REVIEWS 2017 VON DER METAL ONLY REDAKTION

Hier könnt ihr euch über bekannte Bands, ihre neuen Alben, ihre Fehltritte ... auslassen

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Re: REVIEWS 2017 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Eneferens (USA)
Genre: Atmospheric Black Metal
Label: Nordvis Produktion / Bindrune Recordings
Album Titel: In the Hours beneath
Spielzeit: 42:41
VÖ: 27.10.2017

Black Metal und seine Subgenres Atmospheric, Ambient, Avant-garde und auch Post-Black Metal haben oft das Problem, den Spagat zwischen ruhigen Phasen und gewaltigen Ausbrüchen hinzubekommen. Auch die Atmosphäre, die transportiert werden soll, bleibt bei überlangen Titeln nicht selten auf der Strecke.

Ob Jori Apedailes Soloprojekt Eneferens diese Brücke schlagen kann und ob diese auf einem festen Fundament oder doch nur auf Sand gebaut ist, soll Inhalt dieser Review sein.

Bemerkenswert ruhig geht es mit dem Song "Morning" los, der von einer einzelnen Akustikgitarre getragen wird. Kein Ausbruch weit und breit, nur die klare Gesangsstimme Apedailes, die seicht, fast schon brüchig, die Texte intoniert. Erst nach sechs Minuten, als der Song schon fast vorbei ist, begibt sich die Gitarre auf hartes Terrain. Wirklich sehr ruhig und aufgeräumt, aber nicht schlecht. Der nächste Titel "Chrysanthemum" startet forsch und knüpft an die musikalische Vorlage an, die "Morning" vorbereitet hat. Dennoch kann man auch hier nicht von wütenden Gitarren- und Schlagzeugsalven sprechen. Beim besten Willen nicht, dafür ist selbst die harte Musik zu kontrolliert, zu weich im Inneren (harte Schale, weicher Kern). Da helfen auch die growligen Vocals wenig, die immer mit ein bisschen Hall unterlegt sind.

Da nicht viele Stücke zur Auswahl stehen, sei überdies noch erwähnt, dass sich der "kalte Black Metal"-Anteil arg zurückhält. Ob dies nun an den vielleicht begrenzten technischen Fähigkeiten von Apedaile liegt - immerhin hat er den Gesang und alle Instrumente selber eingespielt - oder genau daran, nämlich dass er alles selber gemacht hat? Die Musik bleibt für mich häufig zweidimensional, denn obwohl sie durchaus in der Lage ist, eine wohlige Atmosphäre zu schaffen, führt der simpel gestrickte Aufbau dazu, dem Werk zu wenig Tiefgang und Vielschichtigkeit beizumessen. Das sieht aber sicher jeder anders. Nichtsdestotrotz ist der dargebotene Metal gut. Nicht überragend, aber gut. Die Ideen sind in Ordnung, auch wenn man als Metalfan viele Akkorde schon kennt, besonders wenn man Bands wie Alcest, Hel, Agalloch und Konsorten mag, die eben nicht immer nur mit Härte, sondern mit Geist zu überzeugen wussten. Letzten Endes kostet dies aber wertvolle Punkte in der Abrechnung.

Die Produktion ist ziemlich gut, aber nicht perfekt, was auch klar ist, wenn man bedenkt, dass Enefenres das Album in Eigenregie via Bandcamp in 2016 veröffentlich hat und es nun dank des Deals mit Nordvis Produktion zu einem Re-Release kommt. Da hatte man halt keine professionellen Mitarbeiter an der Hand.

Nochmal zurück zur Musik. Das vorletzte Stück "Upon the Black Mountain" ist nicht nur ein Instrumentalstück, es ist ein Klavierstück. Ein ruhiges, melancholisches Zwischenspiel auf dem Weg zum Rausschmeißer, der das eingangs genannte Problem mit der Stimmung und der Länge gut charakterisiert. Man merkt hier aber deutlich, dass die Lieder alle im Herbst und Winter entstanden sind, diese Stücke haben diesen Winterblues in ihrer DNA. Dass es "Ascencion" trotz der vorangegangenen Kritik zum Anspieltipp geschafft hat, liegt auch daran, dass es das Album nochmal sehr gut zusammenfasst, in dem trotz Winterkälte kein Hass regiert (auch wieder trotz Growls und harten Passagen). Für die nächste Full-length wünsche ich Eneferens aber, dass es kein Soloprojekt bleibt, sondern zu einer Band mit mehreren Musikern (und Erfahrung) weiterwächst.

Fazit:
Dieses Album ist wie ein warmer Kakao, wenn man im Kuschelpullover am Fenster sitzt und dem Schnee beim Fallen zusieht. Unaufgeregt, seicht, fast schon leise, obwohl es auch seine lauten Momente hat. Es ist ein gefühlvolles Zweitlingswerk und hat seine Daseinsberechtigung abseits des Black Metal Mainstreams. Einfach schön.

Punkte: 7,5/10

Anspieltipp: Ascension

Tracklist:

01. Morning
02. Chrysanthemum
03. Through the White
04. Refuge
05. Upon the Black Mountain
06. Ascension

Lineup:

Jori Apedaile - Vocals, all Instruments

https://www.facebook.com/eneferens

Autor: Godshand

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Band: Night Legion (AUS)
Genre: Power Metal
Label: Massacre Records
Album Titel: Night Legion
Spielzeit: 37:54
VÖ: 27.10.2017

Nicht schlecht Herr Specht, was die Australier Night Legion, zusammengesetzt aus Mitgliedern von unter anderem Death Dealer und Dungeon hier auf ihrem Debüt abliefern. Klassischen, knackigen und vor allem schnörkellosen Power Metal der alten Schule mit genug Aggression und dennoch Melodik, um mich ordentlich zu überzeugen.

Teils sehr schön eingägngig wie beim Band-Song "Night Legion", teils angenehm rockig wie im Mid-Tempo-Stück "This Time", und dann wieder peitschend schnell wie bei "Hell Below" wird hier die gesamte Palette des Genres ordentlich abgedeckt.

Fette Riffs treffen auf meist krachende und schnelle Drums und über allem steht die klare und in hohen Schreien glänzende Stimme von Frontmann Vo Simpson. Dazu gibt es ausreichend schöne Gitarrensoli, die teils mit recht hoher Geschwindigkeit und dennoch melodisch vorgetragen werden. Am besten gefiel mir dies im schnellen und etwas härteren Titel "The Warrior".

Als Defizit sollte man aber klar auf die viel zu geringe Spielzeit von nicht mal 40 Minuten hinweisen. Da wäre sicher für den einen oder anderen Song mehr noch Platz gewesen, finde ich.

Das wird aber immerhin durch den klaren Höhepunkt des Albums entschädigt, den sich die Band ganz für den Schluss aufgehoben hat. Mit der Nummer "Titan" haben die Jungs eine Nummer am Start, die so genial Old-School "True" rüberkommt und die Faust zum Recken animiert, dass es nicht verwunderlich ist, dass Ross The Boss persönlich hier ein Solo beisteuerte.

Fazit:
Anhänger des etwas aggressiveren, aber dennoch melodischen Power Metals mit eher stimmlich höher gehaltenen Vocals sollten hier ein gefundenes Fressen vor sich haben. Da lässt das Debüt von Night Legion kaum Wünsche offen, von schnellen Riffs über tolle Soli bis zu teils angenehm eingängigen Refrains ist im Grunde alles dabei. Auch wenn man dies schon zur Genüge zu kennen scheint, macht das Werk durch die Bank ordentlich Spaß.

Punkte: 9/10

Anspieltipp: Night Legion, This Time, Titan

Tracklist:

01. Into The Light
02. Night Legion
03. Enter The Storm
04. The Warrior
05. This Time
06. Hell Below
07. The Eye Of Hydra
08. As Flames Scorch The Ground
09. Titan

LineUp:

Vo Simpson - Vocals
Stu Marshall - Guitars
Glenn Williams - Bass
Clay T - Drums

https://www.facebook.com/nightlegionmetal
http://www.nightlegion.net[/url]

[url]Autor: Slaine

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Band: Fragarak (IND)
Genre: Progressive Death Metal
Label: Transcending Obscurity India
Album Titel: A Spectral Oblivion
Spielzeit: 84:08
VÖ: 30.10.2017

Über das rührige Transcending Obscurity Label, die z. B. auch Master veröffentlichen, kommt der zweite Streich der seit 2012 bestehenden Fragarak, "A Spectral Oblivion", nach "Crypts Of Dissimulation" (2013).

Mein erster Gedanke war: ZEIT!!! Sieht man sich die Albumlänge an, so weiß man, dass hier ordentlich Zeit investiert werden muss. Der zweite Gedanke war, dass das auch ganz schön anstrengend werden kann. Über diese Laufzeit progressiven Death Metal zu hören, kann schon an die (Hör-)nerven gehen. Beim ersten Punkt kann ich weiterhin zustimmen, beim zweiten Punkt gibt es Entwarnung. Trotz teils ausufernden Spielzeiten von über 10 Minuten laufen die Songs sehr gut rein.

Woran liegt das? Nun, sicherlich daran, dass die Musiker auf einem enorm hohen Niveau spielen. Die Gitarren rasen in dem einen Moment nur so vor sich hin, um dann auf einmal Akustikparts zu spielen, welche kurz darauf eher in Richtung Power Metal abdriften. Das Schlagzeug händelt das Ganze genauso, ballert z. B. aus allen Rohren Doublebass-Attacken, die sich auf einmal in Hi-Hat/Becken-Streicheleinheiten auflösen. Hinzu kommen noch massive Chöre und die durchweg keifige Hauptstimme, die aber auch growlt und durch Klargesang aufgelockert wird.

Kommen wir nun aber zu der Frage, ob einem das gefallen kann. Tja, ich muss zugeben, dass mir das nicht so zusagt. Das liegt weniger an dem Stilmix, als vielmehr an der Tatsache, das alles oben Geschriebene natürlich stimmt, trotzdem aber keine wirklich Atmosphäre aufkommt. Zu glatt und zu überproduziert ist das Werk, welches auch bei den harten Parts einen nicht in den Sessel drückt oder das Gefühl gibt, jetzt gleich ausflippen zu müssen.

Die Songs sind überladen und klingen auch nicht im klassischen Sinne progressiv, sondern eher orchestral. Spätestens ab Song 4 hatte ich das Gefühl, die Platte schon in- und auswendig zu kennen, ohne dass ich sagen könnte, dass der eine oder andere Song total geil war. Deshalb gibt es keine Hörbeispiele, weil einfach alles gleich klingt. Natürlich kann es von Vorteil sein, wenn eine Platte ein gleichbleibendes Niveau bietet. Hier ist es allerdings eher so, dass ich mich etwas gelangweilt habe. Die Parts wirken aneinandergeklatscht und es wird öfter auch sehr cheesy. Jeder kennt wahrscheinlich das Gefühl, während eines Films auf die Toilette zu gehen, diesen aber nicht anhält, da man das Gefühl hat, eh nichts zu verpassen. Ich glaube, das trifft es!

Fazit:
Das musikalische Niveau ist hoch, Ideen gibt es viele, jedoch fehlt das Feeling. Freunde von Dimmu Borgir, Cradle Of Filth und vor allem Therion können ein Ohr riskieren. Death Metaller mit Vorliebe für Brachiales, Finger weg.

Punkte: 5/10

Anspieltipp: keinen

Tracklist:

01. In Rumination I - The Void
02. In Rumination II - Reflections
03. The Phaneron Eclipsed
04. Ālūcinārī I - Transcendence
05. Fathoms Of Delirium
06. Ālūcinārī II - Revelations
07. Spectre - An Oblivion Awakens
08. Ālūcinārī III - A Reverie
09. This Chastising Masquerade
10. Of Ends Ethereal
11. Ālūcinārī IV - The Fall

Lineup:

Supratim Sen - Vocals
Arpit Pradhan - Guitars, Clean Vocals
Ruben Franklin - Guitars
Kartikeya Sinha - Bass, Clean Vocals
Louis Rando - Drums

https://www.facebook.com/Fragarak

Autor: Possessed
Übersetzung: Sereisa

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Re: REVIEWS 2017 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Voice (D)
Genre: Melodic Power Metal
Label: Massacre Records
Album Titel: The Storm
Spielzeit: 59:31
VÖ: 27.10.2017

Schon 1988 in Sachsen gegründet, kann die Power Metal Band Voice auf eine ordentliche Geschichte zurückblicken. Nach vier Studioalben legte man die Band allerdings zunächst auf Eis. 14 Jahre dauerte es nun, bis das Comebackalbum "The Storm" vorliegt. Geändert hat sich am aktuellen Lineup nur der Schlagzeuger Stephan Stockburger, der seinen Job hier wirklich gut macht.

Die Band bietet stilistisch druckvollen und hochmelodischen Power Metal der kernigen Art, vermengt mit Elementen des klassischen Heavy Metal und hier und da auch leichten Hard Rock Einflüssen. Oftmals begleitet von atmosphärischen Keyboard-Teppichen, knallen die druckvollen Gitarren amtlich aus den Boxen und die Songs werden von der kraftvollen Stimme von Frontmann Oliver Glas sehr gut getragen. Sein Gesang erinnert am ehesten an eine Mischung aus Black Hawk, Ronnie Atkins von den Pretty Maids und älteren Firewind, was auch auf die musikalische Seite recht gut zutrifft.
Abgerundet wird das Ganze mit netten Refrains und schicken Gitarrensoli, die durch die Bank schön verspielt und melodisch geraten sind, ohne zu verfrickelt umherzuklimpern. Nur die vereinzelten und zum Glück spärlich verteilten progressiven Einsprengsel schmälerten mein Hörvergnügen ein klein wenig hier und dort.

Ob nun schwere Stampfer, wie das gewichtige "Go Down in Flames", treibende Rocker, wie "Dance on the Razor Blade", oder der schnellere Up-Tempo-Banger "Your Number is up", es wird genug geboten, um ordentlich zu unterhalten. Allerdings wird nie die Klasse des 16 Jahre zurückliegenden Voice-Übersongs "Golden Signs" ganz erreicht. Diesen Ohrwurmfaktor hätte ich mir wieder zurückgewünscht. Als kleinen Albumhöhepunkt kann ich dann aber den hymnisch geratenen Mid-Tempo-Song "Soldiers of Glory" benennen, der mir insgesamt einfach am besten gefiel und auch den stärksten Eindruck bei mir hinterließ.

Fazit:
Voice bleiben ihrer Linie treu und bieten genau das, was sie schon immer machten. Geradlinigen Power Metal der melodischeren Spielart mit einer Menge Eingängigkeit. Fans brauchen also keine Bedenken zu haben. Somit kann man die Truppe ohne weiteres zwischen Firewind, Thunderstone und den legendären Pretty Maids einordnen. Wer damit etwas anfangen kann, wird sich hier zuhause fühlen, ob "The Storm" aber eine Offenbarung ist, muss jeder für sich entscheiden. Für mich war das Album ein gut gemachter Happen der gehobeneren Metal-Klasse.

Punkte: 8/10

Anspieltipp: Go Down In Flames, Dance on the Razor Blade, Soldiers of Glory

Tracklist:

01. The Storm
02. Stronger Than Steel
03. Go Down In Flames
04. Business Roulette
05. Dance On The Razor Blade
06. The Golden Savior
07. Your Number Is Up
08. Kingdom Of Heaven
09. When Night Falls
10. Into Darkness
11. Soldiers Of Glory
12. Out In The Cold

LineUp:

Oliver Glas - Vocals
Thommy Neuhierl - Guitars, Keyboards
Sören Glas - Bass
Stephan Stockburger - Drums

https://www.facebook.com/VOICEmetalband

Autor: Slaine

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Re: REVIEWS 2017 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Cainan Dawn (F)
Genre: Black Metal
Label: Osmose Productions
Album Titel: F.O.H.A.T.
Spielzeit: 49:13
VÖ: 27.10.2017

Die französische Band "Cainan Dawn" gründete sich bereits 2003. 2011 kam die Diskografie jedoch mit der ersten Full-Length richtig ins Rollen. Nun, am 27.10.2017, erscheint das dritte, "F.O.A.H.T." getaufte Album über Osmose Productions, die in der Vergangenheit schon einige Klassiker im Black Metal-Sektor (man denke an frühe Alben von Immortal, Marduk oder Enslaved) veröffentlicht haben. So viel kann ich im Vorfeld schon verraten: Die Jungs von Cainan Dawn attestieren dem Label, dass offenbar immer noch ein gutes Gespür für qualitativ hochwertigen Black Metal vorhanden ist.

Der Opener "Chaos Theos Kosmos" wird von einem kurzen Intro eingeleitet, bevor es dann mit Blastbeats ordentlich zur Sache geht. Schnell fällt auf, dass es sich hier um recht ursprünglichen Black Metal handelt, der statt auf Experimente auf eine kalte Atmosphäre setzt, bei der jedoch trotzdem Melodien nicht zu kurz kommen. Auch die Produktion unterstreicht diesen Eindruck. Mit viel Hall hinterlegt und recht rau ist sie dennoch klar genug, dass alle Details gut herauszuhören sind. Der akustische Zwischenpart untermalt die Atmosphäre gut und setzt einen Kontrast, bevor wieder die Blastbeats die Kontrolle übernehmen.
In "Ylem" wird es dann schleppender und sehr düster. Auch Klargesang wird im Hintergrund eingesetzt, was jedoch das Gesamtbild keineswegs aufweicht, sondern die Atmosphäre wunderbar untermalt. Gegen Ende gibt es dann nochmal einen Ausbruch, bei dem wieder Blastbeats das Klangbild bestimmen.
Auch "Mara" schlägt zunächst in eine ähnliche Kerbe wie sein Vorgänger, setzt dann aber mehr auf schnellere Geschwindigkeit. Dabei macht der Song jedoch keinesfalls eine schlechtere Figur als sein Vorgänger. Auch der Rest des Albums ist da keine Ausnahme. Während der gut 49 Minuten, die sich über 7 Tracks verteilen, kommt zu keiner Zeit Langeweile auf und die Lust, das Album nach dem Ende nochmal direkt aufzulegen, ist definitiv vorhanden.

Fazit:
"F.O.A.H.T." ist ein Album, das mich begeistert zurücklässt. Hätte ich einen Kritikpunkt anzubringen, wäre es allenfalls der, dass der Gesang nicht sehr markant ist und nicht so wirklich aus der Masse heraussticht. Letztlich spielt das jedoch keine große Rolle. Eine Kaufempfehlung kann ich definitiv jedem Black Metal Fan aussprechen, der nichts gegen Tracks in Überlänge hat und für den Atmosphäre in der Musik wichtig ist.

Punkte: 9,5/10

Anspieltipp: Alles

Tracklist:

01. Kaos Theos Kosmos
02. Ylem
03. Mara
04. Fohat
05. Thule
06. Fathomless
07. Om

Lineup:

Heruforod - Vocals, Guitars
Avgruun - Guitars
Keithan - Bass
Kloct - Drums

https://www.facebook.com/cainandawn

Autor: Thrash Maniac 666

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Re: REVIEWS 2017 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: GumoManiacs (D)
Genre: Thrash Metal
Label: Ghost Town Noize
Album Titel: By Endurance We Conquer - Demons & Damnation
Spielzeit: 82:01
VÖ: 27.10.2017

2007 als Ein-Mann-Projekt gegründet und später zur echten Band ausgebaut, veröffentlichen GumoManiacs mit "By Endurance We Conquer - Demons & Damnation" ihr bereits 4. Langeisen. Zum 10jährigen Jubiläum gibt es das Ganze sogar als Doppelalbum, welches fast 1 ½ Stunden Thrash Metal vom Feinsten liefert.

Das Album unterteilt sich dabei in die beiden Kapitel (CDs) "Demons" und "Damnation", wobei mit etwas mehr als einer halben Stunde den "Dämonen" der kürzere Part zugewiesen wird.

Allerdings tut dies dem Hörgenuss keinen Abbruch, denn auf diesen beiden CDs zündet jede Nummer ein wahres Thrash-Feuerwerk ab. Nehmt die Aggressivität Slayers und die melodische Seite Metallicas und das alles auf einem ziemlich hohen Geschwindigkeitslevel, dann habt ihr ungefähr eine Ahnung, was euch erwartet.

Die Gitarren schreddern, was das Zeug hält, verleihen den Nummern aber auch einen hohen Melodieanteil und die verzerrten Soli setzen den Stücken dabei immer wieder die Krone auf. Die Drums treiben die Songs in jeder Sekunde nach vorn und der Bass, welcher nie zu kurz kommt, verleiht ihnen einen entsprechend dunklen Touch.
Der "Schrei"-Gesang von Gumo, welcher aggressiv "rausgerotzt" wird, drückt den Songs dabei seinen ganz eigenen Stempel auf und ist perfekt auf die Musik abgestimmt.

Was sehr gut gefällt, ist, wenn die Leadgitarre "flirrend" über der Rhythmus-Fraktion liegt, aber dennoch beides dabei eigene Akzente setzt, z.B. in "Abstract Reality".
Ein Sahnehäubchen des Albums ist das Instrumental "Siege Of Sardis". Hier zeigt die Band, wie gut das Ganze auch ohne Gesang funktioniert. In diesem Stück zeigt sich auch, wie gut Dissonanzen harmonieren können, ohne dabei unterzugehen. Stark gespielt!
Die Abwechslung, welche auf dem Album ohne Frage vorhanden ist und auf CD 1 "Demons" hauptsächlich durch kleine Feinheiten in den Stücken erzeugt wird, ist in diesem Instrumental am größten. Die musikalische Abwechslung ist auf CD2 "Damnation" um einiges höher als auf CD 1 "Demons", was CD1 auf keinen Fall schmälert. Was das angeht, möchte ich noch das Album abschließende, über 11 Minuten lange "Cydonia" erwähnen. Die Nummer ist teilweise schwerer und etwas langsamer gehalten als sonst auf dem Album und hat einem amtlichen Groove. Hier variiert man sehr schön mit der Geschwindigkeit. Man schaukelt sich regelrecht hoch. Sehr cool gemacht.

Auch wenn ich jetzt drei Stücke extra angesprochen habe, hier eines hervorzuheben ist eigentlich fehl am Platz, denn alle 20! Songs sind gelebter Thrash und auf höchstem Niveau dargeboten.

Die Produktion setzt die Musik sehr gut in Szene, kommt sauber, aber nicht steril durch die Anlage - respektive Kopfhörer - gedonnert und überzeugt genauso, wie der Mix.

Fazit:
GumoManiacs spielen nicht nur einfach Thrash, wie wir ihn von früher kennen, sondern liefern jede Sekunde den Beweis, dass sie diesen leben und dabei ihren ganz eigenen Stil gefunden haben. Dieser Stil beinhaltet alles, was den Thrash Metal ausmacht, er wird ins Jetzt und Hier transportiert, ohne dabei den Angestammten zu verwässern. Mit diesem Album beweisen die Jungs einmal mehr, dass der Thrash niemals sterben wird!
Kurzum; solange es Bands wie GumoManiacs gibt, wird die Thrash-Flagge immer über der Metal Szene wehen.

Wer Thrash liebt wird an dieser Band und diesem Meisterwerk nicht vorbeikommen, wenn doch, dann macht er was falsch und sollte zu Polka oder was auch immer wechseln!

Punkte: 10/10

Anspieltipp: Alles

Tracklist:

CD 1 Demons

01. Demons
02. Deadline
03. Marooned
04. Bloodbrothers
05. The Killing Joke
06. Stonehenge
07. Lady Leech
08. The Goblin
09. Apex Predator
10. Total Denial

CD 2 Damnation

01. Hellcome Home
02. By Endurance We Conquer
03. Poltergeist Possession
04. Abstract Reality
05. Siege Of Sardis
06. Waiting For This Day
07. Billy The Kid
08. Black Friday
09. Damnation
10. Cydonia

LineUp:

Daniel "Gumo" Reiß - Vocals, Guitars
Michael "Fuck" Pusch - Guitars
Robert "Hubi" Hofmann - Bass
Michael "Air" Hofmann - Drums

https://www.facebook.com/gumomaniacs
http://www.gumomaniacs.de

Autor: Thomas

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Band: Stahlsarg (GB)
Genre: Black / Death Metal
Label: Non Serviam Records
Album Titel: Mechanisms Of Misantrophy
Spielzeit: 62:14
VÖ: 31.10.2017

In der internationalen Wahrnehmung ist die deutsche Sprache sehr hart und kantig. Dies haben sich die Jungs aus Suffolk zu Nutze gemacht und liefern unter ihrem Namen Stahlsarg das zweite Album ihrer Laufbahn, " Mechanisms of Misantrophy", ab.

Dass sie mit dieser Eigenwilligkeit nicht die ersten sind, ist dem allgemein interessierten Metalfan spätestens seit der Gründung von Sturm und Drang (2004) geläufig, die zwar Power Metal machen, aber eben aus Finnland stammen. Es gibt in dieser Rubrik sicher noch weitere Beispiele.

"Mechanisms of Misantrophy" startet ohne atmosphärisches Klimperintro und geht direkt in die Vollen mit "Raise the Dead". Zu dem wummernden Schlagzeug gesellen sich böse Gitarren, die ganz Black Metal-typische Riffs erklingen lassen. Der gekeifte Gesang unterstreicht zusätzlich die unheiligen Ambitionen dieses Werkes. Ein starker Start.

Die Musik ist sehr fokussiert und auf den Punkt gebracht. Laut Bandkommentar geht es hierbei um Geschichten über Unterdrückung, das Überleben, den Tod und Widerstand. Auch wenn man hin und wieder Worte verstehen kann, geht der Großteil des Textes unverständlich im Geknüppel unter. Erwähnenswert ist an dieser Stelle auch, dass nicht nur der Bandname deutsch ist, sondern teilweise auch die Texte selber.

Technisch ist das Album einwandfrei mit der eben schon besprochenen Sache, dass - wenn es gewollt war - der Text nicht immer ganz verständlich ist. Heißt, dass alle Instrumente wunderbar abgemischt sind und die Musik wuchtig aus den Boxen schallt. Auch von Seiten der Fähigkeiten der Bandmitglieder kann ich nur Lobeshymnen aussprechen. Dafür, dass sie in der Vergangenheit kaum in Erscheinung getreten sind, sind sie alle fantastische Musiker.

Nun kommen wir aber auch zu den negativen Sachen. Und ich sage es, wie es ist: die Band hat keinen eigenen Stil. Alles, aber auch alles kennt man von allen Genregrößen des Black Metals. Hier jetzt die 20-30 Schwergewichte aufzuzählen, macht keinen Sinn, weil die eh jeder kennt, der viel Black Metal hört. Die Problematik, die ich sehe, ist das völlige Fehlen von einprägsamen Strukturen oder liedinternen Feinheiten. Besondere Hooks, interessante Soli, individuelle Noten; all das fehlt oder wurde von anderen Bands bereits ausgereizt. Stahlsarg schaffen es aber, nicht wie eine Kopie zu klingen, sondern eher so, als wenn man das eben alles schon gehör hat, aber trotzdem nach 2017 und "frisch" riecht. Schwer zu beschreiben… Ein weiteres Manko, was damit einhergeht, ist die Vorhersehbarkeit der Songs, die schnell in Langeweile umschlägt, weil es keine Überraschungen mehr gibt. Dies wird auch dadurch verursacht, dass die Lieder grob im gleichen Tempo angesiedelt sind (das schließt Drumsalven und ruhigere Zwischenparts mit ein).

Fazit:
Es ist eine Krux, heutzutage frischen und neuen Black Metal zu erschaffen, der mit den Glanzzeiten der 90er und 2000er mithalten kann, ohne dabei eine Darkthrone-Dark Fortress-Dark Irgendwas-Tributeband zu sein. Für die Spielzeit und die technische Finesse gibt es Bonuspunkte, für die fehlende Originalität Abzug.

Punkte: 8/10

Anspieltipp: Pharmaceutical Frontline, Far Beyond The Dragons Teeth

Tracklist:

01. Raise The Dead
02. Das Fallbeil
03. Blonde Poison
04. Pharmaceutical Frontline
05. Far Beyond The Dragons Teeth
06. Burn And Destroy
07. Hope Lies Frozen
08. A Will To Endure
09. Aerial Night Terrorists
10. In The Lungs Of The Earth

Lineup:

Eissturm - Vocals, Guitars
Krieg - Guitars
Destruction - Bass
Eisenfaust - Drums

https://www.facebook.com/stahlsarguk
http://www.stahlsargofficial.com

Autor: Godshand

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Band: Souldrinker (D)
Genre: Heavy / Groove Metal
Label: El Puerto-Records / Soulfood Music
Album Titel: War Is Coming
Spielzeit: 43:21
VÖ: 03.11.2017

Steht ihr auf geniale Riffs, gepaart mit Refrains, die man mitsingen kann? Eine Stimme, die keine Wünsche offen lässt und Nackenbrecher-Songs? Dann ist das Debütalbum der Stuttgarter Souldrinker genau das richtige für Euch. Was diese Jungs und ihre Frontfrau da abliefern, ist allererste Sahne.
"War Is Coming" wurde die Scheibe benannt und im November 2017 erscheint dieses Glanzstück auf dem Markt.

Schon der Opener "Let the King Bleed", zu dem es auch ein cooles Video gibt, lässt einem die Kinnlade eine Etage tiefer sinken. Diese Power, die einen da überrollt, ist schon der Hammer. Iris Boanta, so heißt die Frontfrau, schreit sich bereits hier die komplette Seele aus dem Leib. Hin und wieder kommt es einem vor, als ob da eine Männerstimme zu hören ist, aber weit gefehlt, das ist einzig und allein diese Powerfrau. Die Rythmusfraktion groovt gekonnt dazu und verleiht dem Song die erforderliche Dynamik. Allein der Openener hat schon Hitpotenzial und so geht’s dann auch weiter.
Der zweite Song "Souldrinker", wie der Name der Band, setzt sich perfekt hinter den ersten und zeigt auch alle Stärken dieser Formation. Markus Pohl an der Gitarre beweist hier sein Gespür für geniale Riffs und songdienliche Soli. Chris Rodens am Bass und Steffen Theurer am Schlagzeug verleihen dem Song die nötige Groovewürze.

Track Nummer Vier "To The Tick" hört sich nach der obligatorischen Balade an, doch weit gefehlt. Nach anfänglicher Enttäuschung der ersten Takte des Songs, der ganz langsam von Frau Boanta und einem Klavier eingeleitet wird, steigert sich der Song bis zur Hookline und Iihr Gesang befindet sich in einer Sphäre, die einem das Blut in den Adern gefrieren lässt. Was soll man da noch sagen, die Band zelebriert hier Metal vom Feinsten. Auch die restlichen Songs lassen keine Wünsche offen und der ein oder andere wird wohl dauerhaft auch live zu hören sein.

Insgesamt zehn Kompositionen, die keine Kompromisse machen und sich nur in Tempo und Groove unterscheiden. Selten hat ein Debütalbum bei mir so einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Fazit:
Dieses Album hebt sich definitiv von der Masse ab. Allein die Stimme der Powerfrau Iris Boanta hat hier die Höchstpunkte verdient. Den Namen Souldrinker sollte und muss man sich merken, denn von dieser Band wird man in Zukunft noch einiges hören. Also Metalfans, geht zum Händler eures Vertrauens und holt euch diese Scheibe, denn sie begeistert von der ersten Sekunde an.

Punkte: 10/10

Anspieltipp: Alles

Tracklist:

01. Let The King Bleed
02. Souldrinker
03. Promised Land
04. To The Tick
05. Take My Pain
06. Like Rain
07. Raise The Flag
08. Fire Rasier
09. Voices
10. Final Stand

LineUp:

Iris Boanta - Vocals
Markus Pohl - Guitars
Chris Rodens - Bass
Steffen Theurer - Drums

https://www.facebook.com/souldrinkerband
http://www.souldrinker.org

Autor: Basser1971

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Re: REVIEWS 2017 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Ignition (D)
Genre: Power Metal
Label: Roll The Bones Records
Album Titel: Guided By The Waves
Spielzeit: 46:46
VÖ: 11.11.2017

Die sind aber ganz schön schnell, die Jungs von Ignition. 2016 gegründet, brachte man im gleichen Jahr die EP "We Are The Force" auf den Markt, um nun schon das Album "Guided By The Waves" hinterherzuschicken. Aber Achtung beim Kauf, die Tracks der EP sind allesamt auf dem Album zu finden.

Laut Bandinfo treiben Ignition den Metal in die Neuzeit. Das bedeutet für die Band anscheinend, dass man sich neueren Strömungen nicht entzieht und dies auch im Sound einen Widerhall findet.

Nun im Klartext:
Das Ganze beginnt schon mit dem Klang der Scheibe, der doch sehr modern gehalten ist. Die Doublebass schnurrt dermaßen geradlinig durch die Songs, das man eine Affinität zur technischen Anpassung sicherlich nicht leugnen kann. Auch die Gitarren haben diesen typisch klirrenden Sound, den diese Art von Produktionen oft mit sich bringen und in den Songs gibt es immer wieder Einschübe, die sich deutlich auf aktuellere Strömungen als den Old-School-Metal beziehen.

Der Opener "We Are The Force" führt dabei noch ein wenig in die Irre. Hier fielen mir spontan Mystic Prophecy ein, die einen ähnlich rabiaten, leicht angethrashten Stil vertreten. Brät richtig gut aus den Boxen. Danach geht es zwar durchaus in eine ähnliche Richtung, das Ganze wird aber, ich schreibe es mal positiv, gewürzt mit Elementen, die man eher im Metalcore verortet. So gibt es bei "A Whisper From The Dark" auf einmal grölenden Sprechgesang, bei "I'll Take The Shelter" bedient man sich beim Groove-Metal und in "Reveal My Way" gibt es die typischen Dicke-Hose-Breaks. Das wird im Laufe der Platte zwar weniger, allerdings können die Lieder selber noch nicht so überzeugen. Richtig gut sind "Valhalla's Calling" und "Into The Fire", die viel ausgefeilter wirken, als z. B. das nicht auf den Punkt kommende "For The Fallen". Der Sänger gefällt mit seiner mittelhohen, rauen Stimme, die den Stücken noch den einen oder anderen Kick gibt.

Spieltechnisch ist man wirklich schon ganz weit vorne. Was fehlt, sind der Wiedererkennungswert und vor allem die Hooks. Es gibt ordentliche Riffs mit ordentlichen Melodien und ordentlichem Schlagzeuggewitter. Richtig hängen bleibt nur nichts, und das ist ob der grundsätzlich vorhandenen musikalischen Klasse schade.

Fazit:
Ja, das ist schwer. Diese Ausrichtung ist ja nicht wirklich jedermans Sache und der für meine Ohren zu klinische Sound macht es nicht besser. Objektiv läuft gar nicht so viel falsch. Subjektiv passt es nicht. Old-Schooler einen Punkt runter, moderne Gemüter einen rauf.

Punkte: 6/10

Anspieltipp: Into The Fire

Tracklist:

01. We Are The Force
02. A Whisper From The Dark
03. I'll Take The Shelter
04. Reveal My Way
05. Unstoppable
06. Guided By The Waves
07. Valhalla's Calling
08. Into The Fire
09. For The Fallen
10. In Glory Or The Sand
11. Into The Battle

Lineup:

Dennis Marschallik - Vocals
Christian Bruckschen - Guitars
Tim Zeewaert - Guitars
Jochen Galindo Blanquez - Bass
Dominik Erbach - Drums

https://www.facebook.com/Ignitionmetalmusic
http://www.ignitionmetal.com

Autor: Possessed

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Re: REVIEWS 2017 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Silver Wind (F)
Genre: Heavy / Power Metal
Label: No Remorse Records
Album Titel: Legion Of The Exiled
Spielzeit: 39:08
VÖ: 13.11.2017

Nach einem stimmigen Intro legen die 2005 in Frankreich gegründeten Power Metaller Silver Wind mit ihrem Opener und Titeltrack "Legion of the Exiled" recht ordentlich los. Stampfende Rhythmen leiten die Nummer ein und dann knallen einem Power Metal Riffs in bester HammerFall-Manier und im mittleren Tempo angesiedelt um die Ohren. Traditionelle und teils teutonische Heavy Metal Klänge in Verbindung mit kernigem Power Metal sind hier angesagt.

Da ist natürlich Pathos pur geboten und Titel mit Worten wie Steel, Glory oder Sword im Namen werden jedem gehobeneren Musikkenner vielleicht sauer aufstoßen. Puristen des True Metals hingegen werden die Scheibe sicher genau aus eben diesem Grund abfeiern. Silver Wind wollen scheinbar gar nichts anderes sein, als eine weitere Kapelle aus diesem Genre, die dem nach mehr geifernden Fan neues Futter zum Abfeiern liefert.

Der Sound der Scheibe versprüht mit seinem leicht retro gehaltenen Klang auch ordentlich 80er Atmosphäre und klingt auch nicht allzu glatt gebügelt oder überproduziert wie andere Major Bands. Hier erinnert alles eher an beispielsweise ältere Stromwarrior-Werke und ähnliches. Da liegt es auch nahe, das man den Underground-Klassiker "Medieval Steel" covert, der schon die Band mit dem selben Namen zum Kult werden ließ. In genau diesem Bereich bewegen sich Silver Wind mit tollen melodischen Riffs, kraftvollem und doch klarem Gesang und stets passend gesetzten Gitarrensoli wirklich auf brauchbarem Niveau.

Wie erwähnt, sucht man hier den Innovationspreis mit der Lupe, wird aber stattdessen mit teils galoppierenden Mid-Tempo-Hymnen oder auch mal schnelleren Abgehnummern recht ordentlich zufrieden gestellt.

Mir gefällt das Material der Franzosen immer dann am besten, wenn wirklich der klassische Heavy Metal durchscheint, wie im gelungenen "Steel Against Steel", der vom Riff her an goldene Zeiten von Accept oder Steeler erinnert.

Fazit:
Irgendwo zwischen Lonewolf und Stormhunter liegen Silver Wind mit ihrem Debütalbum auf einer Wellenlänge auch mit den anderen zum Vergleich gezogenen Truppen. Wer also traditionellen Edelstahl sucht, der mal wieder genau die Elemente enthält, die man zum Spass haben an diesem Stil sucht, der findet hier durchaus brauchbares Material. Anspruchsvollere Hörer werden vermutlich eher zu facettenreicheren Truppen greifen - aber ein Ohr riskieren kann definitiv nicht schaden.

Punkte: 8/10

Anspieltipp: Legion of the Exiled, Steel Against Steel, Medieval Steel

Tracklist:

01. Intro
02. Legion Of The Exiled
03. Miracle Steel
04. Fight For Glory
05. Steel Against Steel
06. Lord Of The Last Rampart
07. Revenge
08. Medieval Steel
09. Sword Of The Snow

LineUp:

Antoine Volat - Vocals
Mathieu Bérard - Guitars
Eric Fichera - Guitars
Benoit Lecuona - Bass
François Sacco - Drums

https://www.facebook.com/silverwind.groupemetal/

Autor: Slaine

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Re: REVIEWS 2017 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Professor Emeritus (USA)
Genre: Heavy / Doom Metal
Label: No Remorse Records
Album Titel: Take Me To The Gallows
Spielzeit: 42:30
VÖ: 13.11.2017

Auch wenn der Name dieser Truppe etwas seltsam klingen mag, so haben Professor Emeritus aus Amerika bei mir mit ihrem Debütalbum "Take Me To The Gallows" doch Aufmerksamkeit erregen können. Hier gibt es feinsten Heavy-Doom Metal. Der Schlagzeuger Herr Glöckle und der Gitarrist und Bassist Mr. Smith sind, bzw. waren, unter anderem bei den Newcomern Satan's Hallow aktiv.

Der Opener startet gleich zackig durch und in meinen Lauschlappen erklingen klassische Gitarren mit Schlagzeug, Bass und Oldschool-lastiger Stimme. Ein Hauch von klassischem und epischem Heavy Metal weht durch die Kompositionen der Amis. Der Gitarrensound hat einen leicht kratzigen Charakter in der Klangfarbe, wirkt aber dennoch traditionell gehalten. Die Soli werden gefühlvoll und passend eingesetzt.

Gesanglich bietet Herr Papai desöfteren hohe, angezerrte Screams an, wobei er aber viel melodisch und clean ins Mikrofon singt. Die Klangcharakteristik hat aber echt Druck und kommt schon fast in einer epischen Sangesweise daher. Verantwortlich sind dafür die langezogenen und gehaltenen Töne seiner Stimme in den doomlastigen Momenten. Auch wenn ich nicht genau sagen kann, ob die mehrstimmigen Einlagen von verschiedenen Mitgliedern getätigt worden sind, so fällt doch auf, daß hier oft der Einsatz von chorähnlichen Spuren in den Refrains verwendet wurde.

Ebenfalls finde ich die Abwechslung der gelisteten Stücke in Sachen Geschwindigkeit und Stimmung gut aufgeteilt. Auf einen langsameren Titel folgt wieder ein schnellerer und so weiter. Dies macht das Hörerlebnis zusätzlich spannend und packend. Mit dem Titeltrack ist sogar ein balladeskes Stück am Start, welches sich nach und nach, etwas härter klingend, aufbaut. Selbst der Longplayer "Decius" wirkt zu keiner Sekunde langweilig oder künstlich verlängert. Da mir aber die etwas schnelleren Stücke eher zusagen, habe ich diese bewusst in die Anspieltipps gelistet. Hört Euch aber unbedingt auch die "schwereren" Tracks an, da diese ebenfalls überzeugen.

Fazit:
Mit ihrem Erstlingswerk fabrizieren Professor Emeritus eine gute Portion epischen Schwermetalls, welcher sich herrvoragend mit Elementen des Doom Metals vermischt. Die Herren haben echtes Potenzial und Geschick in ihren Ideen sowie im Aufbau und in den Liedstrukturen. Ich würde gerne weitere Veröffentlichungen dieser Art von den Jungs hören wollen. Wer auf "zackigen" Doom Metal mit einem extrem hohen Anteil an Epic Heavy Metal abfährt, sollte hier unbedingt zugreifen!

Punkte: 9/10

Anspieltipp: Burning Grave, Chaos Bearer, Rosamund

Tracklist:

01. Burning Grave
02. He Will Be Undone
03. Chaos Bearer
04. Take Me To The Gallows
05. Rats In The Walls
06. Rosamund
07. Decius

Lineup:

MP Papai - Vocals
Tyler Herring - Guitars
Lee Smith - Guitars, Bass
Rüsty Glöckle - Drums

https://www.facebook.com/ProfessorEmeritusLives
https://professoremerit.us

Autor: Blacky

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Re: REVIEWS 2017 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Grabak (D)
Genre: Black Metal
Label: Massacre Records
Album Titel: Bloodline Divine
Spielzeit: 51:24
VÖ: 17.11.2017

Lange war es still um die fünf Leipziger von Grabak, die inzwischen seit 22 Jahren dem schwarzen Metall frönen. Ganze sechs Jahre ist es nun her, seit die Band ihre letzte Scheibe "SIN" veröffentlicht hat. Daher dürfen nach dieser langen Wartezeit die Erwartungen an das im November erscheinende Album "Bloodline Divine" dementsprechend hochgeschraubt werden.

Bereits beim ersten Hören lässt sich sagen: Ja, das Warten hat sich gelohnt. Nachdem man zunächst vorsichtig von einem düsteren Intro begrüßt wird, erwartet einen direkt mit "Via Dolorosa" eine mächtige Wand aus fetten Gitarren, treibenden Blastbeats und astreinen Growls. Dieser Song zeigt direkt die gesamte Bandbreite der Leipziger auf; Aggressive, schnelle Parts wechseln sich mit melancholischen, emotionalen Akkordfolgen ab. Auch werden hier und da dezente Einsätze von Chor, Streichern und akustischen Gitarren eingebaut, wobei die Musik zu keiner Sekunde überladen klingt, was den hervorragenden und ausgeklügelten Arrangements der Jungs zu verdanken ist.

Durch die Vielfalt an Instrumenten sowie den abwechslungsreichen Gesang von "Hellthroat" Klepel erschaffen Grabak atmosphärische, melancholische Sounds, die einem zeitweise sogar Gänsehaut über den Körper jagen. Vor allem der Titel "Seelensammler" sticht heraus. Er beginnt treibend und schnell mit aggressiven Blastbeats und brachialem Gesang, was plötzlich durch einen absolut konträren akustischen Zwischenteil mit cleanen Vocals unterbrochen wird. Hier waren definitiv keine Anfänger der Kunst des Arrangements am Werk!

Nicht einmal beim Sound gibt es irgendetwas auszusetzen. Die Drums sind absolut klar, die Gitarren extremst verzerrt, aber nicht übersteuert, der Bass ist stets präsent, jedoch nicht zu aufdringlich und der Gesang rundet den Klang perfekt ab. Hier haben die Jungs vom Echolux Tonstudio astreine Arbeit geleistet.

Fazit:
Mit "Bloodline Divine" melden sich die Herren Grabak wieder gekonnt zurück. Ein Album, welches an Abwechslung kaum zu überbieten ist, strahlt durch virtuose Arrangements, den Einsatz vielseitiger Instrumente und einen, was für ein Black Metal Album nicht selbstverständlich ist, sehr guten Sound. Selbst beim fünften Anhören entdeckt man noch Kleinigkeiten, die einem zuvor noch nicht aufgefallen sind. Diese Scheibe ist definitiv jedem Anhänger des düsteren Metalls zu empfehlen.

Punkte: 10/10

Anspieltipp: Via Dolorosa, Seelensammler, S.T.U.K.A.

Tracklist:

01. Post Lucis Natum (Intro)
02. Via Dolorosa
03. Sinnocence
04. Corpsebride
05. Oblivion
06. Seelensammler
07. Bloodline Divine
08. S.T.U.K.A.
09. Phoenix
10. Apostate

LineUp:

Jan "Hellthroat" Klepel - Vocals
Christian Leopold - Guitars
Christian Badtke - Guitars
Steffen Ellebood - Bass
Benjamin Stephan - Drums

https://www.facebook.com/Grabak/
https://www.grabak.com/

Autor: Sepp

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Re: REVIEWS 2017 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Sacrifice Theory (D)
Genre: Thrash Metal
Label: Bret Hard Records
Album: Infected
Spielzeit: 46:58
VÖ: 17.11.2017

Die 2012 gegründete Thrash-Kapelle Sacrifice Theory bringen zwei Jahre nach ihrer EP "Urban Jungle" das Erstlingswerk über Bret Hard Records auf den Markt. Angepriesen wird "amerikanisch inspirierter Thrash" - nun bin ich gespannt, was mich erwartet.

"Dead Brain Infection" legt mit einem klassischen Riff von Axtmeister Andre "Kalle" Kalwitzki los, der außerdem noch den Meister des Gesangs, Martin Wörndel, stimmlich unterstützt. Dieser wütet am Mikrofon wie ein "bellender Berserker" und brüllt die Lyrics dem Hörer entgegen. Das Ganze wird von flottem Schlagzeuggeknüppel und dezent platzierten Bassläufen begleitet. Ein treibender Rhythmus gibt die Richtung vor, der für meinen Geschmack aber doch zu oft im Gesamten wiederholt wird.

Die erste Viertelstunde ist schon vorbei und ich bin kurz erstaunt. Waren das wirklich alles unterschiedliche Songs, die da gerade liefen oder stimmt etwas mit meinem Gehör nicht? Tatsächlich ist es aber so, dass gerade der erste Teil des Albums sehr ähnliche Songstrukturen aufweist und man zwischen den einzelnen Tracks kaum differenzieren kann.

Spätestens mit "Unshaved, Unwashed And Broken" ändert sich dieser Zustand aber glücklicherweise und man bekommt endlich spannenderen Thrash auf die Lauscher. Es werden mehr rhythmische Wechsel eingebaut und auch ein Klampfen-Solo darf hier und da erklingen.

Zum Ende hin überrascht das Quartett mit "Hellshock" und dem einzigen Titel, der mit einem Intro ausgestattet wurde. Hier wird mit einem ordentlichen Tempo auf der Schießbude gebolzt, während sich fette Riffs und aggressive Vocals den Garaus machen. Definitiv eine kleine Perle des Albums.

Fazit:
Dem Vierer mangelt es hier und da noch an Abwechslung und innovativen Ideen, was sich besonders in der ersten Hälfte der Scheibe widerspiegelt. Die Songs sind sich doch zu ähnlich und kommen sehr eintönig aus den Boxen. Auch der deutlich stärkere, zweite Teil kann das nicht mehr ganz ausbügeln. Für ein Debütalbum aber durchaus in Ordnung.

Punkte: 6,5/10

Anspieltipp: Hellshock

Tracklist:

01. Dead Brain Infection
02. Storm Over Europe
03. Not Today
04. Zombie Monkeys
05. Rise Of A Demon
06. Unshaved, Unwashed And Broken
07. Fairytale
08. God Of War
09. Violent Nightmares
10. Summer Of Hate
11. Lords Of Distress
12. Hellshock

Lineup:

Martin Wörndel - Vocals
Andre "Kalle" Kalwitzki - Guitars, Vocals
Kevin Stein - Bass
Kristian "Q" Kudies - Drums

https://www.facebook.com/SacrificeTheoryOfficial

Autor: Eva

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Re: REVIEWS 2017 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Wolf Counsel (CH)
Genre: Doom Metal
Label: Czar Of Bullets
Album Titel: Age Of Madness / Reign Of Chaos
Spielzeit: 41:29
VÖ: 17.11.2017

Für Fans von Doom Metal habe ich diesen Monat einen ganz besonderen Geheimtipp. Am 17. November veröffentlichen Wolf Counsel nämlich ihren dritten Longplayer namens "Age Of Madness / Reign Of Chaos". Was? Noch nie von den Schweizer Jungs gehört? Dann wird es aber höchste Eisenbahn, denn das Album ist verdammt gut und sollte von jedem Fan des Genres beachtet werden.

Doch was machen Wolf Counsel so bedeutend anders, dass ich hier vor Begeisterung frohlocke? Ehrlich gesagt gar nichts! Und das ist verdammt gut so.
Jeder Hörer, der sich für das Album entscheidet, wird von einer wunderbar melancholischen und düsteren Stimmung umarmt und definitiv nicht so schnell wieder losgelassen, das garantiere ich euch.

Dazu ist "Age Of Madness / Reign Of Chaos" ein wahres Riffmonster. Freunde, die Gitarrenarbeit auf diesem Album ist allererste Sahne. Hypnotisierend ballern die schweren Riffs aus den Boxen, um sich danach in groovende Up-Tempo-Parts zu ergießen. Wunderschön! Extra hervorheben kann ich dabei den Song "Semper Occultus". Richtig geil rockende Gitarren, gepaart mit wunderbar melodischem Gesang und fertig ist das Futter für unsere Doom Fans da draußen.

Apropos Gesang. Ralf W. Garcia singt ausdrucksstark und kraftvoll wie ein junger Gott und ergänzt das positive Gesamtbild wunderbar. Doch gibt es gar nichts zu meckern? Nun, ein bisschen abwechslungsreicher hätte "Age Of Madness / Reign Of Chaos" schon ausfallen dürfen. Viele Songs ähneln sich doch zu sehr. Jedoch ist auf dem ganzen Longplayer kein schlechter Song zu finden, was den kleinen Kritikpunkt doch größtenteils wieder entkräftet. Nicht zu überhören ist leider die schwache Produktion. Diese ist sehr dünn und drucklos ausgefallen.

Aber trotzdem liefern Wolf Counsel hier ein Album ab, welchem es lediglich etwas an letztem Feinschliff fehlt, um wirklich perfekt zu sein.

Fazit:
Fans von klassischem Doom Metal machen Luftsprünge und freuen sich über neues Futter. Aber auch alle anderen dürfen mehr als nur mal "reinhören".

Punkte: 8/10

Anspieltipps: Semper Occultus

Tracklist:

01. WolvenEarth
02. Semper Occultus
03. Age Of Madness / Reign Of Chaos
04. O'Death
05. Eternal Solitude
06. Coffin Nails
07. Remembrance

LineUp:

Ralf W. Garcia - Bass, Vocals
Januar Andreas Reinhart - Guitars
Ralph Huber - Guitars
Reto Crola - Drums

https://facebook.com/thewolfcounsel
http://www.wolfcounsel.net

Autor: Striker666

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Re: REVIEWS 2017 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Imperious (D)
Genre: Epic Black Metal
Label: Massacre Records
Album Titel: Tales Of Woe - The Journey Of Odysseus, Part I: From Ilion To Hades
Spielzeit: 62:37
VÖ: 17.11.2017

Zwei Full-length auf einmal veröffentlichen? Da ist doch was faul… Und tatsächlich, beim zweiten Blick fällt auf, dass das vermeintliche Doppelalbum, welches keines ist, gar nicht zum ersten Mal veröffentlicht wird.

Obwohl nicht im Promotext erwähnt, haben wir es bei Imperious' Werk "Tales Of Woe - The Journey Of Odysseus, Part I: From Ilion To Hades" und seinem Nachfolger, der separat behandelt wird, mit einem Neu-beim-Label-Re-Release aus dem Jahre 2015 zu tun, als das Konzeptalbum in Eigenregie zum ersten Mal das Licht der Welt erblickte. Der zweite Teil kam 2016 aus der Tonschmiede hervor.

Nachdem wir nun die einleitenden Dinge geklärt haben und im Bilde sind, lässt es sich entspannter auf das Akustische achten, denn hier gibt es satten Epic Black Metal mit einem interessanten Konzept dahinter zu bestaunen. Die Jungs aus Bayreuth, die zuvor mit "Varus" 2011 von sich reden gemacht haben, bieten auf diesem Album den ersten Teil der Sage um Odysseus' Irrfahrten dem Hörer an. An dieser Stelle muss ich meinen ganzen Respekt zollen, denn sowohl vom Arrangement, der Struktur und des Leitfadens und -motivs her, als auch von der musikalischen Ausarbeitung und der korrespondierenden Texte wurde auf alles geachtet und ein heftiges Meisterwerk abgeliefert.

Komplexe und abwechslungsreiche Songtrukturen in den "Hauptliedern" werden immer wieder mit klassischen Intermezzi quergeschaltet, um die einzelnen Stationen dieser schweren Reise zu vertonen. Dabei werden Elemente auch aus anderen Genres entlehnt und so mit dem Black Metal vermischt, dass sie sich harmonisch einfügen, aber nicht überhand nehmen. Diese Elemente kommen (bei der textlichen Vorlage nicht verwunderlich) aus dem Folk- und Vikingbereich. Wie gesagt, werden diese aber nicht mit den dafür typischen Instrumenten eingeflochten, sondern gänzlich über die Gitarren- und Schlagzeugarbeit realisiert. So ergibt sich ein in Intensität und Differenziertheit stetig wechselndes Abbild der Irrfahrt in einem epischen Ausmaß. Dies spiegelt sich auch in der Länge der Lieder wider (wie z.B. beim Anspieltipp mit fast 15 Minuten Spielzeit).

Das Tempo ist meist gediegen und mehr aufs Epische ausgelegt, als auf Blastbeatsalven. So haben - auch ruhigere - Soli genug Raum zur Entfaltung. Dennoch plätschern die Lieder nicht einfach so dahin, sondern bieten dank der Storyline immer genug Stoff, um zu unterhalten.

Wer diese Review gelesen hat, dem kann ich im Anschluss gleich die Review für den zweiten Teil nahelegen.

Fazit:
Imperious haben sich für ihre Version der Irrfahrt des Odysseus drei Jahre Zeit genommen. In Gedenk, wie manch andere Bands mit ihrer Zeit umgehen und was dann dabei herauskommt, ist es noch erstaunlicher, wie perfekt hier alles ineinandergreift und abgestimmt ist. Das ist sozusagen epischer Epic Black Metal und ganz großes (Kopf)Kino für die Ohren.

Punkte: 10/10

Anspieltipp: Insidious Winds, Celestial Tunes Of Moral Fraud

Tracklist:

01. At The Shores Of Ilion
02. To Abjure Temptation
03. At The Cave Of Polyphemus
04. The Sharpened Pale
05. Insidious Winds
06. At The Bay Of Telepylos
07. The Feasting Of The Laestrygonians
08. Celestial Tunes Of Moral Fraud
09. At The Realm Of Hades
10. Where Cimmerian Darkness Dwells

Lineup:

Sertorius - Vocals, Bass, Orchestral Arrangements
Kalmesh - Guitars, Vocals
Iluaar - Guitars

https://www.facebook.com/imperiousmetal

Autor: Godshand

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