REVIEWS 2017 VON DER METAL ONLY REDAKTION

Hier könnt ihr euch über bekannte Bands, ihre neuen Alben, ihre Fehltritte ... auslassen

Moderator: Mazze

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Re: REVIEWS 2017 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: White Skull (I)
Genre: Power Metal
Label: Dragonheart Records
Album Titel: Will Of The Strong
Spielzeit: 58:37
VÖ: 09.06.2017

Fast 30 Jahre ist die 1988 gegründete Power Metal Band nun schon unterwegs und hat mich seit ihrem 2000er Album "Public Glory, Secret Agony" begleitet.
Auf der Reise gab es einige Höhen und Tiefen, die von der Band gemeistert wurden. Am meisten lag dies am häufigen Sänger-wechsel.
Denn immer, wenn man einen Mann am Mikro hatte, wurde die Band für mich zu einer Standardtruppe und verlor aus irgendeinem Grund auch an Wucht und Epik, doch seit 2010 ist Frontfrau Federica "Sister" De Boni wieder an Bord! Aber rettet das auch das neueste Werk der Italiener?

Die Antwort erfährt man nach einem kleinen Intro, das einem mit Filmsoundtrack-artiger Wucht entgegenkommt und die erste Nummer einleitet, die mit peitschendem Rhythmus und schnellem Riffing aus den Boxen bricht; Federicas Stimme ist zu hören, die man sofort an ihrem Klang erkennt.
Ihr raues und kraftvolles Organ ist für mich einfach das Markenzeichen der Band und passt perfekt zum Sound der Songs.
Der Opener wurde zudem noch mit einem satten Chorus und einem wunderbaren Solo ausgestattet und ist somit ein guter Anheizer für den Rest der Scheibe.

Die Qualität wird in den folgenden Nummern nicht nur gehalten, sondern noch gesteigert. Wuchtige Choräle, hämmernde Nackenbrecher-Passagen, stampfende Midtempo-Parts und eine epische Keyboarduntermalung, auf orchestraler Ebene, machen das Hörvergnügen perfekt.
An ganz wenigen Stellen blitzt hier und dort ein wenig Progressive durch und auch das eine oder andere Flitzefingersolo ist auszumachen, es wird also reichlich Abwechslung geboten.

So klingt die Band beim facettenreichen und sehr majestätisch gehaltenen "Lady Of Hope" nahezu wie ihre Landsmänner Rhapsody Of Fire, während man bei Titeln wie "I Am Your Queen" oder "Metal Indians" voll und ganz auf Eingängigkeit setzt und dem Hörer satte Ohrwürmer präsentiert, die einen so schnell kaum loslassen.
Dem entgegen steht die gelungene Powerballade "Sacrifice", die interessanterweise die Geräusche lebenserhaltender Maschinen in einem Krankenhaus in die ersten Strophen einbindet.

Fazit:
White Skull beweisen mit ihrem zehnten Studioalbum, dass sie es noch voll drauf haben und schaffen den Sprung zurück zu alten Glanzzeiten von "Tales From The North" und "Public Agony, Secret Glory". Fans der Band dürfen sich also auf ein weiteres Meisterwerk freuen und Neueinsteiger sollten sich auf eine gewaltige Packung teutonischen und epischen Female Fronted Power Metal gefasst machen, die es in sich hat. So macht Metal Spaß!

Punkte: 10/10

Anspieltipps: Lady Of Hope, I Am Your Queen, Metal Indians

Tracklist:

01. Endless Rage
02. Holy Warrior
03. Grace O' Malley
04. Will Of The Strong
05. Lady of Hope
06. I Am Your Queen
07. Hope Has Wings
08. Metal Indian
09. Shieldmaiden
10. Sacrifice
11. Lay Over
12. Warrior Spirit

LineUp:

Federica "Sister" De Boni - Vocals
Tony "Mad" Fontò - Guitars
Danilo Bar - Guitars
Alexandros Muscio - Keyboards
Jo Raddi - Bass
Alex Mantiero - Drums

https://www.facebook.com/whiteskullofficial
http://www.whiteskull.it

Autor: Slaine

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Band: Chaos (IND)
Genre: Thrash Metal
Label: Transcending Obscurity India
Album Titel: All Against All
Spielzeit: 34:21
VÖ: 15.06.2017

Seinen Horizont zu erweitern, lohnt sich also doch! Sonst wäre mir dieser Leckerbissen bestimmt durch die Lappen gegangen.

Die Rede ist von den 2005 gegründeten Thrashern Chaos aus Indien. Bereits ihr Debütalbum "Violent Redemption" erntete viel Lob und konnte auch international begeistern. Nach vier Jahren hauen sie nun den Nachfolger raus und was diese Herren hier abliefern, ist Thrash vom feinsten! "All Against All" wird am 15.06.2017 erhältlich sein und die Nackenmuskulatur ordentlich strapazieren.

Ein überaus passend gewähltes Cover macht schon optisch deutlich, wohin die Reise geht und die Aussage dahinter ist klar - Alle gegen Alle!

Der Opener ballert auch gleich ohne Vorwarnung munter drauf los. Schreihals JK gibt einfach alles und keift, was das Zeug hält. Seine giftigen Vocals spucken die Lyrics nur so heraus und sorgen für ordentlich aggressive Power in den einzelnen Songs. Begleitet wird das Ganze von schnellen, abwechslungsreichen Riffs und donnernden Schlagzeugsalven, die meine Boxen ordentlich wackeln lassen.

Mit dem Titeltrack schafft das Quartett einen genialen "O(h)rgasmus", der durch seinen simplen, aber doch eingängigen Refrain direkt zum Mitbrüllen verleitet. Drummer Manu gibt alles, prügelt gnadenlos auf seine Schießbude ein und duelliert sich mit dem Meister der Klampfe, der mit wütenden Killer-Riffs durch den Song sägt. Wem das noch nicht reicht, der kann sich ja das offizielle Musikvideo dazu noch reinziehen.

Insgesamt thrashen die vier Maniacs auf dem Silberling mit voller Hingabe, was in jedem der zehn Stücke deutlich gezeigt wird. Es wird Vollgas bis zum Ende geboten und die Old-School Einflüsse ziehen einen roten Faden durch das Soundgewand.

Einziger Wermutstropfen, für den ich einen Punkt abziehe, ist die doch relativ geringe Spieldauer von knapp über 34 Minuten. Dies sorgt zwar für eine kurzweilige Scheibe, ist aber einfach zu wenig für meinen Geschmack.

Fazit:
Auch wenn der Thrash-Markt bereits ein breites Arsenal an Bands aufweisen kann, sind es doch Perlen wie dieses Album, die für mich aus der Masse herausragen. Feurige Riffs, bissige Vocals und der Hauch der "alten Schule" verschmelzen hier zu einer mitreißenden Einheit und mein Kopf kann einfach nicht mehr stillhalten! Da bleibt nur noch folgendes zu sagen - Thrash or Die!

Punkte: 9/10

Anspieltipp: Indoctrination, The Enemy, The Escape

Tracklist:

01. The Great Divide
02. The Inevitable Genocide
03. All Against All
04. Indoctrination
05. Death To The Elite
06. The Enemy
07. Patrons Of Pain
08. Asylum
09. Portrait In Blood
10. The Escape

Lineup:

JK - Vocals
Nikhil - Guitars
Vishnu - Bass
Manu - Drums

https://www.facebook.com/chaosindia

Autor: Eva
Übersetzung: Sereisa

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Re: REVIEWS 2017 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Tombs (USA)
Genre: Black / Post Metal
Label: Metal Blade Records
Album Titel: The Grand Annihilation
Spielzeit: 48:42
VÖ: 16.06.2017

Tombs aus den USA sind nicht unbekannt in der Blackend Post Metal Szene. Bereits mit den beiden Vorgängeralben "Path Of Totality" (2011) und "Savage Gold" (2014) konnte man auf sich aufmerksam machen. Nun folgt mit "The Grand Annihilation" das bereits vierte Album.

In den ersten Minuten dominiert zunächst eine vom Black Metal beeinflusste Musik das Bild. Blastbeats setzen ein, die Gitarren begleiten diese mit stürmischen Riffs und der Gesang ist packend und emotional. Anscheinend wird die Richtung, die das Album einschlägt, von Anfang an vorgegeben. Allerdings wird im Opener "Black Sun Horizon" nach etwa der Hälfte das Tempo rausgenommen. Es wird tragend doomig, aber gleichbleibend roh. Die Gitarre basiert auf einem einfachen Schema und allgemein gibt es wenige Verzierungen.

Während ich mich am Anfang auf eine durchgehende Black Metal Arie eingestellt habe, so wird im Verlauf des Albums klar, dass Tombs deutlich abwechslungsreicher sind. Denn Tombs mögen es auch dreckig und tragend. Dabei wird weiterhin auf eine melodische Verzierung verzichtet. Vielmehr bewegt man sich wie eine Dampfwalze voran.

In "Old Wounds" wagt man sich dann aber doch mal etwas aus dem eigenen Schema heraus und bringt ein thrashiges Solo im ganzen Black Metal Getümmel unter. Jedoch bleibt dies ein bisschen wie die Nadel im Heuhaufen. Denn nach kurzer Zeit wird die Musik leider zur Musik für nebenbei. Zu austauschbar sind die Riffs und das Wechselspiel aus Black Metal Stürmereien und groovigen Midtempo Passagen nutzt sich schnell ab. In "November Wolves" kommt jedoch noch eine weitere Komponente dazu, die versucht das Ganze doch noch spannender zu gestalten. Nach kurzem, mit Spannungsaufbau verbundenem Break, doppelt sich der Gesang und der klare Gesang wird mit keifenden Vocals durchdrungen. Mit diesem Call and Response Prinzip schafft man so einen neuen Raum, in dem etwas erzählt wird.

Das war es dann aber auch wirklich mit kreativem Spiel. Gut, man muss nun auch nicht unbedingt immer kreative Spielereien und Innovationen in seiner neuen Musik aufnehmen. Aber wenn ich als Außenstehender auf das Genre schaue, dem man sich als Band zugehörig fühlt, so erwarte ich mehr. Denn nach einiger Zeit plätschert die Musik wirklich vor sich her. Die Ausbrüche sind immer sehr willkommen, aber gerade die rockigen Midtempo Passagen klingen, als ob man das schnell bei einem Jam am Sonntagnachmittag produziert hätte. Und wenn sich Songs wie "Way Of The Storm" schon gegen Ende so sehr aufbauschen, dann erwarte ich ein knackiges Finale, jedoch endet auch dieser Song langweilig und unspektakulär.

Fazit:
Vielleicht meckere ich auf hohen Niveau, denn insgesamt geht die Musik gut ins Ohr. Allerdings wird man nicht gefordert, was ich mir immer gern erhoffe. Für andere ist aber genau das das richtige? Musik, die man nebenbei hören kann und bei der es keiner zeitintensiven Auseinandersetzung bedarf. Trotzdem bleibt mir auch nach mehreren Durchläufen kein Song im Kopf hängen, weil am Ende alle doch zu austauschbar klingen.

Punkte: 5,5/10

Anspieltipp: Black Sun Horizon, November Wolves

Tracklist:

01. Black Sun Horizon
02. Cold
03. Old Wounds
04. November Wolves
05. Underneath
06. Way Of The Storm
07. Shadows At The End Of The World
08. Walk With Me In Nightmares
09. Saturnalian
10. Temple Of Mars

LineUp:

Mike Hill - Vocals, Guitars
Fade Kainer - Vocals, Synthesizers
Evan Void - Guitars
Ben Brand - Bass
Charlie Schmid - Drums

https://www.facebook.com/TombsBklyn

Autor: Lupus

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Re: REVIEWS 2017 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Dead Head (NL)
Genre: Thrash Metal
Label: Hammerheart Records
Album Titel: Swine Plague
Spielzeit: 47:30
VÖ: 16.06.2017

Die Niederländer Dead Head gründeten sich 1989 und brachten seitdem 5 Longplayer auf den Markt: "The Feast Begins At Dawn" (1991), "Dream Deceiver" (1993), "Kill Division" (1999), "Haatland" (2005) und "Depression Tank" (2009). Die Geschichte der Band wurde begleitet von Auflösung, Sängerwechsel, Sängerwechsel, Auflösung und so weiter, sodass es schon erstaunlich ist, dass sich hier das Original LineUp wieder zusammengefunden hat. Und dies beschert uns nun "Swine Plague".

Dead Head tun das, was sie schon immer taten. Sie ballern, ballern und ballern... (kann jeder für sich beliebig fortführen). Hier wird wirklich richtig Kette gegeben. Das Schlagzeug rattert immer im rasanten Thrash-Beat durch die Songs und die Gitarren reihen brutale Riffs aneinander, wobei ab und an kreischende Soli hinzukommen. Der Sänger schreit sich die Seele aus dem Leib und spuckt Gift und Galle. Generell sind die Vergleiche aus dem Infoblatt mit den ersten Dark Angel Alben und Exodus gar nicht so weit hergeholt. Mir fallen da noch Massacra und vor allem Assassin (musikalisch sicherlich anders gelagert) ein, die über eine ähnliche, nervöse Energie verfügten. Denn das sind Dead Head für mich: Ein unruhiges Bombardement aus Thrash Granaten mit keiner Sekunde Stillstand, immer von einer Attacke zur nächsten hetzend. Das ist für ein paar Songs auch ganz geil, jedoch wird es mit zunehmender Albumlänge etwas ermüdend.

Die Songs sind alle gut arrangiert, bieten dem Ohr aber, außer der bereits genannten geballten Aggressivität, eher weniger an geilen Hooks an. Das klingt jetzt schlimmer, als es ist. Das technische Niveau ist im oberen Bereich und im Prinzip machen Dead Head ja genau das, wofür die Fans sie mögen, was nicht verkehrt sein kann. Mir fällt es aber schwer, die Tracks auseinander zu halten. Am ehesten gelingt das bei dem - nochmals schneller als alle anderen - Song "The Awakening", oder bei dem mit etwas Melodie versehenen "Spanish Horse".

Der Sound ist klar und ebenfalls brutal. Er erinnert von der Wucht her an die aktuelle Sodom, was nicht die schlechteste Adresse ist.

Fazit:
Für mich hatte vor allem das "Dream Deceiver" Album etwas mehr Charme. Auf jeden Fall wird hier die volle Thrash Power geboten. Wer darauf Bock hat, die oben genannten Bands mag und etwas Abwechslung in den Liedern für unnötig hält, wird bestens bedient. Alle anderen brauchen sich ja nicht das gesamte Album am Stück reinpfeifen.

Punkte: 7/10

Anspieltipp: The Awakening

Tracklist:

01. Helhuizen
02. Dühr
03. Palfium
04. Fortress Of Greed
05. The Awakening
06. 13 Close
07. The Day Of The Devil
08. Spanish Horse
09. The Reformation
10. The Gates Beyond
11. Eternity Destroyed
12. The Battle Of Europe

Lineup:

Tomm van Dijk - Vocals, Bass
Ronnie Vanderwey - Guitars
Robbie Woning - Guitars
Hans Spijker - Drums

https://www.facebook.com/Deadheadthrash
http://www.deadhead.nl

Autor: Possessed
Übersetzung: Sereisa

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Re: REVIEWS 2017 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Entrails (S)
Genre: Death Metal
Label: Metal Blade Records
Album Titel: World Inferno
Spielzeit: 46:26
VÖ: 16.06.2017

Die 1990/91 gegründeten Entrails bringen, zwei Jahren nach ihrem letzten Werk, ihr nunmehr fünftes Full-Length Album heraus.
Bereits die letzten Veröffentlichungen, wie z.B. "The Tomb Awaits", bekamen viel Lob und Zuspruch.
Durch viele Live-Auftritte, u.a. in den Niederlanden, konnte die Band auch international zeigen, was sie drauf hat.
Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich bisher noch keinem ihrer Werke gelauscht habe.
Daher bin ich sehr gespannt darauf, was mich mit "World Inferno" erwarten wird, welches am 16.06.2017 über Metal Blade Records veröffentlicht wird.

Was einem sofort ins Ohr geht, ist der absolut druckvolle und fette Sound, der an den glorreichen schwedischen Death Metal der 90er-Jahre,
wie ihn u.a. Entombed auf ihrem meisterhaften "Left Hand Path"-Album zelebrierten, erinnert.
Die fiesen, wütenden Growls von Tommy Carlsson und die tiefen, röhrenden Gitarren fügen sich nahtlos in diese "nostalgische" Stimmung ein.
Der Titeltrack beginnt mit einem atmosphärischen Intro. Dann erklingen Schreie, bevor mit brachialer Gewalt, dass metallische Inferno hereinbricht und alles niedermetzelt.

Ordentliches Schlagzeuggeküppel von Schießbudenmeister Martin Michaelsson fetzt durch die Songs und die treibenden Rhythmen paaren sich immer wieder mit versprenkelten, melodischen Parts, die einen kurz Verschnaufen lassen, bevor ein Killer-Riff nach dem anderen, die Ruhe zerstört.
Eingängige und raffinierte Soli, wie in "The Hour Of The Casket", sorgen für Gänsehaut-Feeling und gestalten den Silberling abwechslungsreich.
Man hört wirklich an jeder Ecke den bereits genannten Einfluss in den einzelnen Songs heraus, was aber auch so gewollt scheint.

Der gelungene Abschluss fällt dann mit "The Blood Breed" zum Ende hin etwas "sanfter" aus und entlässt Dich, mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen und der Gewissheit, dass auch im Jahre 2017 der Death Metal der neunziger nicht Tod ist.
Hier wurde es ganz klar geschafft, in die Fußstapfen von Dismember und Konsorten zu treten, aber dennoch Eigenständig zu bleiben.

Das Cover-Artwork ist im Übrigen auch sehr gelungen und passt einfach zur Scheibe.

Fazit:
Definitiv ein echtes Death Metal-Brett, dass einen direkt vor den Kopf knallt!
Ich werde mich jetzt erst mal im Keller einsperren und mir die restlichen Alben der Entrails reinziehen!

Punkte: 8/10

Anspieltipp: Serial Murder (Death Squad), Insane Slaughter, The Hour Of The Casket

Tracklist:

01. World Inferno
02. Condemned To The Grave
03. Serial Murder (Death Squad)
04. The Soul Collector
05. Dead And Buried
06. Insane Slaughter
07. Into Eternal Fire
08. Suffer
09. The Hour Of The Casket
10. The Blood Breed

Lineup:

Tommy Carlsson - Vocals, Bass
Jimmy Lundqvist - Guitars
Pontus Samuelsson - Guitars
Martin Michaelsson - Drums

https://www.facebook.com/Entrails666

Autor: Eva

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Band: Shadowflag (GB)
Genre: Black Metal
Label: Self-release
Album Titel: The Delusion Machine
Spielzeit: 48:23
VÖ: 23.06.2017

Es gibt keine zweite Chance für den ersten Eindruck. Dieses Schicksal erleidet auch die heutige Band, die zur Diskussion bei mir steht. Shadowflag heißen sie und bringen uns aus dem Vereinigten Königreich ein bisschen "Poetic Black Metal" in Form ihres dritten Albums "The Delusion Machine" mit.

Wenn ich sowas lese, muss ich unweigerlich mit den Augen rollen. Vielleicht bin ich schon zu festgefahren in meinen Ansichten, dass ich derartiges Neues gar nicht mehr würdigen kann, vielleicht bin ich auch noch nicht reif genug für den Sound. Am Ende muss das jeder Hörer für sich selbst entscheiden, ich habe mich ja schließlich nach eingehender Beschäftigung mit der Platte auch entschieden.

Was mich als erstes stört, ist der ganze Noise-Kram, dem ich einfach nichts abgewinnen kann. Das fängt schon im Intro "4010KHz" an, nimmt seinen Lauf mit (gewollt?) unharmonischen und deplatzierten Gitarrenspielereien, hat seine "Glanzzeit" im Track "How to achieve Smallness with great Things", der nur aus Noise und Dimmu-Borgir-Gedächtnis-Vocals besteht, und findet sein Ende erst im nur aus widerlichen Geräuschen bestehenden Outro "-". Ja, der Song hat keinen Namen, und ganz ehrlich? Nachdem die Platte durch ist, fällt mir auch echt nichts mehr dazu ein. Vielleicht Freude, Erleichterung, dass es endlich zu Ende ist oder sowas.

Für eine selbstproduzierte Scheibe ist der Klang gut. Man merkt, dass die Herren dies nicht zum ersten Mal gemacht haben, was aber trotz der technischen Finesse nicht über die Ideenlosigkeit der Songstrukturen, Melodien und Schlagzeugarbeit hinwegtäuschen kann. Langweilige Massenware, wie beispielsweise der "Skyscraper" mit seinen "dududididududidi"-Sound ist eigentlich genau das Gegenteil von dem, was ich mir unter "Poetic Black Metal" vorstelle, wenn ich mir denn überhaupt was darunter vorstellen kann/muss. Und theoretisch auch, was die Band sich eventuell darunter vorstellt, oder?

Gerade von dem Poetischen, dem eigentlichen Herzstück, bekomme ich auf dieser Platte gar nichts mit, weil der schlechte Sound mich einfach zu sehr ablenkt. Dass man auch geistreiche Texte mit cleanem Gesang verbinden kann, wäre ein echter Geheimtipp für die Band.

Fazit:
Das war wohl ein Schuss in den Ofen. Außer eins, zwei Tracks, die nicht monoton genug geworden sind, dass man das Album gleich wieder aus dem Player holt, hat die Scheibe nichts zu bieten. Einfach nichts. Nur Krach. So wird der Anspieltipp fast schon zur Punktausbeute.

Punkte: 3/10

Anspieltipp: Kingdom of Zero

Tracklist:

01. 4010kHz
02. The Beast that perish
03. Within the Blood Dream
04. Skyscraper
05. Kingdom of Zero
06. How to achieve Smallness with great Things
07. The Brutality
08. The Inevitability
09. Singularity 45
10. -

Lineup:

JJ Flames - Vocals, Bass
Paul Carpenter - Guitars
Jake Doherty - Guitars
Gray Preston - Backing Vocals/Noise

https://www.facebook.com/shadowflag13
http://www.shadowflag13.com

Autor: Godshand
Übersetzung Sereisa

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Band: Beltez (D)
Genre: Black Metal
Label: Bret Hard Records
Album Titel: Exiled, Punished...Rejected
Spielzeit: 46:18
VÖ: 23.06.2017

Wenn man sich als Rezensent eine Black Metal Scheibe für eine Review in die Gehörgänge einmassiert, weiß man bei der derzeitigen Lage des Genres eigentlich, was einen erwartet. Selten findet man eine schwarze Perle, da die meisten Bands sich auf Althergebrachtes verlassen. Oder es ist so grätig, dass es einen Fremdschämfaktor nicht übersteigt.

Schämen müssen sich die Rheinländer von Beltez nicht. Dennoch ist es auch keine wirkliche Perle. Ihr atmosphärischer Black Metal, der gespickt ist mit dunklen Melodien, versprüht seinen eigenen Charme und bemüht sich um Eigenständigkeit.

Neben den episch anmutenden Melodien vergessen die Jungs auch nie, das Gaspedal kräftig durchzutreten und verbreiten eine gewisse Kälte. Klar, auch hier trifft man teils auf althergebrachte Riffs und Arrangements, aber die Band bringt ihre Songs eben durch die gelungene Abwechslung zwischen Melodie und Atmosphäre gut ins Ziel.

Natürlich röchelt sich der Shouter in bewährter Black Metal-Manier die Kehle wund und die rasenden Riffs fliegen einem um die Ohren, aber immer mit Bedacht und nie ins totale Chaos ausufernd.

Fazit:
Guter Black Metal, der durch Melodie, Atmosphäre und Abwechslung zu gefallen weiss... wenn auch kein wirkliches Highlight des Genres. Dafür ist dann doch zu wenig Eigenständigkeit vorhanden.

Punkte: 6,5/10

Anspieltipp: Exiled, Punished...Rejected

Tracklist:

01. Prelude
02. Adamantinarx
03. Repent And Restless
04. Algol
05. Exiled, Punished...Rejected
06. Soulweaving

Line-Up:

M.P. - Vocals
D.K. - Guitars, Vocals
J.K. - Guitars, Vocals
C.U. - Bass
S.B. - Drums

https://www.facebook.com/Beltez

Autor: Steiff

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Band: Desultory (S)
Genre: Death Metal / Death 'n' Roll
Label: Pulverised Records
Album Titel: Through Aching Aeons
Spielzeit: 44:00
VÖ: 23.06.2017

Mit Desultory erscheint und verlässt uns gleichzeitig eine Death Metal Band der ersten Stunde. Gegründet 1989, brachte man etwas später als z. B. Dismember oder Entombed den ersten Longplayer "Into Eternity" (1993) auf den Markt. Es folgten "Bitterness" (1994) und das musikalisch anders geartete "Swallow The Snake", bevor erst einmal Schluss war. 2010 kam dann "Counting Our Scars" überraschend auf den Markt.
Nun folgt der wohl endgültige Schwanengesang mit "Through Aching Aeons" ...und der hat es in sich.

Durchweg wird hier das Gaspedal durchgetreten. Desultory knüppeln sich weit jenseits vom oben genannten Death 'n' Roll durch die 9 Songs, als gäbe es keinen Morgen mehr. (Den wird es ja für die Band wohl auch nicht geben!?)

Eigentlich wird hier Schwedentod (fast) in Reinkultur geboten. Die pfeilschnellen, brutalen Riffs werden immer flankiert von den typischen Melodien, die den Hörer in den metallischen Wahnsinn treiben. Wie der aussieht? Nun, man weiß halt nicht, wo man sich lassen soll. Spiele ich auf der Luftgitarre bangend mit, dresche ich eher das Schlagzeug und wirbele mit meinen Händen Staub auf oder versuchen die Beine doch lieber die Double-Bass Parts hinzubekommen? All das passiert mir beim Hören dieser Scheibe.

Sicherlich wird auch mal über den großen Teich gelinst. So ist das Material schon etwas technischer gestaltet, tut der Brutalität aber keinen Abbruch. Zudem gibt es gerade bei "Our Departure" leichte (old-) Morbid Angel-Anklänge. Der Sänger growlt auch nicht, vielmehr hat er ein tiefes, etwas heiseres Organ, welches wirklich gut zum vorherrschenden Sound passt. Verschnaufen kann man eigentlich nur bei den kurzen und gelungenen Akustikpassagen, wie z. B. am Ende von "Beneath The Bleeding Sky".

Zwar bieten "Divine Blindness" und auch andere Songs immer mal wieder schleppende Passagen, diese sind aber höllisch intensiv. Besonders geil ist der richtig garstig klingende Bass, welcher ja oft eine eher untergeordnete Rolle spielt. Richtig gut zu hören ist dies bei "Breathing The Ashes".

Die Produktion klingt klar und aufgeräumt, ist aber nicht klinisch, sondern tönt sehr natürlich. Somit ergibt sich ein weiteres Puzzleteil für ein famoses Album, welches in keinster Weise angestaubt klingt.

Fazit:
Mal richtig geil. Und die wollen sich auflösen? Alle, die Death Metal mögen, müssen das Album kaufen. Vielleicht überlegt es sich die Band dann nochmal anders. Wenn nicht, habt ihr ein echtes Schmankerl im Plattenschrank, welches den "Test Of Time" locker bestehen wird.

Punkte: 9/10

Anspieltipp: alles

Tracklist:

01. Silent Rapture
02. Spineless Kingdom
03. Through Aching Aeons
04. In This Embrace
05. Beneath The Bleeding Sky
06. Slither
07. Divine Blindness
08. Breathing The Ashes
09. Our Departure

Lineup:

Klas Morberg - Vocals, Guitars
Håkan Morberg - Guitars
Johan Bolin - Bass
Thomas Johnson - Drums

https://www.facebook.com/Desultory-50447918404

Autor: Possessed

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Band: 42 Decibel (RA)
Genre: Hard Rock
Label: Steamhammer / SPV GmbH
Album Titel: Overloaded
Spielzeit: 40:07
VÖ: 23.06.2017

"Guten Tag auch, wir sind 42 Decibel." Ich frage mich, ob sich die Band aus Argentinien auf der Bühne so brav ankündigt? Auf Grund des Bandnamens könnte man es vermuten, denn 42 Dezibel sind nun nicht gerade viel, wenn man bedenkt, dass 45 Dezibel den normalen Geräuschen in der heimischen Wohnung entsprechen.

Tatsache ist, dass das neue Werk mit dem Titel "Overloaded" durchaus etwas lauter hätte ausfallen dürfen. Zwar zählt man - wie schon auf den Vorgängerwerken - neben Rock 'n' Roll auch Blues Rock zu den musikalischen Quellen, doch so richtig vollends zündet das Gemisch dann leider doch nicht.

Leute, die hier ihren ersten Kontakt mit der Band verbuchen, werden unweigerlich an Brian Johnson und/oder Bon Scott (AC/DC) denken müssen, wenn sie Junior Figueroas Stimme das erste Mal vernehmen. Doch von einer Coverband sind die vier Südamerikaner schon ein Stück weit entfernt. Denn eigentlich ist es nur die Stimme, die so klingt. Auffällig hierbei ist aber, dass sich Figueroa in der Darbietung sehr schleifen lässt und die Texte übertrieben zäh und auf lässig rausgeschnoddert getrimmt vorträgt. Das passiert eigentlich immer, wenn der jeweilige Song gerade nicht abgeht, sondern in eine ruhige Phase hinab gleitet.

Wie gesagt, haben wir es hier mit keiner Tributeband zu tun, die restlichen Herren wissen um ihr musikalisches Potenzial, welches sie gewissenhaft abrufen. Doch auch hier kein Lob ohne Tadel, denn es herrscht eine Gleichförmigkeit auf der Platte, die durch die kurzen Spielzeiten der Stücke auch noch verstärkt wird. Die Melodien bestehen in der Mehrheit aus einfachen Riffs, die häufig im Mid-Tempo dümpeln, bis man sich dazu entschließt, Gas zu geben. Hier höre man bespielsweise "Dangerous Mess", der alles oben Beschriebene bietet (und doch auch ein bisschen nach AC/DC klingt). Aber sei es nun dieser Song, oder "Roadkiller", "Hot Shot" oder "Half Face Dead"; alle wie aus einer Gussform.

Das Problem hierbei ist, dass man schnell dazu übergeht, die Musik im Hintergrund dudeln zu lassen, weil selbst die "Abgeh-Phasen" kontrolliert und zu konstruiert wirken, als dass da das bluesige Gefühl überhand nimmt. Und dann kommt "Double Itch Blues" mit seinen fast sieben Minuten, in denen 42 Decibel einfach alles richtig machen. Schön einfaches Riff, chilliger Songaufbau und bitte bloß nicht hetzen, sofort ist man wieder bei Brian Johnson (im Bluesgewand) und die Gitarre slided so herrlich durch das Lied. Wieso wird so ein großartiger Song erst so spät auf die Platte gepackt? Egal, Hauptsache, er ist drauf, und plötzlich stimmt es auch mit dem Gesang.

Fazit:
Von wegen "Overloaded". Von überladen kann keine Rede sein, auch im Hinblick auf das Vorgängeralbum von 2015, welches ich bisher in der Review noch nicht erwähnt habe. Viele kurze Songs gehen den berüchtigten Weg des Schemas F, welches dazu führt, dass 2/3 der Scheibe im Hintergrund verschwinden. Doch es gibt auch große Momente, die das Album retten. Aber hier ist wesentlich mehr Blues als Rock 'n' Roll drin, sodass es bei den "42 Dezibel" bleibt.

Punkte: 6,5/10

Anspieltipp: Dangerous Mess, Double Itch Blues

Tracklist:

01. Whiskey Joint
02. Dangerous Mess
03. Brawler
04. Roadkiller
05. Hot Shot
06. Half Face Dead
07. Lost Case
08. Cause Damage
09. Double Itch Blues
10. Cannon Fodder

Lineup:

Junior Figueroa - Vocals, Guitars
Billy Bob Riley - Guitars
Matt Fraga - Bass
Nicko Cambiasso - Drums

https://www.facebook.com/42Decibelofficial

Autor: Godshand

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Re: REVIEWS 2017 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Starsick System (I)
Genre: Modern Hard Rock
Label: Pride and Joy Music
Album Titel: Lies, Hopes & Other Stories
Spielzeit: 42:44
VÖ: 24.06.2017

Das Coverart und der Titel des zweiten Albums "Lies, Hopes & Other Stories" der italienischen Rocker von Starsick Sytsem steht für mich in einem starken Kontrast. Das Coverart ist anmutig, etwas psychedelisch und lässt einen einen tieferen Sinn vermuten, während der Albumtitel eher wie eine klassische Floskel aus dem Phrasenkatalog daherkommt. Doch nicht nur Kritiker wissen; verurteile niemals ein Buch nach seinem Aussehen. Der Inhalt ist das Entscheidende. Wird es also anmutig wie das Coverart, oder doch eher abgedroschen wie der Titel?

Der eigentliche Opener ist auf diesem Silberling "I Am The Hurricane", da "Nebolus" als das dazugehörige Intro fungiert. Der moderne Hard Rock klingt wohltuend und sehr erfrischend. Sixx: AM lässt sich hiermit am Besten vergleichen, nicht nur vom Songwriting her, sondern auch von den elektronischen Beats und Synthies, welche aber eher als Beiwerk zu verstehen sind und niemals überhand nehmen. Die Gitarrenklänge stehen hier klar im Vordergrund. Das wird auch ziemlich schnell beim starken "Bulletproof" deutlich.

Die Produktion ist sehr modern und stark auf die Arrangements der einzelnen Songs ausgelegt. Klar klingt das Album rund, aber man merkt, dass jeder Song individuell unter die Lupe gekommen wurde. So finden sich immer kleine feine Abweichungen von der Grundproduktion, kleine Nuancen, welche aber gerade den Unterschied ausmachen; je nachdem, wo die Stärken des Songs liegen. Gerade auch der mehrspurige Gesang in den Rafrains trägt zum Gänsehautgefühl bei, ohne aber den nötigen Biss zu verlieren. Handwerklich ist hier ebenfalls alles auf einem Top-Niveau eingespielt worden.

Leider hängt das Album im Mittelteil etwas durch. Was diese Band ebenfalls mit Sixx: AM gemeinsam hat, ist nämlich das Gefälle zwischen Power-Rock und den ruhigen Balladen. Auch wenn einige Songs mit einem etwas balladesken Beginn zum Großteil durch eben solche Momente bestechen, an Zahn und Intensität zulegen, so hätte die Reigenfolge hier vielleicht etwas überdacht werden können, um die Balance zu wahren. Schade drum.

Am meisten Freude macht das Quartett sowieso, wenn sich intensives Riffing und melodischer Gesang die Klinke in die Hand geben. Hier dient "Sinner" als exzellentes Beispiel. Der Wechsel zwischen der leicht nachdenklichen, ruhigen Stimme im Vers und die Kraft im Chorus ist gigantisch. Dies gilt ebenfalls für "Come One, Come All", auch wenn man hier ein paar Sekunden Intro verstreichen lassen muss. Das sind die Momente, die starken Phasen, in denen die Truppe ganz oben mitmischt und zu einer starken Alternative zu Alterbridge und Co. wird.

Fazit:
Ein starkes Album, ohne Frage. Es klingt modern, und nach einer intensiven Retrowelle ist es doch erfrischender in meinen Ohren angekommen, als ich gedacht hatte. Vor allem tolles Songwriting, überlegte Produktion und Gänsehautgesang machen dieses Album zu etwas besonderem. Leider hängt dieses Album an manchen Stellen etwas durch, wodurch es an Länge gewinnt. Man muss aber erwähnen, dass dies auf hohem Niveau geschieht und somit selbst die Längen im Vergleich dazu immer noch besser sind, was andere Musikerkollegen so veröffentlicht haben. Definitiv anmutig. Reinhören ist Pflicht!

Punkte: 8/10

Anspieltipp: Bulletproof, Sinner, Come One Come All

Lineup:

Marco Sandron - Vocals, Guitars
David Donati - Guiars
Valeria Battain - Bass
Ivan Moni Bidin - Drums

Tracklist:

01. Nebolus
02. I Am The Hurricane
03. Bulletproof
04. Sinner
05. The Promise
06. Scars
07. Everything And More
08. Come One, Come All
09. Perfect Lie
10. Hope
11. You Know My Name

https://www.facebook.com/starsicksystem
http://www.starsicksystem.com

Autor: Rocky

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Re: REVIEWS 2017 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Wizard (D)
Genre: Epic Power Metal
Label: Massacre Records
Album Titel: Fallen Kings
Spielzeit: 57:42
VÖ: 16.06.2017

Nach 28 Jahren Bandgeschichte und inzwischen zehn Studioalben liegt nun der elfte Wurf der Power Metal Legende Wizard aus NRW mit dem klangvollen Titel "Fallen Kings" und passend heroischem/epischem Coverartwork vor.

Ich persönlich verlor die Alben der Band in den letzten Jahren ein wenig aus den Augen und Ohren, denn ihr Sound blieb zwar konstant hochwertig, verlor sich für mich aber darin, mehr auf Geschwindigkeit zu setzen, statt die Epik älterer Werke fort zu führen. Nun widme ich mich aber mal wieder meinen alten Helden und bin gespannt, was mich erwartet, denn vorab gab es den Song "Liar And Betrayer" als Lyric Video online zu bestaunen, und dieser erinnerte tatsächlich an alte Glanzzeiten.

Mit eben diesem Kracher beginnt der neue Silberling dann auch, und tatsächlich hört man direkt beim einsteigenden Titel sofort heraus: DAS sind Wizard. Die Verneigung vor Manowar, Judas Priest und ähnlichen Truppen wie Stormwarrior funktioniert auf Anhieb, und der Opener animiert direkt zum Mitmachen. Peitschende Riffs und eine ordentliche Geschwindigkeit, Sven D'Annas typischer Gesang mit dem hohen Wiedererkennungswert und schließlich ein gelungener Chorus im Refrain sorgen für eine passende Einleitung, die mir echt Lust auf mehr macht.

Dann folgt der zweite Song namens "We are The Masses" und ohne Quatsch - ich musste aufstehen und vor Entzücken einmal durch den Raum gehen.
DAS ist genau der Stil, auf den ich gehofft habe. Eine stampfende Mid-Tempo True Metal Hymne, getragene "Ohhhh" Chöre in den Strophen, fettes Riffing und ein mächtiger Hauptchorus, der jedem Metal Warrior eine fette Gänsehaut verpassen sollte. So einen Song haben selbst Manowar seit Ewigkeiten nicht mehr geschrieben und ich frage mich, wie die Band das nun noch toppen will.

Mit Abwechslung! Denn mit schnellen Nummern wie dem Abgeh-Track "White Wolf" oder dem aggressiveren "Let Us Unite", der auch Fans der letzten Alben befriedigen dürfte, und typisch flotten Wizard Hymnen wie "Wizard Until The End" und, dem leider nur als Digipak Bonustrack enthaltenen, "We Are Ready For Metal", wird das ganze zu keinem Zeitpunkt langweilig.

Alles ist astrein und druckvoll produziert und wird mit Sicherheit auch auf der Livebühne sehr gut funktionieren.

Fazit:
Epische Melodien, stampfende Rhythmen, ballernde Nackenbrecher, fette Chöre, tolle Gitarrensoli, so muss True Power Metal einfach klingen. Manowar verkünden dieses Jahr ja mit ihrer Abschiedstournee ihren Abgang. Dies hinterlässt scheinbar ein großes Loch, das nicht zu füllen ist - oder etwa doch?! Es sind Bands wie Wizard und Majesty, Hammer King oder auch Messenger, die in eben diese großen Fußstapfen treten. Und Wizard sind mit dem neuen Streich ganz weit vorn dabei. Neben dem neuen Majesty Werk für mich klar das bisherige Album des Jahres. Auf jeden Fall Wizards beste Scheibe seit dem 2003 erschienenen "Odin".

Punkte: 10/10

Anspieltipp: We are The Masses, White Wolf, Wizard Until The End

Tracklist:

01. Liar And Betrayer
02. We Are The Masses
03. Live Your Life
04. Brothers In Spirit
05. White Wolf
06. Wizard Until The End
07. Father To Son
08. Let Us Unite
09. Frozen Blood
10. You're The King
11. We Are Ready For Metal (Digipak Bonus)
12. The King (Digipak Bonus)

LineUp:

Sven D'Anna - Vocals
Dano Boland - Guitars
Michael Maaß - Guitars
S. van Heek - Drums
Arndt Ratering - Bass

https://www.facebook.com/WizardMetal
https://www.legion-of-doom.de

Autor: Slaine

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Re: REVIEWS 2017 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: The Summoned (USA)
Genre: Technical Progressive Metal
Label: Self-Release / Clawhammer PR
Album Titel: Sessions
Spielzeit: 45:14
VÖ: 16.06.2017

Die Progressive Metaller The Summoned kommen dieser Tage mit ihrem zweiten Album aus den Startlöchern und präsentieren mit "Sessions" ein Konzeptalbum, welches Dich auf die Reise eines aus dem Koma erwachenden Patienten mitnimmt. Dieser wird direkt in die Psychiatrie gebracht und muss dort unfreiwillig eine Serie von Tests über sich ergehen lassen, bei denen er auf Schritt und Tritt vom selben Arzt begleitet wird. Dabei wird er mit den Dämonen konfrontiert, die ihn plagen. …und genauso klingt auch dieses Album.

Das ganze Konstrukt besteht aus "konfusen" Instrumentalstrukturen, wie sie im progressiven Metal üblich sind. Die Gitarren übernehmen dabei die führende Rolle. Die Drums ordnen sich dem unter, ohne dabei allerdings unterzugehen. Im Gegenteil, sie geben dem Ganzen den nötigen Druck und verleihen den Songs die nötige Härte und Aggressivität. Der Bass hingegen spielt nur eine untergeordnete Rolle, es gibt auch keine Angabe darüber, ob diesen überhaupt jemand bedient.

Hin und wieder gibt es kurze, ruhige Momente, welche das Ganze "Chaos" auflockern und einen Hauch von Harmonie durchklingen lassen.
Gesangstechnisch haben wir es hier mit einer Art "gekreischten" Death Metal Growls zu tun. Diese passen wie die Faust aufs Auge, sowohl zum Thema der Scheibe, als auch zum Gesamtsound.

Auch produktionstechnisch gibt es nichts auszusetzten, das Ganze wird sauber (aber nicht zu glatt) und fett präsentiert und lässt es trotz des "planmäßigen Chaos" zu, die Instrumente differenziert zu erkennen.

Fazit:
Ein Album wie seine Story; das Wirrwarr im Kopf des Protagonisten wird perfekt in Szene gesetzt und sollte am Stück durchgehört werden. Kennt ihr solche Filme, bei denen die Musik und der Inhalt perfekt passen? So in etwa kann man sich das auch bei diesem Album vorstellen. Sicher gibt es das auch schon von anderen Bands, aber das hier ist trotzdem super gemacht und kommt wie aus einem Guss daher. Wer richtig auf die Fresse will, aber das progressive Chaos nicht missen möchte, sollte hier richtig sein.

Punkte: 8/10

Anspieltipp: alles

Tracklist:

01. The Pendulum Swing
02. Faradic
03. Fractal Patterns
04. The Grave Mistake
05. Built Of Glas
06. Vertiginous
07. Primogenial Birth
08. Recollection
09. Satori

LineUp:

Steve Thompson - Vocals
Shaun Murphy - Guitars
Jarred Sullivan - Guitars
Sam Hang - Drums

https://www.facebook.com/thesummoned
http://www.thesummoned.com

Autor: Thomas
Übersetzer: Sereisa

https://www.metal-only.de/fileadmin/rev ... s-2017.pdf
https://www.metal-only.de/fileadmin/rev ... 017-EN.pdf
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Re: REVIEWS 2017 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: That Rock Guy (AUS)
Genre: Melodic Hard Rock
Label: AOR Heaven
Album Titel: Nothin' To Lose
Spielzeit: 42:26
VÖ: 30.06.2017

Der Herr "That Rock Guy" (bürgerlich Adam Barclay) ist ein australischer Solokünstler, der anscheinend in der AOR-Szene einen überaus guten Ruf genießt, deshalb ist er auch alleine im Line-Up aufgeführt. Das Album wurde mit diversen Gastmusikern, die im Einzelnen nicht nachvollziehbar sind, aufgenommen. Ihr seht, richtig viele Infos gibt es über ihn nicht. Allerdings ist er anscheinend eher live sehr präsent, sodass nun erst das Debutalbum "Nothin' To Lose" auf den Markt kommt.

Und aus dem Hause AOR Heaven habe ich bisher noch nie etwas wirklich schlechtes gehört. Man kann sich eigentlich darauf verlassen, dass hier guter Geschmack vorherrscht, dieses bestätigt sich auch mit dieser Platte. Geboten wird astreiner Melodic Rock im Fahrwasser von Bon Jovi (plus Härte) und z. B. Treat.

Vor allem Track 1- 4 überzeugen durch super Melodien, catchy Refrains und einer gesunden Härte, die sie von anderen Bands aus dem Genre unterscheiden. Auch die obligatorische (erste) Ballade "Never Gonna Say Good-Bye" ist toll arrangiert und besticht durch einen kurzen Streichereinsatz. Klasse! Danach wird es zwar etwas gediegener, sprich das Songwriting ist nicht mehr so zwingend, bietet aber immer noch gutklassige Kost an, wobei die zweite Ballade "Without You" schon sehr schwülstig geraten ist. Es erinnert von den Gesangslinien etwas an "Forever Young" von Alphaville.

Die Gitarren sind auf jeden Fall immer schön präsent, sodass auch immer eine ordentliche Portion Biss mit dabei ist. Im Kochjargon würde man dazu sagen, dass es einen Crunch (also Biss) hat. So macht das Ganze auch Spaß. Die Produktion ist klar und aufgeräumt und hat vor allem keinen klinischen Touch, obwohl das Album quasi rund um die Welt aufgenommen wurde.

Fazit:
Somit kann man schreiben, dass AOR Heaven bei mir weiterhin einen Stein im Brett haben. Das Album wird jedem Melodic Rock-Fan Freude machen. Mir wird es hier und da etwas zu cheesy, wobei die ersten 5 Songs richtig Granate sind. Danach ist es nur noch ordentlich, aber allerdings gut hörbar.

Punkte: 8/10

Anspieltipps: Your Dreams Are Keeping Us Together, Never Gonna Say Good-Bye

Tracklist:

01. Superstar
02. Your Dreams Are Keeping Us Together
03. Through The Night
04. One Shot In A Million
05. Never Gonna Say Good-Bye
06. Bring On The Night
07. Can’t Get Enough Of You
08. Nothin' To Lose
09. Without You
10. Land Of The Rising Sun

Lineup:

Adam Barclay - Vocals, Guitars

https://www.facebook.com/ThatRockGuy
https://www.thatrockguy.com/

Autor: Possessed

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Re: REVIEWS 2017 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Vintersorg (S)
Genre: Viking / Folk Metal
Label: Napalm Records
Album Titel: Till Fjälls Del II
Spielzeit: 76:43
VÖ: 30.06.2017

Als ich gelesen habe, dass Vintersorg einen zweiten Teil von "Till Fjälls" veröffentlichen, war ich sofort Feuer und Flamme. Mich hat damals schon das 1998er Debüt bei jedem Durchgang in seinen Bann gezogen. Vintersorg und auch Otyg (wo Vintersorg ebenfalls das führende Mitglied war) gehören als Urgesteine zu dieser Szene einfach dazu! Voller Spannung und mit hohen Erwartungen habe ich mir die Fortsetzung gekrallt und in die Anlage gepackt.

Als die ersten Klänge erschallen, denke ich mir: "Unglaublich!" Als wäre kein Moment vergangen, klingen Vintersorg auch 2017 auf dem zweiten Teil von "Till Fjälls" wie früher. Die Stimme von Andreas "Vintersorg" Hedlund besticht erneut mit seinen kraftvollen, cleanen und keifenden Vocals.

Epische, ruhigere Parts wechseln sich perfekt abgestimmt mit schwarzmetallischen Teilen ab. Hierbei werden beide Gesangsstile verwendet. Auch wenn es auf der Platte mal etwas "leiser" ertönt, wird von Herrn Hedlund mal gekeift und mal klar gesungen. Grandiose Gitarrenriffs mischen sich mit wirklich gelungenen Keyboardparts. Hier ist das Tasteninstrument präzise und ohne nervige Dominanz eingebunden, auch wenn es dauerhaft eingesetzt wurde. Ob hier ein programmiertes Schlagzeug verwendet wurde oder nicht, lässt sich kaum heraushören, da der Gesamtmix bombastisch zusammengestellt wurde und alle Instrumente richtig druckvoll durch die Boxen schallen und differenziert klingen.

Die Klampfen sind überwiegend im typischen Schwarzwurzel-Gewand gehalten. Das Keyboard untermalt diese und bildet einen Klangteppich, über welchem die Vocals perfekt gesetzt wurden. Besonders genial wird der Gesang dann, wenn beide Stimmen übereinander liegen. Hierfür sind auch die beiden Mitstreiter Vintersorgs, Simon und Mattias, verantwortlich. Bei "Varflod" singt sogar eine Dame mit, leider konnte ich keine Angaben zu ihrer Person finden.

Sowohl Strophen, als auch die Zwischenparts und Refrains sind ein einziger epischer Angriff auf die Lauscher. Black- und Folk Metal verschmelzen zu einem einzigen Hörgenuss. Hier einen Lieblingstitel zu finden, ist daher fast unmöglich. Das Gesamtwerk, und auch jeder Track einzeln betrachtet, kann als einzigartiges Viking / Folk Metal-Kleinod bezeichnet werden. Ein Meisterwerk in diesem Genre, wie ich es mir schon lange wieder gewünscht habe! Aufgeteilt auf zwei Silberlinge, macht diese Veröffentlichung gleich doppelt so viel Spass.

Fazit:
Gefühlvoll, episch, kraftvoll und abwechslungsreich ist "Till Fjälls Del II" geworden. Dieses Machwerk ist dem 1998er Silberling gleichzusetzen und verdient daher die volle Punktzahl. Auf diese Platte wurde alles gepackt, was Vintersorg am Anfang ihrer Karriere groß werden ließ. Bitte, bitte noch viele weitere Veröffentlichungen mit diesem Gänsehautfaktor und solch geiler Stimmung! Absolute, uneingeschränkte Kaufempfehlung auf ganzer Linie. Die Schweden sind zu ihrer alten Stärke zurückgekehrt!

Punkte: 10/10

Anspieltipp: alles

Tracklist:

01. Jökelväktaren
02. En Väldig Isvidds Karga Dräkt
03. Lavin
04. Fjällets Mäktiga Mur
05. Obygdens Pionjär
06. Vinterstorm
07. Tusenåriga Stråk
08. Allt Mellan Himmel Och Jord
09. Vårflod
10. Tillbaka Till Källorna
11. Köldens Borg
12. Portalen
13. Svart Måne

Lineup:

Andreas "Vintersorg" Hedlund - Vocals, Guitars, Bass, Keyboards, Programming
Mattias Marklund - Guitars, Vocals
Simon Lundström - Bass, Vocals

https://www.facebook.com/vintersorganic

Autor: Blacky

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Re: REVIEWS 2017 VON DER METAL ONLY REDAKTION

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Band: Weapönizer (USA)
Genre: Black / Thrash Metal
Label: 20 Buck Spin
Album Titel: Lawless Age
Spielzeit: 29:48
VÖ: 30.06.2017

Na, da ist ja mal wer so richtig räudig. Aber leider mehr auch nicht, um das mal vorweg zu nehmen. Weapönizer bolzen sich durch ihr Material ohne Rücksicht auf Verluste... und leider auch ohne auf was nachhaltig Eigenes im Style.

Mal punkig, mal dem Blast-Beat frönend und immer am Level zum chaotischen, aber ohne klare Linie. Das Ganze wirkt zu hektisch, zu verfahren und verliert sich im Durcheinander an Teilen, die die Band in den Songs unterbringen möchte.

Ja, es rockt nach vorne und ab und an scheint etwas Melodie durch ...obwohl Melodie hier eigentlich egal ist. Die Riffs sind wie Schrapnelle, die einem um die Ohren fliegen, aber originell ist es nicht sonderlich. Dies ist wie schon gesagt, der Hektik geschuldet, mit welcher die Denver-Black-Thrasher zu Werke gehen. Da hilft auch kein noch so böser Gesang, der einem die Kehle durch-zubeißen versucht, weil es eben beim Versuch bleibt. Das Gebotene ist schon gut, aber nach einem Mal hören auch wieder vergessen.

Die Produktion ist einfach gehalten, hart und relativ trocken, mit dem obligatorisch düsteren Hall auf den Vocals, aber es fehlt der entscheidende Bums. Sowas muss mit mehr Schmackes kommen, so wirkt es wie mit angezogener Handbremse.

Fazit:
Nur unoriginell räudig durch die Botanik pflügen hilft meist auch nicht, um sich auf Dauer einen Platz im Gehörgang zu reservieren. So bleibt nur einer der Plätze im den Randnotizen des Metal übrig. Kennt noch wer die Band Backwater? Die würden mir als Vergleich noch einfallen... wer es braucht.

Punkte 4,5/10

Anspieltipp: keiner

Tracklist:

01. Malefactor
02. Hellbound
03. Vulture
04. Rattenkrieg
05. Lawless Age
06. Gangrene
07. Iron Clan Exiles
08. Temple Of The Iron Skull
09. World War 2 (English Dogs - Cover)

Line-Up:

Barbarian - Bass/Vocals
Ale Wülf - Guitars
Deströyer - Guitars
Shag - Drums

https://www.facebook.com/Weaponizer

Autor: Steiff

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