal unter.

Als ein Manko muss leider der Gesang von Jukka Nummi angemerkt werden. Er ist leider nicht sehr variabel und hört sich daher oft repetitiv an. Die Bandbreite und Abwechslung in seiner Betonung und auch die Melodienführung ist leider einfallslos. Er ist wahrlich kein schlechter Sänger und seine Stimme passt zur Musik, es wirkt aber, als würde sich Herr Nummi zurücknehmen und auf Nummer sicher gehen. Gerade bei den ruhigeren, balladesken Songs merkt man es deutlich, wie bei dem gut gemeinten, aber vernachlässigbaren "1000 Years Too Soon". Am meisten Spaß macht es, ihm bei den rockigeren Songs zu lauschen, wie beim starken "That's The Way It Goes". Hier fühlt er sich wohl und das merkt man. Leider weicht das zu stark vom restlichen Songmaterial ab.

Fazit:
Man darf in erster Linie nicht vergessen, dass es sich hierbei um ein Produkt handelt, welches sich der Liebe zur Musik widmet. Es geht um eine Truppe, die Spaß am klassischen Hard Rock hat, und darum geht es hierbei. Alles, was auf "Rhino Proof" zu hören ist, gab es bereits schon mal und das macht dieses Album alles andere als spektakulär. Die Spielfreude der Jungs kommt allerdings an und es gibt sehr schöne Momente, gerade wenn die Drehzahl angehoben wird. Doch es sind einzelne Ungereimtheiten, wie der geradlinige Gesangstil und die Soundabstimmungen, welche einfach zu häufig auftauchen. Zudem bietet das Songmaterial eben nichts, was hängen bleibt. Ich empfehle Leuten, welche Bands wie Deep Purple oder Blackfoot lieben, ein Ohr zu riskieren. Dem einen oder anderen wird es sicher gefallen. Man darf nicht vergessen, diese Jungs sind natürlich und haben Freude daran, was sie tun. Sie können durchaus den ein oder anderen damit anstecken. Leider konnte es mich aber nicht völlig überzeugen.

Punkte: 6/10

Anspieltipp: That's The Way It Goes, Code Of The Road, Lucky Me

Tracklist:

01. Code of the Road
02. Lucky Me
03. Anchorage
04. Heartland
05. Gravity
06. That's the Way It Goes
07. Devils Playground
08. Worth of Nothing
09. More and More
10. One Shot Deal
11. 1000 Years Too Soon

Lineup:

Jukka Nummi - Vocals
Rane Riikonen - Guitars
Marko Sallinen - Guitars
Pasi Nousiainen - Bass
Janne Tikkanen - Drums

https://www.facebook.com/rhinoproof
http://www.rhinoproof.com

Autor: Rocky

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Re: REVIEWS 2018 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Ancst (D)
Genre: Black Metal / Hardcore
Label: Lifeforce Records
Album Titel: Ghosts Of The Timeless Void
Spielzeit: 41:57
VÖ: 02.03.2018

Ancst sind eine umtriebige Band. Seit ihrer Gründung 2011 veröffentlichen die Berliner EP um EP, Split um Split, und mit "Ghosts Of The Timeless Void" ihr neues Album.

Auch auf ihrer dritten Studioplatte wildert die Band im Black Metal und durchsetzt die schwindelerregenden Blastbeat-Stürme mit Hardcore- und Crust-Anleihen, wobei diese deutlich in den Hintergrund rücken.

Im Stile eines Hochgeschwindigkeitszuges stürmt schon das einleitende "Dying Embers" nach kurzem Gitarrenintro los. Pausen gönnt sich die Band kaum. Die Riffs sitzen messerscharf und werden von zermalmenden Growls begleitet. Sie arbeiten hier mit Schema F, das auch die weiteren Songs charakterisiert.

Und nicht nur das, Ancst wandern auf diesem Werk deutlich in Richtung Death Metal. Die Gitarren strahlen, wie etwa in "Unmasking The Imposters", eine lässige Old-School Attitüde aus, liefern aber gleichzeitig eine Rohheit, die sich gepaart mit dem Schlagzeug durch die gesamten 40 Minuten zieht.

Die frühere Hardcore-Vergangenheit der Band spiegelt sich im Gegensatz dazu nur noch in Ansätzen wider: "Quicksand" etwa greift die Rotzigkeit und Galligkeit der Bewegung auf, artet dann aber doch schnell wieder ins bekannte Black Metal-Schema aus. Die schier endlosen Blastbeat-Salven, die sich immer wieder in den Vordergrund drängen, bauen in den ersten Tracks zwar noch eine packende, fast schon euphorische Stimmung auf, nutzten sich aber als Spannungsmittel nach dem fünften oder sechsten Song ab. Dieser Umstand wird bei Ancst zum Problem, denn irgendwann hat man sich darauf eingestellt. Die Folge: Die Songs wollen nicht mehr richtig funktionieren und laufen nach einer Zeit nicht mehr allzu rund.

Auflockerungen im Songwriting, wenn auch etwas zu spät, sind gegen Ende der Platte zu erkennen. Dann bewegt sich die Band auch mal im Mid-Tempo, lässt sich Zeit und wirkt dadurch weniger überhastet. "Dysthymia" wildert mit seinen sphärischen Gitarrenkosmos im Post-Rock und entwickelt sich gerade wegen seiner Abkehr vom Konsens zu einer der stärksten Nummern des Albums.

Schlussendlich bleibt man mit gemischten Gefühlen und etwas ratlos zurück. Welche Marschrichtung Ancst vorgeben wollen, ist deutlich. Sie haben Bock auf das Schnelle, die Blastbeats, die wuchtigen Black-Metal-Eruptionen. Fernab von diesen lassen sich irgendwo auch noch ihre Hardcore-Wurzeln erkennen. Spätestens mit "Ghosts Of The Timeless Void" streifen sie diese aber ab.

Fazit:
Es ist kompliziert. Dem einen wird die Entwicklung ins Extreme und die Abkehr von den alten Wurzeln gefallen, manche werden die Vielfalt, die eine solche Mischung erzeugen kann, mit Sicherheit missen. Nüchtern betrachtet steht hier aber ein Album, das sich technisch auf einwandfreiem und hohem Niveau bewegt. Was lediglich fehlt, ist das Unberechenbare, das Ancst nach einiger Zeit abhandenkommt.

Punkte: 7/10

Anspieltipp: Revelation, Dysthymia

Tracklist:

01. Dying Embers
02. Shackles of Decency
03. Concrete Veins
04. Revelation of Deformity
05. Unmasking the Imposters
06. Of Gallows and Pyres
07. Quicksand
08. Republic of Hatred
09. Dysthymia
10. Sanctity
11. Self-Portrait

LineUp:

Tom - Vocals
Mirco - Guitar
Robert - Guitar
Stefan - Bass
Mihai - Drums

https://www.facebook.com/angstnoise
http://www.ancstcollective.com

Autor: Lupus

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Re: REVIEWS 2018 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Godslave (D)
Genre: Thrash Metal
Label: Greenzone Music
Album Titel: Reborn Again
Spielzeit: 53:14
VÖ: 09.03.2018

Juchhu, nach dem formidablen Langdreher "Welcome To The Greenzone" von 2016 gibt es nun wieder ein prall gefülltes Album von meinen Thrash-Lieblingen Godslave, die seit 2008 durch die Gegend thrashen. Seit der Gründung gab es eine Reihe von EPs, Splits und Alben, wobei ich aus Platzgründen auf den Link zur Homepage verweise, den man am Ende dieser Niederschrift findet. Ich bin gespannt, ob man das hohe Niveau des Vorgängers halten kann.

Eins kann ich schon mal schreiben, nämlich dass es sich um ein echt gutes Album handelt. Nach meinem Höreindruck geht die ganze Mucke einen Tacken stärker in Richtung klassischen Metals, was man gut bei dem Song "To The Flame" erkennen kann. Das liegt zum einen an den Gitarren, die teils weniger thrashig klingen und zum zweiten an dem Sänger, der häufiger melodisch singt. Gerade beim Opener "Full Force Forward", mit coolen Akustikeinlagen gespickt, ist der Gesang ausdrucksstark und ziemlich klar gehalten. Das klingt zusammen mit den harten Gitarren und den melodischen Soli mal richtig geil.

Natürlich wird noch genug gesägt und auch das Schlagzeug knüppelt sich fett durch die Songs. Somit gibt es für Thrasher genügend Futter, man höre dazu nur das Over Kill-artige "Unseen Storm" mit seinem eingängigen Refrain. Da wird richtig schön geschreddert und gebolzt. Auch "Thrashed To the Max" geht den knüppelharten Weg und würde auch Anthrax gut zu Gesicht stehen.

Mit "Rock On, Man!" gibt es noch eine rockige Überraschung. Da die Jungs aber schon mal eine Status Quo Cover-EP veröffentlicht haben, ist so ein Song ja auch nicht wirklich ein Wunder. "Born To Fight" hat gar einen leichten Power Metal-Einschlag im Refrain. Auch nicht schlecht!

Wie auch beim letzten Album sind zwei Tracks nicht ganz so dolle. Nämlich das gemäßigte, mit Frauengesang unterstützte, "No Complaint" und das deutsche "Jetzt Erst Recht", welches mir zu plakativ ist. Aber das ist Meckern auf hohem Niveau. Der Sound ist, wie beim letzten Mal, richtig fett.

Fazit:
Ein rundum gelungenes Album mit einer durchgehend positiven Message. Heutzutage viel zu selten! Der Vorgänger hatte aus meiner Sicht mehr Hooks und im Nachhinein einen halben Punkt mehr verdient. Deshalb ist die Punktzahl auch gleich und wie letztes Mal. Allen Thrashern und "Normal"-Metallern mit Hang zu etwas Härterem wärmstens zu empfehlen.

Punkte: 8/10

Anspieltipp: Full Force Forward

Tracklist:

01. Full Force Forward
02. Reborn Again
03. To The Flame
04. Burn You All
05. Unseen Strom
06. Refuse To Bow
07. Thrashed To The Max
08. Death Deprives
09. Rock On, Man!
10. Instrumental Illness
11. Born To Fight
12. No Complaint
12. Jetzt Erst Recht!

Lineup:

Thommy - Vocals
Bernie - Guitars
Manni - Guitars
Mika - Bass
Tobi - Drums

http://www.facebook.com/godslaveband
http://www.godslave.de

Autor: Possessed

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Re: REVIEWS 2018 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Pestilence (NL)
Genre: Death Metal
Label: Hammerheart Records
Album Titel: Hadeon
Spielzeit: 39:17
VÖ: 09.03.2018

Da sind sie also mal wieder, könnte man schreiben. Denn bei den guten, alten (1986 gegründeten) Pestilence handelt es sich ja um eine kleine On/Off-Beziehung. Nun beehren sie uns mit dem achten Longplayer, dem ersten seit fünf Jahren.

Gerade in den Anfangsjahren kam man vom Thrash-, "Malleus Maleficarum" (1988), zum Death-, "Consuming Impulse" (1989), und hinterher zu etwas, was man noch als Progressive-Death Metal, "Spheres" (1993), bezeichnen könnte. Oder halt auch nicht, je nach Auffassung der Definition.

Seit dem Neubeginn 2009 gibt es allerdings nur noch Death Metal mit einer technischen Schlagseite zu hören. Und das ändert auch das neue Album nicht. Dass Frontmann und Ein-Mann-Uralt-Pestilence-Kommandant Patrick Mameli immer gute Musiker um sich schart, dürfte wohl klar sein. Ebenso, dass es hier mal richtig schön was auf die Omme gibt. So nagelt dich das Schlagzeug richtig an die Wand und die Gitarren sind immer rasant unterwegs. Es gibt mal typischen Death Metal-Stoff im Stile von Master, wenn sie mal technischer zu Werke gingen, z.B. "Non Physical Existent", aber auch Vertracktes, wie z. B. "Timeless", ist zu hören.

Das Riffing reicht von finsteren Death-Riffs bis hin zu thrashigen Anklängen, zu finden bei "Multi Dimensional". Dass der Schlagzeuger nicht nur Gas geben kann, beweist er bem schleppenden "Oversoul". Der Bass ist für diese Art von Mucke schon sehr präsent. Kleine Ausreißer, wie die schrecklichen Vocoder-Stimmen bei "Astral Projection" oder das jazzige (Kurz-)Instrumental "Subvisions", sind nicht weiter tragisch, sondern gehören bei Pestilence eher dazu. Muss man halt mit klar kommen.

Womit man auch klar kommen muss, sind zwei weitere Dinge. Zum Einen ist der Klang eher modern gehalten, also sehr klar und etwas klinisch. Zum Zweiten klingt alles sehr, sehr ähnlich bzw. durchaus bekannt. Nun ist man im Death Metal ja nicht gerade darauf erpicht, was voll Innovatives um die Ohren gehauen zu bekommen, das ist schon klar. Aber hier ist alles etwas gleichförmig. Gut gespielt, keine Frage, aber es fehlt hier für mich etwas Seele. Und das finde ich nach so einer langen Zeit etwas schade. Die Zutaten stimmen alle, es gibt Dunkelheit, Brutalität und teils das gewisse Etwas, womit man den Death Metal-Kuchen schmackhaft macht. Trotzdem springt der Funke nicht ganz über.

Fazit:
Wir reden hier nicht von einem schlechten Album. Dafür sind die Kompositionen dann doch viel zu gut gelungen. Ich kann mir das Album auch gut reinziehen, es berührt mich nur nicht so stark. Ein "Was ist das geil!"-Gefühl bekomme ich nicht. Aber verkehrt macht man mit dem Kauf dieses Albums sicherlich nichts.

Punkte: 7/10

Anspieltipps: Non Physical Existent

Tracklist:

01. Unholy Transcript
02. Non Physical Existent
03. Multi Dimensional
04. Oversoul
05. Materialization
06. Astral Projection
07. Discarnate Entity
08. Subvisions
09. Manifestations
10. Timeless
11. Ultra Demons
12. Layers Of Reality
13. Electro Magnetic

Lineup:

Patrick Mameli - Vocals, Guitars
Calin Paraschiv - Guitars
Tilen Hudrap - Bass
Septimiu Harsan - Drums

https://www.facebook.com/Pestilenceofficial
http://www.pestilence.nl

Autor: Possessed
Übersetzung: Sereisa

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Band: Saber Tiger (J)
Genre: Heavy Metal
Label: Sliptrick Records
Album Titel: Bystander Effect
Spielzeit: 78:43
VÖ: 13.03.2018

1981 gründete der japanische Gitarrist Akihito Kinoshita die Band Saber Tiger und nun liegt das neueste, bereits 13. Werk der Band in meinem Player.
Von der Urbesetzung ist nur noch Herr Kinoshita übrig, der Rest der Truppe wurde runderneuert und das auch nicht zum ersten Mal.

Dass hier keine Anfänger am Werk sind, hört man ab dem ersten Ton. Mit einem Riff, welches auch von Mister Jeff Waters und seiner Band Annihilator stammen könnte, legen die Asiaten gleich richtig los. "Dying Breed" haben sie den Opener betitelt und der Song zeigt gleich, wohin die Reise gehen soll, denn spieltechnisch ist alles auf einem sehr hohen Niveau. Die Jungs beherrschen alle ihre Instrumente; vom Schlagzeug bis zum Bass. Jeder darf sich auf seine Art und dem Song dienlich austoben, manchmal allerdings ist das auch eine Spur zu viel.

Der Drummer spielt von sehr schnellen Doublebass Passagen bis hin zu guten, passend abgestimmten Breaks alles, was man sich von einer guten Rhythmusmaschine wünscht. Die Dame an den tiefen Saiten spielt jedes Riff gekonnt mit bzw. verleiht ihm die nötige Tiefe, was mich, der selbst am Viersaiter unterwegs ist, aufhorchen lässt. Die zwei Gitarreros hauen ein geniales Riff nach dem anderen heraus und in die Soli legen sie dann ihr ganzes Können hinein. Hin und wieder übertreiben es die Herren an den sechs Saiten für meinen Geschmack zwar ein wenig, aber wenn es ihnen Spaß macht, dann will ich mal Gnade vor Recht ergehen lassen und nicht weiter darauf eingehen. Am Ende ist das dann auch immer Geschmackssache des jeweiligen Hörers.

Bleibt noch der Sänger. Der Mann hat eine sehr markante Stimme, aber hin und wieder hört man das Gequälte in den hohen Passagen, was sich aber noch im Vergleich zu manch anderen Genrevertretern im Rahmen hält. Im Großen und Ganzen macht er seine Aufgabe ordentlich und auch passend zur Musik. Seine Stimmfarbe ähnelt der von Andi Derris von Helloween und auch Saber Tiger klingen stellenweise nach den Kürbisköpfen, was Komposition und Songstruktur angeht.

Einen Totalausfall gibt es allerdings mit "Endless End", einer Halb-Ballade, die absolut kitschig und überflüssig wirkt. Sie passt Null zum Rest des Albums und ist vermutlich nur als Lückenfüller gedacht gewesen. Spätestens in dem Song hört man den stimmlichen Gefühlsmakel des Sängers. Der Gesang lässt dich völlig kalt und somit verfehlt diese Nummer auch ihre Wirkung. Die lange Spielzeit der Scheibe lässt sich mit den beiden Bonus-Tracks erklären, welche von der 2013er Demo stammen.

Fazit:
Gut gebrüllt Tiger, aber leider nicht gut genug für die Höchstnote. Auch wenn das Potential vorhanden ist, schrammt das Teil knapp dran vorbei.
Fans von Annihilator und Helloween sollten hier mal reinhören, denn genau dieses Klientel bedient Saber Tiger.

Punkte: 9/10

Anspieltipp: Alles

Tracklist:

01. Dying Breed
02. Sin Eater
03. Act Of Heroism
04. Dreadout
05. One Last Time
06. Just-World Hypothesis
07. What I Used To Be
08. Shameless
09. An Endless End: Another Time
10. Devastation Trail
11. Afterglow
12. Ship Of Theseus
13. First Class Fool
14. Sin Eater (2013 Demo)
15. What I Used To Be (2013 Demo)

LineUp

Takenori Shimoyama - Vocals
Akihito Kinoshita - Guitars
Yasuharu Tanaka - Guitars
Hibiki - Bass
Yasuhiro Mizuno - Drums

https://www.facebook.com/sabertiger.official
http://www.sabertiger.net
Autor: Basser1971

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