REVIEWS 2018 VON DER METAL ONLY REDAKTION

Hier könnt ihr euch über bekannte Bands, ihre neuen Alben, ihre Fehltritte ... auslassen

Moderator: Mazze

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Re: REVIEWS 2018 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Reject The Sickness (B)
Genre: Melodic Death Metal
Label: Mighty Music
Album Titel: The Weight Of Silence
Spielzeit: 41:11
VÖ: 16.03.2018

Belgien ist ja nicht unbedingt bekannt für Metal-Gruppierungen, umso erfreulicher ist es, dass die 2010 in Gent gegründeten Melo-Deather Reject The Sickness nun im März diesen Jahres ihr zweites Studioalbum "The Weight Of Silence" veröffentlichen.

Nachdem man von einem eher ruhigen, jedoch atmosphärisch düsteren Intro begrüßt wird, erwartet einen mit dem Opener "My Ire" ein grundsolider Melo-Death Track, der direkt anzeigt, in welche Richtung die Scheibe gehen soll. Dieser Stil wird nämlich über das komplette Album hinweg mehr oder weniger durchgezogen, auch wenn an der einen oder anderen Stelle mit orchestralen Klängen und progressiven Elementen experimentiert wird.

"The Weight Of Silence" ist durchweg geprägt von coolen Riffs und zum Headbangen einladenden Rhythmen und Refrains, die man durchaus auch mitbrüllen kann. Das absolute Highlight dieser Scheibe ist für mich definitiv "Bloodline", wo sich der langsame, fast hymnische Refrain mit den extrem schnellen Strophen und dem absolut geilen Stakkato-Riff abwechselt.

Lyrisch beschäftigen sich die Jungs auf "The Weight Of Silence" mit Kindheitstraumata, die auf den Erfahrungen des Sängers Guy beruhen, die er durch seine Arbeit in einer speziellen Einrichtung für Jugendpflege gesammelt hat. Dies wird auch musikalisch durch eine teils aggressive, teils düstere, fast depressive Atmosphäre zum Ausdruck gebracht, was vor allem bei "Never Trust A Liar" sehr gelungen umgesetzt wird.

Allerdings ist der Wiedererkennungswert von Reject The Sickness nicht wirklich hoch. Im Endeffekt klingen die einzelnen Songs relativ ähnlich, die fast omnipräsenten Blastbeats zerstören oftmals die eigentlich so gekonnt erzeugte Atmosphäre und der Versuch, die Songs in sich abwechslungsreich klingen zu lassen, führt dazu, dass sich einzelne Titel, wie "No More Secrets" anhören, als wenn einfach einige Songfetzen aneinander gestückelt wurden. Außerdem klingen mache Songs, wie beispielsweise "Saviour", durch den Einsatz von "progressiven" Elementen bzw. orchestralen Klängen, an der einen oder anderen Stelle einfach überladen. Manchmal wäre hier weniger mehr gewesen.

Fazit:
Alles in allem ist "The Weight Of Silence" ein grundsolides Melo-Death Album, das sich durchaus hören lassen kann. Zwar weist die Scheibe an der einen oder anderen Stelle kleine Schwächen auf, doch insgesamt bieten die Belgier von Reject The Sickness die gesamte Spielzeit über eine Menge Hörspaß. Ich bin sicher, dass die Songs vor allem live ordentlich abgehen werden.

Punkte: 6,5/10

Anspieltipp: Bloodline

Tracklist:

01. My Ire
02. Face The Storm
03. Bloodline
04. Saviour
05. Wilted Flowers
06. Never Trust A Liar
07. Reclaim The Throne
08. True Nature
09. No More Secrets
10. Awakening

LineUp:

Guy - Vocals
Pepjin - Guitars
Ruben - Guitars
Floris - Bass
Jannick - Drums

https://www.facebook.com/rejectthesickness
http://www.reject-the-sickness.com

Autor: Sepp

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Band: Jörmungand (D)
Genre: Blackened Pagan Metal
Label: Self-Release
Album Titel: Zwischenwelten
Spielzeit: 65:47
VÖ: 16.03.2018

Die Kölner Jörmungand veröffentlichen mit "Zwischenwelten" ihren Nachfolger zum 2014 erschienenen Debüt "Von Wind und Schatten". Hat man beim Erstling noch dem traditionellen Pagan Metal gefrönt, nimmt man hier den Hörer nun mit auf eine Reise in die eigene Auslegung dieser Spielart. Aber keine Angst, Pagan und Black Metal sind hierbei keinesfalls verloren gegangen, man hat das Ganze "nur" mit den eigenen Vorstellungen von Musik angereichert und somit einen eigenständigen Sound geschaffen, welcher nur wenige Vergleiche zulässt. Einzig Nocte Obducta fallen mir da ein, an die mich manche Passagen von der Machart her erinnern.

"Zwischenwelten" ist ein Konzeptalbum, welches sich an Michael Endes "Die Unendliche Geschichte" anlehnt und ein Menschenleben von der Geburt bis zum Tod widerspiegelt. Es wird hierbei allerdings vermieden, Orte oder Protagonisten explizit zu erwähnen.

Das Album und auch die einzelnen Songs selbst sind eine wahre Achterbahnfahrt aus wilder Raserei, atmosphärischen Passagen und orchestralen Arrangements (welche dem Album sogar einen Hauch Klassik verleihen). Neben den sägenden Gitarren ist das prägnante Schlagzeug ein herausragendes Merkmal des neuen Albums und gibt den Songs immer das gewisse Etwas (besonders, wenn man mit Streichinstrumenten aufwartet). Auch die feinen Soli der Axtfront setzen neben den feinen Melodien immer wieder schöne Akzente. Nelli am Bass hinterlässt nicht nur mit selbigen, sondern auch mit ihrer Stimme (wenn auch selten zu hören) einen starken Eindruck. Nicht zuletzt der Einsatz der verschiedenen Vocals (auch mal zweistimmig), von mächtigem, emotionalem "Geschrei" und dunklen Growls über Female Vocals bis hin zu ruhigem Klargesang, oder auch Flüstern und Spoken Words, machen dieses Werk abwechslungsreich und interessant. Sich Dustin von Fyrnreich mit ins Boot zu holen, welcher seine Stimme in 3 Songs zum Besten gibt, hat sich hierbei als äußerst lohnenswert gezeigt.

Immer, wenn dich ein Song mit seinem ruhigen Part etwas verschnaufen lässt und dich manchmal fast zum Träumen einlädt, wirst du von den Gitarren zurück in die Realität geholt und in rasantem Tempo zum musikalischen Gipfel befördert. An diesem angekommen, lässt man dich in der Regel dann wieder "gemütlich" ins Tal gleiten.

Da hier nur zwei Stücke unter der 5-Minuten-Marke liegen, ist auch genug Raum vorhanden, um in die Nummern alles oben beschriebene zu packen, ohne das es überladen wirkt.

Die leicht raue Produktion ist richtig gut gelungen und setzt das Ganze ausgezeichnet in Szene. Alles bekommt seinen Raum und überlagert sich fast immer nur genau so viel, wie es für diese Spielart Not tut.

Fazit:
Mit "Zwischenwelten" haben Jörmungand ein Album am Start, welches definitiv ein großartiges Werk geworden ist. Die Kölner haben sich ihren eigenen Pagan Sound erschaffen und setzen ihr Konzept perfekt um. Damit sollten sie ihren Wiedererkennungswert deutlich in Richtung Unverkennbarkeit befördert haben. Beim Genuss der Scheibe sollte man aber dran denken; dieses Kleinod musikalischen Schaffens ist nichts zum nebenbei Hören, auf dieses Werk muss man sich einlassen. Wenn man das allerdings tut, wird man es nie mehr missen wollen.

Punkte: 9/10

Anspieltipp: alles

Tracklist:

01. …Und Es Wird Tag
02. Morgenrot
03. Ruf Der Vergängnis
04. Zu Hohen Himmeln
05. Werdegänger
06. In Hallen Stummer Worte
07. Dämmerung
08. Neumond
09. Requiem

LineUp:

Stef - Vocals
Dave - Guitars
Jens - Guitars
Nelli - Bass, Vocals, Orchester Arrangements
David - Drums, Orchester Arrangements

Guest Musician:

Dustin (Fyrnreich) - additional Vocals - Morgenrot, Werdegänger, Dämmerung

https://www.facebook.com/Joermungand
http://www.joermungand.com/html/band.html

Autor: Thomas

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Re: REVIEWS 2018 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Zombie Riot (D)
Genre: Death Metal
Label: Unholy Fire Records
Album Titel: Reign Of Rotten Flesh
Spielzeit: 36:49
VÖ: 17.03.2018

Seit 2014 frönen Zombie Riot dem eher eitrigen Sound des Death Metals. Dies stellte man mit der 2016 veröffentlichten EP "Nuclear Zombie Massacre" unter Beweis, welchen man nun mit dem Lonplayer-Debüt unterstreichen will, auf dem auch drei Stücke der besagten EP gelandet sind.

Hier gibt es finstere Lyrics, bollernde Schlagzeug-Salven und rasende Gitarrenriffs, gepaart mit ein paar krank klingenden Leads, zu bestaunen. Hört mal in den Titeltrack "Reign Of Rotten Flesh" rein, da gibt es diese typisch surrenden, düsteren Melodikansätze mal richtig gut zu bestaunen.
Wobei bestaunen vielleicht nicht das richtige Wort ist. Schließlich wird nichts Neues aufgefahren, sondern vielmehr Altbewährtes der schwedischen und amerikanischen Schule ordentlich dargeboten. Was hierbei immer wichtig ist, dass die Chose nicht beliebig klingt und auch genug Power hat, um mitzureißen. Und das ist hier definitiv der Fall.

Die Produktion ist richtig fett, ohne irgendwie steril zu klingen. Die Gitarren rasen zwar größtenteils vor sich hin, haben aber auch eher schreddernde Parts wie in "Colossus Realm" drauf. Im ultraschnellen "Propaganda Machine" blitzen sogar mal Motörhead durch. Und wie oben schon geschrieben, gibt es immer ein paar schmierige Autopsy-Melodien oben drauf. Das Schlagzeug klingt auch in den schnellen Parts immer noch natürlich, die Bassdrum ist nicht totgetriggert und somit rattert hier nichts wie eine Nähmaschine.

Einzig der Gesang, bzw. das Gegrowle, ist etwas zu eintönig. Nahe am Chris Barnes (ex-Cannibal Corpse, Six Feet Under) Gerülpse vorbei, könnte hier etwas Variation nicht schaden. Dann würden gewisse Parts sicher noch mal richtig hervorstechen. Könnte ich mir z. B. bei den heroisch klingenden Teilen von "Creeper" gut vorstellen. Diese werden durch die gleich klingende Stimmlage etwas ausgebremst.

Fazit:
"Reign Of Rotten Flesh" ist für ein Debüt schon ein gutes Teil geworden. Schnelligkeit, Aggression und technische Finesse stimmen, alles ist sehr kurzweilig und für den Death Metaller von nebenan bestens geeignet. Mal wieder guter Stoff aus Deutschland!

Punkte: 7,5/10

Anspieltipp: Reign Of Rotten Flesh

Tracklist:

01. Nuclear Zombie Massacre
02. Violence
03. Reign Of Rotten Flesh
04. Colossus Realm
05. Propaganda Machine
06. Survival Means Dying
07. Bizarre Mental Disorder
08. Cauldron
09. Creeper
10. Nighthaunter

Lineup:

Matze - Vocals
Christopher - Guitars
Niclas - Guitars
Miro - Bass
Marco - Drums

https://www.facebook.com/ZombieRiotBand

Autor: Possessed

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Re: REVIEWS 2018 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Susperia (N)
Genre: Thrash Metal
Label: Agonia Records
Album Titel: The Lyricist
Spielzeit: 49:09
VÖ: 16.03.2018

Die Norweger Susperia sind nach 9 Jahren Pause (die Single von 2011 zähl ich mal nicht mit) mit einem neuen Album am Start. Das 6. Studiowerk "The Lyricist" wird am 16.03. das Licht der Welt erblicken und der geneigten Hörerschaft zeigen, dass sich das lange Warten gelohnt hat. Und ehrlich gesagt; so abwechslungsreich habe ich die Truppe noch nicht gehört. Was nicht zuletzt auch am neuen Sänger Bernt "Dagon" Fjellestad liegen dürfte. Dieser macht die sowieso schon abwechslungsreich arrangierten Nummern noch interessanter.

Die Spielart der Truppe wird mir hier als Thrash Metal angeboten, was aber nur bedingt zutreffend ist. Eindeutig erkennbar sind die schwarzmetallischen Wurzeln, die in der norwegischen Black Metal Szene liegen. Was allerdings, ob der musikalischen Vergangenheit der Band-Gründer Tjordalv (ex-Schlagwerker bei Dimmu Borgir) und Cyrus (ex-Satyricon, ex-Old Man's Child), nicht verwunderlich scheint. Aber auch etwas "ruhigere" Passagen, die eher Richtung Heavy Metal gehen, sind in der einen oder anderen Nummer auszumachen.

Abwechslung hin oder her, alle Songs strotzen vor Energie und eine Nummer wie "My Darkest Moment" versprüht gar eine symphonische Ausstrahlung, wie sie Dimmu Borgir innehat. Hier klingt Dagon an einigen Stellen wie Alan Averill von den Iren Primordial.

Ich möchte hier keine Nummer explizit hervorheben, da jede ihren ganz eigenen Reiz hat und sich alle auf gleich hohem Niveau befinden. Hier kann man wirklich jede Nummer zu seinem Favoriten machen, ohne dabei den anderen gegenüber ungerecht zu werden.

Musikalisch kommt man mit messerscharfen Riffs um die Ecke. Die Rhythmusfraktion treibt dabei die Songs schön nach vorn, die Drums werden regelrecht malträtiert und feuern aus allen Rohren, nehmen sich aber auch gekonnt zurück, wenn es sein muss. Bei den Doublebass-Attacken bekommt man manchmal das Gefühl, die würden ob der Intensität schon qualmen. Die Lead Abteilung steht dem in Nichts nach, zaubert immer wieder eine feine Melodie unter die Songs oder setzt mit Soli Akzente. Auch der Bass ist sehr schön integriert und lässt das Ganze zusätzlich fett klingen. Hin und wieder wechselt man auch mal von der melodischen Seite in ein gewolltes "Chaos", was aber Momentaufnahmen sind und der entsprechenden Nummer gut zu Gesicht stehen.

Wie oben bereits erwähnt, wird die Abwechslung des Albums und der Songs an sich noch zusätzlich durch den variablen Gesang Dagons verstärkt. Dieser singt mal Heavy Metal-mäßig klar (selbst hohe Screams gelingen), shoutet sich mal durch den Song oder growlt an anderer Stelle, was das Zeug hält. Selbst BM-mäßiges Gekeife fehlt hier nicht; nimmt aber nicht überhand. Klasse Mann!

Hin und wieder gibt es auch zweistimmigen Gesang oder auch mal eine Art Chor zu hören. Und alles auch noch sehr gut auf die Stücke verteilt. Besser geht's kaum.

Von produktionstechnischer Seite gibt es absolut nichts zu meckern. Fett, dunkel und erdig kommt das Ganze durch die Anlage gerauscht und lässt keine Wünsche offen. Trotz der Erdigkeit klingt das Album sauber und lässt die einzelnen Instrumente differenziert erkennen. Das Einzige, was mir etwas missfällt, ist das abrupte Ende des Openers "Whore Of Man", da denkt man der Player hat von selbst gestoppt. Hätte man auch faden können!?

Fazit:
"The Lyricist" ist ein richtig starkes Metalalbum, welches gekonnt verschiedene Stile miteinander verbindet und auf allen Ebenen überzeugt. Abwechslung wird hier riesengroß geschrieben und eindrucksvoll zelebriert. Wer sich im Thrash, Heavy und im Black Metal wohl fühlt, der muss dieses Album in sein Regal stellen, denn hier bekommt er alles auf einer Scheibe, und das auch noch klasse gemacht.

Punkte: 10/10

Anspieltipp: alles

Tracklist:

01. Whore Of Man
02. The Lyricist
03. Void
04. Heretic
05. Day I Died
06. I Entered
07. Feed The Fire
08. My Darkest Moment
09. Come Alive

LineUp:

Dagon - Vocals
Cyrus - Guitars
Elvorn - Guitars
Memnock - Bass
Tjordalv - Drums

https://www.facebook.com/Susperiaofficial
http://www.susperia.net

Autor: Thomas

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Re: REVIEWS 2018 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Dautha (S)
Genre: Epic Folk / Doom Metal
Label: Ván Records
Album Titel: Brethren Of The Black Soil
Spielzeit: 57:31
VÖ: 16.03.2018

Heute gibt es also mal eine Runde Doom Metal, auch nicht schlecht. Auf Dauthas erstem Langspieler "Brethren Of The Black Soil" finden wir sechs lange Tracks vor, die wir uns innerhalb einer guten Stunde gönnen können.

Bei der Gestaltung ihrer Musik gehen die Schweden einen schweren Weg, der zu beiden Seiten gesäumt ist mit einflussreichen Größen des Doom Metals. Vor allem durch den kräftigen Klargesang von Lars Palmqvist werden sofort die Metalsynapsen aktiv und spucken Bands wie Black Sabbath (eigentlich wie immer, wenn man von Doom redet), Ereb Altor und Candlemass sowohl mit Sänger Messiah Marcolin, als auch mit Robert Lowe aus. Doch wenn man etwas weiter in das Album hineinhört, kann man auch klangliche Prallelen zu Therion erkennen, man höre hier den Song "The Children's Crusade". Ebenso schimmern dank des Gesangs auch mal Primordial durch, hörbar bei "In Between Two Floods".

Doch bei aller Schulterklopferei für die Erinnerung daran, dass es so großartige Bands wie die oben genannten gibt, macht das noch kein gutes Album oder eine einzigartige Performance. Denn auch wenn man in Gedanken noch bei den Helden schwelgt, muss man sich eingestehen, dass das eigentliche Werk - das von Dautha - nicht alle Stärken vereinen kann. Vor allem die beiden Longplayer "Brethren Of The Black Soil" und "In Between Two Floods" werden nur dank der unendlich oft wiederholenden Melodien künstlich am Leben gehalten. Teilweise ziehen sich die Lieder extrem und es entsteht schnell eine gewisse Monotonie. Mit der Länge der Lieder ist es wie mit einem Seil. Kurze Stücke können straff sein, doch je länger das Stück wird, umso mehr hängt es durch.

Wenn man sich zum Vergleich Candlemass' "Nightfall" von 1987 anhört und dann Dauthas "Brethren Of The Black Soil", dann fällt auf, dass die Landsmänner von Candlemass schon vor 30 Jahren griffigere Melodien und Spannungsbögen hatten. Die Gitarrenarbeit von Dautha ist zwar grundsolide, aber leider auch kaum mehr. Sie bietet gerade mal den Teppich, auf dem sich die Lieder langschleppen. Auch Soli oder andere Auflockerungen muss man mit der Lupe suchen. Der Bass ist präsent, bekommt aber selber keine Zeit an der Sonne und kann sich folglich nicht besonders auszeichnen. Das Schlagzeug bietet auch keinerlei Überraschungen, sodass es hier (im Rahmen des Genres) nur zu durchschnittlichen Leistungen reicht. Dem Ganzen steht, wie schon beschrieben, der gute und ausdrucksstarke Gesang entgegen, der auch einiges rettet und die Platte interessant macht. Doch Einer gegen Vier ist ein ungleicher Kampf.

Ein paar aufmunternde Pluspunkte gibt es aber für das schwere Thema, dem sich die Jungs angenommen haben (eine weitere Parallele zu Primordial). Es gibt lyrisch auf diesem Album so viel zu entdecken, dass ein paar wenige Durchläufe dafür nicht ausreichen. Würde ich jetzt aber zu sehr ins Detail gehen, wäre für euch ja gar nichts mehr zum Entdecken da.

Als kleine Randnotiz sei noch angemerkt, dass außer ein paar Streichern, die nichts zur Bezeichnung Folk Metal beitragen, quasi überhaupt keine Folk Elemente auszumachen sind. Auch wenn die Texte mittelalterliche Themen besitzen, so macht das daraus noch keine Mittelalterband.

Fazit:
Für ein Erstlingswerk ein solider Einstieg, doch es gibt noch zu viele Ecken und Kanten, bevor daraus eine runde Sache wird. Auf die ganz langen Stücke hätte man vielleicht lieber verzichtet und dafür je zwei kürzere Stücke eingespielt, um das Album etwas flüssiger und zugänglicher zu machen.

Punkte: 6/10

Anspieltipps: The Children's Crusade, In Between Two Floods


Tracklist:

01. Hodie Mihi, Cras Tibi
02. Brethren Of The Black Soil
03. Maximinus Thrax
04. The Children's Crusade
05. In Between Two Floods
06. Bogbodies

Lineup:

Lars Palmqvist - Vocals
Ola Blomkvist - Guitars
Erik Öquist - Guitars
Emil Åström - Bass
Micael Zetterberg - Drums

http://www.facebook.com/Dauthaofficial1

Autor: Godshand

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Band: Desdemonia (L)
Genre: Melodic Death / Thrash Metal
Label: Mighty Music
Album Titel: Anguish
Spielzeit: 47:08
VÖ: 23.03.2018

Zugegebenermaßen kenne ich mich in der Luxemburgischen Metal Szene gar nicht bis überhaupt nicht aus. Umso gespannter war ich auf das vierte Langeisen der laut Infozettel Melodic Death / Thrash Metal spielenden Band Desdemonia. Und ja, Melodic Death / Thrash Metal trifft es ganz gut, denn diese Mischung ist hier der Schlüssel zum eventuellen Erfolg.

Das Ding ballert sofort mit einer Gitarren-Riff-Front á la Testament aus den Membranen, ehe fiese schwarzmetallische Klampfen-Salven losfräsen. Überhaupt sind es die Sechssaiter, die mit klug überlegten Riffs und Harmonien eine hohe Dichte an coolen Songs kreieren. Die Death Metal Einflüsse sind klar in den Vocals auszumachen, die in tiefster Growl-Manier daherkommen, aber leider auf Dauer etwas monoton wirken.

Sieht man davon mal ab, machen die an klassischen Metal (z.B. Judas Priest) erinnernden Arrangements viel Gutes aus der Scheibe, die allerdings auch einen leichten Hang zum Gewöhnlichen hat. Wäre die dicke Produktion nicht und die guten Ideen nur leicht weniger, würde hier "nur" eine gute Metalscheibe vorliegen. Aber mit coolen Songs wie z.B. ''Cross The Line'' mit seinem düsteren Midtempo-Charme und den fetten Riffs retten die Luxemburger viel über die Ziellinie.

Klar bedienen sich die Jungs auch an Riffs á la Metallica oder At The Gates und mischen das Ganze mit etwas Dissection und Dimmu Borgir, aber das machen sie geschickt.

Die Band macht vieles richtig, um nicht im Sumpf der etlichen Veröffentlichungen unterzugehen. Ob das am Ende aber reichen kann, entscheidet der Fan.

Fazit:
Fettes Brett mit vielen coolen Facetten, die das Gehör einer breiten Masse bedienen könnte. Beim nächsten Mal den Gesang vielleicht etwas variabler und spannender einsetzen und schon hat man evtl. eine 9-Punkte-Scheibe.

Punkte: 8/10

Anspieltipp: Cross The Line, Endless Fight

Tracklist:

01. Reaper Of Souls
02. Anguish
03. Cross The Line
04. Endless Fight
05. Revenge
06. Abysmal
07. Deceiver
08. Out Of Sight
09. Weakness

Line-Up:

Tom Dosser - Bass, Vocals
Marc Dosser - Guitars, Backing Vocals
David Wagner - Guitars
Tom Michels - Drums

https://www.facebook.com/desdemoniaband
http://www.desdemonia.net

Autor: Steiff

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Band: Et Moriemur (CZ)
Genre: Atmospheric Doom / Death Metal
Label: Transcending Obscurity Records
Album Titel: Epigrammata
Spielzeit: 53:11
VÖ: 20.03.2018

Seit 2008 bereichert die tschechische Supergroup Et Moriemur nun schon die Welt der düsteren Musik. So dürfen wir nach dem letzten Epos "Ex Nihilo in Nihilum" nun gespannt die aktuelle Scheibe "Epigrammata" (was so viel wie "Inschriften" bedeutet) erwarten.

Was einen erwartet, ist nach einem kurzen, gesprochenen Intr, eine gewaltige Wand von mächtigen, düsteren Klängen, die der außergewöhnlichen Instrumentalisierung zu verdanken ist. Neben der typischen Bandbesetzung sind auf "Epigrammata" eine Posaune, eine Violine, ein Cello und ein gesamter Chor zu hören. Trotz dieser vielen verschiedenen Instrumente klingt das Album keineswegs überladen – im Gegenteil: jedes Instrument, jeder Ton klingt, als müsste er genau an dieser Stelle zu hören sein. Die Songs an sich sind durchweg langsam, schleppend, jedoch trotzdem aufwühlend gehalten. Die extrem tief gestimmten Gitarren, die hauptsächlich als Rhythmuselement eingesetzt werden, ummanteln gekonnt die durch die gregorianisch anmutenden Chöre, die Posaunen oder die Orgel, dargebotenen mittelalterlichen Melodien. Klassische Instrumente und moderne Instrumente greifen so ausgeklügelt ineinander, dass ein außergewöhnliches Gesamtwerk entsteht, welches die Klänge längst vergangener Zeit in neuer Manier wieder aufleben lässt.

Über diesem wuchtigen, atmosphärischen Klangteppich thront dann der teils in verschiedenster Weise gebrüllte, teils clean gesungene oder gesprochene Gesang, wobei die Texte größtenteils in altgriechischer und lateinischer Sprache gehalten sind.

Es ist schwierig, einzelne Songs hervorzuheben, da irgendwie alles zusammenhängt. Wie die einzelnen Titel nämlich schon erwarten lassen (Requiem Aeternam, Agnus Dei, Dies Irae, Sanctus) zelebrieren Et Moriemur auf "Epigrammata" eine dunkle Messe mit allem Drum und Dran. Düstere Posaunenklänge, gregorianische Gesänge und sogar die klassischen Kirchentonleitern sind in einigen Liedern verarbeitet, weshalb sich das Album an manchen Stellen beim ersten Anhören für das moderne Ohr etwas ungewöhnlich anhört. Lässt man sich allerdings auf die Musik ein, entführt einen dieses Album in eine längst vergangene Zeit und lässt einen an einem Gottesdienst teilhaben, der düsterer ist, als man es sich zu träumen wagt.

Fazit:
"Epigrammata" ist definitiv kein Album, das man mal eben nebenbei anhören kann. Lässt man allerdings die grandios herausgearbeitete düstere spirituelle Atmosphäre auf sich wirken, darf man mit Et Moriemur gemeinsam eine Messe zelebrieren, die dunkler kaum sein könnte. Dieses Album ist ein absolutes Meisterwerk.

Punkte: 10/10

Anspieltipp: alles

Tracklist:

01. Introitus
02. Requiem Aeternam
03. Agnus Dei
04. Dies Irae
05. Offertorium
06. Cummunio
07. Libera Me
08. Absolve Domine
09. Sanctus
10. In Paradisum

LineUp:

Zdeněk Nevělík - Vocals, Keys
Aleš Vilingr - Guitars
Pavel Janouškovec - Guitars
Karel Kovářík - Bass
Michal "Datel" Rak - Drums

Guest Musician:

Kostas Panagiotou - Vocals (Introitus)
Nikos Vlachakis - Vocals (Agnus Dei)
Labrini Karousou - Recitation (Agnus Dei)
Vangelis Mertzanis - Recitation (Agnus Dei)

https://www.facebook.com/etmoriemur
http://www.etmoriemur.com

Autor: Sepp

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Re: REVIEWS 2018 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Thy Feeble Savior (USA)
Genre: Black Metal
Label: Hells Headbangers Records
Album Titel: And Darkness Fell
Spielzeit: 31:10
VÖ: 23.03.2018

Nach zwei Demos und zwei Split-Veröffentlichungen kommt nun also das "long awaited" Debütalbum (Zitat Infozettel) der US-Black Metaller im März in unsere heimischen Anlagen. Ich kann mich täuschen, aber laut Facebook gibt es das Teil seit Dezember 2017 als Kassette, die auf 200 Kopien limitiert ist. Aber egal.

Dem Infozettel zufolge tragen sie die perverse Fackel des Black Metal weiter, die einst von Profanatica entfacht wurde und sind in der Szene eh voll der Kult. Gut, im Dunstkreis von Profanatica oder auch Beherit ist die Zwei-Mann-Band auch prima aufgehoben, denn genauso stumpf, roh und dilettantisch hacken sie sich durch ihre monotonen Riffs.

Eines erweckt die Scheibe beim Hören allerdings, nämlich ein unbequemes und dreckiges Gefühl. Die Riffs sind, wie bereits erwähnt, monoton und simpel schwarzmetallisch gestrickt; erinnern an oben erwähnte Bands und langweilen schon nach dem ersten Hören, weil das so dermaßen ausgelutscht klingt. Das ist alles zu genretypisch, vorhersehbar und ohne Ideen dargeboten. Die Frage nach der textlichen Ausrichtung/Aussage stellt sich erst gar nicht, weil die ''Vocals'' in den Hintergrund gemischt eh nur Gekreische und ''uuuaarrgghh'', ''oooaaarrrgghh'' und ''wwwuuaaahhrrgghh'' erkennen lassen.

Ich kann durchaus verstehen, wen man sich dieser Art des BM verschreibt, weil das Talent nicht mehr hergibt, als eben einfach nur ideenlos und dilettantisch durch die Botanik zu holzen, sich aber dann als ach so elitär und wichtig zu geben!? Naja, auf dicke Hose machen andere Bands auch, aber da passt das Beinkleid wenigstens.

Fazit:
Zuviel Belanglosigkeit, ohne Ideen und austauschbar. Dies macht die Scheibe zwar zu einem rotzigen Hassbatzen, der aber schnell ausgehustet ist.

Punkte: 3/10

Anspieltipp: keiner

Tracklist:

01. Corpse Of The Crucified
02. Engulfed In Abhorrence
03. Torture Stake
04. And Darkness Fell
05. Provoked Crucifixion
06. Procession To Calvary
07. Destruction Of The Holy Sepulchre
08. Scourge Him
09. Obscenity Of The Cross
10. Carrion For Beasts
11. Disgrace The Throne
12. Darkest Path To Death
13. Crurifracture (The End)
14. Mocked And Despised

LineUp:

Francisco Pulido – Vocals, Guitar, Bass
Matt Heffner - Drums

https://www.facebook.com/Thy-Feeble-Sav ... 377514207/

Autor: Steiff
Übersetzung: Sereisa

https://www.metal-only.de/fileadmin/rev ... l-2018.pdf
https://www.metal-only.de/fileadmin/rev ... 018-EN.pdf
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Re: REVIEWS 2018 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Requiem (CH)
Genre: Death Metal
Label: F.D.A. Records
Album Titel: Global Resistance Rising
Spielzeit: 32:29
VÖ: 23.03.2018

Bereits seit 1997 gibt es die Schweizer Requiem, die es nunmehr auf sechs Longplayer bringen. Und der aktuelle bringt auch wieder das Original Line-Up zusammen. Ich muss allerdings gestehen, das die Band bisher komplett an mir vorbei gegangen ist.

Somit habe ich den Vorteil, sehr unvoreingenommen mit dem vorliegendem Material umgehen zu können. Vielleicht steche ich jetzt auch direkt in das Herz der Requiem-Fans, aber das größte Manko der Scheibe ist die hohe Geschwindigkeit. Ich sehe jetzt schon die Fragezeichen über vielen Köpfen schweben. Was meint der denn? Death Metal und da soll Schnelligkeit schlecht sein? Genau so ist es aber. Zumindest bei dieser Scheibe.

Das liegt vor allem an den penetrant klackernden Bassdrums und der vollkommen drucklosen Snare, die aber im Sound sehr weit nach vorne gemischt sind. Zudem ist die Schlagzeugchose noch recht einfallslos gespielt. Dies drückt die Gitarren in den Hintergrund, die zwar ganz ordentlich Alarm machen, sprich schön rasant Richtung Melodic-Death fiedeln, aber eben nicht besonders gut hörbar sind. Der Bass ist ordentlich laut und pumpt dann auch entsprechend, kann aber nicht viel retten. Der Sänger rülpst auf ordentlichem Niveau, setzt aber auch nicht wirklich Akzente.

Und das ist wirklich schade, denn dass hier durchaus kompetente Musiker am Werk sind, kann man sich bei dem rasenden "DeEvolution" anhand der kompetent gezockten Todesbleigitarren durchaus vorstellen. Aber auch das Songwriting lässt zu wünschen übrig, wie die stumpfe Kurzattacke "Vultures" beweist. Ist halt nicht immer Trumpf, einfach loszurödeln. Da bleibt nichts im Ohr und deshalb ist die kurze Spielzeit sogar ein Vorteil. Und dann noch bei "Fire In The Hole" am Anfang mit Samples und Vocoderstimmchen auf Ministry machen, das geht gar nicht. Aus meiner Sicht kann man da wesentlich mehr rausholen. Das hier ist Death Metal-Stangenware - und davon auch nicht die Beste.

Fazit:
So macht das keinen Spaß. Der Sound und die megasimplen Songstrukturen nerven nach kurzer Zeit. Hier kommt mal gar kein Feeling auf, da gibt der Markt viel besseres her. Keine neuen Ideen und das Alte lieblos runtergerotzt, so wird das nichts.

Punkte: 4,5 /10

Anspieltipp: keinen

Tracklist:

01. For The Blind To See
02. Lockdown
03. DeEvolution
04. Vultures
05. No Quarter Given
06. Downward Spiral
07. Salvation In Vain
08. Greed Kills
09. Resistance Is Rising
10. Fire In The Hole

Lineup:

Michi Kuster - Vocals
Phil Klauser - Guitars
Matthias Schiemann - Guitars
Ralf Winzer Garcia - Bass
Reto Crola - Drums

https://www.facebook.com/RequiemSwitzerlandOfficial

Autor: Possessed

https://www.metal-only.de/fileadmin/rev ... g-2018.pdf
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Re: REVIEWS 2018 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Lonely Kamel (N)
Genre: Psychedelic / Stoner / Blues Rock
Label: Stickman Records
Album Titel: Death's-Head Hawkmoth
Spielzeit: 44:00
VÖ: 23.03.2018

Stoner Rock, Blues Rock und Psychedelic Rock sind wohl jedem Rock- und Metalfan geläufige Begriffe. Diese Subgenres zusammen und als Markenzeichen vereinen aber wohl nur wenige Bands. Sicher werden jetzt einige aufschreien und sagen, "Band xy macht dies auch", und ja, da habt ihr sicher Recht. Die Norweger Lonely Kamel machen dies allerdings so geschickt, wie kaum eine andere Band.

Auf ihrem bereits 5. Langspieler "Death's-Head Hawkmoth" vereinen die Osloer gekonnt Retro Rock mit Stakkato Riffs, bluesige Rhythmen, psychedelische Parts und Atmosphäre mit Stoner-mäßiger Härte. Vor allem bei den Vocals kommen, vom Gesangsstil her, immer wieder Vergleiche mit Led Zeppelin oder auch Kiss auf. Es gibt auch Momente, in denen einem die altwehrwürdigen Black Sabbath in den Sinn kommen, besonders wenn man etwa schleppender zu Werke geht. Trotz dieser Vergleiche gibt es hier einen absolut eigenständigen Sound, den uns Lonely Kamel präsentieren.

Die kratzigen Gitarren und der "verwaschene" Sound verleihen dem Album einen "rebellischen" Charme, dem man sich nur schwer entziehen kann. Erstere wissen auch mit gut integrierten Soli Akzente zu setzen. Bass und Schlagwerk tun dann ihr übriges, damit auch immer genügend Druck da ist, wenn es nötig ist. Die eingespielten oder auch mal dem Song untergelegten Samples betonen, genau wie die immer wieder mit Hall daherkommenden Vocals, den psychedelischen Charakter der Platte.

Bei einer Nummer wie "More Weed Less Hate" bekommt man das Gefühl vermittelt, Kiss haben sich mit den Bluesbrothers und ZZ-Top zusammengetan. Sehr geil!

Im abschließenden Longplayer "The Day I'm Gone", welcher an der 11-Minutenmarke kratzt, packt die Band nochmal ihr ganzes Können aus und präsentiert eine perfekte Symbiose aus psychedelischem Rock und balladeskem Blues.

Fazit:
"Death's-Head Hawkmoth" ist ein ganz starkes Album, welches verschiedene Stile miteinander vereint und trotz aller genannten Vergleiche alles zu einem bandeigenen Sound verarbeitet und immer wieder mit einem ordentlichen Groove aufwartet. Hier bekommt der Stones Fan genauso wie der Retro Rocker und der geneigte Blues Brother alles, was sein Herz begehrt. Aber Vorsicht, das Teil macht süchtig.

Punkte: 10/10

Anspieltipp: Fascist Bastard, More Weed Less Hate, The Day I 'm Gone

Tracklist:

01. Fascist Bastard
02. Psychedelic Warfare
03. Move One
04. Inside
05. More Weed Less Hate
06. Inebriated
07. The Day I 'm Gone

LineUp:

Thomas Brenna - Vocals, Guitars
Stian Helle - Bass, backing Vocals
Espen Nesset - Drums

https://www.facebook.com/lonelykamel

Autor: Thomas

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Re: REVIEWS 2018 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Cân Bardd (CH)
Genre: Epic Atmospheric Black Metal
Label: Northern Silence Production
Album Titel: Nature Stays Silent
Spielzeit: 70:52
VÖ: 30.03.2018

Habt acht, meine Freunde, wollt ihr feine Folkmusik gepaart mit gar finsterem Black Metal hören? Seid ihr bereit für tiefsinnige Lyriks über die Natur und wollt ihr, dass sich dies auch in der Musik widerspiegelt? Seid ihr bereit für ein bahnbrechendes, kraftvolles Album ohne Längen? Dann seid ihr hier falsch!

Hier geht es nämlich um den Megamultisoloinstrumentalisten (außer Schlagzeug), der sich mit dem Namen Cân Bardd schmückt. Dieser verspricht nämlich genau das, was sich in den oben stehenden Fragen wiederfindet. Das Einzige, was man Cân Bardd - erschaffen 2016 - zu Gute halten kann, ist die Verwendung eines echten Drummers, um die Energie wirklich einzufangen. Hat nur nicht geklappt.

Exemplarisch nehme ich mal den Song "My Ancestors", der sich nach dem über fünf minütigen Nichts an Intro durch die Gehörgänge schmiert. Und schmieren ist wohl das richtige Wort. Abgestandene Folkmelodien wie von einer x-beliebigen Mittelaltermarkt-Combo gehen einher mit einer Art Blastbeat, wobei die Bassdrum irgendwie nur auf jeden zweiten Snareanschlag klickt. Auch die Flöten und das andere Gedudel passen sich der Raserei nicht an, sondern tröten schön behäbig vor sich hin. Die Gitarre surrt irgendwo im Hintergrund und hat alles, nur keinen Druck. Der Gesang besteht aus halbgarem Gekeife. Das Beste sind die Akustikklampfen zum Schluss.

Bei "An Evolving Painting" ist es fast genauso, nur krächzt hier eine auf dem Computer eingespielte Geige noch ihre traurige Beigabe dazu und Mr. Civelli probiert sich an erhabenem Bathory-Gesang. Klappt aber auch nicht. Auch hier surrt die Gitarre in der dritten Reihe, was aber nicht schlimm ist, da sie das spielerische Niveau der anderen Instrumente nicht überschreitet. Dazu noch einfachste Flächensounds aus dem Keyboardunterricht - und zwar aus der ersten Stunde.

Das Problem ist einfach, dass hier nichts zusammenpasst. Hört man einen Track wie "Océan", dann fragt man sich auch als Nichtmusiker, ob der gute Mann mal was von Timing gehört hat. Die Melodie klingt wie abgehackt und gehetzt, als käme sie nicht hinterher. Und immer wieder das Nebeneinander von schnellem Schlagzeug und lahmer Orchestrierung. Dazu eine Gitarre ohne Wirkung und schlechter Gesang. Die Produktion passt wie die Faust aufs Auge. Das Album hat halt eine und die bringt auch keine Erlösung.

Fazit:
Das Problem vieler Ein-Mann-"Genies" ist, dass meistens nur sie selbst das "Genie" in sich erkennen (können). Die Leute, die das auf Facebook für gut befunden haben (19) sind wahrscheinlich "Kollegahs" und wollen ihm nichts Böses. Aber mal ehrlich, das ist wirklich Schrott.

Punkte: 1,5/10

Anspieltipp: keiner

Tracklist:

01. Introduction
02. My Ancestors
03. An Evolving Painting
04. Méditation Glaciale
05. Underwater
06. Océan
07. Abîme
08. A Gift For Nature

Lineup:

Malo Civelli - Composition, Guitars, Bass, Vocals, Keyboards, Orchestration
Dylan Watson - Drums

https://www.facebook.com/CanBardd

Autor: Possessed

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Re: REVIEWS 2018 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Evolucia (CH / SLO)
Genre: Symphonic Metal
Label: Pure Steel Records
Album Titel: Hunt
Spielzeit: 39:06
VÖ: 30.03.2018

Es gibt echt Bands, denen man das Pommesgabelzeichen, welches auf dem Beipackzettelfoto mehrfach gezeigt wird, verbieten sollte. Evolucia, gegründet 2007, gehören dazu. Der Hörer wurde bereits mit zwei Alben, "Baklja Slobode" (2008) und "Igra Pocinje" (2016) belästigt. Damit nicht genug, erscheint nun ein weiterer Sargnagel für die Metalwelt.

Wer das nicht glaubt, soll sich direkt mit dem Opener und Titeltrack "Hunt" auseinandersetzen. Hier gibt es Riffs aus der Abfalltonne von guten Symphonic-Metal Bands, gepaart mit Schulenglischgesang. Ich bin der Meinung, dass hier ein Mann teilweise seinen Gesang beisteuert, der sogar noch eine Spur unbeholfener klingt. Dazu gibt es oben drauf ein böses Stimmchen, was entfernt an uralte Nightwish (Pharaoh Sails To Orion und so) erinnert. Nur in schlecht. Schauderhaft!!

Hinzu gesellt sich Pseudodramatisches wie "Poet", welches einfach nur lächerlich und im Refrain nach 80er-Jahre Pop klingt. Dann gibt es noch Kindergartenrefrains mit "Das kleine Gespenst"-Schauderkeyboards in "Reflections On a Blade" und voll innovativen New Metal Touch mit leicht verzerrter Stimme bei "Portrait".

Wer noch durchhält, erhält mit "How I Wish" zudem einen Track, welcher mich total an Mike Oldfield (To France oder so) erinnert. Vermutlich, weil er so lieblich klingt. Wer dann immer noch meint, dass das Englisch ja gar nicht so übel ist, darf sich bei "Lonely" gerne noch mal eines Besseren belehren lassen.

Nur mein Anspruch, hier eine ordentliche Review abzuliefern, hat mich durchhalten lassen. Das Traurige ist, dass die Musiker an sich ja gar nicht schlecht sind. Alles ist auf den Punkt gespielt und auch die Sängerin hat an sich keine sooo üble Stimme. Der Schlagzeuger verhaut sein Kit zwar kompetent, allerdings nicht mehr. Alles zigmal gehört und ohne eigenen Akzent. Die Gitarren sind ordentlich gezockt, aber wie schon erwähnt, ohne jegliche Raffinesse. Auch der Sound ist soweit in Ordnung, da gibt es schlechteres. Alles klingt klar und mit einer gewissen Dynamik aus den Boxen. Aber das Songwriting ist mal voll für den Allerwertesten!

Fazit:
Liebes Pure Steel Team, das könnt ihr besser. Sicherlich muss man sich behaupten und alle Märkte im Blick haben. Aber das ist echt nichts geworden.
"Hunt" fehlt es an allen Ecken und Enden. Ich bin auf jeden Fall froh, das Album nun nicht mehr hören zu müssen.

Punkte: 3/10

Anspieltipp: keinen

Tracklist:

01. Hunt
02. A Rose Without No Name
03. Velvet Cage
04. Poet
05. Reflections On A Blade
06. Portrait
07. How I Wish
08. Lonely
09. Remorse
10. Metamorphosis

Lineup:

Ilana Marinjes-von Arx - Vocals
Stevan Miletic - Guitars
Igor Miladinovic - Guitars
Dragiša Marinjes - Bass
Goran (Shoki) Nikolic - Drums

https://www.facebook.com/evolucijaofficial
http://www.evolucija.org

Autor: Possessed

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Re: REVIEWS 2018 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Abichova (CH)
Genre: Melodic Death / Folk Metal
Label: Massacre Records
Album Titel: Weltenwanderer
Spielzeit: 52:31
VÖ: 30.03.2018

Ende des Monats veröffentlichen die Schweizer Folk-Deather Abinchova mit "Weltenwanderer" ihr 3. Langeisen. Man sagt ja immer, das 3. Album sei der Wegweiser einer Band – wobei das ja vom Namen her schon ihr zweites Album war - und angeblich auch das Beste. Ob dieses "Gerücht" auch auf das Septett Abinchova zutrifft, wird sich zeigen!?

Was schon auf ihrem zweiten Album "Wegweiser" deutlich wurde, nämlich; dass man die Folk- und Death Metal Anteile ausgewogener gestaltet, zeigt sich auch auf dem neuesten Werk der Schweizer. Was die Albumeröffnung angeht, bleibt man sich allerdings treu und kommt auch hier wieder mit einer auf Schwizerdütsch gesprochenen Einleitung daher, welche den Einleitungen der beiden Vorgänger sehr ähnlich ist.

Auch die Arrangements der Nummern sind ebenso ähnlich gehalten wie auf "Wegweiser", was das Album leider etwas vorhersehbar und wenig überraschend macht. Dass man sich trotzdem stetig weiterentwickelt, zeigt sich vornehmlich in der Stimmigkeit der Songs. Nicht zuletzt die sehr gute Gitarrenarbeit und die gut miteinander harmonierenden Vocals von Arnaud und Nora tun dafür einiges. Arnaud kommt wie gewohnt mit aggressiven Schouts, Growls und mit Schrei-Gesang durch die Boxen gefegt. Im Gegensatz dazu bilden die klaren und meist im klassischen Stil gehaltenen Vocals Noras einen schönen Gegenpol. Auch wenn man gemeinsam zu hören ist, weiß man zu gefallen.

Die Rhythmusfraktion treibt neben dem Schlagwerk, welches sich meist im Hochgeschwindigkeitsmodus bewegt und die Doubelbass malträtiert, die Stücke ordentlich voran, während die Leads immer wieder feine Melodien unter das Ganze legen oder mit melodischen Soli aufwartet. Ich weiß nicht, ob ich mir das nur einbilde, aber der Wechsel an den 6 Saitern hat sich definitiv gelohnt. Nicht, dass die "Neuen" unbedingt die besseren Gitarristen sind, aber frischen Wind haben sie anscheinend gebracht.

Die Violine ist natürlich auch auf "Weltenwanderer" ein tragendes Element und sorgt neben den entsprechenden folkigen Gitarrenläufen für den folkmetallischen Einschlag in den Songs. Was allerdings etwas zu kurz kommt, ist der Bass. Dieser ist oft nur schwer auszumachen, was etwas schade ist, könnte er doch dem einen oder anderen Song etwas mehr Wucht verleihen. Auch die Drums poltern an der einen oder anderen Stelle etwas zu sehr, was manchmal störend wirkt. Fällt besonders bei "Gewässerdieb" auf. Das Keyboard hingegen ist schön in den Nummern integriert und drängt sich in keiner Sekunde auf. Sprich, es ist einfach songdienlich, nicht mehr und nicht weniger.

Von produktionstechnischer Seite gibt es nicht viel zu Mosern. Alles kommt sauber, ohne steril zu wirken, aus den Boxen und ist sehr lebendig. Anders als beim Vorgänger sind auch die Momente, in denen sich die Instrumente überlagern, deutlich seltener.

Fazit:
Um auf die "Theorie" des 3. Albums zurückzukommen. Die Rolle des "Wegweisers" Abinchovas hat schon ihr zweites Album mit eben diesem Titel inne. Und was das mit dem besten Album angeht; ich glaube, da geht noch mehr, denn das ist bisher auch ihr zweites Album "Wegweiser". Trotzdem ist "Weltenwanderer" ein richtig gutes Album, was auf jeden Fall die Stärken der Band zum Tragen bringt und ihr Potential aufzeigt.

Punkte: 8/10

Anspieltipp: Weltenwanderer, Schatzhüter, Adlermädchen

Tracklist:

01. Präludium
02. Weltenwanderer
03. Lichtfänger
04. Schatzhüter
05. Eulenmann
06. Gewässerdieb
07. Nachtlied
08. Gestaltenwandler
09. Liedermacher
10. Pestwind
11. Tannkönig
12. Adlermädchen
13. Sennenpuppe

LineUp:

Arnaud Hilfiker - Vocals
Michael Maierhofer - Guitars
Serge Hauri - Guitars
Manuel Wiget - Bass
Patricia Lang - Keyboard
Nora Lang - Vocals, Geige
Mischa Blaser - Drums

https://www.facebook.com/Abinchova
http://www.abinchova.ch

Autor: Thomas

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Re: REVIEWS 2018 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Vallendusk (RI)
Genre: Epic / Melodic Black Metal
Label: Northern Silence Productions
Album Titel: Fortress Of Primal Grace
Spielzeit: 60:14
VÖ: 30.03.2018

Indonesien ist jetzt wahrscheinlich nicht gerade ein Exportland für Melodic Black Metal Kapellen, aber dass es auch dort gute Mucke geben könnte, war mir durchaus bewusst. Mit den Jungs von Vallendusk ist dort bereits seit 2011 eine echt geniale Truppe am Werkeln, und zwei Studioalben gibt es von den Herren aus Jakarta auch schon. Nun erscheint über Northern Silence Productions Ende März 2018 ihr neuester Streich "Fortress Of Primal Grace". Ich kann Euch versichern, die Songs sind wirklich grandiose Killer geworden!

Die Platte legt gleich mit ihrem längsten Titel los. Atmosphärische Klänge und ein sich aufbauendes Schlagzeug leiten "The Presences" stimmungsvoll ein. Zackig und schnell geht es weiter mit herrlich zweistimmigen Gitarrenarrangements im schwarzwurzeligen Kleid und der keifenden Stimme von Rizky. Die deutliche Melodiespur der Klampfe(n) überwiegt stets und verleiht dem Sound die epische Note. Hier entdeckt der Hörer in den Zwischensequenzen auch nach vielen Durchläufen stets noch kleine, aber tolle Feinheiten.

Ebenso ist ein leicht folk-lastiger Einschlag zu vernehmen, für den die Axtfront mit ihrer Spielfreudigkeit und einige Samples verantwortlich sind. Zum Glück ist hier aber alles andere als kitschiges und klischeehaftes Rumgedudel zelebriert worden. Positiv zu werten ist auch, dass die Songs trotz ihrer Länge keine Durchhänger besitzen und nie langatmig oder unspektakulär wirken. Die vielen Tempowechsel und facettenreichen Tonfolgen entführen den Hörer in ein traum-rauschhaftes Sounderlebnis. Die hammermäßigen "Coronation" und "At The Heart Of The Storm" könnten auch die skandinavischen Vertreter dieser Szene nicht im Ansatz besser erschaffen. Hier paaren sich im perfektem Mischungsverhältnis Wut und Aggression mit Atmosphäre und Epic.

Fazit:
Da sich die Indonesier musikalisch in vielen Sektoren bewegen, strotzt das dritte Werk von Vallendusk nur so voller Ideen und Abwechslungsreichtum. Die Grenzen zwischen diversen Genres wie Black-, Death-, Folk- und Heavy Metal bilden fließende Übergänge und verschmelzen so zu einem perfekten Sound. Herausgekommen ist hierbei ein ganz eigenständiges und spannendes Werk. Gefühlvolle Kompositionen und eine klangliche Tiefe erzeugen hier echte Gänsehaut und können auf ganzer Linie überzeugen. Selten habe ich ein so abwechslungsreiches und vielschichtiges Black Metal Album gehört. Absoluter Pflichtkauf für diesen Silberling, ohne Einschränkungen!

Punkte: 10/10

Anspieltipp: Coronation, At The Heart Of The Storm, The Shield

Tracklist:

01. The Presences
02. In Reverie
03. Coronation
04. At The Heart Of The Storm
05. Eons
06. Higher Ground
07. The Shield

Lineup:

Rizky - Vocals
Valendino Mithos - Guitars
Danang Sugianto - Guitars
Derick Prawira - Drums

http://www.facebook.com/Vallendusk

Autor: Blacky

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Band: Northwind Wolves (USA)
Genre: Melodic Black Metal
Label: Black Lion Records
Album Titel: Dark... Cold... Grim...
Spielzeit: 30:57
VÖ: 31.03.2018

Die Wölfe des Nordwindes, aus den vereinigten Staaten, haben schon 2013 ihre erste Demo veröffentlicht. Ganze fünf Jahre später erscheint nun ihr Debüt mit dem verheißungsvollen Titel "Dark... Cold... Grim..." Voller Spannung und Hoffnung habe ich mir nach den ersten Hörproben das Album unter den Nagel gerissen.

Grundsätzlich bietet die Scheibe im Kern wütenden und kraftvollen Schwarzmetall, welcher mir an sich schon zusagt. Druckvolle Instrumente, eine keifige Stimme und eine durchweg gelungene Produktion. Irgendwie habe ich aber den Eindruck, dass hier schon zig mal verwendete Cradle Of Filth- und Dimmu Borgir-Riffs aneinandergereiht wurden. Nicht schlecht, aber auch nicht wirklich einprägsam, rauschen die Kompositionen leider auf Dauer ohne Nachhaltigkeit an mir vorbei. Musikalisch machen die Herren aber einen soliden Job und beherrschen ihre Instrumente.

Störend und nervig finde ich die vielen Melodieläufe des Keyboards, welche etwas penetrant wirken, auch wenn die anderen Instrumente klar im Vordergrund stehen. Hier wäre etwas weniger mehr gewesen, da die beiden Klampfen vorzügliche Arbeit leisten können und eigentlich nicht auf diese Menge an Gedudel angewiesen wären.

Stimmlich öfters an die tieferen und nicht ganz so kreischigen Gesangspassagen von Dani Filth erinnernd, hört man aber die Inspiration und Einflüsse der Engländer um Herrn Filth klar heraus. Leider beschleicht mich das Gefühl, diese Abläufe und Strukturen schon zig Mal (tot)gehört zu haben. Nach knapp einer halben Stunde ist der Silberling auch schon wieder zu Ende, was für ein Debüt, nach fünf Jahren die man Zeit dafür hatte, doch auch etwas kurz ausgefallen ist.

Fazit:
Mein Gesamteindruck ist eher durchwachsen in den Lauschern hängen geblieben. Sicherlich sind gute Ideen und Songstrukturen auf der Langrille zu finden. So richtig überzeugt hat mich der amerikanische Vierer aber leider nicht, da mir der synthetisch-geschwängerte Sound auf Dauer nervend aufgefallen ist. Auch wenn gute Ansätze geschaffen worden sind, so bleibt dennoch Luft nach oben. Beim nächsten Mal bitte weniger symphonisches Gedudel in den Strophen und mehr Augenmerk auf die gelungene Lead- und Rythmusklampfe legen! Denn immer dann, wenn das Keyboard hörbar "schweigt", wirkt der Schwarzmetall richtig gut. Die Mischung aus Dimmu Borgir, Cradle Of Filth und einem Hauch von Stormlord (IT), ist mir persönlich auf Dauer einfach zu überladen und unspektakulär. Freunde und Verfechter dieser Art von Melodic Black Metal können hier aber bedenkenlos zugreifen.

Punkte: 5,5/10

Anspieltipp: Chamber Of The Shadow Lord

Tracklist:

01. Dark Skies For Black Sorcery
02. Spectres In The Funeral Mist
03. Cold-Hearted Kings Of The Occult
04. Last Light Before The Frozen Darkness
05. Foul Wolves And Black Magic
06. Entrance To The Dark Universe
07. Majestic Fog On The Everlasting Mountain
08. Chamber Of The ShadowLord
09. Celestial Extinction

Lineup:

Noor - Vocals, Guitars
Astaroth Sinstorm - Guitars
Lennis Robenson - Bass
Brett Batdorf - Drums

https://www.facebook.com/Northwindwolves666
http://northwindwolves.com

Autor: Blacky

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