REVIEWS 2018 VON DER METAL ONLY REDAKTION

Hier könnt ihr euch über bekannte Bands, ihre neuen Alben, ihre Fehltritte ... auslassen

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Band: Agrypnie (D)
Genre: Progressive Black Metal
Label: Supreme Chaos
Album Titel: Grenzgænger / Pavor Nocturnus
Spielzeit Grenzgænger: 70:14
Spielzeit Pavor Nocturnus: 72:42
VÖ: 12.10.2018

Bereits fünf Jahre liegen zwischen Agrypnies letztem Album "Aetas Cineris" und dem neuen Doppelwerk "Grenzgænger / Pavor Nocturnus". Eine lange Zeit, die für Frontmann Torsten mit vielen Rückschlägen verbunden war.

So trägt der einleitende Track folgerichtig den Namen "Auferstehung". Aus den Schwaden der düsteren Klangflächen erheben sich urplötzlich die markanten Schreie Torstens, begleitet von schwindelerregenden Blastbeats. In den fünf Jahren hat sich eine enorme Wut im Bauch des Sängers angestaut, die nun mit voller Wucht herausbricht. Zwar skizzieren die Texte die dunkelsten Momente seines Lebens, die ersten Minuten klingen jedoch klar nach Aufbruch. Von Lethargie ist hingegen nichts zu spüren. Pfeilschnelle Riffs wenden sich um den aufopfernden Gesang, der des öfteren im Dunst der fernen Melodielinien schwebt.

"Aus Zeit erhebt sich Ewigkeit" nimmt etwas Fahrt aus diesem stürmischen Wind, der die Songstrukturen zunächst bestimmt. Ein sanftes Flüstern legt sich über das Instrumentarium, das zwar tempoärmer agiert, aber festen Schrittes voranschreitet. Torsten ringt während der gesamten sieben Minuten mit sich selbst und seiner Stimme. Das sanfte Säuseln offenbart dabei etwas Verletzliches, etwas Fesselndes, ja sogar etwas Mystisches.

Mit "Grenzgænger" spielen Agrypnie nur wenig später wieder alle ihre Karten aus und präsentieren Altbekanntes. Messerscharfe Riffs mischen sich unter das brachiale Schlagzeug, das progressiv anmutend, aber doch beharrlich stampft. Die Band gibt sich Zeit und lässt den Song sich langsam und behutsam aufbauen, während die Gitarre im Hall schlummert. Wie ein aufgescheuchtes Reh im Wald, folgt darauf eine nicht enden wollende Blastbeat-Attacke, die die ohnehin schon wuchtigen Schreie nach vorne treibt.

Wartet "Grenzgænger" mit neuen Songs und einem stimmigen Konzept auf, so kann man "Pavor Nocturnus" als nettes Beiwerk betrachten. Die Compilation beinhaltet neu aufgenommene Versionen der Songs "Veritas Mutabilis", "Pavor Nocturnus" und "Agrypnie", die 2005 auf einer Split mit der Melodic-Death-Metal-Band Fated erschienen waren. Neben weiteren orchestralen Versionen von bereits veröffentlichten Agrypnie-Tracks, wartet aber auch ein neuer Song auf, der es nicht auf "Grenzgænger" geschafft hat. "Neon" präsentiert sich dabei in einem vollkommen anderen Gewand. Über einen elektronischen Beat erstrecken sich zerbrechliche Klangflächen, in die sich die sanfte Stimme von Marta (Todtgelichter) einbettet.

Fazit:
Das Warten hat sich gelohnt, denn Agrypnie klingen auf "Grenzgænger" emotionaler, brachialer sowie ausgefeilter und offenbaren dem Hörer einen tiefen Blick in die Seele von Frontmann Torsten. Schwächen offenbart die Band dabei kaum, denn durch die ausgefeilten Songstrukturen wird die Spannung fast durchgehend aufrechterhalten. "Pavor Nocturnus" überrascht dagegen zwar mit dem unkonventionellen "Neon" und orchestralen Neuinterpretationen, muss aber getrennt vom Konzept "Grenzgænger" betrachtet werden.

Punkte: 9/10

Anspieltipp: Auferstehung, Grenzgænger, Die Waisen des Daidalos

Tracklist Grenzgänger:

01. Auferstehung
02. In die Tiefe
03. Aus Zeit erhebt sich Ewigkeit
04. Nychthemeron
05. Grenzgænger
06. Die Waisen des Daidalos
07. Die längste Nacht
08. Zu Grabe

Tracklist Pavor Nocturnus:

01. Veritas Mutabilis (Demo Rerecording)
02. Pavor Nocturnus (Demo Rerecording)
03. Agrypnie (Demo Rerecording)
04. Neon
05. Sinnflut (Orchestral)
06. Augenblick (Orchestral)
07. 16[485] - Brücke aus Glas (Orchestral)
08. Fenster zum Hof (Orchestral)
09. Cogito Ergo Sum (Orchestral)

LineUp:

Torsten - Vocals, Guitars, Bass
Moe - Drums

https://www.facebook.com/agrypnie.official

Autor: Lupus

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Band: Thrash Bombz (I)
Genre: Thrash Metal
Label: Iron Shield Records
Album Titel: Prisoner Of Disaster
Spielzeit: 30:01
VÖ: 26.10.2018

Bei dem Bandnamen dachte ich mir, die hauen bestimmt die fette Thrash-Breitseite raus. Und laut Label-Zettel spielt die Band kompromisslosen Thrash Metal. Wie man sich doch täuschen kann…

Eines vorweg, „Prisoner Of Disaster“ ist kein schlechtes Album und handwerklich gut gemacht, aber so kompromisslos geht es dann doch nicht zu.
Vielmehr verspielt sich die Band selbst ihre spärlich gesäten, schnellen Thrash-Parts mit zu gewöhnlichen Metal-Riffs. Soll heißen, wenn sie mal auf's Gaspedal latschen, kommt sofort wieder der nächste Part an tausend mal gehörten Klampfen-Harmonien ums Eck, um dann wieder einen anderen Part anzusteuern, der ebenfalls zum Standardrepertoire des Genres gehört.

Die Klampfen wissen irgendwie nicht, wo sie hin wollen. Einerseits hauen sie kurzzeitig mal die Shredder-Riffs raus, um sich dann, wie oben schon beschrieben, in 08/15-Riffing zu verlieren. Anstatt mal das Tempo durchgehend hoch zu halten, geht der Band dann die Luft aus. So entsteht eine etwas zerfahrene Atmosphäre und man vermisst ganz einfach die Kompromisslosigkeit. Aber vielleicht musste die Band ja in der geringen Spielzeit der Scheibe so viele Parts wie möglich unterbringen!? Dann noch inkl. eines lahmen 1-Minuten-Intros und eines fast 5-minütigen und langweiligen Instrumentals am Ende.

Die Songs jedenfalls bleiben so einfach nicht hängen und drohen im Sumpf anderer gewöhnlicher Thrash-Acts unter zu gehen.

Fazit:
Zu zerfahren, zu wenig kompromisslos, zu kurz, zu gewöhnlich und einfach zu "normal".

Punkte: 6/10

Anspieltipp: Apocalypse, Mafia Demonz

Tracklist:

01. The Order
02. Prisoner Of Disaster
03. Apocalypse… Prepare Yourself To Die
04. Mafia Demonz
05. T.T.N.S.
06. Live To Kill
07. The Headquarter

Lineup:

Tony "Stormer" Frenda - Vocals
Giuseppe "UR" Peri - Guitar
Angelo "Destruktor" Bissanti - Guitar, Bass
Salvatore "Trronu" Morreale - Drums

https://www.facebook.com/ThrashBombzOfficial

Autor: Steiff

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Band: Outlaw (FIN)
Genre: Heavy Metal
Label: High Roller Records
Album: Marauders
Spielzeit: 38:16
VÖ: 26.10.2018

Die 2015 gegründeten Finnen Outlaw bringen nach ihrer Demo "Speed Calls" aus dem letzten Jahr nun ihr Debütalbum an den Start. "Marauders" wird am 26.10. über High Roller Records veröffentlicht. Die Band selbst spricht von einem von u.a. Judas Priest und Iron Maiden inspirierten Silberling. Daher bin ich nun gespannt, wie das finale Werk aus den Boxen erklingt.

Ohne Umschweife startet der Fünfer mit "Hell's Thunder" und einem starken Gitarrengewitter ins Albumgeschehen und es gibt puren Stahl auf die Lauscher. Sänger Lee Anvel zeigt sich stimmlich kraftvoll, kernig-rau, kann auch in höheren Tonlagen glänzen und harmoniert perfekt mit dem schwermetallischem Sound. Die Saitenfraktion entlockt ihren Instrumenten energiegeladene, knackige Riffs und gibt ordentlich Gas. Eingebaute Tempo- und Rhythmuswechsel und druckvolles Drumming runden den dynamischen Sound ab. Das Spiel mit der Geschwindigkeit und fetzige Soli, die treffsicher an den richtigen Stellen eingebaut wurden, erzeugen eine interessante, kurzweilige Mixtur.

Im Mittelteil kommt mit "Reaper's Tale" eine gigantische Heavy-Metal Hymne, die mit ihren eingängigen, teils mehrstimmigen Hooklines und den fesselnden, ohrwurmartigen Melodieläufen absolut überzeugen kann. Einer der stärksten Songs des Albums und mein persönlicher Favorit!

Insgesamt merkt man den einzelnen Stücken ganz klar die Spielfreude der Musiker und den Touch der Urgesteine der 80er an.

Fazit:
Mit "Marauders" bringen die Nordmänner ein stimmungsvolles, von alten Klassikern beeinflusstes Heavy-Metal Album in die Regale, das Spaß macht und für vibrierende Boxen sorgt. Ein sehr gelungener erster Streich!

Punkte: 8/10

Anspieltipp: Marauders, Reaper's Tale, Tyrants Of Ice

Tracklist:

01. Hell's Thunder
02. Marauders
03. Speed Calls
04. Reaper's Tale
05. Heroes Of Telemark
06. Tyrants Of Ice
07. Vice
08. Thunderstone

Lineup:

Lee Anvel - Vocals
Jimmy Slashburner - Guitars
Simon Shatter - Guitars
John Kaiser - Bass
Johnny Gutter - Drums

https://www.facebook.com/OutlawHeavyMetal

Autor: Eva

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Band: Serocs (MEX / CDN / F)
Genre: Technical Death Metal
Label: Everlasting Spew Records
Album Titel: The Phobos / Deimos Suite
Spielzeit: 46:28
VÖ: 26.10.2018

Als damals Watch Tower mit ''Energetic Disassembly'' rauskam, war für mich der spieltechnische Wahnsinn im Metal erreicht. Bis heute…
Ich habe mich auch bis heute nie wieder mit einem Album beschäftigt, dass den Begriff ''Tech'' in der Genrebezeichnung trägt. Ok, in ein paar Songs von Meshuggah hatte ich mal rein-, aber nicht wirklich bewusst gehört.

Und so rotiert hier gerade die neue Scheibe der Multi-Kulti-Truppe Serocs im Player und versucht selbigen zu zerstören.

Doch das einfachste an dieser Review zuerst... ...der Sänger grunzt, growled und röchelt in derbster Death Metal-Manier durchs Programm. So, jetzt aber wird's wahnwitzig, denn die Klampfen hauen im Minutentakt die irrsinnigsten Riffs in einer abartigen Geschwindigkeit raus, dass einem schwindelig wird. Kurze Verschnaufpausen gibt es zwar, aber diese werden mit nicht minder verqueren Harmonien sofort wieder dem Erdboden gleich gemacht. Die Sechsaiter shreddern, verfallen dem Irrsinn und toben sich in Höchstgeschwindigkeit aus, als müssten sie alle Tonfolgen und Harmoniebögen in nur einer Minute unter bringen.

Der Schlagzeuger scheint nicht von dieser Welt zu sein, sondern wurde von mehrarmigen Alien-Tintenfischen aufgezogen und dazu verdammt, seine drumtechnischen Unabhängigkeitsübungen als Grundbeat in die Songs zu integrieren. Hier ist selten etwas gerade gespielt und wenn, dann nur sehr kurz. Das würde ich gerne mal live sehen. Der Typ muss vier (oder mehr) von einander unabhängig funktionierende Gehirnteile haben, um das Zeug zu spielen und sich vor allem das alles merken zu können.

Jetzt klingt das hier Geschriebene wie eine totale chaotische Kakophonie, welches es aber nicht ist. Und darin liegt die Kunst der Darbietung. Klar ist das hier völliger Tech-Death-Metal-Wahnsinn mit einer dermaßen brutalen Dynamik, dass es einem das Hirn durch die Augenhöhlen rausdrückt, aber im Gesamtbild reißt es einem beim Hören komplett mit und stürzt dich in einen Strudel aus wahnwitzigen Riffs, brutalster Geschwindigkeit - aber doch kontrolliertem Irrsinn.

Fazit:
Ein Album wie ein Flugzeugabsturz, den man als Passagier live miterlebt. Oder einer Fahrt auf einem alten Kutter in höchstem Sturm, kurz bevor man sich die Seele aus dem Leib kotzt, aber in all diesen Situationen bis zum Schluss Gefallen daran findet und wenn man es überlebt hat, sich sofort wieder in die Situation begeben möchte, weil die Sehnsucht nach überkochendem Adrenalin einfach da ist.

Punkte: 8/10

Anspieltipp: alles

Tracklist:

01. Being
02. Nihilus
03. Thanatophobia
04. REM(nants)
05. Oneirology
06. Revenants
07. Lethe
08. SCP-106
09. Nonbeing
10. Deimos

Lineup:

Laurent Bellemare - Vocals
Antonio Freyre - Guitars
Phil Tougas - Guitars
Antoine Daigneault - Bass, Baglama, Acoustic Guitars, Synths
Kevin Paradis - Drums

https://www.facebook.com/serocsband

Autor: Steiff

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Band: Eneferens (USA)
Genre: Atmospheric Black Metal
Label: Nordvis
Album Titel: The Bleakness of Our Constant
Spielzeit: 43:57
VÖ: 26.10.20118

Nachdem Jori Apedaile 2016 ganze zwei Alben innerhalb eines halben Jahres unter dem Banner Eneferens veröffentlicht hat, dürfen wir nun, zwei Jahre später, sein neuestes Werk "The Bleakness of Our Constant" bestaunen. Wie auch die ersten beiden Alben, behandelt die neueste Scheibe getreu dem Namen Eneferens die Selbstreflektion des Menschen, den Sinn des menschlichen Seins sowie die Schönheit der Natur. Und genau das hätte musikalisch kaum besser umgesetzt werden können.

Bereits das als Intro fungierende, absolut gefühlvolle "Leave" strahlt viel Ruhe aus und glänzt durch wunderschöne Melodien. Während man sich bereits hier, wie auch bei fast allen darauffolgenden Titeln, in die Natur versetzt fühlt, in der eine nachdenkliche ruhige Atmosphäre ausgestrahlt wird, wird diese Ruhe oftmals durch harsche Grunts und zerklüftete Rhythmen unterbrochen, nur um danach wieder in einen unglaublich zarten Teil überzugehen, wo Apedailes hervorragender Cleangesang über schunkelnden Gitarrenparts schwebt.

Auf jeden Titel einzugehen, würde hier jetzt zu weit führen, obwohl jeder einzelne Song so vielseitig ist, dass es mir echt schwer fällt, mich auf das Wesentliche zu beschränken. Beispielsweise "Amethyst" beginnt in einem aufwühlend wirkenden und eher ungewöhnlichen Fünf-Viertel-Takt, von dem weg Apedailes gekonnt durch wütend klingende Passagen, aber auch ruhige Akustik-Parts zu einem epischen Finale führt, was klingt, als wäre er nach langem Ringen nun endlich mit sich im Einklang.

Vor allem aber "Awake" fällt auf diesem Silberling deutlich aus der Reihe: Bereits nach den ersten Tönen lässt es den Hörer aufhorchen, da es im Gegensatz zu allen anderen Titeln von Dur-Akkorden dominiert wird, was einem das Gefühl des Aufwachens auf einer grünen Wiese vermittelt... Einfach grandios umgesetzt!

Das höchste der Gefühle kommt jedoch erst noch; "Weight Of The Mind's Periapt" beginnt wieder mit unfassbar tiefen, bösen Growls, führt durch alle Gefühlslagen des Lebens und endet in einem a capella Chor, der schöner nicht sein könnte. Wer hier bei dem gefühlvollen akustischen Zwischenteil noch keine Gänsehaut bekommen hat, bekommt sie spätestens am Ende dieses Songs.

Nicht einmal am Sound lässt sich irgendetwas aussetzen. Jori Apedaile beherrscht nicht nur alle Instrumente sowie das Songwriting nahezu perfekt, sondern weiß zudem auch ein Album aufzunehmen, zu mischen und zu mastern.

Fazit:
Es ist schwierig, die Vielschichtigkeit und die Emotionen dieses Albums in Worte zu fassen. Ich kann nur sagen, dass Eneferens bzw. Jori Apedaile mit diesem Werk etwas erschaffen hat, was einen wirklich berührt!

Punkte: 10/10

Anspieltipp: Amethyst, Awake, Weight Of The Mind's Periapt

Tracklist:

01. Leave
02. This Onward Reach
03. Amethyst
04. Awake
05. Weight Of The Mind's Periapt
06. 11:34
07. Selene

LineUp:

Jori Apedaile - Vocals, Guitars, Bass, Synth, Drums

https://www.facebook.com/eneferens

Autor: Sepp

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Band: Zealot Cult (IRL)
Genre: Death Metal
Label: Blood Harvest
Album Titel: Spiritual Sickness
Spielzeit: 41:09
VÖ: 09.11.2018

Diese "irren" Iren gibt es schon seit 2008. Allerdings gab es bisher nur die EP "Karmenian Crypt", die 2016 veröffentlicht wurde. Somit braucht man sich keine Gedanken machen, das man viel verpasst haben könnte. Der Name Zealot bedeutet Eiferer. So wuden militante Juden in der Bibel genannt , die sich mit Gewalt gegen Rom auflehnten. So weit die Geschichte. Was bieten uns aber nun die Kultverehrer?

In erster Linie absolut schnörkellosen, dunklen Death Metal. Allerdings frage ich mich langsam, wie oft ich noch (alte) Morbid Angel nennen muss. Das wird ja schon inflationär. Aber es ist auch hier Fakt, dass man schon beim ersten Riff und bei den Songaufbauten Songs vom "Altars Of Madness"-Album nebenher laufen hört. Sicher ist es schön, wenn man Einflüsse heraushört, aber solche Fanboysongs, gepaart mit Death-artigen Gitarrenläufen, man höre "Left To Die", sorry "Left To Rot", geben einem auf Dauer aber eher wenig.

Dabei ist die Chose richtig gut gespielt. Die Gitarren ballern herrlich, man höre "Blades Of Jihad", wobei man hier an Morbid Angels "Brainstorm" erinnert. Das Schlagzeug bolzt und ballert und ist zudem angenehm natürlich gehalten. Der Bass knurrt richtig fies im Untergrund herum und die Stimme, die viel von John Tardy (Obituary) hat, bindet das Ganze mit Gegrowle und Gegrunze ab.

Wo sich allerdings z. B. Skeletal Remains frei geschwommen haben, verweilen Zealot Cult bei dem eher reinen Mischen der genannten Bands. Und das immerhin im zehnten Jahr des Bestehens. Da muss ich kein Prophet sein, um zu sagen, dass das nicht ausreicht, um weiterzukommen.

Fazit:
Natürlich klingt das Ganze teilweise schon echt geil und was falsch machen kann man als DM-Fan mit dem Album definitiv auch nicht. Wen also die extreme Nähe zu den oben stehenden Bands nicht stört, wird hier bestens bedient. Da gibt es Schlechteres auf dem Markt. Und weil das so ist, gebe ich noch den halben Fanboypunkt oben drauf. Schließlich bin ich auch einer!!!

Punkte: 6,5/10

Anspieltipp: keiner

Tracklist:

01. Spiritual Sickness
02. Sea Of Suffering
03. Repent In Flames
04. Left To Rot
05. Blades Of Jihad
06. Servi Ad Deum
07. Thy Will Be Done
08. In The Shadow Of The Beast

Lineup:

Jay Quigely - Vocals, Guitars
Mick Carey - Guitars
Alan Lee - Bass
Declan Malone - Drums

https://www.facebook.com/zealotcultDM

Autor: Possessed

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Band: Septagon (D)
Genre: Speed / Thrash Metal
Label: Cruz Del Sur Music
Album Titel: Apocalytic Rhymes
Spielzeit: 41:52
VÖ: 09.11.2018

2013 von Markus Ullrich (Lanfear, Them) als Nebenspielwiese gegründet, erscheint nun nach dem 2016er Debüt "Deadhead Syndicate" das zweite Album und man lotet schön die Grenzen zwischen Speed- und Thrash Metal aus.

Somit dominieren in erster Linie sehr schnelle Gitarrenriffs, die aber immer recht melodisch bleiben. Sehr prägnant ist das bei "Home, Sweet Hell" zu hören, wo die Schredderparts immer wieder in normale Heavyparts übergehen. Leider klingt der Song etwas zerrissen, da er doch sehr von Breaks durchzogen ist und zudem, zwar gut gespielte, aber etwas quietschige Soli enthält.

Das setzt sich leider auch erst einmal bei den folgenden Tracks fort. Vor allem der Sänger bringt hier viele verschiedene Stimmlagen zum Einsatz, was sich nicht so dolle anhört, zumal in den härteren Passagen etwas der Druck fehlt. Das liegt vor allem an dem arg nach Pappkarton klingendem Schlagzeug. Dies ist sehr kompetent gespielt, hat aber halt keinen Bums.

Viel besser gefallen mir Septagon, wenn sie bei den Songs dem eigentlichen Leitmotiv treu bleiben. So ist "The Unfathomable Evil" ein toller Metalsong mit geilem Gesang, der von vorne bis hinten stimmig ist. Auch die folgenden, etwas thrashigeren "P.O.T.U.S.A." und "Cosmic Outrage" gehen in diese Richtung und sind einfach gut.

Danach folgt noch mal das o. g. Muster, bevor ein etwas tragender Abschluss folgt, der ok ist, bei mir aber nicht so recht ankommt. Dies liegt vermutlich daran, dass der Sänger auch bei seiner Hauptband Atlantean Kodex nicht mein Fall ist und hier natürlich sehr dominiert ...und dann wird der Track auch noch ausgefadet. Schauder!!!

Fazit:
Hm, na ja, hier ist die Hälfte richtig gut und der Rest nicht schlecht bzw. Geschmacksache. Mich berührt das Album nicht besonders, wobei man es sich gut anhören kann. Technisch ist alles super, die Produktion könnte einen Tacken besser sein. Ergibt alles in allem eine "Vorher Reinhören"-Wertung.

Punkte: 6,5/10

Anspieltipp: The Unfathomable Evil

Tracklist:

01. The End
02. The Weight Of The World
03. Home, Sweet Hell
04. Apocalyptic Rhymes
05. Make A Stand
06. The Unfathomable Evil
07. P.O.T.U.S.A.
08. Cosmic Outrage
09. Nothingness Awaits
10. Sunset Blood

Lineup:

Markus Becker - Vocals
Markus Ullrich - Guitars
Stef Binnig-Gollub - Guitars
Alexander Palma - Bass
Jürgen Schrank - Drums

https://www.facebook.com/septagonband
http://www.septagon666.blogspot.com

Autor: Possessed

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Band: Décembre Noir (D)
Genre: Doom / Death Metal
Label: Lifeforce Records
Album Titel: Autumn Kings
Spielzeit: 69:39
VÖ: 09.11.2018

Ein prasselnder Regenguss leitet das neueste Album der Erfurter Décembre Noir ein und erfasst sofort die Essenz des Werkes "Autumn Kings". Es wird herbstlich, nachdenklich; die perfekte Zeit, um in Gedanken abzudriften und vielleicht auch den bisher zurückgehaltenen, negativen Emotionen Raum zu geben und sich mit ihnen auseinanderzusetzen.

Bereits das Infoblatt gibt einem wirklich deutlich zu verstehen, dass es melancholischen, melodischen Doom / Death Metal gibt. Und das kann ich absolut bestätigen. Schon der eben erwähnte Opener "In The Pouring Rain" gibt neben der regnerischen Einleitung wunderbare Growls und melodische Gitarren zum besten, die einen sofort an andere Schwergewichte des Doomdeath denken lassen. Dabei sind die Klänge gar nicht so kalt, wie man es bei einer Herbststimmung erwarten könnte.

Die Jungs aus meiner thüringischen Heimat haben mit ihrem dritten Album auch deutlich an "Gewicht" zugelegt. Waren die ersten beiden Werke noch nach knapp 50 Minuten vorbei (was auch nicht schlecht ist), so haben wir hier satte 70 Minuten feinstes Hörvergnügen. Was mir besonders gut gefällt, sind zum Einen die Einbindung von cleanem Gesang, der die melancholische Seite noch mehr betont, und zum Anderen diese Kontrolliertheit. Auch wenn es schlagartig heftiger zugehen kann, so bleibt diese vermeintlich unterdrückte Gewalt doch in einem gewissen Rahmen, den der Song vorgibt. Gerade dieses Nicht-Ausbrechen, wie man es bei ähnlich gelagerten Liedstrukturen beispielsweise beim Black Metal erwarten und erleben kann, macht "Autumn Kings" um einiges stärker und kompletter. Der völlige Zerfall in Wut und Raserei passt aber auch einfach nicht zum Doom.

Der Klang auf der Platte ist durchweg astrein und kristallklar abgemischt, ohne irgendwelche Aussetzer, Übersteuerungen oder zu laute Instrumente. Auch diesbezüglich kann man sich neben Bands wie den alten Rapture, Swallow the Sun, Katatonia und Kollegen mit breiter Brust positionieren.

Fazit:
Technisch wie spielerisch eine echt hochgelegte Latte, an der sich gleichermaßen angehende und alteingesessene (Melodic) Doom / Death Metal Bands messen lassen müssen. Die volle Punktzahl ist absolut angemessen. Ich bedanke mich bei der Band, dass sie so ein Album für uns Metalheads veröffentlichen.

Punkte: 10/10

Anspieltipp: In the Pouring Rain, Barricades, The Downward Path

Tracklist:

01. In The Pouring Rain
02. Autumn Kings
03. Barricades
04. A Weeping Sunrise
05. Between Silence And Shards
06. Dess.Code.Black
07. Hymn Of Sorrow
08. The Downward Path

Lineup:

Lars Dotzauer - Vocals
Sebastian Görlach - Guitars
Martin Ortlepp - Guitars
Mike Schubert - Bass
Kevin Kleinschmidt - Drums

https://www.facebook.com/DecembreNoir
https://www.decembre-noir.de

Autor: Godshand

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Band: Faanefjell (N)
Genre: Melodic Black Metal
Label: Mighty Music/Target Group
Album Titel: Dovrefall
Spielzeit: 37:35
VÖ: 09.11.2018

"Faanefjell, gute Band." So oder so ähnlich würde ich die Norweger wohl meinen Hörern präsentieren, wenn ich einen Song spielen würde. Und damit ist so viel und doch so wenig über die Band gesagt. Um heute mal ein bisschen mehr loszuwerden, bietet sich Album Nummer 2 geradezu an.

"Dovrefall" schließt sich dabei geschichtlich an das vor acht Jahren erschienene Debütalbum "Trollmarsj" an und präsentiert uns inhaltlich den Krieg zwischen Menschen und Trollen, der am Ende des Erstlingswerks nicht mehr zu vermeiden war. Auffällig bei der musikalischen Umsetzung ist hierbei, dass obwohl es sich um ein rein folkloristisches Thema handelt, keine Folk Metal-Spuren auf Dovrefall zu finden sind. Was der Hörer stattdessen serviert bekommt, ist sehr schöner Black Metal, der reich an Melodien, Tempo(wechsel) und Stimmung ist, wobei man hier zu bedenken geben muss, dass es keine fröhlichen Melodien à la Svartby oder Trollfest gibt. Vor allem aber nehmen die Trolle keine Gefangenen, wozu auch der Hörer gehört, und schalten ab dem ersten Moment auf Krieg.

Das Konzept geht aber trotzdem auf und der musikalische Reigen weiß sehr zu gefallen, was das Herauspicken eines Anspieltipps unmöglich macht. Das Album macht definitiv Spaß von der ersten bis zur letzten Sekunde, aber da haben wir auch das einzige Manko. Die erste und letzte Sekunde liegen nämlich nicht mal 40 Minuten auseinander, was bedauerlich kurz ist. Ich gehe so weit und behaupte, dass sich aus dem fantastischen Stoff sicher noch ein oder zwei Lieder hätten extrahieren lassen können, was der Scheibe wirklich gut getan hätte.

Was die technischen Finessen angeht, hat man sich bei Faanefjell ebenfalls nicht lumpen lassen und den Hörgenuss perfekt aufnehmen und abmischen lassen. Was mir auch an dieser Stelle gut gefällt, sind die immer dezent, aber wahrnehmbar eingebundenen Streicher, die einen Hauch von "Symphonic" erklingen lassen. Auch der Bass klingt wunderbar durch und bildet ein gelungenes Fundament für die verspielten Gitarren. Am immer kehligen Gesang lässt sich prinzipiell nichts aussetzen, wobei ein bisschen mehr Varianz auch im Hinblick auf die erzählte Geschichte mehr Authentizität hineingebracht und das Erzählerische mehr unterstrichen hätte.

Fazit:
Alles in Allem ist Faanefjell mit dem zweiten Streich ein herausragendes Album gelungen, was eigentlich keinem nicht gefallen kann und sollte. Die Musik ist klar, kriegerisch (was zum Thema des Albums passt) und geht einfach gut ins Ohr. Einziger Wermutstropfen ist die relativ kurze Spielzeit.

Punkte: 9/10

Anspieltipp: alles

Tracklist:

01. Styggedommen Vaakner
02. Hat
03. Frostbitt
04. Svineslaktervisa
05. Vindstille
06. Murua Vél
07. Heks og Djevel
08. Fjellfest
09. Troens Skarpe Klør

Lineup:

Darg - Vocals
Graug - Guitars
Draagyn - Guitars
Beist - Bass
Berserker - Drums

https://www.facebook.com/faanefjell

Autor: Godshand

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Re: REVIEWS 2018 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Slegest (N)
Genre: Blackened Doom Metal
Label: Dark Essence Records
Album Titel: Introvert
Spielzeit: 31:45
VÖ: 16.11.2018

Doom Metal der schwarzgefärbten Sorte zelebrieren die Norweger Slegest bereits seit Gründung im Jahre 2010. Mit "Introvert" erscheint nun Mitte November ihr drittes Album über Dark Essence Records.

Die häufig sehr rockigen Titel machen wirklich Spaß und können durch abwechslungsreiche Melodien und Rhythmen punkten. Die Stimme von Sänger Stig erinnert dabei stark an die seiner ehemaligen Bandkollegen von Vreid. Schwarzmetallisches, angehauchtes Gekrächze der tieferen Tonart, welches aber deutlich und klar zu vernehmen ist, gibt es zu hören. Ebenfalls zockt Herr Ese eine der beiden Klampfen auf dem Silberling. Der Gitarrensound wirkt tiefergestimmt und schön schrabbelnd, was den Doomfaktor auf "Introvert" massiv unterstreicht.

Die Geschwindigkeit in den Titeln ist dennoch nicht allzu arg gedrosselt worden und überzeugt meist im zackigeren Mid-Tempo-Bereich. Immer wieder kommen gut platzierte Soli und zweistimmige Arrangements in den Tracks vor, welche diese sehr gut auflockern. Das Zusammenspiel der beiden Äxte harmoniert sehr geschickt miteinander und wird von der knackigen Schießbude und dem schnurrenden Bass rhythmisch getragen.

Die für mich persönlich stärksten Songs präsentieren die Norweger in der zweiten Hälfte ihrer neuesten Platte. Gefühlt steigert sich das Album in punkto Songwriting und Arrangements im Gesamtverlauf regelrecht, was den Hörer bei Laune hält. Leider ist die Scheibe aber auch nach knapp 31 Minuten schon durchgelaufen. Eine etwas sehr kurze Spielzeit für ein Studioalbum.

Fazit:
Auf "Introvert" sind viele epische Melodien und packende Songstrukturen zu finden. Durch die Mischung mit der doomig-groovigen Note und dem rauen Gesang verschmelzen diese Elemente sehr gut miteinander. Die Skandinavier haben ein starkes drittes Langeisen geschmiedet und überzeugen durch erdige, bodenständige Songs.

Punkte: 8,5/10

Anspieltipp: Da Brenne I Glasi, I Den Sanne Flamme, Leitar

Tracklist:

01. Blodets Varme Gjennom Meg
02. Undergangens Tankesmed
03. Maler Lys I Moerketid
04. Det Brenne I Glaasi
05. I Den Sanne Flamme
06. Doedskyss
07. Leitar
08. Den Onde Sirkel

Lineup:

Stig Ese - Vocals, Guitars
Sven Roger - Guitars
Håvard Ese - Bass
Anders Christian - Drums

https://www.facebook.com/slegestofficial
http://www.slegest.no

Autor: Blacky

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Re: REVIEWS 2018 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Sigh (J)
Genre: Avantgarde Black Metal
Label: Candlelight Records
Album Titel: Heir to Despair
Spielzeit: 52:47
VÖ: 16.11.2018

Die altehrwürdigen Sigh schließen anno 2018 mit ihrem 11. Album inzwischen den dritten Kreis. Die Fernost-Asiaten, die es bereits seit 1990 gibt, präsentieren uns wieder einmal ihr Verständnis von Avantgarde Metal, den sie mit weiteren Einflüssen garnieren.

Wer sich ein bisschen mit der Band beschäftigt hat, für den ist es nichts neues, dass die Anfangsbuchstaben der Alben immer den Bandnamen ergeben. So liegt mit "Heir to Despair" das letzte Werk dieser Vierergruppierung vor ("Scenes From Hell" (2010), "In Somniphobia" (2012), "Graveward" (2015) und "Heir to Despair").

Für das Coverartwork hat man sich etwas von Eliran Kantor anfertigen lassen, der für eine ganze Tonne an großen Bands schon Coverartworks erstellt hat (u.a. Testament, Havok, Sodom, Hatebreed) sowie schon in der Vergangenheit für Sigh tätig war. Wobei man aber sagen muss, dass das Cover, was das aktuelle Album ziert, sehr ungewöhnlich ist und den allgemeinen Interessenten erstmal abschreckt, weil es so verdammt normal aussieht und dieser sich fragt, was einen da wohl für Musik erwarten mag. (Da muss ein Haken an der Sache sein!)

Wer denn nun bei der Genrebeschreibung vor allem Black Metal erwartet, dürfte sich nicht erfreut zeigen, aber dafür stehen die Japaner auch gar nicht. Vielmehr gibt es ziemlich einzigartigen Sound, der gekonnt das Avantgardistische mit Stilen wie Heavy Metal, Space Rock, Folk Metal und Psychedelic-Elementen mischt. Bereits im Opener "Alethia" kommen mir sofort die Landsmänner Bellfast in den Sinn, aber auch Überschneidungen mit den Mongolen Nine Treasures lassen sich nicht vermeiden, auch wenn diese beiden Bands das Folkloristische in den Vordergrund stellen. Der nächste Song "Homo Homini Lupus" startet und die ersten 30 Sekunden könnten auch auf jedem Halloween- oder Stratovarius-Album auftauchen. Dann setzen zwar die schwarzmetallischen Growls und Screams ein, diese werden aber auch wieder durch klaren Gesang unterbrochen. Es ist ein flottes Hin und Her, wilde Gitarren flirren durch die Luft und machen dem Hörer eine Kombination aus Power- und Black Metal schmackhaft.

Etwas zu stark steht in dem Kontrast das Heresy-Trio, was sehr gesangsarm, aber dafür sehr spacig ist. Während die anderen Songs davor und danach den "klassischen" Bandsound verfolgen (und der Titletrack/Rausschmeißer einen tollen Groove hat), klingen die drei Teile von Heresy wie ein Trip ins Weltall, aber mit Pilzen verfeinert. Trotzdem mochte ich den Track "Heresy I: Oblivium" auf Anhieb.

Die Japaner als Volksstamm werden ja sowieso immer als verrückt bezeichnet (seien es seltsame Erfindungen oder andere Geschichten) und auch Sigh bilden mit ihrer Musik keine Ausnahme. Die Verschmelzung dieser ganzen Stilrichtungen, die eigentlich gar nicht so recht zusammenpassen, gelingt relativ mühelos, setzt aber genauestes Verständnis für die Feinheiten und kleinen Kniffe voraus, die die oben genannten Genres so einzigartig und voneinander verschieden machen. Diese dann zu einem Klangbild zu vereinen, was in sich stimmig ist, bedarf schon sehr guter Musikkenntnis. Gut, dass Sigh das alles mitbringen und schon seit Jahrzehnten praktizieren.

Fazit:
Fans werden "Heir To Despair" lieben. Die sehr experimentelle und teils elektronische Heresy-Trilogie ist sicher gewöhnungsbedürftig, hat aber auch ihren Charme. Den Rest des Albums darf man in gewohnter Manier genießen und wieder einmal den gekonnten Mix verschiedenster Rock- und Metalgenres bestaunen.

Punkte: 9/10

Anspieltipp: Homo Homini Lupus, Heresy I: Oblivium, Hands Of The String Puller

Tracklist:

01. Alethia
02. Homo Homini Lupus
03. Hunters Not Horned
04. In Memories Delusional
05. Heresy I: Oblivium
06. Heresy II: Acosmism
07. Heresy III: Sub Specie Aeternitatis
08. Hands Of The String Puller
09. Heir To Despair

Lineup:

Kawashima Mirai - Vocals, Keyboards, Orchestrations, etc.
Dr. Mikannibal - Vocals, Alto, Tenor, Baritone Saxophones
Oshima You - Guitars
Fujinami Satoshi - Bass, Drums
Harashima Junichi - Drums

https://www.facebook.com/SIGH-official- ... 7550909275

Autor: Godshand

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Re: REVIEWS 2018 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Karg (A)
Genre: Post-Black Metal, Post-Rock
Label: AOP Records
Album Titel: Dornenvögel
Spielzeit: 75:59
VÖ: 16.11.2018

Im Februar hat J.J. gemeinsam mit seinem Kollegen M.S. ja bereits unter dem Banner Harakiri For The Sky ein grandioses Album herausgebracht. Nun veröffentlicht er im Namen seines Soloprojekts Karg seine neueste Scheibe "Dornenvögel".

Bereits in den ersten Takten des Openers "Drangsal" schafft es J.J., eine Atmosphäre aufzubauen, die einen steten Wechsel von Trauer, Verzweiflung und Melancholie bietet, welche nur selten durch einen leisen Hoffnungsschimmer in Form von helleren Klängen, teilweise akustischen Gitarren und dem Aussetzen der sonst so verzweifelt klingenden Schreie unterbrochen wird.

Musikalisch verschmelzen akustische Klänge mit verzerrten Gitarren und Blastbeats, leise Parts stehen im steten Wechsel mit lauten, schmerzhaft klingenden Schreien und schnelle, treibende Rhythmen stehen im Kontrast zu langsamen ruhigen Passagen - und das alles, ohne auch nur zu einer Sekunde überladen zu klingen.

Für die nötige Abwechslung sorgen, neben den oftmals echt grandiosen Melodien und den treibenden Riffs, zahlreiche Gastsänger. J.J. hat sich dazu entschieden, in jedem Lied jemanden einzusetzen, der mit seiner Stimme die jeweilige Gefühlslage perfekt abrundet. Als ob die Atmosphäre durch die musikalischen Elemente und die Gastsänger noch nicht authentisch genug wäre, setzt er gekonnt verschiedene Sprachen ein, um seine Gefühle zum Ausdruck zu bringen. So wechseln sich deutsch, französisch und vor allem österreichisch ab, was seine Gefühle, die er zum Ausdruck bringt, noch deutlicher macht und noch echter wirken lässt.

Soundtechnisch lässt sich auch kaum etwas aussetzen, jedes Instrument, wie auch der Gesang, sind klar und druckvoll und gleichzeitig mit einem Hall versehen, der die melancholisch-verzweifelte Atmosphäre nicht besser untermalen könnte.

Fazit:
Auf "Dornenvögel" schafft es J.J. von der ersten bis zur letzten Sekunde über eine Spielzeit von einer Stunde und 15 Minuten (!) eine düstere, melancholische Atmosphäre aufrechtzuerhalten, die gekonnt hin und wieder mit einem musikalischen Lichtblick versehen wurde. Ein Gänsehautmoment jagt den nächsten und die zum Ausdruck gebrachten Gefühle klingen unglaublich authentisch. Diese Scheibe ist wirklich jedem ans Herz zu legen, der auf atmosphärischen Schwarzmetall steht.

Punkte: 9,5/10

Anspieltipp: alles

Tracklist:

01. Drangsal
02. La Tristesse Durera Toujours
03. Petrichor
04. L'Apelle Du Vide
05. Meine Freiheit War Ihr Tod
06. F 19.5
07. Heimat Bist Du Tiefster Winter
08. Advent

LineUp:

J.J. - Alle Instrumente

Guest Musician:

Dominik Goncalves dos Reis - Vocals (La Tristesse Durera Toujours)
L.G. - Vocals (Petrichor)
Tom - Vocals (L'apelle Du Vide)
Purch - Vocals (Meine Freiheit war ihr Tod)
Thomas - Vocals (F 19.5)
Alex Campan - Vocals (Heimat bist du tiefster Winter)
Whyrhd - Vocals (Advent)

https://www.facebook.com/kargband

Autor: Sepp

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Re: REVIEWS 2018 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Lucifer's Child (GR)
Genre: Epic Black Metal
Label: Agonia Records
Album Titel: The Order
Spielzeit: 44:23
VÖ: 09.11.2018

Auf ihrem zweiten Studio-Album rabauken sich die Griechen durch eine Schnittmenge zwischen Watain, Rotting Christ und Dissection. Hier regieren Kälte und düstere Atmosphäre.

Lucifer's Child servieren uns Black Metal vom feinsten in all seinen fiesen Facetten, der trotzdem in jeder Note nachvollziehbar und nie dem totalen Chaos verfällt. Im Konsens zelebriert die Band eine düstere Erhabenheit, die anhand disharmonischer Riffs, aber cooler Harmonien nur so von Intensität trieft.

Das Ding lebt völlig von den intelligenten Arrangements, die mit einer vehementen Dynamik und Drive einen Klang-Koloss erschaffen, der einem kaum eine Verschnaufpause gönnt. Mit "Through Fire We Burn" gibt es zwar auch einen Song, der das ganze Konglomerat etwas entschleunigt, aber trotzdem noch dieses intensive Momentum ausstrahlt.

Krasse Riffs zerren einen im Minutentakt durch die erhaben düstere und brutale Landschaft des Black Metals, der genauso zu klingen hat, um den Hörer am Ende geschunden, aber zufrieden zurück zu lassen.

Mit dem letzten Song "Siste Farvel" kann sich der Hörer dann seine Wunden lecken, um anschliessend von vorne zu beginnen.

Fazit:
Geile Alben wie dieses benötigen keine langen Reviews, Alben wie dieses benötigen gehört zu werden. Also, wer essenziellen und intelligenten Black Metal in all seiner Intensität erleben möchte... reinhören ist absolut Pflicht!

Punkte: 10/10

Anspieltipp: alles

Tracklist:

01. Viva Morte
02. The Order
03. Fall Of The Rebel Angels
04. Through Fire We Burn
05. El Dragon
06. Black Heart
07. Haraya
08. Siste Farvel

Lineup:

Marios Dupont - Vocals
George Emmanuel - Guitars
Stathis Ridis - Bass
Nick Vell - Drums

https://www.facebook.com/luciferschildmusic

Autor: Steiff

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Re: REVIEWS 2018 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Organic (I)
Genre: Death Metal
Label: Testimony
Album Titel: Carved In Flash
Spielzeit: 37:09
VÖ: 16.11.2018

Aus Italien stürzt eine neue Death Metal Lawine auf uns zu. Diese Lawine trägt den ziemlich irreführenden Namen Organic, hinter dem sich vier Jungs aus Südtirol verbergen. Mit "Carved In Flash" schmeißen sie nun ihr erstes Album auf den Markt.

Viele Worte braucht man nicht, um die Platte zusammenzufassen, denn während ihrer musikalischen Sozialisation scheinen sich die Südtiroler vorwiegend mit den Helden des Old-School Death Metals beschäftigt zu haben. Die ersten Minuten des einleitenden Tracks "Suffocate In Blood" klingen roh und brutal. Die Riffs sitzen messerscharf und Frontmann Maxi grunzt voller Elan in sein Mikro. Darunter legt sich das rumpelnde Schlagzeug, das mal antreibend und mal zurückhaltend den Takt angibt. Und so kann man schon nach dem zweiten Song "Shrouded In Darkness" Parallelen zu Grave, Asphyx oder Bolt Thrower ziehen.

Zugegeben, die musikalische Beschreibung des ersten Songs lässt sich auf das ganze Album anwenden, denn viel Abwechslung gibt es in den 37 Minuten nicht. Es stellt sich allerdings auch die Frage, ob man dies unbedingt braucht. Organic wollen sicher keinen Preis für Innovation und Kreativität gewinnen, sondern einfach nur zermürbenden Death Metal liefern. Dieser wird, wie z.B. in "Frozen Meat Medal", mal mit Gitarrensoli angereichert oder von Blastbeats vorangetrieben. In "I, Soulless" lehnt sich die Band zunächst ganz gemütlich zurück, um dann mit der Keule um die Ecke zu kommen. Am Ende des Tages sind es eben auch die einfachen Dinge, die dem geneigten Death Metal Fan ein Lächeln ins Gesicht zaubern.

Fazit:
"Carved In Flash" hätte man, wie eingangs erwähnt, nach ein paar Songs schon mit wenigen Worten zusammenfassen können, denn Organic ziehen ihr Ding vom Anfang bis zum Ende des Albums komplett durch. Damit steht eine solide Death Metal Platte, die sicher dem einen oder anderen Old-School Fan eine große Freude bereiten wird.

Punkte: 7/10

Anspieltipp: Frozen Meat Medal, Macabre Rites

Tracklist:

01. Suffocate In Blood
02. Shrouded In Darkness
03. Frozen Meat Medal
04. Macabre Rites
05. Der Fotzenknecht
06. I, Soulless
07. Carved In Flesh
08. Carnal Absolution (Behind The Altar)
09. From Beyond
10. Death Battalion (Vinyl Bonustrack)
11. The Result Is To Collapse (Vinyl Bonustrack)

LineUp:

Maxi Careri - Vocals
Benni Leiter - Guitars
Markus Walder - Bass
Lukas Hofer - Drums

https://www.facebook.com/organicdeathmetal

Autor: Lupus

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Band: Warpath (D)
Genre: Thrash Metal
Label: Massacre Records
Album Titel: Filthy Bastard Culture
Spielzeit: 57:05
VÖ: 23.11.2018

Warpath ist so eine Band, die eigentlich immer abliefert. Gegründet 1991 und erst das sechste Album, allerdings legte man auch eine Pause von 1996 bis 2015 ein.

Bei Warpath von reinem Thrash Metal zu sprechen, wird den Songs nicht so wirklich gerecht. Vielmehr bewegen sich die räudigen Hanseaten in der Schnittmenge zwischen Prong, Entombed und Machine Head. Räudig deshalb, weil das Teil mit seinem rauen und organischen Sound ehrlicher klingt, als so manche aktuelle Thrash-Scheibe.

Klar können Warpath schnell und heftig und dann teils mit einer geilen Punk-Attitüde, aber wenn sie etwas an der Atmosphäre schrauben und das Tempo zurücknehmen, schieben sich brachiale Riffs aus den Boxen, die einem die Rübe vom Hals schreddern.
Überhaupt lebt "Filthy Bastard Culture" von der Abwechslung. Hier pumpen und schreien die Klampfen abwechselnd pfeilschnell und dann wieder wie Lava ins Lauschwerk.

Gesanglich wirkt das Dargebotene fast schon wie Death Metal und drückt den komplexen Songs eine zusätzliche rotzige Attitüde auf.

Die mir vorliegende Digi-Version des Albums wartet mit zwei Bonustracks auf, wovon die deutschsprachige Nummer "Nebelkrähe" ein echter Doom-Kracher geworden ist.

Fazit:
Ein räudiger Bastard, der nur so vor Abwechslung strotz und eine rotzige Attitüde in die Welt hinausbrettert, dass man nicht anders kann, als sich das Teil unbedingt anzuhören.

Punkte: 8/10

Anspieltipp: Unbroken Soul, Filthy Bastard Culture, St. Nihil

Tracklist:

01. The World Beyond (Intro)
02. Unbroken Soul
03. Back To Zero
04. Filthy Bastard Culture
05. Believe In Me
06. Into The Dark
07. Killing Fields
08. Below The Surface
09. F.U.
10. Violent Starr
11. Slow Motion Violence
12. St. Nihil
13. Nebelkrähe (Digipak Bonus)
14. For The First Time (Digipak Bonus)

Lineup:

Dirk Weiß - Vocals
Flint Razorhead - Guitars
Sören Meyer - Bass
Norman Rieck - Drums

https://www.facebook.com/WarpathHamburg
https://www.warpath-germany.com

Autor: Steiff

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